Praxismerkblatt 3537

Praxismerkblatt
3537
Perimeter-Dämmplatte
3537
Perimeter PW bzw. Sockel WAP,
schwer entflammbar, Kanten stumpf
Eigenschaften
Werkstoffbeschreibung
Verrottungsfeste, waffelgeschäumte, expandierte Hartschaum-Dämmplatte nach EN
13163, Anwendungstyp Perimeter PW bzw. Sockel WAP, mit
strukturierter Oberfläche. Chemisch und biologisch neutral,
HBCD-frei, beständig gegen
Feuchtigkeit und im normalen
Erdreich vorkommende Schadstoffe. Ab 5 bis 30 cm als Perimeter-Dämmplatte zugelassen.
Baustoffklasse:
B1 schwer entflammbar
nach DIN 4102
Bemessungswert der
Wärmeleitfähigkeit λ:
0,035 W/(mK) nach DIN V
4108-4 für den Sockelbereich.
In erdberührten Bereichen *:
0,039 bzw. 0,041 W/(mK)
Anwendungsbereich
Geprüfte Hartschaum-Dämmplatte für den Einsatz im Brillux
WDV-System als Sockel- und
Perimeterdämmung im Klebeverfahren. Für die Wärmedämmung an Alt- und Neubauten
im Sockelbereich einschließlich
Einbindung bis ca. 30 cm ins
Erdreich und als Perimeterdämmung bis 3 m unter Geländeoberfläche. Die Perimeterdämmung darf zur Wärmedämmung
von erdberührten Wänden nur in
Bereichen der Wasserbeanspruchung "Bodenfeuchte und
nichtstauendes Sickerwasser"
im Sinne der DIN 18195-4 angewendet werden.
Stand: 02.03.2017
* Auskunft zum exakten Wert erteilt
der Brillux Beratungsdienst.
Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ:
40/100 nach EN 12086
Druckfestigkeit bzw. Druckspannung bei 10% Stauchung:
≥ 0,20 N/mm² nach DIN EN 826
Irreversible Längenänderung:
(Maß für die Nachschwindung)
< 0,15 %
Breiten- u. Längentoleranz:
max. 0,3 %
Dickentoleranz:
± 1 mm
Rechtwinkligkeit:
± 2 mm/m
Kantenausbildung:
Kanten stumpf
Bei Dämmplattendicken ≥ 22,0
cm mit Stufenfalz
Dämmplattenformat:
Länge: 100 cm
Breite: 50 cm
Dämmplattendicken/
Verpackung:
Dämmplatten- m² pro Pack
dicken
5,0 cm
ca. 4,5 m²
6,0 cm
ca. 4,0 m²
8,0 cm
ca. 3,0 m²
10,0 cm
ca. 2,0 m²
12,0 cm
ca. 2,0 m²
14,0 cm
ca. 1,5 m²
16,0 cm
ca. 1,5 m²
18,0 cm
ca. 1,0 m²
20,0 cm
ca. 1,0 m²
22,0 cm
ca. 1,0 m²
24,0 cm
ca. 1,0 m²
26,0 cm
ca. 0,5 m²
28,0 cm
ca. 0,5 m²
30,0 cm
ca. 0,5 m²
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Verarbeitung
Untergrundvorbehandlung
Der Untergrund muss sauber,
fest, trocken, standsicher, tragfähig und frei von Ausblühungen, Sinterschichten und Trennmitteln sein. Die Untergrundvorbehandlung muss den jeweiligen
Untergrundverhältnissen sowie
den Anforderungen zugeordnet
werden. Die Verträglichkeit
eventuell vorhandener Beschichtungen mit dem Klebemörtel ist
sachkundig zu prüfen. Alle notwendigen Maßnahmen gegen
Wasserbeanspruchung, z. B.
Bauwerksabdichtungen nach
DIN 18195, müssen vorhanden
und dürfen nicht beschädigt
sein.
Im Sockelbereich gilt zusätzlich
Grob vorstehende Mörtel- oder
Betonteile abschlagen. Größere
Untergrundunebenheiten
mechanisch egalisieren oder mit
geeignetem Putzmörtel nach
DIN EN 998-1, Kategorie CS II,
CS III oder CS IV, ausgleichen..
