Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag Elektronische Zeitung Schattenblick Freitag, 24. Februar 2017 SCHACH - SPHINX Arabische Anekdoten I (SB) Der arabisch beherrschte Kulturraum kennt eine Anzahl hübsch pointierter Schachanekdoten, die von nun an nacheinander erzählt werden sollen. Schließlich wurde das Schach, wenn auch in einer anderen Form als heute bei uns üblich, von den Arabern nach Europa gebracht. Niqfur - in unserer Geschichtsschreibung heißt er Nicehporus war König von Byzanz und tributpflichtig dem Herrscher von Bagdad al- Raschid gegenüber. Lange schon mißhagte ihm das arabische Joch. Also schrieb er an al-Raschid einen Brief, in dem er die Sprache des Schachspiels benutzte, um sich von der arabischen Schirmherrschaft ein für allemal loszusagen. "Von Niqfur, dem König von Byzanz an Harun, König der Araber, die Kaiserin, meine Vorgängerin auf dem Thron, billigte Dir den Rang eines Ruk (Turm) zu, sich selber achtete sie dem Range eines Bauern gleich und entrichtete Dir Tribut, den Du rechtmäßigerweise ihr hättest entrichten sollen. Fortsetzung Seite 9 Grafik: © 2017 by Schattenblick Treu geblieben - mit harten Bandagen ... Rolf Becker im Gespräch Sturmlauf gegen das bürgerliche Theater und dessen Restauration Gespräch mit Rolf Becker am 18. Oktober 2016 in HamburgSt. Georg Teil 4 Rolf Becker nimmt uns im vierten Teil des Gesprächs mit in die eskalierende Auseinandersetzung am Bremer Theater, auf deren Höhepunkt der grenzüberschreitende Entwurf der "KollektivProduktion" abgeschmettert wird: "Politisches Theater ja, Politik im Theater, nein." Dies war für das Anliegen, zur Veränderung der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse auch mit künstlerischen Mitteln beizutragen, aber auch für seinen persönlichen Lebensweg mit einschneidenden Konsequenzen verbunden. (SB) 23. Februar 2017 Kooperationspartner 4 POLITIK - SOZIALES: Lateinamerika - Gewalt bleibt ... Schattenblick: Worum ging es bei der damaligen Kontroverse mit 5 UMWELT: Karin Nansen ... Hübner? (poonal) Rolf Becker: 7. September 1968: meine letzte Inszenierung, nicht nur in Bremen, sondern überhaupt, war "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" von Bertolt Brecht, Musik Kurt Weill, eine Aufführung, an die ich mich gern erinnere, auch wegen der Zusammenarbeit mit Lambert Maria Wintersberger [1], der das Bühnenbild machte. Mit der nachfolgenden Arbeit, der "Frauenvolksversammlung" [2], kam es nach vorausgegangenen, aber immer irgendwie noch halbwegs beigelegten Auseinandersetzungen, zur Eskalation am Bremer Theater. Claus Bremer, mit dem ich die Komödie von Aristophanes ins Deutsche übersetzt hatte, wurde Mitarbeiter unserer "Kollektiv- Elektronische Zeitung Schattenblick Produktion". Am ersten Probentag hatte ich in Absprache mit ihm dem Ensemble die Regie übergeben. Wir haben anhand der Texte "prozesshaft" gearbeitet, also Diskussionen während der Proben aufgeschrieben und als Einschübe - Kommentare oder zusätzliche Szenen - in das Darzustellende eingearbeitet. Debatten innerhalb des Ensembles hatten zur Folge, dass ein großer Teil ausstieg. Andere, aus dem "Tasso"Ensemble von Peter Stein [3], solidarisierten sich und beteiligten sich an der halbszenischen Veranstaltung. Nur Fetzen der Texte gespielt, das übrige vorgelesen. Wir spielten nicht Theater, sondern machten das Theater zum Thema, zugleich die damaligen Gesellschaftsverhältnisse, die wir im Zuge der Schüler- und Studentenbewegung gegen Notstandsgesetzgebung und VietnamkriegsPolitik verändern wollten. ten angekündigt, der Veranstaltung fernzubleiben. Minks hielt sich daran. Hübner meldete sich irgendwann laut von einer der Galerien des Schnürbodens: "Rolf, das ist Quatsch!" Allgemeine Irritation, dann noch lauter: "Ich wiederhole, das ist Quatsch". Nach mehrfachen Aufforderung kam er zu uns runter und beteiligte sich, jetzt mit uns auf gleicher Ebene, zusammen mit dem besorgt blickenden Verwaltungsdirektor Erich Dünnwald und etliche Zuschauer auch, an der inzwischen stattfindenden Mischung aus Vortrag, Darstellung und Diskussion. Er selbst hatte ja in leitender Funktion zu denen gehört, die die vorangegangene Periode des Nachkriegstheaters in Frage gestellt hatten. An diesem Abend aber wurde eine für ihn unüberschreitbare Grenze missachtet: "Politisches Theater ja, Politik im