DVG – Duisburger Verkehrsgesellschaft AG

Konzerngeschäftsbericht 2008 • Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Beteiligungsstruktur
Konzerngeschäftsbericht 2008
Stand 31.04.2009
Stadt Duisburg
RWE
Rhein-Ruhr AG
20%
Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH
Duisburg
Thüga AG
20%
Stadtwerke Duisburg AG
Duisburg
VU
rhein ruhr partner Gesellschaft
für Energiehandel mbH (vormals REKo)
Duisburg
VU
Stadtwerke Duisburg
Netzgesellschaft mbH
Duisburg
Fernwärmeverbund Niederrhein
Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG
Dinslaken
100%
100%
100%
VU
50%
50%
rhein ruhr partner Gesellschaft
für Messdienstleistungen mbH
Duisburg
50%
IWW Rheinisch-Westfälisches Institut
für Wasserforschung gGmbH
Mülheim an der Ruhr
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
Duisburg mbH - GFW Duisburg Duisburg
Unternehmen im DVV-Konzern:
WV Energie AG
Frankfurt am Main
Unser Erfolg. Leistungen für Duisburg.
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Duisburg
GU
50%
13%
BU
11,09%
BU
1%
BU
0,35%
BU
DCCBusVerkehr
Duisburg CityCom
BVD
DuisburgGmbH
GmbH
Duisburg
100%
VU
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft
Duisburg mbH
Duisburg
VU
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH
Duisburg
VU
100%
100%
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH
Duisburg
VU
Duisburger Park- und
Garagengesellschaft mbH
Duisburg
VU
100%
100%
VU
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
Duisburg
100%
BVD BusVerkehr
Duisburg GmbH
Duisburg
100%
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
Duisburg
100%
WFD Werkstatt und Fuhrpark
Duisburg GmbH
Duisburg
100%
100%
Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft
Rhein mbH (SBG Rhein)
Düsseldorf
AU
VU
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft
Duisburg mbH
Duisburg
VU
ThermoPlus WärmeDirektService
GmbH Duisburg
Duisburg
VU
Wirtschaftsbetriebe Duisburg
Betriebsführungsgesellschaft mbH
Duisburg
VU
100%
Betriebsgesellschaft
Radio Duisburg mbh & Co. KG
Duisburg
Betriebsverwaltungsgesellschaft
Radio Duisburg mbH
Duisburg
Einkaufs- u. Wirtschaftsgesellschaft
für Verkehrsbetriebe (BEKA) mbH
Köln
50%
25%
In den Konzernabschluss der
DVV einbezogene Unternehmen
AU
25%
VU
Verbundene Unternehmen
(§ 271 Abs. 2 HGB)
BU
Beteiligungsunternehmen
(§ 271 Abs. 1 HGB)
AU
Assoziierte Unternehmen
(§ 311 Abs. 1 HGB)
GU
Gemeinschaftsunternehmen
(§ 310 Abs. 1 HGB)
AU
40%
0,38%
BU
100%
Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN)
Duisburg
VU
AU
VU
100%
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
Duisburg
VU
AU
Fernwärmeverbund Niederrhein
Duisburg/Dinslaken Verwaltungsgesellschaft mbH
Dinslaken
AU
Wasserverbund Niederrhein GmbH
Krefeld
25,8%
VU
Kraftwerk
Duisburg-Wanheim GmbH
Duisburg
Wesel
0,1%
VU
74%
60%
enuvo – rhein ruhr partner Gesellschaft
für Erneuerbare Energien mbH
Duisburg
GU
Stadtwerke Duisburg AG
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
Dinslaken
0,1%
100%
Konzerngeschäftsbericht 2008 • Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Beteiligungsstruktur
Konzerngeschäftsbericht 2008
Stand 31.04.2009
Stadt Duisburg
RWE
Rhein-Ruhr AG
20%
Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH
Duisburg
Thüga AG
20%
Stadtwerke Duisburg AG
Duisburg
VU
rhein ruhr partner Gesellschaft
für Energiehandel mbH (vormals REKo)
Duisburg
VU
Stadtwerke Duisburg
Netzgesellschaft mbH
Duisburg
Fernwärmeverbund Niederrhein
Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG
Dinslaken
100%
100%
100%
VU
50%
50%
rhein ruhr partner Gesellschaft
für Messdienstleistungen mbH
Duisburg
50%
IWW Rheinisch-Westfälisches Institut
für Wasserforschung gGmbH
Mülheim an der Ruhr
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
Duisburg mbH - GFW Duisburg Duisburg
Unternehmen im DVV-Konzern:
WV Energie AG
Frankfurt am Main
Unser Erfolg. Leistungen für Duisburg.
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Duisburg
GU
50%
13%
BU
11,09%
BU
1%
BU
0,35%
BU
DCCBusVerkehr
Duisburg CityCom
BVD
DuisburgGmbH
GmbH
Duisburg
100%
VU
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft
Duisburg mbH
Duisburg
VU
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH
Duisburg
VU
100%
100%
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH
Duisburg
VU
Duisburger Park- und
Garagengesellschaft mbH
Duisburg
VU
100%
100%
VU
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
Duisburg
100%
BVD BusVerkehr
Duisburg GmbH
Duisburg
100%
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
Duisburg
100%
WFD Werkstatt und Fuhrpark
Duisburg GmbH
Duisburg
100%
100%
Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft
Rhein mbH (SBG Rhein)
Düsseldorf
AU
VU
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft
Duisburg mbH
Duisburg
VU
ThermoPlus WärmeDirektService
GmbH Duisburg
Duisburg
VU
Wirtschaftsbetriebe Duisburg
Betriebsführungsgesellschaft mbH
Duisburg
VU
100%
Betriebsgesellschaft
Radio Duisburg mbh & Co. KG
Duisburg
Betriebsverwaltungsgesellschaft
Radio Duisburg mbH
Duisburg
Einkaufs- u. Wirtschaftsgesellschaft
für Verkehrsbetriebe (BEKA) mbH
Köln
50%
25%
In den Konzernabschluss der
DVV einbezogene Unternehmen
AU
25%
VU
Verbundene Unternehmen
(§ 271 Abs. 2 HGB)
BU
Beteiligungsunternehmen
(§ 271 Abs. 1 HGB)
AU
Assoziierte Unternehmen
(§ 311 Abs. 1 HGB)
GU
Gemeinschaftsunternehmen
(§ 310 Abs. 1 HGB)
AU
40%
0,38%
BU
100%
Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN)
Duisburg
VU
AU
VU
100%
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
Duisburg
VU
AU
Fernwärmeverbund Niederrhein
Duisburg/Dinslaken Verwaltungsgesellschaft mbH
Dinslaken
AU
Wasserverbund Niederrhein GmbH
Krefeld
25,8%
VU
Kraftwerk
Duisburg-Wanheim GmbH
Duisburg
Wesel
0,1%
VU
74%
60%
enuvo – rhein ruhr partner Gesellschaft
für Erneuerbare Energien mbH
Duisburg
GU
Stadtwerke Duisburg AG
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
Dinslaken
0,1%
100%
DVV in Zahlen 2008
Leistungen für Duisburg
5,2 Millionen Kilowattstunden Strom und 90 Millionen
Wir liefern pro Tag
Versorgung/Netzbetrieb
Umsatz (T EUR) 945.863
Mitarbeiter
1.633
Verkehr
Umsatz (T EUR)
Mitarbeiter
Services
Umsatz (T EUR)
Mitarbeiter
93.322
965
73.560
1.911
250.000
164.000
Liter Trinkwasser an
Haushalte. Wir
befördern täglich
Fahrgäste mit
259
36.000
Bussen und Bahnen auf einer Strecke von
Kilometern.
4.500
qualifizierte
Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter erbringen vielfältige
Leistungen für rund
490.000
Duisburger.
DVV in Zahlen 2008
Leistungen für Duisburg
5,2 Millionen Kilowattstunden Strom und 90 Millionen
Wir liefern pro Tag
Versorgung/Netzbetrieb
Umsatz (T EUR) 945.863
Mitarbeiter
1.633
Verkehr
Umsatz (T EUR)
Mitarbeiter
Services
Umsatz (T EUR)
Mitarbeiter
93.322
965
73.560
1.911
250.000
164.000
Liter Trinkwasser an
Haushalte. Wir
befördern täglich
Fahrgäste mit
259
36.000
Bussen und Bahnen auf einer Strecke von
Kilometern.
4.500
qualifizierte
Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter erbringen vielfältige
Leistungen für rund
490.000
Duisburger.
Konzerngeschäftsbericht 2008
Impressum
Herausgeber:
Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernkommunikation
Bungertstraße 27
47053 Duisburg
Telefon:0203 604-0
Telefax: 0203 604-3364
www.dvv.de
Konzept und Design:
cantaloop GmbH
Textredaktion:
Marion Krohn
Fotos:
DVV
Michael Neuhaus
Druck:
das druckhaus
August 2009
Seite 116 · Umweltbericht · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Übersicht der Tätigkeitsfelder
Standortübersicht
Intro
Im Dienste der Wellness
Das Herz von Duisburg
Fünf Leben mit Energie
Auf eigenen Beinen: Drei Töchter für Duisburg
Wärme frei Haus
Alle(s) für Wagen 1040
Bericht des Aufsichtsrates
Bericht der Geschäftsführung
1. Versorgung
2. Verkehr
3. Services
4. Weitere Konzerngesellschaften
Konzernlagebericht
1. Geschäftsverlauf
1.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
1.2 Umsatz
1.3 Investitionen
1.4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Geschäftslage
1.5 Ertragslage
1.6 Vermögens- und Finanzlage
2. Risikobericht
3. Derivate Finanzinstrumente
4. Nachtragsbericht
5. Ausblick
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernanhang
Entwicklung des Anlagevermögens
Entwicklung des Eigenkapitals
Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns
Bestätigungsvermerk
Impressum
6
7
8
12
20
28
34
38
44
55
56
56
57
60
60
62
64
64
66
72
75
76
76
80
83
86
87
87
92
94
96
110
112
114
115
116
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 5
Übersicht der Tätigkeitsfelder
Übersicht der Tätigkeitsfelder
Versorgung
Die Versorgung von Bürgern, Unternehmen und Institutionen
mit Strom, Gas, Wärme und Trinkwasser zählt zu den zentralen
Aufgaben des DVV-Konzerns und verschiedener Konzerntöchter.
Unsere Kunden schätzen an uns ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit und unser Engagement als lokaler Versorger und Dienstleister. Denn unsere Mitarbeiter stehen nicht nur für die verlässliche
Lieferung von Energie und Wasser, sondern auch für verbraucherfreundliche Tarife und kundennahen Service, wann und wo
immer er gebraucht wird.
Verkehr
Ob täglich zur Arbeit und wieder nach Hause, zur Schule oder
zum Einkaufen – Tausende Fahrgäste nutzen täglich den Öffentlichen Personennahverkehr in Duisburg. Ein gut ausgebautes
Liniennetz und Busse und Bahnen, deren Fahrpläne auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind, gewährleisten Mobilität und Flexibilität – und damit ein wichtiges Stück Lebensqualität für die Bürger unserer Stadt.
Services
Neben den Geschäftsfeldern Versorgung und Verkehr ergänzt
ein breites Spektrum an Services, die direkt den Bürgern oder
städtischen Einrichtungen zugute kommen, die Leistungspa­
lette des DVV-Konzerns. Die Palette reicht von der Reinigung
und dem Management öffentlicher und kommunaler Gebäude
über Sicherheits-, Kontroll- und Beratungsdienste bis hin zur
Pflege öffentlicher Anlagen sowie zu IT- und Telekom­muni­­
kations­services. Dienstleistungen aus einer Hand – eben
Leistungen für Duisburg!
Seite 6 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Standortübersicht
Standortübersicht
Hauptverwaltung DVV
und Heizkraftwerke I und II
Gasübergabestation
DVG-Betriebshof
Am Unkelstein
Wasserwerk Rumeln
Kundenservicecenter der
Stadtwerke Duisburg AG
Umspannwerk Gaterweg
DVG-Leitstelle
und Kundencenter
Heizkraftwerk III
Duisburg-Wanheim
DVG-Betriebshof
Grunewald
Wasserwerk Bockum
Umspannwerk
Kopernikusstraße
Wasserwerk Wittlaer
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 7
Intro
Verantwortung und Erfolg
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserin, lieber Leser,
das Geschäftsjahr 2008 war geprägt von weitreichenden Wirtschaftsnachrichten, deren Folgen die Märkte noch lange beschäftigen werden. Mit der rasanten Energiepreisentwicklung,
die im Sommer ihren vorläufigen Höhepunkt fand, sowie dem
Beginn der weltweiten Finanzkrise seien hier nur zwei zentrale
Themen des vergangenen Jahres erwähnt. Umso mehr freut es
uns, mit dem vorliegenden Geschäftsbericht dokumentieren zu
können, dass die DVV strategisch und wirtschaftlich gut aufgestellt ist. So ist es uns 2008 gelungen, den Konzern durch die
Gründung der neuen Tochtergesellschaften PSD, KDD und DU-IT
weiter zu entflechten und für andere Auftraggeber zu öffnen.
Kooperationen mit anderen Unternehmen, wie etwa der Essener Verkehrs-AG und der Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH
im Rahmen der „rhein ruhr partner (rrp) Verkehr“, ermöglichen
es uns, Synergien zu erschließen und für unsere Kunden zu nutzen. Durch den Ausbau des Energieeffizienzprogramms e2 und
die Eröffnung der e2 EnergieWelt im Forum Duisburg haben wir
zudem die Position der Stadtwerke Duisburg AG als service­
orientierter Dienstleister mit lokalem Kundenbezug weiter
stärken können. Schließlich und endlich trägt die geplante Erweiterung des Heizkraftwerks III um eine dritte Gasturbine zur
langfristigen Sicherung der Strom- und Fernwärmeversorgung
bei. Mit dem Ausbau und der professionellen Vermarktung der
eigenen Kraftwerkskapazitäten sehen wir uns auf einem guten
Weg, unser Leistungsportfolio kontinuierlich zu erweitern und
zu verbessern.
Seite 8 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Gerade in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wiegen
unternehmerische Entscheidungen doppelt schwer. Der Erfolg
unserer Strategie zur Konsolidierung des Konzerns lässt sich in
Zahlen belegen: Der Gesamtumsatz des DVV-Konzerns im Vergleich zum Vorjahr steigt von 942 Millionen Euro auf
1,1 Milliarden Euro (+18,2 Prozent). Die Umsatzerlöse wachsen
von 614 Millionen Euro auf 756 Millionen Euro an (+23,1 Prozent). In der Folge verbessert sich das Konzernjahresergebnis
von einem Fehlbetrag in Höhe von 17,2 Millionen Euro auf einen
Überschuss von 4,1 Millionen Euro. Das entspricht einer Verbesserung um 21,3 Millionen Euro. Somit wird 2008 eine erstmalig
positive Eigenkapitalrendite von 2,1 Prozent (im Vorjahr noch
–3,1 Prozent) erreicht.
Diesen Kurs werden wir auch im laufenden Geschäftsjahr und
darüber hinaus weiterverfolgen. Sowohl im Energiebereich als
auch im Geschäftsbereich Verkehr planen wir den Ausbau der
eingegangenen Kooperationen. Außerdem bereiten wir den
Einstieg in den Markt der Elektromobilität (e-mobility) vor. Ein
weiterer Fokus unserer Aktivitäten wird nicht zuletzt auf dem
Ausbau der Nutzungsmöglichkeiten erneuerbarer Energien liegen. Zusammen mit der Stadtwerke Essen AG werden wir künftig in der neugegründeten „enuvo – rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH“ Konzepte für den Aufbau
von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien erarbeiten,
und so ein Zeichen dafür setzen, dass sich insbesondere >
Intro
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 9
Intro
Seite 10 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Intro
Stadtwerke ihrer Verantwortung für den Klimaschutz und für
Investitionen in die Nachhaltigkeit der deutschen Energieversorgung bewusst sind. Zu den ersten Aufgaben der enuvo zählt
die Unterstützung der Energieversorgungsunternehmen bei
der Umsetzung eigener Projekte in beiden Städten. Hierzu gehört neben der Förderung von Photovoltaik und Solarthermie
auch eine bessere energetische Nutzung der in Duisburg und
Essen vorhandenen Biomasse.
Um die an uns gestellten Herausforderungen bestmöglich
meistern zu können, bedarf es der gemeinsamen Anstrengung
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im DVV-Konzern, denn
hinter den „Leistungen für Duisburg“ stehen immer auch Menschen aus und für Duisburg. Grund genug für uns, Ihnen in diesem Geschäftsbericht nicht nur unsere Ergebnisse, sondern
auch einige der vielen engagierten Kolleginnen und Kollegen
einmal persönlich vorzustellen, die tagtäglich zum Erfolg ihres
und unseres Unternehmens beitragen. Nachdem Sie an dieser
Stelle in den vergangenen Jahren vor allem bildhafte Einblicke
in die Welt der DVV gewinnen konnten, gehen wir dieses Jahr
noch einen Schritt weiter. Wenn Sie mögen, können Sie in den
Reportagen auf den folgenden Seiten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus unseren Tochtergesellschaften bei den verschiedensten Tätigkeiten begleiten: Schauen Sie den Experten
in der Querverbundleitwarte an der Bungertstraße, dem „Herzen Duisburgs“, über die Schulter. Oder fahren Sie einen Tag
lang mit der Straßenbahn durch Ihre Stadt. Lernen Sie fünf
Stromexperten kennen, entdecken Sie, wo in Duisburg unter
Palmen gearbeitet wird, oder gehen Sie mit einem unserer
Wärmeservice-Spezialisten auf Inspektionstour. Wissenswertes
über unsere neuen Konzerntöchter können Sie außerdem im
Gespräch der drei Geschäftsführer erfahren. Kurzum: So viel­
seitig wie unsere Geschäftsfelder Versorgung, Verkehr und
Services sind auch die Aufgaben, die unsere Mitarbeiter im
Dienste unserer Kunden erfüllen. Wir sind gespannt, wie Ihnen
die Kombination aus nüchternen Zahlen und anschaulichen
Impressionen aus unserer Arbeitswelt gefällt, und wünschen
Ihnen eine interessante und kurzweilige Lektüre!
Dr. Hermann Janning
Dr. Edmund Baer
Klaus Siewior
Mitglied der Geschäftsführung
Vorsitzender
Mitglied der Geschäftsführung
Mitglied der Geschäftsführung
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 11
Im Dienste der Wellness
Im Dienste der Wellness
Seite 12 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Im Dienste der Wellness
T-Shirt und Bermuda-Shorts,
Badeanzug und Pareo – die
Arbeitskleidung des SRD-Teams
in der Niederrhein-Therme lässt
an Sonne und Strand denken,
an Cluburlaub und gute Laune.
Auch das schöne Ambiente in
der sehr gepflegten Freizeit- und
Wellnessanlage scheint zum
freundlich-ungezwungenen Umgangston beizutragen, der von
den knapp 40 Mitarbeiterinnen
untereinander, aber auch gegenüber den Gästen gepflegt wird.
Pardon, von den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern, denn selbst
wenn die Frauen in der ganz großen Mehrheit sind, gibt es doch
auch männliche Kollegen. Aber
legere Kleidung und gute Stimmung können nicht darüber
hinwegtäuschen,
dass
es kein
Lorem
ipsum dolor
sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean
Freizeitvergnügen,
sondern harte
commodo ligula eget dolor. Aenean
massa.
Cum sociis
natoque
Arbeit ist, was das
Team
der
Ser-penatibus.
vice- und Reinigungsgesellschaft
Duisburg – kurz SRD – täglich an
seinem Arbeitsplatz vollbringt.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 13
Im Dienste der Wellness
SRD-Mitarbeiterin Tanja Güzel mag ihren Job unter Palmen;
wenn sie morgens nach der Arbeit nach Hause kommt, hat
sie Zeit für ihre Familie.
Seite 14 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Im Dienste der Wellness
„Ich bin stolz auf mein Team.”
Roswitha Spiller, Vorarbeiterin
Idyllisch im grünen Revierpark Mattlerbusch gelegen erstreckt
sich mit der Niederrhein-Therme auf 10.000 Quadratmetern
eine kleine Wellness-Welt für sich. An sieben Tagen in der Woche hat die Anlage im Duisburger Norden geöffnet, einzig an
Heiligabend und Silvester ist geschlossen. Damit an den übrigen 363 Tagen der Sauna- und Badebetrieb reibungslos läuft,
sind die Mitarbeiter fast rund um die Uhr im Einsatz. Von 8.30
Uhr bis eine Stunde vor Mitternacht kann, wer will, in der Niederrhein-Therme entspannen. Die Service-Mitarbeiter der SRD
kümmern sich in dieser Zeit um das Wohlergehen der Gäste.
Dafür, dass jeden Tag alles, aber auch alles sauber und für die
Gäste vorbereitet ist, sorgt schon Stunden vor Öffnung der
Therme ein gutes Dutzend weiterer Mitarbeiter der SRD unter
der Leitung von Vorarbeiterin Roswitha Spiller. Seit 1990 arbeitet die tatkräftige Duisburgerin, die hier schon mit ihren Kindern gerne baden ging und heute mit ihren Enkelkindern das
Wellenbad besucht, in der Niederrhein-Therme. Seit 1990 steht
sie mitten in der Nacht auf und schließt ab 4.00 Uhr morgens
die Türen der Therme auf, damit ihre Mitarbeiterinnen die Becken und Böden, Duschen und Saunen, die Ruheliegen und
Fensterscheiben auf dem weitläufigen Areal mit Schrubber
und weitaus professionellerem Reinigungsequipment in Angriff nehmen können. Eine Fünftagewoche oder ein grundsätzlich freies Wochenende gibt es nicht für die SRD-Kräfte, die
freien Tage variieren je nach Dienstplan. Aber die Arbeit macht
Roswitha Spiller immer noch Freude und sie wird nicht müde
zu betonen, woran dies liegt: „Ich bin stolz auf mein Team“, erklärt sie ungefragt, und wer sie früh morgens geschäftig durch
die Therme eilen sieht, glaubt ihr sofort.
Dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert, liegt mit Sicherheit auch daran, dass die meisten ihrer SRD-Kolleginnen und
Kollegen ebenfalls schon seit Jahren dabei sind. Viele kommen
aus der Gegend, aus Walsum, Röttgersbach, eine Mitarbeiterin
kommt aus Meiderich. Manche fahren morgens mit dem Fahrrad, andere kommen im Auto oder werden von Kollegen mitgenommen. Man kennt sich, man duzt sich, und Roswitha Spiller
ist wichtig, dass sie sich auf ihr Team verlassen kann. „Wenn
doch einmal jemand etwa wegen Krankheit ausfällt, weiß jeder,
was zu tun ist. ,Rosi, wir machen das schon’, sagen sie dann zu
mir und wissen aber auch, dass ich umgekehrt im Falle eines
Falles für sie da bin“, freut sich die Vorarbeiterin. „Und wenn ich
mal ein Problem habe, hilft mir Frau Domann“, erklärt sie weiter.
Ein- bis zweimal in der Woche ist Martina Domann vor Ort, die
zusammen mit Frank Müller seit 2008 als Kundenberaterin die
Niederrhein-Therme betreut und im engen Kontakt mit der Thermenleitung den Betrieb koordiniert.
Das tägliche Arbeitspensum für das SRD-Team ist straff organisiert; jeder Mitarbeiter hat seinen eigenen Aufgabenbereich, für
den er zuständig ist. In der großen gemischten Sauna führt Irmgard Schäfer die Einscheibenmaschine über den Boden, nachdem sie zuvor mit dem Wasserschlauch alles abgespritzt hat. >
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 15
Im Dienste der Wellness
Erst kommt das Wasser, dann die Reinigungsmittel, im täglichen Wechsel Spezialsaunareiniger und Neutralreiniger. Anschließend wird geschrubbt. Danach werden die Saunen aufgeheizt: die bei den Besuchern beliebte Kelo-Sauna um 5.30
Uhr, die Felssauna um 6.00 Uhr, die anderen Saunen schließlich
um 7.00 Uhr. Bis zur Öffnung der Therme für die Besucher müssen alle Saunen ihre Betriebstemperatur von 90 bis 110 Grad
erreicht haben. Dagmar Freitag kümmert sich um das große
und das kleine Solebecken. Marleen Zabel pflegt den Saunagarten und ist als Stellvertreterin von Roswitha Spiller auch
mit allen anderen Aufgaben vertraut. Gabriele Pinkert ist für
die Damensauna verantwortlich, alle Bänke müssen abgewischt und nebelfeucht desinfiziert werden. Die teils exotischen Aufgüsse, so etwa Honig plus Mandelblüte oder SchokoMinze, hinterlassen mindestens ebenso hartnäckige Spuren
auf dem Holz wie Schweiß, so dass eine tägliche gründliche
Reinigung unerlässlich ist. Tanja Güzel, die mit ihrem blonden
Haar und lässigen Shorts an kalifornische Surferinnen erinnert,
hat im Wellenbad ihr Revier. Sie mag ihren Job, nur das Trocknen der großen Flächen mit dem Abzieher hat seine Tücken:
„Das geht auf die Arme“, lacht sie.
Während seine Kolleginnen bei ihrer Arbeit in den Innenbereichen
durch die hohe Luftfeuchtigkeit schon leicht ins Schwitzen geraten, hat es Dirk Rausch schon angenehmer angetroffen – jedenfalls bei entsprechenden Außentemperaturen. Rausch, einer der
wenigen Männer im SRD-Team vor Ort, kümmert sich um die Reinigung des Ganzjahresbeckens, der großen Sonnenterrasse mit
ihren Liegestühlen, um die Reinigung der vielen Fensterflächen
sowie um verschiedene weitere, eher handwerkliche Aufgaben,
wie das Entkalken von Duschköpfen, die Wartung von Rohren
und Lüftungen und vieles mehr. Jeden Morgen lässt er zu Beginn
seiner Schicht den Mariner Navigator ins Becken, einen Reinigungsroboter, der selbsttätig den Beckenboden abfährt und
Seite 16 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
säubert. Knifflige Ecken, die der Roboter nicht automatisch anfährt, werden per Fernbedienung von Dirk Rausch nachgearbeitet. Seine Familie hat sich daran gewöhnt, dass er abends früh
schlafen geht, weil um 2.15 Uhr für ihn schon wieder der Wecker
klingelt. Bis vor kurzem hat Rausch für die SRD in Schulen und
Kindergärten als Glasreiniger gearbeitet, aber als ihm die Stelle
Dirk Rausch,
einer der wenigen Männer
des SRD-Teams in der
Niederrhein-Therme
in der Therme angeboten wurde, sagte er sofort zu. Privat schätzt
er vor allem die entspannenden Solebecken, und auch der 17jährige Sohn der Familie schwimmt gerne da, wo sein Vater früh
morgens arbeitet.
Die ersten Mitarbeiter haben gegen 7.00 Uhr Feierabend, eine
Stunde später die meisten anderen. Alle Arbeiten im Nackt­
bereich müssen bis spätestens 8.30 Uhr abgeschlossen sein,
lediglich einige Tätigkeiten, wie etwa die Scheibenreinigung,
werden auch später durchgeführt, wenn schon Badegäste da
sind. Während das Team von Roswitha Spiller im Pausenraum
noch beim Kaffee auf einen Schwatz zusammensitzt, fängt
für die Servicemitarbeiterinnen der Therme der Arbeitstag an.
Heute sind es Katharina und Rosi, ihre Namen sowie die der anderen Ansprechpartner für die Gäste sind auf der großen Tafel
am Info-Tresen täglich aktuell notiert. Für den Besucher macht
es keinen Unterschied, ob er es mit Beschäftigten der SRD oder
des Revierparks Mattlerbusch zu tun hat. Haupt­sache, er fühlt
sich als Gast willkommen! >
Im Dienste der Wellness
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 17
Im Dienste der Wellness
> SRD – Dienstleister in Duisburg
Seit ihrer Gründung 1994 bietet die SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH ansässigen Unter­nehmen
als zukunftsorientierter Partner Serviceangebote aller Art. Im
Fokus steht eine umfassende Palette an Reinigungs- und
Servicedienstleistungen, die das Unternehmen in Büros, Verwaltungsgebäuden, Sozialräumen, öffentlich zugänglichen
Bereichen oder Gebäuden erbringt. Das Angebotsport­folio
um­fasst unter anderem:
Seite 18 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Gebäudereinigung
Krankenhausreinigung
U-Bahn-Reinigung
Objektsicherung
Personenschutz
Sicherheits- und Kontrolldienste
Straßenbeleuchtung
Kommunale Dienste
Brandsanierung
Wasserschadensanierung
Grünpflege
Winterdienste
Fahrzeugwartung und –reinigung
Im Dienste der Wellness
„Früher in der Modebranche
hatte ich Kunden,
heute habe ich Gäste.“
Rosi Müller, Saunameisterin
in der Niederrhein-Therme Duisburg
SRD-Mitarbeiterin Rosi Müller, die im Badeanzug mit einem
bunten Pareo um die Hüften in der Teeküche steht und Obst
schneidet, fühlt sich als Gastgeberin. „Früher in der Modebranche hatte ich Kunden, heute habe ich Gäste“, lächelt sie. Als Saunameisterin macht sie nicht nur Aufgüsse, sondern entscheidet
auch, mit welchen Aromen sie die Saunabesucher jeden Tag
überrascht. Der Job ist nicht ohne: Saunakenner wissen, was sie
ihrem Körper zumuten können, Rosi Müller weiß es auch. Drei
Liter trinken pro Schicht ist Minimum, auch und gerade für das
geübte Personal, das bei der Arbeit ständig Extremtemperatu-
Übrigens: Nach dem Sauna-Aufguss wird
geeistes Obst gereicht – das erfrischt und
gehört für die Mitarbeiter zur Nachbetreuung
ihrer Gäste.
ren und hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist. Den zweiwöchigen Kurs zur „Saunameisterin“ in Bielefeld hat sie selbst finanziert, aus Interesse und aus Leidenschaft. Jetzt kann sie auf
Fragen der Saunabesucher noch besser eingehen, das gefällt ihr.
Privat geht sie allerdings am liebsten in die Damensauna. Zwar
kommt es nur selten vor, dass einer ihrer männlichen Gäste eine
anzügliche Bemerkung macht, wenn sie nach dem Aufguss erfrischendes Obst reicht. Aber der eine oder andere Flirtversuch
bleibt doch nicht aus. „Da hilft nur freundliche Distanz“, erklärt
Rosi Müller.
Wer es richtig heiß mag, ist übrigens in der Rittersauna am besten aufgehoben. Dort tragen selbst die Aufgießer, die einiges gewohnt sind, Handschuhe. Solche Tipps, aber bei Bedarf auch
Handtücher oder Bademäntel erhalten Gäste wie Patrick Bartels
von SRD-Servicekraft Katharina Kache am Info-Tresen. Der Moerser kommt regelmäßig in die Niederrhein-Therme und zählt zu
den sportlichen Saunagängern. „Das Herz muss richtig klopfen“,
findet er. Katharina hilft mit Informationen weiter und verweist
auf die Anzeigetafel, an der alle Aufgüsse des Tages verzeichnet
sind. Bartels ist zufrieden. Überhaupt ist reger Betrieb hier am
Anlaufpunkt für Ratsuchende. Ein Clübchen älterer Damen ist
zum ersten Mal hier und wagt sich nicht so recht in die Nacktbereiche. Katharina erklärt freundlich die verschiedenen Saunen
und versichert, jederzeit für weitere Fragen ansprechbar zu sein.
Auch die junge Mutter, die sich nach der Babysauna erkundigt,
erhält die gewünschte Auskunft. Üblicherweise sind die Saunen
aus gesundheitlichen Gründen erst für Kinder ab drei Jahren geöffnet, doch an zwei Tagen in der Woche sind Mütter mit Kindern ab vier Monaten in einem separaten, nur ihnen zugänglichen Bereich willkommen. Falls doch einmal jemand beim
Saunagang oder beim Baden gesundheitliche Probleme hat,
können die Servicekräfte auch hier hilfreich eingreifen und nötigenfalls weitere Maßnahmen einleiten.
Der große Erste-Hilfe-Schein ist für Rosi Müller, Katharina Kache
und ihre SRD-Kollegen Pflicht und muss einmal jährlich aufgefrischt werden. Bisher gab es jedoch für die beiden nur kleinere
Vorfälle, der umfassenden Gästeinformation vor dem Saunabesuch sei Dank. Damit sich niemand übernimmt, bleiben die Aufgießer nach jedem Aufguss noch zehn Minuten bei den Saunagästen zur Nachbetreuung. Ohnehin sind die meisten Besucher
Stammgäste und die Servicekräfte mit deren Gesundheitszustand vertraut. Auch hier gilt: Man kennt sich. Die NiederrheinTherme ist eben eine kleine Welt für sich.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 19
Das Herz von Duisburg
Das Herz von Duisburg
Strom, Gas, Wasser und Fern­
wärme – unentbehrliche Kraftquellen für jede Stadt, auch für
Duisburg. Dass zu jedem Zeitpunkt genau die richtige Menge
am gewünschten Ort ankommt,
dafür sorgt ein riesiges Netz
an Rohren und Leitungen, das
von der Querverbundleitwarte
an der Bungertstraße aus überwacht und gesteuert wird. Die
Menschen, die hier arbeiten, tragen Verantwortung für die Ver­
sorgung von rund 250.000 Haushalten.