Vorhandenen Putz auf Festigkeit
und Hohlstellen, vorhandene
Beschichtungen auf Tragfähigkeit prüfen. Nicht tragfähige
Putze und Beschichtungen restlos entfernen. Untergründe, falls
erforderlich, mit Lacryl Tiefgrund
ELF 595 grundieren. Siehe auch
VOB Teil C, DIN 18363 und
18345, Absatz 3.
Im Perimeterbereich gilt
zusätzlich
Voraussetzung sind nichtbindige
und wasserdurchlässige Böden.
Ist dieses nicht der Fall, so ist
stauendes oder langanhaltendes
drückendes Wasser zuverlässig
durch eine Dränung nach DIN
4095 abzuleiten. Bei Anordnung
einer Dränung muss deren
Funktionsfähigkeit langfristig
gewährleistet werden.
Dämmplatten-Befestigung
a) Perimeterdämmung
(im Erdreich)
Auf die Perimeter-Dämmplatten
3537 6–8 Kleberbatzen WDVS
Multiflex 3521 pro Dämmplatte
auftragen.
Eine zusätzliche Verdübelung im
Erdreich ist nicht durchführbar,
da die Bauwerksabdichtung
nicht beschädigt werden darf.
b) Sockeldämmung
(spritzwasserbelasteter Bereich)
Die Perimeter-Dämmplatten
3537 im Klebeverfahren mit
WDVS Multiflex 3521, WDVS
Pulverkleber 3550 oder WDVS
Pulverkleber VZ 3600 von unten
nach oben im Verband
fluchtgerecht, planeben und
versatzfrei anbringen. Auf
vorhandener Bauwerksabdichtung, auch aus dem Erdreich
geführter Abdichtung, nur WDVS
Multiflex 3521 verwenden.
Zur Vermeidung von Wärmebrücken auf einen absolut dicht gestoßenen Fugenbereich und
eine saubere, kleberfreie Ausbildung der Dämmplattenstöße
achten. An allen Gebäudeecken
ist eine Verzahnung der Dämmplatten herzustellen (versetzte
Stöße) und auf eine lot- und
fluchtgerechte Eckausbildung zu
achten.
Eventuell vorstehende Plattenkanten und Unebenheiten mit
einem Schleifbrett weiträumig
planschleifen. Nach der Trocknung sind die Dämmplatten in
Abhängigkeit vom Untergrund,
im Sockelbereich falls erforderlich, zusätzlich zu verdübeln.
Wird die Sockeldämmung bei
der Einbindung ins Erdreich
(bis ca. 30 cm unter
Geländeoberfläche) nicht direkt
auf eine Perimeterdämmung
oder Betonbodenplatte geführt,
kann die untere Außenkante der
Dämmplatte im Erdreich auch
angeschrägt verklebt werden.
Bei angeschrägtem Abschluss
im Erdreich auf die PerimeterDämmplatten 3537 WDVS
Multiflex 3521, WDVS
Pulverkleber 3550 oder WDVS
Pulverkleber VZ 3600 je nach
Untergrundunebenheit
vollflächig mit einer Zahnkelle
10 x 10 oder 15 x 15 mm bzw.
teilflächig in der RandwulstPunkt-Methode auftragen.
Bei geradem Abschluss im Erdreich und vorhandener Bauwerksabdichtung nur WDVS
Multiflex 3521 als Klebemörtel
einsetzen und darauf achten,
dass das System mit dem
Kleber nach unten gegen
Feuchtigkeit abgedichtet wird.
Dämmplatten-Zuschnitt
Zuschnitte einzelner Dämmplatten können mit einem Heißdraht-Schneidegerät oder einer
Hartschaumsäge durchgeführt
werden. Weitere Informationen
im Brillux Lieferprogramm Werkzeuge.
Überbrückung von Fugenbereichen
Bei Mischbauweise, z. B.
Betonskelettbau mit Mauerwerksausfachung, Fassadenrissen oder Fugen an Plattenbauten den Übergang bzw.
Fugenbereich mindestens 10 cm
mit der Dämmplatte überbrücken. Den Plattenstoß nicht
deckungsgleich anordnen. Im
Untergrund vorhandene Dehnungsfugen sind zu übernehmen.
