4. Reale und nominale Preise

SWM
Statistics and Mathematical
Methods in Economics
VO 105.620 Grundlagen der Mikroökonomie
Timo Trimborn
Institut für Stochastik und Wirtschaftsmathematik,
Forschungsgruppe Ökonomie
Wiedner Haupstraße 8 / 105-3 Raum DB 04 H23
E-mail: [email protected]
Sprechstunde: nach Vereinbarung
2
WO:
HS 17 Friedrich Hartmann, 10:00 - 12:00
WANN: März: 6., 13., 20., 27.
April: 3., 24.
Mai: 8.,15., 22., 29.
Juni:12., 19., 26.
29.Juni: Prüfung im HS 8 um 15:00
Folien: http://www.econ.tuwien.ac.at/lva/gldmikro.vo/slides
Scans: http://www.econ.tuwien.ac.at/lva/gldmikro.vo/scans
User: student
Password: mikrovo1
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LITERATUR:
Robert Pindyck und Daniel Rubinfeld (2013) Mikroökonomie, 8. aktualisierte Auflage,
Pearson Studium
6. März Vorbemerkungen – Kapitel 1
13. März Grundlagen von Angebot und Nachfrage – Kapitel 2
20. März Elastizität von Angebot und Nachfrage – Kapitel 2
27. März Das Verbraucherverhalten – Kapitel 3
3. April
Die individuelle Nachfrage und die Marktnachfrage – Kapitel 4
Osterferien
24. April
Die Produktion – Kapitel 6
Maifeiertag
8. Mai
Die Kosten der Produktion – Kapitel 7
15. Mai
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot – Kapitel 8
22. Mai
Die Analyse von Wettbewerbsmärkten – Kapitel 9
29. Mai
Marktmacht – Kapitel 10
Pfingstferien
12. Juni
Preisbildung bei Marktmacht – Kapitel 11
19. Juni
Monopolistische Konkurrenz und Oligopol – Kapitel 12
26. Juni
Externalitäten und Öffentliche Güter – Kapitel 18
29. Juni
Prüfung
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Anmeldung zu Übungseinheiten
Detaillierte Informationen zum Ablauf im Web
http://www.econ.tuwien.ac.at/lva/gldmikro.ue/
Allgemeine Anmeldung
− Seit 17.02.2017 bis 08.03.2017 in TISS möglich
− Nach 08.03.2015 nur mehr direkt bei konkreten
Übungsgruppen - bis 11.03.2015
Anmeldung zu konkreter Übungsgruppe
− Ab 01.03.2017 20:00 in TISS möglich (bis 11.03.2017 23:59)
− Ab Anmeldung zu konkreter Übungsgruppe -> Zeugnis
− Übungsgruppen haben regelmäßigen Termin
Mo, Di, Do – Alle Informationen auf obiger Webpage
Termine der Übungseinheiten
Zeitslots Übungsgruppen
− Grp 1: Mo. 12:30 – 14:30 (DB gelb 04)
− Grp 2: Mo. 13:00 – 15:00 (EI 3A)
− Grp 3: Di. 12:00 – 14:00 (DB gelb 04)
− Grp 4: Do. 15:30 – 17:30 (El 6 Eckert HS)
6 UE-Einheiten + 1 Repetitorium vor dem Test.
Beginn ist in der Woche des 24.4.2017.
Modalitäten der Übungseinheiten
− Übungsgruppen sind einzuhalten (kein Wechsel möglich)
− Keine Anwesenheitspflicht. Allerdings wird die Mitarbeit
bewertet, Mitarbeit zählt 50% der Übungsnote, Übungstest
ebenfalls 50%
− Zum Bestehen sind außerdem mindestens 33% der Testpunkte
notwendig
− Angabe der jeweiligen Übungseinheit auf der Website:
Selbstständiges Vorbereiten der Beispiele für die Stunde
− Kreuzerliste: Studierende kreuzen vor jeder Übung an, welche
Aufgaben sie vorbereitet haben und präsentieren können
Modalitäten der Übungseinheiten
− Studierende, die eine Aufgabe angekreuzt haben, können dazu
aufgerufen werden (nach Zufallsprinzip),
− Jedes Kreuz bringt einen Punkt
− Falls ein angekreuztes Beispiel nicht gelöst werden kann, werden 4
Punkte abgezogen. Richtig gelöste Aufgaben bringen (bis zu) vier Punkte
− Jeder darf bis zu drei Mal präsentieren. Die Wahrscheinlichkeit, erneut
gezogen zu werden, sinkt allerdings mit jeder Präsentation
− Die Mitarbeit in den Übungen gibt die volle Punktzahl, wenn alle
Aufgaben angekreuzt wurden und einmal korrekt vorgerechnet wurde
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Repetitorium und Übungstest
Ein Repetitorium
− Freitag, 23.06. 14:00-16:00 Uhr, HS 8 Heinz Parkus
− Tutoren erklären aufwändigere Beispiele erneut
− Letzte Möglichkeit vor dem Test Fragen zu stellen
Übungstest
− Montag, 26.06. 15:00-17:00 Uhr, HS 18
− Eine Nachtestmöglichkeit Anfang des WS falls Test versäumt
oder Gesamtnote negativ.
Gesamtnote
− Mitarbeit zählt 50% der Übungsnote, Übungstest ebenfalls 50%
− Zum Bestehen sind außerdem mindestens 33% der Testpunkte
notwendig
Vorbemerkungen (Kapitel 1)
ZIEL:
 Mikroökonomik vs. Makroökonomik
 Themen der Mikroökonomik
 Was ist ein Markt?
 Unterschiede zwischen realen und nominalen Preisen
 Warum lohnt sich das Studium der Mikroökonomie?
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1. Mikroökonomie vs. Makroökonomie
Mikroökonomik
untersucht das Verhalten von Individuen und Firmen, sowie
deren Interaktion auf Märkten
Makroökonomik
untersucht gesamtwirtschaftliche Größen wie das Wirtschaftswachstum, die Arbeitslosigkeit, Inflation, etc.
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2. Themen der Mikroökonomie
„Du kannst nicht immer das bekommen, was Du willst.“
(Mick Jagger)
Mikroökonomie handelt von begrenzten Ressourcen
z.B.: begrenztes Einkommen,
begrenztes technisches Wissen,
begrenzte Stundenanzahl, etc.
Mikroökonomie untersucht die Aufteilung der knappen Ressourcen
z.B.: Aufteilung des Einkommens auf Konsumgüter,
Aufteilung der Zeit auf Arbeit und Freizeit,
Aufteilung der finanziellen Ressourcen von Unternehmen zum Ankauf
von Produktionsfaktoren, etc.
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2. Themen der Mikroökonomie
Die Mikroökonomie beschreibt die „Tradeoffs“ mit welchen Konsumenten,
Arbeitnehmer und Unternehmer konfrontiert sind und zeigt, wie am besten
zwischen alternativen Wahlmöglichkeiten abgewogen wird.
z.B.: Ein neues Auto kaufen oder besser sparen?
Einstellung neuer Arbeitskräfte oder Kauf einer neuen Maschine?
Wie gehen wir mit diesen Begrenzungen um?
Konsumenten:
Konsumtheorie: auf Grundlage der Präferenzen und Einkommensbeschränkungen der Konsumenten wird der Konsum bestimmt.
Wie entscheiden Konsumenten über Konsum und Sparen?
Arbeitnehmer:
Einstieg in die Berufswelt oder mehr Ausbildung?
Entscheidung bzgl. der Art der Arbeit und des Arbeitsplatzes.
Arbeitszeit
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2. Themen der Mikroökonomie
Unternehmen (Firmen):
Welche Produkte sollen produziert werden ?
Welche Produktionsfaktoren sollen eingesetzt werden?
Theorie der Unternehmung
Konsumenten, Arbeitnehmer und Unternehmen sind mit Preisen konfrontiert.
z.B.: Konsumenten entscheiden über Konsum auf Basis von Preisen der
Güter
Arbeitnehmer treffen Entscheidungen aufgrund der Höhe ihrer Löhne
Unternehmen treffen Entscheidungen aufgrund der Löhne und Inputpreise
In der Mikroökonomie wird beschrieben, wie die Preise bestimmt werden.
