Ausgabe 2017 - CISV Austria

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CISV
NEWS
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EDITORIAL
EDITORIAL
Here we share our hopes and fears
Build a bridge across the years
Sow a seed and plant a tree
Beneath whose branches there may be,
Liebe CISVer ,
liebe Gönner von CISV,
liebe Interessierte!
All the nations gathered free
STEFAN SCHAUER
Artikel 1 (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit)
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde
und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft
und Gewissen begabt und sollen einander im
Geist der Brüderlichkeit begegnen.
D
as ist der erste Artikel in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Jedes einzelne Wort ist so
stark an Bedeutung, dass man allein
den ersten Artikel mehrmals lesen muss, um
die tiefe Kraft der Worte zu erkennen.
Der Text der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 ist inspiriert von der
französischen Erklärung der Menschen- und
Bürgerechte von 1789. Die Internationale Gemeinschaft beschloss sie nach den Schrecken
des zweiten Weltkriegs.
Auch CISV wurde auf Grund der Schrecken des
zweiten Weltkriegs gegründet, und verfolgt seit
diesen Tagen ein edukatives Programm basierend auf eben diesen Werten. Werte, die Menschen gleich ob ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihrer politischen Gesinnung, ihrer Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung gleichstellen.
Sich daran zu erinnern ist Gebot der Zeit,
und daher möchte ich die Gelegenheit der
Neuerscheinung unserer informativen Zei2
tung dazu nutzen, mich bei den zahlreichen jungen und erfahreneren TeilnehmerInnen und GestalterInnen unserer Aktivitäten für ihren idealistischen Einsatz zu bedanken,
und ihnen zurufen: Das, was ihr macht, gibt einen Sinn und zahlt sich aus! Ihr steht für eine
Bewegung, die versucht, die Menschenrechte
durch eure Arbeit und das Programm von CISV
zu verwirklichen und in die Realität umzusetzen. Den unsagbaren Profit, den man durch
diese Arbeit in unserer Organisation in Form
von nationalen und internationalen Freundschaften und schönen Erlebnissen auf der ganzen Welt bekommt, ist unser Lohn und monetär nicht aufzuwiegen.
Kommendes Jahr ist das Jahr der Menschenrechte bei CISV. In der Hoffnung, dass ihr weiter unsere Gesinnung und Bewegung unterstützt, wünsche ich euch ein ereignisreiches,
aufregendes, sinnerfülltes und gesundes Jahr
2017,
Euer
Dr. Christian Schauer
Präsident CISV Austria
REDAKTION
Liebe Leserinnen und Leser,
Print-Formate
seien
vom
Aussterben bedroht; diese These hörte man
in letzter Zeit immer wieder von Playern der Medienbranche. Doch wenn wir genauer hinschauen, sehen wir ja doch Verlage,
die mit Erfolg ums Überleben des gedruckten
Wortes kämpfen.
Auch die CISV-Redaktion hat heuer wieder Ideen
gesammelt, wie wir eine Zeitung auf die Beine
stellen können, die den Ansprüchen unserer Leser gerecht wird. Der größte Anspruch, den wir
an uns selbst im letzten Jahr gestellt haben, ist,
den Grundgedanken von CISV an eine breitere
Öffentlichkeit zu tragen sowie unsere Mitglieder
zu informieren.
Oft höre ich die Frage: „Was ist CISV eigentlich?“ Die Antworten finden Sie auf den folgenden Seiten dieser Zeitung. Doch um das
CISV-Gefühl vermittelt zu bekommen, muss
man erst einmal auf einer der zahlreichen Veranstaltungen unter dem Schuljahr oder im Sommer gewesen sein (dazu gibt es Informationen
auch auf www.cisv.at).
2016 war ein tolles und erfolgreiches Jahr.
Das bedeutet hunderte tolle Geschichten,
die wir erzählen können. Neue Freundschaften wurden geknüpft, alte Freundschaften
wurden gepflegt.
An dieser Stelle will ich mich bei allen bedanken,
die dieses Stück Erinnerung in Form einiger Seiten gedruckten Wortes mitgestaltet und ermöglicht haben.
Wenn Sie Interesse haben, unser Periodikum in
irgendeiner Form zu unterstützen, dann bitte
ich Sie, eine E-Mail an [email protected] zu
schreiben.
Natürlich freuen wir uns auch, wenn Sie uns mit
einer kleinen Spende unter die Arme greifen. Vor
allem aber halten wir Ausschau nach Menschen,
Schreibern und CISV-Begeisterten, die uns mit
Ideen und dem Drang, Geschichten zu erzählen,
kontaktieren.
In diesem Sinne wünsche ich ein wunderschönes
Jahr 2017 und viel Vergnügen beim Lesen.
Euer
Stefan Schauer
Chefredaktion
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LEITARTIKEL
BUILDING GLOBAL FRIENDSHIP
THOM KUNZ
CHAPTER WIEN
Am 12. November 2016 hat der englische Rockmusiker Sting das
Bataclan Café in Paris wiedereröffnet. Mit einem Konzert, in dem
es ihm eigener Aussage zufolge darum ging, der damaligen Opfer
zu gedenken und das Leben, die Freude und die Musik zu feiern.
Ein Jahr zuvor ist die bekannte und beliebte Pariser Konzertlocation
blutiger Ort eines terroristischen Anschlags geworden. Zeitgleich
waren in ganz Paris Bomben hochgegangen, die unzählige Tote
gefordert hatten.
E
in Jahr liegt zwischen dem einen und
dem anderen Ereignis. Dem unendlicher Trauer, Wut und medialer Empörung und dem eines Musikfestes zum
Gedenken und zur Freude über das, was ist.
CISV hat damals Stellung dazu bezogen. Nicht
nur der Jahresbericht – die CISV Austria News
2015 – haben einen Bezug zu diesem Ereignis
hergestellt, das unsere CISV-Grundwerte aufs
Innerste erschütterte, auch CISV International
hatte damals im Online-Medium „facebook” ein
klares Statement abgegeben. Ohne Kritik. Ohne
Verurteilung. Einfach mit einem Bekenntnis zu
dem, wofür wir stehen:
„building global friendship”
Die Tagline, die sich in jedem CISV Logo weltweit findet, bedeutet weit mehr, als irgendwo in
der Welt an einem wunderbaren Ort Freundschaft mit großartigen Menschen der gleichen
Altersgruppe zu schließen. building global
friendship – das heißt: Es ist unwichtig, woher du
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kommst, welches Gebet oder welche Sprache du
sprichst, welcher Partei du anhängst, ...! Solange du ein aufgeschlossener Weltenbürger bist,
die Menschenrechte achtest, Respekt gegenüber
Andersartigen lebst und auf deine unmittelbare
Umgebung verantwortungsvoll und offen zugehst, bist du meine Freundin und mein
Freund.
building global friendship kann ums Eck zu Hause stattfinden. Wenn Flüchtlinge zu uns stoßen
auf der Suche nach Hilfe und einem Stückchen
lebenswerter Zukunft, bedeutet building global
friendship, sie zu besuchen, mit ihnen zu sprechen, zu spielen, Zeit für sie zu haben – so geschehen im vergangenen Jahr, als verschiedene
Junior Branch Teams in den CISV Österreich
Chaptern den Flüchtlingen in unserem Land
ein paar schöne Stunden bereitet haben und
Hilfe angedeihen ließen.
CISV zu leben und zu erleben geht ganz einfach – dazu braucht es im Grunde gar kein
Camp oder Ferienprogramm. Denn das
CISV-Jahr, das findet außerhalb der Ferien statt. In den Monaten vor dem zu veranstaltenden Programm, wenn die Logistik
organisiert oder Sachspenden gefunden werden müssen, wenn finanzielle Unterstützung
erbettelt wird, um erneut ein paar Kindern
aus der ganzen Welt ein unvergessliches, lebensveränderndes Erlebnis zu bereiten – mit
vielen neuen Freunden und mit Erfahrungen, die sie einen Schritt weiter dazu heranführen, aktiv zu werden für eine gerechtere und friedvollere – eine gemeinsame –
Welt.
CISV findet statt, wenn wir unseren Mitgliedsfamilien und der österreichischen
Öffentlichkeit zeigen, was uns building global friendship bedeutet; wenn wir bei Events
wie den „I AM ELEVEN” Kinoveranstaltungen im Februar vergangenen Jahres dem
anwesenden Publikum einen Einblick geben,
wozu CISV in der Lage ist. Oder wenn wir bei
der Robert-Stolz-Matinée im Herbst im Wiener „Haus der Musik” eine berührende und
bewegende Brücke zwischen einer historisch
aufregenden, musikalischen Vergangenheit
unseres Vereins und einer vielversprechenden Zukunft bauen, die in der Hand des CISV
Austria Junior Branch liegt.
„CISV educates and inspires action for
a more just and peaceful world”
In diesem Mission Statement steckt alles, was
diese Organisation so großartig macht: Mit tollen, begeisternden Aktivitäten vermitteln wir
Erfahrungen. Dadurch passiert „Erziehung”
ganz nebenbei. Durch unsere Programme
und lokale Veranstaltungen inspirieren wir
weit mehr Menschen als „nur” die an den
Camps teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. Unsere vier Säulen „Human Rights”,
„Diversity”, „Sustainable Development” und
„Conflict and Resolution” bilden den Rahmen, um Menschen zu aktivieren, sich für
eine bessere Welt zu engagieren.
Und all das passiert einfach so nebenbei. Mit
einer gehörigen Portion Spaß und Freude
am Tun. Weil Menschen in ganz jungem Alter mit CISV in Berührung kommen und mit
elf Jahren bereits spüren, wie sich building
global friendship anfühlt, was es heißt, 1.000
Kilometer weit weg eine Freundin zu haben,
die – eingebettet in ihrer eigenen Kultur – im
Grunde genau so denkt wie ich – die auch die
Welt ein Stückchen besser zurücklassen will,
als sie sie vorgefunden hat.
Wie das geht?
Darüber können Sie ein bisschen etwas
hier in unseren aktuellen CISV NEWS
nachlesen. Vieles davon können Sie erleben,
wenn Sie bei uns einfach mitmachen. Wir
freuen uns über jeden Menschen, der uns auf
unserem Weg – auf welche Art auch immer –
unterstützt. Kontaktmöglichkeiten gibt es auf
den folgenden Seiten unzählige.