Seite 20 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Das Herz von Duisburg
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 21
Das Herz von Duisburg
Foto Seite 20/21:
Am riesigen Schaltpult über­
wachen Ralf Heidemann und
seine Kollegen das Leitungsnetz.
Foto unten:
Heinrich-Peter Schmalenbach
koordiniert von der Leitwarte
aus Montageteams vor Ort.
Wie ein feines Adergeflecht durchziehen die zig Kilometer langen Rohre und Leitungen das gesamte Stadtgebiet, von Huckingen und Rahm im Süden den Rhein hinab bis ganz hoch nach
Walsum im Norden. Strom gelangt von den drei Heizkraftwerken
der Stadtwerke Duisburg AG über Umspannwerke und Mittelspannungsstationen schließlich in Niederspannung bis in jeden
Haushalt. Auch Fernwärme, Erdgas und Wasser erreichen vom
Ort ihrer Erzeugung bzw. ihres Eintritts von überregionalen Netzen in die Duisburger Versorgungsnetze in aller Regel störungsfrei ihr Ziel. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wer morgens
im Bad den Wasserhahn aufdreht und je nach Geschmack warm
oder kalt duscht, macht sich danach beim Kaffee in der angenehm warmen Küche mit Sicherheit keine Gedanken, was alles
dazu gehört, diesen Komfort Tag für Tag zu gewährleisten. Natür-
lich nicht, denn Versorgungssicherheit ist für die Kunden der
Stadtwerke Duisburg AG eine Selbstverständlichkeit. Als
100-prozentige Tochter der Stadtwerke Duisburg AG ist die
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH für Planung und
Betrieb von Strom- und Gasnetzen zuständig. Die Versorgung
mit Trinkwasser wiederum liegt im Verantwortungsbereich
Seite 22 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
der Stadtwerke Duisburg AG. Wie gesagt: All dies ist höchstwahrscheinlich kaum einem der vielen tausend Kunden bewusst. Warum auch? Wichtig ist, dass alles funktioniert, und
darum kümmern sich die Mitarbeiter der Stadtwerke Duisburg
Netzgesellschaft.
13.30 Uhr an einem Tag im April, Schichtwechsel in der Querverbundleitwarte. Fast meint man, irgendwo im Hintergrund müsse
er doch zu hören sein, der Pulsschlag der Stadt. Denn wenn all
die Rohre und Leitungen gleich einem feinen Netz aus Adern
und Kapillargefäßen das Stadtgebiet durchdringen, dann schlägt
hier das Herz von Duisburg. Der Raum beeindruckt: Beinahe
über die ganze Stirnwand erstreckt sich eine Vielzahl von Monitoren und Bildschirmen. Davor ein Desk, meterlang, an dem in
der Nachtschicht drei Mitarbeiter über die Versorgung der Stadt
wachen. Tagsüber sind es fünf. Jeder hat sein Fachgebiet, kommt
ursprünglich entweder von der Stromseite, vom Gas oder Wasser. Doch im Falle des Falles muss jeder von ihnen mit allem vertraut sein, darum haben die meisten der in der Querverbundleitwarte tätigen Mitarbeiter eine Weiterbildung in Darmstadt zum
Netzmonteur und schließlich die Prüfung zum Netzmeister absolviert. So auch die beiden von der „Norbert-Schicht“, Norbert
Köpke und Norbert Leidig. Sie sitzen mittig an dem langen Pult,
sind also für die Stromversorgung zuständig. Links von ihnen
sitzen die Kollegen für Gas und Wasser – beides wegen der entsprechenden Rohrleitungen traditionell im Netz kombiniert.
„Wenn nichts passiert, ist es gut für die Kunden“, fasst Norbert
Köpke das Ergebnis der Übergabe zusammen. Bei jedem
Schichtwechsel wird über aktuelle Vorfälle oder auch den Verlauf vorgesehener Maßnahmen berichtet. Heute war alles ruhig, was nicht bedeutet, dass es nichts zu tun gab. „Derzeit
sind wir dabei, eine 110 kV-Schaltanlage neu einzubinden“, erklärt der gelernte Energieanlagenelektroniker und heutige
Netzmeister. „Das 110 kV-Kabel wird getrennt und eingeschliffen, um die Anlage versorgen zu können.“ Vorher war das Umspannwerk Grunewald auf 25 kV ausgelegt, nun wird dort der
Das Herz von Duisburg
Strom von der Höchstspannung 110 kV auf 10 kV heruntergespannt. Eine derartige Umstellung gibt es nicht alle Tage, sondern lediglich bei Netzübernahmen und -erweiterungen.
Größeren Eingriffen wie diesem geht eine lange Planungsphase
voraus. Weniger aufwändige Maßnahmen zur Behebung von
Störungen oder kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten werden dagegen ständig durchgeführt, ohne dass die Kunden es
überhaupt bemerken. Damit all dies so reibungslos möglich ist,
muss selbstverständlich auch die Leittechnik stets auf dem neuesten Stand sein. Die Querverbundleitwarte an der Bungertstraße wurde 2008 in Betrieb genommen und den derzeit dort in­
stallierten Systemen messen die Experten eine voraussichtliche
Lebensdauer von rund 15 Jahren zu. Das bedeutet, dass nach
etwa der Hälfte der Zeit bereits mit der Planung für die neue
Leittechnik begonnen wird. „So ein System haben nicht viele
Versorger“, erklärt Norbert Leidig nicht ohne Stolz. Zu jeder Zeit
kann er sehen, wie viel Strom gerade in den Duisburger Kraftwerken erzeugt wird und wie viel derzeit im Netz ist. Auch die
komplette Straßenbeleuchtung, die Stadionvorplatzbeleuchtung oder in der Adventszeit die Weihnachtsbeleuchtung werden von der Leitwarte aus überwacht. Wenn es um die Energieversorgung von Duisburg geht, laufen alle Fäden hier zusammen.
Eine Verantwortung, derer sich die jeweils fünf Netzexperten einer Schicht an dem langen Pult absolut bewusst sind.
Auch die Monteure draußen vor Ort müssen sich bei ihren Wartungs- oder Reparatureinsätzen auf die Kollegen in der Leitstelle
verlassen können, zum Beispiel Peter Goder und Volker Droste.
Für die beiden steht an diesem Nachmittag die Überprüfung einer Gasübergabestation auf dem Programm. Alle rund 220 Anlagen werden regelmäßig gewartet, einer Funktionsprüfung oder
einer Inspektion unterzogen. Bevor sie die Werkstatt an der Bungertstraße verlassen, meldet Kollege Achim Rayen die beiden
mitsamt Arbeitsrapport der zu erledigenden Aufgaben bei der
Querverbundleitwarte an. Alles Nötige an Werkzeug und etwaigen notwendigen Arbeitsmaterialien liegt im Service-Fahrzeug,
das vor jedem Einsatz gecheckt wird, ebenso wie die Gasspür­
geräte, die kalibriert werden müssen.
8.33 Uhr. Droste und Goder sind an der Gasübergabestation in
Obermeiderich angekommen. Sobald sie die Tür öffnen, erhält
die Leitwarte darüber eine Meldung. Die angekündigten Mitarbeiter legitimieren sich telefonisch – andernfalls würde auch
darüber eine Meldung in der Leitwarte erfolgen. Über das
sogenannte VPC überzeugen sich Droste und Goder vom
ordnungsgemäßen Zustand der Anlage: Übertragung, Regelung
und Messung sind auf Bildschirmen und Messanzeigetafeln in
einem separaten Vorraum ablesbar. Erst dann betreten die beiden die eigentliche Übergabestation. Wer vorher die schematische Darstellung der Anlage auf dem riesigen Display in der Leitwarte gesehen hat, ist überrascht, wie nah das Schema dem
tatsächlichen Aufbau der Station kommt. Nebeneinander angeordnet laufen zwei riesige Rohrstränge, die einander im Ablauf
bis ins Detail entsprechen und zwischen den einzelnen Funktionseinheiten miteinander verbunden sind. Sobald irgendwo
eine Störung auftritt, kann sofort auf das entsprechende Gegenstück innerhalb der Anlage umgestellt werden, so dass die Übernahme des Gases aus dem überregionalen Netz in das Netz der
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft nicht beeinträchtigt wird.
Vor jeder Begehung
einer Gasstation werden
die Gasspürgeräte kali­
briert, um die Gasfreiheit
der Räume zu überprüfen.
Auch die Odorierung des Gases wird hier in der Station vorgenommen. Gas ist bekanntlich unsichtbar und ursprünglich geschmack- und geruchlos. Um Gasvergiftungen zu verhindern,
wird dem Gas daher ein ganz bestimmter Duftstoff beigefügt,
der den unverkennbaren Gasgeruch bewirkt.
>
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 23
Das Herz von Duisburg
Seite 24 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Das Herz von Duisburg
Auch Ausbau und Wartung des Wasserleitungsnetzes zählen
zu den Aufgaben der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft.
Hier montieren Vorhandwerker Dirk Zander und Schlosser
Sven Stiefelhagen ein neues Ringkolbenventil der Nenn­weite
400 mm in einer Wassergewinnungsanlage. Dieses Ventil
wird sowohl als Absperr- als auch als Regelarmatur für die
Förderung von Rohwasser eingesetzt, das zur Wasseraufbereitung gefördert wird.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 25
Das Herz von Duisburg
Energieanlagenelektroniker
Jürgen Gesierich spürt mit dem
Teleflexgerät Kabelfehler auf.
Obwohl das heute übliche Erdgas – im Gegensatz zum früheren
„Stadtgas“ – gesundheitlich absolut unbedenklich ist, haben
manche Nutzer immer noch Vorbehalte gegen diesen umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Energieträger. „Das ist im
Grunde nicht nachvollziehbar“, erklärt Norbert Becker, zuständig
bei der Netzgesellschaft für die Rohrnetze und Rohrnetzanlagen. „Allgemein sind Gasunfälle ja glücklicherweise sehr selten.
Aber im Fall des Falles werden wir natürlich auch immer wieder
zur Unterstützung der Feuerwehr angefordert. Ab einer Dichte
von 50 Prozent Gasvolumen in der Luft dürfen wir allerdings ein
Gebäude nicht mehr betreten. Bei der heutigen Funktionsprüfung haben die Kollegen Droste und Becker indessen keine Beanstandungen. Auch darüber wird die Leitwarte informiert, als
sich die beiden dort telefonisch wieder abmelden.
Einige Stunden später, es ist inzwischen 20.15 Uhr. Eine Störung
in der Stromversorgung Nähe Parkhaus Münzstraße wird gemeldet. Während für Michael Corbeck, gelernter Energieanlagenelektroniker und seit 1983 dabei, in der Leitstelle der Arbeitstag
bald zu Ende geht, hat Jürgen Gesierich Bereitschaft. Die zwei
Kollegen der Erstversorgung haben bereits Art und Ausmaß des
Schadens überprüft und diese Informationen an Corbeck weitergegeben. Der kann auf der riesigen Monitorwand in der schematischen Darstellung des Stromnetzes alle Abnehmerstationen
sehen und weiß, wie viele Häuser und gegebenenfalls Geschäfte
von der Störung betroffen sind. Selbst in schweren Fällen bei
größeren Schäden dauert es in aller Regel nur wenige Stunden,
bis der Strom überall wieder fließt. Kleinere Ausfälle wie der
heutige sind meist wesentlich schneller behoben.
Seite 26 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Das Herz von Duisburg
Jürgen Gesierich, ebenfalls von Haus aus Energieanlagenelek­
troniker und seit 38 Jahren im Unternehmen, kennt das Kabelmesswesen aus dem Effeff. Er hat inzwischen von Michael
Corbeck die Meldung bekommen und macht sich mit dem
Mess­wagen auf den Weg in Richtung Münzstraße. Von der Garage, in der die drei Fahrzeuge mit Spezialausrüstung – Stückkosten rund 200.000 Euro – stehen, sind es nur wenige Minuten. Der Einsatz kommt für ihn nicht überraschend. „In den
Monaten April und Mai herrscht typisches Kabelfehlerwetter.
Allein über Ostern hatten wir acht Niederspannungsfehler.“
Knapp 45 Minuten nach der ersten Fehlermeldung ist der Kabelmesswagen vor Ort. Gesierich schließt den Wagen an die
Mittelspannungsstation an, nicht ohne vorher den Gehweg
mit Absperrband und dem Hinweis „Vorsicht Prüfspannung“ zu
sichern – falls der Fehler direkt unter dem Messwagen liegt,
könnte das Fahrzeug unter Spannung stehen und Passanten
gefährden. Im Wagen selbst ist nahezu alles an Technik vorhanden, was zur Diagnose von Kabelfehlern sowie zu deren
Behebung nötig ist. So werden etwa mit dem Teleflexgerät wie
beim Echolot Impulse abgegeben; bei Fehlern, wenn das Kabel
erdbehaftet ist, schlägt die Kurve auf dem Bildschirm im Wagen aus. Sicherheitshalber geht Jürgen Gesierich mit einem
Hochleistungsmikrofon die Straße entlang und hört die Muffen ab – wer das zum ersten Mal erlebt, staunt, was für Ge
räusche uns in der Stadt auch unter der Erde umgeben. Nach
wenigen Minuten ist der Einsatz schon wieder beendet.
Gesierich hat den Fehler, ein schadhaftes Kabel, punktgenau
lokalisiert und verstaut die Absperrpfähle wieder im Wagen.
Im Jahr 2014 geht die neue Leitwarte an der Bungertstraße ins
siebte Jahr. Spätestens dann fangen die Leitungs- und Rohrnetzexperten in Duisburg an, sich Gedanken über die nächste
Leitstellen­generation zu machen. Dann gibt es wieder ein
neues Herz für Duisburg.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 27
Fünf Leben mit Energie
Fünf Leben mit Energie
Die Stadtwerke Duisburg AG erwirtschaftete 2008 einen Umsatz
von rund 713,8 Millionen Euro. Im
Jahr 2007 waren es 599,8 Millionen Euro. Etwa 1.600 Mit­arbeiter
stellen sicher, dass Duisburg rund
um die Uhr zuverlässig mit Strom,
Gas, Wasser, Fern­wärme beliefert wird. Dazu gehört auch,
dass Unternehmen genau die
Energieversorgung be­kommen,
die zu ihnen passt – zu einem
fairen Preis und attraktiven Konditionen. Grund genug, einige
Mitarbeiter einmal per­sönlich
vorzustellen.
Seite 28 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Fünf Leben mit Energie
Thomas Hülshoff,
Markt / Vertrieb, Teamleiter Großkunden
Thomas Hülshoff,
hier am Düsseldorfer
Stresemannplatz,
betreut seit 2008
die Rheinbahn als
Kunden.
Kein Tag ist wie der andere. Das vor allem ist es, was Thomas
Hülshoff an seinem Job so mag. Seit 1985 ist der Diplom-Ingenieur und Betriebswirt bei der Stadtwerke Duisburg AG im Bereich
Großkundenbetreuung tätig, doch langweilig wird ihm das nie.
„Abgesehen von der morgendlichen Tasse Kaffee gibt es so etwas wie einen typischen Tagesablauf bei mir gar nicht“, erklärt
der Leiter eines Teams von sechs Mitarbeitern. Das Ziel ist klar
definiert: „Unsere Kunden sollen wissen, dass sie bei uns gut
aufgehoben sind. Vertrauen ist das Wichtigste in einer guten
Kundenbeziehung, und dieses Vertrauen müssen wir uns verdienen“, weiß Hülshoff. Er versteht sich als „Kümmerer“, erarbeitet
mit seinem Team Angebote oder handelt Verträge aus und behält dabei ständig den Markt im Auge, um nach Möglichkeit
stets noch vor seinen Kunden zu wissen, welches energie­
relevante Thema, welche Dienstleistung zu welchem Zeitpunkt
für diese interessant sein könnte.
Insgesamt sind es knapp 30 Kolleginnen und Kollegen, die sich
explizit um die Belange von Großkunden der Stadtwerke Duisburg AG kümmern. Hülshoffs Kunden kommen aus dem Bereich
„Öffentliche Einrichtungen“; dazu zählt neben Krankenhäusern,
Altenheimen, der Mülheimer Verkehrsgesellschaft und der konzerneigenen DVG auch die Düsseldorfer Rheinbahn. Als dieser
Auftrag 2008 europaweit ausgeschrieben wurde, bewarben sich
viele renommierte Wettbewerber und den Duisburgern schrieb
man in der Szene allenfalls Außenseiterchancen zu. Doch die
Kompetenz in Sachen Verkehrsbetriebe und letztlich wohl auch
ein attraktiver Preis gaben den Ausschlag für den Zuschlag.
Privat zieht Thomas Hülshoff Fahrrad oder Motorrad der Straßenbahn vor. Ein Jurastudium oder eines der Forstwirtschaft
würde ihn noch interessieren, wenn neben der Familie samt Kindern und Vierbeinern noch etwas mehr Zeit bliebe. Aber auch so
sind seine Tage randvoll mit Abwechslung. Genau, wie er es mag.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 29
Fünf Leben mit Energie
Dirk Blasberg, Portfoliomanager,
rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH Duisburg
Wenn er sich über Nacht einen neuen Beruf wünschen könnte,
wäre er gerne Motorradtestfahrer in Südfrankreich. Aber schon
im nächsten Moment ist Dirk Blasberg wieder ganz Börsenmann: „Der Energiemarkt ist so vielschichtig und bietet so viele
Möglichkeiten, dass ich trotz meiner jahrelangen Erfahrung im
Kapitalmarkt noch viel lernen kann. Das macht für mich auch
den Reiz dieser Aufgabe aus.“ Zehn Jahre hat der gelernte Bankkaufmann in Frankfurt und Düsseldorf als Broker gearbeitet und
die Zeit des „Neuen Markts“ hautnah miterlebt.
Heute ist es seine Aufgabe, Strom und Gas für die Kunden der
Stadtwerke Duisburg AG einzukaufen, aber auch die Primär­­
energie, also Gas und Kohle, für die Duisburger Kraftwerke und
nicht zuletzt die notwendigen CO2-Zertifikate zu beschaffen.
Dirk Blasberg ist Portfoliomanager bei rrpEH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadtwerke Duisburg AG. Auch die
Vermarktung des dort erzeugten Stroms fällt in den Aufgabenbereich von Blasberg und seinen 15 Kollegen.
Seite 30 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Morgens um sieben beginnt für den jungen Familienvater der
Arbeitstag mit den neuesten Nachrichten: Zeitungen, Bloomberg, Reuters. Die Nachrichtenlage sowie Chartanalysen, aktuelle Kursveränderungen und natürlich auch „Nebenschauplätze“
wie die internationalen Aktienmärkte münden schließlich in die
so genannte Marktmeinung. Auf dieser Basis entscheiden die
Energiehändler, ob der Zeitpunkt für Beschaffung oder Vermarktung günstig ist oder ob sich ein späterer Zeitpunkt empfiehlt.
Schnelle Entscheidungen sind gefragt, was Blasberg, der Geduld
nicht zu seinen Stärken zählt, entgegenkommt. Die Beobachtung volkswirtschaftlicher, politischer und geopolitischer Zusammenhänge „am Puls der Zeit“ interessiert ihn auch privat, so
dass der Fan von asiatischem Kampfsport einräumt, seinen
Traumjob – Südfrankreich hin oder her – gefunden zu haben.
Glücklich, wer das von sich sagen kann.
Fünf Leben mit Energie
Dipl.-Ing. Dirk Behrens,
Markt / Vertrieb, Strategisches Marketing
Naturstrom von der Tankstelle – mit dieser ungewöhnlichen
Vertriebspartnerschaft hat die Stadtwerke Duisburg AG Ende
2008 nicht nur in der Branche für Aufsehen gesorgt. Etablierte
Marken und bestehende Vertriebskanäle nutzen, lautete in Kürze das Konzept des Bereichs Markt/Vertrieb, Arbeitsstätte auch
von Dirk Behrens. Zusammen mit vier weiteren Mitarbeitern ist
der studierte Elektrotechniker im Strategischen Marketing tätig,
eine Aufgabe, die ihm liegt. „Spaß habe ich in meiner Freizeit,
bei meiner Arbeit geht es um Motivation“, unterscheidet Behrens für sich ganz klar. Er schätzt die Abwechslung, die ihm seine
Tätigkeit bietet; aktuell besteht ein wesentlicher Fokus etwa darin, die Stadtwerke Duisburg AG auch überregional zu positionieren. Strom und später auch Gas sollen über eine Internetplattform bundesweit angeboten werden. Aber schon die
Kooperation mit der Eller-Montan-Comp. GmbH, die neben Tankstellen in Duisburg und Essen auch über ein gut ausgebautes
Heizölvertriebsnetz verfügt, war ein wichtiger Schritt über die
Stadtgrenzen Duisburgs hinaus.
Seit Januar 2003 ist Dirk Behrens bei der Stadtwerke Duisburg
AG beschäftigt. Privat erhält er als so genannter Regio-Kunde
auch am Wohnsitz Düsseldorf seinen Strom von seinem Arbeitgeber aus Duisburg. Fragt man den aktiven Sportler, der unter
anderem Skilaufen und Paragliding zu seinen Hobbys zählt, nach
seinen beruflichen Zielen, sind ihm bei seiner Tätigkeit die aktive
Mitgestaltung, Handlungsspielraum und ein positives Arbeitsumfeld sehr wichtig. All dies hat er bei den Stadtwerken Duisburg gefunden. „Das Berufsleben ist noch lang, die Entwicklungsmöglichkeiten in der Branche sind vielseitig – eine
berufliche Um- oder Neuorientierung sollte man generell nie
ausschließen”, sagt Behrens. Indes freut er sich auf seinen obligatorischen Morgenkaffee und noch viele anspruchsvolle
Aufgaben bei der Stadtwerke Duisburg AG.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 31
Fünf Leben mit Energie
Michael Wahn,
Energieberater, e 2 EnergieWelt
Fast könnte man ihn für einen Arzt oder Wissenschaftler halten:
Weißes Hemd, keine Krawatte, helles, futuristisch anmutendes
Ambiente – Michael Wahn an seinem Arbeitsplatz, der e2 EnergieWelt im neuen Forum Duisburg. Tatsächlich ist es dem gelernten Elektroinstallateur ein Anliegen, dass es den Menschen, die
mit ihren Fragen zur Energieversorgung zu ihm kommen, nachher besser geht. Und nicht selten sind es modernste Technologien, die genau dies bewirken können. Solarenergie, Photovoltaik,
Thermografie, aber auch einfach Haushaltstipps zum Energiesparen: Das Themenspektrum der Kundenfragen sowie der
Antworten, die Wahn und seine neun Kollegen den Besuchern
der e2 EnergieWelt mit auf den Weg geben, ist breit gefächert.
Seit der Eröffnung des Forums verbringt Wahn, der auch privat
überzeugter Energiesparer ist, etwa ein Drittel seiner Arbeitszeit
hier in der e2 EnergieWelt an der Tonhallenstraße. Der Kontakt
Seite 32 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
mit Menschen macht ihm Spaß und es freut ihn aufrichtig, wenn
er Ratsuchenden helfen kann. Dennoch wundert es ihn, wie groß
immer noch der Informationsbedarf vieler Bürger ist: „Alle klagen über die hohen Kosten, doch nur vergleichsweise wenige
schöpfen bewusst die Einsparpotenziale aus, die es in jedem
Haushalt gibt. Auch die vielfältigen Förderprogramme der unterschiedlichsten Anbieter sind noch zu wenig bekannt.“
In seiner Freizeit interessiert sich Michael Wahn für schnelle
Motorboote. Dennoch ist der Berufspendler beim Autofahren
schon vor Jahren auf Erdgas als Kraftstoff umgestiegen. Mit dem
Erdgasfirmenwagen war Wahn so zufrieden, dass auch die Familie inzwischen kostengünstig und umweltfreundlich tankt. Er
kennt aus Erfahrung, was er empfiehlt. Vielleicht auch ein Grund,
warum man dem Energieberater einfach abnimmt, was er an
Wissen und Know-how anzubieten hat.
Fünf Leben mit Energie
Dipl.-Ing. Bertholt Rohde,
Markt / Vertrieb, Energiedienstleistungen
Bertholt Rohde kommt viel herum. Er besucht Hauseigentümer
und -verwalter, zum Beispiel Annette Bruckmann, für deren Immobilie er gerade einen Energiepass ausgestellt hat. Das Haus
und der idyllische Garten sind sehr gepflegt, mit 93,7 Kilowattstunden je Quadratmeter im Jahr liegen die Werte der Erdgasheizung absolut im grünen Bereich. „Wenn Sie bedenken, dass
Neubauten in aller Regel einen Wert zwischen 50 und 100 erreichen, ist das sehr positiv“, lobt Rohde. Seit 1990 ist der DiplomIngenieur bei der Stadtwerke Duisburg AG beschäftigt, immer
im Vertrieb. Er hat Freude am Kontakt mit Menschen und schätzt
auch die technische Herausforderung, energetische Schwachstellen zu identifizieren und Vorschläge zu deren Behebung zu
unterbreiten.
Über 4.000 Energiepässe haben Bertholt Rohde und seine Kollegen in dem knappen Jahr seit dem 1. Juli 2008 ausgestellt. In den
ersten drei Monaten nach Einführung der Ausweispflicht für Verkaufsimmobilien war für viele Gebäude noch die Ausstellung
des – im Vergleich zum umfassenderen Bedarfsausweis –
deutlich günstigeren Verbrauchsausweises möglich. „Die
Anträge stapelten sich, es war kaum zu schaffen“, erinnert
sich Rohde. Aber dank fleißiger Hilfskräfte und großer Disziplin wurde die enorme Nachfrage zügig bewältigt.
Der Wissensstand der Hausbesitzer zum Thema Energiebilanz ist stark unterschiedlich, so Rohde. Die Besitzervertreter, wie etwa Hausverwaltungen, seien in aller Regel
sehr gut informiert. Ob der Energiepass allerdings beim
Mieter oder Käufer als Entscheidungshilfe bei der Immobiliensuche schon angekommen ist, bezweifelt er. Nicht jeder hat das Thema Energieeffizienz so verinnerlicht wie
der Profi, der zu Hause seine Familie erfolgreich dazu animiert, Energie zu sparen und bei Bedarf die Heizung herunterzudrehen – pro Grad Celsius sechs Prozent Ersparnis.
Energieeffizienz kann so einfach sein.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 33
Auf eigenen Beinen: Drei Töchter für Duisburg
Auf eigenen Beinen: Drei Töchter für Duisburg
Seit Januar 2009 gibt es Nachwuchs in der großen DVV-Familie: Mit den Tochterunternehmen Personal Service Duisburg
GmbH (PSD), Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH (KDD)
und DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH sind drei Gesellschaften angetreten, ihren Teil zur
Stärkung des DVV-Konzerns beizutragen, ihn für andere Auftraggeber zu öffnen und somit zukunftsfähig zu gestalten.
Im Gespräch mit David Karpathy und Marcus Wittig, beide als
Geschäftsführer sowohl für PSD als auch für KDD verantwortlich,
sowie Holger Langenberg, Geschäftsführer der DU-IT, wird deutlich: Kinder kommen auf ihre Eltern, auch im Wirtschaftsleben.
Ein Interview.
> Am 1. Januar 2009 haben die drei Gesellschaften PSD, KDD
und DU-IT ihre Geschäftstätigkeit als eigenständige Unternehmen aufgenommen. Wie würden Sie in drei Sätzen Ihr jeweiliges Geschäftsfeld definieren?
David Karpathy: Für die PSD besteht die Geschäftstätigkeit darin, der personalwirtschaftliche Dienstleister für den DVV-Konzern zu sein. Das umfasst im Wesentlichen die Betreuung der
Mitarbeiter in arbeits-, tarif- und steuerrechtlichen Fragen.
> Sie nennen konkret den DVV-Konzern als Zielgruppe Ihres
Leistungsangebots. Sprechen Sie auch aktiv andere externe
Auftraggeber an?
Marcus Wittig: Aktuell konzentrieren wir uns vornehmlich auf
die DVV, aber auch auf den gesamten „Konzern Stadt Duisburg“.
Das gilt für die PSD ebenso wie für die KDD, die als eine Art Allround-Solutionmanager die Bereiche Finanzen und Materialwirtschaft abdeckt. In Zukunft sollen zusätzlich andere Auftraggeber gewonnen werden; welche Möglichkeiten sich hier – etwa
in Form von Kooperationen – bieten, prüfen wir sehr genau.
Holger Langenberg: Bei der DU-IT, deren Geschäfte ich gemeinsam mit Udo Schneider führe, verstehen wir uns als breit aufgestellter IT-Dienstleister, dessen Angebotsspektrum sich vom klassischen Betrieb von Rechenzentren bis hin zur Organisations- und
Seite 34 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Prozessberatung erstreckt. Zu unseren Adressaten zählen alle
Bereiche des DVV-Konzerns sowie der Stadt Duisburg inklusive
der Kernverwaltung Duisburg, dies schließt auch die Wirtschaftsbetriebe oder die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft ein.
> Was waren die konzerninternen Gründe der DVV, die Gesellschaften auf eigene Beine zu stellen?
Holger Langenberg: Bei dieser Frage muss ich für die DU-IT vorab anmerken, dass unsere Ziele nicht nur die des DVV-Konzerns
sind, sondern auch von der Stadt Duisburg selbst vorgegeben
sind. Für uns geht es sehr deutlich darum, in allen öffentlichen
Einrichtungen, gleich welcher Rechtsform, Parallelstrukturen zu
vermeiden und Synergien zu schaffen – und dies nicht nur, wie
es häufig der Fall ist, im Personalbereich, sondern etwa auch
durch Bündelung von Einkaufsvolumina. Oder anders gesagt
sind wir aufgefordert, IT-Dienstleistungen kostengünstig und in
noch besserer Qualität dem „Konzern Stadt Duisburg” zur Ver­
fügung zu stellen.
Damit sind wir übrigens gut gerüstet für die von der EU geforderte noch bessere Vernetzung aller Auskunft gebenden Stellen
der Öffentlichen Hand im Sinne der erst kürzlich durch die Medien gegangenen Bürgerportale. Für uns bei DU-IT heißt das: Alle
Datenbanken, alle Anschlüsse müssen entsprechen angepasst
und bereitgestellt werden.
David Karpathy: Der angesprochene Synergie-Aspekt gilt natürlich auch für PSD und KDD. Die Zielvorgaben für unsere Gesellschaften sind hier sehr ähnlich.
> Zu Ihnen: Mit welchen Zielen treten Sie als Geschäftsführer
der noch jungen Konzerngesellschafter an?
Marcus Wittig: Für PSD und KDD kann ich sagen, dass es unser
Hauptziel ist, einen Ergebnisbeitrag zur Konsolidierung des Konzerns zu leisten.
Holger Langenberg: Zudem haben wir noch ein etwas anderes
Ziel: Wir wollen klar der beste Service-Dienstleister im „Konzern
Stadt Duisburg“ sein.
Auf eigenen Beinen: Drei Töchter für Duisburg
> Das Geschäftsjahr 2008 wird durch die Herauslösung aus
dem Konzern beeinflusst gewesen sein. Wie sehen die Vorbereitungen zu einem solchen Schritt aus?
David Karpathy: Ein solches Projekt umfasst natürlich die Erstellung von Businessplänen, Maßnahmen zur Prozessoptimierung,
zur Organisationsausprägung und vieles mehr.
> Wie sieht das in der Praxis aus?
David Karpathy: Das sieht so aus, dass man sich beispielsweise
zunächst eingehend mit der Struktur des Unternehmens und
seiner Bereiche beschäftigt: Wie viele Abteilungen mit welchen
Tätigkeitsfeldern gibt es, wie viele werden wirklich benötigt
usw.
Marcus Wittig: Wenn eine 1:1-Fortsetzung der Abläufe gewollt
gewesen wäre, hätte man keine Gesellschaft gründen müssen.
David Karpathy: Richtig. Das muss nicht heißen, dass etwas vorher schlecht gewesen ist, aber man überlegt sich sehr wohl, ob
man nicht manches noch verbessern oder auch verschlanken
kann.
Marcus Wittig: Wir haben uns viele Gedanken zur Prozessanalyse und zur Prozessgestaltung gemacht, dazu kommen Aufgaben
wie eine marktgerechte Produktpreisentwicklung und Ähnliches
mehr. Tatsächlich waren zwei Mitarbeiter ein halbes Jahr eigens
dafür zuständig, die notwendigen Schritte zur Gründung der Gesellschaften vorzubereiten.