Theater, nein." Wir spielten auf der großen Bühne des Goethe-Theaters. Die Zuschauer wurden durch den Zuschauerraum mit auf die Bühne geleitet. Hinter ihnen schloss sich der eiserne Vorhang. Turnhallenbänke als Sitzplätze, im Quarre um die leere Spielfläche gestellt, nur ein großer Stapel Manuskripte lag für das Ende der Veranstaltung bereit, das Ensemble in privater Garderobe, also keine Kostüme, eine Würstchenbude mit Getränken im Hintergrund. Als Auftakt Pink Floyd Music, einzige Beleuchtung eine 10.000 Watt Glühbirne, die von Hell auf Dunkel und wieder Hell gedimmt wurde. Zaghafte Stimme aus dem Publikum: "Lotti, gleich fliegen wir in die Luft." ner noch wieder gespielt, wir blieben uns trotz unterschiedlicher politischer Positionen in Freundschaft verbunden. Zur von uns geplanten "prozesshaften Weiterarbeit" zusammen mit Besuchern folgender Veranstaltungen kam es nicht mehr, die "Frauenvolksversammlung" wurde vom Spielplan abgesetzt, also verboten. Für mich begann eine auch finanziell - schwierige Zeit, weil die Informationen über den Abend und sein Zustandekommen nicht nur von den Medien sondern auch vom Deutschen Bühnenverein verbreitet wurden - damit war ich für weitere Theaterarbeiten gesperrt. Unerwarteter Ausweg: Fernsehen. Und dank Ivan Nagel [4], der unserem Versuch mit Aristophanes "Frauenvolksversammlung" mit Vergnügen - Wein trinkend und Würstchen essend - gefolgt war, konnte ich bereits drei Jahre später am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg auch auf der Bühne weitermachen. Persönliche Konsequenz: keinerlei Funktionen wieder zu übernehmen, auch keine Regie, nur noch als Schauspieler zu arbeiten. Unser Auftritt endete mit den Sätzen: "Den Rest des Stückes können Sie nachlesen. Trennen Sie sich von dieser GmbH. Geben Sie das Theater auf!" Das "Aha" unseres Verwaltungsdirektors verkannte, dass wir nicht das Theater überhaupt meinten, sondern die besondere Form des in Bremen SB: In welchem Zusammenhang wie auch sonst im Lande gepfleg- stand der Film "Ich bin ein Eleten bürgerlichen Theaters. fant, Madame" von Peter Zadek, in dem du mitgespielt hast, mit Die Premiere fand am 31. März den Bremer Schülerstreiks? statt, und mit ihr endete nach sechsjähriger Zusammenarbeit RB: Vorangegangen war 1965 meine Bremer Theaterzeit. Die Zadeks Inszenierung von Thomas fristlose Entlassung war bereits Valentins [5] "Die Unberatenen" sechs Wochen zuvor "im gegen- am Bremer Theater. Er hatte Roseitigen Einvernehmen" erfolgt - bert Muller [6] aus England hinHübners Bedingung, die Premie- zugezogen, der die Dramatisiere überhaupt zuzulassen statt rung des Romans besorgte. Diffeschon die Probenarbeit zu been- renzen mit dem Autor waren die Kurt Hübner und Wilfried Minks den. Ich arbeite seitdem als Folge, der als Konsequenz das - Peter Zadek war auswärts - hat- Schauspieler, habe auch bei Hüb- Bremer Theater verließ. Valentin Seite 2 www.schattenblick.de Fr, 24. Februar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick hatte in seinem Roman die Schülerinnen und Schüler als Vorläufer einer sich entwickelnden Protestgeneration beschrieben, Zadek und Muller reduzierten den Protest dieser Gruppe, die gegen autoritäre und von nationalsozialistischer Vergangenheit geprägte Eltern und Lehrer rebellierte, auf die Figur des Einzelgängers Rull. Die Schüler- und Studentenunruhen 1968 nahm Zadek zum Anlass für die Verfilmung des Stoffes unter dem Titel "Ich bin ein Elefant, Madame" - inhaltlich jedoch mit einer entscheidenden Wendung: Er blieb, und da gab es weder Zweifel noch Widerspruch, bei seinem antifaschistischen Anliegen, distanzierte sich aber entschieden von der eben ausbrechenden Protestbewegung, deren Anfänge Thomas Valentin in seinem Roman geschildert hatte. Zadek, nachlesbar im "Spiegel" von damals, sinngemäß: "Wo sich mehr als drei Deutsche im Gleichschritt bewegen, handelt es sich um Faschisten." Das war der Bruch. Ich habe die Rolle noch zu Ende gespielt, allerdings mit größtem Unbehagen. Problem war: wir hatten keine vollständigen Drehbücher, nur Rollenauszüge, Texte für die einzelnen Szenen, versuchten uns die Zusammenhänge aus dem zu erklären, was wir während der Dreharbeiten wahrnahmen. Verstanden haben wir sie erst, als wir den Film gesehen haben. Rückblickend von heute auf die gesellschaftliche Entwicklung seitdem: Zadeks