PERSONALIEN ANDREA MEURER NAMEN UND NACHRICHTEN Präsidentin in einer Männerdomäne Foto: Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim Prof. Dr. med. Andrea Meurer (50) ist seit Januar Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und stellvertretende Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Sie ist damit die erste Frau an der Spitze der DGOU, der größten Fachgesellschaft auf dem Gebiet der Chirurgie. Bei ihrem Amtsantritt kritisierte die Ärztliche Direktorin und Geschäftsführerin der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt am Main Politik und Krankenkassen, die „unter dem öffentlichen Siegel der Qualitätsverbesserung“ die Kosteneinsparung vorantrieben. Innovation und Fortschritt zur Qualitätssteigerung würden so behindert. Doch Meurer mahnte auch an, dass Andrea Meurer Prof. Dr. med. Detlev Ganten (75), früherer Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie Gründungsdirektor des Max-DelbrückCentrums für Molekulare Medizin, ist die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Charité verliehen worden. die Chirurgie familienfreundlicher werden müsse, um zukunftsfähig zu bleiben, „in einer Generation, die sich ,Familisierung‘ wünscht und die sich deshalb eher nicht für chirurgische Fächer entscheidet“. Die Orthopädin appellierte zudem an die Kolleginnen und Kollegen, sich berufspolitisch zu engagieren: „Die Herausforderung der Zukunft wird mehr denn je sein, Dinge nicht nur geschehen zu lassen, sondern selbst zu bewegen. Hierzu braucht es Menschen, die sich einbringen, um die Geschicke des Faches zu lenken.“ Sie bitte deshalb alle Interessierten, sich aktiv an dessen Weiterentwicklung zu beteiligen. „Um uns gegen Übergriffe jedweder Art schützen zu können, müssen wir zusammenstehen“, erklärte Meurer. Orthopädie und Unfallchirurgie, konservativ und operativ, stationär und ambulant, das alles seien nur Pole eines gemeinsamen Ganzen. Dustin Grunert Dr. med. Thilo von Haugwitz, Facharzt für Augenheilkunde und Autor historischer Beiträge, ist am 21. Januar 2017 im Alter von 92 Jahren verstorben. EB AUFGABEN UND ÄMTER Prof. Dr. med. Markus Feuerer (43), Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, hat den Ruf auf die W3-Professur für Immunologie an der Universität Regensburg zum 1. April 2017 angenommen. Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller (55), Chefarzt der Orthopädischen Klinik Braunschweig des Herzogin-ElisabethHospitals, ist als Generalsekretär der AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik wiedergewählt worden. JÖRG FEGERT Prof. Dr. med. Alexander Hofmann (42), zuvor Leitender Oberarzt des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Mainz, ist neuer Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie I des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern. Familienforscher und Kinderschützer in den Publikumsmedien präsent war Fegert durch seine Tätigkeit im Fachbeirat des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung, der durch Öffentlichkeitskampagnen die Gesellschaft für das Thema Kinderschutz sensibilisieren will. Daneben ist er unter anderem Leiter des Kompetenzzentrums Kinderschutz in der Medizin in BadenWürttemberg, Kosprecher des Zentrums für Traumaforschung der Universität Ulm und im Vorstand der Aktion Jörg Fegert psychisch Kranke e.V. Bleibt da noch freie Zeit? Abstand und die schnellste Erholung bringen ihm Opern- und Konzertbesuche – dabei könne er vollständig „abtauchen“. Petra Bühring Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 8 | 24. Februar 2017 Prof. Dr. med. Florian Klein (39), seit 2015 Professor am Zentrum für Molekulare Medizin der Universitätsklinik Köln, ist neuer Direktor und Lehrstuhlinhaber des Instituts für Virologie. Foto: Universitätsklinikum Ulm Mit dem Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Dr. med. Jörg. M. Fegert (60) ist seit Anfang Januar erstmals ein Arzt Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim Bundesfamilienministerium. Der engagierte Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm, dem seine Arbeit und Ehrenämter schlicht „Spaß machen“, gehört dem Gremium seit 2002 an. Dessen 16 Mitglieder beraten das Ministerium zu Themen der Familienforschung und -politik in Form von Gutachten und Stellungnahmen. Fegerts eigene Forschung hat einen starken Familienbezug, denn er befasst sich schwerpunktmäßig mit Kindeswohlgefährdung, sexuellem Kindesmissbrauch, Traumaforschung, Frühen Hilfen sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Heilberufen. Häufig auch Prof. Dr. med. Martin Lohse (60), wissenschaftlicher Vorstand des MaxDelbrück-Centrums Berlin in der Helmholtz-Gemeinschaft, hat 2017 das Amt des Vizepräsidenten der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte übernommen. Prof. Dr. med. Georg Mühlenbruch (42), Chefarzt der Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Medizinischen Zentrum der Städteregion Aachen (MZ), ist zum ärztlichen Direktor des MZ bestellt worden. EB A 381
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