Landwirtschaft und Tourismus Alpine farming and tourism ● Die 2005 noch 138 Landwirtschaftsbetriebe in Grindelwald werden von 4% der Bevölkerung grösstenteils im Nebenbetrieb geführt (zum Vergleich waren um 1900 zirka 60–70% in der Landwirtschaft tätig), davon betreiben 95 Betriebe Milchwirtschaft, 24 Kälbermast, 15 Kleintierhaltung und 4 Ammenkuhhaltung. Die jährlich produzierte Milchmenge beträgt 2 250 000 Liter. Ein Drittel dieser Milch wird im Tal selbst verbraucht. Der Rest wird in den Verarbeitungsbetrieben des Milchproduzentenverbandes weiter verarbeitet. Zusätzlich werden rund 900 000 Liter Milch im Sommer auf den Alpen zu 90 Tonnen Alpkäse und Mutschli verarbeitet. ● Das landwirtschaftliche Arbeitsvolumen beträgt rund 200 «Normalarbeitskräfte». Über 95% aller Landwirte üben eine Erwerbskombination bei Skiliften/Sesselbahnen/Pistendienst sowie in Handwerksberufen, bei der Eisenbahn oder als Sennen aus. ● Das Alpgebiet von Grindelwald umfasst rund 60 km2 des 171 km2 betragenden gesamten Gemeindegebietes. Zieht man noch die unproduktiven Bergregionen in Betracht, entspricht das Alpgebiet rund zwei Dritteln der nutzbaren Fläche. ● Die Alpen sind sogenanntes «Gemeinschaftsgut», während die Vorsassen durchwegs in Privatbesitz sind. Die Abgrenzung dazwischen ist der «Alphag». ● Die Alphütten sind grösstenteils in Privatbesitz. Einige Bauern aus dem Tal arbeiten den Sommer über als Sennen auf der Alp, besorgen ihr eigenes Vieh und haben überdies Vieh von weiteren Bauern in ihrer Obhut. Üblicherweise verfügen diese Sennten über eine Hütte auf jedem Läger der Alp. ● Auch heute noch unterliegen die Alpfahrtsvorschriften weitgehend dem «Taleinungsbrief», der aus dem Jahr 1538 stammt und die Bewirtschaftung der Alpen regelt. ● Ab Anfang Mai weiden die Tiere auf den saftigen Wiesen im Tal. Ende Mai werden sie auf höher gelegene Vorsassweiden geführt, bevor sie Mitte Juni auf die Alpen getrieben werden. Nach dem Alpsommer werden die Tiere Ende September auf die Vorsassweiden zurückgeführt, bevor die Wiesen im Tal abgeweidet werden. Die Winterfütterung dauert von Ende Oktober bis Anfang Mai. ● Zu jeder Bergschaft gehört auch ein entsprechender Anteil des Dorfgebietes im Tal, die sogenannten «hinterliegenden» Güter. Diese Aufteilung des Gemeindegebietes hat auch eine politische Bedeutung, indem jede Bergschaft einen Gemeinderat stellt, zusätzlich zwei Vertreter frei aus der Gemeinde sowie Präsident und Vizepräsident, womit der Gemeinderat total 11 Mitglieder umfasst. Der Jahreszyklus des Bergbauern Frühling Sommer ● Land von Unrat, Laub, Sturmholz und unerwünschten Schösslingen säubern ● Zäune auf Heim- und Alpbetrieben erstellen ● Land mit Mist und Gülle düngen ● Alpaufzug ● Produktion von Dürrfutter und Silagen an den grösstenteils sehr steilen Hängen der Talbetriebe und Vorsassen ● «Tagwannen», für jedes Tier an der Alp müssen bis zu 10 Stunden geleistet werden ● Nebenerwerb Winter Herbst ● Holz schlagen ● Winterfütterung inklusive regelmässigem Auslauf ● Nebenerwerb im Tourismus und Gewerbe ● ● ● ● ● ● ● ● ● Alpabzug Käseteilet