Gesellschaft braucht die FDP

Altenaer Kreisblatt vom 21.02.2017
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11
Lokales
ALTENA
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Tageszeitung
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'Gesellschaft braucht die FDP'
Maren Christoffer, neue Chefin der Liberalen über Ziele, Wünsche und Vorbilder
ALTENA Seit Sonntag, 19. Februar, ist
Maren Christoffer (26) neue Vorsitzende der FDP Altena. 'Wir setzen auf
eine Verjüngung des Vorstandes', hatte
zuvor der kommissarische Ortsvereinschef, Friedrich Wilhelm Kilsch, vor Parteifreunden im Lokal Lennekai gesagt.
Er meinte damit unter anderem auch
Matthias Klinke (30), der für die Liberalen als Schatzmeister auf Ortsebene
arbeitet.
Frage: Bitte stellen Sie sich kurz vor.
Christoffer: Ich habe 2010 am Burggymnasium in Altena meine Abiturprüfung abgelegt. Anschließend Studium an
der BiTS Hochschule in Iserlohn, Fachrichtung Journalismus und Unternehmenskommunikation sowie Digital
Journalismus an der Hamburg Media
School. Seit 2015 arbeite ich als Freie
Journalistin. Zuvor Absolvierung einiger Praktika (unter anderem bei n.tv in
Berlin) und Ausbildung bei Focus
Online. Familienstand ledig. Seit dem
Wintersemester 2015/2016 nebenberufliches Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaften an der Fernuni in
Hagen. Zu meinen Hobbys zählen: die
Fußball-Bundesliga, Segeln und Badminton.
Frage: Warum und wie lange sind Sie
bereits in der FDP und was ist gegenüber anderen Parteien bei den Liberalen
so anders?
Christoffer: Schon immer hatte ich
großes Interesse an Politik und habe
überlegt mich zu engagieren. Letztlich
bin ich dann Ende 2013 eingetreten. Die
FDP vertritt das, was mir persönlich
wichtig ist. Im Gegensatz zu anderen
Parteien schreibt sie mir nicht vor, wie
ich mein Leben zu gestalten habe, sondern unterstützt mich als Individuum.
Frage: Warum übernehmen Sie noch so
jung an Jahren die Führung einer Partei?
Christoffer: Nach dem überraschenden
Rücktritt von Bernhard Diel war die
Frage: Was nun? Im Ortsvorstand haben
wir dann überlegt wer es machen könnte
und Friedrich Wilhelm Kilsch hat mich
gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte.
Ich wusste lange nicht, ob ich es mir
zutraue, aber nach intensiven Gesprächen mit Freunden und meiner Familie
habe ich mich dafür entschieden. Ich
möchte einfach, dass die FDP hier in
Altena ihr Potential ausschöpfen kann
und dafür kämpfen, dass die Partei im
Land und Bund wieder stärker vertreten
ist.
Frage: Wie wollen Sie die Arbeit angehen? Erste Ziele, Vorstellungen, Visionen.
Christoffer: Mein erstes Ziel ist die FDP
in Altena wieder sichtbar zu machen.
Fragen wie 'Gibt´s die FDP hier noch?'
sollen der Vergangenheit angehören.
Langfristig würde ich mir wünschen,
dass die FDP hier in Altena wieder
zweistellig wird.
Frage: Es stehen zwei harte Wahlkämpfe auf Landes- und Bundesebene
an. Wie werden Sie sich persönlich einbringen und wie wollen Sie neue/alte
Wählerschichten ganz konkret für die
FDP erschließen.
Christoffer: Ich arbeite im Wahlkampfteam mit. Das heißt, ich unterstütze
unsere Kandidaten in beiden Wahlkämpfen so gut ich kann, werde auch
die Nachbarortsverbände unterstützen.
Die FDP im MK ist wie eine große
Familie, ein Team, wir werden gemeinsam kämpfen und vor Ort sein. Die
Wähler wollen wir auf verschiedene
Arten erreichen. Da haben wir beispielsweise die klassische Medienarbeit. Im
Team von Michael Schulte setzen wir
natürlich auf die Nutzung der sozialen
Medien und Videos. Natürlich sind wir
aber auch jederzeit 'Offline' verfügbar.
Im Märkischen Kreis finden in den
kommenden Monaten immer wieder
Veranstaltungen mit hochkarätigen Rednern unter anderem aus dem Bundesvorstand statt. Und natürlich sind wir auch
hier vor Ort. Die FDP in Altena wird
mehrere Stammtische anbieten und die
Bürger so einladen mit uns ins Gespräch
zu kommen. Außerdem gibt es dann
natürlich auch noch die klassischen
Infostände an denen wir den Bürgern
Rede und Antwort stehen.
Frage: Die FDP war nicht mehr im Bun-
destag. Warum benötigt unser Land die
Partei dennoch wieder im Parlament?
Christoffer: Es gibt in Deutschland
außer der FDP keine Partei, die den Bürger als Individuum sieht. Die FDP
schreibt niemandem vor wie er zu leben
hat, sondern unterstützt jeden bei seiner
eigenen Entscheidung. Gerade jetzt ist
die liberale Stimme wichtig. Die AfD,
Trump, Brexit, das sind alles genau die
Gegenteile von den Werten der FDP.
Wir brauchen wieder ein Gegengewicht
dazu. Es fehlt die Wirtschaftskompetenz.
Frage: Haben Sie ein politisches Vorbild und wenn ja, wen?
Christoffer: Ein richtiges Vorbild habe
ich nicht. Ich finde es toll, wie Wolfgang Bosbach trotz Widerstand und
Jahrzehnten in der Politik immer sich
selbst und seinen Prinzipien treu geblieben ist. Das ist eine wichtige Eigenschaft. Und ich würde gern so brillante
Reden halten können wir Christian
Lindner.
Frage: Würden Sie sich mit AfD-Vertretern auf ein Podium setzen?
Christoffer: Aber klar. Nur wenn man
mit ihnen spricht, kann man sie aus der
Reserve locken und zeigen, wie sie
wirklich ticken. Ich habe in meiner Zeit
in Berlin auch viel mit der AfD zu tun
gehabt, Interviews mit beispielsweise
Alexander Gauland geführt. Wenn man
da mal genauer nachfragt stößt man
schnell auf Widersprüche.
Frage Was ist für Sie ein absolutes Politisches No-Go?
Christoffer: Rechtspopulisten wie der
AfD meine Stimme zu geben.
Frage: Wer wird Kanzler oder Kanzlerin?
Christoffer: Ich denke, dass der SchulzEffekt abnimmt und Angela Merkel
wieder Bundeskanzlerin wird. Aber es
verspricht ein spannender Wahlkampf
zu werden. Und genau so etwas tut
unserer Demokratie gut.
Frage: Ihre Selbsteinschätzung zur FDP
bei Landtags- und Bundestagswahl?
Christoffer: Ich denke, dass wir hier in
NRW rund neun Prozent erreichen. Bei
der Bundestagswahl wird es schon stisch mit sechs bis sieben Prozent.
schwieriger. Da rechne ich ganz optimi- Von Johannes Bonnekoh
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Maren Christoffer will am Ort das FDP-Potential neu heben...
'Die FDP unterstützt mich als Individuum', sagt sie und ...
...hält AfD zu wählen für ein absolutes 'No go!'
...und schätzt Christian Lindners Redetalent.
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