EVIDENZBASIERTE THERAPIE Vorwort der pt_Redaktion zur Rubrik »Evidenzbasierte Therapie« in dieser Ausgabe Kreuzbandriss – erst einmal eine Schockdiagnose für jeden be- in einem Editorial der Schweizerischen Zeitschrift für Sportmedi- troffenen Patienten. Soll ich mich operieren lassen oder ist eine zin und Sporttraumatologie war im Zusammenhang mit diesem konservative Behandlung ausreichend? Wie lange falle ich an Bericht sogar von einem »Trauerspiel« die Rede (2). Wie kann meinem Arbeitsplatz aus? Wann kann ich wieder zum Sport ge- eine fachfremde Expertengruppe weitreichende Empfehlungen hen? Dies sind nur einige Fragen, die vielen Patienten sicher so- aussprechen und dafür keine Spezialisten zu Rate ziehen? fort durch den Kopf schießen. Antworten auf diese Fragen zu Diese Diskussion ist ein Paradebeispiel dafür, dass Schwarz- geben, ist im Moment allerdings wirklich eine Herausforderung, Weiß-Denken nicht weiterführt. Man kann nicht pauschal von denn es gibt immer wieder neue Erkenntnisse und Diskussio- einer chirurgischen Versorgung abraten; aber genauso wenig ist nen, die das gewohnte Weltbild so manches Experten auf den es sinnvoll, generell alle Kreuzbandpatienten zu operieren. Jede Kopf stellen dürften. Beispielsweise heißt es im Merkblatt »Riss Entscheidung für oder gegen eine Operation muss letztendlich des vorderen Kreuzbandes: operative oder konservative Be- eine Einzelfallentscheidung für einen individuellen Patienten handlung?« (1) des Swiss Medical Board unter anderem: mit einem definierten Ziel sein. www.physiotherapeuten.de »… dass beim heutigen medizinischen Kenntnisstand in erster Linie Die Autoren der Forschungsarbeit auf den folgenden Seiten die konservative Behandlung mit einem möglichst raschen Beginn der beschäftigten sich mit einer sehr wichtigen Fragestellung für Physiotherapie vorgenommen werden soll. Eine operative Wiederher- konservativ versorgte Kreuzbandpatienten. Im Rahmen einer stellung des vorderen Kreuzbandes ist nur dann sinnvoll, wenn gravie- Literaturübersicht analysierten sie, ob und inwieweit sich mit- rende Begleitverletzungen vorliegen oder eine befriedigende Kniestabi- tels Hop Test identifizierte posttraumatische Asymmetrien bei lität auch einige Monate nach einer konservativen Behandlung nicht konservativ versorgten Rupturen des vorderen Kreuzbandes im erreicht wird …« zeitlichen Verlauf verändern. Im anschließenden Transferbeitrag Allerdings riefen genau diese Empfehlungen großes Unverständnis bei Experten hervor. Einige Fachgesellschaften äußerten geben die Experten viele Anregungen für Ihre praktische Arbeit mit Patienten, bei denen solche Asymmetrien vorhanden sind. sich dezidiert gegen die Empfehlungen des Swiss Medical Board, LITERATUR 1. Swiss Medical Board. 2009. Riss des vorderen Kreuzbandes: operative oder konservative Behandlung? http://www.medical-board.ch; Zugriff am 9.10.2014 2. Leumann A, Valderrabano V. 2013. Wenn vor lauter Kreuzbändern der Mensch nicht mehr gesehen wird ... Schweizerische Zeitschrift für Sport- Tanja Bossmann medizin und Sporttraumatologie 61, 2:5–6 pt_Redakteurin pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_66 [2 0 1 4 ] 11 EVID ENZBASI ERT E TH ER A P IE Posttraumatische Asymmetrien bei konservativ versorgten Rupturen des vorderen Kreuzbandes Systematischer Review Matthias Keller1, Edda Hochleitner1, Carolin Weikard1, Eduard Kurz1, 2 (LQJHUHLFKWĚ,P3HHU5HYLHZ9HUIDKUHQEHJXWDFKWHWĚ$N]HSWLHUW Zusammenfassung Abstract Einleitung_Seit den 1990er-Jahren werden Sprungtests als Mess- Introduction_Since the 1990s hop tests are commonly used in the instrument in der Kreuzbandrehabilitation eingesetzt. Ziel dieser rehabilitation of patients with anterior cruciate ligament (ACL) Übersichtsarbeit war es, zu untersuchen, wie sich mittels Hop Test rupture. The aim of this review was to show how the posttraumatic identifizierte posttraumatische Asymmetrien bei konservativ ver- asymmetries, identified by hop tests, of conservatively treated ACL sorgten Rupturen des vorderen Kreuzbandes (VKB) im zeitlichen ruptures changed over time. Verlauf verhalten. Methods_A literature search was conducted in Medline. Two investi- Methodik_Es wurde eine Literaturrecherche in der Datenbank Med- gators independently examined the abstracts of the identified stu- line durchgeführt. Zwei Untersucher prüften unabhängig voneinan- dies. The methodological quality of the included studies was rated der die Abstracts der identifizierten Studien. Die eingeschlossenen using a checklist for prognostic studies. Arbeiten wurden hinsichtlich der methodischen Qualität mithilfe Results_Eight studies were included in the analysis. Contrary to the einer Checkliste für prognostische Studien bewertet. current opinion that patients with ACL rupture are not able to con- Ergebnisse_Insgesamt wurden acht Studien in die Analyse einge- tinue their sports activities without surgical reconstruction, two stu- schlossen. Entgegen der verbreiteten Meinung, dass Patienten nach dies have shown that patients could reach their original sports level einer VKB-Ruptur ohne Rekonstruktion ihre Sportart nicht mehr without surgery. However, no significant differences were detected ausführen können, konnten zwei Studien zeigen, dass Patienten ihr in the results of the hop tests between these patients, and those who ursprüngliches Sportlevel auch ohne eine Operation erreichen konn- did not return to their previous sports level. ten. Dabei wurden jedoch keine signifikanten Unterschiede in Bezug Conclusions_Over time patients after conservatively treated ACL auf die Ergebnisse der Hop Tests zwischen diesen Patienten und den- rupture may be able to compensate for posttraumatic asymmetry of jenigen, die nicht mehr zu ihrem früheren Sportlevel zurückkehrten, their dynamic knee stability. However, a high degree of