Geschrieben am 21.02.2017 von James Blond im Deutschen Schriftstellerforum Fragil Liebes menetekel, ich bin mir nicht sicher, ob du meine letzte Erwiderung gelesen hast, verstanden hast du sie sicher nicht. Denn ich schrieb darin, dass ich mich keineswegs bemühe, wie Eichendorff zu schreiben, sondern wie James Blond. Wenn es dir zu sehr nach Eichendorff klingen sollte, dann stört es mich nicht, im Gegenteil. Mit Befremden dagegen entnehme ich deiner Antwort eine gewisse Anmaßung in der Beurteilung, was im Jahre 2017 zum Feld der Kunst gehört - und was nicht. Ebenso scheint es für dich keine Zweifel zu geben, was zu "unserer" Sprache und was zur Sprache der "anderen" zu rechnen ist. Ich möchte diese Dichotomie im modernen Sprachgebrauch bezweifeln. Sprachstil und Sprachgebrauch sind jeweils nach Person und Anlass zu unterscheiden; eine verbindliche "zeitgemäße" Form gibt es aber nicht. Gradmesser für "falsche", "ungebräuchliche" oder "veraltete" Worte ist vielleicht der Duden - neben der inneren Verständlichkeit eines Textes, die hier allerdings nicht bezweifelt wurde. Was die Ähnlichkeit dieser Stanze mit Eichendorffs Dichtung anbelangt, so ist sie weitaus geringer, als du vermutest. Außer "Klang" sind die erwähnten Begriffe nicht charakteristisch für Eichendorff, und den "Klang" verwendet er nicht wie hier als Metapher auf eine Stimmungstönung, sondern recht prosaisch als Hörner- der Lautenklang, bestenfalls als äußeren Gesamteindruck der Naturschönheit. Auch ein Enjambement wirst du bei ihm nicht finden. Allerdings habe ich eine dem ersten Vers ähnelnde Formulierung bei einem anderen Dichter gefunden, der mir von dir ironischerweise als Überwinder Eichendorffscher Romantik empfohlen wurde: Zitat: Heinrich Heine Frühlingsbotschaft Leise zieht durch mein Gemüt Liebliches Geläute. Klinge, kleines Frühlingslied. Kling hinaus ins Weite. Kling hinaus, bis an das Haus, Wo die Blumen sprießen. Wenn du eine Rose schaust, Sag, ich laß sie grüßen. :) Mit klingenden Frühlingsgrüßen JB Lesen Sie hier die komplette Diskussion zu diesem Text (PDF). 1 of 1 Dieser Text stammt aus dem Deutschen Schriftstellerforum / http://www.dsfo.de
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