Holger Langenberg: Anders als bei den beiden anderen Gesellschaften haben wir uns darüber hinaus eingehend mit dem Thema Teambuilding befasst: Wir haben es mit Mitarbeitern aus der
Kernverwaltung, den Wirtschaftsbetrieben oder auch aus dem
DVV-Konzern zu tun. Selbstverständlich gibt es hier Mentalitätsunterschiede, die wir berücksichtigen müssen; so etwas wie
Teambuilding kann man nicht verordnen und wir werden in 2009
gezielt weiter daran arbeiten.
> Hat die sich auch in 2008 schon anbahnende Wirtschaftskrise
den Konzern beeinflusst? Wenn ja, wie?
Marcus Wittig: Ja. Ganz deutlich. Ich muss heute wesentlich
mehr Know-how in die Finanzierung einer zukünftigen Investition stecken, als es vor dem September 2008 der Fall war: Mit
dem Ende von Lehman Brothers begann für uns eine schwierige
Phase allein im Gespräch mit jeder Bank.
Also, nur um mal ein Beispiel zu nennen: Wenn Sie ein Kraftwerk
bauen wollen – und wir wollen eins bauen – haben Sie früher
vielleicht zwei Wochen mit der Bank verhandelt. Ich verhandle
jetzt schon vier Monate. Und selbst dann erhalten Sie keine definitiven Zusagen.
Holger Langenberg: Aktuell machen sich bei uns die Konjunkturpakete der Bundesregierung bemerkbar. Da geht es darum,
wie machen wir das nun mit den Computern für die Schulen,
wie kommt denn jedes Klassenzimmer an einen Internetanschluss.
„Unser Hauptziel ist, einen Ergebnisbeitrag zur Konsolidierung des
Konzerns zu leisten.“
> Also wirkt sich die Krise auch durchaus positiv für Sie aus?
Holger Langenberg: Ob wir wirklich davon profitieren werden,
wird sich zeigen. Im Moment haben wir vor allen Dingen mehr
Anfragen und können mehr Angebote schreiben.
>
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 35
Auf eigenen Beinen: Drei Töchter für Duisburg
David Karpathy: Für den Personalbereich kann ich sagen, dass
die Krise noch keine direkten Auswirkungen zeigt, eher das Gegenteil ist der Fall: Fachkräfte, die wir extern einkaufen, sind
nach wie vor sehr rar am Markt, wir müssen uns umso mehr bemühen, gute Leute zu bekommen.
> Was hat sich für Sie inzwischen geändert, seit Sie mit Ihren
Gesellschaften auf eigenen Beinen stehen?
David Karpathy: Zwar waren wir auch vorher schon Dienstleister, aber dieser Aspekt ist in unserem Selbstverständnis jetzt sicher noch präsenter, als dies vorher der Fall war. Heute entwickeln wir Produkte auf der Basis definierter Standards, aber
natürlich liegt es auch in unserem Interesse, Dienstleistungen
über diese Standards hinaus anbieten zu können…
Marcus Wittig: … was im Rahmen einzelner Produkt-Relaunches
auch zu neuen Produkten führt.
„Unsere Hauptaufgabe bei der
KDD wird sein, ein Dienstleistungsportfolio anzubieten, das
der Markt genau so erfordert.“
Marcus Wittig
Holger Langenberg: Was die IT betrifft, haben wir innerhalb des
DVV-Konzerns schon 2008 einen eigenen kleinen Vertrieb aufgebaut, indem wir als Berater und Ansprechpartner für ratsuchende Abteilungen aufgetreten sind. Durch Kunden wie die Gebag,
also die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft, oder die
Wirtschaftsbetriebe der Stadt Duisburg konnten wir unseren
Umsatz bereits deutlich steigern.
> Was hat sich für Ihre Mitarbeiter geändert?
David Karpathy: In Informationsveranstaltungen hat die Personalabteilung den betroffenen Kollegen aus den Bereichen
Seite 36 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Finanzen/Materialwirtschaft, Personal- und Sozialwesen sowie
Operative Informatik das Modell der gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung erläutert. Hiermit haben wir im DVV-Konzern bereits gute Erfahrungen gemacht. Das bedeutet, dass
wir alle zwar für die jeweilige neue Gesellschaft arbeiten, aber
unsere alten Verträge behalten können. Vorstände und Betriebsräte haben hier eng zusammengearbeitet und ein umfassendes Sicherungspaket für die Mitarbeiter geschnürt.
Marcus Wittig: Allein durch die Tatsache, dass wir eine Gesellschaft sind, haben wir verständlicherweise heute Aufgaben,
die wir früher nicht hatten: Wir sind verpflichtet, unsere Geschäftsentwicklung, unsere Bilanzen zu dokumentieren, um
nur ein Beispiel zu nennen. Auch wenn es für vieles Dienstleister gibt, die auch wir in Anspruch nehmen, sind die Anforderungen zunächst einmal einfach neu und zusätzlich zum normalen Tagesgeschäft zu bewältigen.
> Hat sich auch für Sie persönlich etwas geändert?
David Karpathy: Die Haftung. Als Unternehmer ist man selbstverständlich noch stärker in der Verantwortung als vorher. Das
ist spannend, aber eben auch eine Herausforderung.
(Marcus Wittig und Holger Langenberg lachen zustimmend.)
> Wo sehen Sie alle Ihre größten unternehmerischen Herausforderungen?
Marcus Wittig: Unsere Hauptaufgabe bei der KDD wird sicherlich sein, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitarbeitern
und in den vorhandenen Strukturen ein Dienstleistungsportfolio anzubieten, das der Markt genau so erfordert. Dort vollziehen sich die Entwicklungen zum Teil derart rasant, dass schnelles und flexibles Handeln vonnöten ist. Angesichts des recht
hohen Durchschnittsalters unter unseren Mitarbeitern gilt es,
junge Kräfte hinzuzugewinnen und gleichzeitig die älteren Kollegen auf diesem Weg mitzunehmen.
Auf eigenen Beinen: Drei Töchter für Duisburg
„Fachkräfte, die wir extern
einkaufen, sind rar am Markt,
wir müssen uns umso mehr
bemühen, gute Leute zu bekommen.“
David Karpathy
David Karpathy: Für die PSD wird es darauf ankommen, einen Ergebnisbeitrag auch außerhalb des DVV-Konzerns zu erwirtschaften, das heißt, als Personaldienstleister zunehmend auch neue
Kunden zu akquirieren. Grundsätzlich ergibt sich aber durch unsere neue Funktion als Dienstleister eine Situation, in die wir uns
erst einfinden müssen: Marcus Wittig und ich sind ja nicht nur
Serviceanbieter, sondern nehmen auch eine finanzwirtschaftliche
beziehungsweise personalwirtschaftliche Ordnungsfunktion im
Konzern wahr. Hier müssen wir uns im Spagat üben, einerseits
ernst genommen zu werden, andererseits unsere Kunden im Falle
eines Falles nicht zu verärgern. Das ist zwar eher eine persönliche
Herausforderung, aber keine, die man unterschätzen sollte.
Holger Langenberg: Bei der DU-IT sehe ich eine der wesentlichen Aufgaben in einem Wandel des Rollenverständnisses von
einer ordnungspolitischen Instanz, die vorgibt, wie alle anderen
zu arbeiten haben, hin zu einem echten Serviceunternehmen.
Darüber hinaus sehe ich den Willen des Konzerns, dass durch
Produkte und Marktpreise durchaus Bewegung in starre Strukturen kommt. Wichtig wird es in Zukunft sein, dass wir uns innerhalb der Konzernfamilie nicht in einem falsch verstandenen
Wettbewerb gegenseitig kannibalisieren, sondern gemeinsam
das bestmögliche Ergebnis erreichen – für die jeweilige Gesellschaft, aber eben auch für den Konzern.
„Wir wollen klar der beste
Service-Dienstleister im
‚Konzern Stadt Duisburg‘ sein.“
Holger Langenberg
Modern, offen, zeitgemäß präsentieren sich die drei neuen
Tochterunternehmen des DVV-Konzerns. Die ausgegründeten
Gesellschaften stärken seit dem 1. Januar 2009 das Tätigkeitsfeld Services.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 37
Wärme frei Haus
Wärme frei Haus
Wer ein Glas Milch trinken möchte, braucht keine Kuh zu besitzen.
Und wer in seinem Betrieb oder in
seiner Immobilie Wärme oder warmes Wasser haben will, kann genau das bei uns bekommen. Effiziente Energieversorgungskonzepte
und umfassende Wärmedienstleistung sind das Kerngeschäft der
ThermoPlus WärmeDirektService
GmbH Duisburg.
Seite 38 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Wärme frei Haus
„Yeah… it’s great to be here”, röhrt auf der Internetseite
www.wacken.de der langhaarige Mann in Lederhosen von der
meterhohen Bühne ins begeisterte Publikum. Er ist offensichtlich
gerne in dem kleinen norddeutschen Städtchen im Kreis Steinburg, wo seit 1999 am ersten Augustwochenende ein gigantisches Heavy Metal Open-Air-Festival stattfindet, das größte der
Welt. Sagen die Wackener. Und die Fans. Nadine Thomalzig war
auch dabei auf dem riesigen Konzertgelände in der Nähe von Itzehoe, letzten Sommer, als Iron Maiden das einzige Konzert ihrer
Deutschland-Tour gaben. Neben knapp 70 anderen Bands. „Louder than hell“ wird’s gewesen sein, das zumindest verspricht
jedes Mal der Veranstalter. Aber auch sonst erinnert sich die
Mitarbeiterin des DVV-Tochterunternehmens ThermoPlus wohl
gern an Wacken 2008, denn die Eintrittskarte ziert die Wand
neben ihrem Schreibtisch. Auf diesem jedoch erfolgt seit
Wochen die Jahresabrechnung 2008 der ThermoPlus-Kunden.
Wacken 2009 muss warten.
Wenn alljährlich Anfang des Jahres die Ablesebögen der beauftragten Dienstleister bei Nadine Thomalzig und ihrer Kollegin Isabella Odelga im Posteingang landen, haben die beiden jungen
Frauen gut zu tun. Von Stress ist dennoch nicht die Rede, zu erfahren gehen die Kundebetreuerinnen inzwischen mit den gelegentlich auftretenden Widrigkeiten des Alltags um. Sie kennen
ihre Kunden, die Wärme von ThermoPlus beziehen. Einfach ausgedrückt. Ganz gleich jedoch, ob jene sich konkret für den
Nahwärme-Service oder für individuelles und professionelles
Contracting entschieden haben, die Abrechnung liegt in den
Händen von Thomalzig und Odelga. Das Telefon steht kaum still
dieser Tage, von Februar bis in den Sommer dauert die Rechnungsvorbereitung. Unmengen von Bögen sind zu prüfen, bei
Unstimmigkeiten wird mit dem Heizungsnutzer Rücksprache gehalten. Früher haben die Messdienste im Auftrag der ThermoPlus
auch abgerechnet, heute kommen die Daten ins Haus, werden dank
SAP zentral erfasst und bearbeitet. Das bedeutet mehr Arbeit, aber
auch mehr Kontrolle und somit auch mehr Service für die Kunden.
Kunden, die von ThermoPlus durchaus eine Art Rundum-sorglosPaket erwarten, denn genau das haben sie bei Heinz-Willi Schönenberger oder einem seiner Kollegen in Auftrag gegeben.
>
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 39
Wärme frei Haus
Seite 40 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Wärme frei Haus
Heinz-Willi
Schönenberger,
Diplom-Ingenieur von
der ThermoPlus
WärmeDirektService
GmbH Duisburg, auf
Kontrollgang im
Schwimmstadion des
Sportpark Wedau.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 41
Wärme frei Haus
Während Nadine Thomalzig und Isabella Odelga an diesem Tag
im Backoffice die Stellung halten, ist Diplom-Ingenieur HeinzWilli Schönenberger im Sportpark Wedau unterwegs, genauer
gesagt im Schwimmstadion. Kein schlechter Tag für einen Außentermin, ein vorwitziger Frühlingshimmel spannt sich blau
über den markanten Gebäudekomplex in Duisburg-Neudorf. Die
Außenbecken liegen noch verwaist, aber in der Schwimmhalle
trainiert ein gutes Dutzend Mädchen für die kommende Wettkampfsaison. Dass sie dies in angenehm temperiertem Wasser
tun, haben sie mittelbar auch Schönenberger zu verdanken, aber
das wissen sie natürlich nicht.
am alten Sprungturm vorbei, in dessen Innerem sich ein Kaminschacht eben jener Heizung verbirgt, die er gleich warten wird.
Kurios: Genau dort, wo früher das Schwimmbecken ins Erdreich
eingelassen war, stehen nun die drei Heizkessel mit knapp
2.900 Kilowatt angeschlossener Leistung. Wer zum ersten Mal
den scheinbar nutzlosen Turm mitten auf der grünen Rasenfläche entdeckt, mag sich wundern. Und auch Heinz-Willi Schönenberger schmunzelt, obwohl er natürlich durch seine regelmäßigen Messtermine vor Ort die Außenanlagen fast so gut
kennt wie die Heizungsanlagen, die er für seine Kunden konzipiert und realisiert hat.
Damit er sich Tag und Nacht auch bei etwaigen Störungen Zutritt
zu „seinen“ Anlagen verschaffen kann, hat er, wie jeder verantwortliche ThermoPlus-Mitarbeiter, einen eigenen Schüssel. In
den Anlagen selbst markieren gelbe Klebebänder die Eigentumsgrenze zwischen Kessel und Verteiler. Die eigentlichen Kessel
sind im Besitz der ThermoPlus; Betrieb, Wartung und nötigenfalls
auch Reparaturen obliegen der Betreiberfirma. Der Kunde erhält
als Ergebnis Wärme, um deren Produktion er sich keine Gedanken zu machen braucht. Im Schwimmstadion ist derweil alles in
Ordnung, wie zuvor auch schon im Gästehaus des MSV. HeinzWilli Schönenberger verzeichnet noch den aktuellen Zählerstand
und macht sich auf den Weg zu Anlage Nummer drei an diesem
Morgen, in Sichtweite ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft
im Sportpark Wedau gelegen.
Noch vor dem Schwimmstadion stand für den Ingenieur das Gästehaus von Duisburg Sport auf dem Tagesprogramm. Einmal im
Monat wird an der Heizungsanlage, die ThermoPlus im Keller des
Gästehauses betreibt, der Zählerstand abgelesen. Von hier aus
laufen die Rohre vom mit Gas betriebenen Heizkessel hinüber
zum MSV und sorgen für Wärme und warmes Wasser. Das Areal
am Sportpark ist weitläufig, neben dem MSV betreut Schönenberger hier noch zwei weitere Kunden. Auf seinem Weg zum Heizungsraum des Schwimmstadions kommt er draußen übrigens
Seite 42 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Anders als bei vielen anderen Heizungsanlagen liegen die Heizkessel im Gebäude des Fußballverbands Niederrhein nicht im
Keller, sondern ganz oben im weithin sichtbaren Turm an der
Friedrich-Alfred-Straße 15. Weil es im Vorfeld kurzfristig ungewöhnliche Geräusche bei einem der Kessel gegeben hat, meldet
sich Schönenberger unten am Empfang an, um mit dem Hausmeister vor Ort den möglichen Schaden zu prüfen und gegebenenfalls nötige Maßnahmen zu besprechen. Es geht gerade lebhaft zu im Turm des FVN: Die aktuelle U15 aus Namibia ist zu Gast
Wärme frei Haus
im noch spätwinterlichen Duisburg und die Dame am Empfang
frotzelt: „Die wollen’s auch mal kalt haben.“ Die augenscheinlich
gut gelaunten afrikanischen Spieler, die während ihres Aufenthaltes in den Gästeräumlichkeiten des FVN im Turm unterge-
Der ph-Wert sowie Phosphat- und Sulfitgehalt des
Heizungswassers werden
regelmäßig überprüft.
bracht sind und offensichtlich gerade vom Frühstück zurückkommen, verstehen vermutlich kein Wort. Ob sie sich über das
Frühstücksbuffet oder das kalte deutsche Wetter freuen, verraten
sie nicht.
Grund zur Freude oder doch zumindest zur Gelassenheit hat
auch Heinz-Willi Schönenberger. Das Gespräch mit dem Hausmeister ergibt, dass die beanstandeten Geräusche von einem
schadhaften Luftfilter herrührten, der außer Betrieb genommen
wurde. Kurzfristig wird daher Außenluft zugeführt, bis der Luftfilter ersetzt ist. Schönenberger macht sich einen Vermerk in seinen Unterlagen und öffnet einen kleinen Koffer: Das Heizungswasser von Heizgroßanlagen muss turnusmäßig überprüft
werden; zu diesem Zweck führt der Ingenieur alle notwendigen
Instrumente und Utensilien bei seinen Prüfterminen stets mit
sich. In kleinen Proben wird der pH-Wert gemessen; er darf bei
Aluminium-Silizium-Wärmetauschern nicht mehr als 8,3 betragen. Auch Phosphat- und Sulfitgehalt werden gemessen. Schönenberger ist zufrieden, alle Werte liegen im vorgeschriebenen
Normbereich. So muss es sein. Zusätzlich zu den regelmäßigen
Messterminen wird jede Anlage einmal im Jahr sorgfältig gewartet; notwendige Entstörungen oder Reparaturen übernimmt eine
externe Anlagenbaufirma.
Zurück im Büro erwarten den Ingenieur, dessen Aufgabenspek­
trum bei ThermoPlus sich von der Angebotserstellung über die
Bauplanung, -leitung und -überwachung bis hin zur Betriebsüberwachung erstreckt, Telefontermine sowie Abstimmungsgespräche mit den Kollegen. Rund 1.400 Kunden beziehungsweise
Abrechnungseinheiten werden von dem Team bei ThermoPlus
betreut. Etwa 110 Heizungsanlagen betreibt das Unternehmen
für Besitzer und Investoren von Gewerbe- und Industrieprojekten, Bürogebäuden, Einkaufscentern sowie öffentlichen Einrichtungen und Krankenhäusern. Neben dem Contracting bietet
die 100-prozentige Konzerntochter des DVV-Konzerns mit dem
ThermoPlus Nahwärme-Service Besitzern und Investoren von
Wohnprojekten umfassende Unterstützung im Bereich moderner
Heizungsanlagen. Und wenn einmal ein Mieter Fragen zu seiner
Heizungsabrechnung hat, kann es gut sein, dass es Nadine Thomalzig ist, die ihm diese mit einem Lächeln beantwortet. Außer
möglicherweise Anfang August, da ist sie vielleicht gerade nicht
in Duisburg, sondern auf Kurzurlaub im beschaulichen SchleswigHolstein und hört dort so richtig laute Musik. Aber bis dahin sollten die Jahresabrechnungen eigentlich längst verschickt sein. Und
ansonsten ist ja Isabella Odelga auch noch da.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 43
Alle(s) für Wagen 1040
Alle (s) für Wagen 1040
Vier Linien, die sich auf 103,7
Li­­nien­kilometer erstrecken, 127
Haltestellen, an denen jährlich
mehr als 31 Millionen Fahrgäste
ein- und aussteigen – das ist die
Duisburger Straßen- und Stadtbahn. Die 194 Busse und 65
Bahnen zusammen beförderten
in Duisburg im Jahr 2008 rund
60 Millionen Fahrgäste. Menschen, die darauf vertrauen, dass
die Mitarbeiter der Duisburger
Verkehrs­gesellschaft AG einen
guten Job machen. Mitarbeiter
wie Reiner Rosin, Klaus Schindler,
Oliver Christ und viele andere.
Seite 44 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Alle(s) für Wagen 1040
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 45
Alle(s) für Wagen 1040
Brecht, Döblin, Kästner, Musil, Tucholsky: Kaum ein Schriftsteller der klassischen Moderne kommt in seinen Schilderungen des bewegten respektive mobilen Menschen an der Eisenbahn als literarischem Motiv vorbei. Das Reisen wird zum
Symbol der Sinnsuche wie auch des Fortschritts, das Ankommen und Aufbrechen am Bahnhof zum Inbegriff modernen
Großstadtlebens. Die Straßenbahn dagegen, die innerstädtische kleine Schwester der Eisenbahn, findet in der Literatur
erstaunlich wenig Beachtung. Warum ist das so? Vielleicht,
weil sie sich so schnell in den Alltag der Menschen, die sie
nutzen, integriert hat? Weil sie einfach da ist, so unspektakulär wie selbstverständlich, und das bis heute? Dabei hat die
Umstellung der bis dato üblichen Pferdebahnen auf elektrischen Betrieb 1881 in Berlin den Straßenverkehr und damit
Fahrer Reiner Rosin nimmt es mit
der Inspektion „seiner“ Bahn ganz
genau: „Man macht den Wagen ja
auch für den Kollegen fertig, der
später übernimmt.“
das Stadtbild grundlegend verändert. Der Unternehmer und
Erfinder Werner von Siemens war es, der seinerzeit dem zunehmenden Bedürfnis der Stadtbewohner nach Beförderung
eine technische Lösung entgegensetzte. Im selben Jahr nahm
übrigens fern von Berlin die Pferdebahn von Duisburg nach
Ruhrort ihren Betrieb auf – und wurde fünfzehn Jahre später
ebenfalls auf elektrischen Fahrbetrieb umgestellt. Dieser
Prozess war 1898 abgeschlossen. 42 Jahre später, am 1. Januar
1940, erfolgte schließlich die Gründung der Duisburger Ver­
kehrs­­gesellschaft AG (DVG).
Seite 46 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Straßenbahnfahrer Reiner Rosin wird wahrscheinlich eher selten an diese historischen Anfänge der Duisburger Straßenbahn
denken, wenn er sich in den frühen Morgenstunden beim Kaffee in der Küche für den nächsten Arbeitstag bereit macht. Und
doch ist seine persönliche Geschichte, die eigene wie die seiner
Familie, eng mit der Straßenbahn verbunden. Rosins Frau Rosi
saß selbst fünf Jahre vorne in der Fahrerkanzel, bevor das Familienleben geordnetere Arbeitszeiten für wenigstens einen Elternteil forderte. Weitere Familienmitglieder fahren Bahnen,
Busse oder sind in der DVG-Werkstatt beschäftigt; in der Nachbarschaft in Duisburg-Beeck leben viele Kolleginnen und Kollegen. Da mag es fast schon wundern, dass Reiner Rosin für den
Weg zum Arbeitsantritt am Betriebshof Grunewald meist das
Auto oder den Motorroller wählt – aber eben nur fast: Wenn der
Fahrer Früh- oder Spätschicht hat, fährt davor oder danach
eben keine Bahn, kein Bus mehr. Logisch.
Die Dienstzeiten sind natürlich ein Thema bei den Familien. Der
Planschreiber erstellt die Pläne für alle Fahrer; Frühschicht,
Tagesschicht, Spätschicht, Urlaubsvertretungen, Ausfälle wegen Krankheit – alles muss koordiniert und kommuniziert werden. Zusätzlich sind Wartungstermine, etwaige notwendige Reparaturen, aber auch andere Besonderheiten wie etwa
Gleis- oder Straßenbauarbeiten zu berücksichtigen. Grundsätzlich gilt das Ziel, durch überlegten Einsatz der zur Verfügung
stehenden Wagen eine möglichst engmaschige Nahverkehrsversorgung der Duisburger zu ermöglichen. Das bedeutet auch:
Wenn der Fahrer Feierabend hat, fährt die Bahn unter Umständen
noch lange nicht ins Depot, sondern tut weiter Dienst mit einem
anderen Fahrer, gegebenenfalls auf einer anderen Strecke. Wie
sieht so ein Tag im Leben einer Straßenbahn aus? Für den Wagen 1040, den wir eine Zeitlang begleiten wollen, beginnt er um
kurz vor halb sechs Uhr morgens. Die Mitarbeiter der Duisburger Verkehrsgesellschaft, kurz DVG, die dafür sorgen, dass die
Bahn betriebsbereit ist und gleich ausfahren wird, sind schon
länger im Einsatz. An diesem Morgen ist Michael Tönnies als
Fahrdienstleiter am Betriebshof Grunewald dafür zuständig,
dass alles reibungslos klappt. Von 4.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens
Alle(s) für Wagen 1040
ist Hochbetrieb auf dem großen Gelände in Wanheimerort. Alle
Bahnen verbringen hier die Nacht und fahren am Morgen im Minutentakt durch dasselbe Tor wieder aus, um sich im Duisburger
Stadtgebiet zu verteilen. Das muss sitzen, zack-zack. Die 1040
steht auf Gleis 6 schon bereit. Während die ersten Bahnen längst
auf ihren Strecken unterwegs sind, notiert Reiner Rosin in der
Zentrale seine Dienste und füllt den Wagenbericht für die Bahn
aus, den er später bei der Ablösung seinem Kollegen übergeben
wird. Dann inspiziert er „seine“ Bahn, überprüft Türen und die acht
Sandkästen und stellt die Spiegel ein. Sandkästen? Natürlich, Straßenbahnen benötigen Sand zum Bremsen; wenn der Fahrer auf
die entsprechende Taste drückt, wird dieser durch Druckluft im
Fahrwerk direkt vor das Rad geblasen, um ein Durchdrehen oder
Blockieren auf den Schienen zu verhindern. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, vor allem im Herbst und Winter, wenn viermal so
viel Sand benötigt wird wie sonst. „Man macht den Wagen ja auch
für den Kollegen fertig, der später übernimmt“, erklärt Rosin. Kurz
darauf ist es soweit: Wagen 1040 verlässt als Linie 902 Kurs 28 –
die 902 kennzeichnet ein- und ausrückende Züge und wird sonst
nur bei Veranstaltungen in der MSV-Arena eingesetzt – den Betriebshof in Richtung Hauptbahnhof. Es ist 5.45 Uhr.
Um 5.50 Uhr steigt der erste Fahrgast zu. Der Mann ist auf dem
Weg zum Hauptbahnhof und wird von dort nach Rheinhausen
weiterfahren. Um 15.30 Uhr wird er wieder in der Bahn sitzen und
nach Hause fahren. Dazwischen ein Tag im Logport. Kollegen steigen zu. Draußen ist es noch dunkel, als der Wagen in den Tunnel
einfährt und Reiner Rosin theoretisch aufhören könnte, gewissenhaft die Strecke vor sich im Auge zu behalten. Auf dem gesamten
Streckengebiet unter der Erde fahren die Züge selbsttätig, das
heißt, die Computer in der Leitstelle übernehmen das Kommando.
Für Rosin, der auch schon 25 Jahre lang Busse quer durch Duisburg lenkte, nach wie vor ein ungewohntes Gefühl. „Klar könnte
man jederzeit eingreifen und eine Notbremsung auslösen, etwa
weil sich Personen auf den Schienen befinden, aber man gewöhnt
sich doch schwer daran, dass der Fahrer hier eigentlich nicht
mehr gebraucht wird“, räumt der große Mann ein. 5.58 Uhr: Hauptbahnhof; ab hier fährt die Bahn als 901 E weiter.
>
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 47
Alle(s) für Wagen 1040
Fahrgast Thomas Grebert
lässt für die tägliche Anfahrt
aus Düsseldorf gern das
Auto stehen.
König-Heinrich-Platz, Rathaus, Scharnhorststraße und so weiter,
bis zur Haltestelle Scholtenhofstraße und zurück. In der anderen
Richtung geht es bis Haltestelle Zoo/Uni und retour. Das E steht
für Ersatz- oder Einsatzwagen, es bedeutet, dass der Wagen 1040
heute auf dieser vergleichsweise kurzen, aber stark genutzten
Strecke eingesetzt wird, um die regulären Wagen zu entlasten.
Reiner Rosin mag die Strecke, als Fahrer hat er vergleichsweise
wenig zu tun und kann seine Bahn „gleiten lassen“. Bis mittags
wird er – mit kurzen Pausen – zwischen Scholtenhofstraße und
Uni hin- und her pendeln. Butterbrote hat er keine dabei, dafür
eine große Thermoskanne mit Hagebuttentee. Mittags trifft er
oft Kollegen im Aufenthaltsraum am Hauptbahnhof zum Klönen
und Abschalten, auch gerne mal bei einer Runde Kicker. So besonnen und beinahe gemütlich Rosin bei der Arbeit und im Umgang wirkt, so schnell reagiert er, wenn es darum geht, den Gegner auszutricksen – Rosin wird heute souverän gewinnen. Aber
noch ist es nicht soweit.
Um kurz vor 8.00 Uhr wird es plötzlich voll in der Bahn, noch
voller als vorher und lauter, jede Menge Schüler steigen zu. Wer
einen Sitzplatz ergattert, schaut vielleicht noch schnell ins
Schulbuch oder erledigt die letzten Hausaufgaben. Enes und
Seite 48 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Abdullah gehen in die 5. Klasse der Gesamtschule Ruhrort und
halten sich etwas abseits der pubertierenden Clique einige
Reihen weiter hinten. Sport mögen sie am liebsten, verraten
sie und steigen mit den anderen Kindern und Jugendlichen einige Stationen weiter wieder aus. Vorbei geht es wieder einmal am Tausendfensterhaus und im Schneckentempo über die
Schwanentorbrücke. Hier fährt die rund 33 Tonnen schwere
Straßenbahn maximal zehn Stundenkilometer, um durch die
bei höherem Tempo entstehenden Schwingungen das alte
Bauwerk nicht zu belasten. Und weiter geht’s. Auf der Rücktour
steigt Stephanie Bleuel mit einem Kollegen zu, die Mitarbeiterin der SRD und Kollegin im DVV-Konzern arbeitet seit anderthalb Jahren als Kontrolleurin. Sie lässt sich die Fahrscheine und
Monatskarten zeigen: Alles ist in Ordnung, diesmal. Zu den
Fahrgästen, die ihre Karte präsentieren müssen, zählt der
Düsseldorfer Thomas Grebert, Mitarbeiter im Konzernrechnungswesen bei CWS-boco, einer Hanieltochter. Er fährt gerne
mit Bus und Bahn und schätzt es, morgens und abends entspannter anzukommen.
Kurze Pause an der Halteschleife. Ein Fahrgast beschwert sich:
„Wir müssten längst unterwegs sein!“ Reiner Rosin verweist
auf die zwei Minuten, die es noch bis zur fahrplanmäßigen Abfahrt dauert. Pünktlichkeit ist ihm wichtig, auch privat. Eine andere Bahn kommt auf der Gegenspur vorbei, die Fahrer grüßen
sich. Wieder zurück auf der Strecke nimmt Rosin zum zweiten
Mal ein für den Unbeteiligten kaum hörbares Geräusch wahr
und meldet dem Leitstand am Hauptbahnhof über Funk eine
Schraube im rechten Schienenstrang hinter der Albertstraße.
Kurze Zeit später stellt er eine kurze Rechnerstörung beim Einfahren in den Tunnelbereich fest, auf der Rückfahrt ist sie wieder behoben. Der Fahrbetrieb unter der Erde ist doppelt und
dreifach abgesichert: Drei verschiedene Rechner verarbeiten
die Daten eines jeden Fahrzeugs auf jeder Strecke; kommen
sie zu abweichenden Ergebnissen, wird automatisch oder
mündlich vom Leitstand aus auf Störsichtfahrt von Hand umgestellt, bis die Ursache gefunden und behoben ist. Wärmebildkameras überwachen zudem die Zugänge in das Tunnelsystem und zeigen etwaige unbefugte Personen auf den Gleisen
sofort an.
Alle(s) für Wagen 1040
Es ist Mittag. Reiner Rosin übergibt „unsere“ 1040 am Hauptbahnhof an den Fahrerkollegen Stefan Slavik, der die Bahn bis
20.49 Uhr als Linie 903 weiterfahren wird. Kurze Infos werden
ausgetauscht, der Wagenbericht verbleibt im Wagen. Reiner
Rosin nimmt uns mit in den Aufenthaltsraum, wo es Kaffee und
Kollegenklatsch gibt. Und den Kicker natürlich, Rosin gewinnt
2:0 gegen seinen Kollegen Udo Havertz. Er hat Feierabend für
heute und freut sich auf einen Spazier­gang zu Hause in Beeck
mit Familienhund Pyron.
>
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 49
Alle(s) für Wagen 1040
Wir nutzen indessen die Gelegenheit und schauen einmal beim
Leitstand vorbei, wo in Sachen Öffentlicher Personennahverkehr
in Duisburg alle Fäden zusammenlaufen. Wenn kurz zuvor der
Wagen 1040 im Tunnel auf so genannte „elektrische Sicht“ fuhr,
saßen und sitzen hier die Kollegen, die sicherstellen, dass dabei
alles reibungslos abläuft. Insgesamt fünf Mitarbeiter arbeiten in
dem Raum, der ein wenig an die große Querverbundleitwarte der
Stadtwerke Duisburg erinnert: Über die gesamte Stirnwand verteilen sich jede Menge Monitore, auf denen per Mausklick Bilder
von allen im Stadtgebiet angeschlossenen Kameras der DVG erscheinen, dazu schematische Abbildungen von Schienen- und
Stromnetz. Hier laufen auch die Notrufe auf: Wenn jemand auf
einem der Bahnsteige die Taste an der Notrufsäule drückt, schaltet sich automatisch die entsprechende Kamera auf und stellt
eine Sichtverbindung zum Bahnsteig her.
