Pressemeldung vom 01.03.2017

Gelsenkirchen, 01. März 2017
Stations- und Qualitätsbericht 2016 veröffentlicht
VRR bewertet Stationen und dokumentiert Qualität im SPNV
Bereits seit vielen Jahren informiert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr mit seinen
Berichten über die Leistungsfähigkeit des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in
der Region. Auch der diesjährige Stationsbericht 2016 und der Qualitätsbericht
2016 geben wieder einen aktuellen Überblick über den Zustand der Bahnhöfe und
Haltepunkte im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Qualität der
angebotenen SPNV-Leistungen. Die beiden Publikationen sind somit für den VRR
ein wertvolles Instrument, um den SPNV gemeinsam mit Infrastrukturbetreibern
und Eisenbahnverkehrsunternehmen im Sinne der Kunden positiv zu gestalten.
Stationsbericht 2016
2007 veröffentlichte der VRR erstmals den Stationsbericht, in dem er seitdem jährlich den
Zustand der 296 SPNV-Haltepunkte im Verbundraum beleuchtet. Im vorliegenden
zehnten Bericht finden Interessierte eine detaillierte Übersicht, wie es aktuell um die
Bahnhöfe bestellt ist. „Das Erscheinungsbild und die Funktion der Stationen im VRR
haben sich 2016 im Vergleich zum Vorjahr erneut verbessert. 154 Stationen verfügen
inzwischen über ein akzeptables Erscheinungsbild. Das sind 21 mehr als noch im
Vorjahr“, erklärt Martin Husmann, Vorstandssprecher des VRR. „Gleichzeitig ist der Anteil
an Stationen deutlich gefallen, die erhebliche Mängel aufweisen. In 2015 waren noch 53
Bahnhöfe in einem inakzeptablen Zustand, 2016 sind es nur noch 39“.
Darüber hinaus zieht der VRR in seiner Jubiläumsausgabe 2016 Bilanz, wie sich die
Stationen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt haben. Seit Veröffentlichung des
ersten Stationsberichts hat sich das Erscheinungsbild der Stationen im VRR deutlich
verbessert. Die Sauberkeit und verbesserte Funktionalitäten sowie wesentlich weniger
Graffiti-Mängel als noch vor zehn Jahren sind ausschlaggebend für diese positive
Entwicklung, die sich auch in der Kundenzufriedenheit widerspiegelt.
Die Ergebnisse aus den Stationsberichten der vergangenen Jahre hatten auch Einfluss
auf die Entscheidung, welche Stationen in die Modernisierungsprogramme der
Infrastrukturbetreiber aufgenommen wurden. Seit 2007 wurden an 69 Stationen im
Verbundgebiet Baumaßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit und Ausstattung
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durchgeführt. Rückblickend zeigt sich, dass der Stationsbericht einen wesentlichen
Beitrag leistet, um die Situation an den Bahnhöfen und Haltepunkten im Interesse der
Fahrgäste zu verbessern. Auch in den kommenden Jahren wird der VRR weiterhin die
Situation an den Stationen im Verbundraum beobachten und dokumentieren. „Hierzu
freuen wir uns auf eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit mit der DB
Station&Service AG und den Partnern“, betont Martin Husmann das gemeinsame
Engagement aller Beteiligten.
Qualitätsbericht 2016
Mit dem SPNV-Qualitätsbericht 2016 gibt der VRR bereits zum elften Mal einen Überblick
über die Qualität der angebotenen Leistungen im SPNV. Die Publikation dokumentiert die
Pünktlichkeit der Linien, den Zustand der Fahrzeuge und zeigt auf, wie Fahrgäste die
Leistungen im SPNV einschätzen. Wie auch in den Vorjahren zeigt der aktuelle
Qualitätsbericht, dass sich die Vergabe von SPNV-Linien in europaweiten
Vergabeverfahren positiv auf die Qualität des Angebotes auswirkt: Im Wettbewerb
vergebene Linien werden von Fahrgästen häufig besser bewertet als solche aus dem DBGroßvertrag. Allerdings variieren die Ergebnisse je nach Eisenbahnverkehrsunternehmen
(EVU). Das Jahr 2016 war ein vergleichsweise ruhiges Jahr, da es weder Streiks noch
andere Ereignisse gab, die den SPNV-Betrieb in größerem Maße für die Fahrgäste
erschwerten. In einigen Bereichen verzeichnet der VRR Verbesserungen, teilweise sind
jedoch auch negative Trends erkennbar.
Die Linien im VRR sind über alle Produktgruppen hinweg im Jahr 2016 pünktlicher
unterwegs gewesen als 2015 (siehe Abbildung 1). Wie im Vorjahr zeigt sich aber auch,
dass im Sommer die Regionalexpress-Züge häufiger verspätet an den Bahnhöfen
ankamen. Gründe hierfür waren ausgefallene Wagen und dementsprechend eine
geringere Anzahl an Türen, wodurch der Fahrgastwechsel an den Stationen länger
dauerte als üblich. Der Blick auf die Jahresverlaufskurve zeigt deutlich, dass die Züge im
November über alle Produktgruppen hinweg aufgrund des Schmierfilms durch Laub und
der jahreszeitlichen Verschmutzung auf den Gleisen häufiger verspätet waren. Die SBahn-Linien sind weiterhin die pünktlichsten Linien. Im Jahresdurchschnitt sind sie unter
einer Minute verspätet.
Die unvorhersehbaren Ausfälle sind 2016 insgesamt gesunken (siehe Abbildung 2). Das
Jahr begann etwas besser als das Vorjahr endete: Nur bei den S-Bahnen sind
durchschnittlich mehr Fahrten ausgefallen als im Dezember 2015. Grund hierfür war die
Linie S 68. Auch die Auswirkungen des Stellwerkbrandes in Mülheim-Styrum waren für die
Kunden weiterhin spürbar: Die Fahrgäste der Linien RE 11 und S 3 mussten noch
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Umleitungen oder Umstiege in Kauf nehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Bis März fiel die S 3
zwischen Oberhausen und Essen aus. Gleichzeitig verkehrte der RE 11 nicht durch das
zentrale Ruhrgebiet, sondern wurde über Gelsenkirchen und Herne umgeleitet. Wegen
der personellen Engpässe waren die Fahrgäste der RB 36 besonders im Sommer von
Ausfällen geplagt, sodass diese Nordwestbahn-Linie im Jahresdurchschnitt am häufigsten
ausgefallen ist. Am seltensten fielen die Züge der Linie RB 40 aus. Besonders kritisch
sieht der VRR allerdings die Entwicklung der sogenannten Zugbildungen: 2016 sind mehr
Fahrten als im Vorjahr mit weniger Sitzplätzen erbracht worden als vom VRR bestellt.
Insgesamt sind die Fahrgäste 2016 ähnlich zufrieden wie im Jahr 2015. Sie vergeben
über alle Linien die Durchschnittsnote 2,17 (siehe Abbildung 3). In der Gunst der
Fahrgäste liegen insbesondere die Linien des Eisenbahnverkehrsunternehmens Abellio
vorne (siehe Abbildung 4).
Kontakt für Journalisten:
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
Sabine Tkatzik
Telefon: 0209/15 84 421
E-Mail: [email protected]
Die Meldung finden Sie im Internet unter www.vrr.de
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Abbildung 1:
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Abbildung 2:
Abbildung 3:
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Abbildung 4: