Olof-Palme-Preis für Ahrensburger Flüchtings

OLOF-PALME-PREIS FÜR AHRENSBURGER FLÜCHTINGS-AKTION UND
GLINDER SCHULKLASSE
Ahrensburg (ve/pm). Der Olof-Pame-Preis geht in diesem Jahr in zwei Orte – einer davon ist Ahrensburg.
Ein Nachtrag zu der Fest-Veranstaltung vom Dienstag.
Kundgebung der Flüchtlinge „Für Frieden und Toleranz – Gegen Terror und Hass“ in der Großen Straße in
Ahrensburg.
Mit dem Preis und jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet wurden der Iraker Ahmed Jàf, der seit 2014 in
Ahrensburg lebt, und sein Integrationspate Heinz Gérard sowie die Schülerinnen und Schüler der
Wilhelm-Busch-Förderschule und ihre Lehrerin Birgit Durchgraf. Nachdem im September 2016 in
Reinfeld, Ahrensburg und Großhansdorf Flüchtlingsunterkünfte und Wohnungen durchsucht und drei
Syrer unter IS-Verdacht festgenommen wurden, organisierten Jàf und Gérard in der Ahrensburger
Innenstadt eine friedliche Demonstration der Ahrensburger Flüchtlinge und ihrer Flüchtlingspaten gegen
Hass und Terror, für Frieden und Toleranz. ahrensburg24.de war dabei: „Aktion der Flüchtlinge für
Frieden und Toleranz: Die Geschichte einer Rose„.
Kundgebung der Flüchtlinge „Für Frieden und Toleranz – Gegen Terror und Hass“ in der Großen Straße in
Ahrensburg. Ahmed Jaf und Heinz Gérard (von rechts) setzten die Idee der Kundgebung um – und wurde nun
mit dem Olof-Palme-Friedenspreis ausgezeichnet. Foto:ahrensburg24.de
Ausgezeichnet wurde ein eine Klasse einer Förderschule
Erstmals in der 30-jährigen Geschichte des Olof-Palme-Friedenspreises waren Schülerinnen und Schüler
einer Förderschule nominiert. In Klasse 5/6 hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-BuschFörderschule und ihre Lehrerin Birgit Durchgraf mit dem Leben von Straßenkindern in Maputo befasst.
Im Rahmen der Aktion „Straßenkind für einen Tag“ von Terre des Hommes putzen die Kinder Schuhe,
verkauften selbstgebastelte Lesezeichen, Glückwunschkarten und Schlüsselanhänger und sammelten
Geld für eine mobile Schule in Mosambik.
Festveranstaltung mit Jean Asselborn aus Luxemburg
In seiner Laudatio stellte Kuratoriumsmitglied Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek,
insgesamt neu Nominierte und ihre Leistungen vor und freute sich, dass „einmal im Jahr im Schloss
Reinbek alle die zusammenkommen, für die ‚Gutmensch‘ kein Schimpfwort ist.“ Musikalisch untermalt
wurde der Abend vom schwedisch-südafrikanischen Duo „Fjarill“, das für eine besondere Stimmung um
Festsaal sorgte und mit dem Publikum schließlich einen afrikanischen Friedens-Choral anstimmte. Ein
schöner Bezug zu einer der Kernaussagen Asselborns: „Frieden ist eine Selbstverständlichkeit geworden.
Da kann man leicht vergessen, wie kostbar dieses Gut ist.“
Seit 30 Jahren wird der Preis vergeben
Seit 1987 verleiht die SPD Stormarn den Olof-Palme-Friedenspreis an Menschen, die sich in diesem
Sinne engagieren. Erstmals konnte Stormarns SPD-Kreisvorsitzende Susanne Danhier zum 30. Jubiläum
mit Jean Asselborn einen amtierenden Außenminister als Festredner im Schloss Reinbek begrüßen. Der
SPD-Politiker Franz Thönnes hatte den Preis als junger Kreisvorsitzender einst ins Leben gerufen und
erinnerte an 30 Jahre Palme-Preis, in deren ersten acht Jahren Egon Bahr der Vorsitzende des
Kuratoriums war. Das Preisgeld wird gestiftet von den Bundestags- und Landtagsabgeordneten der SPD
Stormarn und der Walter-Jacobsen-Gesellschaft, deren Vorsitzende Birgit Kassovic auch Vorsitzende des
Kuratoriums ist. 48 Preisträger hatte es bisher gegeben. 2017 kamen die Preisträger 49 und 50 hinzu.
„Es sollte mit Frank-Walter Steinmeier ein großer Außenminister kommen. Jetzt ist es ein kleiner.“ Mit
einem Scherz ging Jean Asselborn darauf ein, dass er anstelle seines Freundes Steinmeier nach Reinbek
gekommen war, der inzwischen kein Außenminister mehr ist, sondern gewählter Bundespräsident. Was
folgte, war eine europapolitische Festrede. Asselborn ging auf die Sozialdemokratie als internationale
Bewegung ein und mahnte die Länder Europas zu Solidarität. Die Werte Europas, Demokratie und
Menschenwürde, seien nicht verhandelbar, Lasten müssten gemeinsam getragen werden. Er mahnte
aber auch den Einzelnen zur Aktivität: „Wir haben uns eine dicke Haut zugelegt und fühlen uns nicht
verantwortlich. Aber: Der Frieden muss bei uns beginnen.“
Quelle: SPD Stormarn
Liebe Leserinnen und Leser – Hinweis der Redaktion: Dieser Preis wurde bereits am Dienstag übergeben.
Aufgrund einer Grippeerkrankung in der Redaktion von ahrensburg24.de kann diese Nachricht leider
erst heute veröffentlicht werden, wir hoffen auf Ihr Verständnis! Besten Dank, Monika Veeh,
Herausgeberin