In drei Schichten sorgen die
Mitarbeiter in der Leit­zentrale
dafür, dass der ÖPNV in Duisburg
reibungslos rollt. Rund um die
Uhr, an 365 Tagen im Jahr.
Zwei Technische Schaltwarte, zwei Disponenten – je einer für Bus
und Schiene – und eine Mitarbeiterin am Infoplatz sind tagsüber
hier im Einsatz, selbst in der Nachtschicht von 22.00 Uhr bis 6.00
Uhr wachen immerhin noch ein Schaltwart, ein Stellwerker und
ein Disponent über das Verkehrsnetz der DVG. Einer der Technischen Schaltwarte ist Oliver Christ, seit 1991 bei der DVG beschäftigt. Er hat im Konzern Energieelektroniker gelernt und ist berechtigt, 10.000-Volt-Anlagen zu schalten. Bei Störungen in der
Oberleitung sind die Mitarbeiter der DVG in der Lage, den Fehler
Seite 50 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
bis auf ein Teilstück von einem bis anderthalb Kilometer zu isolieren und so die Beeinträchtigungen des übrigen Fahrverkehrs
auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Während Gerd Stempel, verantwortlich für die Verkehrslenkung und damit auch für den
Leitstand, uns erläutert, was alles bei Großereignissen wie etwa
Karneval in der Verkehrsplanung zu berücksichtigen ist oder bei
Kanaleinbrüchen, Großbränden oder Entschärfung von Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg, geht ein aktueller Notruf
ein: Ein Fahrgast hat sich verletzt, die betreffende Bahn befindet sich auf Höhe der Haltestelle Lutherplatz, die Infos gehen
hin und her, alle Kollegen sind konzentriert bei der Sache. Wir
stören nicht länger und verabschieden uns schnell; als wir gehen, schaut uns keiner mehr nach. Irgendwo zwischen Dinslaken
und Hüttenheim reißt unterdessen unsere Bahn auf der Linie
903 Kilometer um Kilometer ab. Abends werden die Reinigungskräfte der SRD wie an jedem Abend die Spuren des Tages beseitigen. Nur wenig später beginnt schon wieder ein neuer Tag für
den Wagen 1040, die übrigen 64 Straßenbahnen und die 194
Busse der DVG. Und für die knapp 900 Mitarbeiter, die dies alles
am Laufen halten.
>
Alle(s) für Wagen 1040
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 51
Alle(s) für Wagen 1040
DVG-Mitarbeiter Friedhelm Herpers reinigt von einer der
Arbeitsgruben am Betriebshof Grunewald aus die Kupplung
des Wagens 1040.
Seite 52 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Alle(s) für Wagen 1040
Das Zuhause der Straßenbahnen: der Betriebshof Grunewald. In
den Bussen und Bahnen, die auf Duisburgs Straßen unterwegs
sind, ist üblicherweise nur der Fahrer anzutreffen. Die vielen
Menschen, die täglich an der Betriebsbereitschaft des Fuhrparks
und dessen Sicherheit arbeiten, sieht man nicht. Mit Klaus
Schindler, mit weiteren vier Kollegen zuständig für die Arbeitsvorbereitung, unternehmen wir einen Gang durch die verschiedenen Stationen des Betriebshof Grunewald, die jede Straßenbahn immer wieder durchläuft. Direkt neben der großen
Waschstraße für Straßenbahnen befindet sich beispielsweise die
Betriebswerkstatt, gerade steht eine Bahn auf der Unterflurdrehbank. Alle 60.000 Kilometer werden hier die Räder „rund gemacht“, also ungefähr alle sechs bis acht Monate. Die Bahn, die
wir sehen, ist einer von 18 so genannten B-Wagen, ein Sechsachser, der im Traktionsbetrieb, also mit einem weiteren angehängten Wagen, auf der Linie U79 zwischen Duisburg und Düsseldorf
eingesetzt wird. „Unsere“ Bahn, der Wagen 1040, zählt zu den 45
N-Wagen im Besitz der DVG: Diese wurden ursprünglich als Achtachser gebaut und später um ein zweiachsiges Niederflur-Mittelstück erweitert.
Schindler, selbst gelernter Betriebsschlosser, zeigt uns im Anschluss die Schwerpunktwerkstatt, eine Art Mini-Bahnhof mit
vielen überdachten Gleisen und Arbeitsbühnen dazwischen, die
wie Bahnsteige wirken. Die Bühnen sind in ihrer Tiefe variabel, da
die einfahrenden Züge unterschiedlich breit sind. Eine Straßenbahn hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 25-30 Jahren,
der Wagen 1040 ist Baujahr 1986, also schon ein etwas reiferes
Modell. Am Tag unseres Besuchs ist eine der regelmäßigen Wartungen fällig, der alle Bahnen unterzogen werden. Das Wartungssystem ist mehrstufig gegliedert: Fällt einem der Fahrer zwischen den festen Wartungsterminen etwas auf, notiert er dies
auf einer der gelben Mängelkarten, die als Nachricht an die Werkstatt in der Bahn verbleiben.
Nahezu alle Reparaturen können auf dem im Jahre 2000 fertiggestellten neuen Betriebshof ausgeführt werden. Hier arbeiten
über 60 Mitarbeiter, vorwiegend Industriemechaniker und -elek­
troniker, beispielsweise an der Hebebühne, wo die riesigen Achsen aus- und wieder eingebaut werden können. Weiter gibt es
eine eigene staubfreie und beheizbare Lackierhalle mit angegliederter Vorhalle zur Lackiervorbereitung, aber auch separate Bereiche zur Getriebeinstandsetzung, eine Schweißkabine, eine
Drehbühne mit Fräse und Bohrwerk, eine eigene Elektrowerkstatt und vieles mehr. Auch auf dem Betriebshof Grunewald läuft
seit dem Neubau des Betriebshofs nichts mehr ohne SAP: Die
Chronologie der Arbeitsgestaltung, die Materialdispo, die Arbeitsstunden – alles wird penibel festgehalten und ausgewertet.
Auf diese Weise ist jederzeit abrufbar, welcher Wagen wann und
warum in der Werkstatt war. Klaus Schindler und seine Kollegen
zeichnen mit ihrem Namen für die ordnungsgemäße Durchführung aller Arbeiten. Bei der großen 4er-Inspektion, die zwei Tage
dauert und alle kleineren Inspektionen beinhaltet, sind es fünf
Unterschriften, die den einwandfreien Zustand des Fahrzeugs
bestätigen müssen. Schindler, der schon seine Lehre seinerzeit
bei der DVG machte, ist sich der damit verbundenen Verantwortung sehr bewusst. Aber sie haben es ihm auch nach 31 Jahren
einfach immer noch angetan, die Straßenbahnen.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 53
Seite 54 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Bericht des Aufsichtsrates
Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat der DVV hat sich während des Geschäftsjahres
in regelmäßig abgehaltenen Vollsitzungen und Sitzungen seines Arbeitsausschusses von der Geschäftsführung über den
Geschäftsverlauf unterrichten lassen.
Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie Entscheidungen
von grundsätzlicher Bedeutung waren Gegenstand eingehender Beratungen.
Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss
der Gesellschaft, der Konzernabschluss sowie der gemeinsame
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2008 wurden durch die von
der Gesellschafterversammlung am 21. August 2008 als Abschlussprüfer gewählte KPMG Hartkopf + Rentrop Treuhand KG,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Die Jahresabschlüsse – Gesellschaft und Konzern – sowie der
gemeinsame Lagebericht haben dem Aufsichtsrat vorgelegen.
Von dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer hat
er zustimmend Kenntnis genommen. Auch eigene Prüfungen
des Aufsichtsrates ergaben keine Einwendungen.
Der Aufsichtsrat billigt die Jahresabschlüsse – Gesellschaft und
Konzern – sowie den gemeinsamen Lagebericht zum 31.12.2008
und empfiehlt – in Übereinstimmung mit der Geschäftsführung –, sie durch die Gesellschafterversammlung feststellen zu
lassen.
Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern für die erfolgreiche Arbeit seinen Dank aus.
Duisburg, im Juni 2009
Der Aufsichtsrat
Adolf Sauerland
Vorsitzender
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 55
Bericht der Geschäftsführung
Bericht der Geschäftsführung
Der Konzern mit seinen Versorgungs-, Verkehrs- und Service­
gesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2008 den Herausforderungen des Wettbewerbs in allen Geschäftsfeldern gestellt und
blickt erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Dieses war geprägt von zukunftsweisenden strategischen Weichenstellungen,
einer erhöhten Wachstumsdynamik sowie einer grundlegenden
Neuorganisation der Strukturen und Geschäftsprozesse.
Im Netzbereich musste die Versorgungssicherheit bei einem durch
die staatliche Regulierung immer stärker werdenden Kostendruck
gewährleistet werden. Die im Frühjahr 2008 abgeschlossenen Genehmigungsverfahren für unsere Netzentgelte führten zu einem
erheblichen Kostendruck im Bereich der durch die Stadtwerke
Duisburg Netzgesellschaft mbH betriebenen Strom- und Gas­netze.
Sie sind zugleich Basis für die ab 2009 folgende Anreizregulierung,
die dem Netzbereich Erlösobergrenzen vorgibt.
1. Versorgung
Mit der „rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH“ (rrpM) hat sich die SWDU im Geschäftsfeld Zähler- und
Messwesen positioniert. Durch die Vorbereitung zur Gründung
einer Gesellschaft für erneuerbare Energien wurde zudem ein
weiteres zentrales Zukunftsfeld besetzt: die umweltfreundliche
Strom- und Wärmeversorgung durch die Nutzung regenerativer
Energiequellen. Diesem anspruchsvollen und facettenreichen
Geschäftsumfeld begegnet die SWDU mit einem vielschichtigen
Aktionsprogramm. So wurden auch 2008 neue Kooperationen geschlossen, Geschäftsabläufe effizienter gestaltet und Steuerungsprozesse verbessert.
Lage
In der Energiewirtschaft gab es wie in den vergangenen Jahren
zahlreiche Veränderungen bei gesetzlichen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen. Sowohl die im offenen Wettbewerb stehenden Geschäftsfelder Energieerzeugung, Handel und Vertrieb
als auch die regulierten Energienetze der Stadtwerke Duisburg
AG (SWDU) standen 2008 vor großen Herausforderungen.
Energievertrieb, Handel und Erzeugung sehen sich einem stetig
zunehmenden Wettbewerbsdruck am Markt gegenüber. Mit hoher
Servicequalität und innovativen Produktangeboten stellte sich der
Vertrieb dieser Aufgabe und erschloss 2008 neue Kundensegmente und Geschäftsfelder. Eine immer wichtiger werdende Rolle spielen dabei Energiedienstleistungen und die Beratung der Kunden
in den Bereichen Energieeffizienz und Energieeinsparung.
Für den Energiehandel standen im Geschäftsjahr der Aufbau des
operativen Geschäfts zur Vermarktung der Erzeugungskapazitäten
sowie die Beschaffung für den Vertrieb der SWDU im Vordergrund.
Im Bereich der Eigenerzeugung wurde das 2006 erstmals ganzjährig
eingesetzte Heizkraftwerk III/B in Duisburg-Wanheim, das über eine
besonders umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung mit hohem
Wirkungsgrad verfügt, weiter optimiert. Parallel hierzu wurden die
Planungen zum weiteren Ausbau hocheffizienter und besonders
umweltfreundlicher Eigenerzeugungsanlagen konkretisiert.
Seite 56 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Ansatz
Den Herausforderungen der Marktöffnung muss sich die SWDU
besonders im Geschäftsfeld Energievertrieb stellen. Zusätzliches
Wachstum sollen die Erschließung überregionaler Märkte, die
Bedienung neuer Kundensegmente sowie der Einsatz innovativer Vertriebskanäle und Produkte generieren. Die Einführung
eines Customer Relationship Management Systems (CRM) ermöglicht künftig eine verbesserte Servicequalität in der Kun­
denbetreuung. Gleichzeitig verfolgt die SWDU eine Strategie der
zielgerichteten Kooperation mit verschiedenen Partnern, um
sich in speziellen Marktsegmenten zu positionieren.
Der Energiehandel der SWDU wurde in der „rhein ruhr partner
Gesellschaft für Energiehandel mbH“ (rrpEH) gebündelt, die Anfang 2008 ihr Geschäft aufgenommen hat. 2009 strebt die Gesell-
Bericht der Geschäftsführung
schaft eine Ausweitung der Beschaffungs- und Vermarktungs­
tätigkeit sowie der dazu gehörenden Sicherungsgeschäfte an.
Um den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Duisburg weiterhin
eine preiswerte, aber auch von hoher Versorgungssicherheit geprägte Strom- und Wärmeversorgung bieten zu können, bleibt
die eigene Energieerzeugung für das Unternehmen von hoher
strategischer Bedeutung. Durch den Einsatz innovativer Kraftwerkstechnologien und Investitionen in erneuerbare Energien
will die SWDU die Wettbewerbsfähigkeit im Geschäftsfeld Energieerzeugung absichern. Wichtiger Bezugspunkt für die Planungen sind dabei die Ziele der Bundesregierung im Rahmen des
integrierten Energie- und Klimaprogramms.
Um den Effekten aus der Anreizregulierung zu begegnen, wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die einerseits die Effizienz
erhöhen und andererseits die Qualität der Versorgung dauerhaft
erhalten. So wurden Prozesse und Arbeitsabläufe im Netzbereich
konsequent weiter optimiert. Die Einführung eines neuen Steuerungssystems verbessert zudem die Kostentransparenz und
Steuerungsmöglichkeiten der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH.
Kooperationen betrachtet die SWDU als wesentliche strategische Stellschraube für zusätzliche Synergien und zur Sicherung
von Marktanteilen. Vorteile ergeben sich neben der gemeinsamen Durchführung von operativen Aufgaben auch durch die
Bündelung von Know-how für innovative Themen. Hierzu verfolgt
die SWDU die strategische Stoßrichtung, über städtische Grenzen hinweg in netzwerkorientierten Partnerschaften zusammenzuarbeiten. Im vergangenen Jahr wurden dazu verschiedene Kooperationsmodelle angestoßen und teilweise bereits umgesetzt.
Besonders hervorzuheben sind die Ausweitung und Vertiefung
der strategischen Partnerschaften in der Region, insbesondere
im Rahmen von „rhein ruhr partner“. So zeigt unter anderem
die Kooperation im Rahmen der gemeinsamen Gesellschaft für
Messdienstleistungen – rrpM – mit der Stadtwerke Essen AG
erste Erfolge.
Auf der Basis zahlreicher Optimierungsmaßnahmen hat die
SWDU in den vergangenen Jahren unternehmensweit ihre
Geschäftsprozesse und Servicequalität optimiert. Auch für die
kommenden Jahre hat sich das Unternehmen vorgenommen,
sein Dienstleistungsangebot weiter zu verbessern.
Durch eine enge Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Projekte zur Effizienzsteigerung konnte das innova­
tive Potenzial der Belegschaft auch 2008 sinnvoll genutzt
werden. Die zahlreichen, kreativen Verbesserungsvorschläge
und die Lernbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die kontinuierliche Weiterentwicklung der SWDU
essenziell.
Fazit
Das operative Ergebnis der SWDU ist im Jahr 2008 gegenüber
dem Vorjahr erneut gestiegen. Durch die Bemühungen zur Effizienzsteigerung und eine verbesserte Transparenz konnten an
vielen Stellen Kosten eingespart werden. Gleichzeitig hat sich
das Geschäft in den Bereichen, die im Wettbewerb stehen,
positiv entwickelt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich
die SWDU durch eine klare strategische Ausrichtung flexibel und
leistungsstark auf die Dynamik der Märkte und die Anforderungen der Regulierung eingestellt hat.
2. Verkehr
Lage
Im Jahr 2007 hat der Gesetzgeber grundlegende rechtliche
Rahmenbedingungen für den Öffentlichen Personennahverkehr festgelegt, die die strategische Ausrichtung der Duisburger
Verkehrsgesellschaft AG (DVG) 2008 entscheidend beeinflusst
haben.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 57
Bericht der Geschäftsführung
Nach langjähriger Vorbereitung wurde von der Europäischen Union die ÖPNV-Marktzugangsverordnung 1370/2007 (EG) als Nachfolgeregelung zur Verordnung 1191/69 verabschiedet. Kommunale Aufgabenträger besitzen danach die Wahlfreiheit, ob sie die
Verkehrsleistungen ausschreiben oder direkt vergeben wollen.
Damit wurde der Stadt Duisburg die Möglichkeit eingeräumt, die
DVG als kommunales Verkehrsunternehmen über die Direktvergabe weiterhin mit den in Duisburg zu erbringenden Verkehrsleistungen zu betrauen. Die Stadt hat angekündigt, diese Möglichkeit zu nutzen und die Verkehrsleistungen direkt an die DVG
zu vergeben.
In Nordrhein-Westfalen hat zudem das neue ÖPNV-Gesetz für
strukturelle Änderungen gesorgt. Aufgabenträgerschaft und Förderzuständigkeiten wurden gebündelt, die ÖPNV-Förderung wurde pauschaliert. Damit soll den sinkenden Regionalisierungsmitteln durch die Bildung effizienter Strukturen Rechnung getragen
werden. Es ist mit einem intensiveren Verteilungskampf um die
knappen finanziellen Ressourcen zu rechnen. Die Reduzierung
der Fördermittel durch Bund und Land setzt sich damit unvermindert fort und erschwert die Finanzierung des ÖPNV. Damit
bleibt der durch die Konsolidierungsanstrengungen der Stadt
Duisburg verstärkte Druck bestehen, die Kosten für das ÖPNVSystem weiter zu senken.
Ansatz
Der unverändert kritische Finanzrahmen in Verbindung mit den
rechtlichen Vorgaben mündete bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG in einer strategischen Neuausrichtung. Vorstand,
Betriebsrat und Aufsichtsrat haben deshalb die DVG neu aufgestellt.
Das gemeinsam unterzeichnete „Zukunftsprogramm 2012“
bildet das Rückgrat der Neuausrichtung. Vielfältige Maßnahmen zur Kostensenkung und Erlössteigerung sollen zu mehr
Effizienz des ÖPNV in Duisburg führen, die sich in einer deutli-
Seite 58 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
chen Verbesserung des Ergebnisses niederschlägt. Die damit
korrespondierende Steuerungskompetenz wurde durch die gesellschaftsrechtliche Zusammenführung aller verkehrswirtschaftlichen Beteiligungen der Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH unter einem Dach gebündelt. Dies
ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem ausge­
glichenen Ergebnis unserer Muttergesellschaft und somit zu
einer Entlastung des Haushaltes der Stadt Duisburg.
Mit dem neuen Betriebskonzept, das der Rat der Stadt Duisburg
Anfang 2008 beschlossen hat und das zum Fahrplanwechsel Mitte des Jahres erfolgreich umgesetzt wurde, haben die Duisburger
ÖPNV-Kunden ein optimiertes Verkehrsangebot erhalten. Die
Fahrzeit der Duisburger Fahrgäste hat sich dank der Begradigung
von Linien sowie der Einführung neuer Schnellbuslinien merklich
verringert.
Den übergreifenden Herausforderungen des Marktes begegnet
die DVG durch die Kooperation mit der Essener Verkehrs-AG
(EVAG) und der Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG).
Unter dem Arbeitstitel rrp (rhein ruhr partner)-Verkehr intensiviert das Unternehmen die Zusammenarbeit nachhaltig und verbindlich. Ziel von rrp-Verkehr ist es, die vorhandene Qualität des
ÖPNV-Angebotes für die Kunden zu erhalten und nach Möglichkeit zu verbessern. Dabei sollen die Wirtschaftlichkeit bei der
Erbringung der ÖPNV-Dienstleistung für jede der drei Städte
weiter wesentlich verbessert und nachhaltig die Beschäftigungsverhältnisse in den Verkehrsunternehmen gesichert werden. Als
Grundlage hierfür dienen die bereits initiierten Restrukturierungsprogramme von DVG, EVAG und MVG, die in Teilen bereits
realisiert wurden und sich in den mittelfristigen Wirtschaftsplänen der Unternehmen widerspiegeln.
Im ersten Schritt wurde bereits zum 1. Januar 2008 eine einheit­
liche Leitung der Gesellschaften bestellt, so dass in den Vorständen beziehungsweise in der Geschäftsführung weitestgehend
Personalunion herrscht. Den Vorsitz führt jeweils der Vertreter im
eigenen Hause.
Bericht der Geschäftsführung
Die Geschäftsführung des DVV-Konzerns: Klaus Siewior, Dr. Hermann Janning (Vorsitzender), Dr. Edmund Baer
Im Verlauf des Jahres 2008 wurden wesentliche Voraussetzungen
geschaffen, eine gemeinsame Tochtergesellschaft von DVG, EVAG
und MVG zu gründen (Arbeitstitel „rrp-Verkehr GmbH“), um Fahrbetrieb, Infrastruktur, Regie und Services zusammenzuführen.
Die Gründung soll 2009 erfolgen.
ganzheitlichen Ansatz das starke Fundament für eine erfolgreiche Zukunft der DVG.
Dabei setzt die DVG unverändert auf das Engagement der Mit­
arbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch in dieser Phase der internen und externen strukturellen Anpassungen weiterhin
wert­volle Beiträge zur Zukunft des Unternehmens leisten. Beschäftigungssichernde Vereinbarungen sind Ausdruck einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertretern. Das gemeinsam
getragene Programm zur Effizienzsteigerung bildet mit seinem
Die 2008 umgesetzten Maßnahmen haben den Kostendeckungsgrad weiter erhöht. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die
DVG eine steigende Anzahl von Kunden über Fahrkarten-Abonnements an die Gesellschaft binden und somit die Einnahmen
erhöhen konnte. Dieses Vertrauen der Kunden ist ein wesent­
licher Eckpfeiler auf dem Weg zum marktführenden, wett­
bewerbsfähigen ÖPNV-Dienstleister der Region. Die Duisburger
Verkehrsgesellschaft AG nutzt die Chancen, die die Veränderun-
Fazit
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 59
Bericht der Geschäftsführung
3. Services
Vor allem im Bereich Services ist die vorhandene Flexibilität
Garant für das Angebot marktgerechter, qualitativ hochwertiger
Dienstleistungen. Besonders durch bestehende sowie bereits ini­
tiierte Kooperationen mit anderen Service-Partnern, die das
breitgefächerte Angebot der SRD komplettieren, soll die Wettbewerbsposition weiter verbessert werden.
Lage
Fazit
Der größten Servicetochter des DVV-Konzerns, der SRD Serviceund Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH ist es erneut gelungen, in dem stark umkämpften Markt der Reinigungsdienstleistungen, aber auch in weiteren Geschäftsfeldern wie Allgemeine
Dienste, Serviceleistungen und Bewachung, ihre Position auszubauen. Maßgeblich hierfür war vor allem die hohe Flexibilität
im Angebot marktgerechter Dienstleistungen für den „Konzern
Stadt Duisburg“.
Aufgrund der individuellen Ausrichtung auf spezielle Kundenwünsche sowie des hohen Engagements der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter wird sich die SRD auch zukünftig als wettbewerbsfähiger Dienstleister in einem schwierigen Marktsegment
behaupten. Entsprechend wird von einem weiter steigenden Beitrag der SRD zum Konzernergebnis ausgegangen.
gen im Marktumfeld bieten, um den gesellschaftlichen Auftrag
effizienter, kostengünstiger und nachfragegerechter im Sinne
eines attraktiveren Mobilitätsangebotes auszugestalten.
4. Weitere Konzerngesellschaften
Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2008 konnten – auch aufgrund einer Geschäftsfeldbereinigung zwischen den städtischen
Gesellschaften – durch weiteres Wachstum insbesondere im Bereich Allgemeine Dienste gesteigert werden.
Dennoch führte der hohe Konkurrenzdruck gerade in der Sparte
Services zu einer Verringerung der ohnehin geringen Margen.
Lage
Die Organisationsprinzipien der DVV leiten sich aus der Unternehmensstrategie und einem entsprechenden Steuerungskonzept ab. Hierzu zählen unter anderem eine wertschöpfungs­
stufenorientierte Kooperationsfähigkeit, Marktorientierung und
Transparenz.
Ansatz
Der intensive Wettbewerb verlangt auch zukünftig eine kontinuierliche Anpassung des Dienstleistungsangebots an die Markterfordernisse. Der Auftritt der SRD als Multi-Service-Dienstleister
stärkt dabei grundsätzlich die Positionierung im Vergleich zu spezialisierten Anbietern im Reinigungssektor.
Ausgehend von dem Trend – insbesondere kommunaler Unternehmen –, sich von nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivi­
täten zurückzuziehen, werden die Akquisitionsbestrebungen
entsprechend ausgeweitet.
Seite 60 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Der Grundlage dieser Prinzipien folgend wurden 2008 die strategischen Steuerungsfunktionen der Holding, die operativen
Kernfunktionen im Versorgungs- und Verkehrsbereich und das
operative Dienstleistungsgeschäft ausgerichtet.
So hat der Konzern 2008 die Gründung spezialisierter Tochtergesellschaften vorbereitet, in die zum 1. Januar 2009 die ehemaligen Shared-Service-Bereiche Finanzen/Materialwirtschaft, Personal- und Sozialwesen sowie Informationstechnologie überführt
wurden. An den neu gegründeten Gesellschaften KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH, DU-IT Gesellschaft für Informa­
Bericht der Geschäftsführung
tionstechnologie Duisburg mbH und PSD Personal-Service Duisburg GmbH ist die DVV jeweils zu 100 Prozent beteiligt.
Auch die bereits existierenden Konzerngesellschaften haben sich
2008 erfolgreich im Wettbewerb behauptet und ihren Kunden bedarfsgerechte und kostengünstige Leistungen anbieten können.
Grundlage für diese positive Entwicklung in nahezu allen Geschäftsfeldern war sowohl eine verstärkte Kundenorientierung als auch
die konsequente Fortsetzung der Maßnahmen zur Kostensenkung.
Zu nennen sind an dieser Stelle insbesondere die beiden weiteren
Tochtergesellschaften, an denen der Konzern zu 100 Prozent beteiligt ist. So haben die ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg im Contracting und die DCC Duisburg CityCom GmbH als Telekommunikations- und Datennetzanbieter mit ihren spezialisierten
Angeboten einen Beitrag zum Konzernerfolg geleistet.
Auf der Basis der entsprechend positiven Ergebnisbeiträge nahezu aller Beteiligungsgesellschaften konnte das operative Ergebnis des Konzerns 2008 erneut deutlich gesteigert werden.
Ansatz
Um sich im verschärften Wettbewerb markt- und kundenorientiert
positionieren zu können, wird die DVV ihre Gesellschaften auch in
Zukunft flexibel und operativ leistungsstark aufstellen. Dazu gehört neben der Ausschöpfung weiterer Wachstumspotenziale die
stringente Verfolgung betriebswirtschaftlicher Zielsetzungen.
Die Zusammenarbeit innerhalb des „Konzerns Stadt Duisburg“
wird zur Erzielung von Synergien konsequent fortgeführt. Über
die weitestgehend erfolgte Geschäftsfeldbereinigung hinaus
strebt die DVV eine verstärkte Abstimmung weiterer Geschäftsfelder an, um im Rahmen einer optimierten Aufgabenwahrnehmung Leistungen kostengünstiger anbieten zu können.
Mit der Flexibilität der Holdingstruktur und hoher Kernkompetenz in ihren Geschäftsfeldern ist das Unternehmen als Partner
für Kooperationen attraktiv.
Der DVV-Konzern hat sich strategisch und strukturell mit einem
zukunftsweisenden Steuerungskonzept auf der Basis von
Balanced Scorecard auf diesen Veränderungsprozess eingestellt.
Dieses wird durch das 2008 erstmals eingesetzte Zielvereinbarungssystem gestützt. Als wesentliche Grundlage für die Ziel­
erreichung werden die Geschäftsprozesse aller Organisationseinheiten und Tochtergesellschaften fortwährend optimiert.
Um bei allen anstehenden Strukturveränderungen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven anbieten zu können, setzt die DVV
die erheblichen Anstrengungen zur Beschäftigungssicherung
und Mitarbeiterförderung neben den spezifischen Maßnahmen
in den Gesellschaften auch auf Konzernebene fort.
Fazit
Durch die 2008 vorgenommenen wichtigen Weichenstellungen
und die bereits umgesetzten Maßnahmen hat sich der Konzern
zukunftsorientiert ausgerichtet. Auf dieser Basis werden sich die
Konzerngesellschaften auch weiterhin in den jeweiligen Wettbewerbsmärkten behaupten können.
Um mit den fortwährend steigenden Marktanforderungen erfolgreich Stand halten zu können, sind dennoch weitere Anstrengungen notwendig. Damit bleibt die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit eine Aufgabe, die höchste Ansprüche an die
Flexibilität der Strukturen, Systeme und insbesondere auch an
die Belegschaft stellt.
Ohne das Engagement und die Veränderungsbereitschaft der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären die Herausforderungen
des Jahres 2008 nicht zu bewältigen gewesen. Hierfür bedanken
wir uns an dieser Stelle ausdrücklich.
Unseren Kunden danken wir für ihre Loyalität und allen Geschäftspartnern für das entgegengebrachte Vertrauen.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 61
Seitenthema
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Der DVV-Konzern ist ein Multi-Dienstleistungskonzern, der
in den Bereichen Energie, Verkehr und Services tätig ist. Er
umfasst neben der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH als Konzernmutter über 30 Tochtergesellschaften, wozu beispielsweise die Stadtwerke Duisburg AG,
die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG und die SRD Serviceund Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH gehören. Während der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH die konzernrelevanten Aufgaben obliegen, sind die
Tochtergesellschaften für die spartenbezogenen Bereiche
verantwortlich. Insgesamt beschäftigt der Konzern am
31.12.2008 über 4.500 Mitarbeiter.
Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
fungiert als Management Holding für den gesamten DVV-Konzern und bündelt sämtliche zentrale Dienstleistungen. Damit
übernimmt sie die strategische Konzern- und Unternehmenssteuerung, bietet Service- und Querschnittsfunktionen und
schafft so funktionale und bedarfsgerechte Struk­turen für alle
Tochtergesellschaften. Neben dem Personal- und Sozialwesen
finden sich etwa die Informationsverarbeitung sowie das
Finanzwesen hier wieder. Darüber hinaus verfügt die DVV
mbH über Bereiche wie das Rechtswesen, die Konzernkommunikation, die Konzernrevision oder die Unter­nehmens­
entwicklung. Ziel ist es, durch zentrale Konzentration von
Know-how konzernweit Doppelstrukturen zu ver­meiden und
die Prozesse zu straffen. Dadurch können Synergien genutzt
und Kosten gesenkt werden, was insgesamt die Wirtschaftlichkeit des Konzerns und der Töchter erhöht und damit die
Position im Wettbewerb stärkt.
Seite 62 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernlagebericht
Seitenthema
Die Versorgung der Stadt Duisburg mit Strom, Gas, Wasser und
Fernwärme erfolgt durch die Stadtwerke Duisburg AG, die mehr
als 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Drei moderne Heizkraftwerke
mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung und einer Leistung von rund 500 Megawatt (MW) ermöglichen eine stabile
Strom- und Fernwärmeversorgung von 250.000 Haushalten. Darüber hinaus werden im Bereich der Fernwärme zur Deckung
der gesamten Nachfrage industrielle Abwärme verwendet sowie zur Spitzenlastabdeckung weitere Anlagen zur Frischwärmeerzeugung bereitgestellt. Die Wasserversorgung von 85 Millionen Litern täglich erfolgt durch die eigenen Wasserwerke in
Wittlaer, Bockum und Rumeln-Kaldenhausen, die neben den
Stadtgebieten südlich der Ruhr auch Rheinhausen und Rumeln
versorgen. Der Duisburger Norden wird mit Trinkwasser aus
dem Halterner Stausee beliefert. Gas wird ausschließlich fremdbezogen und an die Privat- und Geschäftskunden weiter­
verkauft. Die Stadtwerke Duisburg AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit neuen und bedarfsgerechten Konzepten und
Dienstleistungen ein starker und zuverlässiger Partner und ein
kompetenter Ansprechpartner in allen Energiefragen. Sie fördern den Ausbau von regenerativen Energien, bieten Programme zu Energiesparmaßnahmen an und leisten somit einen
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Für den Öffentlichen Personennahverkehr und damit für die innerstädtische Mobilität ist die Duisburger Verkehrsgesellschaft
AG verantwortlich. Diese verfügt über 240 moderne Busse, Straßen- und U-Bahnen, die auf einem Streckennetz von 424 Kilometern 1.145 Haltepunkte anfahren. Gut gewartete Fahrzeuge,
qualifiziertes Personal und ein flächendeckend ausgebautes
Liniennetz bieten Sicherheit und schnelle Verbindungen. Darüber hinaus verfügt die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG mit
dem 1990 in Betrieb genommenen Busbetriebshof und der 2001
erbauten Straßenbahnschwerpunktwerkstatt über Einrichtungen, die zu den modernsten ihrer Art in Deutschland zählen.
