Anna Lucia Richter Michael Gees

Porträt Anna Lucia Richter 2
Liederabende 4
Anna Lucia Richter
Michael Gees
Mittwoch
22. Februar 2017
20:00
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Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
Franz Sauer aus.
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Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,
dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens
in der Pause einnehmen.
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Porträt Anna Lucia Richter 2
Liederabende 4
Anna Lucia Richter Sopran
Michael Gees Klavier
Mittwoch
22. Februar 2017
20:00
Nachholtermin für das am 26. Januar 2017
ausgefallene Konzert.
Pause gegen 20:45
Ende gegen 21:50
PROGRAMM
Benjamin Britten 1913 – 1976
»The trees they grow so high«
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
für hohe oder mittlere Singstimme und Klavier
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Wünschelrute – Improvisation auf Eichendorff
Robert Schumann 1810 – 1856
In der Fremde (»Aus der Heimat«) op. 39,1
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
für Singstimme und Klavier
Texte von Joseph Freiherr von Eichendorff
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Der alte Garten – Improvisation auf Eichendorff
Benjamin Britten
The Ash Grove
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
Robert Schumann
Intermezzo op. 39,2
Waldesgespräch op. 39,3
Die Stille op. 39,4
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Anna Lucia Richter und Michael Gees
In der Nacht – Improvisation auf Eichendorff
Robert Schumann
Mondnacht op. 39,5
Schöne Fremde op. 39,6
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
2
Benjamin Britten
»How sweet the answer«
aus: Folk Song Arrangements. Vol. IV Moore’s Irish Melodies (1957)
für hohe Stimme und Klavier. Texte von Thomas Moore
Pause
Michael Gees
Burgmusik – Improvisation auf dem Klavier
Robert Schumann
Auf einer Burg op. 39,7
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Johannes Brahms 1833 – 1897
»In stiller Nacht« WoO 33,42
aus: 42 Deutsche Volkslieder WoO 33 (1894)
für Singstimme und Klavier
Robert Schumann
In der Fremde (»Ich hör’ die Bächlein«) op. 39,8
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Benjamin Britten
The last rose of summer
aus: Folk Song Arrangements. Vol. IV Moore’s Irish Melodies
(1957)
Robert Schumann
Wehmut op. 39,9
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Johannes Brahms
»Da unten im Tale« WoO 33,6
aus: 42 Deutsche Volkslieder WoO 33 (1894)
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Zauberblick – Improvisation auf Eichendorff
3
Robert Schumann
Zwielicht op. 39,10
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Johannes Brahms
»Ich weiß mir’n Maidlein« WoO 33,40
aus: 42 Deutsche Volkslieder WoO 33 (1894)
Robert Schumann
Im Walde op. 39,11
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Nachtwanderer – Improvisation auf Eichendorff
Benjamin Britten
The Salley Gardens
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
Robert Schumann
Frühlingsnacht op. 39,12
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Wünschelrute – Improvisation auf Eichendorff
Benjamin Britten
»I wonder as I wander« (1940)
Volkslied, arrangiert für Singstimme und Klavier
Text von John Jacob Niles
4
DIE GESANGSTEXTE
Benjamin Britten
»The trees they grow so high«
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
The trees they grow so high
And the leaves they grow so green,
And many a cold winter’s night
My love and I have seen.
Of a cold winter’s night,
My love, you and I alone have been,
Whilst my bonny boy is young
He’s a-growing.
Hoch wachsen die Bäume hinauf,
grün färben die Blätter sich,
und so manche kalte Winternacht
sahen wir, mein Lieb und ich.
Eines kalten Winternachts,
mein Lieb, gab’s nur dich und mich.
Zwar ist mein frischer Bub noch
jung,
doch er wächst,
er wächst, er wächst,
zwar ist mein frischer Bub noch
jung,
doch er wächst.
O father, dearest father,
You’ve done to me great wrong,
You’ve tied me to a boy
When you know he is too young.
O daughter, dearest daughter,
If you wait a little while,
A lady you shall be
While he’s growing.
Growing, growing,
A lady you shall be
While he’s growing.
O Vater, liebster Vater,
schuldig du an mir bist,
hast mich an einen Bub geknüpft,
der doch zu jung noch ist.
O Tochter, liebste Tochter,
wenn du nur geduldig bist,
wirst du eine Dame sein,
und er wächst,
er wächst, er wächst,
du wirst eine Dame sein,
und er wächst.
I’ll send your love to college
All for a year or two,
And then in the mean-time
He will do for you;
I’ll buy him white ribbons,
Tie them round his bonny waist
To let the ladies know
That he’s married,
Married, married,
To let the ladies know
That he’s married.
Ich schick dein Lieb zur Schule
für ein Jahr oder zwei,
und wenn die vorbei sind,
ist er für dich bereit.
Ich kauf ihm weiße Bänder,
bind sie um die Taille ihm,
damit die Damen wissen,
er ist nicht mehr frei,
nicht frei, nicht frei,
damit die Damen wissen,
er ist nicht mehr frei.
I went up to the college
And I looked over the wall,
Saw four and twenty gentlemen
Playing at bat and ball.
I called for my true love,
But they would not let him come,
All because he was a young boy
And growing,
Growing, growing,
All because he was a young boy
And growing.
Ich ging zur Schule hin,
um über den Zaun zu schielen,
sah vierundzwanzig Herren
dort eifrig Schlagball spielen.
Ich rief nach meinem Liebsten,
doch er durfte nicht zu mir,
weil er ein junger Bub war
und noch wuchs,
noch wuchs, noch wuchs,
nur weil er ein junger Bub war
und noch wuchs.
He’s a-growing.
Growing, growing,
Whilst my bonny boy is young
5
At the age of sixteen,
He was a married man
And at the age of seventeen
He was a father to a son
And at the age of eighteen
The grass grew over him,
Cruel death soon put an end
To his growing,
Growing, growing,
Cruel death soon put an end
To his growing.
Mit sechzehn Jahren dann
war er ein Ehemann,
und mit siebzehn Jahren dann
hatte er einen Sohn,
und mit achtzehn Jahren dann
wuchs über ihm das Gras.
Der Tod brach bald hart ab,
dass er wuchs,
er wuchs, er wuchs,
der Tod brach bald hart ab,
dass er wuchs.
And now my love is dead
And in his grave doth lie.
The green grass grows o’er him
So very, very high.
I’ll sit and mourn his fate
until the day I die,
And I’ll watch all o’er his child
While he’s growing,
Growing, growing,
And I’ll watch all o’er his child
While he’s growing.
Jetzt ist mein Lieb gestorben
und liegt im Grabe doch.
Das grüne Gras wächst über ihm
so mächtig, mächtig hoch.
Ich werde sein Los beklagen,
bis ich gestorben bin,
und seinen Sohn behüten,
da er wächst,
er wächst, er wächst,
ich werd seinen Sohn behüten,
da er wächst.
Deutsch: Hans-Ulrich Möhring, 2017
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Wünschelrute – Improvisation auf Eichendorff
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
Robert Schumann
In der Fremde (»Aus der Heimat«) op. 39,1
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Aus der Heimat hinter den Blitzen rot
Da kommen die Wolken her.
Aber Vater und Mutter sind lange tot,
Es kennt mich dort keiner mehr.
Wie bald, ach wie bald kommt die stille Zeit,
Da ruhe ich auch, und über mir
Rauscht die schöne Waldeinsamkeit,
Und keiner kennt mich mehr hier.
