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CHRONIK
Donnerstag, 23. Februar 2017
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Fichten:
Experten
schlagen
Alarm!
Foto: BFW/Florian Winter
Forschungseinrichtung
Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald.
wichtiger Faktor, um den ganzen Wald klimafit zu machen.
Sonst könnte die Fichte zur
aussterbenden Baumart in diesen Regionen werden.“
Rasches Handeln
Für BFW-Leiter Mayer ist nun
gemeinsames Handeln gefordert, um mit den neuen Bedingungen möglichst gut zurechtzukommen: „Wie im Leben insgesamt setzen wir auch in der
Forstwirtschaft nicht alles auf
eine Karte. Das heißt: Wir werden uns in Zukunft auch mit anderen Baumarten stärker auseinandersetzen müssen.“ Obwohl
die Fichte wirtschaftlich in vielen Regionen als Brotbaum unverzichtbar sei, so Mayer, müsse
man durch stärkere Erstdurchforstungen einerseits die Stabilität der Bestände und andererseits die Baumartenvielfalt fördern: „Zum Beispiel die Eiche
ist toleranter gegen Trockenperioden und kann somit eine wichtige Ergänzung in der Zusam-
Das Bundesforschungszentrum für
Wald (BFW) ist eine österreichische
Forschungs- und Ausbildungsstelle
des Bundes. Das BFW besteht aus
sechs Fachinstituten, zwei forstlichen
Ausbildungsstätten (Ort bei Gmunden
und Ossiach), einer Bibliotheks- und
Dokumentationsstelle und mehreren
internen Servicestellen. Der Hauptsitz
befindet sich in Schönbrunn/Wien.
Geschwächte Fichten-Bestände
können unter anderem vom Kupferstecher zur Gänze zerstört werden (oben). Rechtzeitige Durchforstungen und eine standortgerechte
Baumartenzusammensetzung können Abhilfe schaffen.
Foto: BFW/Gernot Hoch
mensetzung der Baumarten in
diesen Regionen sein.“
Weiters arbeitet man daran,
Pflanzgut zu züchten, das gegen Trockenheit besser resistent
ist. „Oft finden wir Fichten-Bäume, die längere trockene Phasen
weit besser überstehen. Diese
Samen werden auch Grundlage
für neues Pflanzgut sein“, so der
Experte.
Auch das Bundesministerium für ein lebenswertes Österreich nimmt sich dieser Tage
der Bedeutung des Waldes als
Wirtschafts-, Klima-, Öko- und
Sozialfaktor an. So lädt Bundesminister Andrä Rupprechter nächsten Montag zu einem
Waldgipfel nach Ottenschlag in
Oberösterreich. Dabei soll das
enorme Wertschöpfungspotential des Waldes beleuchtet werden. Diese Veranstaltung soll ein
Impulsgeber für alle österreichischen Regionen sein, den Wald
als Zukunftspotential der ländlichen Regionen bestmöglich zu
nutzen.
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