pauschale Abwertung der 68er Bewegung als drohenden faschistischen Anlauf hat sich tendenziell für große Teile der damals Beteiligten leider Fr, 24. Februar 2017 Rolf Becker Foto: © 2016 by Schattenblick Anmerkungen: [1] "Die Frauenvolksversammlung" ist eine klassische griechische Komödie, die der Dichter Aristophanes um 392 v. Chr. schrieb. In ihr stellte er Frauen als eine latente revolutionäre Kraft dar. bestätigt, - eine künstlerische und politische Weitsichtigkeit, die von uns damals nicht wahrgenommen wurde. Zusammengefunden haben Zadek und ich entsprechend erst ein Vierteljahrhundert da- [2] Lambert Maria Wintersberger nach. (1941-2013) war ein deutscher Maler. Dass die Hübner-Ära zu einer "Sternstunde" des Nachkriegstheaters in Westdeutschland wurde, ist aus meiner Sicht im günstigen Zusammentreffen objektiver und subjektiver Voraussetzungen begründet: Die besten Jahre der Bundesrepublik, die 1960 begannen, endeten mit der Niederschlagung der Studentenbewegung, spätestens mit der seit 1973 fortschreitenden ökonomischen Krise. Die besten Jahre des Bremer Theaters liegen im gleichen Zeitraum. Ein Zufall? Ich denke nicht. Es bleibt Verdienst Kurt Hübners und des Bremer Ensembles, dieser Epoche mit den Mitteln des Theaters Ausdruck verliehen zu haben. (wird fortgesetzt) www.schattenblick.de [3] Peter Stein (geb. 1937) ist ein deutscher Theater-, Opern- und Filmregisseur und ehemaliger Theaterleiter. Zahlreiche seiner Inszenierungen haben Theatergeschichte geschrieben, insbesondere die bahnbrechenden Aufführungen an der Berliner Schaubühne, die er inhaltlich erneuert und seinerzeit zu einem der bedeutendsten Theater weltweit gemacht hatte. [4] Ivan Nagel (1931-2012) war ein ungarisch-deutscher Theaterwissenschaftler, Kritiker, Publizist und Theaterintendant. Er war von 1960 bis 1969 Chefdramaturg der Münchner Kammerspiele, wo es u. a. zur Zusammenarbeit mit Peter Stein kam. 1972 wurde er zum Intendanten des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg ernannt und blieb dies bis 1979. In dieser Zeit arbeitete er Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick POLITIK / SOZIALES / INTERNATIONAL poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Lateinamerika Gewalt bleibt trotz Wirtschaftswachstums hoch von Gloria Analco sungleichheit schrumpfte während dieser Periode laut des GiniIndexes um sieben Prozent. Zum ersten Mal leben in dieser Region mehr Menschen im Mittelstand als in Armut. auch mit hohen Kosten verbunden. Daher ist es laut Weltbank nötig, in Lateinamerika verstärkt auf Prävention zu setzen; diese soll basieren auf einem besseren Verständnis der Ursachen und auf Politikansätzen, die sich bereits als effektiv erwiesen haben. "Es ist nicht verwunderlich, dass die Zahl der Lateinamerikaner, die das Verbrechen als ihre größte Sorge bezeichnet, sich in diesen Jahren verdreifacht hat", bestätigt Jorge Familiar, Vizepräsident der Region Lateinamerika und Karibik der Weltbank-Gruppe, während seiner Vorstellung des Berichts. Demnach hätten sich die wichtigen wirtschaftlichen und sozialen Erfolge des vorangegangenen Fortsetzung von Seite 3: Jahrzehnts nicht auf die Verringerung der Gewalt ausgewirkt; vielmit zahlreichen renommierten Re- mehr hätte sich diese sogar seit gisseuren, darunter auch Peter Zadek der zweiten Hälfte beschleunigt. Lange Zeit schien diese Logik unwiderlegbar, erklärt er: Historisch gesehen hielt man Tötungen und Gewalt für Symptome der Anfangsphase der Entwicklung eines Landes und man nahm an, dass man mit wirtschaftlichem Wachstum und Reduzierung der Armut die Arbeitslosigkeit und Ungleichheit "heilen" könnte. Allerdings, so Familiar, habe sich diese Ansicht verändert, da Studien nun zeigten, dass mehr Entwicklung nicht unbedingt für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgt. (MexikoStadt, 7. Februar 2017, SemMéxico) Alle 15 Minuten gibt es mindestens vier Mordopfer in Lateinamerika und der Karibik. Zwischen 2003 und 2011 galt diese Region als die gewaltsamste der Welt, mit 23,9 Ermordungen pro Dies geht aus dem neuen Bericht 100.000 Einwohner*innen. der Weltbank hervor, der am 7. Während desselben Jahrzehnts Februar erschienen ist. Der Beerlebte die Region eine nie zuvor richt mit dem Titel "Ende der Gedagewesene Wirtschafts- und So- walt in Lateinamerika: Ein Blick zialentwicklung; die extreme