Insgesamt sind über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, die dafür
Sorge tragen, dass täglich 164.000 Fahrgäste und damit jährlich
annähernd 60 Millionen Fahrgäste sicher an ihr Ziel kommen.
Die SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
bietet Reinigungs- und Servicedienstleistungen unter Einsatz
hochwertiger moderner Technik für Einrichtungen der Stadt an.
Hierzu gehören neben der Reinigung und dem Management öffentlicher Gebäude auch Sicherheits-, Kontroll- und Beratungsdienste. Die breite Angebotspalette wird abgerundet durch die
Grünpflege und das Catering. Die SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH steht mit ihren etwa 2.000 Beschäftigten für gebündelte Services und kurze Entscheidungswege.
Darüber hinaus verfügt der DVV-Konzern über nahezu 30 weitere Tochtergesellschaften und Beteiligungen, die in den Bereichen Versorgung, Verkehr und sonstige Dienstleistungen tätig
sind. Hierzu gehören beispielsweise die Stadtwerke Duisburg
Netzgesellschaft mbH, die entsprechend der Maßgabe des
Energiewirtschaftsgesetzes für die Planung und den Betrieb
von Strom- und Gasnetzen zuständig ist, womit der Anforderung hinsichtlich der Entflechtung von vertikal integrierten
Energieversorgungsunternehmen Rechnung getragen wird.
Maßgeschneiderte Dienstleistungspakete in Bezug auf die
Planung und Realisierung bis hin zum Service von Energiean­
lagen zeichnen die Kernkompetenz der ThermoPlus Wärme­
Direkt­Service GmbH aus. Die DCC Duisburg CityCom GmbH ist
der kompetente Ansprechpartner in allen Fragen rund um das
Thema Telekommunikation und Datennetze. Weitere wesentliche Gesellschaften sind unter anderem die rhein ruhr partner
Gesellschaft für Energiehandel mbH, die rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH, die VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH, die WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg
GmbH und die Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 63
Konzernlagebericht
1.
Geschäftsverlauf
1.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
1.1.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2008 deutlich schwächer gewachsen als in den beiden vorausgegangenen Jahren. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes war das
preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 1,3 % höher als im Jahr
zuvor. 2007 hatte das Wirtschaftswachstum noch 2,5 % und 2006
sogar 3,0 % betragen. Bei kalenderbereinigter Betrachtung − im
Jahr 2008 standen 2,7 Arbeitstage mehr zur Verfügung als im
Jahr 2007 − ergibt sich eine Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1,0 %.
Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2008 von
40,4 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 1,5 % mehr
als ein Jahr zuvor. Damit wurde der höchste Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung erreicht. Die Zahl der Erwerbslosen sank nach vorläufigen Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung um 471.000 auf 3,1 Millionen Personen. Das ist
die niedrigste Erwerbslosenzahl seit 1993.
Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts trugen alle
Wirtschaftsbereiche positiv zum Wachstum bei. Das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) und der Bereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister verzeichneten allerdings deutlich niedrigere Zuwachsraten als 2007. Positiv
entwickelt hat sich das Baugewerbe, das seine Wirtschaftsleistung steigern konnte. Eine deutlich höhere Wirtschaftsleistung
als im Vorjahr erzielten auch der Bereich Handel, Gastgewerbe
und Verkehr sowie die Land- und Forstwirtschaft und Fischerei.
Die Bruttowertschöpfung der öffentlichen und privaten Dienstleister war höher als im Jahr 2007.
Seite 64 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts kamen
2008 die Wachstumsimpulse ausschließlich aus dem Inland.
Die Konsumausgaben nahmen 2008 um 0,5 % zu. Das ist ausschließlich auf eine Erhöhung des Staatskonsums um 2,2 % zurückzuführen. Die privaten Konsumausgaben blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Der Außenbeitrag, also die Differenz zwischen der Ausfuhr und
der Einfuhr von Waren und Dienstleistungen, der in den vergangenen Jahren ein wichtiger Wachstumsmotor der deutschen
Wirtschaft war, verzeichnete 2008 einen negativen Wachstumsbeitrag von 0,3 Prozentpunkten und bremste die wirtschaftliche
Entwicklung. Hauptgrund dafür ist vor allem eine im Vergleich
zu den vorangegangen Jahren deutlich geringere Zunahme der
Auslandsnachfrage bei einer weiterhin ungebrochenen Importneigung der deutschen Wirtschaft. Die deutschen Exporte stiegen 2008 um 3,9 %.
Die Anzahl der Arbeitnehmer erhöhte sich im vergangenen Jahr
um 1,6 %. Die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer stiegen
um 2,3 % und die durchschnittlichen Nettolöhne und -gehälter
um 1,4 %.
Auch in Duisburg und der Region Niederrhein befindet sich die
Wirtschaft im Vergleich zu 2007 in einer besseren Verfassung. Im
Dezember 2008 betrug die Arbeitslosenquote in Duisburg 12,0 %
und lag damit um 1,2 % unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der
offenen Stellen stieg um 726 auf 3.855 Stellen. Die Zahl der Leistungsempfänger sank um 986 auf 4.526.
Da sich insbesondere Energie- und Wasserversorgung sowie
ÖPNV traditionell weniger konjunkturabhängig erwiesen haben
als andere Branchen, gehen wir trotz der dramatischen Entwicklungen im Hinblick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise weiterhin davon aus, dass wir in 2009 den prognostizierten Konzernjahresfehlbetrag von 8,1 Mio. EUR erreichen werden.
Konzernlagebericht
1.1.2 Branchenentwicklung
Nach vorläufigen Schätzungen stieg die Brutto-Stromerzeugung
in Deutschland 2008 um 2,4 % gegenüber dem Vorjahreswert an.
Der Nettostromverbrauch (ohne Netzverluste) der öffentlichen
Stromversorgung hat sich gegenüber dem Vorjahreswert nicht
verändert. Während im ersten und zweiten Quartal noch ein Anstieg des Stromverbrauchs zu verzeichnen war, wurde dieser Effekt durch die sich abschwächende Konjunktur in der zweiten
Jahreshälfte egalisiert.
Der gleichbleibende Stromverbrauch wich damit vom Anstieg
des Brutto-Inlandsproduktes ab. Der Trend zur Entkopplung von
Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum ist somit ungebrochen, da Strom in Betrieben und Haushalten immer effizienter
genutzt wird. Auch die veränderte Wirtschaftsstruktur – weniger
industrielle Produktion und mehr Dienstleistungen – dämpft
den Anstieg des Stromverbrauchs zusätzlich.
Die Fernwärmeabgabe stieg nach ersten Hochrechnungen witterungsbedingt im Vorjahresvergleich um 9,8 % an.
Auf Grundlage vorliegender Monats- und Quartalseckdaten geht
das Statistische Bundesamt für 2008 von einer Erhöhung der
Fahrgastzahlen im öffentlichen Personenverkehr mit Bussen
und Bahnen um 0,9 % gegenüber dem Vorjahr aus. Die Fahrgäste
fuhren dabei im Schnitt rund neun Kilometer weit. Die Beförderungsleistung – als Produkt aus den beförderten Personen und
der Fahrtweite – lag mit 97,5 Milliarden Personenkilometern
(Pkm) um 1,0 % höher als 2007.
Im Jahresvergleich gingen die Fahrgastzahlen im Straßenbahnverkehr (einschließlich Stadtbahnen, U-Bahnen, Schwebebahnen) um 0,4 % und im Busverkehr um 0,2 % zurück. Diese Entwicklung bei Straßenbahnen und Bussen wurde allerdings
wesentlich durch den mehrere Wochen andauernden Streik im
Frühjahr 2008 im Land Berlin beeinflusst.
Der Erdgasverbrauch hat sich trotz der kühleren Witterung
durch das hohe Preisniveau und die einsetzende Rezession in
der zweiten Jahreshälfte (hier besonders im November und
Dezember) verringert. Nach Schätzungen ging der Gasabsatz
im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um rd. 1,0 % zurück. Besonders stark war der Rückgang im Gasabsatz an Industriekunden
(5,0 %).
Die Wasserabgabe der öffentlichen Wasserversorger an die Kunden hat im Jahr 2008 im Vorjahresvergleich nach vorläufigen Angaben um 1,5 % abgenommen. Grund hierfür waren weitere Einsparbestrebungen und Effizienzsteigerungen durch den Einsatz
von Wasser sparender Technik. Den rückläufigen Wert verstärkten große Niederschlagsmengen in den Sommermonaten 2008.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 65
Konzernlagebericht
1.2 Umsatz
1.2.1 Außenumsatz
Der Außenumsatz des Konzerns erhöht sich im Berichtsjahr insgesamt um 140,0 Mio. EUR von 574,8 Mio. EUR auf 714,7 Mio. EUR.
Die Zuwächse entwickelten sich in den einzelnen Sparten hierbei unterschiedlich hoch.
Außenumsatz nach Sparten
Versorgung
Netzbetrieb
Verkehr
Services
2008
T EUR
%
2007
T EUR
%
Abweichung
T EUR
%
607.594
17.318
42.366
47.452
714.730
84,9
2,4
6,0
6,6
100,0
479.089
13.872
40.933
40.851
574.745
83,3
2,4
7,2
7,1
100,0
128.505
3.446
1.433
6.601
139.985
26,8
24,8
3,5
16,2
24,4
Außenumsatz nach Sparten
2008
T EUR
650.000
600.000
550.000
500.000
450.000
400.000
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Versorgung
Netzbetrieb
Seite 66 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Verkehr
Services
2007
Konzernlagebericht
1.2.2 Gesamtumsatz
Der Gesamtumsatz der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen belief sich auf 1.112,7 Mio. EUR (Vj. 941,6 Mio. EUR)
und teilt sich auf die Unternehmensbereiche wie folgt auf:
Gesamtumsatz nach Sparten
Versorgung
Stadtwerke Duisburg AG
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH
Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH
Netzbetrieb
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
Verkehr
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
BVD BusVerkehr Duisburg GmbH
WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH
Services
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
Wirtschaftsbetriebe Duisburg - Betriebsführungsgesellschaft mbH
Gesamtumsatz
abzügl. Konzerninnenumsatz
Außenumsatz
2008
T EUR
%
2007
T EUR
%
Abweichung
T EUR
%
713.758
5.006
4
1.800
64,2
0,4
0,0
0,2
599.804
4.049
1
0
63,7
0,4
0,0
0,0
113.954
957
3
1.800
19,0
23,6
300,0
-
720.568
64,8
603.854
64,1
116.714
19,3
225.295
225.295
20,2
20,2
214.984
214.984
22,8
22,8
10.311
10.311
4,8
4,8
49.084
36.096
2.751
5.391
93.322
4,4
3,2
0,3
0,5
8,4
45.314
3.720
4.468
5.982
59.484
4,8
0,4
0,5
0,6
6,3
3.770
32.376
-1.717
-591
33.838
8,3
870,3
-38,4
-9,9
56,9
36.116
28.878
1.930
50
22
6.472
19
0
61
8
4
73.560
1.112.745
398.015
714.730
3,2
2,6
0,2
0,0
0,0
0,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
6,6
100,0
100,0
100,0
31.590
26.802
1.360
25
28
3.356
10
6
51
7
3
63.238
941.560
366.815
574.745
3,4
2,9
0,1
0,0
0,0
0,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
6,8
100,0
100,0
100,0
4.526
2.076
570
25
-6
3.116
9
-6
10
1
1
10.322
171.185
31.200
139.985
14,3
7,7
41,9
100,0
-21,4
92,8
90,0
-100,0
19,6
14,3
33,3
16,3
18,2
8,5
24,4
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 67
Konzernlagebericht
Umsatzerlöse
Strom
Gas
Wasser
Fernwärme
Sonstige
Baukostenzuschüsse
Insgesamt
Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Duisburg AG steigen insgesamt um 114,0 Mio. EUR auf 713,8 Mio. EUR nach 599,8 Mio. EUR
im Vorjahr. Dieser Umsatzanstieg von 19,0 % resultiert aus preisund mengenbedingten Mehrerlösen in der Strom-, Gas- und
Fernwärmeversorgung. Die sonstigen Umsatzerlöse enthalten
neben den Erlösen aus sonstigen Nebengeschäften auch die Erlöse aus Verpachtung der Strom- und Gasnetze sowie die von
der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH abgeführte Konzessionsabgabe.
Mengen- und preisbedingt erhöhen sich die Verkaufserlöse im
Bereich der Stromversorgung (ohne Stromsteuer) aufgrund der
Weitergabe gestiegener Beschaffungskosten und Zuwächse im
Bereich der Weiterverteiler aufgrund der Trennung der Beschaffungs- und Vermarktungsportfolien zwischen Kraftwerk und Vertrieb um 91,0 Mio. EUR oder 27,8 %.
Die Erlöse aus Gasverkäufen steigen mengen- und preisbedingt
um 29,5 Mio. EUR infolge der kühleren Witterung und der an die
Kunden weitergegebenen Preisveränderungen auf den Gasbeschaffungsmärkten; die Erlöse aus Fernwärmeverkäufen steigen
ebenfalls mengen- und preisbedingt um 17,3 %. Die Umsatzerlöse im Bereich der Wasserversorgung verringern sich mengenbedingt inklusive Vorjahreskorrekturen um 1,6 Mio. EUR oder 2,9 %.
Die Sonstigen Umsatzerlöse sinken aufgrund der Eingriffe der
Regulierungsbehörden in die der Pachtberechnung an die Stadt-
Seite 68 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
2008
Mio. EUR
2007
Mio. EUR
Veränderung
ggü. Vj.
418,154
134,454
54,796
42,259
58,333
5,762
713,758
327,140
104,981
56,408
36,024
69,321
5,930
599,804
27,8 %
28,1 %
-2,9 %
17,3 %
-15,9 %
-2,8 %
19,0%
werke Duisburg Netzgesellschaft mbH zugrundeliegenden Kapitalkosten insgesamt um 11,0 Mio. EUR oder 15,9 % gegenüber
dem Vorjahr.
Der verteilnetzbezogene Umsatz wurde 2008 in den regulierten
Sparten Strom und Gas maßgeblich durch die seitens der Regulierungsbehörden für das Geschäftsjahr genehmigten Netzkosten bestimmt. Nach § 17 NEV werden aus den Netzkosten anhand
einer Verprobungsrechnung nach § 20 NEV unter Schätzung der
voraussichtlichen Absatzmengen Netzentgelte nach Kundengruppen abgeleitet und als gültiges Preisblatt der Stadtwerke
Duisburg Netzgesellschaft mbH veröffentlicht.
Der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH wurde im Mai
2008 per Bescheid der Bundesnetzagentur (BNetzA) ein Netzkostenvolumen Strom i. H. v. 76,4 Mio. EUR p. a. genehmigt. Für
die Gassparte wurde ein auch für das Jahr 2008 gültiger Bescheid durch die Landesregulierungsbehörde (LRegB) i. H. v.
36,4 Mio. EUR p. a. bereits im Oktober 2007 zugestellt. Der rückwirkend für das gesamte Jahr 2008 gültige Strombescheid löst
den ersten Netzentgeltbescheid der BNetzA aus dem Jahr
2007 ab.
Durch die Kopplung der im Geschäftsjahr vereinnahmten
Netzentgelte Strom und Gas an den Energieabsatz ist die Entwicklung der Umsätze vor allem durch äußere Einflüsse wie Wit-
Konzernlagebericht
terung oder Effizienzsteigerungen bei den Kunden beeinflusst.
Dieser Mengeneffekt führt ggf. zu einer Abweichung von regulierten Netzkosten und erzielten Erlösen des Geschäftsjahres
und wird im Rahmen einer periodenübergreifenden Saldierung
nach § 11 NEV für Strom und Gas in den Folgeperioden nachgeholt. Im Jahr 2008 betrug dieser Mengeneffekt 0,5 Mio. EUR für
Strom und 3,1 Mio. EUR für Gas, was zu tatsächlichen Umsätzen
von 75,9 Mio. EUR in der Stromsparte und 33,3 Mio. EUR in der
Gassparte im Geschäftsjahr 2008 geführt hat. Lieferantenwechsel sind im Gegensatz zu den Energielieferanten im Netzkundengeschäft für die Höhe der Umsätze ohne Bedeutung.
Der Umsatz in den mit Betriebsführung beauftragten Sparten
Wasser und Fernwärme richtet sich nach dem im Betriebsführungsvertrag zwischen der Stadtwerke Duisburg AG und der
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH bestimmten Vergütungsregelungen. Im Jahre 2008 wurde hier ein Betriebsführungsentgelt i. H. v. 18,2 Mio. EUR erlöst. Die ebenfalls über Betriebsführungsverträge beauftragten Nebengeschäfte erlösten
in der Telekommunikation 7,7 Mio. EUR und in der Straßen­
beleuchtung 3,0 Mio. EUR.
i. H. v. 3,3 Mio. EUR vorgenommen. Es ergab sich so ein ergebniswirksamer Saldo von 0,2 Mio. EUR. Betrachtet man die
in 2007 erzielten VRR-Verkehrseinnahmen bereinigt um die
Rückstellungsauflösung, ergaben sich Verkehrseinnahmen von
36,6 Mio. EUR. Für 2008 zeigten sich, nach Bereinigung um die
ebenfalls erfolgten Rückstellungsauflösungen im Zusammenhang mit der Schwerbehindertenabgeltung, Verkehrseinnahmen von 38,9 Mio. EUR und somit im Jahresvergleich eine Zunahme von 2,47 Mio. EUR.
Die Einnahmen im Bar- und Zeitkartenverkehr erhöhten sich um
2,3 Mio. EUR auf 39,9 Mio. EUR. Die Verkehrseinnahmen im Bereich der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) nahmen um
0,01 Mio. EUR zu und lagen bei 0,3 Mio. EUR. Die Sonstigen Verkehrseinnahmen der DVG (u. a. Erhöhtes Beförderungsentgelt)
stiegen auf 0,6 Mio. EUR.
Die Zahl der Fahrgäste bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft
hat sich in 2008 um 1,0 % erhöht. Lag die Zahl der Fahrgäste in
2007 noch bei 60,0 Mio., so nutzten in 2008 bereits 60,6 Mio.
Fahrgäste das Angebot der DVG. Das sind insgesamt 0,6 Mio.
Personen mehr.
Der Umsatz der ThermoPlus WärmeDirektService GmbH stieg
von 4,1 Mio. EUR im Vorjahr auf 5,0 Mio. EUR im Berichtsjahr. Dies
ist in 2008 auf insgesamt 10 neue Wärmelieferprojekte mit 2,4
MW und ein neues Photovoltaikprojekt mit ca. 109 kW zurück­
zuführen.
Die unter den Umsatzerlösen ausgewiesenen Verkehrseinnahmen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG haben sich gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Mio. EUR auf 42,3 Mio. EUR verbessert.
Insgesamt stiegen gegenüber 2007 die VRR-Verkehrseinnahmen
um 1,4 Mio. EUR auf 41,5 Mio. EUR. In 2007 enthielten die Verkehrseinnahmen jedoch eine Auflösung von Rückstellungen im
Zusammenhang mit der unentgeltlichen Beförderung von
Schwerbehinderten 1990 bis 2001 i. H. v. 3,5 Mio. EUR.
Gegengleich wurde eine Wertberichtigung auf Forderungen
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 69
Konzernlagebericht
von Leistungen im öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen, Straßen- und Stadtbahnen im Gebiet der Stadt Duisburg
(einschließlich der ein- und ausbrechenden Verkehre) durch die
VSD im Auftrag der DVG sowie die Überlassung betriebsnotwendiger, näher bestimmter Einrichtungen zur Mitnutzung durch
die VSD.
Anzahl der Fahrgäste
Schwerbehinderte Veränderung
Mio. ggü. Vj. in %
VGN
Sonderverkehr
4,043
0,072
-2,2
-8,9
VRR
56,492
+1,3
Der Anteil der beförderten Schwerbehinderten wird statistisch
durch Zählungen als Vomhundertsatz an der Gesamtzahl aller
Fahrgäste ermittelt. Für 2008 wurde der unternehmensindividuelle Erstattungssatz von 7,2 % testiert.
Im Geschäftsjahr 2007 betrugen die für die DVG erbrachten Gesamtnutzkilometer 2.024.767 km. In 2008 stieg die Leistung der
Gesamtnutzkilometer im Fahrbetrieb Bus auf 8.356.416 km an.
Erstmals erbrachte die VSD in 2008 auch Leistungen im Fahrbetrieb Schiene von 4.765.954 km Gesamtnutzkilometern.
Für die im Auftrag der DVG zu erbringenden Verkehrsleistungen
Bus und Schiene erhielt die VSD einen Erlös von insgesamt 36,1
Mio. EUR. Für das Jahr 2008 wurde eine Gesamtleistung i. H. v.
36,7 Mio. EUR erzielt.
Die Geschäftsentwicklung der BVD BusVerkehr Duisburg GmbH
ist von der Vergabequote/Fahrdienstleistung des maßgeblichen
Auftraggebers, der VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH, geprägt.
Im Barverkehr wurden im Berichtsjahr 5.614.652 (i. Vj. 5.728.748)
Fahrgäste befördert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von 114.096 Fahrgästen oder 2,0 %. Im Zeitkartenverkehr
betrug 2008 die Zahl der Fahrgäste 49.582.236 (i. Vj. 48.590.072).
Damit ergibt sich im Vergleich zu 2007 ein Anstieg um 992.164
Fahrgäste oder 2,0 %. Bei den Sonderangeboten wurden 2008
mit 157.675 (i. Vj. 94.167) Fahrgästen 63.508 mehr Fahrgäste als
im Vorjahr befördert. Die Ticket-Arten mit hoher Fahrtenhäufigkeit (Schoko- und Bären-Ticket) verzeichneten eine Steigerung
von 1,3 % oder 349.204 Fahrgästen auf 26.993.768 Fahrgäste.
Die für das Geschäftsjahr 2008 geplanten Umsatzerlöse in Höhe
von 3,1 Mio. EUR wurden mit 2,8 Mio. EUR um 0,3 Mio. EUR unterschritten. Dies ist auf zusätzliche Leistungskürzungen durch die
VSD zurückzuführen. Trotz dieser außerplanmäßigen Leistungskürzungen beträgt das Betriebsergebnis 0,023 Mio. EUR. Abzüglich Steuern (0,009 Mio. EUR) und zuzüglich des Gewinnvortrags
aus dem Vorjahr (0,028 Mio. EUR) ergibt sich ein Bilanzgewinn in
Höhe von 0,04 Mio. EUR. Zur Verbesserung des Jahresergebnisses im Vergleich zum Vorjahr war neben organisatorischen Maßnahmen auch eine konsequente Anpassung des Personalbestandes nötig.
Die VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH erbringt im Wesentlichen Verkehrsleistungen auf Grundlage eines zum 01.01.2008
mit der DVG abgeschlossenen Verkehrs- und Infrastrukturnutzungsvertrages. Gegenstand dieses Vertrages ist die Erbringung
Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH um 4,5 Mio. EUR auf 36,1
Mio. EUR, was auf die kontinuierliche Ausweitung der Geschäftsfelder zurückzuführen ist. Insbesondere die Bereiche „Informati-
Seite 70 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernlagebericht
Umsatzerlöse
2008
T EUR
2007
T EUR
Veränderung
ggü. Vj.
Konzernumlagen
Informationstechnologie
Geschäfts- und Betriebsführungsentgelte
Sonstige
Insgesamt
23.904
5.486
2.614
4.112
36.116
22.947
3.970
3.314
1.359
31.590
4,2%
38,2%
-21,1%
202,7%
14,3%
Nur mit Hilfe dieser zusätzlichen Umsätze konnte eine Erlössteigerung gegenüber dem Vorjahr und dem Plan 2008 erzielt werden.
onsverarbeitung“ sowie „Ingenieurbau und Liegenschaften“ haben auch in diesem Jahr den Umsatz erneut gesteigert. Darüber
hinaus bedingt der Personalzuwachs auch in den übrigen Bereichen in der DVV mbH, dass mehr Leistungen fakturiert und so
die Umsatzerlöse erhöht werden.
Der Reinigungsauftrag für das Klinikum endete am 31.12.2007. Im
Rahmen der Auftragsnachfolge ging das gesamte vorhandene
Personal auf die Sana DGS pro.service GmbH über. Hier fanden
im Geschäftsjahr 2008 lediglich Beratungsleistungen statt. Im
Rahmen der Geschäftsfeldbereinigung innerhalb der Stadt Duisburg erfolgte eine verstärkte Arbeitnehmerüberlassung an die
Wirtschaftsbetriebe Duisburg.
Die Umsatzentwicklung der SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH ist äußerst zufriedenstellend und spiegelt
den Trend der kommunalen Unternehmen, sich von nicht zum
Kerngeschäft zählenden Aktivitäten zurückzuziehen, wider. Die
verschiedenen Geschäftsbereiche konnten relativ stabile Umsatzergebnisse erzielen. Im Bereich der Allgemeinen Dienste
und im Rahmen der Hausmeistergestellung wurde durch die
Überlassung von Mitarbeitern im gewerblichen sowie im kaufmännischen Bereich ein deutlicher Umsatzzuwachs erreicht.
Die Umsatzentwicklung übertraf deutlich die Planansätze und
das Geschäftsjahr 2008 konnte mit Umsatzerlösen i. H. v. ins­
gesamt 28,9 Mio. EUR abgeschlossen werden.
Darin enthalten ist folgender Umsatz nach Geschäftsfeldern:
Reinigung
Allg. Dienstleistungen*
Straßenbeleuchtung
Grünpflege (2008=AÜG)
Bewachung
Glasreinigung
GESAMT
Plan
2008
T EUR
Ist
2008
T EUR
Ist
2007
T EUR
Veränderung
Ist 2008/Ist 2007
T EUR
14.828
4.625
2.608
0
1.577
622
24.260
14.535
9.537
3.027
0
1.157
622
28.878
15.078
5.258
2.946
1.685
1.145
690
26.802
-543
4.279
82
-1.685
12
-69
2.076
*AÜG, Allgemeine Dienste (Maler, Maurer, Schreiner), Catering, Kfz-Schilderprägung
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 71
Konzernlagebericht
Die Fremdvergabe von Fahrleistungen im städtischen Personennahverkehr trägt weiterhin zu rückläufigen Umsätzen der WFD
Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH bei. Verschiedene Neuakquisitionen können nicht über den Rückgang der angeforderten Dienstleistungen hinwegtäuschen.
Von den Umsatzerlösen entfallen 4,9 Mio. EUR auf Innenumsätze mit Gesellschaften des DVV-Konzerns. Die Außenumsätze belaufen sich auf 0,5 Mio. EUR. Damit lag der Umsatz um 0,6 Mio.
EUR unter dem Umsatz für das Geschäftsjahr 2007.
Die geplanten Umsatzerlöse der DCC Duisburg CityCom GmbH
betrugen ca. 1,6 Mio. EUR. Zum 31.12.2008 lagen die Umsatzerlöse mit ca. 1,9 Mio. EUR um ca. 0,3 Mio. EUR über Plan. Die zusätzlichen Umsatzerlöse basieren u. a. auf der weiteren Bereitstellung des LWL-Netzes und den internen Dienstleistungen im
„Konzern Stadt Duisburg“.
Aufgrund von langfristigen Verträgen ist der Hauptumsatz bis
2014 gesichert.
Die Umsatzerlöse der rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH resultieren aus zwei Betätigungsfeldern:
Als Kerngeschäft sind mit der Stadtwerke Duisburg AG und der
Stadtwerke Essen AG Produkte in den Bereichen Messdienstleistungen, Ablesung und technische Dienstleistungen vereinbart.
Darüber hinaus werden Nebengeschäfte im Umfeld des Messstellenbetriebs durchgeführt, wie z.B. die Überprüfung von
Hausanschlüssen, die Erbringung von Leistungen im Zusammenhang mit dem Forderungsmanagement sowie die Installa­
tion von Messgeräten zur Heizkostenverteilung.
Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt:
Kerngeschäft
Nebengeschäfte
Umsatzerlöse gesamt
2008
T EUR
07-12/2007
T EUR
11.512
1.432
12.944
5.848
864
6.712
Im Bereich der Nebengeschäfte konnte Wachstum realisiert
werden. Durch eine bessere Auslastung der Mitarbeiter konnten
hier deutlich höhere Erlöse als erwartet generiert werden. Die
Rechnungsstellung erfolgt dabei nach Aufwand, der sich aus geleisteten Stunden und verbautem Material ergibt.
Die rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH erbrachte in Übereinstimmung mit der anfänglichen strategischen
Ausrichtung im Geschäftsjahr 2008 ausschließlich Dienstleistungen für die Muttergesellschaft Stadtwerke Duisburg AG in den
Bereichen Bilanzkreismanagement, Portfoliomanagement und
Commodity Trade.
Ein Energiehandel mit eigenen Positionen fand in 2008 nicht
statt. Bei den Umsatzerlösen handelt es sich daher ausschließlich um die mit den Stadtwerken Duisburg AG vereinbarten
Dienstleistungsentgelte.
1.3
Investitionen
Die Netto-Investitionsausgaben sinken von 56,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 48,5 Mio. EUR im Berichtsjahr.
Die Investitionstätigkeit der Stadtwerke Duisburg AG betraf
überwiegend den Ausbau und die Ertüchtigung der Verteilnetze.
Ein Großteil der Investitionen entfiel mit 15,8 Mio. EUR (= 38,3 %)
auf die Stromversorgung. In die Gasversorgung wurden 6,3 Mio.
EUR und in die Wasserversorgung 10,9 Mio. EUR investiert. Auf die
Seite 72 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernlagebericht
Bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG sinkt das Netto­
investitionsvolumen infolge aktivischer Absetzung von Zuschüssen im Jahr 2008.
Fernwärmeversorgung entfielen Investitionen von 4,2 Mio. EUR.
Für gemeinsame Anlagenbereiche wurden 4,1 Mio. EUR aufgewendet.
Investitionen nach Sparten
im Anlagevermögen (ohne Finanzanlagen)
Versorgung
Stadtwerke Duisburg AG
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH
Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH
Netzbetrieb
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
Verkehr
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
BVD BusVerkehr Duisburg GmbH
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH
Services
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
DU-IT Gesellschaft für Informations technologie Duisburg mbH
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg mbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH
Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH
Wirtschaftsbetriebe Duisburg - Betriebsführungsgesellschaft mbH
Konsolidierung
Summe Konzernanlagespiegel
2008
T EUR
%
2007
T EUR
%
Veränderung
T EUR
%
41.274
615
41.889
85,1
1,3
86,4
29.270
433
29.703
51,4
0,9
52,2
12.004
182
12.186
41,0
42,0
41,0
574
574
1,2
1,2
4.979
4.979
8,7
8,7
-4.405
-4.405
-88,5
-88,5
-2.693
0
2.589
40
-64
-5,6
0,0
5,3
0,1
-0,1
3.545
1
52
3.598
6,2
0,0
0,1
6,3
-6.238
0
2.589
-12
-3.662
-176,0
0,0
100,0
-23,9
-101,8
4.621
230
484
1.233
6.569
-459
48.509
9,5
0,5
1,0
2,5
13,5
-0,9
100,0
4.191
417
227
0
4.835
13.859
56.974
7,5
0,7
0,4
0,0
8,6
24,2
100,0
430
-187
257
1.233
1.734
-14.318
-8.465
10,3
-44,8
113,3
29,4
35,9
-103,3
-14,9
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 73
Konzernlagebericht
Im Geschäftsjahr 2008 wurden in der VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH Bruttoinvestitionen i. H. v. 3,3 Mio. EUR für die Neuanschaffung von 10 Gelenkbussen getätigt. Nach Abzug der erhaltenen Zuwendungen ergeben sich Nettoinvestitionen i. H. v.
2,6 Mio. EUR.
der Vernetzung von weiteren Kliniken und der damit ein­
hergehenden Erweiterung des LWL-Backbones Investitionen
i. H. v. 1,2 Mio. EUR getätigt.
Die Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres konnten
durch Abschreibungen finanziert werden.