Damit wünschen wir viel Freude beim
Nachlesen des abgelaufenen CISV-Jahres,
beim Nachleben der vielen tollen Aktivitäten und beim Entdecken von Inspirationen
für Neues unter dem Motto building global
friendship!
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HUMAN RIGHTS
HUMAN RIGHTS
1993 wurde die zweite Weltmenschenrechtskonferenz ihrer Art in
Wien abgehalten. Größtes Ergebnis der Verhandlungen war die
Einsetzung eines „Hohen Kommissars für Menschenrechte”
(UNHCHR). Dieses Amt arbeitet
seither parallel zur Menschenrechtskommission. Der Unterschied dieser beiden Institutionen liegt in der Bestellung ihrer
Aufgaben. Während die Men-
von teilnehmenden Staaten hat,
wie kein anderes Übereinkommen.
Alle UN-Staaten, mit Ausnahme
der USA, haben dieses Dokument unterzeichnet und sich dem
Schutz der Kinder verpflichtet.
Angenommen wurde es im UNRat am 20. November 1989, weshalb an diesem Datum jährlich
auch der Tag des Kindes zelebriert wird.
rechtsverletzungen
wurden.
schenrechtskommission (seit 2006
UN-Menschenrechtsrat) nur auf Antrag in den einzelnen Ländern
oder an Themen zu arbeiten beginnt, soll das Hohe Kommissariat in allen Teilen der Welt zur
Förderung der Menschenrechte
beitragen.
Erst 2006 wurde die Menschenrechtskommission aufgrund vieler Kritiken abgesetzt. Der Nachfolger, der UN-Menschenrechtsrat, unterliegt den gleichen Kritiken, denn dem Rat wird vorgeworfen, viele Entscheidungen
zu treffen, die politisch motiviert
sind.
Trotzdem darf man den Fortschritt, der bereits erreicht wurde, dabei nicht außer Acht lassen. Eleanor Roosevelt erkannte
es richtig, als sie sagte, dass die
Prinzipien der Menschenrechte
zuerst in der eigenen Nachbarschaft anerkannt werden müssen,
bevor sie am internationalen Parkett der Politik Einzug erhalten
können.
verurteilt
Der Kampf für Menschenrechte,
der nun schon seit über 60 Jahren
gekämpft wird, ist noch lange
nicht
vorbei.
Institutionen,
die Verletzungen orten und
verurteilen,
werden
bestenfalls kritisiert und untergraben. Schlimmstenfalls für politische Zwecke missbraucht.
EINE KURZE GESCHICHTE DER
MODERNEN MENSCHENRECHTE
Nach den entsetzlichen Taten aller Beteiligten des zweiten Weltkriegs rafften
sich die führenden Staaten der Welt dazu auf, eine allgemein gültige und
unumstößliche Menschenrechtscharta festzuhalten. Die „United Nations”
setzten ein Gremium ein, dass nicht zum Vorteil ein paar Weniger arbeitete,
sondern ernsthaft zur Besserstellung eines jeden Menschen beitrug.
18 Mitglieder aus acht Staaten,
ungeachtet ihrer politischen
Vorbehalte, wurden mit dieser wichtigen Aufgabe betraut.
Kopf der „Menschenrechtskommission” wurde Eleanor
Roosevelt, Frau des damals bereits verstorbenen ehemaligen
US-Präsidenten. Sie selbst war
Delegierte der noch jungen UN
und eine der führenden Verfechterinnen der Menschenrechte.
Nach zwei Jahren harter und
langer Arbeit – während man in
ganz Europa erst die Ausmaße
der Verwüstungen des Krieges
ermittelte – konnte die „Internationale Magna Charta für die gesamte Menschheit” fertiggestellt
werden. In 30 Artikeln versuchte
man, ein weltweit gültiges Dokument zu schaffen, das die grundlegenden Rechte eines jeden
Menschen schriftlich festhielt.
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WO BEGANNEN DIESE
MENSCHENRECHTE?
Sie begannen „an den kleinen
Plätzen, nahe dem eigenen Heim.
So nah und so klein, dass diese
Plätze auf keiner Landkarte der
Welt gefunden werden können.”
Dieses Statement hat das Komitee formuliert, um klarzustellen, dass jeder die Rechte dieser
Charta einfordern kann, egal in
welchem Bereich seines Lebens
er diskriminiert wird. Sollte es
nicht möglich sein, in diesem Mikrokosmos Frieden herzustellen,
wie könnte man dann in größeren Dimensionen die gleichen
Rechte einfordern.
1948 also wurde das Dokument
fertiggestellt und die UNO verabschiedete die Charta am 10.
Dezember. Dieses Datum geht
als der Internationale Tag der
Menschenrechte in die Geschichte ein.
Die
„Internationale
Magna
Charta für die gesamte Menschheit” diente als Grundlage
für über 60 Menschenrechtsinstrumente und wurde in über
200 Sprachen ersetzt – öfter als
jedes andere Dokument. Die
moralische Autorität dieser 30
Artikeln ist nach wie vor unbestritten. Probleme gab es bei der
Um- und Durchsetzung.
Auf Basis dieses Regelwerks entstand 1950 die EMRK (Europäische Menschenrechtskonvention), viel
ausführlicher, genauer und verbindlich für alle europäischen
Staaten.
Genau 50 Jahre später verabschiedete man den Nachfolger
der EMRK, die „Charta der
Grundrechte der Europäischen
Union”, welche heute in jedem
europäischen Staat über dem nationalen Gesetz steht.
Ein weiteres herausragendes
Dokument in der Geschichte der
Menschenrechte ist die UN-Kinderrechtskonvention aus dem
Jahre 1989. Herausragend deshalb, da es so viele Unterschriften
Ein weiterer Kritikpunkt liegt
im Auswahlverfahren der Mitglieder. So sind viele Länder
Teil des Rates, die bereits mehrmals aufgrund von Menschen-
KYAN PAYA
JUNIOR BRANCH
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REFUGEE PROJECT
REFUGEE PROJECT
CISV bietet internationale Camps
für verschiedene Altersgruppen
an, eine besondere Erfahrung um
andere Kulturen kennenzulernen
und sich persönlich weiterzuentwickeln. Ein – so kann ich aus
eigener Erfahrung behaupten –
besonderes Erlebnis. So vieles
hat man gelernt in einem Camp
mit neuen Freunden aus aller
Welt: Es wird gemeinsam gelacht, gelernt, geteilt und am
Ende der gemeinsamen Zeit
beim Abschied auch manchmal
geweint. Doch wohin mit all der
gewonnenen Erfahrung?
statt bei dem die JB’er – ausgerüstet mit drei Gitarren
und einem Songbook – gemeinsam Musik auf der Straße
machten, um Geld für Flüchtlinge zu sammeln. Während
die lokalen Junioren in Graz
ihre musikalischen Fähigkeiten nutzten, bauten die JB’er
in Wien auf ihre Erfahrung im
Umgang mit Kindern und Jugendlichen.
Energie aus, um uns auf Trab
zu halten. Dabei war es sowohl für uns, als auch für die
Bewohner eine große Freude,
diesen Tag gemeinsam zu verbringen. Nachdem es Zeit für
uns war, ließen uns die energievollen Kinder nur schwer
wieder nach Hause gehen.
JB Linz hat ein ähnliches Projekt laufen, bei dem die Events
REFUGEE PROJECTS
JUNIOR BRANCH
W
ir diskutieren über
die
Wichtigkeit
von
Menschenrechten, Nachhaltigkeit, Diversität und Konfliktlösungen. Natürlich können wir
das Gelernte in Schule und Alltag
anwenden, aber auch in CISV.
Neben den CISV Camps veranstaltet der Junior Branch –
kurz JB – verschiedene Events
unter dem Jahr. Bei lokalen, nationalen und internationalen Treffen werden
diverse
Aktivitäten
durchgeführt, um Spaß zu haben,
Freunde zu treffen und vor allem
um Themen, die den JB’ern
wichtig sind, zu erarbeiten.
Durch Organisation und Teilnahme an diesen pädagogischen und sozialen Aktivitäten
erwerben die jungen CISV’er
interkulturelle Kompetenzen,
8
Leadership Skills und entwickeln sich persönlich weiter.
Oft kommen JB’er zusammen,
um in interaktiven Aktivitäten
auch über aktuelle Themen zu
diskutieren. Doch besonders
spannend ist es, wenn sie ihre
Erfahrung in praktischen Projekten umsetzen können.
Die lokale Arbeit ist ein wichtiger Aspekt im JB. Durch diverse Projekte versucht der JB
soziales Engagement und einen
positiven Einfluss auf die lokale Gemeinschaft zu zeigen. Dabei ist es nicht immer einfach
herauszufinden, wie man als
motivierte, engagierte Gruppe
tatsächlich eine positive Veränderung herbeiführen kann.
Doch wir wissen: Auch kleine
Taten sind notwendig und effekktiv. Durch direkten Kontakt
und Zusammenarbeit mit an-
deren Menschen und Organisationen können wir kleine und
größere Erfolge messen. Bei
Nachbesprechungen erkennen
wir, dass wir durch ein Projekt
anderen Menschen Freude bereiten, das Bewusstsein für bestimmte Themen steigern, eine
like-minded Organisation unterstützen oder selbst aus dem
Projekt lernen und Erfahrungen sammeln konnten.
Zu einer Flüchtlingsunterkunft in Wien machte sich eine
große Gruppe von CISV’ern
mit Essen und Spielen auf. Der
Tag diente dem kulturellen
Austausch und brachte den
Kindern und Jugendlichen in
der Unterkunft abwechslungsreiche Stunden.
Im letzten Jahr haben sich die
JB’er einem aktuellen Thema
gewidmet und ihre Offenheit
und Erfahrung im Umgang mit
anderen Menschen, vor allem
mit Kindern und Jugendlichen,
für einen guten Zweck genutzt.
Sobald wir durch die Tür getreten waren, liefen uns bereits
die ersten neugierigen Kinder
entgegen, um den unerwarteten Besuch kennenzulernen,
aber vor allem, um die spannenden Spiele, Malkreiden
und Sportsachen auszuprobieren.