6
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Der alte Garten – Improvisation auf Eichendorff
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Kaiserkron und Päonien rot,
Die müssen verzaubert sein,
Denn Vater und Mutter sind lange tot,
Was blühn sie hier so allein?
Der Springbrunn plaudert noch immerfort
Von der alten schönen Zeit,
Eine Frau sitzt eingeschlafen dort,
Ihre Locken bedecken ihr Kleid.
Sie hat eine Laute in der Hand,
Als ob sie im Schlafe spricht,
Mir ist, als hätt’ ich sie sonst gekannt –
Still, geh vorbei und weck sie nicht!
Und wenn es dunkelt das Tal entlang,
Streift sie die Saiten sacht,
Da gibts einen wunderbaren Klang
Durch den Garten die ganze Nacht.
Benjamin Britten
The Ash Grove
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
Down yonder green valley where
streamlets meander,
When twilight is fading, I pensively
rove,
Or at the bright noontide in solitude
wander
Amid the dark shades of the lonely
ash grove.
’Twas there while the blackbird was
joyfully singing,
I first met my dear one, the joy of
my heart;
Around us for gladness the
bluebells were ringing,
Ah! then little thought I how soon
we should part.
Durchs grüne Tal drunt, wo die
Bächlein mäandern,
streif sinnend ich hin in der
Dämmerung Schein,
oder am Mittag führt einsames
Wandern
mich durch dunkle Schatten im
stillen Eschenhain.
Dort traf ich, da sang so die Amsel
mit Freuden,
erstmals meine Liebste, mein
Wonne, mein Herz.
Uns freute ringsum der
Glockenblumen Läuten,
wie wenig, ach, dachte ich an
Abschiedsschmerz.
7
Still glows the bright sunshine o’er
valley and mountain,
Still warbles the blackbird his note
from the tree,
Still trembles the moonbeam on
streamlet and fountain;
But what are the beauties of nature
to me?
With sorrow, deep sorrow, my
bosom is laden,
All day I go mourning in search of
my love.
Ye echoes, O tell me, where is the
sweet maiden?
She sleeps ’neath the green turf
down by the ash grove.
Noch glüht über Bergen und Tälern
die Sonne,
noch trällert die Amsel ihr Lied dort
vom Baum,
noch zittert der Mondstrahl auf
Bächlein und Bronnen,
doch die schöne Natur, ich merke
sie kaum.
Mit Leid, tiefem Leid ist mein Busen
bedrücket,
immerfort such ich trauernd die
Liebste mein.
Ihr Echos, sagt, wo ist sie, die mich
entzücket?
»Sie schläft unterm Gras drunten
am Eschenhain.«
Deutsch: Hans-Ulrich Möhring, 2017
Robert Schumann
Intermezzo op. 39,2
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Dein Bildnis wunderselig
Hab’ ich im Herzensgrund,
Das sieht so frisch und fröhlich
Mich an zu jeder Stund’.
Mein Herz still in sich singet
Ein altes, schönes Lied,
Das in die Luft sich schwinget
Und zu dir eilig zieht.
Robert Schumann
Waldesgespräch op. 39,3
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
»Es ist schon spät, es ist schon kalt,
Was reit’st du einsam durch den Wald?
Der Wald ist lang, du bist allein,
Du schöne Braut, ich führ’ dich heim!«
»Groß ist der Männer Trug und List,
Vor Schmerz mein Herz gebrochen ist,
Wohl irrt das Waldhorn her und hin,
O flieh’! Du weißt nicht, wer ich bin.«
8
»So reich geschmückt ist Roß und Weib,
So wunderschön der junge Leib;
Jetzt kenn’ ich dich, Gott steh’ mir bei!
Du bist die Hexe Loreley!« –
»Du kennst mich wohl, von hohem Stein
Schaut still mein Schloß tief in den Rhein;
Es ist schon spät, es ist schon kalt,
Kommst nimmermehr aus diesem Wald.«
Robert Schumann
Die Stille op. 39,4
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Es weiß und rät es doch keiner,
Wie mir so wohl ist, so wohl!
Ach, wüßt’ es nur Einer, nur Einer,
Kein Mensch es sonst wissen sollt’.
So still ist’s nicht draußen im Schnee,
So stumm und verschwiegen sind
Die Sterne nicht in der Höh’,
Als meine Gedanken sind.
Ich wünscht’, ich wäre ein Vöglein
Und zöge über das Meer,
Wohl über das Meer und weiter,
Bis daß ich im Himmel wär!
Anna Lucia Richter und Michael Gees
In der Nacht – Improvisation auf Eichendorff
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
[…]
Da nun der laute Tag zerronnen
Mit seiner Not und bunten Lust,
Was hast du in dem Spiel gewonnen,
Was blieb der müden Brust? –
Der Mond ist trostreich aufgegangen,
Da unterging die Welt,
Der Sterne heil’ge Bilder prangen
So einsam hoch gestellt!
O Herr! auf dunkelschwankem Meere
Fahr ich im schwachen Boot,
Treu folgend deinem goldnen Heere
Zum ew’gen Morgenrot.
9
Robert Schumann
Mondnacht op. 39,5
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Es war, als hätt’ der Himmel,
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nur träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Robert Schumann
Schöne Fremde op. 39,6
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Texte von Joseph Freiherr von Eichendorff
Es rauschen die Wipfel und schauern,
Als machten zu dieser Stund’
Um die halbversunkenen Mauern
Die alten Götter die Rund’.
Hier hinter den Myrtenbäumen
In heimlich dämmernder Pracht,
Was sprichst du wirr wie in Träumen
Zu mir, phantastische Nacht!
Es funkeln auf mich alle Sterne
Mit glühendem Liebesblick,
Es redet trunken die Ferne
Wie von künftigem, großem Glück!
10
Benjamin Britten
»How sweet the answer«
aus: Folk Song Arrangements. Vol. IV Moore’s Irish Melodies (1957)
Text von Thomas Moore
How sweet the answer Echo makes
To Music at night,
When, rous’d by lute or horn, she
wakes,
And far away, o’er lawns and lakes,
Goes answering light!
Wie süß das Echo in der Nacht
und zart widerklingt,
wenn es, von Laut’ und Horn
erwacht,
fern über Seen und Wiesen sacht
das Lied widersingt.
Yet Love hath echoes truer far,
And far more sweet,
Than e’er beneath the moonlight’s
star,
Of horn, or lute, or soft guitar,
The songs repeat.
Doch Echos hat die Liebe viel
süßer und wahr’,
als wenn im Mondschein voll
Gefühl
Horn-, Lauten- und Gitarrenspiel
hallt nach wunderbar.
’Tis when the sigh, in youth sincere,
And only then, –
The sigh that’s breath’d for one to
hear,
Is by that one, that only dear,
Breath’d back again.
Doch dann nur, wenn im Jugendjahr
der Liebe Hauch,
der nur gehaucht wird für das Ohr
der Einen, von der Einen klar
wird widergehaucht.
Deutsch: Hans-Ulrich Möhring, 2017
Michael Gees
Burgmusik – Improvisation auf dem Klavier
Robert Schumann
Auf einer Burg op. 39,7
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Eingeschlafen auf der Lauer
Oben ist der alte Ritter,
Drüber gehen Regenschauer,
Und der Wald rauscht durch das Gitter.
Eingewachsen Bart und Haare
Und versteinert Brust und Krause,
Sitzt er viele hundert Jahre
Oben in der stillen Klause.