In einer Marktwirtschaft werden die Preise durch die Interaktion zwischen
Konsumenten, Arbeitnehmern und Unternehmen bestimmt!
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2. Themen der Mikroökonomie
Die mikroökonomische Analyse:
Theorien werden verwendet um beobachtete Phänomene als eine Reihe
von Grundregeln und Annahmen zu formulieren.
z.B.: Die Konsumtheorie, die Theorie der Unternehmung
Die mathematische Darstellung der Theorie erfolgt in Modellen welche
zur Prognostizierung eingesetzt werden.
Die Gültigkeit einer Theorie wird durch die Qualität ihrer Prognose bei den
gegebenen Annahmen bestimmt.
Die Überprüfung und Verbesserung der Theorien ist ein zentraler
Bestandteil der Entwicklung der Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft!
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2. Themen der Mikroökonomie
positive und normative Analyse:
Die positive Analyse setzt Theorien und Modelle ein, um die Auswirkungen
einer Entscheidung vorherzusagen.
z.B.: Welche Auswirkungen hat eine Importquote für ausländische Autos
auf den Absatz inländischer Autos?
Wie gestalten sich die Auswirkungen einer Erhöhung der Kraftstoffsteuer?
Die normative Analyse widmet sich Fragen unter dem Gesichtspunkt
„Was sollte sein?“
z.B.: Sollte die Regierung die Kfz-Steuer für Dieselfahrzeuge mit Russfilter
verringern?
Sollte die Regierung den Verbrauch von fossilen Brennstoffen stärker
besteuern?
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3. Was ist ein Markt?
Markt:
Ein geographisch definierter Bereich, in dem Käufer und Verkäufer
interagieren, um den Preis eines Produktes oder eines Produktsortiments
zu bestimmen.
Käufer: Konsumenten kaufen Güter
Unternehmen kaufen Arbeit und Inputs
Verkäufer: Konsumenten verkaufen Arbeitskraft
Firmen verkaufen Produkte
Die Marktparameter (Käufer, Verkäufer, Produkte) müssen festgelegt werden,
bevor der Markt analysiert werden kann.
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3. Was ist ein Markt?
zirkuläre Flüsse in der Marktwirtschaft
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3. Was ist ein Markt?
Perfekte/Vollständige Wettbewerbsmärkte:
Aufgrund der hohen Anzahl an Käufern und Verkäufern kann kein einzelner
Käufer oder Verkäufer den Preis beeinflussen.
z.B.: die meisten landwirtschaftlichen Märkte
Märkte mit eingeschränktem Wettbewerb:
Märkte auf denen einzelne Produzenten den Preis beeinflussen können.
z.B.: Kartelle – Gruppen von Produzenten, die geschlossen handeln,
Absprache treffen
OPEC – dominiert weltweiten Ölmarkt
Marktpreis:
Bestimmt die Transaktion zwischen Käufern und Verkäufern von
Gütern zu einem bestimmten Preis.
einige Märkte haben nur einen Preis (Gold)
einige Märkte haben viele Preise für das gleiche Produkt
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3. Was ist ein Markt?
Marktdefinition:
Welche Käufer und Verkäufer sollten in einem bestimmten Markt
miteinbezogen werden?
Reichweite eines Marktes definiert die Grenzen eines Marktes
geographisch und im Hinblick auf die Produktpalette.
z.B.: Immobilienmarkt in München oder Berlin
Märkte für alle Digitalkameras oder SLR Kameras (Hobby / Amateur / Profi)
Smartphones vs. Mobiltelefone
Bedeutung der Marktdefinition:
Unternehmen müssen bei Preisbestimmungen oder Budgetentscheidungen ihre Wettbewerber und Produktcharakteristika und
geographischen Grenzen kennen.
Bedeutung für die Wirtschaftspolitik.