Ar- auf die Prävention von der Kindmut sank im Durchschnitt auf heit bis zum Erwachsenenalter" 11,5 Prozent, also auf weniger als betont, dass die Gewalt noch imdie Hälfte. Auch die Einkommen- mer eine wichtige Herausforderung darstellt. und Luc Bondy. [5] Thomas Valentin (1922-1980) war ein deutscher Schriftsteller. Er hat zeitkritische Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Drehbücher verfaßt, die häufig Probleme von Kindern und Jugendlichen schildern. Die gewaltsamsten Städte liegen in Lateinamerika Im Jahr 2013 lagen von den 50 gewaltsamsten Städten der Welt 42 in der Region, und zwischen [6] Robert Muller (1925-1998) war 2005 und 2012 war die jährliche ein Autor, Drehbuchautor und Jour- Zuwachsrate der Tötungen dreinalist. mal so hoch wie die Rate des Be- Mehr Entwicklung bedeutet völkerungswachstums. nicht mehr Sicherheit http://www.schattenblick.de/ infopool/redaktio/report/ rrzl0010.html Seite 4 Für die Weltbank ist das Problem Er erinnerte daran, dass es in Lades Verbrechens und der Gewalt teinamerika und der Karibik zwiwww.schattenblick.de Fr, 24. Februar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick schen 2003 und 2011 ein durchschnittliches Jahreswachstum von fast fünf Prozent gab - mit Ausnahme der Weltwirtschaftskrise 2009. Die Wachstumsrate innerhalb der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung sei sogar auf das gleiche Niveau dieser Gruppe in allen anderen Regionen der Welt gestiegen. Um Erfolg zu haben, müsse die Region ein inklusiveres soziales Netz mit mehr Chancengleichheit aufbauen. Außerdem müsse aufMaßnahmen zur Prävention gesetzt werden, die bereits zu einer Abnahme der Gewalt geführt hätten, wie die Senkung der Schulabgängerquote und die Zunahme qualifizierter Arbeitsplätze für Jugendliche. Die Gesundheitspolitik solle als Mittel gesehen werden, um Kriminalität, Gewalt und Aggressionen vorzubeugen und zu bekämpfen. Auch eine gesündere Ernährung, sowie Behandlungen für psychische Gesundheit könnten vielversprechende Ergebnisse erzielen. Jorge Familiar gab zu, dass die Wirkung vieler dieser präventionspolitischen Maßnahmen zum großen Teil von der Leistungsfähigkeit der Behörden abhinge, diese durchzuführen, da die Prävention von Straftaten dort deutlich erfolgreicher sein kann, wo die Bevölkerung Institutionen wie der Polizei oder dem Justizsystem vertrauen kann. URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/gewaltbleibt-trotz-wirtschaftswachstumshoch/ Der Text ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Quelle: * poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.npla.de UMWELT / INTERNATIONALES / FRAGEN poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Uruguay / Weltweit Interview mit Karin Nansen, Vorsitzende von Friends of the Earth International von Marcelo Aguilar (Montevideo, 9. Dezember 2016, la diaria) Friends of the Earth ist ein internationaler Zusam menschluss von 76 Verbänden, die unter einem gemeinsamen Programm arbeiten. Die Säulen ihrer Arbeit seien Widerstand, Mobilisierung und Wandel, so Karin Nansen, die neue Vorsit zende von Friends of the Earth International. Die zu den bedeu tendsten Umweltorganisationen der Welt zählende Initiative kämpfe vor allem für Ernäh rungssouveränität, Energie und Fr, 24. Februar 2017 marktung der Natur und der Klimawandel. Wir beschäftigen uns auch mit der Frage, wie wir unsere Energieversorgung und unsere Ernährungssituation verändern können. Hier geht es insbesondere um die Entwicklung neuer Modelle, mit deren Hilfe grundlegende Veränderungen stattfinden Welche Themen beschäftigen können. Vor allem unsere ErnähFriends of the Earth am meisten? rungssituation muss total umgestaltet werden. Sie muss demoZum einen der Widerstand gegen kratisch werden; es muss eine Sidie neoliberale Politik, die Mono- tuation geschaffen werden, in der kultur, die fortschreitende Ver- auch kleinbäuerliche FamilienbeKlimagerechtigkeit, wirtschaftli che Gerechtigkeit und Wider stand gegen den Neoliberalis mus, sowie für Wälder und bio logische Vielfalt. Über diese und andere Themen sprachen wir mit Karin Nansen. www.schattenblick.de Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick Jumi Rahayu (FOE Indonesia) and Karin Nansen (FOE Uru guay/FOEI) beim Seminar "Buil ding Alliances on Food Sovereignty and Against Violence Towards