Gross- und Kleintierschauen Alphag ablegen Holz für Heiz- und Reparaturzwecke schlagen Viehschur an Schafen und Rindvieh Land von Laub säubern Maschinen waschen und pflegen Land mit Mist und Gülle düngen Die 7 Bergschaften im Tal von Grindelwald www.cde.unibe.ch/griwa/Intro.htm Einzige Privatalp im Tal: Pfingstegg Scheidegg Kuhrechte: 365 Anzahl Sennten: 5 Läger: Unterer Lauchbühl, Alpiglen, Oberer Lauchbühl, Oberläger 1510–1940 m Fremdenverkehrseinrichtungen: Hotel Wetterhorn, Berghotel Grosse Scheidegg, Bergrestaurant Bäregg (mitbeteiligt mit Grindel), Leiternaufstieg zum Oberen Gletscher Grindel Kuhrechte: 475 Anzahl Sennten: 7 Läger: Unterläger, Oberläger, Schreckfeld 1600–1980 m (grösste und höchste Alp) Fremdenverkehrseinrichtungen: Mitaktionär Jungfraubahnen (Firstbahn), Bergrestaurant Bäregg (mitbeteiligt mit Scheidegg), Bergrestaurant Schreckfeld (mitbeteiligt) Bach Kuhrechte: 263 Anzahl Sennten: 4 Läger: Holenwang, Nodhalten, Spillmatten, Bachläger / 1600–1980 m Fremdenverkehrseinrichtungen: Bergrestaurant Aellfluh, Rasthysi und Bergrestaurant Waldspitz (mitbeteiligt) Holzmatten Kuhrechte: 99 / Anzahl Sennten: 1 Läger: Spätenboden, Läger, Stössiboden, Feld 1600–2130 m (höchstes Läger) Fremdenverkehrseinrichtungen: Als einzige Bergschaft hat Holzmatten keinerlei finanziellen Ertrag aus dem Tourismus Bussalp Kuhrechte: 432 / Anzahl Sennten: 7 / Läger: Unterläger, Mittelläger, Oberläger / 1600–2020 m Fremdenverkehrseinrichtungen: Bergrestaurant Bussalp (mitbeteiligt) ... Grenze zwischen Gemeindebesitz der Alpen und den Privatparzellen der Talgüter innerhalb einer Bergschaft (Alphag) Wärgistal Kuhrechte: 190 Anzahl Sennten: 3 Läger: Bidem, Alpiglen, Mettlen, Bustiglen / 1380–1885 m Fremdenverkehrseinrichtungen: Restaurant Brandegg, Berghaus Grindelwaldblick, Bergrestaurant Alpiglen und Restaurant Eigernordwand– Kleine Scheidegg (mitbeteiligt) Itramen Kuhrechte: 365 Anzahl Sennten: 9 Läger: Raift, Läger, Wasserwendi 1600–1950 m Fremdenverkehrseinrichtungen: Bergrestaurant Männlichen, mitbeteiligt an Ski- und Sesselliften Die Gemeinde Grindelwald hat Anteil am UNESCO Welterbe Jungfrau–Aletsch–Bietschhorn und ist somit ein Teil eines Gemeindenetzwerkes, das sich für eine nachhaltige Entwicklung dieses einzigartigen Gebietes ausspricht. www.welterbe.ch Eine Initiative der LANDI & Bauernvereinigung Grindelwald Tel. 033 853 16 91 Rund 50 Produzenten (Landwirtschaftsbetriebe, Metzgereien, Milchverarbeiter) haben sich seit Sommer 2003 der Marke «Produkte aus Grindelwald» angeschlossen. Ihr Ziel ist es, gemeinsam etwas für die Produktion, die Verarbeitung und den Verkauf der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu tun. Die Bauernvereinigung Grindelwald und die Landi Grindelwald als Träger der Marke wollen ihrerseits die Region als landwirtschaftlich genutzten, wertvollen Lebensraum erhalten. Dabei sollen in erster Linie die regionale Wertschöpfung (Rohstoffe, Verarbeitung, Verkauf) gesteigert und zusätzliche Einnahmequellen für die Landwirtschaft, das Gewerbe und den Tourismus in der Region geschaffen