So sind in den Chaptern verschiedene Refugee Projects
entstanden. In Graz fand das
Projekt Jammen for Refugees
Im Laufe des Tages bauten
alle Kinder Vertrauen zu den
fremden Besuchern auf und
Klein bis Groß nutzte alle
auch öfter durchgeführt werden, und berichtet vom ersten
Projekttag: „Heute war es endlich soweit, wir haben unser
lang geplantes Flüchtlingsprojekt in Zusammenarbeit mit
der Volkshilfe gemacht. Von
unseren JB’ern waren insgesamt acht aktive, begeisterte
Jugendliche dabei. Gemeinsam mit den 16- bis 18-jährigen Burschen haben wir einen
spannenden Nachmittag verbracht. Zuerst haben wir uns
vorgestellt und uns ungezwungen zu kleinen Gruppen zusammengefunden, in welchen
wir unterschiedliche Aktivitäten gemacht haben. Es wurde
miteinander Bolani gekocht,
Tischfußball, Tischtennis und
PlayStation gespielt. An einer
großen Tafel haben wir uns
dann gemeinsam das afghani-
sche Gericht schmecken lassen. Daraufhin hat sich spontan ein kultureller, musikalischer Abend entwickelt, der das
Projekt angenehm ausklingen
ließ. Es war eine unheimlich
bereichernde Erfahrung für
alle, die dabei waren, und wir
freuen uns auf das nächste
Event dieser Art.“
Nach diesem erfolgreichen
Start-Event, haben die Linzer JB’er gemeinsam
mit
den unbegleiteten Minderjährigen weitere Aktivitäten
geplant. So gab es zum Beispiel noch einen Bowlingabend und einen Schwimmtag
im Sommer. Doch wir stellen
nicht nur eigene Projekte auf
die Beine, sondern lernen
auch von Aktivitäten anderer
Organisationen.
In Wien besuchten über 20 interessierte JB’er einen Kochkurs der Organisation KAMA,
die verschiedenste Kurse von
Asylsuchenden und MigrantInnen anbietet. Gemeinsam
mit zwei Köchinnen wurde ein
dreigängiges iranisches Menü
kreiert, das allen schmeckte.
All diese Aktivitäten bereiten
uns nicht nur Freude, sondern
motivieren uns auch, weitere
Projekte zu planen und Neues
zu lernen.
“In order to inspire critical
thinking, peaceful actions as
well as to put a smile on
(y)our face, we share ideas
and motivate to make
a local impact.”
TANJA ELGENDY
JUNIOR BRANCH
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GO EAST! WILD WEST & NaJuWo
GO EAST! WILD WEST & NaJuWo
Ein Wochenende mit JB’ern aus der ganzen Welt unter dem Jahr
zu verbringen, klingt zwar wie eine Wunschvorstellung für viele,
ist aber ganz leicht umsetzbar. Egal ob Go East! in Prag, Wild West
Weekend in London oder NaJuWo in Hamburg. Ich kann stolz und
zufrieden sagen : ,,Ich war dabei!’’
oder ob man es sich leisten kann,
einem Obdachlosen etwas zu essen zu kaufen. Wenn man die
Frage mit ,,Ja’’ für seinen Charakter beantworten konnte, durfte man einen Schritt nach rechts
oder links gehen (das wurde genau angesagt), wenn nicht, musste man einen Schritt in die andere Richtung gehen. Nach etwa 20
Fragen standen alle Teilnehmer
sehr verteilt im Raum und eine
Art Raster ist entstanden. Man
konnte eindeutig sehen, wer aus
welchen Verhältnissen kam und
wie dies die Möglichkeiten jedes
einzelnen beeinflusst.
papier aufkleben. Im Debrief
besprachen wir, ob wir eigentlich all diese Dinge verwenden
und brauchen. Wir kamen zum
Ergebnis, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben und oft
nur kaufen, ohne darüber nachzudenken. Und dass es Sinn machen würde, weniger zu kaufen,
denn in Wahrheit können wir
niemals alle gekauften Produkte
benutzen. Und dass es Menschen
gibt, die diese Produkte eventuell
dringender brauchen als wir.
Wie schon am Anfang erwähnt,
nahm ich nicht nur am Go East!,
Team), die in beiden Neighbourhoods präsentiert wurden. Es ging
um den Anstieg des Meeresspiegels in Ägypten und in den Niederlanden. Anfangs gab es eine
Präsentation mit den Fakten, die
sehr schockierend waren. Anschließend gingen wir in Gruppen und besprachen mögliche
Lösungen, um den Anstieg zu reduzieren und küstennahe Städte
zu retten.
Das ganze Wochenende war gefüllt mit Sessions über „Sustainable Development“, die in die
Bereiche „Economical Sustaina-
NAJUWO in Hamburg
GO EAST! WILD WEST
D
as Go East! fand dieses
Jahr vom 11. bis 14. Februar in Prag statt. Die
Campsite war spitze und
umso besser waren die Leute, ganz
zu schweigen von den Sessions.
Ich, für mich, kann sagen, dass
ich sehr viel von diesem JB Workshop mitgenommen habe und
dass es mir unglaublich gut gefallen hat. Ich würde jederzeit wieder auf das GoEast fahren!
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GO EAST! in Prag
Um von dem Wochenende
nicht nur zu schwärmen und
euch rätseln zu lassen, was da
eigentlich passiert ist, hier ein
kleiner Einblick: Wir hatten
zahlreiche Sessions zum CISV
Jahresthema „Sustainable Development’’, wobei meine absolute
Lieblingssession des Wochenendes „Actions and Possibilities’’
war, denn sie handelte von den
Möglichkeiten, die Menschen mit
unterschiedlichem Hintergrund
haben, und von ihrem Willen,
etwas zu verändern.
Anfangs erhielt jeder je einen Zettel mit einem Geschlecht, mit einem bestimmten Alter, einer Herkunft, einem Beruf und einen,
auf dem stand, ob er ein CISV’er
ist oder nicht. Dann wurden wir
alle in einer Linie aufgestellt und
verschiedene Aussagen wurden
uns mitgeteilt, wie zum Beispiel,
ob man eine gute Ausbildung hat
Eine weitere Session, die mir
sehr gut gefallen hat, machte
uns bewusst, was wir alles haben
und wie wir damit umgehen. Wir
wurden in Kleingruppen eingeteilt und mussten dann aus Magazinen Objekte ausschneiden,
die wir besitzen, wie zum Beispiel
elektrische Zahnbürsten, Autos
oder Laptops, und dann mussten
wir jene auf ein großes Flipchart-
sondern auch am Wild West Weekend, nur eine Woche später, teil.
Obwohl ich selbst kein Mitglied
der Wild West Neighbourhood
bin, durfte ich trotzdem zum
Weekend nach London fahren:
Dort passierte Ähnliches wie am
Go East!
Unter anderem eine Session vom
EJBT (European Junior Branch
bility“, „Social Sustainability“ und
„Environmental Sustainability“
eingeteilt wurden. Eine Session,
die mir sehr gut gefallen hat,
handelte vom Wasserverbrauch
für gewisse Nahrungsmittel, wie
zum Beispiel für einen Burger.
Die Fakten waren erschreckend,
denn allein für einen Burger
braucht man rund 1.600 Liter
Wasser!
»
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GO EAST! WILD WEST & NaJuWo
GO EAST! WILD WEST & NaJuWo
DIE NEIGHBOURHOOD WORKSHOPS
finden immer zwischen Jänner und März
in einem Land der jeweiligen Neighbourhood
statt.
Termine und die Locations für 2017:
MedNights
26.-29. Jänner in Ägypten
MedNights
Mediterranean Neighbourhood
NICE Weekend
9.-12. Februar in Schweden
Northern Neighbourhood
Wild West Weekend
23.-26. Februar in Frankreich
Wild West Neighbourhood
Go East!
9.-12. März in Kroatien
Central Eastern Neighbourhood
Ein weiteres, sehr tolles Event war das NaJuWo,
das Nationale Jugendwochenende, in Hamburg.
Schon vor dem Camp durften wir unsere Lieblingsbereiche von „Sustainability“ aussuchen, damit wir dann am Camp in diese Gruppen eingeteilt
werden konnten. So konnte sich jeder genauer mit
seinem Lieblingsbereich beschäftigen und auch
mehr über ihn lernen. Es hat mir sehr gut gefallen, mich mit meiner Gruppe über ‘’Nutrition’’ zu
unterhalten.
Durch unsere Überlegungen für eine nachhaltigere, gesündere Ernährung ist uns
eine unglaublich tolle Projektidee eingefallen: ein CISV-Recipe-Book! Wir haben am
NaJuWo angefangen, daran zu arbeiten, denn
wir waren alle sehr begeistert von der Idee,
Im Moment sind wir gerade dabei, Rezepte
für das Buch zu sammeln und wer weiß, vielleicht gibt es schon bald ein Kochbuch für CISV,
wie es bereits ein Gamebook gibt.
Am Ende dieses Wochenendes gab es
eine Session, wo jede Gruppe
die Ergebnisse des Wochenendes vorstellte und zum
Abschluss gab es dann noch einen friedvol12
len Protest, bei dem jede Gruppe ihre Standpunkte präsentierte.
ning. Abgesehen von der nationalen JB Ebene gibt es auch noch internationale Events.
Es klingt zwar so, als wären die Wochenenden
sehr anstrengend gewesen und ganz ohne Spaß,
doch das stimmt nicht: Der Spaß ist nie zu kurz
gekommen!
Der JB Europa ist in vier Neighbourhoods
unterteilt: Wild West Neighbourhood, Mediterranean Neighbourhood, Northern
Neighbourhood und Central Eastern Neighbourhood (da sind wir dabei!).
All die drei JB Events waren informativ und sehr
lehrreich, trotzdem konnte ich auch Zeit mit meinen Freunden verbringen und am Abend wir hatten immer eine Riesengaude!
JUNIOR BRANCH ALLGEMEIN
Ab dem Alter von 15 Jahren haben ÖsterreicherInnen die Chance am Junior Branch, kurz JB,
teilzunehmen. Dies kann lokal in den Chaptern
stattfinden, wie zum Beispiel die monatliche Tafelrunde bzw. der monatliche Stammtisch. Hier
kommen die JBer eines Chapters für einen Nachmittag zusammen und machen sowohl lehrreiche
als auch lustige Activities. Zweimal im Jahr trifft
sich der ganze JB Austria für ein Wochenende.
Einmal im Herbst für das NJBM, das National
Junior Branch Meeting, und einmal im Frühjahr
für das NJBT, das National Junior Branch Trai-
Jede dieser Neighbourhoods veranstaltet
jährlich ein Treffen für die Mitglieder ihrer
Region. In der Wild West Neighbourhood
ist das zum Beispiel das Wild West Weekend, das dieses Jahr in London stattfand,
bei uns ist es das Go East!, das im Februar in Prag war.
Die Neighbourhood Workshops finden immer zwischen Jänner und März in einem
Land der jeweiligen Neighbourhood statt.
Aber nicht nur diese Neighbourhoods treffen sich in Europa einmal im Jahr, sondern
auch der ganze europäische Junior Branch
trifft sich am EJBM, dem European Junior
Branch Meeting, welches dieses Jahr zu Ostern in Berlin stattfand.
Weiters trifft sich die ganze JB-Welt auch
einmal im Jahr für die IJBC, die International Junior Branch Conference, und das
erfolgte im heurigen Sommer in Bogotá,
Kolumbien.
Natürlich ist das noch nicht alles, denn einige Län-der organisieren auch Wochenend-Camps für jedermann/-frau. Wie zum
Beispiel das NaJuWo, das Nationales Jugend
Wochenende, in Hamburg im Dezember.
Ganz kurz zusammengefasst: Der JB ist
eine super Organisation, bei der man ohne
viel Hexerei auch unter dem Jahr CISV
genießen kann und auch etwas bewirken
kann, sei es lokal, national oder sogar international! Außerdem gibt der JB einem die
Gelegenheit, seine Freunde aus der ganzen
Welt auf einem Camp wiederzutreffen.
MARTINA GUSEL
LOCAL JUNIOR BRANCH
REPRESENTATIVE GRAZ
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CISV-MATINÉE
INTERCHANGE
INTERCHANGE
STEFAN SCHAUER
INTERCHANGE LEADER
eine Freundschaft fürs Leben
Wie verbringe ich meinen Sommer? Wo liegen meine Interessen?
Diese Frage stellen sich viele „Millenials.“ CISV Österreich bietet Jugendlichen
im Alter von 12 bis 15 Jahren die Möglichkeit, ein anderes Land, eine andere Kultur,
genauer zu erforschen.
CISV-MATINÉE
zu Ehren von Robert Stolz
Es war in den 1970er Jahren
– Robert Stolz, ein international renommierter Komponist
aus dem kleinen Österreich
schreibt für einen international
präsenten Verein, der sich der
Friedenserziehung von Kindern
und Jugendlichen verschrieben
hat, auf Bitte des Grazer Bürgermeisters Gustav Scherbaum, ein
Lied. „Let Us Join Our Hands
Together“ wird daraufhin 1976
im Beisein der CISV-Gründerin
Doris Twitchell Allen in Cincinnati (USA) uraufgeführt.
Es ist Herbst 2015. CISV-Mitglieder, die das Ereignis selbst
erlebt haben, erinnern sich an
die Begebenheit. Von dem Lied
fehlt jede Spur – und unermüdlich setzen sie alles daran, Noten
und Text wieder zum Vorschein
zu bringen. Schließlich findet Robert Stolz‘ Großneffe, Hans Stolz,
das Original nach langer Suche
im Nachlass seines Großonkels in
einem Exemplar der damaligen
CISV-News und stellt es zur Verfügung.
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Am 23.10.2016 ist es so weit: Im
Wiener „Haus der Musik“ findet
eine CISV-Matinée zu Ehren von
Robert Stolz statt. CISV’er aus
ganz Österreich (und Japan), von
ziemlich jung bis sehr alt (die älteste Teilnehmerin ist bereits 98), ganz
Neue und sehr Erfahrene kommen zusammen, und sie erzählen
über CISV, über ihre Erlebnisse,
darüber, was sie mit CISV verbindet, wie sie CISV erlebt haben
und erleben. Die Geschichte und
die Zukunft von CISV Österreich
werden spürbar, erlebbar, die Erzählungen und Reden inspirieren und motivieren.
Und schließlich singt ein sehr
motivierter, gut einstudierter und
ein wenig aufgeregter Chor aus
CISV-Mitgliedern aller Chapter
zur Begleitung eines hochprofessionellen JB’ers am Klavier DAS
LIED. „Let Us Join Our Hands
Together“ erklingt mehrstimmig
aus vielen Kehlen und zieht alle
Anwesenden in den Bann. Und
weil’s so schön ist (und der Text
auch bereits ausgeteilt wurde),
singen wir’s dann noch einmal
alle gemeinsam.
Fast sind wir am Ende der Matinée angelangt, und plaudern bei
Saft und Brötchen über vergangene und zukünftige Zeiten, als
auch noch eine Überraschung
stattfindet: eine Tonaufnahme
hat sich in den Archiven eines
Mitglieds gefunden. Beim Einstudieren des Liedes, damals, 1976,
wurde mitgeschnitten. Und ein
letztes Mal erklingt „Let Us Join
Our Hands Together“.
Mit diesem Motto in den Herzen und Seelen geht’s nun in die
CISV Zukunft. Und Robert Stolz‘
Lied wird nicht mehr vergessen
werden.
KATHARINA SCHWARZER
CHAPTER WIEN
DER INTERCHANGE ist ein Programm, das nicht auf Sommercamps, sondern auf einem kulturellen Austausch zweier Nationen
basiert. Darüber hinaus nimmt
an dieser Erfahrung immer die
ganze Familie teil. Die Delegationen bestehen üblicherweise aus
sechs bis zehn Teilnehmenden.
Nach sorgfältiger Betrachtung
der Bewerbungen wird den Jugendlichen im Alter von 12 - 15
Jahren ein/e gleichaltrige/r PartnerIn zugeteilt. Es existieren
zwei Formen des Interchanges:
Ein vierwöchiger und ein achtwöchiger, wobei letzterer über
zwei aufeinanderfolgende Sommer durchgeführt wird. In CISV
ist dieses Programm somit einzigartig.
Durch Facebook, Whatsapp und
Instagram haben sich die Kommunikationsgewohnheiten der
Jugend in den letzten Jahren
gewaltig verändert. Während
90s-Kinder noch wissen, was es
heißt, spontan an der Haustür
des Nachbarn zu läuten, um sich
nach der Schule zum Spielen zu
treffen, findet die Kommunikation der Teenager heutzutage
hauptsächlich auf den Bildschirmen ihrer Smartphones statt, sofern sie eines besitzen. Wer seinen
Sommer nicht zu Hause oder vor
dem Bildschirm verbringen will,
sondern Lust hat, sich international zu engagieren und neue
Freundschaften in einem fremden Land zu knüpfen, der ist
mit einem Interchange gut beraten. USA, Spanien oder Brasilien
sind typische Partnerländer von
CISV Österreich. Insgesamt bestehen zurzeit 70 Kooperationsmöglichkeiten mit Ländern, die
in CISV International vertreten
sind.
In diesem kulturellen Austausch
wird „FACE2FACE“-Kommunikation großgeschrieben. Mobiltelefone sollten nur in äußersten
Notfällen benutzt werden. Wer
an einem Interchange teilnehmen will, sollte sich bewusst sein,
dass es eine einmalige Erfahrung
ist, die man nicht am Handy verbringt, sondern mit den Menschen vor Ort.
Beziehungen und Freundschaften, die man hier schließt, dauern
im besten Fall ein Leben lang an.
Eine sehr gute Eigenschaft an
den Sozialen Medien heutzutage
ist, dass man mit internationalen
Freunden unkompliziert kommunizieren kann. Der Ablauf
verschiedener Interchanges ist
sehr vielfältig und hängt von den
Bemühungen
beziehungswei-
se der Organisation der Participants ab. Die Begleitpersonen
müssen in Zusammenarbeit mit
den LIC’s (Local Interchange
Coordinator) und den teilnehmenden Familien die Hin- und
Rückreise planen oder Scrapbooks entwickeln. Vor allem ist es
aber auch wichtig, dass Gruppenaktivitäten, wie das Mini-Camp,
rechtzeitig geplant werden.
Die Aktivitäten am Mini-Camp
werden in Zusammenarbeit der
beiden Begleitpersonen organisiert und sollen den Gemeinschaftsgeist fördern. Auf diesen
Camps sollen Content-Themen,
wie das der Menschenrechte,
bearbeitet werden. Den Rest der
Zeit verbringen die Familien gemeinsam mit den Teenagern auf
Tagesausflügen oder auf Local
Impact Days, die meist von den
lokalen Chaptern vorbereitet
werden.
Die Erfahrungen, die man auf einem Interchange sammelt, sind
extrem wertvoll. Ich kann einen
Interchange wirklich allen empfehlen, die ein Grundinteresse
an anderen Kulturen, Religionen
und Reisen haben. Zusammen
können wir die Welt zu einem
besseren Ort machen.
15
NAME SECTION
VILLAGE
VILLAGE
Wie bist du auf CISV gestoßen?
Ich hatte eine Arbeitskollegin, die bereits bei CISV
war. Sie hat mich gefragt, ob ich nicht einmal als Begleiterin fahren will, und ich sagte: „Nein, ich arbeite schon das ganze Jahr mit Kindern und verbringe
nicht auch noch meinen Sommer mit ihnen.“ Nachdem sie mich allerdings mehrere Male bearbeitet
hat, habe ich dann schlussendlich Ja gesagt.
Was hat dich dazu gebracht, solche Camps
zu organisieren? Was treibt dich an?
CISV ist etwas ganz Besonderes. Das Gefühl, das
auf einem Camp entsteht, hat etwas ganz Eigenes.
Du kannst die Kinder in CISV auf einem Camp
dort abholen, wo sie sind. Wir haben zwar ein Ziel
vor Augen, aber innerhalb dieses Ziels hast du sehr
viel Gestaltungsspielraum. Oft hat man das im pädagogischen Bereich nicht, weil dort teilweise starre Strukturen herrschen und man nicht so auf die
Kinder eingehen kann. Das ist das, was wir „CISV
Spirit“ nennen.
Welche Nationen waren auf deinem
Camp in Halbenrain vertreten?
Grundsätzlich sind am Village immer zwölf Delegationen aus verschiedenen Nationen vertreten.
Dann kommen durch die JC’s noch einige dazu.
Auf unserem Camp hatten wir Argentinien, Mexico,
Brasilien, Peru und Ecuador von Seiten der lateinamerikanischen Delegationen. Spanien, Schweden,
Holland, Großbritannien, Dänemark, Norwegen
16
VILLAGE
Birgit Mohai
ist seit Jahren in CISV tätig
und begeistertes Mitglied der NGO.
Diesen Sommer hat sie das Village
in Halbenrain geleitet. Die
Redaktion führte mit ihr ein Interview.
und Österreich waren aus Europa dabei. Auch die
USA und Vietnam waren vertreten.
bei so kleinen Dingen an, wie: „Maah, ich mag
mein Dirndl/Lederhose nicht anziehen, ich schau
so beknackt aus.“ Die anderen finden die Trachten dann aber immer wahnsinnig toll.
Sind dir die kulturellen Unterschiede
sehr stark aufgefallen?
Am meisten, so kommt mir das vor, fällt das beim
Essen auf (lacht). Die Reaktionen der Kinder auf das
österreichische Essen oder die Kost bei den „National Evenings“ sind auch sehr interessant. Natürlich
gibt es auch verschiedene Musikgeschmäcker, welche traditionellen Kostüme getragen werden, …
In anderen Sachen sind sich die Kinder teilweise
sehr ähnlich: Die meisten Burschen kicken gern,
das ist einfach auch kulturell übergreifend. Wenn
alle die gleiche Sprache gleich gut sprechen würden, gäbe es sicher Unterschiede in der Kommunikation. Das ist ja auch dadurch gefärbt, dass alle
in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache
sprechen, außer die Engländer und Amerikaner.
Kannst du den typischen Tagesablauf
eines CISV-Villages erklären?
Ich glaube, dass auf einem CISV Camp zwei Sachen ganz wichtig sind: Man muss sich ganz klar
von einem „normalen“ Ferienlager abheben. Wir
haben gewisse Ziele und werden ja auch nicht
umsonst von der UNESCO unterstützt. Deswegen braucht es auch viel Zeit, um „Educational
Content“ zu platzieren. Die Kinder sollen Spaß
haben, und es muss definitiv Freizeit geben, das
ist auch ganz wichtig, um Freundschaften zu bilden. Es muss aber auch genug Zeit geben, um die
Ziele von CISV mit gelenkten Aktivitäten umzusetzen. Ganz wichtig ist auch die Zeit, die man
mit der eigenen Delegation verbringt, um auch
reflektieren zu können, was hier eigentlich passiert und eine kleine Pause vom Englischreden zu
bekommen. Aber wir verfolgen, wie gesagt, auch
pädagogische Ziele.
Was ist das Ziel von CISV Camps?
Der Grundgedanke ist nach wie vor, dass es egal ist,
aus welcher Kultur wir kommen und welche Sprache
wir sprechen. Wir können uns trotzdem gut verstehen und befreundet sein. Das ist nach wie vor das
zentrale Element in CISV. Für mich ist es wahnsinnig
schön, dass man nicht nur andere Kulturen kennen
und verstehen lernt, sondern, dass sich die Kinder
auch mit der eigenen Kultur beschäftigen. Das halte
ich für einen sehr spannenden Faktor. Auch die eigene Kultur ein bisschen wertzuschätzen. Das fängt
Auf welche Hürden stößt
man während eines Villages?
Ich muss sagen, dass wir sehr glücklich waren. Es
gab auch keine Kinder, die wirklich Heimweh hatten. Alle Kinder waren zum Schluss der Meinung,
dass das Camp verlängert werden soll. Natürlich
gab es Probleme organisatorischer Natur und Herausforderung. Wir hatten Lausalarm und mussten für 70 Leute Bettwäsche waschen und die
Kuscheltiere einfrieren. Aber diese Probleme sind
alle zu bewältigen.
Welche Eindrücke sind dir am
meisten in Erinnerung geblieben?
Ja da gab es einen Moment. Den habe ich auch
schon einige Male erzählt: Einmal mussten wir
ziemlich lange aufbleiben, man schläft ja auf
Camps immer ziemlich wenig. In dieser einen
Situation gab es Lausalarm und ich habe ewig
lange die Haare der Mädchen frisiert. Auf jeden
Fall war ich schon sehr müde und habe dann als
„Night Angel“ die Gänge kontrolliert. In einem
der unteren Stockwerke brannte noch Licht. Ich
bin dann nachschauen gegangen, warum die
Kinder noch wach sind. Als ich die Tür geöffnet
habe, standen alle Mädchen da und haben Flagtime gemacht und den CISV-Song gesungen. Das
war nämlich der einzige Abend, an dem wir aus
Stressgründen keine Flagtime machen konnten.
Ich habe sie dann natürlich weitermachen lassen.
Kannst du für einen CISV-Neuling erklären,
was die Flagtime ist?
Die Flagtime gibt es in der Früh und am Abend.
Ein einfaches Ritual, bei dem man sich gegenseitig auf den verschiedenen Sprachen „Guten Tag“
und „Gute Nacht“ sagt. Das hat mir sehr imponiert, dass es diesen Mädels so wichtig war.
STEFAN SCHAUER
REDAKTION
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NAME SECTION
YOUTH MEETING
SEMINARCAMP
SEMINARCAMP
in Calgary, Kanada
YOUTH MEETING
zu kurz, zu wenig intensiv,
zu viel Drama ...
Wenn man bei diesem Statement
die „zu’s“ und das „wenig“ weglässt, dann trifft das ganz genau
auf das Programm Youth Meeting zu. Ein Programm, perfekt zur Überbrückung zwischen
Interchanges, Step Ups, Villages, Seminarcamps und anderer Freizeit. Kurz und knackig:
Youth Meetings sind die Allrounder unter den Programmen.
Youth Meetings dauern entweder
8 oder 15 Tage und sind auf verschiedene Altersgruppen zugeschnitten: 12-13 Jahre, 14-15 Jahre,
16-18 Jahre oder für Erwachsene das 19+ Youth Meeting.
So vielfältig ist kein Programm
bei CISV! Durch die Kürze gibt
es besonders für diejenigen,
die zu wenig freie Zeit für ein
Village oder Step Up haben, die
Möglichkeit, in den Sommerferien oder auch in den Weihnachts- oder Osterferien ein bisschen CISV-Luft schnuppern.
18
Viel Kritik eilt Youth Meetings
voraus, weil sie zu kurz seien. Es
mag den Anschein haben, dass
es nicht lohnt, sich für nur acht
oder 15 Tage in einen Flieger zu
setzen. Doch alle diese negativen
Punkte kann man rasch widerlegen: Die Zeit auf Youth Meetings
wird oft viel intensiver genützt als
auf den anderen Programmen.
Die Jugendlichen wissen, dass sie
weniger Zeit haben und planen
mehr Aktivitäten oder achten
stärker auf deren Qualität. Weiters nützen sie auch die Zeit zum
Kennenlernen viel intensiver
und das (oben zitierte) „Drama“
am Ende ist oftmals größer als bei
Step Ups oder Villages.
Als Youth Meeting Coordinator
(„Chair“) in Österreich und Teilnehmerin bei vier kurzen und
zwei langen Youth Meetings,
kann ich mit Überzeugung sagen, dass die Kürze von Youth
Meetings der Qualität des Programms keinerlei Abbruch tut.
Dazu kommt der große Vorteil,
dass es das Programm für viele
Altersgruppen gibt. Eigentlich
könnte man theoretisch nach
dem Village so gut wie jedes Jahr
an einem Youth Meeting teilnehmen.
Geschichtlich hat es seinen Anfang in regionalen Zusammentreffen von CISV’ern ohne offiziellen Programmstatus genommen.
Der Begeisterung für diese Treffen wurde Rechnung getragen:
Seit dem Jahr 2007 ist das Youth
Meeting – neben Villages, Step
Ups, Interchanges, Seminarcamps, dem IPP und dem lokalen Mosaic – ein fixer Bestandteil der Programmvielfalt von
CISV, und ich empfehle jeder/m
herzlich, einmal an diesem Programm teilzunehmen. Um selbst
zu erleben: In der Kürze liegt die
Würze.
LIVIA HAIGER
NATIONAL YOUTH MEETING CHAIR
Man hört von allen Seiten immer, dass ein Seminarcamp
das beste CISV Programm
überhaupt sein soll. Früher
konnte ich das nie so recht
glauben. Wie könnte etwas ein
Step-Up oder gar ein Village
übertreffen?
Der letzte Sommer hat mich
jedoch eines Besseren belehrt.
Obwohl ich nun schon einige
Jahre bei CISV bin und recht
viel erlebt habe, war mein Seminar in Calgary, Kanada,
eine völlig neue Erfahrung.
Dadurch bekam ich die Möglichkeit mich selbst und die Welt
besser kennenzulernen.
Die erste Challenge stellte
schon die Anreise ohne Leader
in ein fremdes Land dar. Nachdem ich das so mehr oder weniger unbeschadet überstanden hatte, genoss ich eine
Woche vor Camp-Beginn bei
CISV Freunden in Ontario.
Später, in Calgary, war ich
dann überrascht, denn noch
nie wurde ich auf einem Camp
so herzlich empfangen, wie auf
diesem, wo ich mich sofort mit
jedem gut verstand.
Besonders schön war es, den
zweiten Österreicher, Jakob,
wiederzutreffen und ein paar
Worte auf Deutsch zu wechseln. Zuallererst übernahm unser – aus vier starken Frauen
bestehendes – Staff-Team die
Führung und übergab den
Participants die Leitung des
Camps schließlich am dritten
Tag. Ab dann mussten wir uns
(bis auf die Excursions) das Zusammenleben selbst organisieren.
Durch dieses Praxistraining
forderten wir uns gegenseitig
nicht nur in ganz grundlegenden „life-skills“, wie zum
Beispiel kochen, aufräumen,
abwaschen, putzen, ... sondern
planten auch alle unsere Activities, um auch mal die Initiative zu ergreifen. Von Poker und
Volleyball spielen über viele
lustige Gruppenspiele war
alles dabei. Was mir allerdings
jetzt, in meinem Maturajahr,
ganz besonders weiterhilft,
waren die zahlreichen Diskussionen, durch die ich viel
über die derzeitige Situation
in anderen Ländern erfahren
habe, und mein Englisch ganz
wesentlich verbessern konnte.