Draußen ist es still und friedlich,
Alle sind ins Tal gezogen,
Waldesvögel einsam singen
In den leeren Fensterbogen.
Eine Hochzeit fährt da unten
Auf dem Rhein im Sonnenscheine,
Musikanten spielen munter,
Und die schöne Braut, die weinet.
11
Johannes Brahms
»In stiller Nacht« WoO 33,42
aus: 42 Deutsche Volkslieder WoO 33 (1894)
In stiller Nacht, zur ersten Wacht,
ein Stimm’ begunnt zu klagen,
der nächt’ge Wind hat süß und lind
zu mir den Klang getragen.
Von herben Leid und Traurigkeit
ist mir das Herz zerflossen,
die Blümelein, mit Tränen rein
hab’ ich sie all’ begossen.
Der schöne Mond will untergahn,
für Leid nicht mehr mag scheinen,
die Sterne lan ihr Glitzen stahn,
mit mir sie wollen weinen.
Kein Vogelsang noch Freudenklang
man höret in den Lüften,
die wilden Tier’ trauern auch mit mir
in Steinen und in Klüften.
Robert Schumann
In der Fremde (»Ich hör’ die Bächlein«) op. 39,8
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Ich hör’ die Bächlein rauschen
Im Walde her und hin.
Im Walde, in dem Rauschen,
Ich weiß nicht, wo ich bin.
Die Nachtigallen schlagen
Hier in der Einsamkeit,
Als wollten sie was sagen
Von der alten schönen Zeit.
Die Mondesschimmer fliegen,
Als säh ich unter mir
Das Schloß im Tale liegen,
Und ist doch so weit von hier!
Als müßte in dem Garten,
Voll Rosen weiß und rot,
Meine Liebste auf mich warten,
Und ist doch so lange tot.
12
Benjamin Britten
The last rose of summer
aus: Folk Song Arrangements. Vol. IV Moore’s Irish Melodies (1957)
Text von Thomas Moore
’Tis the last rose of summer,
Left blooming alone;
All her lovely companions
Are faded and gone;
No flow’r of her kindred,
No rosebud is nigh
To reflect back her blushes,
Or give sigh for sigh.
Die letzte Rose des Sommers
allein blüht sie fort,
all ihrer Freundinnen Anmut
längst verblichen, verdorrt;
keine Blüte ihresgleichen,
keine Knospe weit und breit,
ihr Erröten zu spiegeln,
zu seufzen zu zweit.
I’ll not leave thee, thou lone one,
To pine on the stem;
Since the lovely are sleeping,
Go, sleep thou with them;
Thus kindly I scatter
Thy leaves o’er the bed,
Where thy mates of the garden
Lie senseless and dead.
Schmachte nicht hin am Stengel,
Verlassne, allein;
mit den schlummernden Schönen
zusammen schlaf ein!
Deinen Blätterschmuck sachte
auf das Beet streu ich nun,
wo deine Schwestern des Gartens
entseelt alle ruhn.
So soon may I follow,
When friendships decay,
And from Love’s shining circle
The gems drop away!
When true hearts lie wither’d,
And fond ones are flown,
Oh! who would inhabit
This bleak world alone?
Schon bald mag ich folgen,
wenn keine Freundschaft mehr hält
und aus dem Lichtkranz der Liebe
jeder Edelstein fällt!
Wenn treue Herzen hinwelken
und die Lieben vergehen,
wer will allein in der düsteren
Welt noch bestehen?
Deutsch: Sebastian Viebahn, 2017
Robert Schumann
Wehmut op. 39,9
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Ich kann wohl manchmal singen,
Als ob ich fröhlich sei;
Doch heimlich Tränen dringen,
Da wird das Herz mir frei.
Es lassen Nachtigallen,
Spielt draußen Frühlingsluft,
Der Sehnsucht Lied erschallen
Aus ihres Kerkers Gruft.
Da lauschen alle Herzen,
Und alles ist erfreut,
Doch keiner fühlt die Schmerzen,
Im Lied das tiefe Leid.
13
Johannes Brahms
»Da unten im Tale« WoO 33,6
aus: 42 Deutsche Volkslieder WoO 33 (1894)
Da unten im Tale
Läuft’s Wasser so trüb,
Und i kann dir’s net sagen,
I hab’ di so lieb.
Sprichst allweil von Liebe,
Sprichst allweil von Treu’,
Und a bissele Falschheit
Is auch wohl dabei.
Und wenn i dir’s zehnmal sag,
Daß i di lieb,
Und du willst nit verstehn,
Muß i halt weitergehn.
Für die Zeit, wo du gliebt mi hast,
dank i dir schön,
Und i wünsch, daß dir’s anderswo
Besser mag gehn.
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Zauberblick – Improvisation auf Eichendorff
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Die Burg, die liegt verfallen
In schöner Einsamkeit
Dort saß ich vor den Hallen
Bei stiller Mittagszeit.
Es ruhten in der Kühle
Die Rehe auf dem Wall
Und tief in blauer Schwüle
Die sonn’gen Täler all.
Tief unten hört ich Glocken
In weiter Ferne gehn,
Ich aber mußt erschrocken
Zum alten Erker sehn.
Denn in dem Fensterbogen
Ein’ schöne Fraue stand,
Als hütete sie droben
Die Wälder und das Land.
Ihr Haar, wie ’n goldner Mantel,
War tief herabgerollt;
Auf einmal sie sich wandte,
Als ob sie sprechen wollt.
Und als ich schauernd lauschte –
Da war ich aufgewacht,
Und unter mir schon rauschte
So wunderbar die Nacht.
14
Träumt ich im Mondesschimmer?
Ich weiß nicht, was mir graut,
Doch das vergeß ich nimmer,
Wie sie mich angeschaut!
Robert Schumann
Zwielicht op. 39,10
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Dämm’rung will die Flügel spreiten,
Schaurig rühren sich die Bäume,
Wolken ziehn wie schwere Träume
Was will dieses Grau’n bedeuten?
Hast ein Reh du lieb vor andern,
Laß es nicht alleine grasen,
Jäger zieh’n im Wald und blasen,
Stimmen hin und wieder wandern.
Hast du einen Freund hienieden,
Trau’ ihm nicht zu dieser Stunde,
Freundlich wohl mit Aug’ und Munde,
Sinnt er Krieg im tück’schen Frieden.
Was heut’ gehet müde unter,
Hebt sich morgen neu geboren.
Manches geht in Nacht verloren –
Hüte dich, sei wach und munter!
Johannes Brahms
»Ich weiß mir’n Maidlein« WoO 33,40
aus: 42 Deutsche Volkslieder WoO 33 (1894)
Ich weiß mir’n Maidlein hübsch und fein,
hüt du dich!
Es kann wohl falsch und freundlich sein,
hüt du dich!
Vertrau ihr nicht, sie narret dich!
Sie hat ein licht goldfarbenes Haar,
hüt du dich!
Und was sie red’t, das ist nicht wahr,
hüt du dich!
Vertrau ihr nicht, sie narret dich!
Sie gibt dir’n Kränzlein fein gemacht,
hüt du dich!
Für einen Narr’n wirst du geacht,
hüt du dich!
Vetrau ihr nicht, sie narret dich!
15
Robert Schumann
Im Walde op. 39,11
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Es zog eine Hochzeit den Berg entlang,
Ich hörte die Vögel schlagen,
Da blitzten viel Reiter, das Waldhorn klang,
Das war ein lustiges Jagen!