limb symme- festgestellt. try does not seem to constitute a clear indicator of successful conser- Schlussfolgerungen_Patienten nach konservativ versorgter VKB-Rup- vative rehabilitation after ACL ruptures. tur können in der Lage sein, eine posttraumatische Asymmetrie der Keywords_Anterior cruciate ligament, Knee, Rehabilitation, Asym- dynamischen Kniestabilität im zeitlichen Verlauf auszugleichen. metry, Hop. www.physiotherapeuten.de Allerdings scheint eine Seitensymmetrie kein klarer Indikator für eine erfolgreiche konservative Versorgung nach VKB-Rupturen zu sein. Schlüsselwörter_Vorderes Kreuzband, Knie, Rehabilitation, Asymmetrie, Sprung pt_ Z e i t s c h r i f t f ü r P h y si o t h erap eu t en _66 [ 2014] 11 E V I D EN Z B A S I ERTE T H E RAP IE Einleitung Coper, Noncoper und Adapter Absprung und Landung mit dem glei- Patienten können nach einer VKB-Ruptur chen Bein (Abb. 2). Hop Tests eignen sich Operative versus konservative in Coper, Noncoper oder Adapter einge- damit besonders gut, um die funktionelle Versorgung teilt werden (Abb. 1). Coper sind Patien- Stabilität zwischen dem betroffenen und Das vordere Kreuzband (VKB) ist nicht ten, die ohne operativen Eingriff in der dem nicht betroffenen Bein zu verglei- nur das am häufigsten verletzte Ligament Lage sind, zu Sport- und Alltagsaktivitä- des Kniegelenkes (1, 2), sondern auch ten auf dem Niveau vor der Verletzung eines der am häufigsten verletzten Liga- zurückzukehren. Patienten, die dazu Tab. 1_Strategie und Ergebnisse der mente des gesamten menschlichen Kör- nicht in der Lage sind und operiert wer- Suche in der Datenbank Medline pers (3–5). Aufgrund der Häufigkeit ver- den müssen, werden als Noncoper be- ursachen VKB-Rupturen hohe Kosten im zeichnet (12–16). Eastlack et al. (13) klassi- Gesundheitssystem und bescheren so- fizieren wohl dem Berufstätigen als auch dem Nr. Suchbegriffe Anzahl d. Treffer VKB-Ruptur nicht operiert wurden, je- #1 ACL 6026 Sportler eine lange Abwesenheit vom Ar- doch ihre Belastung deutlich reduziert #2 7846 beitsplatz beziehungsweise Sport. Der haben, als Adapter. In einer prospektiven Anterior cruciate ligament Therapieansatz nach einer VKB-Ruptur Untersuchung unterscheiden Moksnes et #3 Anterior ligament 11003 wird in der Literatur jedoch kontrovers al. (17) zwischen potenziellen und tat- #4 Cruciate ligament 8973 diskutiert. Ob operative oder konservati- sächlichen Copern und Noncopern. Sie #5 Injury 353507 ve Vorgehensweisen bessere Ergebnisse bewerten nicht operierte Patienten als tat- #6 Injuries 282157 erzielen, ist noch nicht abschließend ge- sächliche Coper, wenn sie beim Follow-up klärt (1, 6, 7). Verschiedene Arbeitsgrup- nach #7 Asymmetry 13923 pen konnten zeigen, dass operativ ver- Episoden zu ihrem früheren Aktivitätsle- #8 Dysfunction 702933 sorgte Patienten einem hohen Risiko für vel zurückgekehrt sind. Patienten, die #9 Deficiency 110866 eine Reruptur beziehungsweise Verlet- diese Kriterien nach einem Jahr nicht er- #10 Rupture 37476 zung der Gegenseite ausgesetzt sind (8, füllen, werden als tatsächliche Noncoper #11 Knee function 30203 9). Bei konservativ versorgten VKB-Rup- beschrieben. von #12 Knee instability 4184 turen besteht unter anderem eine erhöhte Moksnes et al. (17) wird klar, dass der #13 Tear 19033 Gefahr für Knorpelläsionen (10) und prognostische Wert der unmittelbaren Meniskusschäden (11). #14 Coper 42 posttraumatischen Klassifikation gering #15 Non-coper 8 #16 Noncoper 3 #17 Non coper 27 #18 Hop test 1158 Hop Tests #19 Single hop test 242 Um Patienten in Coper beziehungsweise #20 Single legged hop test 51 Noncoper einzuteilen, werden unter an- #21 One leg hop test 91 #22 #1 OR #2 OR #3 OR #4 13758 #23 #5 OR #6 OR #7 OR #8 OR #9 OR #10 OR #11 OR #12 OR #13 1145251 #24 #14 OR #15 OR #16 OR #17 44 #25 #18 OR #19 OR #20 OR #21 1158 #26 #22 AND #23 AND #24 AND #25 298 Betroffene, einem Jahr die ohne nach einer Giving-way- www.physiotherapeuten.de Durch die Arbeit scheint, da ein als Noncoper klassifizierter Patient sich durchaus später zu einem Coper entwickeln kann. Abb. 1_Klassifikation der Patienten nach einer VKB-Ruptur derem Ergebnisse von Hop Tests angewandt. Dabei handelt es sich um funktionelle Tests, welche die dynamische Grafiken: Matthias Keller Kniestabilität eines Individuums beurteilen (18). In der englischsprachigen Literatur werden Sprünge in Jumps, Bounds und Hops eingeteilt (19). Ein beidbeiniger Sprung wird als Jump bezeichnet, Bound beschreibt das Springen von einem auf Abb. 2_Einteilung von Sprüngen das andere Bein und beim Hop erfolgen pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_66 [2 0 1 4 ] 11 EVID ENZBASI ERT E TH ER A P IE chen. Um diese Tests zu quantifizieren, Tab. 2_Ein- und Ausschlusskriterien werden Sprungweite, Sprunghöhe, die benötigte Zeit für eine festgelegte Distanz Einschlusskriterien Ausschlusskriterien oder die Anzahl der Kontakte innerhalb ei- Unilaterale VKB-Ruptur Review, Fallbeispiele ner vorgegebenen Zeit gemessen (20, 21). Mindestens zwei Messzeitpunkte Ausschließlich Patienten mit VKB-Rekonstruktion Hop Test bei Baseline und Follow-up Kinder Neben Alter und Vorverletzungen (22, 23) gelten Asymmetrien als mögliche Risikofaktoren, eine Non-Contact-Verletzung zu erleiden. Dies konnte sowohl bei Messungen der Kraftleistungsfähigkeit die relevanten Arbeiten zu verschaffen, vant waren. In der Kategorie L wurden (24) als auch bei Testungen der dynami- wurde die die prognostischen Faktoren an die Ziel- schen Stabilität im Einbeinstand (25) be- richtungsweisende Arbeit von Barber et setzung dieser Arbeit angepasst. Da keine legt werden. Bei vorhandenen Asymme- al. (27) angeschlossen und damit der deutschsprachige Version vorlag, wur- trien, welche mithilfe von Hop Tests erho- Suchzeitraum vom 1. Januar 1990 bis zum den die Bewertungskriterien von einem ben