Theodor Fontane „Vor dem Sturm“ Astrid Walter, Autorin und Laienschauspielerin im Theater Frankfurt, kämpfte sich in vier Monaten durch die tausend Seiten des Romans, machte sich Notizen, recherchierte und tauchte in die Romanfiguren ein. Keine leichte Lektüre, die sich fließend lesen lässt, sehr anspruchsvoll und interessant. Astrid versteht es, die Textpassagen aufeinander aufzubauen, die Romanfiguren lebendig und Schauplätze mit besonderen Umschreibungen, für den Zuhörer erkennbar werden zu lassen. »Aber die Vorstädte strecken sich weit hinaus. Sehen Sie drüben die Dammvorstadt, fast eine Stadt für sich. Und dahinter Kunersdorf, blutigen Schlachtenangedenkens. Hier auf unserer Seite des Flusses sind wir friedlicher. Die lange Häuserlinie dort unten ist die Lebuser Vorstadt; aber ich will Sie nicht vor der Zeit mit solchen Einzelheiten behelligen. Vom Spitzkrug aus haben wir das alles viel deutlicher und sehen den Sottmeiers in die Schornsteine hinein.« (Zitat aus dem 15. Kapitel) Es ist beeindruckend, wie Theodor Fontane um 1862 Frankfurt Oder mit seinen Vorstädten und dem noch heutigen „Spitzkrug“ beschrieb. Die Lesung wird musikalisch untermalt.
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