Und eh’ ich’s gedacht, war alles verhallt.
Die Nacht bedecket die Runde,
Nur von den Bergen noch rauschet der Wald
Und mich schauert’s im Herzensgrunde.
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Nachtwanderer – Improvisation auf Eichendorff
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Er reitet nachts auf einem braunen Roß,
Er reitet vorüber an manchem Schloß:
Schlaf droben, mein Kind, bis der Tag erscheint,
Die finstre Nacht ist des Menschen Feind!
Er reitet vorüber an einem Teich,
Da stehet ein schönes Mädchen bleich
Und singt, ihr Hemdlein flattert im Wind:
Vorüber, vorüber, mir graut vor dem Kind!
Er reitet vorüber an einem Fluß,
Da ruft ihm der Wassermann seinen Gruß,
Taucht wieder unter dann mit Gesaus,
Und stille wird’s über dem kühlen Haus.
Wenn Tag und Nacht in verworrenem Streit,
Schon Hähne krähen in Dörfern weit,
Da schauert sein Roß und wühlet hinab,
Scharret ihm schnaubend sein eigenes Grab.
16
Benjamin Britten
The Salley Gardens
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
für hohe oder mittlere Singstimme und Klavier
(Text: William Butler Yeats, 1865 – 1939, nach einer mündlichen Überlieferung)
Down by the Salley Gardens my
love and I did meet;
She passed the Salley Gardens
with little snow-white feet.
She bid me take love easy, as the
leaves grow on the tree;
But I, being young and foolish, with
her did not agree.
Unten im Weidenhaine war unser
Stelldichein;
mein Lieb ging zwischen Weiden,
ihr Fuß schneeweiß und klein.
Sie bat mich leicht zu lieben, wie
am Baum ein Blatt gedieh;
doch ich war jung und töricht und
sah es nicht wie sie.
In a field by the river my love and I
did stand,
And on my leaning shoulder she
laid her snow-white hand.
She bid me take life easy, as the
grass grows on the weirs;
But I was young and foolish, and
now am full of tears.
In einem Feld am Flusslauf mit
meinem Schatz ich stand,
auf meiner geneigten Schulter ihre
schneeweiße Hand.
Sie bat mich leicht zu leben, leicht
wie Gras sprießt auf dem Deich;
doch war ich jung und töricht, bin
nun an Tränen reich.
Deutsch: Sebastian Viebahn, 2014
Robert Schumann
Frühlingsnacht op. 39,12
aus: Liederkreis op. 39 (1840)
Text von Joseph Freiherr von Eichendorff
Überm Garten durch die Lüfte
Hört’ ich Wandervögel zieh’n,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt’s schon an zu blüh’n.
Jauchzen möcht’ ich, möchte weinen,
Ist mir’s doch, als könnt’s nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein.
Und der Mond, die Sterne sagen’s,
Und im Traume rauscht’s der Hain,
Und die Nachtigallen schlagen’s:
Sie ist deine! Sie ist dein!
Anna Lucia Richter und Michael Gees
Wünschelrute – Improvisation auf Eichendorff
Text siehe Seite 6
17
Benjamin Britten
I wonder as I wander (1940)
Volkslied, arrangiert für Singstimme und Klavier
Text von John Jacob Niles
I wonder as I wander out under the
sky
how Jesus our Saviour did come
for to die
for poor or’n’ry people like you and
like I …
I wonder as I wander out under the
sky.
Beim Schweifen unterm Himmel,
da frage ich mich,
warum Jesus, der Heiland, wohl
opferte sich
für arme kleine Leute wie dich und
wie mich,
das frage beim Schweifen unterm
Himmel ich mich.
When Mary birthed Jesus ›twas in
a cow stall
with wise men and shepherds and
farmers and all.
On high from God’s heaven the
star’s light did fall,
And the promise of the ages it did
then recall.
Maria brachte Jesus im Kuhstall
zur Welt
mit Weisen und Bauern und Hirten
vom Feld.
Die Sterne schienen droben von
Gottes Himmelszelt,
und alter Verheißung entsann sich
die Welt.
If Jesus had wanted for any wee
thing
A star in the sky or a bird on the
wing,
Or all of God’s angels in Heav’n for
to sing,
He surely could’ve had it, for he
was the King!
Hätt Jesus gehabt das geringste
Begehr,
vom Himmel einen Vogel, einen
Stern oder mehr,
den Chor aller Engel im Himmel
ihm zur Ehr –
er hätt es haben können, denn
König war er!
Deutsch: Hans-Ulrich Möhring, 2017
18
ZUM KONZERT
»Träumt ich im Mondesschimmer?« –
Zum Konzept des heutigen Liederabends
Robert Schumanns Liederkreis op. 39, in dem der Komponist
zwölf Gedichte von Joseph von Eichendorff (1788 – 1857) vertonte,
gehört zu den bedeutendsten Werken des romantischen Kunstliedrepertoires (gesonderte Einführung siehe unten). Das Lied
Mondnacht ist geradezu zum Inbegriff des romantischen Ideals
geworden. »Es war, als hätt’ der Himmel / Die Erde still geküßt,
/ Daß sie im Blütenschimmer / Von ihm nun träumen müßt.« Ein
leises, großes Lied hat Schumann daraus gemacht, vom Sechzehntel-Herzschlagpochen des Klaviers getragen, ziellos, harmonisch im Schwebezustand, wie das lyrische Ich, das den Liederkreis trägt. Die Singstimme braucht einen langen Atem, um die
ungeheure Legato-Weite zwischen Himmel und Erde zu bewältigen. Es geht hier um die Entgrenzung des Ichs. Des Romantikers
Sehnsucht nach dem Ganzen erfüllt sich in der Natur, aber eben
auch im Tod. »Wald« und »Nacht« werden als ein Hort der Geborgenheit, gleichzeitig aber auch als ein dunkler Ort der Einsamkeit
empfunden, der die Erinnerung an den alle Grenzen auflösenden Tod heraufbeschwört. Diese geheimnisvolle Ambivalenz von
Geborgenheit und Bedrohung, die der Natur innewohnen, prägt
den gesamten Eichendorff-Liederkreis.
Unzählige Interpretationen hat dieser Liedzyklus erlebt. Was
könnte man ihm noch Neues abgewinnen? Die Sopranistin Anna Lucia Richter und der Pianist Michael Gees haben es
in ihrem Konzert- und CD-Projekt Liederkreis (erstmals 2015)
gewagt: Ein Experiment, das Schumanns Eichendorff-Zyklus
ganz neu beleuchtet – aus heutiger Sicht, aber ganz im Sinne der
Romantik.
Richter und Gees führen den Liederkreis op. 39 nicht am Stück
auf, sondern durchbrechen ihn mit Volkslied-Bearbeitungen von
Johannes Brahms und Benjamin Britten sowie eigenen Improvisationen über selbst gewählte, themenerweiternde Gedichte
Eichendorffs: »Wir nennen unser Programm Liederkreis, obwohl
es den Kreis des von Robert Schumann komponierten op. 39
sprengt«, sagen die beiden Künstler, »so haben wir uns zwischen
19
seinen Liedern Freiräume vorgestellt, in die etwas einfallen durfte.