Im Berichtsjahr wurden in der DCC Duisburg CityCom GmbH
durch die Anbindung der Ortsvermittlungsstellen der Telekom,
2008
Investitionen und Abschreibungen
T EUR
70.000
60.000
65.713
64.848
56.974
50.000
48.509
40.000
30.000
20.000
10.000
0
Abschreibungen
Investitionen
Seite 74 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Abschreibungen
Investitionen
2007
Konzernlagebericht
1.4
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Konzernbelegschaft sinkt zum Bilanzstichtag um 57 Mitarbeiter auf 4.509 Belegschaftsmitglieder. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die verstärkte Umsetzung der Altersteilzeitregelung zurückzuführen. Die Neustrukturierung des Verkehrsbereichs führt zu
einer erhöhten Wechselrate innerhalb der Verkehrsgesellschaften und der DVV.
Anzahl der Mitarbeiter nach Sparten
Versorgung
Stadtwerke Duisburg AG
Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH
Netzbetrieb
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
Verkehr
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
BVD BusVerkehr Duisburg GmbH
WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH
Services
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
rhein ruhr Partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH
Wirtschaftsbetriebe Duisburg - Betriebsführungsgesellschaft mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie mbH
DU-ING Infrastrukturgesellschaft Duisburg mbH
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH
Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
2008
%
2007
%
Abweichung
%
1.583
6
1.589
35,1
0,1
35,2
1.620
5
1.625
35,5
0,1
35,6
-37
1
-36
-2,3
20,0
-2,2
44
44
1,0
1,0
36
36
0,8
0,8
8
8
22,2
22,2
806
89
64
6
965
17,9
2,0
1,4
0,1
21,4
868
59
85
3
1.015
19,0
1,3
1,9
0,1
22,2
-62
30
-21
3
-50
-7,1
50,8
-24,7
100,0
-4,9
109
1.802
1.911
4.509
2,4
40,0
42,4
100,0
79
1.811
1.890
4.566
1,7
39,7
41,4
100,0
30
-9
21
-57
38,0
-0,5
1,1
-1,2
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 75
Konzernlagebericht
Geschäftslage
1.5 Ertragslage
Die Umsatzerlöse des DVV-Konzerns stiegen im Geschäftsjahr
2008 um 142,0 Mio. EUR auf 755,8 Mio. EUR (i. Vj. 613,9 Mio. EUR).
Insgesamt erhöhte sich die Konzernleistung des DVV-Konzerns
von 625,7 Mio. EUR um 175,0 Mio. EUR bzw. 28,0 % auf 800,7
Mio. EUR.
Treiber für die Umsatzerlösentwicklung waren insbesondere die
Preisentwicklung für Primärenergien sowie die Veränderungen
bei der Beschaffungs- und Vermarktungsstrategie der Stadtwerke Duisburg AG, die jedoch zu weitgehend analogen Anstiegen
insbesondere im Materialaufwand geführt haben. Mengen- und
preisbedingt haben sich die Verkaufserlöse im Bereich der
Stromversorgung aufgrund der Weitergabe gestiegener Beschaffungskosten und Zuwächse im Bereich der Weiterver­teiler
aufgrund der Trennung der Beschaffungs- und Vermarktungsportfolien zwischen Kraftwerk und Vertrieb erhöht. Witterungsbedingt kam es im Vorjahresvergleich zu deutlichen Mengen­
anstiegen bei der Gas- und Fernwärmeversorgung, die flankiert
von Preisanpassungen zur Weitergabe der gestiegenen Beschaffungskosten für Gas und Fernwärme zu weiteren Umsatzsteigerungen beitragen. Dem stehen leichte mengenbedingte Rückgänge bei den Wasserverkaufserlösen infolge der rückläufigen
Bevölkerungsentwicklung in Duisburg und den zunehmenden
Einsparbemühungen der Kunden gegenüber.
Zum Anstieg der Umsatzerlöse der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG im Vorjahresvergleich haben vor allem preisbedingte
Mehreinnahmen im Bar- und Zeitkartenverkehr sowie ansteigende Fahrgastzahlen beigetragen.
Vor allem Veränderungen beim Ausweis der Inanspruchnahme
von Rückstellungen haben zu dem ausgewiesenen Anstieg der
sonstigen betrieblichen Erträge im Vorjahresvergleich beigetragen. Auch diesem Zuwachs stehen analoge Steigerungen bei
den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber. Als we-
Seite 76 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
sentlicher einmaliger Effekt des Geschäftsjahres sind die Veräußerungen diverser bebauter Grundstücke bei der SWDU und
der DVG zu nennen, aus denen insgesamt ein Veräußerungsgewinn von 6,5 Mio. EUR erzielt und im Konzernabschluss unter
den Gewinnrücklagen ausgewiesen wurde.
Der passivische Unterschiedsbetrag i. H. v. 1,5 Mio. EUR aus der
Kapitalkonsolidierung wurde ertragswirksam aufgelöst, nachdem die bei der Bildung des Postens erwarteten Effekte eingetreten sind.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe steigen
um 139,1 Mio. EUR oder 57,6 % an. Grund sind vor allem die extremen Preisanstiege für Primärenergien im Jahresverlauf 2008. Die
rückläufigen Preistendenzen zum Jahresende infolge der Finanzkrise haben sich aufgrund von längerfristigen Lieferverträgen
und dem zeitlichen Verzug infolge der branchenüblichen Preisgleitklauseln im Jahr 2008 noch nicht niedergeschlagen, sondern
wirken sich erst seit Jahresbeginn 2009 im DVV-Konzern aus.
Der Anstieg der Löhne und Gehälter um 3,8 % ergibt sich bei einer um 0,8 % gestiegenen durchschnittlichen Zahl der Beschäftigten hauptsächlich auf Grund der Tarifsteigerungen in den angewendeten Tarifverträgen. Die sozialen Abgaben sinken
überproportional im Wesentlichen aufgrund der im Vorjahr gebildeten Rückstellungen für Altersteilzeit.
Die Abschreibungen steigen bei erhöhter Investitionstätigkeit
gegenüber dem Vorjahr um 1,3 %. Der Zuwachs bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen beruht im Wesentlichen auf
dem Ausweiswechsel bei der Inanspruchnahme von Rückstellungen bei der Stadtwerke Duisburg AG. Insgesamt ergibt sich
ein Anstieg der konsolidierten Aufwendungen für die Konzernleistungen von 631,0 Mio. EUR auf 788,5 Mio. EUR. Dies entspricht
einem Anstieg von 157,5 Mio. EUR oder 25,0 %.
Das Finanz- und Beteiligungsergebnis verbessert sich um 0,7 Mio.
EUR oder 12,1 %, im Wesentlichen aufgrund planmäßiger Tilgung.
Konzernlagebericht
2008
2007
T EUR
%
T EUR
%
Ergebnisveränderung
T EUR
755.813
94,4
613.863
98,1
141.950
23,1
%
Umsatzerlöse
abzüglich
Stromsteuer / Gassteuer
Erhöhung des Bestandes
an unfertigen Leistungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Konzernleistung
41.083
5,1
39.118
6,3
-1.965
5,0
1.836
7.409
76.682
800.657
0,2
0,9
9,6
100,0
871
8.742
41.349
625.707
0,1
1,4
6,6
100,0
965
-1.333
35.333
174.950
110,8
-15,2
85,5
28,0
Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Leistungen
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
380.607
47.996
47,5
6,0
241.544
46.971
38,6
7,5
-139.063
-1.025
-57,6
-2,2
137.828
17,2
132.835
21,2
-4.993
-3,8
41.456
5,2
57.071
9,1
15.615
27,4
65.713
114.854
788.454
12.203
-4.762
7.441
2.259
1.094
4.088
-8.625
14.686
0
10.149
0
8,2
14,3
98,5
1,5
-0,6
0,9
0,3
0,1
0,5
-1,1
1,9
0,0
1,3
0,0
64.848
87.690
630.959
-5.252
-5.418
-10.670
5.488
1.063
-17.221
-5.215
13.891
10.751
2.206
0
10,4
14,0
100,8
-0,8
-0,9
-1,7
0,9
0,2
-2,8
-0,8
2,2
1,8
0,4
0,0
-865
-27.164
-157.495
17.455
656
18.111
3.229
-31
21.309
-3.410
795
-10.751
-7.943
0
-1,3
-31,0
-25,0
-332,3
-12,1
-169,7
58,8
-2,9
-123,7
65,4
5,7
-100,0
-360,2
0,0
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung 14.850 T EUR (i. Vj. 31.119 T EUR)
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Aufwendungen für die Konzernleistung
Konzernbetriebsergebnis
Finanz- und Beteiligungsergebnis
Gesamtergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
Konzernjahresüberschuss (i.Vj. -fehlbetrag)
Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn
Entnahme aus der Kapitalrücklage
Entnahme aus den Gewinnrücklagen
Einstellung in die Gewinnrücklagen
Konzernbilanzgewinn
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 77
Konzernlagebericht
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sinken aufgrund
des rückläufigen steuerlichen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Mio. EUR. Im Vorjahr errechneten sich innerhalb der
steuerlichen Organschaft aufgrund des positiven steuerlichen
Ergebnisses Ertragssteuern, die in 2008 nicht mehr angefallen
sind.
Der Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss verbessert sich von
einem Fehlbetrag von 17,2 Mio. EUR im Vorjahr auf einen Überschuss von 4,1 Mio. EUR. Das entspricht einer Verbesserung von
21,3 Mio. EUR. Somit wird, im Vergleich zum Vorjahr, eine erstmalig positive Eigenkapitalrendite (EBT 7,4 Mio. EUR / bilanzanalytisches Eigenkapital 347,0 Mio. EUR) von +2,1 % (im Vorjahr noch
–3,1 %) erreicht.
Diese Gesamtverbesserung des Konzernergebnisses ergibt sich
neben einer Verbesserung der Jahresergebnisse der Einzelabschlüsse aus positiven Konsolidierungseffekten.
Bei der Verbesserung der Einzelabschlussergebnisse sind insbesondere zu nennen:
die Verbesserung des DVV Jahresfehlbetrages um 4,7 Mio. EUR auf –14,7 Mio. EUR,
die Verbesserung des SWDU Jahresüberschusses vor Gewinn abführung um 4,9 Mio. EUR auf 34,6 Mio. EUR sowie
die Verbesserung des DVG Jahresfehlbetrages vor Verlustüber nahme um 0,6 Mio. EUR auf –45,8 Mio. EUR.
Seite 78 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Wesentliche positive Konsolidierungseffekte ergaben sich aus
der erfolgswirksamen Rücknahme der Einstellung in die Sonderposten nach § 6b EStG, aus der Auflösung des passivischen
Unter­schiedbetrages sowie aus Konsolidierungsbuchungen aufgrund von Zwischenergebniseliminierungen.
Die Gewinnabführung an andere Gesellschafter erhöht sich im
Vergleich zum Vorjahr aufgrund des verbesserten Ergebnisses
der Stadtwerke von 5,2 Mio. EUR auf 8,6 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der Entnahmen bzw. Einlagen in die Rücklagen ergibt
sich ein ausgeglichener Konzernbilanzgewinn.
Konzernlagebericht
Die Jahresergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen vor Rücklagenbildung und Ergebnisabführung stellen
sich wie folgt dar:
Jahresergebnisse nach Sparten
2008
T EUR
2007
T EUR
Abweichung
T EUR
%
Versorgung
Stadtwerke Duisburg AG
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH
Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH
34.640
602
-4
-79
29.721
484
1
0
4.919
118
-5
-79
16,6
24,4
-790,8
-100,0
Netzbetrieb
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
-3.060
2.217
-5.277
-238,0
Verkehr
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
BVD BusVerkehr Duisburg GmbH
WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH
-45.814
335
14
19
-46.389
7
31
393
575
328
-17
-374
-1,2
4.685,7
-54,8
-95,2
Services
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie mbH
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH
-14.686
2.587
491
24
8
436
1
-3
0
-3
0
-19.358
2.307
329
11
22
211
-2
-2
0
-2
0
4.672
280
162
13
-14
225
3
-1
0
-1
0
-24,1
12,1
49,2
118,2
-63,3
106,6
-150,0
50,0
0,0
50,0
0,0
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 79
Konzernlagebericht
1.6
Vermögens- und Finanzlage
Die Daten des handelsrechtlichen Jahresabschlusses wurden für die folgende Bilanzanalyse und die Ermittlung aussagefähiger Kennzahlen nach finanzwirtschaftlichen Kriterien aufbereitet.
Bilanzstruktur
Aktiva
31.12.2008
T EUR
%
31.12.2007
T EUR
%
13.949
597.533
6.335
617.817
1,6
70,5
0,7
72,8
15.725
621.293
6.936
643.954
1,9
73,5
0,8
76,2
25.817
88.258
96.812
210.887
3,0
10,4
11,5
24,9
13.100
104.671
61.790
179.561
1,5
12,4
7,3
21,2
19.452
848.156
2,3
100,0
22.356
845.871
2,6
100,0
311.483
34.649
346.132
36,7
4,1
40,8
302.811
35.169
337.980
35,8
4,2
40,0
17.833
123.714
157.827
299.374
2,1
14,6
18,6
35,3
18.065
94.328
191.291
303.684
2,1
11,1
22,6
35,8
85.135
117.515
202.650
848.156
10,0
13,9
23,9
100,0
81.438
122.769
204.207
845.871
9,6
14,6
24,2
100,0
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Flüssige Mittel
Forderungen
Rechnungsabgrenzungsposten
Betriebsvermögen
Passiva
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital und Rücklagen
Investitionszulagen u. Baukostenzuschüsse
Langfristiges Fremdkapital
Baukostenzuschüsse
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Kurzfristiges Fremdkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Betriebskapital
Seite 80 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernlagebericht
Die Bilanzsumme steigt von 845,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 848,2 Mio. EUR im Berichtsjahr. Die Erhöhung ist auf der Aktivseite im Wesentlichen auf die Zunahme der Vorräte und der Forderungen zurückzuführen. Gegenläufig verringert sich der Rechnungsabgrenzungsposten. Auf der Passivseite führt die Erhöhung des Eigenkapitals zur Zunahme der Bilanzsumme. Gleichzeitig verringert sich das
kurz- und langfristige Fremdkapital.
Bilanzstruktur
Aktiva
Passiva
36,7 %
72,8 %
Zulagen und Zuschüsse
34,649 Mio. EUR
35,3 %
Anlagevermögen
617,817 Mio. EUR
Umlaufvermögen und RAP
230,339 Mio. EUR
4,1 %
Eigenkapital
311,483 Mio. EUR
langfristige Schulden
299,374 Mio. EUR
27,2 %
Das Anlagevermögen ist annähernd durch das Eigenkapital und
das langfristige Fremdkapital gedeckt. Der Deckungsbetrag beträgt 98,4 % und bewegt sich somit in etwa auf Vorjahresniveau.
Insofern ist mit einer Langfristdeckung von nahezu 100 % die
Fristenkongruenz zwischen Anlagevermögen und langfristig
finanziertem Kapital gewahrt.
Der Konzern weist mit einer Eigenkapitalquote von 40,9 % (i. Vj.
40,0 %) eine solide Eigenkapitalausstattung auf. Durch die Einbeziehung sämtlicher unmittelbarer und mittelbarer Beteiligungen ≥ 50 % im Rahmen der Vollkonsolidierung wird an dieser
23,9 %
kurzfristige Schulden
202,650 Mio. EUR
Stelle ein Höchstmaß an Transparenz betreffend der Kapitalausstattung im Konzern erreicht.
Die Rückstellungen beinhalten insbesondere Pensionsverpflichtungen (15,9 Mio. EUR), Steuerrückstellungen (5,1 Mio. EUR),
Altersteilzeitverpflichtungen (35,6 Mio. EUR) und Rückstellungen
für ausstehende Rechnungen (22,1 Mio. EUR). Aufgrund einer zeitlich deutlich vorgezogenen Abschlusserstellung haben sich die
Rückstellungen für ausstehende Rechnungen gegenüber dem
Vorjahr stark erhöht. In den Steuerrückstellungen enthalten ist
eine Rückstellung für passive latente Steuern von 0,3 Mio. EUR.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 81
Konzernlagebericht
Finanzlage – Ausführungen zu den Grundsätzen und Zielen des
Finanzmanagements
Die DVV betreibt mit ihren Tochtergesellschaften ein Cash-Management. Kurzfristige Zahlungsmittelüberschüsse legen die
Tochtergesellschaften bei der DVV an. Auf der Gegenseite stellt
die DVV den Tochtergesellschaften liquide Mittel zwecks Regulierung ihrer kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen zur Verfügung.
Hinsichtlich des längerfristigen Kapitalbedarfs der Tochtergesellschaften werden diesen längerfristige Darlehen eingeräumt.
Das Finanzmanagement der DVV verfolgt das Ziel, die Fähigkeit
zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen jederzeit sicherzustellen. Daneben zählen zu den übergeordneten Zielen des Finanzmanagements die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten,
das Management finanzieller Risiken – insbesondere Liquiditätsrisiken, Marktpreisrisiken und Adressausfallrisiken eine kostenund risikooptimierte Finanzmittelbeschaffung und -anlage sowie die Optimierung des Zinsergebnisses.
Die Entwicklung der liquiden Mittel stellt sich verkürzt wie folgt
dar. Eine ausführliche Kapitalflussrechnung nach DRS 2 ist Bestandteil des Konzernabschlusses.
Der Konzern erwirtschaftet wie im Vorjahr einen positiven operativen Cashflow (+42,6 Mio. EUR). Zur vollständigen Finanzie-
Cashflow aus dem operativen Bereich
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung der liquiden Mittel
Zuzügl. Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Seite 82 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
rung der Investitionen (–37,2 Mio. EUR) sowie zur Bedienung der
fälligen Kredite (–27,9 Mio. EUR) ist der Konzern derzeit noch auf
Eigenkapitalzuführungen des Mehrheitsgesellschafters Stadt
Duisburg (+14,7 Mio. EUR) angewiesen. Mittelfristig wird bis zum
Jahre 2012 die Unabhängigkeit von den regelmäßigen Nachschüssen des Mehrheitsgesellschafters angestrebt.
Dem Rückgang des operativen Cashflows im Vergleich zum Vorjahr steht ein Anstieg des Working Capital gegenüber: Bei nur
geringfügig verändertem kurzfristigen Fremdkapital hat sich
das kurzfristige Vermögen um 31,3 Mio. EUR auf 210,9 Mio. EUR
erhöht. Ursächlich für den Anstieg des kurzfristigen Vermögens
sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die
Vorräte.
Neue Kredite wurden im Berichtsjahr nicht aufgenommen. Aufgrund der Finanzkrise ist künftig mit einem Anstieg der Risikoprämien der Banken zu rechnen. Es ist davon auszugehen, den
benötigten Fremdkapitalbedarf für den Konzern auch weiterhin
zu angemessenen Kapitalkosten sicherstellen zu können.
Zu Verfügungsbeschränkungen über den Finanzmittelfonds verweisen wir auf Kapitel 4 Nachtragsbericht. Unter den derzeitigen
Rahmenbedingungen lässt sich keine negative Veränderung der
Liquiditätssituation erkennen, so dass die Fähigkeit zur Erfüllung
der Zahlungsverpflichtungen, trotz der inzwischen nicht mehr
bestehenden Verfügungsbeschränkung, jederzeit vorhanden ist.
2008
T EUR
2007
T EUR
42.608
-37.186
-21.835
-16.413
104.671
88.258
80.563
-52.917
-35.424
-7.778
112.449
104.671
Konzernlagebericht
2. Risikobericht
Unternehmerisches Handeln wird bestimmt durch die permanente Konfrontation mit Chancen und Risiken. Risikomanagement, im Sinne von § 91 Abs. 2 AktG, ist deshalb ein entscheidendes Element für den Erfolg unserer Geschäftstätigkeit. Ziel
des Risikomanagements ist nicht die Vermeidung aller möglichen Risiken, sondern die Schaffung von Handlungsspielräumen, die ein bewusstes Eingehen von Risiken aufgrund umfassender Kenntnis der Risiken und Risikozusammenhänge sowie
Gegensteuerungsmaßnahmen ermöglichen.
Unter einem Risiko sind Ereignisse oder Handlungen zu verstehen, welche den DVV-Konzern daran hindern, seine Ziele zu verwirklichen bzw. seine Strategien erfolgreich umzusetzen. Der
Risikobegriff umfasst mithin alle internen und externen Ereignisse, Handlungen oder Versäumnisse, die eine potenzielle Gefährdung der Geschäftsentwicklung sowie der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage nach sich ziehen.
Der Wettbewerb hat das Risikoumfeld der DVV-Unternehmen
dramatisch verändert. Waren bisher die Sicherheit von Produktion und Verteilung und die Ordnungsmäßigkeit von Geschäftsprozessen die wesentlichen Beobachtungsfelder, so werden
heute gleichgewichtig der Markt mit unseren heutigen sowie
unseren potentiellen Kunden und das Verhältnis zu unseren
Wettbewerbern zum Gegenstand des Risikomanagements.
Zu seinen Zielen gehören der kontrollierte Umgang mit Risiken
in den Konzernunternehmen, die gezielte Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. der Auswirkungen von Ereignissen, die den Fortbestand eines Unternehmens gefährden oder
die Durchführung vorteilhafter Projekte negativ beeinflussen,
die nachhaltige Sicherung bestehender und künftiger Erfolgspotenziale und die Wahrung von Wettbewerbsvorteilen durch
bewussten Umgang mit Risiken.
Der implementierte Risikomanagement-Prozess soll sicherstellen, dass wesentliche Risiken rechtzeitig erkannt, kontinuierlich
überwacht und berichtet und auf ein akzeptables Maß reduziert werden.
Die Risiken des DVV-Konzerns ergeben sich maßgeblich aus den
Risiken der Tochtergesellschaften SWDU AG und DVG AG, die
daher auch in der Ergebnisabführung des DVV-Konzerns aufgeführt werden.
Gemäß der Geschäftsordnung für das Risikomanagement wurden die Risiken des DVV-Konzerns in den einzelnen Bereichen
und Gesellschaften erfasst und in Workshops detailliert besprochen. Dabei wurden Ansatzpunkte zur weiteren Bearbeitung
sowie mögliche Maßnahmen zur Reduzierung wesentlicher Risiken aufgezeigt. Über die Ergebnisse und die aktuelle Entwicklung einzelner, wesentlicher Risiken ist der Konzern-Vorstand
quartalsweise im Rahmen des Risikokomitees in Kenntnis gesetzt worden.
Auch in 2008 hat die hohe Volatilität auf den Energiemärkten
die Risikosituation des DVV-Konzerns maßgeblich beeinflusst
und die Leistungsfähigkeit des Energiehandels im Portfoliound Risikomanagement zu einer wichtigen Voraussetzung für
die positive Entwicklung des DVV-Konzerns gemacht. Im Zuge
der Finanzkrise wurde darüber hinaus besonderes Augenmerk
auf die sorgfältige Bonitätsbeurteilung und -überwachung der
Geschäftspartner im Vertriebs- und Finanzbereich gelegt.
Der deutsche Gesetzgeber setzt mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz die Trennung der Strom- und Gasnetze von Erzeugung und Vertrieb verschärft um. Die Regulierungsbehörde
überwacht das organisatorische, buchhalterische und informatorische Unbundling und kontrolliert die Netzentgelte und Leistungsbeziehungen zwischen den zu trennenden Bereichen. Erklärtes Ziel dieser Regulierung ist eine Senkung dieser Entgelte.
Damit steigt der Kostensenkungsdruck auch in den Bereichen,
die bisher nicht dem Wettbewerb ausgesetzt waren. Mit der
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 83
Konzernlagebericht
Gründung der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH am
01. Januar 2007 ist den gesetzlichen Vorgaben zum gesellschaftsrechtlichen Unbundling gem. § 7 EnWG Rechnung getragen worden.
Im Rahmen der Risikodarstellung unterscheiden wir zwischen
vier wesentlichen Risikofeldern:
Marktrisiken
Als Versorgungsunternehmen mit eigenen Erzeugungsanlagen
sind die SWDU sowohl auf der Vermarktungs- als auch auf der
Beschaffungsseite in hohem Maß von der Entwicklung auf den
Energiemärkten abhängig. Zur Begrenzung der mit den erheblichen Schwankungen auf diesen Märkten verbundenen Unsicherheiten werden die innerhalb der SWDU bestehenden
Strom-, Gas-, Kohle- und CO2-Positionen systematisch über ein
Portfolio- und Risikomanagement bewirtschaftet.
Der Dieselpreis stellt einen maßgeblichen Kostenfaktor für das
Ergebnis der DVG dar. Zur Begrenzung der mit den zunehmenden Schwankungen auf den Ölmärkten verbundenen Risiken
werden von der DVG Diesel-Swaps ausschließlich zur Absicherung eingesetzt. Der Einsatz dieser Finanzinstrumente unterliegt einem stringenten Regelwerk, das Ordnungsmäßigkeit und
Effizienz sicherstellt.
Zur Absicherung von Währungsrisiken, die sich durch den Kohleeinkauf in US-Dollar ergeben, werden Währungstermingeschäfte abgeschlossen. Zur Begrenzung der Kreditrisiken ist eine
sehr gute Bonität der Banken und Handelspartner grundsätzlich
Voraussetzung für Transaktionen am Terminmarkt.
Die DVG hat zusammen mit der Stadt Duisburg im Rahmen einer
US-Leasing-Transaktion die in ihrem Eigentum stehenden Anlagen des Stadtbahn- und Straßenbahnsystems an einen US-Investor vermietet und wiederum zurückgemietet. Der Transaktion, an deren wirtschaftlichem Ergebnis die DVG mit einem Anteil
von 20 % partizipierte, liegt ein umfassendes und komplexes
Vertragswerk zugrunde. Die DVG hat im Rahmen dieses Vertragswerks die Einhaltung bestimmter vertraglicher Verpflichtungen
garantiert. Das Gesamthaftungsrisiko ist detailliert schwer ermittelbar, liegt aber sicherlich im Mrd. US-Dollar-Bereich. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist gering. Das Gesamthaftungsrisiko
setzt sich zusammen aus:
Gesamtschuldnerische Haftung Stadt Duisburg/DVG
(nach innen Freistellung der DVG durch die Stadt Duisburg)
Veränderung der dt. Steuergesetzgebung
Nicht-Ausübung der Kaufoption
Verlust des Systems, z. B. aufgrund Naturereignis,
Terroranschlag
Vertragsverletzungen
Ausfall eines Finanzinstituts, das Zahlungsübernahme vereinbarungen übernommen hat
Finanzrisiken
Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftkrise haben sich die Adress­
ausfallrisiken der Geschäftspartner des DVV-Konzerns seit 2008
deutlich erhöht. Aus diesem Grund wird ein besonderes Augenmerk auf die sorgfältige Bonitätsbeurteilung und -überwachung
der Geschäftspartner gelegt. Die von VK-F geleitete Task-ForceFinanzkrise beobachtet darüber hinaus die Auswirkungen der
Finanz- und Wirtschaftkrise auf den DVV-Konzern.
Seite 84 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Direkt durch die DVG beeinflussbar ist die Minimierung der Risiken aus eventuellen Vertragsverletzungen. Vor diesem Hintergrund handeln die mit dieser Aufgabe betreuten Akteure nach
einer vom Vorstand beschlossenen Dienstanweisung. Wesentlicher Bestandteil der Dienstanweisung ist das durch eine amerikanische Rechtsberatung und in Abstimmung mit den amerikanischen Vertragspartnern erstellte Pflichtenheft. Die DVG hat ein
internes Kontrollsystem (IKS) für die Überwachung der vertraglich vereinbarten Pflichten installiert. In diesem Zusammenhang
Konzernlagebericht
steht der ordnungsgemäße Umgang mit der Dienstanweisung
an zentraler Stelle. Über die aktuellsten Entwicklungen werden
Vorstand und Aufsichtsrat regelmäßig informiert.
Die Gesellschaft geht nicht davon aus, dass sich für die DVG aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise künftig wesentliche
negative Auswirkungen ergeben.
Operative Risiken
Durch die Unterbrechung der geplanten Leistungserbringung
ergeben sich operative Risiken im IT-, Betriebs-, Organisationsund Personalbereich der SWDU. Diesbezügliche Risiken werden
durch entsprechenden Versicherungsschutz und große Aufmerksamkeit hinsichtlich des Projekt- und Qualitätsmanagements
begrenzt. Insbesondere Ausfall und Störung der Erzeugungsanlagen und der Verteilernetze können zu dauernden Störungen
im Betriebsablauf führen. Auf die nachhaltige Instandhaltung
der Anlagen und Netze wird daher besonderer Wert gelegt.
Strategische und regulatorische Risiken
Die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Netzregulierung
stellen für die SWDU Netzgesellschaft ein substanzielles regulatorisches Risiko dar. Im Jahr 2009 wird die Anreizregulierung die
bisherige Genehmigung der Netzentgelte ablösen. Damit einhergehend sind weitere Kürzungen der Netzentgelte zu erwarten.
Mit der Einführung des neuen Energiewirtschaftsrechts sind die
Preise für Zählung und Messung sowie Abrechnung Gegenstand
der Genehmigungspflicht nach § 23a EnWG. Im Zusammenhang
mit der Netzentgeltverordnung sind diese Preise kostenorientiert zu ermitteln, wobei mit Mindereinnahmen zu rechnen ist.
änderung bestehender Verordnungen und Beschlüsse und der
damit verbundenen notwendigen Umsetzungsaktivitäten, die
eine stetige Anpassung der damit verbundenen unternehmensinternen Prozesse und Verfahrensweisen erfordern. Insbesondere die unternehmensinterne Implementierung der Bedingungen des Gasnetzzugangs aufgrund der Änderung der
Kooperationsvereinbarung beherrschten die Aktivitäten im Jahr
2008. Da die regulatorische Entwicklung im Gasbereich noch
nicht abgeschlossen ist und das Ziel auch noch nicht absehbar
ist, werden laufende Änderungen uns noch langfristig begleiten.
Somit muss die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen weiterhin sorgfältig beobachtet werden, da diese hinsichtlich des Risikopotenzials eine erhebliche Auswirkung auf die
langfristige Unternehmensstrategie haben können.
Der Bezug von Fördermitteln stellt in verschiedenen Projekten
der DVG einen wichtigen Teil der Finanzierung dar, deren Nichterhalt somit ein deutliches Risiko. Aus diesem Grund werden sowohl bestehende als auch potentielle Fördermaßnahmen über
ein eigenständiges Zuwendungsmanagement abgewickelt.
Der Rat der Stadt Duisburg beabsichtigt als Aufgabenträger für
den Öffentlichen Nahverkehr die Verkehrsleistung entsprechend
EU-Verordnung 1370/07 an die DVG direkt zu vergeben („Direktvergabe“). Dadurch wird das Risiko der DVG begrenzt, (einen Teil
der) Verkehrsleistung an einen privaten Anbieter auf Basis des
Preiswettbewerbs zu verlieren. Die „Direktvergabe“ durch den
Aufgabenträger ist an die Einhaltung strenger Kriterien gebunden. Insbesondere die Anforderungen an eine EU-konforme Finanzierung sind von der DVG unbedingt zu beachten („AltmarkTrans-Urteil“).
Die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen muss
weiterhin laufend beobachtet werden, da diese hinsichtlich des
Risikopotenzials eine erhebliche Auswirkung auf die langfristige
Unternehmensstrategie haben können.
Der Ordnungsrahmen der Regulierung in der Netzwirtschaft ist
geprägt durch eine laufende Veröffentlichung neuer sowie Ver-
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 85
Konzernlagebericht
3.
Derivate Finanzinstrumente
Die DVV verfolgt eine konservative Risikopolitik mit einer ge­
ringen Risikobereitschaft. So werden Marktpreisrisiken aktiv
gemanagt und eine hohe Planungssicherheit angestrebt. Das
Management von Marktpreisrisiken begrenzt die Auswirkungen
von Kursschwankungen von Währungen, Zinssätzen und Commodities.
Für die SWDU wurden insbesondere Marktpreisrisiken in der
Rohstoffbeschaffung, in Fremdwährungen sowie im Zinsbereich
identifiziert. Die Marktpreisrisiken in der Rohstoffbeschaffung
betreffen in hohem Maße den Bezug von Kraftwerkskohle. Im
Zuge der Vermarktung von Strom werden über Finanzinstrumente die benötigten Kohlemengen für die Energieerzeugung
fristenkongruent abgesichert. Im Geschäftsjahr 2008 wurden
Absicherungsgeschäfte für den Planungszeitraum 2009 und 2010
abgeschlossen.
Auf den internationalen Rohstoffmärkten findet der Handel fast
ausschließlich in US-Dollar statt. Die physisch beschafften Kohlemengen werden ebenfalls in US-Dollar gehandelt. Um das Transaktionsrisiko durch Wechselkursschwankungen zu neutralisieren, wurden für die abgesicherten Kohlemengen entsprechende
Devisentermingeschäfte abgeschlossen.