Wo men" 2010 in Mozambique. Foto: Flickr/Friends of the Earth International (CC BYNCND 2.0) triebe existieren können und ein Recht auf eigene landwirtschaftliche Produktion haben. Die Kontrolle über die Nahrungsmittelerzeugung muss wieder stärker auf uns Bürger*innen übergehen, sie darf nicht vollständig in den Händen großer Unternehmen liegen, sonst bestimmen diese nämlich, was, wie und wofür produziert wird. Die Tatsache, dass diese Entscheidungen mittlerweile von einigen wenigen getroffen werden, sowie die weltweit extrem unausgewogene Verteilung der erzeugten Nahrungsmittel haben uns in schwerwiegende Ernährungskrisen gestürzt. Wenn die Ernährungssouveränität gestärkt wird, wirkt sich das unweigerlich positiv auf den Klimawandel aus. Der Ausbau der biologischen Landwirtschaft führt zu geringeSeite 6 ren Treibhausemissionen, denn durch das Prinzip der Versorgung mit regional erzeugten Gütern fallen lange Transportwege weg. Es werden keine giftigen Pflanzenschutzmittel verwendet. Alles das führt dazu, dass sich die Landgemeinden besser gegen den Klimawandel wappnen können. Welche politischen Positionen stehen hinter diesen Statements? Diese Diskussion wird überall in der Umweltschutzbewegung geführt. Wir von Friends of the Earth International sind sehr besorgt über den Zuspruch, den die politische Rechte derzeit überall auf der Welt erfährt. Wir verstehen uns als Gegner der Rechten, die für alles das eintreten, gegen das ich mich gerade ausgesprochen habe, und dabei sehr stark auf die Kriminalisierung oppositioneller Aktivitäten setzen. Wir sind sehr besorgt angesichts der Staatsstreiche in Brasilien, in Paraguay und in Honduras. Wir kämpfen für Umweltgerechtigkeit, wir sind nicht einfach bloß Umweltschützer*innen. Umweltwww.schattenblick.de gerechtigkeit beinhaltet soziale Gerechtigkeit. Das Prinzip der Gerechtigkeit ist für uns fundamental, genau wie die Volkssouveränität; das sind die Grundwerte unseres Bündnisses. Einer Regierung, die auf soziale Gerechtigkeit setzt, fühlen wir uns eher verbunden und hoffen dort stärker auf einen ergebnisreichen Dialog als bei einer Regierung, die damit nichts am Hut hat. In Uruguay gibt es noch kein starkes Bewusstsein dafür, dass soziale Gerechtigkeit nicht ohne Umweltgerechtigkeit auskommt; und unsere Aufgabe ist es, dieses Bewusstsein zu fördern. Wir stellen uns auf die Seite der Menschen, die von diesem erpresserischen System betroffen sind, aber wir wollen auch Modelle für einen möglichen Wandel einbringen und fordern dafür die Unterstützung der Politik. Wir wollen keinen marktorientierten Umweltschutz. Was bedeutet für Sie "Entwicklung"? Was uns beschäftigt, ist die Frage, ob Entwicklung eigentlich bedeutet, den Weg der Länder des Nordens zu gehen. Dass Wirtschaftswachstum nicht unbedingt gleich Entwicklung ist, lässt sich überall auf der Welt feststellen. Aber wenn von Entwicklungsmodellen die Rede ist, sind in der Regel Modelle gemeint, die auf ein Wirtschaftswachstum setzen und die benötigen immer Finanzspritzen, Direktinvestitionen aus dem Ausland - das wird häufig mit Entwicklung gleichgesetzt und das stimmt so nicht. In dem Maße, wie die Rendite dieser Projekte in den Händen einiger weniger verbleibt, statt gerecht umverteilt zu werden, nehmen Probleme der Grundversorgung und Fr, 24. Februar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick Umweltverschmutzung zu. Wir sondern dass die Menschen selbst sind nicht prinzipiell gegen Ent- die Gebiete verteidigen müssen. wicklung, wir sind keine entwicklungsfeindliche Organisation, Was halten Sie von der Idee, Um aber wir stehen dem, was heute so weltschutz unternehmerisch zu als Entwicklung verstanden wird, nutzen und den NGOs zu ermög sehr kritisch gegenüber. lichen, mit dem Schutz der Natur Gewinne zu erwirtschaften? Haben Friends of the Earth Fein de? Ich weiß nicht, ob wir Feinde haben, aber wir positionieren uns sehr klar gegen transnationale Konzerne und die Kontrolle, die sie in immer stärkerem Maße über unser Leben ausüben. Wir sind der Meinung, dass man diese Macht sichtbar machen muss; es ist nicht in Ordnung, dass Wirtschaftsunternehmen in einer Gesellschaft so viel Macht haben und in ganz Lateinamerika kontinuierlich die Menschenrechte brutal verletzen; auch in Asien und Afrika ist das an der Tagesordnung: Mordanschläge, an denen die