Volkslieder zum Beispiel. Nahe lagen natürlich Brahms’ Bearbeitungen, schließlich war der junge Brahms eine Art Ziehsohn
Schumanns gewesen. Unter solchen Gedanken sind wir gleichsam horchend von Lied zu Lied gegangen, haben ausgewählt
und verworfen und uns für dieses oder jenes Gedicht zur Spontanvertonung entschieden. Improvisationen sind entstanden im
Vertrauen auf schöpferisches, mitwirkendes Hören, Momentaufnahmen, ungeschnitten, unwiederholbar: als aufrichtige Beiträge
zu einem lebendigen, in Entwicklung begriffenem Ganzen. Wir
waren dankbar und fühlten uns bestärkt, wenn etwa im Gefolge
der Schumann’schen Wehmut ein von Johannes Brahms arrangiertes Volkslied (›Da drunten im Tale‹) zur Hand war, das kaum
anders als aus dem Mut zum Weh entstanden sein dürfte oder
wenn Schumanns Schöne Fremde in Brittens ›How sweet the
answer‹ so bruchlos nachklingt.«
Am schlichten, melodisch einfachen Volkslied interessiert das
Duo vor allem »die spezifische Rührung«, die von ihm ausgehe,
so Gees, und die Brahms und Britten gleichermaßen ergriffen
und dazu gebracht habe, solche Lieder neu zu arrangieren, wie
nun auch Richter und Gees daran mit der eigenen Fantasie tätig
werden, sie in einen größeren Bedeutungszusammenhang stellen. Zudem dienen sie als Brücke zwischen den Improvisationen
und Schumanns Kompositionen.
In ihren Improvisationen denken Richter und Gees Schumanns
Ansätze weiter, greifen seinen leisen, introvertierten und melancholischen Ton auf, weiten ihn mit impressionistischen Farben
und »unendlicher« Melodie. Ihre selbst ausgewählten Eichendorff-Gedichte erweitern das Spektrum der Schumann’schen
Liederkreis-Zusammenstellung von Traum- und Nachtbildern,
darunter die berühmte Wünschelrute: »Schläft ein Lied in allen
Dingen / Die da träumen fort und fort, / Und die Welt hebt an zu
singen, / Triffst du nur das Zauberwort.« – Vielleicht das berühmteste aller romantischen Gedichte. Oder Zauberblick, wo dem
lyrischen Ich, das des Mittags in einem alten Burghof rastet, im
Zustand zwischen Wachen und Träumen, eine geheimnisvolle
Frau erscheint: »Und als ich schauernd lauschte, / Da war ich
aufgewacht, / Und unter mir schon rauschte / So wunderbar die
20
Nacht.« Solche traumverlorenen Stimmungen setzen Richter und
Gees in ihren Improvisationen wunderbar um – als sei die Zeit
stehen geblieben. Das alles kommt Schumann entgegen, weitet
den Blick auf ihn und die Romantik, die ihn umgab.
Das Volkslied und die Romantik
Und wie gehen nun das Volkslied und Schumanns Liederkreis
op. 39 zusammen? Die Impulse seiner Zeit sensibel aufnehmend,
vertonte Schumann fast ausschließlich zeitgenössische Dichter,
deren Texte sich ohnehin besonders gut zur Vertonung eigneten.
Denn sie orientierten sich formal am Zeitgeist des unverbildeten »Volkstons«, weswegen die volksliedhafte vierzeilige, regelmäßig drei- und vierhebige Strophenform beliebt wurde – auch
bei Schumanns Lieblingsautoren Friedrich Rückert, Joseph von
Eichendorff und Heinrich Heine. Gut ein Drittel seiner über 260
Lieder auf Texte von etwa 60 unterschiedlichen Dichtern beruhen
auf Gedichten dieser drei Autoren: 28-mal vertonte er Rückert,
16-mal Eichendorff und 43-mal Heine. Seine Ehrfurcht war
dabei beträchtlich: Er veränderte nur äußerst selten etwas am
Text, zudem nannte er die Namen der Dichter meistens bereits
im Titel – zu dieser Zeit noch eine ungewöhnliche Praxis (Liederkreis von Joseph Freiherrn von Eichendorff lautet der Titel dementsprechend bei der Drucklegung 1842). Aber auch musikalisch
ging der »Volkston« in Schumanns Liederkreis ein und wird dort
genauso hörbar wie Bach’sche Polyphonie.
Die Konfrontation des Liederkreises mit Volkslied-Bearbeitungen
ist also nicht willkürlich, sie entspricht dem Wesen der Romantik. Der Romantiker Johannes Brahms ist dafür das beste Beispiel: Sein Interesse an älterer Musik war ungewöhnlich hoch.
Aber sein Wissensdurst in dieser Hinsicht beschränkte sich eben
nicht nur auf die Kunstmusik, sondern umfasste auch das alte
Liedgut des Volkes. So beklagte er, dass das Volk nur noch Gassenhauer sänge, und regte sich dementsprechend in einem Brief
an Philipp Spitta vom April 1894 fürchterlich über die Neuausgabe der Volksliedsammlung Deutscher Liederhort auf: »Könnten
Sie danach Jemandem (und gar fremder Nation) auch nur den
21
geringsten Begriff von unserem Volkslied geben? Ist es denn in
der Wissenschaft gar nöthig, dass man […] jeden Dreck von der
Landstraße so breit tritt?«
Wie seiner Meinung nach echte Volkslieder zu klingen haben,
zeigte er in unzähligen Bearbeitungen, von denen 42 im Jahr
1894 als Deutsche Volkslieder WoO 33 in insgesamt sieben Heften
veröffentlicht wurden. Haupttextquelle für Brahms war dabei die
zweibändige Sammlung Deutsche Volkslieder mit ihren OriginalWeisen (1838/1840) von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio. Brahms
gelang es immer wieder eindrucksvoll, den Ausdrucksgehalt der
einfachen Melodie durch wirkungsvolle Harmonik atmosphärisch perfekt umzusetzen und ihnen gewisse Doppelbödigkeiten
zu verpassen, wie etwa in »Da unten im Tale« mit seiner traurignaiven Ebene von Text und Musik, in der schon das »Und i kann
dir’s net sagen, I hab’ di so lieb« auf ein von Anfang an ungeheuer aussichtsloses, unglückliches Unterfangen verweist.
Sehnsucht nach der Heimat
Auch für Benjamin Britten, bedeutendster britischer Komponist
des 20. Jahrhunderts, hatte das Volksliedgut seiner Heimat eine
ganz besondere Bedeutung. Viele Vokalwerke Benjamin Brittens, selbst begnadeter Pianist, verdanken wir der Freundschaft
und lange währenden Lebenspartnerschaft mit dem Tenor Peter
Pears, für den Britten viele wichtige Rollen in seinen Opern schuf
und dessen Stimme deutliche Spuren im Vokalstil Brittens hinterlassen hat. Zusammen mit Pears kehrte der pazifistisch gesinnte
Britten zwischen 1939 und 1942 England den Rücken und lebte
in New York. Brittens Sehnsucht nach seinem Heimatland führte
schließlich 1942 zur verfrühten Rückkehr nach England. Dort
blieben Britten und Pears ihrem Pazifismus treu, weigerten sich,
ihren Militärdienst als Musiker in Uniform abzuleisten. Es mag
das Heimweh gewesen sein, was Britten dazu veranlasste, sich
noch in den USA ausgiebig der Bearbeitung britischer Volkslieder zu widmen. Zudem brauchte er dringend Zugabe-Material
für die vielen Liedrezitals, die er mit Peter Pears gab.
