H 3710 Dienstag, 24. Januar 2017 Nr. 20 • 1,70 Euro 0¡ -3¡ Nachrichten kompakt Wolkig Der Hochdruckeinfluss schwächt sich etwas ab. das Web-Magazin Interview mit Komiker von Hirschhausen Gewalt in der Pflege keine Seltenheit Eckart von Hirschhausen ist Deutschlands beliebtester Mediziner. Heute tritt der Kabarettist in der Kasseler Stadthalle auf. Im Interview rät er: „Sich ständig Sorgen um die Gesundheit zu machen, ist nicht gesund.“ Der Fluch der Castingshow „DSDS“ In diesen Tagen sind drei heimische Kandidaten bei „Deutschland sucht den Superstar“ zu sehen. Aber warum bewerben sich überhaupt noch Menschen bei RTL? Die Castingshow ist für viele Teilnehmer ein Fluch. Diese und weitere Themen lesen Sie in unserem neuen OnlineMagazin auf www.hna7.de HEUTE IN IHRER HNA: 4 Seiten mit über 325 Anzeigen im Fünfermarkt Der Kleinanzeigenmarkt der HNA am Dienstag ZUM TAGE Den Riegel vorschieben GÖRAN GEHLEN über die Lage der Bäcker S äbelrasseln gehört zum Handwerk der Gewerkschaft, ebenso wie es Aufgabe der Innung ist, die Arbeitgeberposition zu vertreten. Ob und welchen Umfang die Missstände im Bäckerhandwerk haben, lässt sich daher schwer beurteilen. Immerhin sind sich beide Seiten einig: Es gibt durchaus Fälle, wie sie ein nordhessischer Bäcker beschreibt. Dabei ist es nicht verwerflich, wenn Mitarbeiter und Betrieb gemeinsam überlegen, wie man das Geschäft rettet. Schwierig wird es, wenn die Überstunden durch Druck, entgegen gesetzlichen Vorgaben und dauerhaft zustande kommen. Eine Bäckerei, die sich nur auf Kosten der Mitarbeiter über Wasser hält, hat keine Existenzberechtigung mehr. Chef und Angestellte müssen das Ende dann akzeptieren. Völlig indiskutabel sind solche Praktiken, wenn sie ohne Not angewandt werden. Dann müssen sich Mitarbeiter wehren und einen Riegel vorschieben. Das kann ihnen niemand abnehmen. Denn in der BäckerBranche ist die Gewerkschaft mangels Mitgliedern schwach. [email protected] 21404 4 194875 601700 HNA, Postfach 10 10 09, 34010 Kassel Kinderschwimmen stärkt den Kreislauf Bewegung im Wasser stärkt das Herz-Kreislauf-System und die Atmung – Schwimmkurse für Babys und Kleinkinder sind deshalb ein beliebtes Angebot. Auch der Wechsel zwischen der warmen Umgebung und dem vergleichsweise kühleren Wasser bringt positive Effekte. Eines der Kinderschwimm-Angebote im Landkreis Kassel ist in Immenhausen. Hier küm- mert sich Kerstin Wehran (46, hinten), Therapeutin für sensomotorische Früherziehung im Wasser und physikalische Therapie, um die jungen Teilnehmer. Unser Foto zeigt: Nele, Ein Bäcker packt aus: 50 Überstunden pro Monat Gewerkschaft: Kein Einzelfall – Bäckerinnung widerspricht VON GÖRAN GEHLEN KREIS KASSEL. Nachtarbeit, unbezahlte Überstunden und am Ende bleibt nicht einmal der Mindestlohn. Solche Fälle prangern Gewerkschaften im Bäckerhandwerk an und so beschreibt ein angestellter Bäcker aus dem nördlichen Landkreis Kassel auch seine Arbeitsbedingungen. Sein Fazit: Dass dem Bäckerhandwerk der Nachwuchs fehle, sei logisch. Laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG sind diese Arbeitsbedingungen kein Einzelfall – vor allem bei kleinen Betrieben. Ursache sei oft hoher Konkurrenzdruck. Auch die Bäckerinnung Kassel erklärt, dass es solche Fälle geben kann. Es handele sich aber nicht um ein Grundsatzproblem der Branche. Der Bäcker, der aus Angst um seinen Job anonym bleiben will, kennt die Branche und ihre Probleme seit vielen Jahren. Sein Betrieb sei nicht tarifgebunden: In seinem Arbeitsvertrag sind statt der tariflich üblichen 165 Stunden im Monat über 170 festgeschrieben. Doch davon sei die reale Arbeitszeit weit entfernt: 50 Überstunden im Monat seien die Regel. Diese würden weder bezahlt noch ausgeglichen. Bei 2000 Euro brutto liege man dann knapp unter dem Mindestlohn von 8,84 Euro. Noch härter sei es für Azubis, die keine Zuschläge bekämen. „Solche Fälle sind ein Problem der Branche vor allem bei denen, die ums Überleben kämpfen“, sagt Andreas Kampmann, Geschäftsführer der NGG in Nord- und Mittelhessen. Auch ohne Tarifvertrag müssten Arbeitgeber die zusätzliche Arbeit entlohnen. Bernd Riede, Obermeister der Bäckerinnung Kassel, sagt zu den Schilderungen: „Es gibt Betriebe, die am Existenzminimum rumkrebsen und bewusst nicht auf Tarif umstellen, weil sie es nicht können.“ Es gebe aber auch kleine Bäcker, die gut zahlten. Die Innung weise immer wieder darauf hin, dass man gute Mitarbeiter brauche und nur bei angemessener Bezahlung bekomme. ZUM TAGE, 5. SEITE Ole, Theresa, Henning, Josha, Johann und Nele. Sie gehören der Gruppe an, in der Drei- bis Fünfjährige an das Wasser herangeführt werden. (zta) Foto: Temme GESUNDHEIT Liebenau entscheidet übers Geld LIEBENAU. Eine rege Diskussion über die Finanzen der Stadt wird seit Monaten in Liebenau geführt. Nun steht die Entscheidung über den Haushalt im laufenden Jahr an. Er wird heute, 24. Januar, Thema im Stadtparlament sein. Los geht es ab 19.30 Uhr im Rathaussaal des Ratskellers Liebenau, Kirchplatz 2. Neben Mitteilungen, Anfragen und Auskünfte an und von der Verwaltung soll es laut Tagesordnung eine Bürgerfragestunde am Ende der Sitzung geben. Ein Liebenauer hat dazu bereits Fragen eingereicht. Die beschäftigen sich unter anderem mit der Berücksichtigung des Bevölkerungsverlustes durch den demografischen Wandel, Gutachten für das alte Rathaus und mit den Kosten für den Bau des neuen Rathauses. (gor) CDU-Preisträger gibt Partei einen Korb Umfrage zu Glasmuseum: Baas boykottiert Empfang Schüler lernen Verteidigung „Fair-Stark-Selbstbewusst“: So lautet ein Programm der Schulsozialarbeit der Gustav-Heinemann-Schule (GHS). Sie ermöglicht Schülern, an einem Yoldo-Kurs teilzunehmen. Bei der Selbstverteidigungssportart lernen die Schüler nicht nur, körperlich mehr Stärke zu zeigen. Mia Schäfer (im Bild) aus der fünften Klasse der GHS fing vor etwa drei Jahren mit Yoldo an. (dwm) Foto: Wagner 2. LOKALTEIL IMMENHAUSEN. Der aktuelle Preisträger des CDU-Bürgerpreises in Immenhausen, Friedrich-Karl Baas, wird nicht dabei sein, wenn sein Nachfolger gekürt wird. Er wird den Neujahrsempfang der Union boykottieren, wo die diesjährige Auszeichnung für außerordentliches Bürgerengagement verliehen wird. Dies sagte Baas am Montag auf Anfrage unserer Zeitung. Als Grund nannte Baas, der als Vater des Glasmuseums gilt und das Haus 25 Jahre lang ehrenamtlich leitete, die neuerlichen Bestrebungen der Immenhäuser CDU, das Museum zu schließen. Jahrzehntelang hatte sich Baas ehrenamtlich für das Glasmuseum eingesetzt. Von Anfang der 80er Jahre bis 2007 So erreichen Sie uns: Telefon: 05671 / 5090-0 • www.hna.de war er ehrenamtlicher Leiter und hatte in dieser Zeit ungezählte Stunden in die Aufarbeitung der Geschichte investiert. Dieses ehrenamtliche Engagement würdigte die Immenhäuser CDU im vergangenen Jahr, indem sie Baas mit dem Bürgerpreis auszeichneter. Dass die Union jetzt die Zukunft des Glasmuseums in Frage stelle, sei kurzsichtig und „widersinnig hoch zehn“. Als Konsequenz „werde ich in diesem Jahr zur Preisverleihung nicht kommen“, sagte der Preisträger. Gleichzeitig erinnert Baas daran, dass Richard Süßmuth, der frühere Besitzer der Glashütte, einer der größten Immenhäuser war und die CDU maßgeblich prägte. (mrß) 4. SEITE Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen ist einer Studie zufolge keine Seltenheit. Da die Betroffenen sich oft nicht äußern können, ist die Dunkelziffer sowohl in Einrichtungen als auch zu Hause hoch. Experten fordern mehr Transparenz bei der Beurteilung von Heimen und eine intensivere Beratung von pflegenden Angehörigen. BLICKPUNKT Trump will Steuern für Unternehmen senken US-Präsident Donald Trump macht ernst: Mit dem Abbau der Regulierungen für die US-Wirtschaft um 75 Prozent will er die Produktion im Inland fördern. Zudem soll die Unternehmenssteuer auf 15 bis 20 Prozent gesenkt werden. Gestern beendeten die USA per Erlass das transpazifische Handelsabkommen TPP. WIRTSCHAFT AfD-Rechtsaußen Höcke darf bleiben Björn Höcke weiß, wie man provoziert. Das verschafft ihm mehr Aufmerksamkeit, als er durch seine Rolle als Thüringer AfD-Chef erhält. Einen Parteiausschluss muss der 44-Jährige vorerst nicht fürchten. POLITIK Samsung: Batterien führten zu Bränden Es waren doch die Batterien: Smartphone-Marktführer Samsung hat die Brände bei seinem Vorzeigegerät Galaxy Note 7 auf Design- und Produktionsfehler bei den Akkus zurückgeführt. Probleme mit der Hardware und Software des Telefons schloss der Konzern dagegen aus. Hintergründe auf WIRTSCHAFT Polizei reagiert emotional auf Angriff Mit einer emotionalen Botschaft im Internet hat die Berliner Polizei auf eine Stein-Attacke am Sonntag gegen Polizeiwagen reagiert. „In unseren Fahrzeugen befinden sich Menschen“, schrieb das Social-Media-Team auf Facebook. Tausende Nutzer unterstützten bis jetzt bereits die Botschaft in dem sozialen Netzwerk. MENSCHEN Tennis: Zverev heute gegen Federer Zu den vielen Überraschungen bei den Australian Open zählt auch Mischa Zverev. Heute nun spielt der letzte im Turnier verbliebene deutsche Tennisspieler nach seinem Coup gegen den Weltranglistenersten Andy Murray ab 9 Uhr (MEZ) gegen den Schweizer Roger Federer. Eurosport zeigt die Partie live. SPORT
© Copyright 2024 ExpyDoc