Eine der großartigsten Erfahrungen war jedoch das
(nach fast allen Seminarcamps
übliche) Aftercamp, das wir in
einem Hostel in der Innenstadt von Calgary verbringen
konnten: Stadt besichtigen,
Freundschaften vertiefen, das
Camp nachwirken lassen und
auch mal feiern. Außergewöhnlich ist der unendliche Zusammenhalt der TeilnehmerInnen, der sich noch Wochen
nach dem Camp darin äußert,
dass unsere WhatsApp-Gruppe regelmäßig vor lauter Nachrichten übergeht. Ich hoffe,
noch lange den Kontakt zu
diesen neuen Freunden pflegen zu können und freue mich
schon auf unsere Reunion.
CAROLINE GENSER
SEMINAR CAMP PARTICIPANT
19
NAME SECTION
JUNIOR COUNSELOR
JUNIOR COUNSELOR
Die JCs haben, um ehrlich zu sein, schon so einigen Blödsinn angestellt und teilweise
sehr viel gepatzt. Am Open Day wollten wir den Besuchern des Villages unseren Timetable
vorstellen und das hat dann in etwa so ausgesehen
vlnr: Paula - Brasilien, Martina - Österreich, Paul - Niederlande, Alexia - Ecuador, Michi - Österreich, Anna - Österreich, JD - Schweden
Seien es die ‘’water fights’’ im Innenhof, die Kissenschlachten
im Cozy-Room oder die zahlreichen Pranks, wie zum Beispiel
ein Mittagessen ohne Messer und Gabel und mit versalzenem
Wasser — es gibt nur einen Übeltäter dafür: die freche JC-Crew.
WHAT DOES IT MEAN
TO BE A JC?
JC’s sind 16- bis 17-jährige Junior Counsellors aus verschiedenen Ländern, die
am Village (vierwöchiges CISV-Programm
für 11-Jährige) den Begleitern helfen, die
Kinder motivieren und die Rolle eines älteren „Geschwisterchens’’ übernehmen.
In Wahrheit ist das natürlich viel mehr:
JC’s sind die VERRÜCKTEN HÜHNER
jedes Villages. Sie haben unendlich viel
Energie, sind lustig, und mit ihnen kann
man immer Spaß haben. Sie spielen Streiche, machen und kennen die meisten
Energizers, bringen jeden zum Lachen,
20
sind auch für einen da, wenn es ein Problem gibt, und helfen den Participants
dann klarerweise.
Ich verbrachte diesen Sommer am Village
im Schloss Halbenrain in der Steiermark
als JC mit meiner wunderbaren JC-Crew.
Obwohl wir aus fünf verschiedenen Ländern kamen und verschiedene Sprachen
sprachen, hinderte uns das nicht, eine eigene Delegation zu werden. Wir ,,gründeten’’ auch unsere eigene Nation, das JCLand, wo Einhörner genauso normal sind
wie Kühe in unserer echten Welt.
Man sieht eindeutig, dass wir
wirklich nicht ganz normal sind,
nicht wahr?
Aber das ist nichts Schlechtes,
ganz im Gegenteil: Das ist DIE
BESTE Eigenschaft eines JC’s!
,,Superkräfte’’ eines JC’s sind
für mich die Energie und die
Motivation: Denn wer sonst,
wenn nicht ein JC, ist 24 Stunden am Tag zu 100 % energiegeladen und schafft es, selbst
dem traurigsten Kind wieder
ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern?
Mir bereitete es sehr große
Freude, Zeit mit den Kindern zu
verbringen, über „Camp-Gossip” zu tratschen, über lustige
Dinge zu reden und verrückte
Sachen zu machen, sowie die
Activities mit den Kindern zu
debriefen. Es war unglaublich
zu beobachten, wie die Kinder
immer mehr dazugelernt haben
und von Tag zu Tag gewachsen
sind.
Für mich persönlich ist es sehr
wichtig, dass die Kinder etwas
vom Village mitnehmen konnten und sich nach einigen
Jahren noch immer an die einzigartigen Erlebnisse erinnern
können.
Ich bin unglaublich froh, dass
ich am Village in Graz teilnehmen durfte und ich würde diese
Erfahrung sofort noch einmal
machen, wenn ich könnte.
MARTINA GUSEL
JUNIOR COUNSELOR
21
NAME SECTION
STEP UP
NJBM 2016
Seit ich elf Jahre alt bin,
fahre ich auf CISV-Camps.
Seitdem habe ich jeden
Sommer etwas mit CISV
gemacht und habe fast
alle Programme einmal
erlebt.
ALEXANDRA PACHLINGER
STEP UP STAFF
E
s gibt bei CISV aber leider kaum Programme
für 19- bis 20-Jährige:
Man ist zu alt, um Participant zu sein, aber zu jung, um
Leader zu sein. Nachdem das
Chapter Wien im Sommer 2016
ein Step Up hostete, meldete ich
mich als Staff.
Staff zu sein war eine
komplett neue Erfahrung für mich und
hat mir die Möglichkeit gegeben, ein
Programm, das ich
mit 14 Jahren als Participant erlebt habe, von einer
ganz anderen Seite zu sehen.
Bis dahin war mir nicht klar, wie
viel Arbeit in einem CISV Programm steckt, nämlich nicht nur
vor, sondern auch während und
nach dem Camp.
Exkursionen machen wollen.
Wir haben uns ein Thema überlegt und ein Logo entworfen.
Das Staffteam war dann auch
einige Tage vor allen anderen
auf der Campsite und hat alles
für die Ankunft der Leader und
Participants vorbereitet. Diese
leere Campsite zu sehen und
solut wert. Wenn man Staff ist,
lernt man aber auch unglaublich viel über sich selbst. Zum
Beispiel, wie man auf unterschiedliche Situationen reagiert
und mit ihnen umgeht.
Man lernt, in einem Team zu arbeiten und sich immer als Team
zu geben, selbst wenn man eigentlich gerade streitet. Man
blickt auf seine vergangenen Camps zurück
und versteht plötzlich,
wie es dem Staff damals
in dieser und jener Situation ergangen sein
muss. Man lernt, sich auf andere
zu verlassen und selbst Verantwortung zu übernehmen.
STEP UP
In den Monaten vor dem Camp,
hat sich das Staffteam ungefähr
einmal pro Monat getroffen. Wir
haben besprochen, wie wir den
Ablauf des Camps gestalten wollen, welche Materialien wir dafür
brauchen und wohin wir unsere
22
nur zu fünft auf der Campsite zu
schlafen, war für mich ein richtig
surreales Erlebnis. Dann kamen
aber auch schon die Leader, zwei
Tage später die Participants, und
das Camp konnte beginnen.
Ich muss ganz ehrlich sagen:
Staff zu sein ist unglaublich anstrengend. Es ist stressig und man
bekommt kaum Schlaf. Immer
braucht jemand etwas, und man
kommt kaum dazu, sich einfach
mal hinzusetzen und zu verschnaufen. Aber das ist es ab-
Last but not least gilt auch, zumindest für mich: Staff zu sein
macht unglaublich viel Spaß,
vor allem wenn so tolle Leute im
Team sind, wie auf meinem Step
Up. Dann kann am Camp noch
so viel schiefgehen und es wird
trotzdem immer ein positives
Erlebnis sein, auf das man gerne
zurückblickt.
NJBM 2016
Schloss Wildegg | 28. - 30. Oktober
K
urz vor dem alljährlichen Aufmarschieren
von aufwendig verkleideten Jugendgruppen,
die auf ihrer Suche nach Süßem
an viele Türen unseres Landes
klopfen, trafen sich auch die Jugendlichen des Junior Branch
Österreich in Wildegg. Im Gegensatz zu Halloween widmeten
sich rund 50 junge active global
citizen dem Thema „Human
Rights“.
Unterschlupf fanden die TeilnehmerInnen des diesjährigen nationalen Junior Branch Meetings
(kurz NJBM) im atemberaubenden Schloss Wildegg, das mit
einem wunderschönen herbstlichen Ausblick und einer recht instabilen WLAN-Verbindung punkten konnte ;-).
Für die allgemeine Verköstigung wurde das bewährte Spitzen-Kitchenstaff-Team bestehend
aus Thom Kunz und Katharina
Schwarzer (Wien) engagiert. Für
den reibungslosen Ablauf des
NJBM war das JB Board des vergangenen Jahres, bestehend aus
Anna Friedl, Peter Helmer, Tanja
Elgendy und Philipp Dimitriadis,
verantwortlich. Besonders hervorzuheben ist die rege Teilnahme von JB’ern an der Gestaltung
und Durchführung vieler Sessions.
Gestartet wurde am Freitag mit
einer Session zum Thema “guilty pleasures”, in der die participants angeregt wurden, über
eigene Verhaltensweisen und Aktionen, von denen man weiß, dass
sie nicht nachhaltig sind, nachzudenken und zu diskutieren.
Am Samstag wanderte der Fokus
von „Sustainable Development“
zu „Human Rights“. Bearbeitet wurde die Manipulierbarkeit
der eigenen Wahrnehmung und
Meinung durch verschiedene Medien und die genauere Betrachtung der offiziellen Menschenrechtscharta mit einer hitzigen
Debatte zu ihrer Vollständigkeit.
Am Samstag wurden auch die
Wahlen für das neue JB Board abgehalten. Für den Term 2016/17
sieht das JB Board wie folgt
aus: Anna Friedl (Senior NJR),
Alexandra Pachlinger (Junior
NJR), Peter Helmer (Treasurer),
Anna Conradi (Communication
Coordinator), Philipp Dimitriadis (Content Coordinator).
Abgerundet wurde der lange
und intensive Tag durch eine
toll umgesetzte “real life”-Adaption des Brettspiels „Risiko”,
in der vier Teams in den verschiedensten Kategorien gegeneinander um die Eroberung der Weltkarte rangen.
Am Sonntagvormittag beschäftigten sich die TeilnehmerInnen mit
den derzeitigen Herausforderungen im JB, mit möglichen Lösungsansätzen und gemeinsamen
Zielen und Vorsätzen für das nächste Jahr. Abgerundet wurde das NJBM mit der besten
und meist herbeigesehntesten
Fun activity des Jahres – dem
traditionellen Herbstputz :D.