Unternehmen direkt beteiligt sind, gewaltsame Vertreibungen, Kriminalisierung und Verfolgung. Wir finden, dass das aufhören muss, und dass die Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Wir sind dabei, einen bindenden Vertrag über Menschenrechte und transnational agierende Konzerne auszuarbeiten, der aufAntrag Ecuadors und Südafrikas im UN-Menschenrechtsrat diskutiert wird. Was uns in dem Zusammenhang auch Sorgen macht sind die NGOs, die Natur und Landschaften privatisieren und Menschen vertreiben und sich dabei auf den Umweltschutz beziehen; unter Berufung auf die Umweltschutzdebatte kann man auch ganz schön viel Schaden anrichten. Wir glauben nicht, dass die Umwelt vom Menschen abgetrennt ist, Fr, 24. Februar 2017 Wir von Friends of the Earth denken, dass wir uns mehr und mehr zu einer sozialen Bewegung formieren und nicht im Format einer NGO verharren sollten. Wir sind mit Initiativen auf der ganzen Welt vernetzt, vor allem weil man unsere Arbeit nicht allein auf der Grundlage finanzierter Projekte oder der internationalen Zusammenarbeit leisten kann, da dies eine starke Abhängigkeit bedeutet. Viele unserer größeren Organisationen finanzieren sich durch Mitgliedsbeiträge, zum Beispiel in Deutschland oder England. Nicht alle Organisationen sind von der internationalen Zusammenarbeit abhängig. Unsere Arbeit geht weit darüber hinaus. Wenn wir unsere Arbeitsagenda zusammenstellen, orientieren wir uns nicht an dem, was an Projekten möglich sein könnte, sondern zuerst stellen wir unsere Agenda auf und dann gucken wir, wie wir das finanzieren. Wir arbeiten immer mit öffentlichen Mitteln, wir bekommen keine Förderungen von Unternehmen. Wie nähert man sich den Men schen an, die sich für Umwelt schutz nicht interessieren oder nicht zuständig fühlen? Das ist eine der Herausforderungen: Wie bringen wir unsere Analysen und Vorschläge unter mehr Leute, wie schaffen wir es, sie in unsere Kämpfe einzubinden? Warum möchten wir uns zu einer www.schattenblick.de sozialen Bewegung entwickeln? Weil es hier nicht um eine Arbeit von Expert*innen und bestimmten Organisationen geht; es ist notwendig, dass diese Arbeit mehr und mehr als eine gesellschaftliche Aufgabe erkannt wird. Das stärkste Umweltbewusstsein geht heute von den Menschen aus, nicht von den Organisationen, die zu diesem Thema arbeiten. In den betroffenen Gebieten ist es sehr stark ausgeprägt und uns in vielem weit voraus. Wir die Organisationen, versuchen dafür zu sorgen, dass die Diskussionen in der Gesellschaft als Ganzes weitergeführt werden. Es sind nicht die sogenannten Umweltorganisationen, in denen Bewusstsein für die Umwelt entspringt. Dieses Bewusstsein entwickelt sich ganz stark bei den Menschen, die für ihre Gebiete kämpfen, und wir lernen von diesen Bewegungen. "Der Umweltschutz", das sind nicht die Umweltschutz-NGO's. Wie gehen Sie mit der Verun glimpfung der Umweltschutzbe wegung um? Im Allgemeinen wirft man uns vor, gegen Entwicklung zu sein, wir reden jedoch von Umweltgerechtigkeit. Davon, wir man Ernährung und Energieversorgung auf gerechte und nachhaltige Weise organisieren kann. Wir verschließen uns nicht gegen die Einsicht, dass Arbeitsplätze geschaffen werden müssen. Das gehört auch zu unseren Zielen, deshalb stehen wir auch in einem engen Verhältnis mit der Gewerkschaft, der Bauernbewegung und der Frauenbewegung. Darin liegt unsere Stärke. Würden wir losgelöst von allem andern für den Umweltschutz eintreten, wären wir einfach eine UmweltorganiSeite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick sation mehr und sonst gar nichts. liche Förderung der biologischen Was uns unterscheidet, ist unser Landwirtschaft eine mögliche Lö Engagement für gesellschaftli- sung sein könnte? chen Wandel und die Überzeugung, dass dieser vom Volk aus- Natürlich investiert der Staat, auf jeden Fall. Wir betrachten die öfgehen muss. fentlichen und staatlichen InvestiWelche sind Ihrer Meinung nach tionen als fundamental. Was den die gravierendsten Umweltpro Klimawandel betrifft, gehen wir davon aus, dass die Industriestaableme in diesem Land? ten des Nordens die Verursacher Wir als Friends of the Earth sind sind und die größten Mengen an besonders besorgt über den Kli- Treibhausgas ausstoßen. Deshalb mawandel, und das ist für Uru- müssen sie sich mit ihrer Klimaguay von Bedeutung. Wir befin- schuld