22
Im Oktober 1941 schrieb Britten aus New York an einen Freund:
»Ich habe einige britische Folksongs arrangiert, die bei allen bisherigen Aufführungen ein Bombenerfolg waren!« Der erste Band
dieser Folksong arrangements, den Britten 1943 veröffentlichte,
war dann so erfolgreich, dass Britten 1946 und 1947 noch zwei
weitere Bände mit Liedern von den »Britischen Inseln« veröffentlichte. 1960 erweiterte er seine Sammlung um Moore’s Irish Melodies, 1961 erschienen Band 5 und 6.
1940 hatte Britten sich in einem Artikel für die amerikanische
Zeitschrift Modern Music über »England und das Volkskunstproblem« geäußert: »Der größte Reiz der englischen Volkslieder liegt
in der Süße ihrer Melodien, dem engen Zusammenhang zwischen Worten und Musik, und dem stillen, ereignislosen Charme
ihrer Atmosphäre. Diese Ereignislosigkeit spielt jedoch eine Rolle
bei der Schwäche dieser Melodien, die selten einen auffälligen
Rhythmus oder außergewöhnliche melodische Merkmale besitzen. Wie vieles in der englischen Landschaft schleichen sie sich
eher leise in unsere Zuneigung ein, als dass sie uns im Sturm
erobern.«
Musik als Sprache der Seele –
Robert Schumanns Liederkreis op. 39
»Verhaltene Empfindung, wahre Lyrik und eine tiefe Melancholie liegt in seinen Gesängen«, schrieb Gustav Mahler einmal
treffend über Robert Schumann, den er zusammen mit Franz
Schubert für den »größten Liedkomponisten« hielt. Auch wenn
sich Schumann alle Gattungen erarbeitete und am Ende ein
umfangreiches, äußerst vielseitiges Œuvre hinterließ: Er besaß
zweifellos eine besondere Affinität zum klavierbegleiteten
Kunstlied. Das verinnerlichte, intimere, feiner differenzierende
Musizieren, wie es sich auch in seinem umfangreichen Werk
für Soloklavier widerspiegelt, stand Schumann wohl näher als
die Gattungen Sinfonie oder Oper, die sich mit großem Gestus
und virtuosem Auftrumpfen an eine breite Öffentlichkeit wandten. Vielleicht ist das eine Nebensächlichkeit: Aber Schumann
23
war ein introvertierter, schweigsamer Mann, der stets leise und
undeutlich gesprochen haben soll. Als Lehrer und Dirigent war er
deshalb wenig erfolgreich.
Schon als 18-Jähriger hatte er in sein Tagebuch geschrieben:
»Im Gesang ist das Höchste vereint, Wort u. Ton, der unariticulirte
(sic) Menschenbuchstabe; er ist die eigentliche extrahirte Quintessenz des geistigen Lebens«. Er griff damit die damals aktuelle
Diskussion über die gemeinsamen Wurzeln von lyrischer Dichtung und Musik auf. Beim Lied-Komponieren ging es ihm stets
um die wechselseitige Durchdringung dieser beiden Ebenen
– gemäß den allgemeinen Tendenzen der Romantik und ihrer
Ästhetik einer »progressiven Universalpoesie« (Friedrich Schlegel), in der die Grenzen zwischen den Disziplinen aufgeweicht
wurden. Verantwortlich für das Erblühen der Gattung Lied war
auch die Auffassung, Musik sei eine Sprache über der Sprache,
die romantischste und damit die ranghöchste aller Künste. (Noch
Goethe hatte aus Angst vor der dichtungszerstörenden Macht
der Musik Gedichtvertonungen abgelehnt.)
Lange Jahre hatte Schumann an der klanglichen Differenzierung
des pianistischen Ausdrucks gearbeitet. Nun übertrug er im Lied
seine Erfahrungen auf den Klavierpart, dessen Bedeutung um ein
Beträchtliches stieg – auch durch längere Vor- und Nachspiele.
Bei Schumann wurde das Klavier mehr und mehr für die feinnuancierte Darstellung von Seelen- und Gefühlszuständen verantwortlich. Das romantische Kunstlied, wie es Schumann entscheidend mitgeprägt hat, braucht deshalb keine Klavierlöwen
oder stimmgewaltigen Primadonnen. Es verlangt an den Tasten
nach Schattenmalern, Konturenzeichnern, Pointillisten, die es
verstehen, das Gesungene psychologisch sorgsam auszudeuten und das Klavier auch in stille, weltentrückte Klangregionen
zu führen. Und von den Singenden verlangt es feinsinnige Textausdeutung und den rasanten Wechsel in unterschiedlichste
Gefühlszustände, was nur denen perfekt gelingt, die zu leisen
Zwischentönen und blitzschnellen Wechseln der Stimmfarbe
befähig sind. Es geht um das Innenleben – der Lieder und ihrer
lyrischen Ichs. Und das ist in der Romantik oft brüchig, zerbrechlich, doppelbödig.
24
Schumann wurde ein Meister darin, Einzellieder zu vielschichtigen, mal »narrativ linearen, dann gleichsam kreisförmig angeordneten Gruppen« zusammenzustellen. Darin sei Schumann
unerreicht geblieben, schreibt die Musikwissenschaftlerin Christiane Tewinkel. Wie eben im Liederkreis op. 39, entstanden im
Jahr 1840, das als »Liederjahr« in die Schumann-Biographik eingegangen ist. »Ach, ich kann nicht anders, ich möcht mich tot
singen wie eine Nachtigall!«, schrieb er damals an seine geliebte
Clara, die er eben in diesem Jahr 1840, im September, gegen den
Widerstand ihres Vaters Friedrich Wieck heiratete. Mehr als die
Hälfte seiner Lieder sind 1840 entstanden.
Sechs der zwölf vertonten Gedichte des Liederkreises stammen
aus der ersten Gesamtausgabe Eichendorff’scher Lyrik Gedichte,
die 1837 erschienen war, andere aus verschiedenen Prosawerken des Dichters. Es ist keine zusammenhängende Geschichte,
die Schumann im Liederkreis erzählt. Vielmehr ergeben sie das
psychische Geflecht der Gefühlswelt eines Liebenden, das immer
wieder durchsetzt wird von Erinnerungsbildern und Natur- und
Traumprojektionen. Und wie viele Lieder des Jahres 1840, da
Schumann noch um seine Geliebte vor Gericht kämpfen musste,
spiegeln gerade die schmerzlichen Lieder sein eigenes Leiden und Bangen dieser Zeit wider, wie Auf einer Burg mit dem
Schlusssatz »Und die schöne Braut, die weinet«. In all den melancholischen Stimmungen fehlt es dennoch nicht an hoffnungsfrohen Momenten (wie in Schöne Fremde und Frühlingsnacht). Angeordnet sind die Lieder zwar auch nach dem kontrastierenden
Prinzip, aber sie verbindet gleichermaßen ein inhaltlicher Steigerungsbogen aus zwei Teilen wie auch ein ausgeklügelter Tonartenplan aus Terz- und Quintverwandtschaften und Dur-MollVarianten (fis-A-E-G-E-H / e-a-E-e-A-Fis).
Eichendorff besuchte im Januar 1847 in Wien eine Matinee des
Ehepaares Schumann, wo er eine Reihe von Schumann-Vertonungen seiner Gedichte hören konnte. Er soll Clara daraufhin bekannt haben, Robert habe »seinen Liedern erst Leben
gegeben«.