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Dämmplattenanordnung bei
Versatz in der Fassade
Den Dämmplattenstoß nicht
direkt über einen Untergrundversatz anordnen. Hierbei ist die
Dämmplatte mindestens 10 cm
breit auszuklinken.
Lagerung
Trocken, vor Feuchtigkeit geschützt lagern. Nicht über längere Zeit ungeschützt UV-Einwirkungen aussetzen.
Verdübelung der Perimeter-Dämmplatte 3537
Im Erdreich
Die Perimeter-Dämmplatten sind
im Erdreich, dieses gilt auch für
die Einbindung ins Erdreich
(Einbindungsbereich ca. 30 cm
unter Geländeöberfläche),
ausschließlich zu verkleben.
Im Sockelbereich
Bei rückspringendem Sockel
Bei ausgebildetem,
rückspringendem Sockelbereich
ist eine zusätzliche Verdübelung
der WDVS PerimeterDämmplatten bei Untergründen
mit einer Abreißfestigkeit ≥ 0,08
N/mm² nicht erforderlich.
In der Regel können die WDVS
Dämmplatten auch auf unbeschichtetem, fest haftendem
Putz (Putzmörtel aus anorganischen Bindemitteln der Kategorie CS II und CS III nach
DIN EN 998-1) ohne zusätzliche
Verdübelung verklebt werden.
Alle anderen Untergründe sind
sachkundig zu prüfen.
Auf allen anderen festen, tragfähigen Untergründen im
Sockelbereich, z. B. Beton oder
Mauerwerk mit intaktem, fest
haftendem Anstrich, Dekorputz,
Bauwerksabdichtung o. Ä., ist in
der Regel eine zusätzliche konstruktive Verdübelung der verklebten WDVS PerimeterDämmplatten mit WDVS Dübeln
vorzunehmen. Die Verdübelung
mindestens 15 cm über Geländeoberkante ansetzen, damit
eine vorhandene Bauwerksabdichtung nicht beschädigt wird.
Siehe nachfolgende Angaben
zur konstruktiven Verdübelung
und Tabelle 1 zur
Dübelanordnung.
Bei fassadenbündigem Sockel
Bei Ausbildung fassadenbündiger Sockelbereiche durch Anwendung der WDVS PerimeterDämmplatten in den WDVS
Fassadensystemen gelten die
Angaben zur Verdübelung entsprechend der zur Anwendung
kommenden WDVS Fassadendämmplatten. Die WDVS Perimeter-Dämmplatten im Sockelbereich werden wie die WDVS
Dämmplatten an der Fassade
verarbeitet und falls erforderlich
verdübelt. Die Angaben zur Verdübelung sind in den Praxismerkblättern der jeweiligen
WDVS Dämmplatten ausführlich
beschrieben und dort zu entnehmen.
Bei keramischen Belägen
Bei der Anwendung von keramischen Belägen als Schlussbeschichtung sind die besonderen
Angaben zur Verdübelung gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Nr. Z-33.461327 und dem Praxismerkblatt
„Keramische Beläge“ 5kb1 zu
beachten.
Die geforderte Abreißfestigkeit
kann bei unbehandelten
Untergründen aus
• Mauerwerk nach DIN 1053
ohne Putz,
• Beton nach DIN 1045 ohne
Putz,
ohne weitere Prüfung vorausgesetzt werden.
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Dübelauswahl zur konstruktiven Befestigung im Sockelbereich
WDVS Senkdübel
1)
STR U 2G 3811
WDVS Schlagdübel
H1 eco 3856 ETA
Beton
X
X
Vollziegel
X
X
Kalksandstein
X
X
Kalksandlochstein
X
X
Hochlochziegel
X
X
Hohlblockstein
X
X
Haufwerksporiger Leichtbeton
X
Vollstein und Vollblock aus Leichtbeton
X
Hohlblöcke aus Leichtbeton
X
Porenbeton
X
1)
Der WDVS Senkdübel STR U 2G 3811 kann nur oberflächenbündig gesetzt werden. Hierbei ist der
Dübelteller mit dem STR-Stopfen zu verschließen.