wurden (26), konnte ein erhöhtes 1. August 2013 festgelegt. Muttersprachler aus dem Englischen ins die Literatursuche an Verletzungsrisiko nachgewiesen werden. Zwei Autoren (EH, CW) haben darauf- Deutsche übersetzt. Jedes Kriterium wur- Demnach könnten Rechts-links-Unter- hin unabhängig voneinander die Abstracts de als positiv (+), negativ (-) oder unklar schiede bei den Hop Tests ein Indiz dafür der 298 gefundenen Arbeiten gelesen und (?) eingestuft. Für unklare und negative darstellen, dass konservativ versorgte nach Beurteilung der Ein- und Ausschluss- Bewertungen gab es null Punkte, für po- VKB-Patienten mit einer hohen Symme- kriterien (Tab. 2) die wesentlichen Arbeiten sitive Bewertungen einen Punkt. Wenn trie ohne Operation zurechtkommen. ausgewählt. Obwohl Studien an Patienten mehr als 60 Prozent der Bewertungen po- mit VKB-Rekonstruktion nicht miteinbezo- sitiv waren, wurde der Arbeit eine »hohe Ziel gen wurden, stellten minimalinvasive oder Qualität« bescheinigt. Erreichte die Stu- Ziel dieser Übersichtsarbeit war es, zu diagnostische Eingriffe (wie Meniskusglät- die weniger als 60 Prozent positiver Be- untersuchen, ob und inwieweit sich mit- tung und -teilresektionen) kein Ausschluss- wertungen, wurde die Qualität als »nied- tels Hop Test identifizierte posttraumati- kriterium dar. Die Volltexte dieser Arbeiten rig« eingestuft (28). sche Asymmetrien bei konservativ ver- wurden auf Relevanz in Bezug auf die Fra- sorgten VKB-Rupturen im zeitlichen Ver- gestellung überprüft. Insgesamt konnten Hop-Test-Varianten lauf verändern. www.physiotherapeuten.de acht Arbeiten eingeschlossen werden, von Von folgenden vier Varianten der Hop Des Weiteren wurde analysiert, ob es denen sechs über die Boole-Suche gefun- Tests standen Werte für den Vergleich der zwischen Copern und Noncopern einen den wurden, zwei weitere konnten über die rechten mit der linken beziehungsweise Unterschied in Bezug auf die Rechts-links- Querverweise (Related citations) der Such- der betroffenen mit der nicht betroffenen Symmetrie gibt und ob die Resultate der maschine PubMed ausfindig gemacht wer- Seite zur Verfügung: Hop Tests aussagekräftig für die Rückkehr den. r One-Leg Hop (OLH): so weit wie möglich Bewertung der methodischen Qualität rTriple-Leg Hop (TLH): so weit wie mit einem Kontakt springen (Abb. 3) zum ursprünglichen Sportlevel sind. Methodik Die methodische Qualität der prognosti- möglich mit drei Kontakten springen schen Studien wurde in Anlehnung an (Abb. 4) die Kriterien von Kuijpers et al. (28) be- rCrossover Hop (COH): Überspringen Recherchestrategie wertet. Dabei wurden 16 Kriterien in einer 15 Zentimeter breiten Linie mit Die Literaturrecherche wurde in der Da- sechs Kategorien beurteilt (Tab. 3): Studi- tenbank Medline durchgeführt. Die Such- enpopulation, Follow-up, Behandlung, r6m Timed Hop (6MTH): so schnell wie begriffe wurden einzeln und in Kombina- Outcome, prognostische Faktoren und möglich über eine Distanz von sechs tion abgefragt (Tab. 1) (Limits: Human, Präsentation der Daten. Die Kategorien D Metern springen (Abb. 6) English, German, Abstract available). Um und E flossen nicht in die Bewertung ein, Für die Beurteilung von Asymmetrien sich einen umfassenden Überblick über da diese für die Fragestellung nicht rele- werden die Ergebnisse der Hop pt_ Z ei t s c h r i f t f ü r P h y s i o t h erap eu t en _66 [ 2014] 11 drei Kontakten (Abb. 5) >>> 23 E V I D EN Z B A S I ERTE T H E RAP IE Tab. 3_Kriterien für die Bewertung der methodischen Qualität von prognostischen Studien Kriterien & Kategorien Beschreibung Bewertung Studienpopulation A Positiv, wenn die Gruppen in Bezug auf das Einsetzen der Symptome definiert wurden +/–/? B Positiv, wenn Ein- und Ausschlusskriterien formuliert wurden +/–/? C Positiv, wenn beschrieben wurde, aus welchem Umfeld die Patienten rekrutiert wurden +/–/? F Positiv, wenn ein prospektives Studiendesign verwendet wurde +/–/? G Positiv, wenn sich das Follow-up über mindestens sechs Monate erstreckte +/–/? H Positiv, wenn die Gesamtzahl der Teilnehmer beim letzten Follow-up noch bei ≥ 80 % im Vergleich zum Baseline-Test lag +/–/? I Positiv, wenn Informationen der Drop-outs bis zum Follow-up mit der Beschreibung der persönlichen und prognostischen Faktoren angegeben wurden +/–/? Positiv, wenn die Behandlung vollständig beschrieben oder standardisiert wurde beziehungsweise keine Behandlung erfolgte +/–/? Follow-up Behandlung J Outcome www.physiotherapeuten.de K Positiv, wenn standardisierte Bewertungen für die relevanten Outcome-Kriterien verwendet wurden +/–/? Prognostische Faktoren L Positiv, wenn standardisierte Bewertungen von Patienteneigenschaften und möglichen prognostisch relevanten klinischen Faktoren verwendet wurden (Alter, Geschlecht, Körpergröße, Gewicht, Zusatzverletzungen, Vorerkrankungen, Zeitpunkt der Verletzung, Sportlevel). Vier von acht Kriterien mussten erfüllt werden. +/–/? M Positiv, wenn standardisierte Bewertungen von möglichen prognostisch relevanten psychosozialen Faktoren verwendet wurden (Depression, Somatisierung, Verzweiflung, Angstvermeidung, Bewältigungsstrategien oder psychosoziale arbeitsbedingte Faktoren). Ein Kriterium von sechs musste erfüllt werden. +/–/? Präsentation der Daten N Positiv, wenn Frequenz, Prozentsatz oder Durchschnitt, Mittelwert und Standardabweichung / Konfidenzintervall für die wichtigsten Outcomes angegeben wurden +/–/? O Positiv, wenn Frequenz, Prozentsatz oder Durchschnitt, Mittelwert und Standardabweichung / Konfidenzintervall für die wichtigsten Prognosefaktoren angegeben wurden +/–/? P Positiv, wenn entsprechende Analysetechniken verwendet wurden, die einen Zusammenhang zwischen prognostischen Faktoren und Outcomes herstellen +/–/? Q Positiv, wenn versucht wurde, eine Reihe von prognostischen Faktoren mit den höchsten prognostischen Werten zu bestimmen +/–/? R Positiv, wenn die Zahl der untersuchten Fälle in der multivariaten Analyse mindestens zehnmal der Anzahl der unabhängigen Variablen in der Analyse entsprach +/–/? „+“ = positiv, ausreichende Informationen; „–“ = negativ, ausreichende Informationen, aber mangelhaftes Design oder potenzielle systematische Fehler; „?