An dieser Stelle, möchte sich das
JB Board 2015/16 nochmals sehr
herzlich bei allen KandidatInnen,
die sich für eine Position aufstellen ließen, bei allen TeilnehmerInnen und bei allen JB’ern, die
tatkräftig an der Gestaltung des
NJBMs mitgeholfen haben, bedanken. Besonderer Dank gilt
den Facilitators Katharina Wogg,
Francisca Hernandez, Lukas
Wess, Lukas Heizinger und Eva
Engel.
Das NJBM 2016 war ein toller
Erfolg und stellt einen rigorosen
Auftakt für das neue JB Team
dar. Darauf folgt hoffentlich ein
noch tolleres und erfolgreicheres
JB Jahr mit zahlreichen Events,
tollen Activities und reger Beteiligung.
PHILIPP DIMITRIADIS
JB CONTENT COORDINATOR
23
NAME SECTION
PASTCAMP Knittelfeld 2016
PASTCAMP Knittelfeld 2016
spielten ein lustiges
Spiel bei dem die
Lachtränen in Strömen flossen. Völlig
erschöpft ließen wir
den Abend dann mit
Good Night Lullabies gemütlich ausklingen.
MEIN ERSTES MAL
Impressionen eines CISV-Frischlings
Pastcamp in Knittelfeld 2016
Seit drei Jahren versuchte meine
Freundin Ingrid mich für CISV
zu begeistern. Da meine Tochter
aber niemals Interesse zeigte,
war das Thema bis dato eigentlich zwar interessant, aber nicht
spruchreif.
Wir besuchten den Welcome
Back-Abend in Ebelsberg am
16.09.2016 und waren beide danach ein bisschen infiziert, aber
auf jeden Fall mehr als interessiert. Spontan bot ich Inge an, als
Betreuerin am Pastcamp teilzunehmen, falls Not am Mann/der
Frau sei. Inge nahm das Angebot
dankend an, und am 23.09.2016
um 15 Uhr begann für uns das
Abenteuer CISV.
24
Die Linzer Delegation bestand
aus rund 25 TeilnehmerInnen
und BetreuerInnen und war
bunt gemischt aus Jung und
„Alt“. Bereits im Bus knüpften
wir beide Kontakte und hatten
während der weiten Fahrt viel
Spaß.
Auf der Campsite angekommen,
wurde ich von Zita mit den Worten „Ich liebe dich“ begrüßt, was
mich total geflasht hat. Noch
nie wurde ich von einem fremden Menschen so herzlich und
liebenswürdig begrüßt! Sie war
so froh, dass ich mich gemeldet
hatte, um das Team zu unterstützen, dass es einfach so aus ihr
herausgeplatzt ist. Sofort machte
ich mich ans Werk und half beim
Verteilen der Bettwäsche, was
mir richtig Spaß machte. Meine
Tochter hatte bereits Anschluss
gefunden und war auf und davon. Gut so!
Kurz darauf war das Abendessen
angesetzt und ich wartete schon
gespannt, was mich dort erwarten würde. Ich war ja bezüglich
der CISV–Rituale schon ein bisschen von Julia vorgewarnt bzw.
vorbereitet worden.
Die Begrüßung der Teilnehmer
durch Zita war, wie sollte es auch
anders sein, sehr herzlich und
wir alle stürzten uns auf das leckere Abendessen. Es war für jeden etwas dabei. Danach wurden
wir in Gruppen eingeteilt und
Am Samstag nach
dem
Frühstück
ging’s ab ins Freie
und wir lernten die
C I S V- E n e r g i z e r
kennen. Naja, man
muss sich erst mal
dran
gewöhnen,
aber ich persönlich
finde sie cool, witzig
und originell. Danach spielten wir ein Suchspiel
im Freien und mussten als Team
funktionieren. Das klappte ganz
gut und machte außerdem noch
richtig Spaß. Leider wurden wir
vom Mittagessen unterbrochen,
das wiederum sehr gut schmeckte. Ein Lob an die dortige Küchencrew sollte an dieser Stelle
nicht fehlen.
Tagsüber besuchte ich mehrmals
den CISV-Shop und kaufte ein,
was das Zeug hielt. Das CISV-Fieber hatte mich endgültig gepackt. Andrea stand mir mit Rat
und Tat zur Seite und vertrieb so
ganz nebenbei mit ihrer „Zauberbehandlung“ auch noch meine
rasenden Kopfschmerzen! Danke
Andrea! Die Spiele am Nachmittag habe ich leider wegen meiner
Kopfschmerzen verpasst, habe
aber aufgrund des Lachens und
Kreischens der Beteiligten mitbekommen, dass sie sicherlich sehr
lustig waren.
Wir waren außerdem aufgerufen, CISV-T-Shirts zu entwerfen
und unsere mehr als kreativen
Vorschläge (ca. 25) wurden im
meinsam unter Leitung
eines Erwachsenen (JAAA!
Ich durfte eine Gruppe
(an)leiten!) ein CISV-Erlebnis des vergangenen
Sommers darstellen. Das
war eine echte Herausforderung, die wir (wie auch
die anderen Gruppen)
mit links meistern konnten. Danke an mein SUPER-Team! Ihr wart spitze!
Foyer aufgeklebt und durften
von allen mittels Klebepunkten
„geliked“ werden.
Am Abend spielten wir ein Spiel
mit dem sinnigen Namen „Body
Snatchers“ – unsere Gruppen
suchten nach versteckten „Leichen“ im Gebäude und im Freien
und sollten diese dann verbringen und verstecken. Es entbrannten witzige Gespräche und
Revierkämpfe und unser Team
verteidigte seine zwei „Leichen“
(O-Ton: „Mein SCHATZ!“) vehement (fast) bis zum Schluss.
Ich konnte es kaum glauben, aber der Zeitpunkt
der Abreise war schon da
und ich empfand eine tiefe Enttäuschung darüber.
Ich fühlte mich so wohl
und hatte so viel Spaß auf
dem Camp, dass mir der
Abschied mehr als schwer fiel.
Außerdem hatte ich so viele nette Menschen kennengelernt, die
mein Leben bereichert haben.
Danke an euch alle! Es war ein unvergessliches Erlebnis! Ich kann
es kaum erwarten, beim nächsten Camp dabei sein zu dürfen!
Danach wurden Gruppentänze (Linedance) getanzt und ich
machte mich wegen Talentfreiheit so richtig zum Affen. Egal,
lustig war’s auf jeden Fall. Die
Good Night Lullabies waren wiederum sehr stimmig und der
perfekte Abschluss für diesen
ereignisreichen und aufregenden Camptag.
Am Sonntag stand außer dem
Cleaning (mit vereinten Kräften
NULL PROBLEMO) noch eine
Acting-Activity am Programm:
Unsere Gruppen durften ge-
RUTH PANHOLZER
CHAPTER LINZ
25
NAME SECTION
CHAPTER GATHERING
CHAPTER GATHERING
reflektierten über mögliche Verbesserungen. In der darauffolgenden Session wurde die Frage
gestellt, was in einem Camp alles
schief laufen kann, und ein „Jenga“ Turm musste den Antworten
der Teilnehmer standhalten.
CHAPTER
GATHERING
26
Wien. Samstag. 9 Uhr. Ob sich
der eine oder andere Teilnehmer zurück in sein Bett wünscht
oder nicht, alle sind auf jeden
Fall gespannt, was sie an diesem
Tag erwarten wird. Einige haben
schon Chapter Gatherings in der
Vergangenheit miterlebt, für andere ist dieses Zusammenkommen komplettes Neuland.
Beim Chapter Gathering in Wien
kamen aktive CISV’er für einen
Tag zusammen, um gemeinsam
Themen zu erarbeiten und mit
neuen Ideen in das CISV-Jahr
2016/17 zu starten. Durch das
nationale Treffen konnte der
Austausch aus verschiedenen
Chaptern, Funktionen und Erfahrungen ermöglicht werden.
Das Chapter Gathering erlebte
in diesem Jahr jedoch eine neue
Planung, und unterschiedliche
„Facilitators“ würden den Tag
abwechslungsreich gestalten und
verschiedene Aspekte einbringen. Letztendlich würde aber
die aktive Mitgestaltung der Teilnehmer selbst an diesem Tag zu
spannenden Diskussionen und
Ergebnissen führen. Wie ist dieses Zusammenkommen nun abgelaufen?
Im Rahmen von Workshops und
Aktivitäten wurden Erfahrungen in Kleingruppen und in der
großen Gruppe interaktiv und
durch Diskussionen geteilt und
Ideen entwickelt. Bei einer Vorstellungsrunde hatte jeder Teilnehmer die Möglichkeit, Themen zu nennen, die im Laufe des Tages behandelt werden
sollten. Zum Start stellten die
Chapter Best Practice Beispiele
des vergangenen Jahres vor und
Durch diese Aktivität wurde das
Thema Risk Management eingeleitet, das für CISV einen hohen
Stellenwert hat. Deshalb wird
kontinuierlich daran gearbeitet,
allen Akteuren in CISV verständlich beizubringen, wie man einen
sicheren Ablauf in allen Programmen und Aktivitäten von CISV
Austria gewährleistet.
Nach einer Stärkung zu Mittag
wurden in Gruppen Aktivitäten
gebrainstormt, die das Profile Raising
stärken
können.
Bei
CISV’ern entstehen – vor allem
in der Arbeit im Team – natürlich
zahlreiche tolle Ideen. In dieser
Session reflektierten die Teilnehmer allerdings auch, wieviel Zeit
jeder einzelne zur Verfügung stellen kann und will.
„CISV educates and inspires for
a more just and peaceful world“
– Was bedeutet das für uns?
• Was bedeutet CISV für mich?
Freundschaften, viele neue Erfahrungen, soziales Engagement,
das Spaß macht, Erfahrungen für
meine Kinder – mehr als nur wegfahren.
• Welche Erwartungen habe ich
an CISV?
Zusammenarbeit, um gemeinsam
etwas erreichen zu können, Toleranz, Weltoffenheit, inklusive Gemeinschaft, sich selbst und anderen helfen bzw. Freude bereiten.
• Was bringt mir CISV?
Tolle Freunde, Networking, viele
nützliche Soft Skills, Einblicke in
andere Kulturen, tolle, engagierte, motivierte Leute zu treffen.
