Urinstinkte auf Abwegen: Menschheit im Wandel

Urinstinkte
auf
Abwegen:
Menschheit im Wandel
Die Instinkte und körperlichen Reaktionen und Fähigkeiten, die
sich über Millionen von Jahren entwickelt haben, sind enorm
wichtig für uns. Sogar mehr als nur wichtig. Die meisten
Menschen machen sich darüber jedoch keine großen Gedanken. Sie
erleben ihren Alltag weit fernab ihres „Inneren“, ihres
„Bauchgefühls“, und wundern sich immer wieder, wenn sie im
Alltag nur allzu oft in einer Sackgasse landen, aus der sie
manchmal auch so schnell nicht wieder herauskommen.
Su.S
Dieses müsste aber gar nicht so sein, wenn man denn wieder
mehr unsere so nützlichen und hilfreichen „angeborenen
Fähigkeiten“ in Gang setzen könnte/würde. Aber wie geht das?
Wie ist der „Trick“, und was ist eigentlich dieser
(Ur)Instinkt noch mal genau?
Instinkt bezeichnet im Allgemeinen einen angeborenen
Mechanismus der Verhaltenssteuerung. Das heißt, es sind
Verhaltensweisen, die nicht extra erlernt werden müssen,
sondern einfach „da“ sind. Dazu zählt zum Beispiel ganz
besonders unsere Angst, unsere Flucht bei Gefahr, der
Geschlechtsakt, unser Schlaf, das Atmen, aber auch noch
einiges andere mehr.
Wikipedia sagt unter anderem Folgendes dazu aus:
Die Bezeichnung Instinkt geht zurück auf das lateinische Wort
instinctus, das so viel bedeutet wie „Anreiz, Antrieb,
Eingebung“. Es wurde im 18. Jahrhundert aus dem Begriff
instinctae naturae (wörtlich: Naturtrieb) abgeleitet.
Heute wird die Bezeichnung zudem umgangssprachlich oft im
übertragenen Sinne für „ein sicheres Gefühl für etwas“
verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen des Menschen, die
ohne reflektierte Kontrolle ablaufen. Das Adjektiv instinktiv
bedeutet „vom Instinkt geleitet, trieb-, gefühlsmäßig“.
Warum scheinen denn diese Fähigkeiten nicht mehr richtig von
uns genutzt werden zu können? Werden wir vielleicht zusehends
immer mehr betäubt und ummantelt von unserem kranken
Zeitgeschehen, unserem Zeitgeist, der gewiss kein guter ist,
wenn man sich das Ergebnis – alleine nur darauf bezogen – mal
anschaut. Wir lernen im Laufe unseres Lebens derart viele
Situationen kennen, in denen wir leider wider unsere Natur
funktionieren müssen. Und da diese Situationen uns, von der
Wahrscheinlichkeit her, nicht nur einmal passieren, lernen wir
daraus, und zwar immer wieder und immer mehr. Irgendwann hat
sich unser erlerntes Verhalten so weit manifestiert, dass
unser Urinstinkt derart überlagert davon ist, dass wir weder
in der Lage sind, danach noch zu „handeln“, geschweige denn
dass wir meinen, noch einen Instinkt außer Atmen und Essen zu
haben.
Aber wir alle haben diese Urinstinkte noch, sie waren und sind
noch immer da, nur leider werden sie durch unser so „schickes“
und „fortschrittliches“ Zeitalter lebendig begraben.
Gefühle sind in der heutigen Zeit leider Luxus geworden und
werden daher streng von den meisten Menschen kontrolliert,
anstatt zugelassen.
„Warum soll ich mich ängstlich oder traurig zeigen? Das kann
ich doch nicht zulassen, ich bin doch stark, und weinen, nein,
das geht auch nicht…!“
Nur ein Beispiel dafür. Jeder wird erkennen, was gemeint ist.
Jammerschade ist das, denn damit werden auch unsere
ureigensten Instinkte kontrolliert, unterdrückt und enden dann
irgendwann dort, wo sie nicht mehr zu finden sind: tief und
lebendig begraben in unserem Inneren.
Dabei ist der Trick ja gar nicht so schwer, um an diesen
wertvollen Schatz wieder heranzukommen. Ihn aus seiner
Versenkung nach oben zu holen und ihm zu huldigen, ja
wertzuschätzen als ein dankbar angenommenes Geschenk Gottes,
das er uns einst extra dafür mitgegeben hat, um unseren Weg
hier auf Erden möglichst heile und unversehrt bestreiten zu
können…
Wer sagt, dass Weinen eine Schwäche ist?
Wer sagt, dass man keine Angst haben darf?
Wer sagt, beuge Dich ein Leben lang und erdulde und nimm alles
hin, ohne zu murren?
Ich jedenfalls nicht.