Russland in der Zwickmühle

Russland in der Zwickmühle
Der stellvertretende iranische Außenministers Abbas Araghchi
und sein russischer Kollege Sergej Rjabkow haben sich zum
ersten Mal seit dem Amtsantritt Präsident Trumps
schreibt »Kommersant«.
getroffen,
Nach einer dreistündigen Konferenz wurde erklärt, man werde
entschlossen den beschlossenen Fahrplan zur Umsetzung des
iranischen Atomprogramms weiter verfolgen, da das Abkommen ein
wichtiges stabilisierendes Element der internationalen
Beziehungen sei, so Rjabkow. Er fügte hinzu, dass die
Kooperation mit dem Iran ein „unabdingbares Element der
russischen Außenpolitik wurde“. Der iranische stellvertretende
Außenminister Araghchi äußerte sich entsprechend.
Russland sieht im Iran einen der wichtigsten Partner in dieser
Region und hält eine Zusammenarbeit mit ihm für einen
wichtigen Faktor der internationalen Stabilität.
Der russische UN-Botschafter zeigte sich in einem Interview
mit »RT« erstaunt ob der Drohungen der USA mit weiteren
Sanktionen gegen das Land wegen der vom Iran durchgeführten
Raketentests. Die Resolution des UN-Sicherheitsrates habe dem
Iran nur empfohlen, auf solche Tests zu verzichten, sie jedoch
nicht verboten.
Die russische Regierung ist jetzt in einer schwierigen
Situation: Einerseits ist der Iran ein wichtiger Partner zur
Umsetzung russischer Interessen in der Region, andererseits
möchte sie gute Beziehungen zur USA herstellen. Präsident
Trump hält jedoch besagtes Atomabkommen für den „schlechtesten
Deal“ aller Zeiten und möchte es revidieren oder gar kündigen.
Russland wiederum könnte – wie von Trump angekündigt – bei
einem zumindest teilweisen Einschwenken auf die Trump‘sche
Linie bezüglich dem Iran auf ein Entgegenkommen auf anderen
Gebieten, wie die Krimfrage und Ukraine, hoffen.
Eine Korrektur der russischen Beziehungen zum Iran scheint
zumindest nicht unmöglich, da Moskau und Teheran bezüglich des
weiteren Vorgehens in Syrien durchaus nicht einer Meinung
sind. Teheran verfolgt eine deutlich härtere Linie als Moskau.
Diese Korrektur würde jedoch den geostrategischen Plänen
Russlands in diesem Teil der Welt schaden.
(Hanns-Martin Wietek/russland.news)