Das hohe Alter – die pflegerischen und strukturellen Herausforderungen der Zukunft Univ. Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer Institut für Pflegewissenschaft Universität Wien Das hohe Alter Alter (mit kränklicher Freundlichkeit und persiflierendem Wohlwollen, steigt aus dem Wagen, mit einem Krückenstock). „Sie verzeihen, daß ich so frei bin, meine mühselige Aufwartung zu machen. Ich weiß nicht, ob Sie mir es ansehen werden oder nicht, ich bin das hohe kranke Alter, Ihnen miserablicht zu dienen. Ich hab da ein Einquartierungszettel bei Ihnen.... Wenn wir eine Weile bekannt sind, werden schon meine Verwandten auch ihre Aufwartung machen. Mein liederlicher Vetter, der verdorbene Magen, das wird der erste sein, der Ihnen die Honneurs machen wird, und meine Cousine, die Gicht, die hat mich schon versichert, sie kanns gar nicht erwarten, Sie an ihr gefühlvolles Herz zu drücken ... (Ferdinand Raimund: Der Bauer als Millionär - Kapitel 10, 7. Auftritt) 2 Nicht jeder alte (hochaltrige ) Mensch ist pflegebedürftig, aber es steigt die Wahrscheinlichkeit der Pflegebedürftigkeit in dieser Gruppe an Hochaltrigkeit Abnahme von Autonomie Anstieg des Risikos des Nachlassens der physischen und psychischen Funktionsfähigkeit Abnahme von Lebensqualität Anstieg von Multimorbidität und Gebrechlichkeit (Frailty) Beschleunigung der Mortalität Abnahme von sozialer Inklusion Zunahme von Pflegebedürftigkeit Zunahme von Insttiutionalisierungsprozessen 3 Spezielle Herausforderungen Anstieg der Anzahl hochaltriger Menschen Anstieg komplexer Pflegesituationen (Multimorbidität, chronische Erkrankungen, kognitive Einschränkungen) Neue Krankheitsbilder im Alter (z.B. Krebs, AIDS) Alte und hochaltrige Menschen mit Behinderungen Alte Menschen mit Migrationshintergrund Hochaltrige Menschen haben „alte“ pflegende Angehörige (hoch)spezialisierte Pflege versus Hilfen das Leben zu bewältigen 4 Frailty spezialisierte Pflege Kognitive Einschränkungen Fokus auf Leben im Alltag Multimorbidität Palliative Pflege Versorgungsformen Personenzentrierung Kulturelle Vielfalt © Land NÖ / Uni Wien Veränderte familiäre Strukturen Unterstützende und autonomiefördernde Technologien Professionalisierung der Pflege Finanzierung verlagerte Schwerpunkte,; gesellschaftliche Solidarsysteme; gesellschaftliches Engagement Versorgungsformen Alternative Wohnformen; fließende Übergänge; gemeindenahe Versorgung
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