Festpreisrisiken wird zum einen durch die entsprechend kontrahierten Vermarktungsgeschäfte und zum anderen durch eine
selektive Vorgehensweise beim Abschluss der Absicherungsgeschäfte entgegengewirkt. Im Zins- und Verbindlichkeitenmanagement werden Zinsänderungsrisiken durch die Aufnahme von
festverzinslichen Mitteln bzw. durch synthetisch konstruierte
Festzinsdarlehen neutralisiert. Im Geschäftsjahr 2008 wurden
keine Derivate im Zinsmanagement abgeschlossen. Für die Folgejahre sind neben der Prolongation von Darlehen ausschließlich Kreditaufnahmen für Großinvestitionen vorgesehen.
Seite 86 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Durch die derzeitige Situation auf den Finanzmärkten ist künftig
mit leicht erhöhten Risikoprämien seitens der Banken zu rechnen. Auf Grund der erwarteten Branchenentwicklung und der
Positionierung der Stadtwerke Duisburg AG sowie dem derzeit
niedrigen Zinsniveau ist davon auszugehen, den benötigten
Fremdkapitalbedarf zu angemessenen Kapitalkosten sicher­
stellen zu können.
Für die DVG wurden insbesondere Marktpreisrisiken im Bus­
betrieb identifiziert, die in hohem Maße den Bedarf von Dieselkraftstoff betreffen. Um im Einklang mit eingeleiteten Ratio­
nalisierungsmaßnahmen eine in hohem Maße gesicherte
Kal­ku­lationsgrundlage zu erreichen und die Preisschwankungen der hochvolatilen Rohstoffmärkte zu neutralisieren, wurden im Geschäftsjahr 2008 selektiv Absicherungsgeschäfte für
den Bedarf von Dieselkraftstoffmengen für die Jahre 2009, 2010
und 2011 abgeschlossen.
Marktpreisrisiken sowie Liquiditätsrisiken, resultierend aus
Preisanstiegen auf den Rohstoffmärkten, werden durch diese
Absicherung neutralisiert. Die Absicherung erfolgt über ein handelbares Dieselkraftstoff-Äquivalent, welches eine hohe Korrelation zum tatsächlichen Beschaffungspreis aufweist. Den mit der
Absicherung einhergehenden Festpreisrisiken durch fallende
Rohstoffpreise wurde entgegengewirkt, indem für die entsprechenden Planungsjahre ausschließlich Teilbedarfe abgesichert
wurden.
Die eingesetzten Absicherungsgeschäfte (Termin- und Optionsgeschäfte, Swaps, Caps etc.) weisen einen hohen Sicherheitszusammenhang aus und werden stets mit einem Grundgeschäftsbezug abgeschlossen. Für die entsprechenden Grund- und
Absicherungsgeschäfte wurden im Versorgungsbereich Bewertungseinheiten gebildet. Da für die zukünftige Erbringung von
Fahrdienstleistungen im Busbetrieb der DVG keine Kontrahierungsmöglichkeit des Grundgeschäftes besteht, handelt es sich
um antizipatives Hedging. Die Anwendung der Hedge-Beziehungen wird durch Richtlinien im DVV-Konzern reglementiert.
Konzernlagebericht
4.
Nachtragsbericht
Die DVV hatte zum Zeitpunkt der Eröffnung des Moratoriums
der Bafin am 15.09.2008 gegenüber Lehman Brothers 30 Mio.
EUR als Wochen- und Monatsgelder angelegt. Alle Anlagen waren durch den Einlagensicherungsfond des Bundesverbands
deutscher Banken gesichert. Nach Beendigung des Moratoriums
und Eröffnung des Insolvenzverfahrens über Lehman Brothers
Deutschland hat der Bundesverband deutscher Banken die Recherchen zur Auszahlung der gesicherten Anlagen begonnen
und am 18.02.2009 der DVV die Anlagesumme neben Zinsen bis
zur Insolvenzeröffnung erstattet.
5.
Ausblick
Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH befindet sich weiterhin in einem schwierigen Umfeld, das von fortwährenden Veränderungen der Marktbedingungen sowie des
Rechtsrahmens geprägt ist. Die insbesondere die Versorgungsund Verkehrstöchter betreffenden Veränderungen führen zu der
Notwendigkeit einer kontinuierlichen Effizienzsteigerung und
Kostensenkung in allen operativen Konzerngesellschaften und
steuernden Konzernbereichen.
Hierzu wurden in allen Konzerngesellschaften, insbesondere der
Stadtwerke Duisburg AG und der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen ein­
geleitet. Im Verkehrsbereich wurde eine Restrukturierungs­
vereinbarung geschlossen, die eine Ergebnisverbesserung von
10,1 Mio. EUR bis 2012, bezogen auf das Defizit 2006 i. H. v.
50,3 Mio. EUR, vorsieht. Für die Versorgungssparte wurde eine
ähnliche Vereinbarung getroffen, die im Konzern in Summe unter dem Programm „Fit 2012“ ein ausgeglichenes Konzernergebnis erzielen soll. Insgesamt gesehen bedeutet dies, dass es über
die nächsten Jahre eine Ergebnisverbesserung im DVV-Konzern
von rd. 5 Mio. EUR pro Jahr zu erzielen gilt.
Im Zuge der erforderlichen Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung wird auch
die Hebung von Synergien eine wichtige Konzernaufgabe
bleiben.
Darüber hinaus werden die Leistungen der Gesellschaften durch
die klare Spezialisierung bzw. Fokussierung der Leistungen in
einzelnen, separaten Einheiten für Kooperationen sowie die
Leistungserbringung gegenüber Dritten interessanter.
Dies wurde zum 01.01.2009 mit der Überführung der Shared-Service-Bereiche in die eigens hierzu gegründeten Gesellschaften
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH, DU-IT Gesellschaft
für Informationstechnologie Duisburg mbH und PSD PersonalService Duisburg GmbH weiter forciert. Die Dienstleistungsanteile der DVV werden damit in den Gesellschaften selbst erbracht. Während die KDD konzernweit alle wesentlichen
Dienstleistungen des Finanz- und Rechnungswesen bündelt,
bietet die PSD Leistungen im Bereich Personalwirtschaft und
-abrechnung an. Die Bereitstellung der Informationstechnologie
für alle Bereiche des Konzerns wird künftig durch die Bündelung
der IT-Dienstleistungen in der DU-IT sichergestellt. Die mit der
gesellschaftsrechtlichen Trennung verbundene Transparenz
wird Aufschluss über die Effektivität und Effizienz der so genannten Querschnittfunktionen geben.
Mit der Einführung der Produktverrechnung zum 01.01.2009
wurde eine weitere Präzisierung und Umgestaltung der Overheadleistungen mit eindeutig definierten Produkten und
Leistungsabrechnungen zu branchenüblichen Marktpreisen
vollzogen. Über die gewonnene Transparenz der Leistungsbeziehungen und -inhalte wird die Möglichkeit geboten, Leistungsanforderungen bedarfsgerecht und damit kostenorientiert zu gestalten.
Ein weiterer Ansatz zur Kostensenkung besteht in der Begrenzung der Beraterkosten, die bedingt durch weitere regulatorische Veränderungen und die Zunahme an Komplexität von Wir-
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 87
Konzernlagebericht
kungszusammenhängen tendenziell steigen. Insofern werden
derzeit Maßnahmen zur konzerinternen Erbringung von Beratungsleistungen in Zusammenarbeit mit einem externen Partner eingeleitet.
Konkrete Maßnahmen werden im Frühjahr vorgestellt und orientieren sich dabei bewusst an der Sicht der Fahrgäste, die im
Rahmen einer Kundenbefragung im Jahr 2008 nach Verbesserungen befragt wurden.
Insgesamt betrachtet glauben wir mit den vorgenannten Maßnahmen ein zukunftsfähiges Paket geschnürt zu haben, das die
Zielsetzung zur Erreichung einer „schwarzen Null“ im DVV-Konzern 2012 wirkungsvoll unterstützt.
Der von der Stadt Duisburg geforderten Entlastung des städtischen Haushalts wird durch die Fortsetzung der Restrukturierungsanstrengungen Rechnung getragen. Der Vorstand der DVG
hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine Restrukturierungsvereinbarung mit dem Betriebsrat geschlossen. Die Restrukturierungsvereinbarung sieht eine strukturelle Ergebnisverbesserung von 10,1 Mio. EUR bis 2012, bezogen auf das Defizit 2006 in
Höhe von 50,3 Mio. EUR, vor. Hierzu wurde ein umfangreiches
Maßnahmenpaket geschnürt, das sowohl nachhaltige Kosteneinsparungen als auch Erlössteigerungen beinhaltet. Die ambitionierte Planung tangiert die Leistungsstärke der DVG und ihrer
Beteiligungsgesellschaften und verlangt eine gewaltige Kraftanstrengung der gesamten Belegschaft. Der DVG-Vorstand hat
mit dem Betriebsrat eine erfolgsabhängige Beschäftigungs­
sicherung bis 2020 vereinbart. Einmal jährlich führt ein Gut­
achter ein so genanntes Monitoring für den Aufsichtsrat durch.
Dabei wird geprüft, ob die DVG die vereinbarten Restrukturierungsziele erreicht hat. Für 2007 wurde bereits eine positive
Entwicklung bescheinigt.
In der Verkehrssparte des DVV-Konzerns gilt es nach Umsetzung
des neuen Betriebskonzeptes („Duisburg wird schneller“) und
Trennung von Besteller- und Erstellerebene durch Zusammenfassung der Fahrbetriebsleistungen in der 100%igen Tochter der
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, der VSD Verkehrs-Service
Duisburg GmbH, in 2009 trotz bestehendem Kostendruck die
Stärken in Qualität, Service, Sicherheit und Sauberkeit weiter
auszubauen, um auf breiter Front die Zufriedenheit der Stammkunden zu erhöhen bzw. neue Kunden zu gewinnen.
Kundenzufriedenheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit sind Maßstäbe, an denen die Qualität des Öffentlichen Personennah­
verkehrs (ÖPNV) gemessen wird. Auch die DVG will einen guten
Service bieten, der den Anforderungen der Fahrgäste gerecht
wird. Daher werden in diesem Jahr rund 10 Mio. EUR in Beschleunigungsmaßnahmen einzelner Linien, die Modernisierung von
Haltestellen und den Ausbau seiner Verkehrs-, Service- und
Sicherheitsleistungen investiert.
Ziel ist es, die Qualität des Angebots zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Die DVG wird daher in diesem Jahr
gezielt Schwachstellen beseitigen und ihre Stärken weiter ausbauen. Schwerpunkte liegen dabei unter anderem in der technischen Modernisierung der Fahrzeuge, der Verbesserung der
Fahrgastinformation und der Einführung zusätzlicher Services.
Sicherheitsleistungen werden verstärkt, damit sich die Fahrgäste wohl fühlen.
Seite 88 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Der Wirtschaftsplan der DVG sieht für das Geschäftsjahr 2009
einen Anstieg der Gesamtleistung auf 71,3 Mio. EUR vor und
schließt mit einem Fehlbetrag von 44,2 Mio. EUR ab.
Die in 2007 maßgeblich entwickelte und in 2008 intensivierte Kooperation zwischen der Essener Verkehrs-AG, der Mülheimer
VerkehrsGesellschaft mbH und der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG unter dem Projektnamen „rrp-Verkehr“ wird in 2009
konsequent fortgesetzt. Durch die personenidentische Leitung
der Verkehrsunternehmen seit dem 01.01.2008 wird die Kooperation weiter gefestigt und nachhaltig gestärkt. Diese drei Verkehrsunternehmen haben von ihren Anteilseignern die Chance
zum Aufbau von marktkonformen und damit zukunftsfähigen
Konzernlagebericht
Strukturen bekommen. Die DVG ist vom Erfolg überzeugt und
wird ihn gemeinsam mit den Partnern umsetzen.
künftig eine schnellere Reaktion auf Marktentwicklungen und
Kostenabweichungen ermöglichen.
Auf Basis eines Zielmodells wird die Integration der Verkehrsunternehmen 2009 durch Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft fortgesetzt. Alle drei Verkehrsunternehmen bringen ihre
Leistungen in den neu zu gründenden Verkehrsdienstleister ein.
Voraussetzung hierfür ist zum einen die abgestimmte Beschlussfassung der Räte der Städte Duisburg, Essen und Mülheim an
der Ruhr, die für 2009 anvisiert wird. Zum anderen ist die auch
weiterhin konsequente Einbindung der Arbeitnehmer in den Kooperationsprozess ein entscheidender Erfolgsfaktor. Das kommende Geschäftsjahr wird für rrp-Verkehr von wegweisender
Bedeutung sein, da die Weichen für die nachhaltige Über­
windung kommunaler Grenzen im Nahverkehr des Ruhrgebiets
gestellt werden.
Weiteren Herausforderungen muss sich die SWDU im Geschäftsfeld Energievertrieb stellen. Die großen Preisschwankungen auf
den Rohstoffmärkten haben Einfluss auf die Energiepreise für
Endverbraucher genommen. Die günstige Beschaffung von
Brennstoffen gestaltete sich in 2008 schwieriger als in den Vorjahren. Dies spiegelt sich mit leichtem Zeitverzug in den Preisen
für Energie wider. Die Kunden der SWDU sind durch die Weitergabe der Kosten über die Energiepreise mittelbar von diesem
Effekt betroffen. Zusätzlich muss sich der Energievertrieb weiterhin den Auswirkungen der Marktöffnung stellen. Die Vertriebsmargen werden 2009 unter verstärktem Konkurrenzdruck
stehen. Die SWDU wird sich mit neuen Vertriebsstrategien auf
diese Situation vorbereiten. Aus diesem Grund soll besonders
die Gestaltung innovativer Produkte weiter vorangetrieben werden. Geplant sind sowohl ein neues Internetportal sowie maßgeschneiderte Preismodelle für spezielle Kundensegmente. Darüber hinaus wird das Angebot um Festpreisprodukte erweitert.
Die Energiebranche und damit auch die Stadtwerke Duisburg
AG werden von der negativen Konjunkturprognose für 2009 im
Vergleich zu anderen Branchen voraussichtlich weniger stark
betroffen sein. Dennoch müssen die Stadtwerke sich auf starken
Kostendruck im Netzbereich und einen Preisverfall im Energievertrieb vorbereiten. Positive Effekte sind im Geschäftsfeld der
erneuerbaren Energien zu erwarten.
Eine Hauptaufgabe der SWDU liegt in der Daseinsvorsorge für
die Bürger der Stadt Duisburg. Im Netzbereich stehen sich jedoch der Erhalt der Versorgungssicherheit und ein starker Kostendruck gegenüber. Künftig können immer weniger Kosten
für Betrieb und langfristigen Erhalt der Netze vor den Regulierungsbehörden geltend gemacht werden. Aus diesem Grund
hat die SWDU zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um diesem Effekt entgegenzuwirken und die außerordentlich gute Qualität
der Versorgung dauerhaft zu erhalten. So wurde im vergangenen Jahr die Optimierung der Prozesse und Arbeitsabläufe konsequent fortgesetzt. In 2009 sollen weitere Einsparmaßnahmen greifen. Zur Steigerung der Kostentransparenz wurde
zudem ein neues Steuerungskonzept eingeführt. Dieses soll
Neben dem Vertrieb ist auch die Energieerzeugung von den
Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten betroffen. Letztlich stellt die Erzeugung in den SWDU-eigenen Kraftwerken einen wichtigen Baustein zur Sicherung der Versorgung der Duisburger Bevölkerung dar. Die SWDU hat schon in der Vergangenheit
neben der hocheffizienten Erzeugung von Strom einen Schwerpunkt auf die umweltfreundliche Erzeugung und Verteilung von
Wärme gelegt. Diese strategische Entscheidung zahlt sich heute
besonders durch die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung seitens der Bundesregierung aus. Um diese Vorteile noch intensiver nutzen zu können, will die SWDU ihre umweltfreundlichen
Erzeugungskapazitäten ausweiten. Aus diesem Grund ist für
2009 der Bau eines weiteren flexibel einsetzbaren Gas-Kraftwerks geplant.
Kooperationen sind ein wichtiges Mittel, um dem Kosten- und
Effizienzdruck in der Branche entgegenzutreten. Die Bedeutung
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 89
Konzernlagebericht
von Kooperationen hat sich deshalb auch für die SWDU verstärkt. Gemeinsame Forschung und Entwicklung sowie die
Nutzung gemeinsamer Ressourcen sparen Kosten und fördern
den Erfahrungsaustausch sowie die Innovationskraft der einzelnen Partner. Ein erfolgreiches Beispiel für die Kooperationsbestrebungen der SWDU ist die Gründung der rrpEH (rhein
ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH). Mit dieser
Tochtergesellschaft wurde ein Instrument geschaffen, um die
Vermarktung von Energie gemeinsam mit strategischen Partnern möglich zu machen. Der Energiehandel stellt ein wichtiges Wachstumsfeld für Stadtwerke dar. Insofern wird die Professionalisierung und Ausweitung des Energiehandels durch
die rrpEH auch in 2009 intensiv weiterverfolgt. Eine weitere
Kooperationsgesellschaft der rhein ruhr partner Familie, die
rrpEE (rhein ruhr partner Gesellschaft für Erneuerbare Ener­
gien mbH) wird ab Beginn 2009 im strategisch wichtigen Feld
der erneuerbaren Energien aktiv.
Weitere Möglichkeiten zur Kooperation ziehen sich durch fast
alle Geschäftsfelder. Im Vertrieb strebt die SWDU den Aufbau
eines gemeinsamen Internetportals an. Mit einem strategischen Partner soll die Belieferung von Sonderkunden über regionale Grenzen im kommenden Jahr konkretisiert werden.
Auch im Netzbereich sind über die Erzielung von „optimalen“
Betriebsgrößen branchenweite Konsolidierungsbewegungen
zu erwarten.
Die Bestrebungen strategische Partner für Kooperationen zu
gewinnen sowie die Professionalisierung des Energiehandels
sind zwei Aktivitäten aus dem Zukunftsprogramm „FIT 2012“
der SWDU. Unter diesem Begriff sind auch für 2009 Aktivitäten
zur nachhaltigen Verbesserung des Konzernergebnisses geplant. Bestandteile sind neben klassischer Kostensenkung die
Umsetzung der Geschäftsprozessoptimierung sowie die Überprüfung und Anpassung von Standards.
Final bilden sich alle Maßnahmen zur Kostensenkung, Effizienzsteigerung und Kooperation in der Wirtschaftsplanung der
Seite 90 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
SWDU ab. Der Wirtschaftsplan sieht für das Geschäftsjahr 2009
einen Anstieg der Gesamtleistung auf 971,8 Mio. EUR vor. Mit
einem Volumen von 88,1 Mio. EUR ist für 2009 erneut eine starke Investitionstätigkeit vorgesehen, von der rd. 34,0 % auf Verteilungsanlagen entfallen. Die übrigen Investitionen betreffen
mit 58,3 % Erzeugungs-, Bezugs- und Gewinnungsanlagen (inklusive der grundsätzlich eingeplanten Investitionen in das
neue Kraftwerk HKW III/C). Weitere 7,7 % des Investitionsvolumens sollen in gemeinsame Anlagen fließen. Insgesamt
schließt der Wirtschaftsplan 2009 mit einem Ergebnis nach
Steuern von 40,1 Mio. EUR ab. Im Zuge des Zukunftsprogramms
„FIT 2012“ ist für 2010 eine weitere Ergebnisverbesserung eingeplant. Mit ihrer Planung hat sich die SWDU robust auf die
Veränderungen der Zukunft ausgerichtet.
Die in 2008 durch zusätzliche Akquisitionen hinzugewonnenen
Aufträge der SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH in den Geschäftsfeldern Reinigung, Bewachung und
Allgemeine Dienste werden auch im Geschäftsjahr 2009 Auswirkungen auf den Umsatz und die Ertragskraft haben. Da die
Kerngeschäftsbereiche voraussichtlich kein nennenswertes
Umsatzwachstum erfahren und nicht überblickt werden kann,
ob die Umsätze auch im gesamten Geschäftsjahr 2009 ähnlich
stabil gehalten werden können, wird von einem Umsatzrückgang ausgegangen. Der intensive Wettbewerb zwingt zu einer
kontinuierlichen Anpassung der Leistungen beim Kunden, auch
mit Auswirkungen auf die zu erzielenden Leistungspreise.
Stärker noch als in den Vorjahren werden sich Tariferhöhungen
trotz vorhandener Lohngleitklauseln in den Kundenverträgen
nicht lückenlos in höhere Verrechnungspreise umsetzen
lassen. Um eine möglichst hohe Kundenbindung zu erhalten,
werden die gestiegenen Personalaufwendungen zu Lasten der
Ertragskraft des Unternehmens nicht an die Kunden weitergereicht. Unter Berücksichtigung einer deutlichen Tarif­anpassung
bei den Löhnen sowie der geänderten, verursachungsgerechteren Produktverrechnung im DVV-Konzern wird sich der voraussichtliche Gewinn deutlich verringern.
Konzernlagebericht
Bei erwarteten Umsatzerlösen in Höhe von 25,1 Mio. EUR wird
das voraussichtliche Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2009 mit 0,6 Mio. EUR geplant.
Das Geschäftsjahr 2009 wird wesentlich durch die angestrebten
gesellschaftsrechtlichen Veränderungen durch die Beteiligung
an zwei Gesellschaften geprägt sein.
Für die übrigen unmittelbaren und mittelbaren Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungsgesellschaften der DVV ist auch weiterhin von einer positiven Entwicklung auszugehen.
Die Planung des DVV-Konzerns weist für 2009 ein Ergebnis von
-8,1 Mio. EUR und in 2010 von -5,4 Mio. EUR aus, die durch entsprechende Einzahlungen der Stadt Duisburg in die Kapitalrücklage ausgeglichen werden. Auf Basis der aktuellen Mittelfristplanung wird diese positive Entwicklung auch in den Folgejahren
fortgeführt, so dass insgesamt in 2012 ein ausgeglichenes Konzernergebnis realisiert werden soll.
Duisburg, den 31.03.2009
DUISBURGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH
Dr. Hermann Janning
Dr. Edmund Baer
Klaus Siewior
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 91
Konzernbilanz
Konzernbilanz
Aktiva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Lizenzen, Software
2. Geschäfts- oder Firmenwert
II.
Anhang
Nr.
1
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremden Grundstücken
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen
3. Umspannungs-, Umformungs- und Speicheranlagen
4. Verteilungsanlagen
5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherheitsanlagen
6. Fahrzeuge für den Personenverkehr
7. Maschinen und maschinelle Anlagen
8. Andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung
9. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Sonstige Ausleihungen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. Geleistete Anzahlungen
5. Emissionsrechte
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht
3. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere
1. Sonstige Wertpapiere
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
Seite 92 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
31.12.2008
EUR
31.12.2007
EUR
12.045.665,38
1.903.354,83
13.949.020,21
13.669.367,51
2.055.625,26
15.724.992,77
82.211.062,75
102.960.011,67
47.353.323,11
248.054.470,89
31.875.657,00
23.681.320,00
5.817.464,00
22.091.994,62
33.488.162,69
597.533.466,73
82.927.003,24
111.828.668,00
44.335.301,50
237.275.634,30
34.156.770,00
26.502.098,00
4.503.894,00
22.139.154,10
57.624.182,35
621.292.705,49
1.650.020,94
411.266,72
4.273.277,15
6.334.564,81
617.817.051,75
1.650.020,94
411.266,72
4.875.198,65
6.936.486,31
643.954.184,57
13.499.239,74
2.711.728,00
40.497,43
0,00
9.566.001,00
25.817.466,17
11.910.823,29
870.836,29
50.900,42
266.968,00
1,00
13.099.529,00
87.451.078,80
53.441.193,38
1.263.023,34
8.097.955,80
96.812.057,94
600.068,38
7.749.078,65
61.790.340,41
0,51
0,51
88.257.990,51
210.887.515,13
19.451.566,48
848.156.133,36
104.671.098,97
179.560.968,89
22.355.571,93
845.870.725,39
2
3
4
Konzernbilanz
Passiva
Anhang
Nr.
5
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
2. Andere Gewinnrücklagen
IV. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
V. Ausgleichsposten für Anteile Dritter
6
B. Sonderposten für Investitionszulagen zum Anlagevermögen
7
C.
Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Schadstoffemissionsrechte
D. Erhaltene Baukostenzuschüsse
8
E.
9
F.
Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten
G. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2008
EUR
31.12.2007
EUR
41.108.889,83
3.355.436,82
41.108.889,83
3.355.436,82
5.061.789,62
202.817.834,20
0,00
59.139.080,73
311.483.031,20
5.061.789,62
192.669.271,02
1.477.273,76
59.139.080,73
302.811.741,78
30.036,88
101.480,21
1,00
1,00
52.451.461,77
53.133.356,77
15.928.482,00
5.133.744,15
187.785.886,45
208.848.112,60
17.444.673,00
3.759.436,73
154.561.334,01
175.765.443,74
127.507.633,05
2.000.138,66
66.034.257,90
149.111.115,64
1.792.822,46
59.644.062,50
448.529,79
75.758.562,92
271.749.122,32
670.673,51
97.630.768,41
308.849.442,52
3.594.367,59
848.156.133,36
5.209.259,37
845.870.725,39
10
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 93
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
abzgl. Strom- und Gassteuer
2.
3.
4.
5.
Anhang
Nr.
2008
EUR
2007
EUR
11
755.812.873,79
-41.082.988,37
714.729.885,42
1.836.111,44
7.409.025,86
76.682.191,62
613.862.916,93
-39.118.470,70
574.744.446,23
871.530,17
8.741.553,38
41.348.811,46
-380.607.012,39
-47.996.027,80
-428.603.040,19
-241.543.491,60
-46.971.471,97
-288.514.963,57
-137.827.993,63
-132.834.763,13
-41.456.325,12
-179.284.318,75
-57.071.005,61
-189.905.768,74
-65.713.455,39
-114.853.454,79
559.883,12
274.394,69
4.575.808,12
-4.999,02
-11.205,88
-10.156.176,15
7.440.650,10
-2.259.156,89
-1.093.695,41
4.087.797,80
-8.624.889,10
14.685.654,48
0,00
-10.148.563,18
0,00
-64.847.700,09
-87.689.751,96
407.298,46
283.699,26
4.552.265,83
-19.479,75
-10.986,16
-10.630.936,17
-10.669.981,65
-5.487.790,41
-1.063.169,25
-17.220.941,31
-5.215.177,18
13.891.121,24
10.751.048,93
-2.206.051,68
0,00
Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
a)Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b)Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und Unterstützung
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
9. Erträge aus Beteiligungen
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
17. Sonstige Steuern
18. Jahresüberschuss/-fehlbetrag
19. Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn
20. Entnahme aus der Kapitalrücklage
21. Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen
22. Einstellungen in andere Gewinnrücklagen
23. Bilanzgewinn
Seite 94 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
12
13
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 95
Konzernanhang
Konzernanhang
Allgemeine Angaben
Der Konzernabschluss der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH wird nach den maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Bestimmungen des GmbH-Gesetzes sowie nach der Verordnung über
die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen aufgestellt.
Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze
Der Konzernabschluss der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH umfasst folgende Unternehmen:
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Stadtwerke Duisburg AG
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH
BVD BusVerkehr Duisburg GmbH
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH
Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH
(vormals REKO)
Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH
(50 %)
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH
Seite 96 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Wegen ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns wurden sechs
Unternehmen gem. § 311 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes des Konzerns und der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH ist nach § 285 und § 313 HGB im
elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht worden.
Der Wertansatz des dem DVV-Konzern gehörenden Anteils an
den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wird nach § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB mit dem Buchwert einbezogen. Die Erstkonsolidierungen erfolgen nach § 301 Abs. 2 HGB
zum Zeitpunkt des Erwerbs der Teile.
Alle Forderungen, Verbindlichkeiten, Umsätze, Zwischenergebnisse, andere Erträge und Aufwendungen zwischen den einbezogenen Unternehmen sind eliminiert.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungsund Bewertungsmethoden aufgestellt.
Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten erfasst und – soweit zulässig – planmäßig abgeschrieben.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen
bewertet. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die
Vorschriften gemäß § 255 Abs. 2 HGB angewendet. Die vom
Bund und Land aus verschiedenen Förderungsprogrammen bezuschussten Investitionen werden mit den Anschaffungs- oder
Herstellungskosten, vermindert um die erhaltenen Zuschüsse,
aktiviert.
Konzernanhang
In der Konzernbilanz wird die auf die Vermögensgegenstände
zweier Tochterunternehmen angewandte lineare Abschreibungsmethode fortgeführt.
Den Abschreibungen liegen die steuerlich anerkannten Nutzungsdauern zugrunde. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden degressiv abgeschrieben. Der Übergang auf die
lineare Methode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Geringwertige Vermögensgegenstände, die vor dem
01.01.2008 angeschafft wurden, sind gemäß § 6 Abs. 2 EStG (alte
Fassung) im Zugangsjahr voll abgeschrieben worden. Mit Einführung des Unternehmenssteuerreformgesetzes 2008 werden
Geringwertige Vermögensgegenstände, die nach dem 31.12.2007
angeschafft wurden, gemäß § 6 Abs. 2a EStG in einem Sammelposten eingestellt und linear über 5 Jahre abgeschrieben.
Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften sind zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen bilanziert.
Die sonstigen Ausleihungen, bei denen es sich um unverzinsliche bzw. niedrig verzinsliche Darlehen handelt, sind mit dem
Barwert angesetzt.
Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des
Niederstwertprinzipes bewertet.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum
Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die
Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das
allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt. In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften wurde aufgrund des Überhanges der aktiven latenten Steuern von dem
Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 2 HGB kein Gebrauch gemacht. Auch im Konzernabschluss wurden keine aktiven latenten Steuern ausgewiesen.
Die in den Jahren 1984 bis 1990 erhaltenen Zulagen nach dem
Investitionszulagengesetz werden in der Bilanz in den „Sonderposten für Investitionszulagen zum Anlagevermögen“ ausgewiesen.
Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zum Erinnerungswert angesetzt. Der Zeitwert dieser Emissionsrechte betrug zum 31.12.2008 15,40 EUR/Recht.
Die bis Ende 2002 erhaltenen Baukostenzuschüsse werden passiviert und mit 5 % p. a. ertragswirksam aufgelöst. Die Auflösung
der ab dem Geschäftsjahr 2003 erhaltenen Baukostenzuschüsse
erfolgt auf Basis der Nutzungsdauer der jeweiligen Sachanlagen
und ist ebenfalls in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Ab dem
01.01.2007 werden die Baukostenzuschüsse passiviert und wieder
über eine Laufzeit von 20 Jahren linear ertragswirksam aufgelöst.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
sind gemäß § 6a EStG nach dem versicherungsmathematischen
Teilwertverfahren gebildet. Als Rechnungszinsfuß werden 4,5 %
(i. Vj. 4,5 %) zugrunde gelegt. Die Sterbetafeln (Prof. Heubeck
2005 G) wurden angewendet.
Mittelbare Pensionsverpflichtungen nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2
EGHGB wurden nicht passiviert.
Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren
Risiken sowie der Höhe nach noch nicht feststehende Verbindlichkeiten.
Die Gesellschaft hat Aufwandsrückstellungen aufgrund des Ansatzwahlrechtes nach § 249 Abs. 2 HGB passiviert.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Eine direkte Zuordnung der Aufwendungen bei der Inanspruchnahme von Kraftwerksrückstellungen ist nicht möglich,
daher erfolgt eine Bruttodarstellung über die sonstigen betrieblichen Erträge.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 97
Konzernanhang
Erläuterungen zur Bilanz
1. Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagespiegel dargestellt.
Der bei der Erstkonsolidierung der SRD entstandene aktivische Unterschiedsbetrag ist als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen
und wird über 20 Jahre abgeschrieben.
2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
31.12.2008
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- davon gegen Gesellschafter
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Vermögensgegenstände
31.12.2007
EUR
davon RLZ*
> 1 Jahr
EUR
EUR
davon RLZ*
> 1 Jahr
EUR
87.451.078,80
(0,00)
751.032,57
(0,00)
53.441.193,38
(413.831,05)
1.014.351,07
(0,00)
1.263.023,34
8.097.955,80
96.812.057,94
0,00
2.504,40
753.536,97
600.068,38
7.749.078,65
61.790.340,41
0,00
2.921,80
1.017.272,87
*RLZ = Restlaufzeit
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auch der abgegrenzte Verbrauch für am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Energie- und Wasserverbrauch enthalten.
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Forderungen aus:
Guthaben bei Kreditoren
Ansprüche aus der Rückdeckungsversicherung
Schadenersatzansprüche
Forderungen aus Zinsabgrenzung Festgeld
Forderungen an Verkaufsstellen
Seite 98 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
EUR
4.993.000,40
865.942,77
453.060,21
387.439,59
248.529,98
6.947.972,95
Konzernanhang
3. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
7. Sonderposten für Investitionszulagen zum Anlagevermögen
Die flüssigen Mittel im Konzern bestehen fast ausschließlich aus Gut­
haben bei Kreditinstituten. Es bestand zum Stichtag eine Ver­
fügungsbeschränkung betreffend ein Guthaben von 30 Mio. EUR
bei der Bank Lehman Brothers. Zum Zeitpunkt der Aufstellung
bestand die Verfügungsbeschränkung nicht mehr. Wir verweisen
auf unsere weiteren Ausführungen im Konzern­lagebericht.
