Folgenschwere Verwechslung - Säurewolke zieht - mm

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Export date: Mon Apr 24 15:55:49 2017 / +0000 GMT
Folgenschwere Verwechslung - Säurewolke zieht nach Chemieunfall über
Oberhausen
Stundenlang ist eine Säurewolke über Oberhausen gezogen. Menschen sollen nicht ins Freie, Kinder werden aus der Schule nicht
nach Hause gelassen. Auslöser ist wohl eine folgenschwere Verwechslung in einem Chemiebetrieb.
Ein Tank mit Schwefelsäure ist aufgebrochen. Foto: Telenewsnetwork
Wegen eines fatalen Fehlers in einem Chemiebetrieb hat sich am Donnerstagmorgen eine gefährliche Säurewolke in Oberhausen
ausgebreitet. Der Verkehr in der Stadt war stundenlang stark beeinträchtigt. Mindestens acht Menschen erlitten Atemwegsreizungen.
Die Behörden riefen die Menschen auf, ihre Häuser nicht zu verlassen und Fenster und Türen geschlossen zu halten. In Kindergärten
und Schulen durften Kinder bis zum frühen Nachmittag nicht ins Freie.
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Ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes steht am Einsatzort. Foto: Arnulf Stoffel
Beim Chemikalienhändler Hamm Chemie war am Morgen irrtümlich Salzsäure von einem Schiff in einen Tank mit
hochkonzentrierter Schwefelsäure geleitet worden. Der Tank platzte auf, eine Dampfwolke mit einem Gemisch aus Salz- und
Schwefelsäure trat aus. 40 Beschäftigte des Händlers und 110 Mitarbeiter der benachbarten städtischen Wirtschaftbetriebe
Oberhausen wurden vorsorglich untersucht. Eine Notärztin ließ anschließend acht von ihnen mit leichten Atemwegsreizungen in ein
Krankenhaus bringen.
Aus Sicherheitsgründen wurde im betroffenen Bereich für mehrere Stunden der Bahn- und Busverkehr eingestellt. 30 Züge mussten
vor Oberhausen gestoppt werden. Die Autobahn 42 und der Rhein-Herne-Kanal wurden zeitweise gesperrt.
Nach dem Zwischenfall sperrte die Polizei den Bereich weiträumig ab. Aufgrund dessen kam es zu Staus im Stadtgebiet und auf der
A 42. Foto: Arnulf Stoffel
Zu dem Unfall sei es infolge menschlichen Versagens gekommen, sagte Geschäftsführer Axel Knauber. Die Kriminalpolizei
ermittelt. Knauber bezifferte den Sachschaden auf etwa 1,5 Millionen Euro.
Am Nachmittag wurde der geborstene Tank mit Hilfe von Tanklastwagen geleert. 130 Feuerwehrleute waren im Einsatz, darunter
auch Spezialisten für chemische Industrie aus Chemiestandorten in Marl und Leverkusen.
Die sichtbare Säurewolke hatte sich am Vormittag über mehrere Hundert Meter ausgedehnt und war in Richtung Nordost gezogen.
Die Feuerwehr setzte Wasserwerfer ein, um sie zu bekämpfen. Gefahrenstoffe wurden in der Luft nach Angaben der Behörden
zunächst nicht nachgewiesen. Es würden weiter Proben genommen.
Laut dem Umweltamt der Stadt Oberhausen gab es keine Hinweise auf eine Gefahr für Umwelt und Natur. Auch das Trinkwasser
sei nach dem Säureaustritt nicht gefährdet. Bei dem Einsatz der Wasserwerfer sei das Säuregemisch durch die großen Mengen an
Wasser stark verdünnt worden.
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