Verena Großkreutz
25
BIOGRAPHIEN
Anna Lucia Richter
Als Tochter einer Musikerfamilie erhielt
Anna Lucia Richter schon seit ihrem
neunten Lebensjahr Gesangsunterricht
bei ihrer Mutter Regina Dohmen. Im
Anschluss wurde sie von Kurt Widmer
in Basel ausgebildet und schloss ihr
Gesangstudium mit Auszeichnung an
der Musikhochschule Köln ab. Es folgten wiederkehrende Zusammenarbeiten mit Ensembles wie dem Lucerne
Festival Orchestra und dem London
Symphony Orchestra unter Bernard Haitink, dem Los Angeles
Philharmonic, dem San Francisco Symphony unter Sir András
Schiff, dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam
und dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer oder der
Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Reinhard Goebel.
Ihr Opernrepertoire umfasst Partien wie die des Sandmanns und
Taumanns (Hänsel und Gretel), Barbarina (Le nozze di Figaro), Ilia
(Idomeneo) und Zerlina (Don Giovanni) sowie die Rollen Eurydice
und La Musica in Monteverdis L’Orfeo. Im Frühjahr 2017 übernimmt sie in Keith Warners Neuproduktion von Hans Werner
Henzes Elegie für junge Liebende die Hauptpartie der Elizabeth
Zimmer am Theater an der Wien.
Auch Liederabende stehen wiederholt auf Anna Lucia Richters
Programm. In der aktuellen Saison war bzw. ist sie unter anderem bei den Schwetzinger SWR Festspielen, beim Heidelberger
Frühling und in der Wigmore Hall London zu Gast, ebenso bei
der Schubertiade Vilabertran, beim Bayerischen Rundfunk in
München und im Amsterdamer Concertgebouw. Immer wieder
nimmt sie zeitgenössische Vertonungen in ihre Liedprogramme
auf, so auch die Uraufführung des Werkes Singet leise von Moritz
Eggert und den Zyklus Ophelia Sings von Wolfgang Rihm, den er
für sie komponiert hat.
Beim letztjährigen Eröffnungskonzert des Lucerne Festivals
wirkte sie in der Aufführung von Mahlers achter Sinfonie unter
26
Riccardo Chailly mit. Mit dem Orchestre de Paris sang sie unter
Thomas Hengelbrock in Bachs Johannespassion und in Rom
Mahlers »Auferstehungssinfonie« mit dem Orchester und Chor
der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Daniel Harding. Mit dem Freiburger Barockorchester unter Hans-Christoph
Rademann ging sie mit Johann Sebastian Bachs Weihnachts­
oratorium auf Europatournee. Im Rahmen der Eröffnungskonzerte der Elbphilharmonie Hamburg sang sie in Haydns Schöpfung mit der NDR Elbphilharmonie unter Thomas Hengelbrock.
Die Sopranistin gewann zahlreiche internationale Preise, zuletzt
im Februar 2016 den Borletti-Buitoni Trust Award.
Die Kölner Philharmonie widmet Anna Lucia Richter in dieser
Saison einige Porträtkonzerte. Den Auftakt machte im vergangenen November eine Aufführung von Glucks Orfeo ed Euridice mit
der Hofkapelle München. Am 28. Mai ist sie erneut bei uns zu
Gast, dann in einem Konzert mit dem Freiburger Barockorchester
mit Werken u. a. von Jean-Philippe Rameau und Wolfgang Amadeus Mozart.
27
Michael Gees
Der Komponist, Pianist und Improvisator Michael Gees erhielt als Fünfjähriger den ersten Klavierunterricht und
begann seine Karriere als gefeiertes
Wunderkind. Er gewann mit acht Jahren den Steinway-Wettbewerb und
erhielt ein Stipendium am Mozarteum
Salzburg. Anschließend folgten Studien an den Hochschulen in Wien und
Detmold. Mit 15 Jahren entfloh er dem
Druck der vorgezeichneten Wettbewerbskarriere, ließ Schule, Hochschule und Elternhaus hinter
sich. Er sorgte mit Gelegenheitsarbeiten für seinen Lebensunterhalt, jobbte als archäologischer Helfer und fuhr zwei Jahre
zur See. 1974 ergab sich die Möglichkeit eines Studiums an der
Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Er entwickelte
auf individuellem Weg pianistische Fähigkeiten, komponierte,
wurde international als hervorragender Liedbegleiter bekannt
und konzertiert seitdem weltweit. Er arbeitet an Solo-Recitals
zwischen Tradition und Neuland, an Liederabenden und Melodramen sowie an Bühnenmusiken.
2001 eröffnete er das von ihm ins Leben gerufene Consol Theater. Hier werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeregt
und ermutigt, eigene künstlerische Impulse zu entdecken und zu
verwirklichen. Michael Gees hat etliche CDs veröffentlicht. Seine
Aufnahme von Die schöne Müllerin (mit Christoph Prégardien)
wurde 2009 mit dem MIDEM Classical Award und als Recording
of the Year ausgezeichnet.
In der Kölner Philharmonie war Michael Gees zuletzt im Juni
2004 zu Gast.
28
Centrum Köln
Vom Einsteigerklavier bis zum
Konzertflügel – besuchen Sie das
C. Bechstein Centrum Köln!
C. Bechstein Centrum Köln
In den Opern Passagen · Glockengasse 6 · 50667 Köln
Telefon: +49 (0)221 987 428 11
[email protected] · bechstein-centren.de
29
KölnMusik-Vorschau
Februar
FR
SO
05
SO
18:00
24 26
–
20:00
Pierre-Laurent Aimard Klavier
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Matthias Pintscher Dirigent
20:00
Helge Schneider
Karnevalsshow – Radio Pollepopp
Antonín Dvořák
Konzert für Klavier und Orchester
g-Moll op. 33 B 63
Matthias Pintscher
Ex nihilo
für Kammerorchester
März
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56
»Schottische«
FR
03
16:00 Cadenhead’s Tasting Room
Blickwechsel Musik und Whisky
»Berauschendes Schottland«
20:00
Emerson String Quartet
Eugene Drucker Violine
Philip Setzer Violine
Lawrence Dutton Viola
Paul Watkins Violoncello
12.03. 15:00 Filmforum
Der Lieblingsfilm von
Matthias Pintscher
Andrei Tarkowski: »Opfer«
Antonín Dvořák
Streichquartett Nr. 11 C-Dur
op. 61 B 121
A
●
Alban Berg
Streichquartett op. 3
MI
08
Ludwig van Beethoven
Streichquartett Es-Dur op. 127
A
●
Kölner Sonntagskonzerte 4
20:00
Filmforum
Quartetto 4
Orchester und ihre Städte: Budapest
Kontroll
H 2003, 110 Min., FSK 12, OmU
Regie: Nimród Antal
Mit: Sándor Csány, Zoltán Mucsi,
Csaba Pindroch, Sándor Badár u. v. m.