Bei „weichen“ Baustoffen bzw. Untergründen aus Lochstein empfehlen wir, im Vorfeld die Eignung
durch Probeverarbeitung zu prüfen. Die Angaben zur Dübelverarbeitung und zu den Dübellängen in
den Praxismerkblättern der jeweiligen WDVS Dübel beachten.
Tabelle 1
Konstruktive Verdübelung der WDVS Perimeter-Dämmplatten im Sockelbereich
Dämmplattendicke
1)
2)
Dübelanzahl
mm
Dübel/m²
50–300
4
(2)
1)
Dübelanordnung
2)
Aufgrund langjähriger praktischer Erfahrung. In Klammern Anzahl der Dübel pro Platte.
Unter Berücksichtigung eines Mindestabstandes zur Geländeoberkante ≥ 15 cm.
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Hinweise
Sockelbereich
Der Sockelbereich ist der spritzwasserbelastete Bereich einer
Fassade, ab Geländeoberkante
mit einer Höhe von mindestens
30 cm.
Im Sockelbereich können aufgrund eventuell höherer mechanischer Beanspruchung besondere Maßnahmen gegenüber
der übrigen Fassadenfläche erforderlich sein. Niederschlagswasser muss durch konstruktive
Maßnahmen, z. B. Kiesbett oder
sonstige kapillarbrechende
Schichten, von der Fassade
weggeleitet werden. Pflaster
oder Plattenbeläge sind mit entsprechendem Gefälle vom Gebäude weg und einer konstruktiven Trennung vom Gebäude
bzw. von der Dämmschicht
herzustellen.
Lösemittelfrei grundieren
Polystyrol-Hartschaum wird von
Lösemitteln angegriffen. Daher
nur lösemittelfreie Grundierungen einsetzen.
Leitungen auf der Außenwand
Bei auf der Außenwand verlegten Leitungen ist zur Vermeidung von Beschädigungen
(durch zusätzliche mechanische
Befestigung) der Leitungsverlauf
auf den Dämmplatten zu markieren.
Dämmplatten kurzfristig
überarbeiten
An der Fassade verklebte
Dämmplatten kurzfristig, unter
Einhaltung der Trocknungszeiten, mit Armierungsmasse abdecken. Längerfristig ungeschützt bewitterte Dämmplatten
neigen zum Kreiden an der
Oberfläche und müssen vor der
weiteren Bearbeitung geschliffen
werden.
Größe der Dübelteller
Die angegebenen Dübelmengen
gelten bei Einsatz von Dübeltellern ∅ = 60 mm und der Verdübelung unter dem Gewebe.
Weitere Angaben
Die Angaben in den Praxismerkblättern der zur Anwendung
kommenden Produkte beachten.
Technische Beratung
Für weitere technische Auskünfte steht Ihnen der Brillux
Beratungsdienst zur Verfügung.
Tel. +49 251 7188-158
Tel. +49 251 7188-405
Fax +49 251 7188-106
[email protected]
Anmerkung
Dieses Praxismerkblatt basiert
auf intensiver Entwicklungsarbeit
und langjähriger praktischer Erfahrung. Der Inhalt bekundet
kein vertragliches Rechtsverhältnis. Der Verarbeiter/Käufer
wird nicht davon entbunden, unsere Produkte auf ihre Eignung
für die vorgesehene Anwendung
in eigener Verantwortung zu
prüfen. Darüber hinaus gelten
unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Mit Erscheinen einer Neuauflage
dieses Praxismerkblattes mit
neuem Stand verlieren die bisherigen Angaben ihre Gültigkeit.
Die aktuelle Version ist im Internet abrufbar.
Brillux
Weseler Straße 401
48163 Münster
Tel. +49 251 7188-0
Fax +49 251 7188-105
www.brillux.de
[email protected]
Laibungsausbildung
Zur Ausbildung der Dämmung
im Laibungsbereich ist die
Dämmplattendicke gegebenenfalls so zu variieren, dass die
Rahmen von Fenstern und Türen in gleicher Breite sichtbar
bleiben und die Kanten der Laibungen übereinanderliegender
Bauteilöffnungen lotrecht ausgerichtet werden.
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Abbildung 1
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