“ = unklar, unzureichende Informationen pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_66 [2 0 1 4 ] 11 EVID ENZBASI ERT E TH ER A P IE Tests des nicht betroffenen Beines als Referenzwert verwendet, um mittels folgender Hop-Tests nach Noyes Gleichung Abweichungen zu objektivieren: LSI = Wertbetroffen Wertnicht betroffen ×100 Diese prozentuale Abweichung der Testergebnisse wird als Limb Symmetry Index (LSI) bezeichnet und gilt als Maß für Extremitätensymmetrie. Je nach Autor ist ein LSI von 85 beziehungsweise 90 Prozent ein anzustrebender Wert (27, 29–31). Dem- Abb. 3_One-Leg Hop (OLH) entsprechend sind Differenzen von zehn bis 15 Prozent im Rechts-links-Vergleich als physiologisch einzustufen. Aus den eingeschlossenen Studien wurden für die quantitative Beurteilung lediglich die LSI-Werte (Angaben als Mittelwert ± Standardabweichung in Prozent) entnommen. www.physiotherapeuten.de Ergebnisse Abb. 4_Triple-Leg Hop (TLH) Um der Frage nach Veränderungen bei posttraumatischen Asymmetrien im zeitlichen Verlauf bei Patienten mit nicht operierter VKB-Ruptur und deren Bedeutung für den Patienten nachzugehen, konnten acht Arbeiten eingeschlossen werden. Dabei erreichten sieben dieser Arbeiten nach den Kriterien von Kuijpers et al. (28) mehr als 60 Prozent an positiven Bewertungen, was einer »hohen Qualität« entspricht (Tab. 4). In der Tabelle 5 wurden neben Abb. 5_Crossover Hop (COH) den Ergebnissen der Studien auch das jeweilige Design sowie Alter und Anzahl der Gesamtteilnehmer und die Testzeitpunkte beschrieben. In zwei von acht Arbeiten (32, 33) wurden Interventionen und deren Einfluss Da davon auszugehen ist, dass Interventionen die Ergebnisse beeinflussen, wurden bei der Ergebnisdarstellung Arbeiten ohne oder mit einheitlicher Inter- >>> Abb. 6_6m Timed Hop (6MTH) pt_ Z e i t s c h r i f t f ü r P h y si o t h erap eu t en _66 [ 2014] 11 Grafiken: evoletics auf die jeweiligen Outcomes verglichen. E V I D EN Z B A S I ERTE T H E RAP IE vention und Arbeiten zu Subgruppen mit Bei der Arbeit von Risberg et al. (37) ver- serten sich dennoch die erreichten Werte verschiedenen Interventionen getrennt besserten sich die Werte aller vier Hop (in Zentimeter beziehungsweise Sekun- voneinander betrachtet. Tests zwischen der Baseline-Testung und den) des verletzten Beines um 5,5 bis 9,5 dem ersten Follow-up signifikant (OLH Prozent und des nicht betroffenen Beines LSI im zeitlichen Verlauf ohne oder mit p < 0,0001; COH p = 0,0001; TLH p = 0,002; um 2,7 bis 8,5 Prozent. einheitlicher Intervention 6MTH p = 0,011). Ageberg et al. (38) war Die Fragestellung, wie sich der mittels die einzige Arbeitsgruppe, welche ein LSI im zeitlichen Verlauf bei Subgrup- Hop Test analysierte LSI und damit die Langzeit-Follow-up durchführte. Sie un- pen mit verschiedenen Interventionen posttraumatischen Asymmetrien im zeit- tersuchten lediglich den LSI des OLH und Lediglich zwei Arbeiten (32, 33) vergli- lichen Verlauf veränderten, konnte an- konnten hier signifikant höhere Werte chen Interventionen und deren Einfluss hand von sechs der acht eingeschlossenen beim ersten Follow-up (98,5 ± 7,6) im Ver- auf die jeweiligen Outcomes. Ageberg et Arbeiten beantwortet werden (17, 33–37). gleich zur Baseline-Messung (95,7 ± 9,1) al. (33) verglichen unter anderem die Wei- Fünf dieser sechs Studien kamen zu dem feststellen. Nach 15 Jahren, im zweiten te beim OLH zwischen Patienten, welche Ergebnis, dass sich der mittels Hop Test Follow-up (94,8 ± 10,5), glichen sich die die Intervention unter Aufsicht durch- analysierte LSI zwischen den Messzeit- Werte der Baseline-Messung an. Dabei er- geführt hatten, denen, die selbstständig punkten signifikant verbesserte. langten nach einem Jahr 77 Prozent, nach beziehungsweise ohne Aufsicht trainier- Die Autorengruppe um Moksnes (17) drei Jahren 89 Prozent und nach fünfzehn ten, und einer gesunden Kontrollgruppe. konnte in einer Arbeit zeigen, dass sich Jahren 85 Prozent der Untersuchungsteil- In der unter Aufsicht trainierenden die LSI-Werte sowohl bei den Copern als nehmer einen Wert im Normbereich. Der Gruppe lag der Trainingsschwerpunkt auch bei den Noncopern signifikant ver- durchschnittlich höchste Wert des LSI auf sensomotorischen Inhalten und Übun- bessert haben. In ihrer Arbeit von 2009 wurde nach drei Jahren erzielt. gen mit Gewichtsbelastung. Diese wur- www.physiotherapeuten.de (36) verbesserten sich ebenfalls sowohl Lediglich eine weitere Arbeit von Eit- den in regelmäßigen Abständen korrigiert die Werte der nicht operierten Patienten zen et al. (34) kam zu dem Ergebnis, dass und angepasst. Die selbstständig Trainie- als auch die Werte derer, die zum Zeit- es keine signifikanten Unterschiede des renden erhielten lediglich zu Beginn punkt des Follow-ups eine VKB-Re- mittels Hop Test analysierten LSI zwi- mündliche und schriftliche Anweisungen konstruktion erhalten hatten (Tab. 5). schen den beiden Messzeitpunkten gab zu ihrem Übungsprogramm (isolierte Eitzen et al. (35) stellten fest, dass (p > 0,05). Der LSI des OLH veränderte Übungen ohne Gewichtsbelastung). Bei sich beim ersten Follow-up der LSI des sich dabei um -0,4 ± 18,6 Prozent, des der ersten Kontrolle nach sechs Wochen OLH um sechs Prozent, des COH und TLH COH um 0,4 ± 16,5 Prozent, des TLH um wechselten 14 von 27 der selbstständig jeweils um sieben Prozent und des 6MTH 1,4 ± 14,8 Prozent und des 6MTH um 1,7 ± trainierenden Patienten wegen anhal- um fünf Prozent verbessern konnte. 18,4 Prozent. Bei allen Patienten verbes- tender Bewegungseinschränkung und At- Tab. 4_Bewertung der methodischen Qualität der eingeschlossenen Arbeiten Erstautor, Jahr A B C F G H I J K L M N O P Q R Score + Score % Ageberg 2001‡ (33) + + ? + + + – + + + – + – – – – 9 56,25 Ageberg 2007‡ (38) + + + + + – + + + + + + + – – – 12 75,00 Eitzen 2010a (34) + + + + – + ? + + + ? + + – – + 11 68,75 Eitzen 2010b (35) + + + + + + ? ? + + ? + + + + – 12 75,00 Fitzgerald 2000 (32) + + + + + – – + + + – + + – – – 10 62,50 Moksnes 2008 (17) + + + + + + ? ? + + ? + + – – – 10 62,50 Moksnes 2009 (36) + + + + + + ? ? + + ? + + – – + 11 68,75 Risberg 2009 (37) + + + + – + ? + + + ? + + – – – 10 62,50 ‡ minimalinvasive Eingriffe (Diagnostik / Therapie) pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_66 [2 0 1 4 ] 11 EVID ENZBASI ERT E TH ER A P IE rophie in die angeleitete Gruppe. Die Out- Moksnes et al. (17) zeigten, dass die po- schen diesen Patienten und denjenigen, comes wurden jeweils nach drei, zwölf tenziellen Coper (46 Teilnehmer) zum Zeit- die nicht mehr zu ihrem früheren Sport- und 36 Monaten überprüft. Nach zwölf punkt der Baseline-Messung signifikant level zurückkehrten, festgestellt. Monaten normalisierte sich der LSI bei bessere LSI-Werte erreichten als die poten- allen Probanden. Die Sprungweite der an- ziellen Noncoper (79 Teilnehmer). Bis zum geleiteten Gruppe glich sich bereits nach Follow-up erhielten 25 potenzielle Coper drei Monaten den Werten der gesunden und 27 potenzielle Noncoper keine VKB- Kontrollgruppe an. Die Werte der Patien- Rekonstruktion und nahmen am Follow-up Verschiedene Studien an Gesunden (30, ten, die später in die angeleitete Gruppe teil. Die Ergebnisse der 52 konservativ ver- 39, 40) und Patienten (41, 42) konnten zei- wechselten, glichen sich erst nach 36 Mo- sorgten Teilnehmer zeigten bei allen vier gen, dass Hop Tests reliable Messinstru- naten an. Die selbstständig Trainierenden Hop Tests keine signifikanten Unterschiede mente darstellen. Bei der Beurteilung des wiesen hinsichtlich ihrer Sprungweite bis zwischen den tatsächlichen Copern und LSI ist zu berücksichtigen, dass es sport- zum Ende schlechtere Werte auf. Diskussion Noncopern. Die Beschreibung der Autoren artspezifische Asymmetrien geben kann. Fitzgerald et al. (32) verglichen die bezüglich eines tatsächlichen Noncopers Weiterhin ist zu beachten, dass die Bein- LSI-Werte von Patienten, die ausschließlich entspricht nach der Definition von Eastlack dominanz unterschiedlich definiert wird eine Standard-Reha (SR) durchliefen, mit et al. (13) einem Adapter. (Standbein, Schussbein). torische Aspekte (Stabilitätstraining mit Rückkehr zum Sport LSI im zeitlichen Verlauf ohne oder mit Störmanövern, SS) beinhaltete. Die SR um- Drei Arbeiten beschäftigten sich mit der einheitlicher Intervention fasste kraft- und sportspezifisches Ausdau- Fragestellung, wie aussagekräftig die LSI- Fünf von sechs Studien konnten zeigen, ertraining sowie Training der Agilität und Werte für das Wiedererlangen des Sport- dass die Teilnehmer beim zweiten Mess- sportspezifische Übungen. Das zusätzliche levels vor der Verletzung sind. Entgegen zeitpunkt signifikant höhere LSI-Werte er- SS wurde mithilfe von einem Balance Mas- der weitverbreiteten Meinung, dass Pati- reichten. Obwohl sich der LSI bei Eitzen et ter®, Wackelbrettern und einem Skateboard enten nach einer VKB-Ruptur ohne Rekon- al. (34) zwischen den beiden Messzeit- durchgeführt. Es erfolgte eine Messung vor struktion ihre Sportart nicht mehr ausfüh- punkten nicht signifikant verbessert hatte, Beginn der Intervention (COH, SR: 100 ± 15, ren können, haben die Arbeiten von Moks- konnten sie in ihrer Arbeit feststellen, dass SS: 105 ± 13) und nach Abschluss von zehn nes et al. (17, 36) gezeigt, dass einige Pati- sich die Testwerte sowohl des betroffenen Trainingseinheiten, spätestens jedoch nach enten durchaus ohne Operation wieder ihr als auch des nicht betroffenen Beins signi- fünf Wochen. Sechs Monate nach der Ein- ursprüngliches Sportlevel erreichen kön- fikant verbesserten. Ein Grund dafür, dass gangsmessung erfolgte das Follow-up nen. sich die Testwerte beider Beine – und da- denen, deren Training zusätzlich sensomo- www.physiotherapeuten.de (COH, SR: 64 ± 55, SS: 104 ± 16). In der Studie von Moksnes et al. (17) durch nicht der LSI – verbessern konnten, erreichten 65 Prozent der nicht operierten liegt möglicherweise darin begründet, dass Coper versus Noncoper Teilnehmer bis zum Follow-up nach einem in posttraumatischen Rehabilitationsmaß- Mit der Fragestellung, welche Rechts- Jahr wieder ihr früheres Sportlevel. Zwi- nahmen üblicherweise beide Beine trainiert links-Unterschiede bei den Hop Tests bei schen diesen Teilnehmern und denjenigen, werden und sich somit die motorischen Copern im Vergleich zu Noncopern auf- die ihr vorheriges Belastungsniveau nicht Grundeigenschaften des nicht betroffenen traten, beschäftigten sich lediglich zwei wieder erreichten, gab es beim Follow-up Beines ebenfalls verbessern. Bei Messun- Arbeiten. Eitzen et al. (34) und Moksnes et keine signifikanten Unterschiede hinsicht- gen muss deswegen davon ausgegangen al. (17) waren die einzigen Autoren, die lich der LSI-Werte. werden, dass ein symmetrisches Training ihre Patienten in Coper und Noncoper Bei einer weiteren Arbeit von Moksnes einteilten. Dabei konnten Eitzen et al. (34) et al. (36) konnten zum Zeitpunkt des Fol- Hält man sich an die Arbeit von Grin- beim TLH und 6MTH sowohl bei der Ba- low-ups 69 Prozent der nicht operierten dem et al. (43), so hat der genaue Testzeit- seline-Testung als auch beim Follow-up Patienten zu ihrem ursprünglichen Sport- punkt innerhalb der ersten drei Monate signifikant höhere LSI-Werte (p < 0,05) bei niveau zurückkehren. Dabei wurden eben- auf das Ergebnis des LSI keinen Einfluss. den Copern im Vergleich zu den Non- falls keine relevanten Unterschiede in Be- Das könnte an der Tatsache liegen, dass copern feststellen. zug auf die Ergebnisse der Hop Tests zwi- alle Patienten, bevor sie zu der pt_ Z e i t s c h r i f t f ü r P h y si o t h erap eu t en _66 [ 2014] 11 einen großen Einfluss auf den LSI hat. >>> E V I D EN Z B A S I ERTE T H E RAP IE Baseline-Messung zugelassen wurden, Kriterien legten bereits Fitzgerald et al. 45) zeigen, dass Patienten nach einer opera- das volle Bewegungsausmaß erreicht ha- (12, 14) als Bedingung für die Testdurch- tiv versorgten VKB-Ruptur nicht frei von ben mussten und das Kniegelenk keinen führung fest. Asymmetrien waren. Erguss mehr aufweisen durfte. Außerdem In der einzigen Langzeitstudie (38) konn- mussten sie in der Lage sein, ohne auftre- te gezeigt werden, dass die Teilnehmer LSI im zeitlichen Verlauf bei Subgrup- tende anschließende durchschnittlich über 15 Jahre einen LSI im pen mit verschiedenen Interventionen Schwellung auf einem Bein zu springen. Normbereich halten konnten. Das lässt ver- Berücksichtigt man bei der Entscheidung Durch diese Voraussetzungen war der muten, dass Patienten mit guten LSI-Ergeb- für eine Intervention die Ergebnisse von Zeitpunkt der Baseline-Messung nicht nissen in einer frühen Phase auch langfris- Fitzgerald et al. (32), scheinen Standard- von einem Zeitschema abhängig, sondern tig eine gleichwertige dynamische Kniesta- trainingspläne, wurde von Funktionen und Beeinträchti- bilität im Rechts-links-Vergleich aufweisen. durchgeführt werden, keine guten Ergeb- gungen des Kniegelenks bestimmt. Diese Des Weiteren konnten andere Studien (44, nisse zu liefern. Zusätzlich appli- Schmerzen und die unbeaufsichtigt >>> Tab. 5_Übersicht über die Ergebnisse der eingeschlossenen Studien Erstautor & Jahr Design / Anzahl & Alter der Teilnehmer Testzeitpunkte Ergebnisse Angaben der Ergebnisse in Prozent [Anzahl der eingeschlossenen Studienteilnehmer] Ageberg 2001 (33) Longitudinale prospektive Studie Baseline-Test: 3 Monate nach der Verletzung Unter Aufsicht trainierende Gruppe mit Schwerpunkt auf der Sensomotorik Selbstständig (ohne Aufsicht) trainierende Gruppe Nach 6 Wochen Wechsel in angeleitete Gruppe www.physiotherapeuten.de N = 63 24 (19–33) Jahre Ageberg 2007 (38) Longitudinale prospektive Studie N = 100 26 (15–43) Jahre 1. Follow-up: 12 Monate nach der Verletzung 2. Follow-up: 36 Monate nach der Verletzung Baseline-Test: 1 Jahr nach der Verletzung Baseline-Test [N = 36] OLH Verletzt / nicht verletzt [in cm] Baseline-Test [N = 26] OLH 150 (120–174) / 177 (140–199) Baseline-Test [N = 13] OLH 1. Follow-up [N = 34] OLH 1. Follow-up [N = 27] OLH 174 (140–200) / 180 (150–202) 1. Follow-up [N = 14] OLH 2. Follow-up [N = 31] OLH 2. Follow-up [N = 26] OLH 172 (146–200) / 178 (150–200) 2. Follow-up [N = 13] OLH Baseline-Test [N = 52] 1. Follow-up [N = 52] 2. Follow-up [N = 52] OLH 95,7 ± 9,1 OLH 98,5 ± 7,6 OLH 94,8 ± 10,5 1. Follow-up: 3 Jahre nach der Verletzung 2. Follow-up: 15 Jahre nach der Verletzung pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_66 [2 0 1 4 ] 11 EVID ENZBASI ERT E TH ER A P IE Tab. 5_Übersicht über die Ergebnisse der eingeschlossenen Studien (Fortsetzung) Erstautor & Jahr Design / Anzahl & Alter der Teilnehmer Testzeitpunkte Ergebnisse Angaben der Ergebnisse in Prozent [Anzahl der eingeschlossenen Studienteilnehmer] Eitzen 2010a (34) Prospektive Kohortenstudie ohne Kontrollgruppe Baseline-Test: 60 (23–96) Tage nach der Verletzung Baseline-Test [N = 100] Follow-up [N = 93] OLH 90,4 ± 9,4 TLH 89,5 ± 12,6 COH 90,5 ± 13,3 6MTH 90,5 ± 15,6 OLH 90,0 ± 18,6 TLH 90,9 ± 18,3 COH 90,6 ± 17,9 6MTH 92,2 ± 17,9 N = 100 26 (14–47) Jahre Eitzen 2010b (35) Prospektive Kohortenstudie Follow-up: 35 (15–58) Tage nach dem Baseline-Test Baseline-Test: 59,8 (11–91) Tage nach der Verletzung Baseline-Test [N = 145] 1. Follow-up: 1. Follow-up [N = 65] Ohne VKBR [N = 71] OLH 87,0 ± 10,9 TLH 87,0 ± 10,9 COH 88,0 ± 11,6 6MTH 91,0 ± 9,9 N = 145 26 (14–47) Jahre Spätere VKBR [N = 74] OLH 89,0 ± 12,5 TLH 87,0 ± 14,4 COH 87,0 ± 15,8 6MTH 90,0 ± 15,2 4–6 Wochen nach dem Baseline-Test Ohne VKBR [N = 25] OLH 93,0 ± 9,0 TLH 94,0 ± 6,7 COH 95,0 ± 6,5 6MTH 96,0 ± 5,7 Spätere VKBR [N = 40] OLH 94,0 ± 8,7 TLH 94,0 ± 7,3 COH 94,0 ± 7,1 6MTH 96,0 ± 7,3 Randomisierte kontrollierte Studie PretreatmentTest: ≤ 6 Monate nach der Verletzung Standard-Reha Stabilitätstraining N = 28 PosttreatmentTest: Nach 10 Therapieeinheiten ≤ 5 Wochen nach PretreatmentTest Pretreatment [N = 15] OLH / TLH / COH / 6MTH keine quantitativen Angaben Posttreatment [N = 14] OLH / TLH / 6MTH keine quantitativen Angaben COH 100 ± 15 Follow-up [N = 10] 6MTH keine quantitativen Angaben OLH 68,0 ± 48,0 TLH 59,0 ± 51,0 COH 64 ± 55 Pretreatment [N = 13] OLH / TLH / COH / 6MTH keine quantitativen Angaben Posttreatment [N = 12] OLH / TLH / 6MTH keine quantitativen Angaben COH 105 ± 13 Follow-up [N = 11] 6MTH keine quantitativen Angaben OLH 101,0 ± 14,0 TLH 99,0 ± 12,0 COH 104 ± 16 www.physiotherapeuten.de Fitzgerald 2000 (32) StandardReha 28 ± 12 Jahre Stabilitätstraining 29 ± 12 Jahre Follow-up: 6 Monate nach der Verletzung zierte sensomotorische Reize unter pro- rauf hinweist, dass sich die dynamische Es kann davon ausgegangen werden, fessioneller Anleitung und Kontrolle Kniestabilität während der Intervention dass die Auswahl der Trainingsinhalte in scheinen hingegen wirkungsvoller zu reduziert hat. Jedoch wurden in dieser den einzelnen Phasen der Rehabilitation sein. Die Patienten mit dem Stan- Subgruppe lediglich zehn Patienten be- das LSI-Ergebnis beeinflusst. Vorausset- dardtrainingsprotokoll verschlechterten gleitet; außerdem war die Gruppe sehr zungen für einen sowohl qualitativ als ihren LSI im zeitlichen Verlauf, was da- inhomogen. auch quantitativ adäquaten Hop pt_ Z e i t s c h r i f t f ü r P h y si o t h erap eu t en _66 [ 2014] 11 >>> E V I D EN Z B A S I ERTE T H E RAP IE Tab. 5_Übersicht über die Ergebnisse der eingeschlossenen Studien (Fortsetzung) Erstautor & Jahr Design / Anzahl & Alter der Teilnehmer Testzeitpunkte Ergebnisse Angaben der Ergebnisse in Prozent [Anzahl der eingeschlossenen Studienteilnehmer] Moksnes 2008 (17) Prospektive Kohortenstudie Baseline-Test: 82 ± 37 Tage nach der Verletzung Baseline-Test [N = 125] N = 125 Follow-up: Ohne VKBR: nach einem Jahr 27 ± 9 Jahre Potenzielle Coper [N = 46] Potenzielle Noncoper [N = 79] OLH 90,3 ± 9,0 OLH 82,5 ± 14,8 TLH 92,3 ± 7,8 TLH 83,6 ± 12,5 COH 91,7 ± 9,4 6MTH 95,6 ± 6,5 COH 84,5 ± 13,3 6MTH 87,4 ± 12,5 Follow-up [N = 52] Tatsächliche Coper [N = 34] OLH 97,0 (94,0–99,0) TLH 96,0 (94,0–98,0) COH 96,0 (94,0–97,0) 6MTH 96,0 (95,0–100,0) Moksnes 2009 (36) Prospektive Kohortenstudie Baseline-Test: 82 ± 37 Tage nach der Verletzung N = 125 Follow-up: Tatsächliche Noncoper [N = 18] OLH 96,0 (93,0–99,0) TLH 96,0 (95,0–99,0) COH 97,5 (94,0–100,0) 6MTH 100,0 (94,0–100,0) Baseline-Test [N = 102] www.physiotherapeuten.de Ohne VKBR: 404 ± 66 Tage nach dem Baseline-Test 27 ± 9 Jahre Risberg 2009 (37) Follow-up [N = 102] Ohne VKBR [N = 52] OLH 95,9 ± 1,4 TLH 95,5 ± 1,1 COH 95,4 ± 1,1 6MTH 96,2 ± 0,9 Ohne VKBR [N = 52] Experimentelles Pre- / Post-Design Baseline-Test: 60 ± 35 Tage nach der Verletzung N = 32 Follow-up: nach 20 Therapieeinheiten 26 ± 5 Jahre Ohne VKBR [N = 52] OLH 88,0 ± 11,7 TLH 87,9 ± 10,8 COH 89,7 ± 11,4 6MTH 93,0 ± 10,8 Pre-injury Level erreicht [N=36] OLH 97,1 (94,0–99,3) TLH 96,2 (94,3–98,6) COH 95,9 (94,0–96,9) 6MTH 96,0 (94,7–100,0) Pre-injury Level nicht erreicht [N = 16] OLH 96,0 (88,9–98,7) TLH 95,7 (92,2–97,7) COH 98,2 (93,3–100,3) 6MTH 100,0 (94,4–100,0) Baseline-Test [N = 32] Follow-up [N = 29] OLH 85,6 ± 9,9 TLH 85,1 ± 10,6 COH 86,2 ± 9,6 6MTH 90,5 ± 11,8 OLH 94,1 ± 7,9 TLH 92,8 ± 7,2 COH 93,8 ± 7,4 6MTH 96,5 ± 5,4 OLH = One-Leg Hop Test; TLH = Triple-Leg Hop Test; COH = Crossover Hop Test; 6MTH = 6m Timed Hop Test; VKBR = Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_66 [2 0 1 4 ] 11 EVID ENZBASI ERT E TH ER A P IE sind ein gut koordiniertes unilaterales Be- Rückkehr zum Sport den wegungsmuster bei Sprung und Lande- In beiden Arbeiten von Moksnes et al. (17, Baseline-Testung und dem ersten Follow- phase sowie eine ausreichende Kraftent- 36) fanden sich in Bezug auf den LSI keine up. wicklung der unteren Extremität. So signifikanten Unterschiede zwischen Pati- Das zeigt, dass sich posttraumatische könnte eine rein gerätegestützte Nachbe- enten, die in ihren Sport zurückkehrten, Rechts-links-Asymmetrien bei der dyna- handlung oder eine ausschließlich beid- und denen, die ihr früheres Sportlevel mischen Kniestabilität im Laufe der Zeit beinige Übungsauswahl den Patienten nicht mehr erreichten. Das widerspricht wieder angleichen können. dazu verleiten, über das nicht betroffene den Ergebnissen von Fitzgerald et al. (12), Hohe LSI-Werte bei der Baseline-Mes- Bein zu kompensieren. Der Trainingsef- die in ihrer Arbeit signifikant bessere Wer- sung alleine geben keine klare Informati- fekt für das betroffene Bein könnte dem- te des 6MTH bei den erfolgreich in den on darüber, ob sich ein Patient später nach zu gering sein, um die LSI-Werte zu Sport zurückgekehrten Teilnehmern fest- operieren lässt oder ohne Operation zu- verbessern. stellten. Auch beim COH und OLH konn- rechtkommt. Studien konnten zeigen, meisten Studien zwischen der ten diese Patienten bessere Werte erzielen. dass einige Patienten nach einer VKB- Coper versus Noncoper Unklar bleibt, aus welchem Grund Teil- Ruptur ohne Rekonstruktion in der Lage Eitzen et al. (34) konnten für den TLH und nehmer, die einen guten LSI-Wert erreich- waren, ihr ursprüngliches Sportlevel 6MTH signifikante Unterschiede in Bezug ten, nicht wieder in den Sport zurückkehr- wieder zu erreichen. Dabei erwiesen sich auf den LSI zwischen der Gruppe der ten. Mögliche Gründe hierfür könnten keine Coper und Noncoper feststellen. Diese Er- unter anderem Angst vor einer erneuten Hop-Test-Ergebnisse gebnisse bestätigen zumindest teilweise Verletzung oder mangelnde Motivation Patienten und denjenigen, die nicht mehr die Aussage von Eastlack et al. (13), die sein (48, 49). zu ihrem früheren Sportlevel zurück- signifikant bessere Werte der Coper bei Geklärt werden muss weiterhin, ob Pati- relevanten Unterschiede zwischen der diesen kehrten. www.physiotherapeuten.de allen vier Hop Tests angaben. enten, die mit niedrigen LSI-Werten wie- Zukünftig sollte unter Beachtung von Laut Moksnes et al. (17) haben die Hop der in ihren Sport zurückkehren, diesen psychosozialen Risikofaktoren und funk- Tests keinen Voraussagewert, ob ein Pati- auch langfristig und ohne Wiederverlet- tionsabhängigen Nachbehandlungssche- ent nach einer VKB-Ruptur zum Coper, zung oder Operation ausführen können. mata anhand von Langzeitstudien evalu- Noncoper oder Adapter wird. Jedoch ist Obwohl in den meisten Studien ein LSI iert werden, welche Rolle Asymmetrien unklar, welche Faktoren, die diese Eintei- über 90 Prozent als Normwert beschrieben bei den Hop Tests für die Coper-Non- lung beeinflussen können, berücksichtigt wird, ist es noch nicht abschließend erwie- coper-Einteilung spielen und inwieweit wurden. So zeigte die Studie von Rudolph sen, ob das Verletzungsrisiko bei einem die Asymmetrien einen Risikofaktor für et al. (46), dass 60 Prozent der als Non- geringeren LSI-Wert tatsächlich erhöht ist. eine erneute Verletzung darstellen. Weiter coper eingestuften Teilnehmer aufgrund Kritisch ist anzumerken, dass die sollte überprüft werden, wie sich der LSI von Angst vor einer weiteren Schädigung verwendete Testbatterie lediglich Hop bei operativ versorgten VKB-Patienten im des Kniegelenks nicht bereit waren, die Tests in der Sagittalebene berücksichtigt. Vergleich zu nicht operierten Patienten Hop Tests durchzuführen. Wenn es darum Anforderungen unterschiedlicher Sport- verhält. Überdacht werden sollte, ob die geht, zu springen, scheinen psychosoziale arten sollten sich auch in den angewand- bestehende Testbatterie von Noyes et al. Faktoren und Bewegungsangst eine wich- ten Tests widerspiegeln. Insbesondere mit multidirektionalen und sportspezifi- tige Rolle zu spielen. Diesbezüglich ist multidirektionale Beanspruchungen der schen Sprungtests modifiziert werden anzumerken, dass gestellte Diagnosen Spielsportarten sollte. und die damit verbundenen Erwartungen richtungsspezifischen des Patienten einen Nocebo-Effekt auslö- werden (50). müssen in möglichst Tests überprüft Für den Einsatz von funktionellen Testbatterien sprechen der geringe zeitliche sen können (47). Inwieweit dieser Effekt und personelle Aufwand der Testdurch- die Subgruppenbildung beeinflusst, müs- führung und die niedrigen Kosten. sen zukünftige Studien klären. Psychoso- Schlussfolgerung – DANKSAGUNG ziale Aspekte wurden jedoch lediglich in der Arbeit von Ageberg et al. (38) in den Der LSI bei Patienten mit einer nicht Die Autoren bedanken sich recht herzlich bei Ausschlusskriterien berücksichtigt. operierten VKB-Ruptur verbesserte sich bei Dipl.-Sportl. Hans Gruner (Fa. evoletics) pt_ Z e i t s c h r i f t f ü r P h y si o t h erap eu t en _66 [ 2014] 11 >>> E V I D EN Z B A S I ERTE T H E RAP IE für die Unterstützung bei den Illustrationen der with anterior cruciate ligament rupture: a Tests für die Rehabilitation. Posterpräsentation Abbildungen 3–6. review of risk factors. Knee 16:239–44 zum Knorpelkurs der TU München, 23. / 24. 11. Granan LP, Bahr R, Lie SA, Engebretsen L. 2009. März 2012, München ANMERKUNG Timing of anterior cruciate ligament re- 20. Gustavsson A, Neeter C, Thomee P, Silbernagel 1 OS Institut, Bewegung für Orthopädie und Sport- constructive surgery and risk of cartilage lesi- KG, Augustsson J, et al. 2006. A test battery for medizin ons and meniscal tears: a cohort study based evaluating hop performance in patients with Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungs- on the Norwegian National Knee Ligament an ACL injury and patients who have under- chirurgie, FB Motorik, Pathophysiologie und Bio- Registry. Am. J. Sports Med. 37:955–61 gone ACL reconstruction. Knee Surg. Sports 2 mechanik, Universitätsklinikum Jena 12. Fitzgerald GK, Axe MJ, Snyder-Mackler L. 2000. Traumatol. Arthrosc. 14:778–88 A decision-making scheme for returning pati- 21. Noyes FR, Barber SD, Mangine RE. 1991. Abnor- LITERATUR ents to high-level activity with nonoperative mal lower limb symmetry determined by func- 1. Beynnon BD, Johnson RJ, Abate JA, Fleming treatment after anterior cruciate ligament rup- tion hop tests after anterior cruciate ligament BC, Nichols CE. 2005. Treatment of anterior ture. Knee Surg. Sports Traumatol. Arthrosc. cruciate ligament injuries, part I. Am. J. 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Kontakt: [email protected] www.physiotherapeuten.de CAROLIN WEIKARD Physiotherapeutin; ist angehende Dozentin für Manuelle Therapie und betreut als Sportphysiotherapeutin die Handballer des HSC 2000 Coburg. Kontakt: [email protected] EDUARD KURZ Diplom-Sportwissenschaftler, Sporttherapeut und Athletiktrainer; er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum in Jena und verantwortlich für die Aus- und Fortbildung im Thüringer Behinderten- und Rehabilitationssportverband; am OS Institut ist er Dozent und Leiter des Forschungsbereichs. Kontakt: [email protected] pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_66 [2 0 1 4 ] 11 E V I D EN Z B A S I ERTE T H E RAP IE www.physiotherapeuten.de Impressum Elektronische Sonderausgabe; © Copyright by Pflaum Verlag pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten ,661ĚZZZSK\VLRWKHUDSHXWHQGH Offizielles Organ des Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK) e.V. Redaktion_Chefredaktion_Frank Aschoff [fa] (verantwortlich), Anschrift wie 9HUODJ IRQ B ID[ B DVFKRII#SûDXPGH Ě RedaktionB7DQMD%RVVPDQQ>WE@0DUWLQD*URVFK>PJ@-ÜUJ6WDQNR>MV@ĚRedaktionsnetzwerk_Jasmin Clegg [jc], Julia Kretschmann [jk], Doreen Richter [dr], $QQHWWH:HLè>DZ@Ě[email protected] Anzeigen_Anzeigenleitung_Christine Seiler (verantwortlich), Anschrift wie 9HUODJIRQBID[BVHLOHU#SûDXPGHĚ=XU=HLW JLOW $Q]HLJHQSUHLVOLVWH 1U YRP Ě SWB=HLWVFKULIW IðU 3K\VLR therapeuten ist IVW-geprüft. Vertrieb_Vertriebsleitung_&RUQHOLD .RQGRUD Ě Kundenservice_InTime Media Services, fon 0 89_8 58 53-83 1, pflaumverlag@intime-mediaVHUYLFHVGH Ě SWBZeitschrift für Physiotherapeuten erscheint monatlich im Abonnement (jeweils 0LWWH GHV 0RQDWV Ě Bezugspreise_Jahresabonnement ,QODQG(XUR-DKUHVDERQQHPHQW$XVODQG(XURĚ(LQ]HOYHUNDXIV preis 9,25 Euro; alle Preise gelten ab 1.1.2012 inkl. Porto und Versand. PT-Schüler und Studenten erhalten gegen Vorlage einer aktuellen Bescheinigung 5DEDWWĚKündigung_spätestens zwei Monate vor Ablauf des Lieferjahres schriftlich an den Verlag. Bei unverschuldetem Nichterscheinen keine Nachlieferung oder Erstattung. Produktion_Gestaltung_Science Communication – Dr. Petra Lutterbüse & Bettina Pfluger GbR, )UHLEXUJĚSatz, Druck_Firmengruppe APPL, sellier druck GmbH, Angerstraße 54, 85354 Freising Verlag_Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG Postanschrift_Postfach 190737, 80607 München Paketanschrift_Lazarettstraße 4, 80636 München fon 089_1 26 07-0, fax 089_1 26 07-202 www.pflaum.de Verlagsleiter_Michael Dietl, E-Mail: [email protected] Komplementär_PFB Verwaltungs-GmbH Kommanditistin_Edith Laubner, Verlegerin Geschäftsführerinnen_Agnes Hartmann, Edith Laubner, E-Mail: [email protected] Commerzbank (BLZ 700 800 00) Konto-Nr. 442 100 000 Postbank München (BLZ 700 100 80) Konto-Nr. 282 55-802 USt-IdNr. 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