werden. Mit der Kollektivmarke «Produkte aus Grindelwald» sollen qualitativ hochstehende Produkte aus dem Tal gefördert und deren Vermarktung unterstützt werden. Verarbeitete und veredelte bäuerliche Produkte, welche mit unserem sympathischen Murmel gekennzeichnet sind, stammen aus Rohmaterialien aus dem Grindelwaldtal und werden auch in einem Betrieb in unserem Tal hergestellt. Die Wertschöpfung muss zu mindestens 80% in Grindelwald, Lütschental oder Gündlischwand erzielt werden. Die Anteile (Rohstoffe) an Mischprodukten stammen zu mindestens 70% aus der oben definierten Region. Genussvolles Berner Oberland! «Das Beste der Region Berner Oberland» setzt sich ein für die Absatzförderung regionaler Qualitätsprodukte und für die Stärkung des Branchenverbundes. «Das Beste der Region Berner Oberland» koordiniert u.a. die Berner Oberländer «GnussWuche» mit über 60 genussvollen www.gnusswuche.ch Veranstaltungen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Geschäftsstelle «Produkte aus Grindelwald»: Landi · 3818 Grindelwald Telefon 033 853 16 91 Fax 033 853 04 80 [email protected] Der Natur auf der Spur ... Wo die Kühe den Sommer auf sonnigen und saftigen Alpen verbringen. Wo es traumhaft schöne Landschaften hat. Wo Alpenblumen und Alpkräuter natürlich wachsen. Wo Sie sauberste Bergluft atmen. Wo der Senn am Morgen die frisch gemolkene Alpenmilch verkäst. Da ist die Geburtsstätte des Grindelwalder Alp- und Hobelkäses AOC. Von 36 Alpkäsereien wird das geschmackvolle Produkt nach traditionellem Handwerk hergestellt. Faulhorn, Männlichen oder Eiger… noch ein paar Meter und Sie haben den Gipfel erreicht! Der Ausblick ist grandios, das Erlebnis unerreicht! Ähnlich wird es Ihnen mit den Kreationen unserer Wirte gehen: Aus Grindelwalder Produkten bereiten sie Feines zu – eben kulinarische Gipfelerlebnisse! Angebote und Aktivitäten der Landwirtschaft von Grindelwald M är thy nprodu kt si G rin d el w e uer Ba al d ● Am Märtstand im Sportzentrumgarten verkaufen Grindelwalder Bergbäuerinnen jeden Samstag von 8.00–12.00 Uhr einheimische Produkte ● Einheimische Produkte direkt ab Hof, Detailhandel und Gastgewerbe ● Bauernhofbesichtigungen für Gruppen, mit Apéro, Degustation und Verkauf (September–Mai) ● Alp-Schaukäserei mit Degustation und Verkauf (Juli–September) ● Buurehof-Glace ● Älplerzmorge (Juli–September) ● Schlafen im Stroh (Mai–Oktober) ● 1.-August-Brunch auf dem Bauernhof ● Buuresunntig Grindelwald: Grosser Festwirtschaftsbetrieb mit Bauern-Brunch, Verkaufsständen der einzelnen Bergschaften mit einheimischen Produkten, Streichelzoo, diverse Vorführungen von einheimischem Handwerk, Schaukäserei (August) ● Alpkäsefest auf der Grossen Scheidegg mit Verkauf (September) ● Jahrmarkt mit einheimischen Produkten (erster Montag im Oktober) ● Stall-Chilbi (letzter Samstag im September) ● Gross- und Kleintierschauen im Frühjahr und Herbst (April+Oktober) Grindelwald Tourismus Postfach 124, 3818 Grindelwald Tel. +41 33 854 12 12, Fax +41 33 854 12 10 www.grindelwald.com, [email protected]
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