c/o Jürgen Dillmann Neuhof 6, 66802 Felsberg-Überherrn An die Spitzenkandidaten der saarländischen Landtagswahl 2017 Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, Frau Anke Rehlinger, Herr Oskar Lafontaine, Frau Barbara Meyer-Gluche, Herr Oliver Luksic, Betr.: CDU SPD Die Linken Bündnis 90/Die Grünen FDP Ihre Stellungnahme zum geplanten Windpark „Brüchel“ (Wadgasser Wald) Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, die Bürgerinitiative zum Schutz des Wadgasser Waldes bemüht sich um den Erhalt des Naherholungsgebietes „Brüchel“ in unmittelbarer Nachbarschaft der dichtbesiedelten Region Wadgassen, Differten und Saarlouis. Tausende Bürger/innen aus diesen Städten schätzen den Wadgasser Wald als Premium-Erholungsgebiet, welches schnell zu erreichen ist und mit seinem gepflegten Wegenetz beste Entspannung für Spaziergänger, Wanderer, Jogger und Radfahrer bietet. Im Folgenden sprechen wir uns ausdrücklich nicht generell gegen die Windkraft aus. Wir fordern Windräder an Standorten mit ausreichendem Wind, entsprechendem Abstand zu Wohnsiedelungen und nicht im zu schützenden Ökosystem Wald. Unser konkretes Ziel ist es, zu verhindern, dass in einem Waldgürtel von ca. 2x5 km Ausdehnung, eine Windparkanlage mit sechs Windrädern entsteht (s. Lageplan). Einen solchen Eingriff in die Natur, mitten im Buchenwald mit seinem Altholzbestand und geschützten Tierarten, u.a. dem einzigen Uhu-Vorkommen im Kreis Saarlouis, halten wir für unverantwortlich. Der Standort ist plausibel nicht zu begründen. Es weht dort kaum Wind, ein nennenswerter Stromertrag ist nachweislich ausgeschlossen. Wir dürfen Sie höflich bitten, uns die folgenden Fragen zu beantworten und freuen uns, wenn Sie sich mit ihren Antworten konkret auf die Wadgasser Situation beziehen könnten – vielen Dank! 1. Wie steht Ihre Partei, Sie als Spitzenkandidatin, Spitzenkandidat, zu dem geplanten Windparkprojekt im Wadgasser Wald – insbesondere unter Beachtung der Lage im Schwachwindgebiet, Buchenbestand und Altholz – sowie im Lebensraum zu schützender Tiere - insbesondere der Uhu-Paare? 2. Sind nach Ihrer Ansicht bei der Entscheidung „pro Windpark Brüchel“ die gravierenden Auswirkungen auf Mensch und Natur entsprechend berücksichtigt worden – insbesondere bei dem geringen Abstand der Windräder zu den jeweilig angrenzenden Wohnsiedlungen – knapp 1km? Eine Gesetzesgrundlage für die Vorgabe des Landes zu einem Mindestabstand – wie z.B. in Bayern (2 km bei 200 Meter Windradhöhe) gibt es nicht. Tel.: 06837-909026, [email protected] mobil: 0151-70112344 c/o Jürgen Dillmann Neuhof 6, 66802 Felsberg-Überherrn 3. Wie ist Ihr Standpunkt zu den erheblichen Einschränkungen, die erholungssuchende Bürger/-innen bei der Realisierung des Windparks in Kauf nehmen müssen? Ein Beispiel: IVV z.B. begrüßte am 23. und 24. Juli 2016 insgesamt 2.200 Wanderfreunde, die vom schönen räderfreien Wald und dem lieblichen Bisttal begeistert waren. 4. Geplante Aufforstung mit einem Mountain-Bike-Park. Lt. Umweltminister Reinhold Jost (SZ vom 19.12.16) wird im Zuge der Einrichtung von Windparks in saarländischen Wäldern die Rodung des Waldes durch Aufforstung wieder ausgeglichen. Die Gemeinde Überherren, auf deren Gemarkung die Windräder gebaut werden sollen, plant als Ausgleichsmaßnahme einen Mountain-Bike-Park im 8 km entfernten Ortsteil Wohnstadt, finanziert durch einen Sponsor!! Wie stehen Sie zu dieser Ausgleichsmaßnahme? Anmerkung: Die Bürger der Gemeinde Überherrn werden aufgrund der Entfernung zu den Windrädern von deren Einrichtung nicht tangiert. Direkt betroffen sind allerdings die Anlieger des Windparks in den Nachbargemeinden Differten, Friedrichweiler, und Wadgassen. 5. Der Umweltminister wurde in der Vergangenheit mit Äußerungen zitiert, dass auch der Staatsforst und nicht nur die Privatgrundbesitzer von den attraktiven Pachtgebühren für die Vermietung von Flächen für Windräder profitieren müsse, da er diese Mittel für sein Ministerium benötige. Dies erhärtet den Verdacht, dass nicht die Stromerzeugung durch Windkraft im Vordergrund steht, sondern die Teilhabe an aus Steuergeldern finanzierten Subventionsvorteilen. Ihre Einschätzung zu den Äußerungen des Umweltministers? Schlussbemerkung: Die geplanten Windräder sollen im saarländischen Staatsforst aufgestellt werden, einem Wald, der allen Saarländerinnen und Saarländern gehört. Dies verpflichtet uns, energisch gegen ein ökologisch unverantwortliches, ökonomisch unsinniges und die Belange der betroffenen Menschen missachtendes Projekt Einspruch einzulegen, ohne dass wir uns damit generell gegen die Windkraft aussprechen. Bitte unterstützen Sie unsere Bemühungen. Wir freuen uns auf Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen Mitglieder der Bürgerinitiative zum Schutz des Wadgasser Waldes Karl-Heinz Latz Jürgen Dillmann Generalbevollmächtigter i.R. Villeroy&Boch Geschäftsführer operativ i.R. Bundesagentur für Arbeit Tel.: 06837-909026, [email protected] mobil: 0151-70112344
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