Projekte der Frauenarbeit 2017 - Gustav-Adolf

Jahresprojekt der GAW Frauenarbeit 2017
„Christus lebt und ihr sollt auch leben“ (Johannes 14,19)
1991 wurden die Staaten Zentralasiens unabhängig. Doch die Hoffnungen auf eine
dauerhafte und nachhaltige demokratische Entwicklung im Land wurden schon in dem
ersten Jahrzehnt enttäuscht. Neue Probleme taten sich auf: Die auf die Sowjetunion
ausgerichtete Wirtschaft brach zusammen und soziale Sicherheiten fielen teilweise weg. Das
autoritär regierte Kasachstan profitierte zwar von seinen Ölfunden, verkleinerte die Schere
zwischen Arm und Reich aber nicht, sondern vergrößerte sie nur. Das kleine Kirgistan
befindet sich zwar auf dem Weg in eine Demokratie, ist aber wirtschaftlich noch zu schwach,
um die verbreitete Armut zu bekämpfen.
Viele Menschen in beiden Ländern stehen deshalb vor großen Herausforderungen:
 Wenn ein Kind nach einer Krankheit auf zusätzliche Förderung angewiesen ist, gibt es
dafür keine Angebote.
 Junge Menschen aus Kinderheimen wissen zu Beginn ihres Erwachsenenlebens oft
nicht, wovon sie leben sollen.
 Wer keinen bezahlbaren Wohnraum findet und obdachlos wird, für den ist die
Erfüllung grundsätzlicher Bedürfnisse schwierig.
 Wenn ein älterer Mensch auf Hilfe angewiesen ist, aber keine Verwandten in der
Nähe hat, kann er kein selbstbestimmtes oder auch nur würdiges Leben mehr führen.
In solchen Situationen wird das Leben brüchig und die Hoffnung schwindet.
Jesus verspricht seinen Jüngern im Johannesevangelium: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“.
Er sagt ihnen damit die Fülle des Lebens zu. Auch nach Jesu Abschied gilt: Die
Hoffnungslosigkeit soll nicht siegen. Jeder und jedem gilt die Verheißung Gottes, auch wenn
sich das Leben einmal wie Starre und Kälte anfühlt.
Die kleinen Kirchen in Kirgistan und Kasachstan kämpfen selbst mit vielen Schwierigkeiten.
Dennoch wollen sie Menschen in ausweglosen Situationen nicht alleine lassen. In den
diakonischen Einrichtungen erleben diese Menschen die Zusage: Ich bin an deiner Seite, ich
verlasse dich nicht, du kannst hier bleiben, ich glaube an deine vielen Talente. Ich begleite
Dich auf dem Weg in ein neues Leben. Mit dem Jahresprojekt 2017 fördern wir
Einrichtungen, die pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause geben, Waisenkindern und
behinderten Kindern eine Zukunft eröffnen und solidarisch mit Obdachlosen sind. Seminare
ermutigen Frauen in Kasachstan und Kirgistan, sich in ihren Kirchen einzubringen und sie
gleichberechtigt mitzugestalten.
Inge Rühl
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen
der Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk
Projekte in Kirgistan
„Unsere Stimme“ hilft den Jugendlichen
dabei, einen Beruf zu erlernen.
Kinder haben in Kirgistan keinen Anspruch
auf Förderung. Die Reha-Tagesstätte bietet
den Kindern Förderung und eine Zukunft.
Seit 14 Jahren bietet das Haus der
Barmherzigkeit pflegebedürftigen
Menschen ein liebevolles Zuhause, mit
Einzel- oder Doppelzimmern.
Projekte in Kasachstan
Solidarisch mit Obdachlosen sein
Trotz pompöser Architektur gibt es in Kasachstan
zahlreiche Menschen, die in zugigen Hütten wohnen
oder sogar auf der Straße, weil sie keinen bezahlbaren
Wohnraum finden. Die Gemeinde in
Kokschetau/Kasachstan versorgt seit vielen Jahren
Menschen auf der Straße mit einer warmen Mahlzeit.
Mit einem alten Lada bringen die Mitarbeiter der
Suppenküche warmes Essen und Brot direkt dorthin, wo
sich die Wohnungslosen aufhalten.
Gerade junge Mütter können sich und ihre Kinder oft
nur schwer versorgen. Evangelische
Gemeinden in Kasachstan unterstützen sie deshalb
mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten