Bauchschmerz u. akutes Abdomen Meteorismus Diarrhoe Schluckstörungen Leitsymptome Ikterus Sodbrennen Erbrechen Bluterbrechen/Teerstuhl Obstipation Leitsymptome - HP Wolfgang Meier 3 Symptome akutes Abdomen Bauchschmerzen und akutes Abdomen akuter Bauchschmerz Abwehrspannung Stuhlverhalt Erbrechen evtl. Schock/Sepsiszeichen Muskelkontraktion in Hohlorganen Druckerhöhung somatische Schmerzen mit peritonealer Reizung fortgeleiteter Schmerz Schmerzen nach diagnostischer/therapeutischer Intervention visceraler Schmerz Unterteilung Bauchschmerzen Bauchschmerzen und akutes Abdomen - Wolfgang Meier 4 Labordiagnostik Leukozyten Amylase, Lipase Herzenzyme (z.B. CCK,CK-MB,GOT,LDH) Glukose Hämoglobin Leukozyten/Erythrozyten i. Urin Harnstoff, Kreatinin Thrombozyten Laktat Entzündung Pankreatitis Herzinfarkt Diabetes mellitus Blutung Nierensteine, Pyelonephritis Niereninsuffizienz Sepsis/Peritonitis Mesenterialinfarkt/Ischämie Schwangerschaftstest Diagnostisches Vorgehen Anamneseerhebung klin. Befunderhebung Laboruntersuchung Ultraschall/Röntgen OP-Indikation prüfen Bauchschmerzen und akute Abdomen EKG Koliken > Spasmolytika Präklinische Faustregel V.a. Pankreatitis > Volumen und Flüssigkeitsersatz Operationsindikation Perforation eines Hohlorgans Appendizitis akute Cholezytitis mechanischer Ileus Darmischämie intraperitoneale Blutung Bauchschmerzen und akute Abdomen 2 - HP Wolfgang Meier Hypoglykämie > 40%ige Glukose 100ml i.v. 5 DD des akuten Bauchschmerzes in Abhängigkeit von der Lokalisation rechter Oberbauch mit Druckschmerz Choledocholitiasis mit Loslaßschmerz Cholezystitis,Appendizitis,perforiertes oder penetriertes Ulkus duodeni ohne Loslaßschmerz basale Pneumonie, Pleuritis, NephroUreterolitiasis,Pyelonephritis,Hepatitis mittlerer Oberbauch linker Oberbauch periumbilikal rechter Unterbauch mittlerer Unterbauch akute Pankreatitis,Ulkusperforation ohne Loslaßschmerz akute Appendizitis, Hinterwandinfarkt, Aortenaneurysma,Colon transversumIleus mit Loslaßschmerz perforiertes Magenulkus, Divertikulitis Pankreatitis. ohne Loslaßschmerz Pyelonephritis, basale Pneumonie, Pleuritis, Milzinfarkt/-ruptur, KolonIleus, Nierensteine, Herzinfarkt eingklemmte Hernie, Appendizitis, Dünndarmischämie mit Loslaßschmerz Appendizitis ohne Loslaßschmerz auch Appendizitis, Harnleiterstein, Ileitis terminalis, Inguinalhernie, Zäcumprozess, Beckenvenenthromb. gyn. Erkrankung akuter Harnverhalt, Aneurysma dissecans, gyn. Ursache mit Loslaßschmerz linker Unterbauch mit Loslaßschmerz akute Divertikulitis, Kolonprozess ohne Loslaßschmerz Harnleiterstein, Kolonprozess, Niereninfarkt, eingeklemmte Hernie, gyn. Ursache diffuser Schmerz Dünndarm-Ileus, Mesenterialinfarkt, Vergiftungen (Blei), segmentaler Herpes zoster, Pseudoperitonitis diabetica, Kollagenosen, Hyperkalziämie, Hämolyse, Hämochromatose, Addisonkrise, diabetische Ketoazidose. Bauchschmerzen u. akutes Abdomen 3 - HP Wolfgang Meier 6 Pathophysiologie Gaszufuhr bzw. Gasentstehung Schlucken von Luft (Aerophagie!) Neutralisation der Magensäure Stoffwechsel der Darmflora Diffusion aus dem Blut Gaselimination Definition: Beschwerden durch vermehrten Gasgehalt im Gastrointestinaltrakt werden als Meteorismus bezeichnet. Meteorismus ist ein Symptom, keine Erkrankung. I n der Praxis kommen m eteoristische Beschwerden häufig vor. Meteorismus Eruktation sowie per anal 1) Stoffwechsel der Darmflora Diffusion ins Blut Andere Ursachen Verminderte Motilität (mit verlängerter Gaspassagezeit) Begünstigende Nahrungsmittel Ballaststoffe Brot u. Getreideprodukte Kirschen Zucker Kohlarten Hefe Bohnen Äpfel Meteorismus - Wolfgang Meier 7 Symptomatik Völlegefühl geblähtes Abdomen glucksende Darmgeräusche 2) wechselnde abdominelle Schmerzen 3) Roemheld-Syndrom 4) Eruktation (postprandial) Flatulenz 5) evtl. Diarrhoe Fördernd für die Entwicklung hektische Lebensweise schnelles u. unregelmäßiges Essen schwerverdaulich Speisen Genussmittel häufige Antibiotikabehandlung 1) Bewegungmangel Erkrankungen mit Meteorismus Meteorismus Diagnostik Anamnese 4) Körperlicher Befund geblähtes Abdomen 5) trophische Störungen 6) Leberzeichen 7) Symptome Herzinsuffizienz 8) Standarddiagnostik BKS, Blutbild, Bilirubin, gamma-GT, GPT, (+GOT), ChE Stuhluntersuchung (Gewicht, Fett, Trypsin, Hämoccult) Sonographie Auslassversuch bestimmter Speisen Speziellere Untersuchungen EKG, CK-MB, Ergometrie 9) Chymotrypsin/Elastase im Stuhl (10) H2-Atemtest, Dünndarm-Enzymbesatz 11) Meteorismus 2 - HP Wolfgang Meier 8 Malassimilstionssyndrome 2) Pankreasinsuffizienz Obstipation (Sub-)Ileus (paralytisch, mechanisch) Leberzirrhose - portale Hypertension bakterielle Fehlbesiedlung Colitis ulcerose Diabetes mellitus Herzinsuffizienz postoperativ 3) Symptomatik und Diagnostik Anamnese 5) Auftreten nach bestimmten Mahlzeiten Milch oder Milchprodukte > Laktasemangel fettreiche Mahlzeit > Pankreasinsuffizienz (Steatorrhoe) z.B. 1-2 Std. nach Kartoffelsalat, Mayonnaise > Staphylokokkus aureus Ei, Fisch, danach wieder beschwerdefrei > Nahrungsmittelallergie Diarrhoe ist gekennzeichnet durch gesteigerte Stuhlfrequenz von > 3x/die, erhöhte Stuhlmenge > 250g/die, veränderte (flüssige) Stuhlkonsistenz. Je nach Wassergehalt ist der Stuhl weich = WG ca. 80%, breiig = WG ca. 85% und flüssig = WG 90% und mehr. Auftreten nach Einnahme bestimmter Medikamente Erbrechen, Übelkeit, Fieber, Darmkrämpfe > häufig bei infektiöser Genese Ätiologie und Pathogenese osmotische Diarrhoe 1) Diarrhoe Appetit- und Gewichtsverlust, Eiweiß, Eisen (Anämie) > Malassimilation Permeabilitäts- und Transportstörungen 2) Stuhl sekretorische Diarrhoe 3) Beginn und Häufigkeit der Stuhlentleerung Stuhlmenge Konsistenz Farbe Motilitätsstörungen 4) Beimengungen Blut (immer abklärungsbedürftig) Schleim, Eiter (u.a. bei Amöben) 6) Speisereste (unverdaut) Parasiten Durchfall im Wechsel mit Verstopfung Kolon-NPL? Diarrhoe 1 - HP Wolfgang Meier 9 Diarrhoe Symptomatik und Diagnostik Körperl. Befund Dehydration mit stehenden Hautfalten eingesunkene weiche Augäpfel trockene Zunge hypotone Blutdruckwerte, Tachycardie Labor Techn. Untersuchungen Stuhluntersuchung Röntgenuntersuchung mikrobiologisch > pathogene Keime, Wurmeier, Kryptosporiden 2), Proglottiden 3), Lamblien 4), Trichomonaden 5), Amöben etc. Toxinnachweis > Clostridium difficile 6) ELISA 7) > z.B. Rotaviren Chymotrypsin / Elastase sowie Fettgehalt 8) Fieber Abdominalbefund Druckschmerz tastbare Resistenzen 1) Narben Blut/Serum Leukozytose? Leukopenie > Typhus? Hämatokrit BKS CRP 9) Elektrolyte Kreatinin 10) Harnstoff 11) Diarrhoe 2 - HP Wolfgang Meier 10 Endoskopie Die Reisediarrhoe „Montezuma´s Rache“ „Hongkong dog“ „Turista“ • Erreger – • Inkubationszeit: • Erkrankungsgipfel: • Infektionsweg: • Weitere Erreger: – Shigellen – Salmonellen – Campylobacter – Viren – Lamblien Symptomatik Diarrhoe 3 - HP Wolfgang Meier 11 Therapie Prophylaxe „Boil it, cook it, peel it or forget it !!!“ Rehydratation oft selbstlimitierend (siehe Rezept) Loperamid Antibiotika Rezept • ½ TL NaCl + ½ TL KCl + ¼ TL NaHCO3 + 2 EL Glukose auf 1l H2O alternativ: • 1l Cola + ½ TL NaCl oder • Fertigprodukte, z.B. Elotrans® Diarrhoe 4 - HP Wolfgang Meier 12 Es muss zwischen organisch bedingten Passagehindernissen und funktionellen Störungen bzw. Störungen der Motilität unterschieden werden Ätiologie u. Pathophysiologie Organische Ursachen Ösophagustumoren peptische Stenosen 1) oft als Komplikation einer lange bestehenden Refluxösophagitis funktionelle Störungen bzw. Störungen der Motilität Definition Unter Dysphagie versteht man eine Passagebehinderung für feste und/oder flüssige Nahrung Autoimmunerkrankung des Gefäß- und Bindegewebesystems Tumore, Aortenaneurysma, Struma Schluckstörungen Stenosen nach Verätzungen Magensonde 3) Ösophagusringe und -membranen 4) Schatzki-Ring und Webs = Eineingung durch Faltenbildung am Übergang Ösophagusschleimhaut/Magenschleimhaut Pulsionsdivertikel (Zenker) Durch Druckerhöhung im Lumen entstandenes Divertikel im zervikalen Ösophagus Mb. Crohn nach Bestrahlung Merke! Von der Dysphagie sind abzugrenzen: Schluckschmerzen (z.B. im Rachenbereich) , das Verschlucken, Odynophagie (Schmerzen beim Nahrungstransport im Ösophagus), Globusgefühl (Fremdkörpergefühl ohne Schluckbehinderung) Diagnostik Endoskopie Röntgendiagnostik Manometrie pH-Metrie Symptomatik langsam zunehmend zunächst nur für feste Speisen später auch für flüssige Nahrung Beschwerden bei jeder Mahlzeit gleich Schluckstörungen 1 - HP Wolfgang Meier neuromuskuläre Störung der glatten Muskulatur von Hohlorganen Sklerodomie mediastinal Prozesse 2) Säuren/Laugen Achalasie 13 diffuser Ösophagusspasmus Symptomatik häufig Beginn mit Behinderung für feste und flüssige Nahrung Beschwerden nicht nach jeder Mahlzeit gleich bei Achalasie häufig Besserung durch Nachtrinken Ikterus 1 - HP Wolfgang Meier 14 Ikterus 2 - HP Wolfgang Meier 15 Diagnostik Symptomatik Gelbfärbung der Skleren und der Haut Schmerzen Ikterus Anamnese Grunderkrankung Drogenabusus Alkoholabusus Medikamenteneinnahme Gallensteine bekannt? Auslandsaufenthalt Dauerschmerz im re. Oberbauch bei Leberkapseldehnung akute Hepatitis Leberzirrhose intrahepatischer Tumor heftige rechtsseitige Oberbauchschmerzen, evtl. auch kolikartig Labor V.a. Choledocholithiasis Zusätzlich Fieber: Stein mit Cholangitis Aszites und Hautzeichen der Leberzirrhose Hautjucken (Pruritus) Bilirubin Gesamt Differenzierung in direkt/indirekt LDH, Hämoglobin, Haptoglobin Virusdiagnostik typisch für Verschlussikterus schmerzloser Ikterus mit Aufstau der extrahepatischen Gallenwege (tastbare Gallenblase) Antikörper und Virusnachweis Transaminasen GOT, GPT, gamma-GT, alkal. Phosphatase V.a. maligne Ursache (bis zum Beweis des Gegenteils Quick-Wert > Leberfunktion Ikterus mit zunehmender Kachexie Thromboplastinzeit =Gerinnungstest Serum-Eisen, Ferritin, Kupfer, Coeruloplasmin V.a. maligne Ursache (bis zum Beweis des Gegenteils Techn. Untersuchungen Ultraschall Computertomographie ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatographie) Histologie Leberbiopsie Ikterus - Wolfgang Meier 16 Definition Brennendes Gefühl hinter dem Sternum, z.T. auch saurer Geschmack auf der Zunge. Sodbrennen Ätiologie u. Pathophysiologie Entzündung der distalen Speiseröhre durch Zurückfließen von Magensäure Ursachen Differentialdiagnose Diagnostik kardiale Ischämie Ösophagogastroskopie dissezierendes Aortenaneurysma Aneurysma infolge eines Einrisses der Intima mit Wühlblutung häufig Insuffizienz des uÖS Ösophagusulcus mit Neigung zur Penetration oft Hiatushernie Medikamente Nikotin und Alkohol pH-Metrie (nicht in der Routine-Diagnostik) Quantifizierung des Säure-Refluxes . Sodbrennen 1 - HP Wolfgang Meier Hernie ? manifeste Refluxösophagitis Barett-Ösophagus 17 Definition Erbrechen ist ein kraftvolles, retrogrades Entleeren des Magens, verursacht durch eine koordinierte Kontraktion von glatter und quergestreifter Muskulatur Erbrechen Merke!!! Erbrechen kann das Symptom einer akuten, lebensbedrohlichen Erkrankung sein. Daher muss rasch geklärt werden, ob eine solche Erkrankung vorliegt, die dann entsprechend behandelt werden muss. Lebensbedrohliche Erkrankungen: Ileus akute Pankreatitis akuter Herzinfarkt hypertensive Krise erhöhter intrazerebraler Druck Erbrechen 1 - HP Wolfgang Meier 18 bei gastrointestinalen Erkrankungen post operativ virale/bakterielle infektiöse Gastroenteritis Anastomosenstenose Ulzera ventriculi/duodeni Frühdumping Gastroparese syn. Magenatonie Verschlussstörungen des Pylorus und dadurch zu schnelle Magenpassage > dadurch hyperosmolare Lösungen im proximalen Dünndarm > dadurch Flüssigkeitseinstrom 1. Akute Magenatonie Ätiologie > häufig in Komb. mit paralyt. Ileus > postop. Kompl. durch Schädigung oder Durchtrennung N. vagus 2. Chron. Magenatonie meist hypotone Motilitätsstörungen mit Magenüberdehnung z.B. bei autonomer diabetischer Neuropathie oder Magenausgangsstenose Erbrechen ist ein Symptom zahlreicher Erkrankungen Syndrom der zuführenden Schlinge Nach Billroth-II Resektion des Magens Z.n. Vagotomie Teilweise oder vollständige Durchtrennung des Vagus Pankreas-Erkrankungen bei Erkrankungen der Urogenitalorgane Lebererkrankungen akute Pyelonephritis akute Appendizitis Urolithiasis Ileus Urämie (Schwangerschaft) akute Cholezystitis Peritonitis Mesenterialinfarkt Erbrechen 2 - HP Wolfgang Meier 19 endokrin/metabolische Erkrankungen Addison-Krise kardiovasculäre Erkrankungen Insuffizienz der NNR mit dadurch verminderter oder fehlender Produktion all NNR-Hormone (Mineralo- u. Glucokortikoide sowie Androgene akuter Myocardinfarkt Hyperthyreose akute Lungenembolie diab. Ketoazidose Rhythmusstörungen Ätiologie Durch Ketonköper verursachte Azidose. Ketonkörper = Sammelbegriff für Acetessigsäure, Betahydroxybuttersäure u. Aceton; werden gebildet bei verstärkter Lipolyse vasovagale Reaktion Hyperparathyreoidismus Husten Neurologische, otologische u. ophtalmologische Erkrankungen Psychiatrische Erkrankungen intrakraniale Druckerhöhung (Blutung, Tumor Anorexia nervosa Schädel-Hirn-Tumor Bulimie Meningitis Tabes dorsalis Rückenmarkschwindsucht > Form der Neurosyphilis im Spätstadium der Syphilis Morbus Meniére Hydrops des Labyrinths Glaukom Erbrechen 3 - HP Wolfgang Meier 20 Intoxikationen Infektionen Medikamente infektiöse Gastroenteritiden Pilze (z.B. Knollenblätter-Pilze) Reisediarrhoe Malaria Alkohol, Opiate Ätiologie Q-Fieber Lösungsmittel: Säuren, Laugen, halogenierte Kohlenwasserstoffe*, Terpentin, Benzin, Detergentien** syn. Balkan-Grippe > durch Rickettsien verursachte Zoonose * Lösungs- und Reinigungsmittel, Feuerlöscher, Treibmittel in Spraydosen, Narkosemittel ** setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab. Arbo-Virus Infektionskrankheit; dazu gehören: Ebola-Virus. Dengue-Virus, Lassa-Virus-Fieber Ätiologie-Erbrechen 4 - HP Wolfgang Meier Zytostatika Metalle: Quecksilber, Thallium Cadmium, Zink, Arsen, Phosphor, Chlor, Barium 21 Labor Techn. Untersuchungen Blutbild Sonographie Elektrolyte Röntgen-Abdomen Transaminasen Gastroskopie Bilirubin Diagnostik Amylase MDP (Magen-Darm-Passage = Rö.-Untersuchung mit Kontrastmittel Lipase CT-Abdomen CK (ggf. mit MB-Anteil) ggf. CT-Schädel Creatinkinase = Leitenzym für Muskelschädigung; MB = Herztyp kommt v.a. im Herzmuskel vor Gerinnungsparameter Urinstatus Schwangerschaftstest Erbrechen 5 - HP Wolfgang Meier ERCP (Endosskopische retrograde Cholangiopankreatographie) 22 Definition Blutung aus dem Gastrointestinaltrakt mit: Bluterbrechen, peranalem Blutabgang, okkulter Blutung Cave!!! Eine manifeste gastrointestinale Blutung ist bis zum Beweis des Gegenteils als lebensgefährliche Erkrankung anzusehen und bedarf der sofortigen Diagnostik und Therapie Obere G.i.-Blutungen (oberhalb Treitzsches Band) Ätiologie u. Pathologie Divertikel Ösophagus Bluterbrechen/ Teerstuhl Refluxösophagitis Ösophagusvarizen Tumore Arrosionen durch Fremdkörper 1) Aortoösophageale Fistel Magen Polypen Tumore entzündliche Erkrankungen Meckel-Divertikel Gefäßanomalien Duodenum Ulkus ventriculi Erosionen 2) Mallory-Weiss-Syndrom Ulkus duodeni Erosionen (erosive Bulboduodenitis) Tumore schwere gastrointestinale Blutung mit Hämatemesis inf. longitudinaler Einrisse der kardianahen Ösophagusschleimhaut bzw. des Magens, insbes. bei vorgeschädigter Mukosa (z.B. Alkohol) od. akute Druckerhöhung durch Erbrechen Hämobilie 3) aortoduodenale Fistel Tumore Gefäßmissbildungen Fundusvarizen Bluterbrechen u.Teerstuhl 1 - HP Wolfgang Meier Untere G.i.-Blutungen 23 Symptome Diagnostik Hämatemesis =Bluterbrechen Anamnese Meläna = Teerstuhl körperl. Untersuchung abnormal schwarz gefärbter Stuhl, meist übelriechend) Blutdruck u. Puls digitale, rektale Untersuchung Hämatochezie = Blutstuhl (frisches, hellrotes Blut per rektum) Labor Blutdruckabfall Bluterbrechen/ Teerstuhl Tachycardie Zeichen des Volumenmangel-Schocks kleine Blutdruckamplitude, Blutdruckabfall, Pulsanstieg, unzureichende periphere Durchbl., Oligourie Therapie Akut mind. zwei venöse Zugänge komplettes Kreislaufmonitoring Infusion mit Ringer-Lösung 1) Chronisch entsprechend der Ursache Bluterbrechen u.Teerstuhl 2 - HP Wolfgang Meier 24 Blutbild Gerinnungsparameter Elektolyte Retentionswerte 2) Techn. Untersuchungen Endoskopie Szintigraphie Koloskopie Definition Als Obstipation wird das verlängerte Verweilen des Stuhles im Darm mit seltener, verminderter und meist schwieriger Entleerung bezeichnet. Als normal gilt eine Stuhlfrequenz von 3x/Tag bis alle 3 Tage. Mechanisch Passagebehinderung Tumore Stenosen Hernien Fremdkörper Anomalien Mb. Hirschsprung angeborenes Megakolon durch ganglionfreie Zonen Dolichokolon abnorme Länge des Kolons bzw. seiner Abschnitte Ätiologie u. Pathologie Verstopfung/ Obstipation Funktionell Störung von Peristaltik oder Defäkation schmerzbedingt Analfissuren, perianale Abszesse, Hämorrhoiden Diagnostik endokrin Anamnese gibt in der Regel bereits entscheidende Hinweise auf die Ursache körperliche Untersuchung einschl. rektaler Untersuchung Stuhlinspektion Labor: Bilirubin,Elektrolyse, Schilddrüsenhormone Hypothyreose, Hyperparathyreoidismus 1), Hypokaliämie 2) medikamentös Antazida, Sedativa, Opiate, Psychopharmaka, Anticholinergika (unterdrückt die Wirkung von Acetylcholin), Spasmolytika zentral Meningits, Rückenmarksläsion, Ortswechsel, Kostwechsel, Bettruhe Sonographie, Koloskopie Intoxikationen Bleiintoxikation reflektorisch Gallen-/Nierenkolik, Pankreatitis Obstipation 1 - HP Wolfgang Meier 25
© Copyright 2024 ExpyDoc