Wirtschaftlichkeit in der differenzierten Milchwirtschaft DI Gerhard Gahleitner und DI Thomas Resl, MSc. Bundesanstalt für Agrarwirtschaft Marxergasse 2, 1030 Wien [email protected], [email protected] www.awi.bmlfuw.gv.at Quelle: Grüner Bericht 2016 und Bundesanstalt für Agrarwirtschaft Milchwirtschaft in Österreich Strukturdaten 2015 • ~ 30.850 Betriebe • ~ 540.000 Milchkühe • 3.1 mil. to Milchanlieferung • Ø 101 t je Betrieb • 17% vom Gesamtproduktionswert Landwirtschaft • Positive Außenhandelsbilanz Quelle: Grüner Bericht 2016 und Bundesanstalt für Agrarwirtschaft 2 Quelle: Bundesanstalt für Agrarwirtschaft 3 Differenzierte Milchwirtschaft in Österreich Strukturdaten 2015 • Im internationalen Vergleich sehr klein strukturiert • Differenzierte Qualitäten: – Konventionelle „Standardmilch“ – GVO frei! – Biomilchproduktion: • 20% (6.054 Betriebe) mit • 16% der Milchanlieferung – (Bio)Heumilchproduktion: • 16% (5.140 Betriebe) mit • 13% der Anlieferung Quelle: Grüner Bericht 2016 und Bundesanstalt für Agrarwirtschaft 4 Forschungsfragen Methoden • Einfluss der „Größe“ auf den Betriebserfolg • Buchführungsdaten des Testbetriebsnetzes für den Einkommensbericht • Monatliche Deckungsbeitrags• Wirtschaftlichkeit der Biokalkulationen (2008-2016) bzw. (Bio)Heumilchproduktion im Vergleich zur konventionellen, GVO-Freien „Standardmilch“ 5 Berechnungs- bzw. Datengrundlagen • Betrachtung von differenzierter Milchleistung, Erzeugermilchpreise (Zuschläge für Bio- bzw. (Bio)Heumilch und Futterration (Datengrundlagen siehe Tagungsunterlage) • Öffentliche Gelder wie die ÖPUL-Prämien sind nicht berücksichtigt – „biologische Wirtschaftsweise“ (dzt. EUR 225.-/ha) und – „Silageverzicht“ (dzt. EUR 150,-/ha) • Fixkosten (wie z.B. Siloraumbedarf bei Standardmilch oder die Kosten für Lagerraum, Ventilatoren und Dachabsaugung bei den Heumilchvarianten) sind nicht inkludiert • Betrachtung je Kuh/Jahr aber auch je ha Grundfutterfläche/Jahr 6 7 Quelle: Berechnungen AWI auf Grundlage LBG 8 Quelle: Berechnungen AWI auf Grundlage LBG Wesentlichster Faktor: Differenzierung des Erzeugermilchpreises Heumilchzuschlag: • Ø 2008: 2,2 EUR/100 kg • auf 5,7 Euro/100 kg Milch von Jän.-Okt. 2016 Biomilchzuschlag: • 2008-14: 6-8 EUR/100 kg • 2015: 10,4 EUR/100 kg • 2016: 12,8 EUR/100 kg Bio-Heumilch: • Kumulierung der Zuschläge Weitere Entwicklung? Alle Preise netto Quelle: AMA und Bundesanstalt für Agrarwirtschaft 9 Quelle: eigene Berechnungen 10 Quelle: eigene Berechnungen 11 Quelle: eigene Berechnungen 12 Vergleich Deckungsbeiträge in der differenzierten Milchwirtschaft (EUR) Ø 2008-10/2016 10/2016 Kuh/Jahr ha GF/Jahr Kuh/Jahr ha GF/Jahr Δ Heu- zu Standardmilch 155 -106 298 143 Δ Bio zu Standardmilch 29 -91 314 355 Δ Bio-Heu- zu Biomilch 126 -104 253 49 Ohne Berücksichtigung ÖPUL Prämien "biologische Wirtschaftsweise" EUR 225.-/ha und/oder "Silageverzicht" EUR 150.-/ha Verfahren* Quelle: eigene Berechnungen 13 Zusammenfassung und Schlussfolgerung (1) • Auch auf kleinere Milchwirtschaftsbetrieben in Ö lassen sich vergleichbare Einkünfte aus LuF erzielen • Die Agrarpolitik trägt wesentlich dazu bei – höhere Agrarzahlungen per kg verkaufter Milch bei kl. Betrieben • Heu- und Bio(Heu)milch sind längst keine Nischen mehr • Preiszuschlägen bestimmen die Wirtschaftlichkeit der Heubzw. Biomilch-produktion – Zuschläge sind in den letzten 18 Monaten stark gestiegen – Weitere Entwicklung? 14 Zusammenfassung und Schlussfolgerung (2) • Höhere Produktionskosten bei höheren Qualitätsstufen • Durch Ausgleichszahlungen (wie Bio und Silageverzicht) konnten Wettbewerbsnachteile ausgeglichen werden • Für einzelbetriebliche Entscheidungen bezüglich der strategischen Ausrichtung (Heu- bzw. Bio- vs. Standardmilch) sind auch die höheren Fixkosten zu berücksichtigen • Zusätzlich ist der Vergleich der Bezugsgröße je Kuh bzw. je ha Grundfutterfläche zu berücksichtigen 15 Wirtschaftlichkeit in der differenzierten Milchwirtschaft DI Gerhard Gahleitner und DI Thomas Resl, MSc. Bundesanstalt für Agrarwirtschaft Marxergasse 2, 1030 Wien [email protected], [email protected] www.awi.bmlfuw.gv.at Quelle: Grüner Bericht 2016 und Bundesanstalt für Agrarwirtschaft
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