Abschied nach 200 Medaillen | Bieler Tagblatt

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FECHTEN: MAÎTRE
22.06.2005, 00:00
ALEXANDRE ALLIONE
HOREAU
Abschied nach 200 Medaillen
Der Fechtclub Biel ist auf der Suche nach einem
neuen FechtmeistAlexandre Allione Horeau hat
gekündigt.
Fechten: Maître Alexandre Allione Horeau
Der Fechtclub Biel ist auf der Suche nach einem neuen
Fechtmeister. Alexandre Allione Horeau hat gekündigt.
Francisco Rodríguez
Maître Alexandre Allione Horeau sucht eine neue
Herausforderung und wird den Fechtclub Biel per 30. Juni
verlassen. «Wir bedauern seinen Entscheid», erzählt
Vereinspräsident Thomas Neuhaus. «Er ist ein initiativer
Fechtmeister, der sehr viel für unsere Jungen getan hat.»
Während sechs Jahren amtete Allione Horeau in einer 40-ProzentStelle erfolgreich als Bieler Fechtmeister. In dieser Zeit sammelten
seine Schützlinge an offiziellen Turnieren rund 200 Medaillen.
«Der Entscheid fiel mir nicht leicht», betont Alexandre Allione
Horeau. «Er drängte sich in den letzten Monaten aber auf.»
Neben seiner Teilzeitstelle in Biel arbeitete der Franzose auch für
den Fechtclub in Vevey. «Dort haben sie entschieden, in Zukunft
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nicht mehr auf mich zu setzen.» Damit blieb Allione Horeau nur
noch die Anstellung im Seeland. «Alleine vom Lohn aus 40
Prozent Arbeit kann ich nicht leben», betont er. «Es ist schwierig,
eine andere Teilzeitstelle zu finden.» Der Fechtclub Biel würde
allzu gerne das Arbeitspensum für seinen Fechtmeister erhöhen,
dabei sind dem Vorstand aber die Hände gebunden. «Viel mehr
liegt mit den vorhandenen finanziellen Mitteln einfach nicht drin»,
bedauert Neuhaus.
Fehlende Kapazitäten
Es sei schwierig, mit den vorhandenen Kapazitäten zusätzliche
Einnahmen zu generieren. «Wir bräuchten mehr Mitglieder. Dazu
fehlt uns aber schlichtweg der Platz.» Seit 1953 ist der Fechtclub
Biel in der Tribüne des Fussballclubs Biel untergebracht, wo die
Degenspezialisten auf relativ engem Raum trainieren. «Wir
schauen uns immer ein wenig um. In Biel ist es aber nicht einfach,
einen neuen Standort zu finden.» Je nachdem, was in Zukunft mit
der Gurzelen passiert, würde der Umzug für den Fechtclub jedoch
unumgänglich. «Wir brauchen eine Halle, Nasszellen, Licht und
einen guten Boden.»
Bis Neuhaus' Wunsch in Erfüllung geht, geben sich die Fechter mit
der vorhandenen Infrastruktur zufrieden. Einzig der Boden müsse
dringend ausgewechselt werden. «Das Verletzungsrisiko ist zu
gross. Wir brauchen einen Federboden und haben bereits Offerten
eingeholt. Einen Teil des finanziellen Aufwandes tragen wir mit
unserem Vereinsvermögen. Für den anderen Teil sind wir auf die
Hilfe der Stadt Biel angewiesen», so Neuhaus, der beim Vorliegen
der konkreten Zahlen eine Anfrage machen wird.
Ein Jahr Pause
Auch Maître Alexandre Allione Horeau spricht die Probleme rund
um die Infrastruktur an. «Unsere Jungen hätten bessere
Trainingsbedingungen verdient. Es ist bemerkenswert, dass sie
trotz der nicht gerade idealen Verhältnisse immer wieder grosse
Erfolge realisieren konnten.» Der Fechtmeister weist auf die gute
Stimmung hin. «Wir sind eine verschworene Gruppe. Es macht
Spass, mit ihnen zu arbeiten.» Gefreut hätten ihn vor allem die
Siege des kleinen Bieler Klubs gegen renommierte Schweizer
Fechtvereine, wie beispielsweise die Fechtgesellschaft Basel oder
der Fechtclub Basel. Für Neuhaus ist jedoch klar: «Sobald unsere
ambitionierten Fechter ein gewisses Alter erreicht haben,
wechseln sie den Verein.» Allione Horeau, der in der Schweiz
bleiben möchte, will ein Zwischenjahr einlegen. «Ich werde mich
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ein wenig in den grossen europäischen Fechtzentren umsehen
und neue Erfahrungen sammeln.» Er habe schon einige Anfragen
für seine weitere berufliche Zukunft erhalten, wolle sich aber erst
im nächsten Jahr entscheiden.
Kandidaten vorhanden
In Biel hat man auf der Suche nach einem Nachfolger für Allione
Horeau schon die ersten Kontakte geknüpft. «Wir erhielten einige
Anfragen», bestätigt Neuhaus. Da es bald in die Sommerpause
gehe, habe der Fechtclub genügend Zeit, um weitere Angebote
einzuholen. «Vielleicht inserieren wir auch in Frankreich.» Im
Notfall werde man für eine Übergangslösung sorgen. Auch Maître
Alexandre Allione Horeau wäre eine Option, um die Zeit zu
überbrücken. «Wenn es mich nach der Pause braucht, bin ich
gerne bereit, einzuspringen.»
Link zum Fechtclub Biel auf der BT-Site:
Maître Alexandre Allione Horeau sucht eine neue
Herausforderung: Der Fechtmeister aus Frankreich wird den
Fechtclub Biel nach sechs Jahren erfolgreicher Nachwuchsarbeit
verlassen. Bild: BT-Archiv
STICHWÖRTER: Sport
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