Kartellrechtliche Bedenken (Verschiebungen der Marktmacht)
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4. Reale und nominale Preise
Der nominale Preis ist der absolute Preis bzw. der Preis in laufenden
Euro eines Gutes bzw. einer Dienstleistung zum Zeitpunkt des Verkaufs.
Der reale Preis ist der Preis im Vergleich zu einem Gesamtausmaß
der Preise bzw. der Preis in konstanten Euro. (inflationsbereinigter Preis!)
Der Verbraucherpreisindex (CPI) ist ein häufig verwendetes Gesamtausmaß
bei Konsumgütern.
Die prozentualen Änderungen des CPI geben die Inflationsrate der Volkswirtschaft an.
Der Produzentenpreisindex (PPI) ist ein Maß des Gesamtpreisniveaus für
Zwischenprodukte und Großhandelserzeugnisse. (Vorbote von CPI
Änderungen)
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4. Reale und nominale Preise
Man benötigt reale Preise um
die Analyse von Vergleichspreisen zu ermöglichen
die Inflationsrate zu messen
Realer Preis =
(Basisjahr = 100)
CPIBasisjahr
x nominaler Preisgegenwärtiges Jahr
CPIgegenwärtiges Jahr
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4. Reale und nominale Preise
Beispiel: Die Berechnung des realen Preises für einen Collegebesuch
in den USA
Jahr
nominaler
Preis
realer Preis
CPI
=
38.8
* $2,530 = $2,530
38.8
1970
$ 2.530
38,8
1990
$ 12.018
130,7
=
38.8
* $12,018 = $3,569
130.7
2002
$ 18.273
181,0
=
38.8
* $18,273 = $3,917
181.0
Die realen Kosten für eine Hochschulausbildung sind im angegebenem
Zeitraum angestiegen!
Aber: nominaler Preis 7,2-facher Anstieg vs. realer Preis: Anstieg 1,5-fach
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4. Reale und nominale Preise
Beispiel: Butterpreis in den USA
Nominaler Preis
Ein Pfund Butter im Jahr 1970 ca. $0,87
im Jahr 1980 ca. $1,88
im Jahr 1990 ca. $1,99
im Jahr 2007 ca. $3,40
Realer Preis
1970 betrug der CPI 38,8 und stieg im Jahr 2007 auf ca. 205,8.
Umrechnung bspw. in Dollar des Jahres 1970
38,8
Realer Preis 2007:
∗ 3,40 = $0,64
205,8
D.h. der reale Preis in 1970 Dollar fiel von $0,87 auf $0,64
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4. Reale und nominale Preise
Beispiel: Mindestlohn: Nominal- vs. Reallohn
Nominell ist der Mindestlohn in den letzten 70 Jahren kontinuierlich erhöht
worden. Allerdings wird erwartet, dass er 2010 real unter dem Niveau der
90‘erJahre liegen wird.
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5. Gründe für das Studium der Mikroökonomie
Als Konsument bzw. als Produzent benötigt man mikroökonomische
Konzepte zur Unterstützung der Entscheidungsfindung.
Mikroökonomische Fragen haben eine große Bedeutung für das
Management eines Unternehmens.
Beispiel 1: Entscheidungsbildung im Unternehmen: Sport Utility Vehicles
von Ford
Zu betrachtende ökonomische Aspekte:
 Produktionskosten
 Präferenzen der Konsumenten (wie hoch ist die Nachfrage?)
 Entwicklung einer Preisstrategie unter Berücksichtigung des Wettbewerbs.
 Risikoanalyse (zukünftige Preise von Kraftstoff und Löhnen)
 Organisationsentscheidungen
 Regulierungsentscheidungen (Emissionsstandards)
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5. Gründe für das Studium der Mikroökonomie
Beispiel 2: Die Gestaltung der staatlichen Politik: Automobilabgasnormen
für das 21.Jahrhundert
Zu betrachtende ökonomische Aspekte:
 Auswirkungen auf die Konsumenten
 Auswirkungen auf die Produzenten
 Wie werden die Normen durchgesetzt?
 Welche Nutzen und Kosten entstehen?
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