Karten an der Kinokasse
KölnMusik gemeinsam
mit Kino Gesellschaft Köln
30
Foto: Bernhard Musil
Heike Heilmann Sopran
Martha Jordan Mezzosopran
Julia Diefenbach Mezzosopran
Daniela Lieb Flöte
Petra Müllejans Violine
Hille Perl Viola da Gamba
Mitglieder des Ensemble Modern
Mahan
Esfahani
Cembalo, Orgel
Der Cembalist und Organist Mahan Esfahani wird in diesem
Konzert mit befreundeten Musikern Werke unterschiedlicher
Epochen interpretieren, die bei ihren Uraufführungen das
Publikum überrascht, nachdenklich gemacht oder verstört haben. Musik, die angeregt hat und im Gedächtnis blieb. Dabei
werden u. a. Steve Reichs Kompositionen »Piano Phase«
und »Music for Mallet Instruments, Voices, and Organ« sowie
Johann Sebastian Bachs »Musikalisches Opfer« und Henri
Dutilleux’ »Les Citations« zu entdecken, neu oder wieder zu
hören sein.
Mittwoch
01.03.2017
20:00
SA
SO
11
12
20:00
15:00
Filmforum
Hana Blažíková Sopran
Barbora Kabátková Sopran
Alex Potter Countertenor
Charles Daniels Tenor
Harry van der Kamp Bass
Der Lieblingsfilm von
Matthias Pintscher
Opfer
F/GB/SE 1985, 143 Min., FSK 12
Regie: Andrei Tarkowski
Mit: Erland Josephson, Susan
Fleetwood, Allan Edwall u. a.
PHANTASM
Laurence Dreyfus Leitung
Concerto Melante
Raimar Orlovsky Violine, Leitung
Medienpartner: choices
Dietrich Buxtehude
Membra Jesu BuxWV 75
für Gesangssolisten, zwei Violinen,
Gambenconsort und Basso continuo
Karten an der Kinokasse
KölnMusik gemeinsam
mit Kino Gesellschaft Köln
englische Zwischenmusiken
für Gambenconsort
SO
1680 komponierte Dietrich Buxtehude
seinen Kantatenzyklus »Membra Jesu
nostri« und kleidete damit das Leiden
Jesu in eine zu Herzen gehende Musik.
Um den meditativen Charakter von Buxtehudes größter oratorischer Komposition zu betonen, lädt ein hochkarätig
besetztes Vokalquintett gemeinsam mit
dem Gambenensemble PHANTASM
und Concerto Melante zu einem außergewöhnlichen Konzert ein. So wird
jeder Kantate ein Werk für Gambenconsort nachgestellt, das den Hörer einlädt,
noch ein wenig beim Inhalt des gerade
Gehörten zu verweilen.
12
18:00
Gerhild Romberger Mezzosopran
Robert D. Smith Tenor
Budapest Festival Orchestra
Iván Fischer Dirigent
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90
»Italienische«
Gustav Mahler
Das Lied von der Erde
für Tenor, Mezzosopran und Orchester
11.03. 18:00 Domforum
Blickwechsel Musik und Religion
»Passionsmusik als Ausdrucksform des
Mitleidens«
08.03. 20:00 Filmforum
Orchester und ihre Städte: Budapest
Nimród Antal: »Kontroll«
A
●
32
Internationale Orchester 5
So
FR
12
17
20:00
Filmforum
20:00
Roberto Fonseca p, voc
Abraham Aristilde voc
Javier Zalba sax, fl, clar
Jimmy Jenks sax
Matthew Simon trp
Yandy Martinez b, el-b
Ramsés Rodríguez dr
Adel Gonzales perc
Soundbreaker
von Kimmo Koskela
Dokumentation, Finnland 2012,
86 Min.
Im Anschluss an den Film findet ein
Gespräch zwischen Kimmo Pohjonen
und Gernot Steinweg, Ko-Produzent
des Films »Soundbreaker«, statt.
ABUC
Aus Kuba kommen regelmäßig Pianisten, bei denen der Latin-Jazz-Funke
sofort überspringt. Zu ihnen gehört
Roberto Fonseca, der im vergangenen
Jahr gemeinsam mit der Sängerin Fatou
das Publikum begeisterte. Fonseca
hat inzwischen mit Jazz-Giganten wie
Herbie Hancock und Wayne Shorter
gejammt. Jetzt kommt der aus Havanna
stammende Musiker mit eigener Band,
um mit unerschöpflicher Phantasie und
ansteckender Energie seine afro-kubanischen Wurzeln in Köln mit Jazz, Drum
’n’ Bass und Soul kurzzuschließen.
Inhaber einer Karte für das Konzert
am 15.03. um 20 Uhr in der Kölner
Philharmonie erhalten ermäßigten
Eintritt.
KölnMusik gemeinsam mit W-film
Distribution Stephan Winkler
MI
15
20:00
Kimmo Pohjonen Akkordeon, Stimme
Mikko Helenius Orgel
Tuomas Norvio Sounddesign
Otso Vartiainen Lichtdesign
Kimmo Pohjonen
Ultra Organ
für Orgel, Orgel samples, Akkordeon,
Sound und Visuals
Kompositionsauftrag der KölnMusik
Uraufführung
A
●
Orgel Plus 4
DO
16
20:00
Fritzi Haberlandt
Nina Kunzendorf
Matthias Brandt
Jens Thomas p
Bettina Böttinger Moderation
Die große lit.COLOGNE-Gala
mit Literatur und Musik
lit.COLOGNE gemeinsam
mit KölnMusik
33
Ihre nächsten Abonnement-Konzerte
Do
So
30
28
März
20:00
Mai
18:00
Annette Dasch Sopran
Wolfram Rieger Klavier
Anna Lucia Richter Sopran
Gaëlle Arquez Alt
Julian Prégardien Tenor
Tareq Nazmi Bass
Sebastian Wienand Klavier
Lieder von
Erich Wolfgang Korngold
Alban Berg
Viktor Ullmann
Gustav Mahler
A
●
Collegium Vocale Gent
Freiburger Barockorchester
Jérémie Rhorer Dirigent
Liederabende 5
Jean-Philippe Rameau
Suite aus »Zoroastre« (1749)
Tragédie en musique in fünf Akten.
Libretto von Louis de Cahusac
Wolfgang Amadeus Mozart
»Ch’io mi scordi di te?« – »Non temer,
amato bene« KV 505 (1786)
Rezitativ und Arie (Rondo) für Sopran,
obligates Klavier und Orchester.
Textdichter unbekannt
Hèctor Parra
Three Shakespeare Sonnets (2016)
für Tenor und Orchester. Texte aus den
Sonnetten 18, 19 und 20 von William
Shakespeare
Kompositionsauftrag der KölnMusik
Uraufführung
Wolfgang Amadeus Mozart
Thamos, König in Ägypten KV 345 (336a)
(1777 – 80)
Chöre und Zwischenaktmusiken zu dem
historischen Drama. Texte von Tobias
Philipp Freiherr von Gebler
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
17:00 Einführung in das Konzert
durch Oliver Binder
A
●
34
Porträt Anna Lucia Richter 3
Klassiker! 6
Yuja
Wang
Foto: Deutsche_Grammophon_Nor-
spielt Werke von Franz
Schubert, Johannes Brahms
und Frédéric Chopin
19:00 Einführung in das Konzert
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Mittwoch
29.03.2017
20:00
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
­koelner-­philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von Verena
­Großkreutz ist ein Originalbeitrag für
dieses Heft.
Fotonachweise: Anna Lucia Richter ©
Matthias Baus; Michael Gees © Hermann
und Clärchen Baus
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Annette
Dasch
singt Lieder von
Erich Wolfgang Korngold,
Alban Berg, Viktor Ullmann
und Gustav Mahler
Foto: Daniel_Pasche
Wolfram Rieger Klavier
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Donnerstag
30.03.2017
20:00