auseinandersetzen und Fiden uns in einem Stadium alar- nanzhilfen in den Süden schicken. mierender Veränderungen mit un- Außerdem denken wir, dass die umkehrbaren Folgen. In Uruguay Rechte am geistigen Eigentum ist man sich dessen vielleicht noch abgeschafft werden müssen, da nicht so bewusst. Man denkt, das sie den Süden daran hindern, sich alles sei noch sehr weit weg, und mit den für die Veränderungen dass die Folgen des Wandels uns notwendigen Technologien ausnicht betreffen werden. Trauriger- zustatten. Für uns ist sehr wichtig, weise sind die ärmsten Bevölke- dass diese Mittel aus öffentlicher rungsschichten diejenigen, die am Hand stammen und dass nicht die meisten betroffen sind; dies ist ein Unternehmen selbst kommen, um weiteres Erscheinungsbild der angeblich das Problem des KliUmwelt-Ungerechtigkeit: Dieje- mawandels zu lösen. Das ist ein nigen, die für das Problem verant- schwieriger politischer Kampf, wortlich sind, sind die, die am we- das wissen wir. Ein Problem ist nigsten darunter leiden. Der Ver- auch, dass die Länder des Südens lust der biologischen Vielfalt ist auf diese Logik einsteigen in dem ebenfalls ein schwerwiegendes Sinne, dass die öffentlich-privaProblem, das viel mit dem Ausbau ten Verbände die Lösung aller des Agrobusiness zu tun hat und Probleme der Menschheit und der im Kontext des Klimawandels be- Welt seien. Biologische Vielfalt sonders schwer wiegt. Weniger bekommt ihren Preis: Ein Bergbiologische Vielfalt bedeutet auch bauunternehmen zerstört hier die weniger Möglichkeiten, die Fol- biologische Vielfalt und gleicht es gen des Klimawandels abzufe- damit aus, dass es dort den Umdern. Das Problem mit dem Was- weltschutz unterstützt. Das ist ser ist ebenfalls ein Riesenthema. einfach verrückt; die Gebiete sind Klimawandel, Landwirtschaft und ganz verschieden, und es geht biologische Vielfalt kann man nicht nur um biophysikalische nicht getrennt betrachten. Alle Faktoren: Es geht auch um Kuldiese Prozesse bedingen einander tur, um Geschichte, um den Legegenseitig, im Guten wie im bensraum der Menschen, ihre sozialen Beziehungen und ihre Schlechten. Landwirtschaft. Wenn man das Der Staat investiert ins Agrobusi kaputtmacht, zerstört man noch ness. Glauben Sie dass eine staat viel mehr. Man versucht, eine LoSeite 8 www.schattenblick.de gik zu etablieren, nach der die Natur mit Geld aufgewogen werden kann, eine Logik in der alles zur Ware wird, einschließlich der Beziehung Gesellschaft-Natur. Das ist echt krass: Alles wird in Geldwert umgewandelt, dann gekauft und am Markt wieder verkauft, und dann ist es bis zur Privatisierung nur noch ein kleiner Schritt. Was immer wieder gegen die bio logische Landwirtschaft ins Feld geführt wird, ist das Argument, dass sie nicht im großen Stil be trieben werden und eine ähnliche Logistik wie das Agrobusiness aufbauen kann, was vermutlich der Aspekt ist, der am meisten für Letzteres spricht. Kann die biolo gische Landwirtschaft Vergleich bares leisten? Im globalen Maßstab werden genügend Lebensmittel hergestellt, um die Welt zu ernähren, daran fehlt es nicht. Die biologische Landwirtschaft kann genügend Lebensmittel herstellen, aber es ist eine andere Produktionsweise, eine mit mehr Vielfalt, und beim Vertrieb wird auf eine größere räumliche Nähe zwischen Hersteller*in und Konsument*in geachtet. Wir wissen, dass die biologische Landwirtschaft die Welt ernähren könnte. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO werden 70 Prozent der Nahrungsmittel weltweit durch kleinbäuerliche Familienbetriebe und Kleingärten erzeugt. Das ist natürlich nicht alles Bioproduktion, in vieler Hinsicht jedoch schon: Produktion in kleinem Maßstab, traditionell und mit geringem Einsatz erzeugt. Wir haben mehr Lebensmittel, und doch verhungern die Menschen, und dieses Fr, 24. Februar 2017 Elektronische Zeitung Schattenblick Problem hat das Agrobusiness nicht lösen können, obwohl das eines seiner großen Versprechen war. Deshalb arbeiten wir heute in Uruguay zusammen mit dem Biolandwirtschaftsverband (Red de Agroecología), dem Netzwerk Eigenes Saatgut (Red de Semillas Criollas) und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Biolandwirtschaft Lateinamerika (Sociedad Científica Latinoamericana de Agroecología) an einem Nationalen Ernährungsplan Biologische Landwirtschaft, wie dies bereits