Der Sonderposten für Investitionszulagen (§ 4 a InvZulG) zum
Anlagevermögen wird entsprechend der Nutzungsdauer der
Anlagegüter aufgelöst.
4. Rechnungsabgrenzungsposten
Der Rechnungsabgrenzungsposten im Konzern enthält ein
Disagio von 415 T EUR und eine Abgrenzung für eine Einmal­
zahlung an die Rheinische Zusatzversorgungskasse i. H. v.
15.259 T EUR.
5. Eigenkapital
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Eigenkapitals ist im
Eigenkapitalspiegel dargestellt.
8. Erhaltene Baukostenzuschüsse
In den Sonderposten für erhaltene Baukostenzuschüsse wurden
im Geschäftsjahr 5.251 T EUR eingestellt. Die Auflösungsbeträge
sind in den Umsatzerlösen ausgewiesen.
9. Rückstellungen
In den Steuerrückstellungen ist eine Rückstellung für latente
Steuern in Höhe von 296 T EUR enthalten (Steuersatz: 16,45 %
GewSt., 15,0 % KSt., 5,5 % SolZ). Die Sonstigen Rückstellungen
des Konzerns bestehen im Wesentlichen aus Verpflichtungen für
Restrukturierung, Verpflichtungen im Kraftwerksbereich sowie
für die Netzbetriebe, Verpflichtungen aus Erstattung nach dem
Schwerbehindertengesetz, Verpflichtungen im Personalbereich
sowie anderen ungewissen Verbindlichkeiten.
6. Ausgleichsposten für Anteile Dritter
Der Ausgleichsposten für Anteile Dritter setzt sich wie folgt
zusammen:
EUR
20,0 %
20,0 %
25,8 %
0,1 %
0,1 %
RWE Rhein Ruhr AG an SWDU
Thüga AG an SWDU
Stadt Duisburg an DVG
Stadt Dinslaken an DVG
Kreis Wesel an DVG
28.444.507,85
28.444.507,85
2.232.756,83
8.654,10
8.654,10
59.139.080,73
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 99
Konzernanhang
10. Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
- davon gegenüber Gesellschaftern
- davon aus Steuern
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
Gesamt
31.12.2008
EUR
davon RLZ*
≤ 1 Jahr
EUR
> 5 Jahre
EUR
Gesamt
31.12.2007
EUR
davon RLZ*
≤ 1 Jahr
EUR
127.507.633,05
2.000.138,66
17.649.797,84
2.000.138,66
64.214.665,51
0,00
149.111.115,64
1.792.822,46
22.332.505,26
1.792.822,46
66.034.257,90
66.034.257,90
0,00
59.644.062,50
59.619.083,13
448.529,79
75.758.562,92
(2.719.118,91)
(7.161.286,73)
(74.292,77)
271.749.122,32
448.529,79
39.368.729,74
(2.719.118,91)
(7.161.286,73)
(74.292,77)
125.501.453,93
0,00
16.702.692,13
0,00
0,00
0,00
80.917.357,64
670.673,51
97.630.768,41
(11.595.940,68)
(7.858.604,28)
(86.478,90)
308.849.442,52
670.673,51
62.033.114,77
(11.595.940,68)
(7.858.604,28)
(86.478,90)
146.448.199,13
* RLZ = Restlaufzeit
Die Konzernverbindlichkeiten sind mit einem Gesamtbetrag von 97.025 T EUR gesichert.
Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen:
EUR
langfristige Darlehen
Verbindlichkeiten aus Dividendenzahlungen
Zuschüsse des Bundes und des Landes auf unfertigen Anlagen
Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Finanzamt Duisburg
Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Hauptzollamt Duisburg
übrige sonstige Verbindlichkeiten
Seite 100 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
35.376.079,08
6.350.074,60
5.508.591,99
4.076.113,49
3.310.847,68
21.136.856,08
75.758.562,92
Konzernanhang
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
11. Umsatzerlöse
Aufteilung nach Unternehmensbereichen (einschließlich Verrechnung der Stromsteuer)
Energieverkauf
sonstige Umsatzerlöse
Wasserverkauf
Verkehrseinnahmen
Betriebsführung
Netzerweiterung
Baukostenzuschüsse
Umsatz
2008
EUR
abzüglich konzernint.
Umsatz
EUR
Außenumsatz
2008
EUR
Außenumsatz
2007
EUR
752.603.033,94
158.927.755,52
54.796.207,61
81.183.097,05
28.980.541,76
30.321.578,99
5.932.709,58
1.112.744.924,45
189.996.195,74
109.838.791,38
60.865,71
38.817.065,45
28.980.541,76
30.321.578,99
0,00
398.015.039,03
562.606.838,20
49.088.964,14
54.735.341,90
42.366.031,60
0,00
0,00
5.932.709,58
714.729.885,42
428.386.342,04
43.119.452,86
56.343.624,97
40.932.716,12
0,00
0,00
5.962.310,24
574.744.446,23
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 101
Konzernanhang
12. Personalaufwand
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
Arbeiter
Angestellte
Auszubildende
2008
2007
1
78
3
610
562
1.783
3.037
100
3
2
75
872
6
202
37
38
1.334
86
26
4
116
101
81
5
75
1.568
6
790
1.820
42
4.487
74
52
3
118
1.595
5
847
1.726
32
4.452
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH
BVD BusVerkehr Duisburg GmbH
Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH
Stadtwerke Duisburg AG
Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH
rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie mbH
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH
Duisburger Hafenrundfahrgesellschaft mbH
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
Teilzeitbeschäftigte sind entsprechend ihrer wöchentlichen Arbeitszeit auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet. Der Aufwand für
die Vorruhestandsregelung ist in der Position Soziale Abgaben
und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
enthalten; der Aufwand für die Altersversorgung beträgt
14.850 T EUR (i. Vj. 31.119 T EUR).
Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, die
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, die Stadtwerke Duisburg
AG, die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH und die VSD
Verkehrs-Service Duisburg GmbH sind Mitglieder in der Rheinischen Zusatzversorgungskasse. Der Umlagesatz für das Jahr
2007 beträgt 4,25 %. Die Summe der umlagepflichtigen Entgelte
belief sich für das Jahr 2007 auf 108.410 T EUR.
Seite 102 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernanhang
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
In dem Posten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind im
Wesentlichen anrechenbare Steuern auf die Ausgleichszahlung
an die Minderheitsgesellschaften i. H. v. 1.522 T EUR, sowie eine
Zuführung zu der Rückstellung für latente Steuern i. H. v. 296
T EUR enthalten.
Das Finanzmanagement der DVV verfolgt das Ziel, die Fähigkeit
zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen jederzeit sicherzustellen. Daneben zählen zu den übergeordneten Zielen des
Finanzmanagements die Finanzierung unternehmerischer Aktivitäten, das Management finanzieller Risiken – insbesondere
Liquiditätsrisiken, Marktpreisrisiken und Adressenausfallri­siken
– eine kosten- und risikooptimierte Finanzmittelbeschaffung
und –anlage sowie die Optimierung des Zinsergebnisses.
Periodenfremdes Ergebnis
Darin enthalten sind 12.961 T EUR periodenfremde Erträge und
243 T EUR periodenfremde Aufwendungen. Die periodenfremden Erträge setzen sich im Wesentlichen aus Erträgen aus der
Auflösung von Rückstellungen (9.837 T EUR) zusammen.
Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen lässt sich keine
negative Veränderung der Liquiditätssituation erkennen, so dass
die Fähigkeit zur Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen jederzeit vorhanden ist.
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung wurde nach DRS 2 erstellt. Der Finanzmittelfonds setzt sich zusammen aus Kassenbestand, Guthaben
bei Kreditinstituten und Schecks.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 103
Konzernanhang
Sonstige Angaben
1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Übersicht Diesel-Swaps
Geschäftsart
Das Bestellobligo aus bereits erteilten Aufträgen beträgt im
Konzern zum 31.12.2008 55.486 T EUR.
Swaps
Marktwert zum 31.12.2008
EUR
-883.581,06
Im Konzern bestehen jährliche Verpflichtungen u. a. aus Leasing-, Wartungsverträgen von rund 29.976 T EUR.
Abnahmeverpflichtungen für Kohle und Strom bestehen in Höhe
von 499.625 T EUR.
Für die Verpflichtungen aus der Cross-Border-Leasing-Transaktion besteht eine gesamtschuldnerische Haftung mit der Stadt
Duisburg. Die Stadt Duisburg hat im Innenverhältnis die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG von Haftungsübernahmen der
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG für die Stadt Duisburg freigestellt. Die jährlichen durchschnittlichen Mietzahlungen der
beteiligten Banken betragen rd. 30 Mio. EUR. Die Pensionsrückstellungen gegenüber den aktiven Vorständen sind durch die
Verpfändung der Rückdeckungsversicherung abgesichert.
2. Derivate Finanzinstrumente
Die DVV hat im Geschäftsjahr 2008 keine Derivate direkt abgeschlossen. Die Tochtergesellschaften der DVV haben entsprechend ihrer operativen Tätigkeit Derivate abgeschlossen.
Für die DVG wurden insbesondere Marktpreisrisiken im Busbetrieb identifiziert, die in hohem Maße den Bedarf von Dieselkraftstoff betreffen. Für die Beschaffung von Dieselkraftstoff der
Geschäftsjahre 2009 bis 2011 wurden zur Absicherung von Marktpreisrisiken für Dieselkraftstoff Swaps abgeschlossen, die das
Marktpreisrisiko neutralisieren. Auf Basis der Bedarfsprognosen
für Dieselkraftstoff wurden selektiv Absicherungsgeschäfte für
Teilmengen kontrahiert.
Der Marktwert entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-toMarket-Niveau. Es erfolgt eine Abzinsung der zukünftigen Cashflows zum Bewertungsstichtag auf Basis der aktuellen Zinsstruktur und der Futures-Kontrakte. In der Saldierung aller positiven und negativen Effekte auf die DVG durch Dieselpreisänderungen ergab sich ein möglicher Verlust aus schwebenden
Geschäften, insbesondere auf Grund der hohen Volatilität im
vierten Quartal 2008, von 70 T EUR.
Geschäftsart
Swaps
Rückstellung zum 31.12.2008
EUR
70.000,00
Für die SWDU wurden insbesondere Marktpreisrisiken in der
Rohstoffbeschaffung, in Fremdwährungen sowie im Zinsbereich
identifiziert. Für die Brennstoffbeschaffung der Geschäftsjahre
2009 und 2010 wurden zur Absicherung von Marktpreisrisiken
für Kohle und US-Dollar Termingeschäfte und Swaps abgeschlossen. Die entsprechenden Kohlebedarfsmengen ergeben sich aus
der Vermarktung von Strom in den jeweiligen Jahren. Für alle
abgeschlossenen Absicherungsgeschäfte wurden Bewertungseinheiten mit den Grundgeschäften gebildet. Droh­
verlustrückstellungen mussten nicht gebildet werden, da die
entsprechenden Grundgeschäfte die Marktwertentwicklung
der Sicherungs­geschäfte kompensieren und damit ergebnisneutral zu behandeln sind. In 2006 wurden Zins-Swaps zur
Absicherung von variabel verzinsten Gesellschafterdarlehen
Seite 104 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernanhang
i. H. v. 30 Mio. EUR aufgenommen. Die daraus resultierenden synthetischen Festzinsdarlehen neutralisieren das Marktpreisrisiko
durch steigende Zinssätze sowie das damit verbundene Liquiditätsrisiko. Für die abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte
wurden Bewertungseinheiten mit den Grundgeschäften gebildet. Drohverlustrückstellungen mussten nicht gebildet werden.
Übersicht Zins-Swaps
Geschäftsart
Swaps
Marktwert zum 31.12.2008
EUR
-1.771.961,20 EUR
Übersicht Devisentermingeschäfte
Der Marktwert der Zins-Swaps entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-to-Market-Niveau. Es erfolgt eine Abzinsung der
zukünftigen Cashflows. Den Berechnungen liegt die Zinsstrukturkurve zum Bewertungsstichtag zu Grunde.
Marktwert
zum 31.12.2008
Kontrahierte Summe
Bewertung 31.12.2008 (EUR / USD 1,3974)
Marktwert Devisentermingeschäfte zum
31.12.2008
60.214.938,53 EUR
64.405.355,79 EUR
4.163.417,26 EUR
Die Bewertung der Devisentermingeschäfte erfolgt auf Basis
der Forward-Sätze, unter Berücksichtigung der Zinsstruktur, zum
Bewertungsstichtag.
Übersicht Kohle-Swaps
Geschäftsart
Commodity-Swaps
Umrechnung in EUR zum 31.12.08
EUR / USD 1,3974)
Marktwert
zum 31.12.2008
-18.659.100,00 USD
-13.352.726,49 EUR
Der Marktwert der Commodity-Swaps entspricht der Stichtagsbewertung auf Mark-to-Market-Niveau. Die zukünftigen Cashflows werden auf Basis der zum Stichtag geltenden FuturesKontrakte bewertet.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 105
Konzernanhang
3. Mitglieder des Aufsichtsrates
Adolf Sauerland, Oberbürgermeister, Vorsitzender
Oberbürgermeister der Stadt Duisburg
Gerhard Meyer, Stellv. Vorsitzender
Betriebsratsvorsitzender, Stadtwerke Duisburg AG
Joachim Block
Freigestelltes Betriebsratsmitglied, Stadtwerke Duisburg AG
Andrea Demming-Rosenberg, Ratsfrau
Angestellte
Jürgen Edel, Ratsherr
Assessor des Markscheidefaches
Klaus Ellberg
Gewerkschaftssekretär IG Bauen-Agrar-Umwelt
Hubert Heinen (bis 31.10.2008)
Stabsabteilungsleiter, Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH, Stadtwerke Duisburg AG,
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Wolfgang Jansen
Stabsstellenleiter
Reiner Kleckers
Gebäudereinigungsmeister und Betriebsratsvorsitzender
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
Benno Lensdorf, Bürgermeister
Geschäftsführer, benno Vertriebsgesellschaft für technischen
Bedarf mbH, Duisburg
Thomas Mahlberg
Kfm. Angestellter
Herbert Mettler, Ratsherr
Vorruhestand Bergbau
Winand Schneider (ab 01.11.2008)
Bereichsdirektor, Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH, Stadtwerke Duisburg AG,
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Karl-Heinz Staniewski
Freigestelltes Betriebsratsmitglied,
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Ralf Thielens
Referent der Geschäftsführung
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
Dr. Jürgen Kämpgen, Ratsherr
Geschäftsführer a. D.
Hans-Werner Tomalak
stellvertr. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg
(seit 01.11.08 Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg)
Dr. Heinz-Dieter Kantel, Ratsherr
Professor
Angelika Wagner, Ratsfrau
Gewerkschaftssekretärin, DGB
Werner Kiepe
Gewerkschaftssekretär, ver.di
Marianne Wolf-Kröger
Gewerkschaftssekretärin, ver.di
Seite 106 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernanhang
4. Mitglieder der Geschäftsführung
Dr. jur. Hermann Janning
Mitglied der Geschäftsführung
Vorsitzender
Dr.-Ing. Edmund Baer
Mitglied der Geschäftsführung
Betriebswirt (VWA) Klaus Siewior
Mitglied der Geschäftsführung
Die Bezüge der Geschäftsführungsorgane betrugen im Geschäftsjahr 2008 1.043 T EUR. Ehemalige Mitglieder der Geschäftsführungen und deren Hinterbliebene erhielten 912 T EUR. Für diesen
Personenkreis wurden Pensionsrückstellungen von 7.071 T EUR
gebildet.
Die Vergütungen an den Aufsichtsrat der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr
2008 betrugen 124 T EUR.
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 107
Konzernanhang
5. Beteiligungen
Verbundene Unternehmen
Stadtwerke Duisburg AG, Duisburg
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG, Duisburg
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH, Duisburg (ab 01.07.2001)
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH, Duisburg
DCC Duisburg CityCom GmbH, Duisburg
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft Duisburg mbH, Duisburg
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH, Duisburg
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH, Duisburg
PSD Personal-Service Duisburg GmbH, Duisburg
Wirtschaftsbetriebe Duisburg Betriebsführungsgesellschaft mbH, Duisburg
mittelbar über
- Stadtwerke Duisburg AG:
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH, Duisburg
Kraftwerk Duisburg-Wanheim GmbH, Duisburg
rhein ruhr partner Gesellschaft für Energiehandel mbH, Duisburg
- Duisburger Verkehrsgesellschaft AG:
Duisburger Park- und Garagengesellschaft mbH, Duisburg
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH, Duisburg
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH, Duisburg
WFD Werkstatt und Fuhrpark Duisburg GmbH, Duisburg
BVD BusVerkehr Duisburg GmbH, Duisburg
*) Ergebnisabführungsverträge
Seite 108 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Anteil am
Kapital
%
Eigenkapital
EUR
Ergebnis
2008
EUR
60
74
100
100
100
100
100
100
100
100
153.222.539,28
34.773.894,97
2.830.363,80
3.706.919,10
993.845,06
19.875,15
23.910,38
24.945,06
20.278,54
24.824,63
34.639.987,28
-45.814.237,94
2.587.363,80
601.777,50
490.934,98
-2.827,04
995,19
-19,98
-2.546,76
-217,64
100
100
100
5.695.164,19
25.564,59
1.920.681,90
-3.059.712,61 *)
-3.814,93 *)
-79.318,10
100
100
100
100
100
95.195,23
25.564,59
5.685.917,00
477.335,38
67.085,32
24.217,98 *)
8.376,29 *)
334.630,18 *)
18.577,59
13.919,50
*)
*)
*)
*)
*)
Konzernanhang
Gemeinschaftsunternehmen
mittelbar über
- Stadtwerke Duisburg AG:
** rhein ruhr partner Gesellschaft für Messdienstleistungen mbH, Duisburg
Beteiligungsunternehmen
* Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH, Duisburg (GVN)
* Betriebsgesellschaft Radio Duisburg mbH & Co. KG, Duisburg
* Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio Duisburg mbH, Duisburg
mittelbar über
- Stadtwerke Duisburg AG:
* Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG, Dinslaken
* Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/Dinslaken Verwaltungsgesellschaft mbH,
Dinslaken
- Duisburger Verkehrsgesellschaft AG:
* Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft Rhein mbH, Düsseldorf
Anteil am
Kapital
%
Eigenkapital
EUR
Ergebnis
2008
EUR
50
697.490,57
436.078,97
50
25
25
2.712.221,04
100.000,00
32.725,33
36.246,24 **)
296.932,16 **)
1.572,93 **)
50
5.135.477,57
688.676,99
50
37.599,17
2.192,61
40
25.750,00
29.650,64 **)
* nicht in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen
** im Konzernabschluss quotal mit 50 % einbezogen
**) per 31.12.2008 / Ergebnis 2007
Duisburg, den 31.03.2009
DUISBURGER VERSORGUNGS- UND VERKEHRSGESELLSCHAFT MBH
Dr. Hermann Janning
Dr. Edmund Baer
Klaus Siewior
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 109
Entwicklung des Anlagevermögens
Entwicklung des Anlagevermögens
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen/
Umgliederungen
EUR
EUR
EUR
Stand
01.01.2008
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten
2. Geschäfts- oder Firmenwert
Immaterielle Vermögensgegenstände
Stand
31.12.2008
EUR
43.095.332,42
3.045.382,27
46.140.714,69
1.805.077,35
0,00
1.805.077,35
105.351,33
0,00
105.351,33
930.884,26
0,00
930.884,26
45.725.942,70
3.045.382,27
48.771.324,97
187.592.576,73
817.005,39
5.380.833,55
3.534.143,45
186.562.892,02
410.414.760,84
939.810,17
1.267.135,10
2.467.760,14
412.555.196,05
173.744.671,73
1.008.891.145,84
3.964.660,24
13.652.379,36
1.876.056,51
1.451.927,04
4.688.450,16
22.032.892,85
180.521.725,62
1.043.124.491,01
56.776.533,12
100.400.246,48
7.237.061,85
-9.380.127,52
2.589.604,66
1.815.485,09
6.108.703,07
2.356.685,48
77.417,30
13.486.380,34
0,00
0,00
54.774.082,87
100.633.165,66
8.975.129,64
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen
3. Umspannungs-, Umformungs- und
Speicheranlagen
4. Verteilungsanlagen
5. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und
Sicherungsanlagen
6. Fahrzeuge für den Personenverkehr
7. Maschinen und maschinelle Anlagen
8. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
9. Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau
Sachanlagen gesamt
Summe I + II
120.394.562,80
6.056.490,06
2.362.910,11
1.152.677,99
125.240.820,74
57.624.182,35
2.123.075.741,74
2.169.216.456,43
26.248.387,63
46.703.695,08
48.508.772,43
2.091.218,10
22.972.886,26
23.078.237,59
-48.293.189,19
-930.884,26
0,00
33.488.162,69
2.145.875.666,30
2.194.646.991,27
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Sonstige Ausleihungen
Finanzanlagen gesamt
Anlagevermögen gesamt
1.650.020,94
420.213,33
5.868.558,76
7.938.793,03
2.177.155.249,46
0,00
0,00
417.025,89
417.025,89
48.925.798,32
0,00
0,00
1.132.609,36
1.132.609,36
24.210.846,95
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
1.650.020,94
420.213,33
5.152.975,29
7.223.209,56
2.201.870.200,83
Seite 110 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Entwicklung des Anlagevermögens
Stand
01.01.2008
EUR
Abschreibungen
Zugänge
Abgänge
Buchwerte
EUR
EUR
Stand
31.12.2008
EUR
Stand
31.12.2008
EUR
Stand
31.12.2007
EUR
29.425.964,91
989.757,01
30.415.721,92
4.359.663,74
152.270,43
4.511.934,17
105.351,33
0,00
105.351,33
33.680.277,32
1.142.027,44
34.822.304,76
12.045.665,38
1.903.354,83
13.949.020,21
13.669.367,51
2.055.625,26
15.724.992,77
104.665.573,49
3.551.960,07
3.865.704,29
104.351.829,27
82.211.062,75
82.927.003,24
298.586.092,84
12.040.688,64
1.031.597,10
309.595.184,38
102.960.011,67
111.828.668,00
129.409.370,23
771.615.511,54
5.598.377,60
24.793.228,92
1.839.345,32
1.338.720,34
133.168.402,51
795.070.020,12
47.353.323,11
248.054.470,89
44.335.301,50
237.275.634,30
22.619.763,12
73.898.148,48
2.733.167,85
2.362.106,82
5.410.382,66
476.180,09
2.083.444,07
2.356.685,48
51.682,30
22.898.425,87
76.951.845,66
3.157.665,64
31.875.657,00
23.681.320,00
5.817.464,00
34.156.770,00
26.502.098,00
4.503.894,00
98.255.408,70
6.968.596,42
2.075.179,00
103.148.826,12
22.091.994,62
22.139.154,10
0,00
1.501.783.036,25
1.532.198.758,17
0,00
61.201.521,22
65.713.455,39
0,00
14.642.357,90
14.747.709,23
0,00
1.548.342.199,57
1.583.164.504,33
33.488.162,69
597.533.466,73
611.482.486,94
57.624.182,35
621.292.705,49
637.017.698,26
0,00
8.946,61
993.360,11
1.002.306,72
1.533.201.064,89
0,00
0,00
4.999,02
4.999,02
65.718.454,41
0,00
0,00
118.660,99
118.660,99
14.866.370,22
0,00
8.946,61
879.698,14
888.644,75
1.584.053.149,08
1.650.020,94
411.266,72
4.273.277,15
6.334.564,81
617.817.051,75
1.650.020,94
411.266,72
4.875.198,65
6.936.486,31
643.954.184,57
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 111
Entwicklung des Eigenkapitals
Entwicklung des Eigenkapitals
Mutterunternehmen
Stand am 01.01.2007
Gezahlte Dividenden
Änderungen des Konsolidierungskreises
Übrige Veränderungen
Konzern-Jahresüberschuss / -fehlbetrag
Übriges Konzernergebnis
Konzerngesamtergebnis
Stand am 31.12.2007 = 01.01.2008
Gezahlte Dividenden
Übrige Veränderungen
Konzern-Jahresüberschuss / -fehlbetrag
Übriges Konzernergebnis
Konzerngesamtergebnis
Stand am 31.12.2008
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Erwirtschaftetes
Konzerneigenkapital
Eigenkapital
gemäß Konzernbilanz
EUR
Kumuliertes
übriges Konzernergebnis –
andere neutrale
Transaktionen
EUR
EUR
EUR
41.108.889,83
3.355.436,82
206.207.231,10
1.477.273,76
252.148.831,51
0,00
68.826,79
13.891.121,24
-22.436.118,49
0,00
-22.436.118,49
243.672.661,05
0,00
13.208.380,72
-4.537.091,30
0,00
-4.537.091,30
252.343.950,47
68.826,79
13.891.121,24
0,00
41.108.889,83
-13.891.121,24
-13.891.121,24
3.355.436,82
-22.436.118,49
13.891.121,24
-8.544.997,25
197.731.060,64
14.685.654,48
0,00
41.108.889,83
-14.685.654,48
-14.685.654,48
3.355.436,82
Seite 112 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
0,00
1.477.273,76
-1.477.273,76
-4.537.091,30
14.685.654,48
10.148.563,18
207.879.623,82
0,00
0,00
EUR
Entwicklung des Eigenkapitals
Minderheitsgesellschafter
Konzerneigenkapital
Eigenkapital
Minderheitenkapital
Kumuliertes übriges
Konzernergebnis –
andere neutrale
Transaktionen
Eigenkapital
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
252.148.831,51
0,00
68.826,79
13.891.121,24
-22.436.118,49
0,00
-22.436.118,49
243.672.661,05
0,00
13.208.380,72
-4.537.091,30
0,00
-4.537.091,30
252.343.950,47
59.139.080,73
-5.215.177,18
0,00
0,00
59.139.080,73
-5.215.177,18
0,00
0,00
5.215.177,18
0,00
5.215.177,18
59.139.080,73
-8.624.889,10
0,00
8.624.889,10
0,00
8.624.889,10
59.139.080,73
311.287.912,24
-5.215.177,18
68.826,79
13.891.121,24
-17.220.941,31
0,00
-17.220.941,31
302.811.741,78
-8.624.889,10
13.208.380,72
4.087.797,80
0,00
4.087.797,80
311.483.031,20
5.215.177,18
5.215.177,18
59.139.080,73
-8.624.889,10
8.624.889,10
8.624.889,10
59.139.080,73
0,00
0,00
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 113
Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns
Kapitalflussrechnung des DVV-Konzerns
Kapitalflussrechnung
Periodenergebnis
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Zunahme der Rückstellungen
Erträge a. d. Aufl. d. Sonderpostens für Investitionszulagen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen sowie anderer Aktiva
Abnahme/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva
Erträge aus der Auflösung von Baukostenzuschüssen
Cashflow aus dem operativen Bereich
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen vor Zuschussverrechnung
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Einzahlungen/Auszahlungen aus Baukostenzuschüssen
Einzahlungen aus erhaltenen Investitionszuschüssen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten und RZVK-Darlehen
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung der liquiden Mittel
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Seite 114 · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
2008
T EUR
2007
T EUR
4.088
65.719
33.082
-71
2.147
-2.397
-45.196
-9.002
-5.762
42.608
0
-1.805
10.713
-58.623
1.027
-417
2.571
9.348
-37.186
14.686
-27.896
-8.625
-21.835
-16.413
104.671
88.258
-17.221
64.848
29.590
-137
-85
3.456
-1.592
7.667
-5.963
80.563
19
-1.192
4.064
-65.130
1.124
-369
4.309
4.258
-52.917
13.891
-39.665
-9.650
-35.424
-7.778
112.449
104.671
Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Duisburg aufgestellten Konzernabschluss –
bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang,
Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und
Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch
den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berück-­
sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse
der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und
des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in
Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Köln, den 17. April 2009
KPMG Hartkopf + Rentrop Treuhand KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Hillesheim
Wirtschaftsprüfer
Kopp
Wirtschaftsprüfer
Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH · Konzerngeschäftsbericht 2008 · Seite 115
Konzerngeschäftsbericht 2008
Impressum
Herausgeber:
Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH
Konzernkommunikation
Bungertstraße 27
47053 Duisburg
Telefon:0203 604-0
Telefax: 0203 604-3364
www.dvv.de
Konzept und Design:
cantaloop GmbH
Textredaktion:
Marion Krohn
Fotos:
DVV
Michael Neuhaus
Druck:
das druckhaus
August 2009
Seite 116 · Umweltbericht · Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Konzerngeschäftsbericht 2008 • Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Beteiligungsstruktur
Konzerngeschäftsbericht 2008
Stand 31.04.2009
Stadt Duisburg
RWE
Rhein-Ruhr AG
20%
Duisburger Versorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH
Duisburg
Thüga AG
20%
Stadtwerke Duisburg AG
Duisburg
VU
rhein ruhr partner Gesellschaft
für Energiehandel mbH (vormals REKo)
Duisburg
VU
Stadtwerke Duisburg
Netzgesellschaft mbH
Duisburg
Fernwärmeverbund Niederrhein
Duisburg/Dinslaken GmbH & Co. KG
Dinslaken
100%
100%
100%
VU
50%
50%
rhein ruhr partner Gesellschaft
für Messdienstleistungen mbH
Duisburg
50%
IWW Rheinisch-Westfälisches Institut
für Wasserforschung gGmbH
Mülheim an der Ruhr
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
Duisburg mbH - GFW Duisburg Duisburg
Unternehmen im DVV-Konzern:
WV Energie AG
Frankfurt am Main
Unser Erfolg. Leistungen für Duisburg.
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Duisburg
GU
50%
13%
BU
11,09%
BU
1%
BU
0,35%
BU
DCCBusVerkehr
Duisburg CityCom
BVD
DuisburgGmbH
GmbH
Duisburg
100%
VU
DU-ING Infrastruktur-Gesellschaft
Duisburg mbH
Duisburg
VU
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH
Duisburg
VU
100%
100%
Duisburger Hafenrundfahrtgesellschaft mbH
Duisburg
VU
Duisburger Park- und
Garagengesellschaft mbH
Duisburg
VU
100%
100%
VU
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
Duisburg
100%
BVD BusVerkehr
Duisburg GmbH
Duisburg
100%
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
Duisburg
100%
WFD Werkstatt und Fuhrpark
Duisburg GmbH
Duisburg
100%
100%
Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft
Rhein mbH (SBG Rhein)
Düsseldorf
AU
VU
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft
Duisburg mbH
Duisburg
VU
ThermoPlus WärmeDirektService
GmbH Duisburg
Duisburg
VU
Wirtschaftsbetriebe Duisburg
Betriebsführungsgesellschaft mbH
Duisburg
VU
100%
Betriebsgesellschaft
Radio Duisburg mbh & Co. KG
Duisburg
Betriebsverwaltungsgesellschaft
Radio Duisburg mbH
Duisburg
Einkaufs- u. Wirtschaftsgesellschaft
für Verkehrsbetriebe (BEKA) mbH
Köln
50%
25%
In den Konzernabschluss der
DVV einbezogene Unternehmen
AU
25%
VU
Verbundene Unternehmen
(§ 271 Abs. 2 HGB)
BU
Beteiligungsunternehmen
(§ 271 Abs. 1 HGB)
AU
Assoziierte Unternehmen
(§ 311 Abs. 1 HGB)
GU
Gemeinschaftsunternehmen
(§ 310 Abs. 1 HGB)
AU
40%
0,38%
BU
100%
Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN)
Duisburg
VU
AU
VU
100%
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
Duisburg
VU
AU
Fernwärmeverbund Niederrhein
Duisburg/Dinslaken Verwaltungsgesellschaft mbH
Dinslaken
AU
Wasserverbund Niederrhein GmbH
Krefeld
25,8%
VU
Kraftwerk
Duisburg-Wanheim GmbH
Duisburg
Wesel
0,1%
VU
74%
60%
enuvo – rhein ruhr partner Gesellschaft
für Erneuerbare Energien mbH
Duisburg
GU
Stadtwerke Duisburg AG
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH
SRD Service- und Reinigungsgesellschaft Duisburg mbH
KDD Kaufmännische Dienste Duisburg GmbH
PSD Personal-Service Duisburg GmbH
DU-IT Gesellschaft für Informationstechnologie Duisburg mbH
DCC Duisburg CityCom GmbH
ThermoPlus WärmeDirektService GmbH Duisburg
VSD Verkehrs-Service Duisburg GmbH
Dinslaken
0,1%
100%