auch in vielen anderen Ländern geschieht, da in den meisten Ländern keine staatliche Förderung für biologische Landwirtschaft existiert. URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/interview-mit-karin-nansen-vorsitzendevon-friends-of-the-earth-international/ Der Text ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Quelle: * poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.npla.de http://www.schattenblick.de/ infopool/umwelt/internat/ uifr0012.html Fr, 24. Februar 2017 SCHACH UND SPIELE / SCHACH / SCHACH-SPHINX Arabische Anekdoten I Fortsetzung von Seite 1: Dies geschah aus weiblicher Schwäche und Launenhaftigkeit. Wenn Du also meinen Brief gelesen hast, dann zahle mir den Tribut, den du bisher erhalten hast, zurück und komme selber zu mir mit dem, was Du mir schuldest. Andernfalls soll das Schwert zwischen uns sein." Der Herrscher der Rechtgläubigen war von dieser Unbotmäßigkeit ebenso erzürnt wie darüber, daß er, die Leuchte des wahren Glaubens, in Anspielung auf das Schachspiel zu einem Bauern erniedrigt wurde, daß er den Brief noch am selben Tage, da er ihn gelesen hatte, zurückschickte, doch nicht ohne zuvor auf der Rückseite des Schriftstücks seine Drohung niederzuschreiben: "Im Namen Allahs! Des Barmherzigen und Gnädigen! Von Harum, dem Feldherrn der Gläubigen, an Niqfur, den Hund aus Byzanz. Ich habe Deinen Brief gelesen, Sohn einer Ungläubigen. Die Antwort darauf sollst Du sehen und hören." So ließ er sein Heer mobil machen und ritt zu den Toren von Hiraqla, wo Niqfur seine Residenz hatte. Als dieser die gewaltige Armee des Arabers sah, zögerte er nicht, sich vor al-Raschid in den Staub zu werfen und um Vergebung zu bitten. Mit aller zweckdienlichen Katzenschmeichlerei erkannte er al- Raschid schließlich als seinen Ruk an, worauf sich der Herrscher von Bagdad versöhnlich gab und mit seinem Heerwurm wieder abzog, die Sättel jedoch voller Gold und wertvoller Edelsteine. Du siehst also, Wanderer, www.schattenblick.de daß man keinen Herrscher als Schachbauern beschimpfen darf, wenn man nicht die nötige Stellung dazu besitzt. Im heutigen Rätsel der Sphinx besaß Meister Rjumin durchaus die Macht, alles zu sagen und zu tun, denn der weiße König schwebte bereits in einem unentrinnbaren Mattnetz. Popow - Rjumin Moskau 1979 Auflösung des letzten SphinxRätsels: Nichts hätte den Blick des schwedischen Meister trüben können, denn deutlich sah er vor seinen Augen den Gewinnweg: 1.Le4xg6!! Se5xg6 2.Sh4-f5+ Kg7-f7 3.Dd2xh6 Tf8-g8 4.Ta1e1! Ta8-a7 5.Sf5xe7! Ta7xe7 6.Tf1xf6+! Kf7-e8 7.Te1xe7+ Sg6xe7 8.Tf6xd6 und Schwarz gab auf, da er nach 8...Db6-c7 9.Dh6-h5+ Ke8-f8 10.Td6-f6+ Kf8-g7 11.Dh5-h6# mattgesetzt worden wäre. http://www.schattenblick.de/ infopool/schach/schach/ sph06120.html Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick ______I n h a l t___________________________________Ausgabe 2110 / Freitag, den 24. Februar 2017____ REDAKTION - REPORT POLITIK - SOZIALES UMWELT - INTERNATIONALES SCHACH-SPHINX DIENSTE - WETTER Treu geblieben - mit harten Bandagen ... Rolf Becker im Gespräch Lateinamerika - Gewalt bleibt trotz Wirtschaftswachstums hoch (poonal) Karin Nansen, Vorsitzende von Friends of the Earth International (poonal) Arabische Anekdoten I Und morgen, den 24. Februar 2017 Seite Seite Seite Seite Seite 1 4 5 9 10 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 24. Februar 2017 +++ Vorhersage für den 24.02.2017 bis zum 24.02.2017 +++ © 2017 by Schattenblick IMPRESSUM Wie im April, das Wetter macht nur, was es will, Jeans Traumwelt lacht. Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. Verantwortlicher Ansprechpartner: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Elektronische Postadresse: [email protected] Telefonnummer: 04837/90 26 98 Registergericht: Amtsgericht Pinneberg / HRA 1221 ME Journalistisch-redaktionelle Verantwortung (V.i.S.d.P.): Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth ISSN 2190-6963 Urheberschutz und Nutzung: Der Urheber räumt Ihnen ganz konkret das Nutzungsrecht ein, sich eine private Kopie für persönliche Zwecke anzufertigen. Nicht berechtigt sind Sie dagegen, die Materialien zu verändern und / oder weiter zu geben oder gar selbst zu veröffentlichen. Nachdruck und Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. 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