Spannend ging es in der Session
zum Junior Branch von CISV –
kurz JB – weiter, bei dem ein Paradoxon aufgestellt wurde: „Was
müssten wir tun, damit sich die
Zusammenarbeit zwischen JB
und Chapter maximal verschlechtert?“
Nach einer Diskussion wurde
schließlich die Antwort gefunden. „Produktbeschreibungen“
für Personen: Was benötigt diese
Person für ihre Arbeit? Was sind
Warnhinweise? Welche Wartung
und Pflege ist notwendig? Dadurch sollte ein Bewusstsein für
Bedürfnisse und Bedarf entstehen.
Nachdem noch offene Themen
besprochen wurden, packte jedes
Chapter am Ende des Tages seinen „Koffer“ und sammelte noch
einmal die wichtigsten Ergebnisse des Tages, um gut ausgerüstet
in das neue CISV-Jahr zu starten.
Es ist eine besondere Freude,
dass alle Teilnehmer diesen langen Tag aktiv mitgestaltet haben
und neue Ideen gewinnen konnten, die darauf warten, zu Hause
aus dem Koffer ausgepackt und
umgesetzt zu werden. Es bleibt
zu wünschen, dass ein nächstes Chapter Gathering mit noch
mehr TeilnehmerInnen stattfinden wird, denn wie ein Teilnehmer erkannte, kann CISV „viel
Arbeit und viele schöne Momente“ gleichzeitig bedeuten.
TANJA ELGENDY
JUNIOR BRANCH
27
NAME SECTION
INTERNATIONAL PEOPLE‘S PROJECT
INTERNATIONAL PEOPLE’S PROJECT
Was ist IPP
Das International People‘s Project (IPP) ist eines der jüngsten
CISV-Programme. Eingeladen werden Menschen ab 19 Jahren,
wie immer aus verschiedensten Nationen. Es handelt sich also
um ein internationales Programm für Erwachsene.
Zwei bis drei Wochen arbeitet ein aus sechs bis acht Delegationen (je bis zu drei Personen) bestehendes Team von
CISV‘ern mit einer lokalen Organisation (NGO) in der Nähe
des veranstaltenden Camps zusammen.
Dabei steht der Gedanke im Vordergrund, dass die CISV‘er von
den Arbeitsmethoden der Partnerorganisation lernen und
umgekehrt.
Die Bewerbung erfolgt auch hier über das jeweilige Chapter, die
Platzvergabe wird jedoch national entschieden.
M
ein Mann Joe und ich
nahmen am IPP zum
Thema Nachhaltigkeit
in Florida teil. Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen,
dass wir den Mut der Unwissenden hatten, denn wir kannten
zwar die Programmpunkte dieses
IPP, hatten jedoch keinerlei Vorstellungen über den tatsächlichen Ablauf.
Da jedoch unsere Kinder Vera
und Robert seit 2004 mit Begeisterung an einigen CISV-Programmen teilgenommen hatten,
landeten wir mit Optimismus am
15. Juli in Jacksonville.
28
IPP 2016
RIVER CITY
BY THE SEA
Mitte 50 mit Abstand die Ältesten
waren, konnten wir uns sehr gut
in die Gruppe integrieren.
Nach alter CISV-Tradition wurden wir vom Flughafen von einer
„Host Mother“ abgeholt und in
ihrem wunderschönen Haus liebevoll aufgenommen. Das war der
Beginn einer überaus herzlichen
und großzügigen Gastfreundschaft, die uns in Jacksonville
entgegengebracht wurde. Die
nächsten 19 Tage verbrachten
wir jedoch am Jacksonville University Campus, wo normalerweise Studierende wohnen.
Für das Gelingen des IPPs trugen vor allem unser Staff, bestehend aus Catherine (50-jährige
Lehrerin), Stephanie (30-jährige
Krankenschwester) und Jamar
(25-jähriger Student) mit großem
idealistischen Einsatz bei. Von
den 16 Participants wurde im Gegenzug erwartet, dass der recht
straffe tägliche Zeitplan eingehalten wurde. Unsere Gruppe setzte
sich aus 13 weiblichen und drei
männlichen Personen aus europäischen Ländern (Frankreich,
Spanien, Dänemark, Portugal,
Schweden
und
Österreich),
Ägypten, Ecuador und den USA
zusammen. Die meisten Participants waren um die 20 Jahre alt.
Obwohl Joe und ich mit unseren
Die Tagesstruktur war so aufgebaut, dass wir durch unseren
Staff zu den Orten der Partner-Organisationen
gefahren
wurden, dort eine Vorstellung
des Projektes durch eine verantwortliche Person bekamen, und
danach aktiv mitarbeiteten. Sehr
oft wurden wir von einem jungen
Medien-Team begleitet, das fotografierte und filmte. Es gibt auch
ein YouTube Video („What is an
IPP? CISV Jacksonville USA“).
Abends wurden abwechselnd National Activities dargeboten, oder
wir waren bei Familien zum Dinner eingeladen. Bei den National
Activities stellten die TeilnehmerInnen der einzelnen Nationen
verschiedene Probleme und Themen ihrer Länder sehr kreativ
vor. Ein besonderes Highlight für
mich waren die Einladungen bei
den Familien, da diese überaus
gastfreundlich und sehr an uns
und unseren Aktivitäten interessiert waren.
Bei unseren Projekten bekamen
wir Einblick in die Art, wie man
in den USA an Probleme im
Umweltbereich herangeht. Wir
konnten sehr motivierte ehrenamtliche Helfer, aber auch extreme Geschäftstüchtigkeit beobachten. Beiden Gruppen war das
hohe Engagement gemeinsam.
Alle unsere Projekte hier vorzustellen würde den Rahmen
sprengen, aber mich beeindruckte vor allem die Forschung
über Mikroplastik am JU Marine
Science Research Institute.
Emotional nachhaltig geprägt hat
mich jedoch der Besuch auf der
Kingsley Plantage mit der unbeschreiblich grausamen Geschichte der Sklaverei. Der Vortrag der
Afroamerikanerin Cicely berührte uns tief und trug sehr zum
Verständnis der Rassenprobleme in den Staaten bei.
Was blieb vom IPP?
Ich bekam sehr viele Informationen von hochengagierten Personen zum Thema Nachhaltigkeit
in Jacksonville. Besonders interessant fand ich den amerikanischen Weg, Umweltprobleme zu
lösen. Persönlich haben mich vor
allem die vielen Begegnungen
sehr bereichert, für die ich sehr
dankbar bin.
BRIGITTE REISNER
IPP PARTICIPANT
29
NAME SECTION
CISV TRAINING
CISV TRAINING
wie mit dieser gearbeitet werden kann und soll, mit welchen
Schwierigkeiten zu rechnen ist
und wie diese behandelt werden
können.
Obwohl bei weitem nicht alle in
dieser Gruppe Neuzugänge sind,
so ist dieses Aufbautraining dennoch verpflichtend. Einerseits
transportieren die Trainer immer
wieder neue Inhalte, und es ist
wichtig, dass alle up-to-date sind.
Andererseits erwartet CISV auch
einen regen Austausch innerhalb
der Gruppe. Die erfahrenen CISVer liefern wertvollen Input für
diejenigen, die sich das erste Mal
an so ein Abenteuer wagen, und
können aus ihrem Erfahrungsschatz eine Menge good-practice-Beispiele beisteuern.
F O T O : W 4 M E D I A / C O N E J O TA , F O T O L I A
CISV TRAINING
E
ine Teilnahme an einem
CISV-Programm ist nicht
einfach ein „Urlaub irgendwo weit weg“. CISV
ist mehr. Die Teilnehmenden lernen einen neuen Teil der Welt
näher kennen, tauschen sich mit
Gleichaltrigen aus, erfahren fremde Kulturen, entwickeln ihre Persönlichkeit weiter, werden selbständig, entwickeln ein verstärktes Bewusstsein für globale Themen.
Jedes CISV Programm basiert
auf bewährten Konzepten des
„experiental learning“, das bedeutet, dass die Beteiligten neue
Erfahrungen machen und sich
anhand dieser Erfahrungen neue
Fähigkeiten aneignen – auf ihre
eigene Art.
30
Damit das klappt, ist einiges an
Vorbereitung erforderlich. Vor
allem unsere Begleitpersonen
und Staffies, aber auch alle Alleinereisenden, also die Teilnehmenden an den 16+-Programmen,
werden daher im Frühjahr geschult.
Dies beginnt mit einer Schulung
im Chapter für alle, die neu zu
CISV dazugestoßen sind und
sich auf ihre allererste Erfahrung
vorbereiten. In diesem ersten
Teil geht es um CISV an sich, wer
wir sind, was wir wollen, wie wir
das erreichen. Das Chapter wird
vorgestellt, die Verantwortungen
werden geklärt, die Aufgaben
definiert. Wir nehmen die Neulinge an Bord und helfen ihnen,
sich in CISV zurechtzufinden.
Am Ende dieses Trainings sind
die Neuzugänge bereit, auf das
große gemeinsame Training zu
fahren.
An einem Wochenende im Frühjahr treffen dann alle Staffies,
LeaderInnen und Alleinreisenden zusammen. Es gibt ein enorm
dichtes Programm für alle. Kern
ist jeweils das Programmtraining,
in dem die Teilnehmenden in
Kleingruppen individuell auf
ihr Programm vorbereitet werden. Was es da zu lernen gibt?
Dauer, Ablauf, Ziele, Rollenverteilung,
Verantwortlichkeiten.
Was vorbereitet werden muss.
Welche Bestandteile im jeweiligen Programm einen fixen Platz
haben. Welche Besonderheiten
die jeweilige Altersgruppe hat,
munikation. Die Schwerpunkte
dieser „Soft skills“-Trainings sind
nicht jedes Jahr die gleichen, da
das Feld sehr weit ist – unsere
Trainer haben jede Menge Themen im Ärmel.
Darüber hinaus gibt es für alle
auch gemeinsame Sessions. Ein
Pflichtthema dabei sind die Verhaltensnormen in CISV, die sogenannten „R-07“ und die „Child
Protection Policy“. Die müssen
alle kennen – nicht nur, um zu
wissen, welches Verhalten von
ihnen erwartet wird, sondern
auch, damit sie sich bewusst sind,
welches Verhalten sie von anderen voraussetzen können. Ihnen
selbst und vor allem ihrer Delegation gegenüber. Und auch, wie
sie reagieren können oder sollen,
wenn etwas schiefgeht.
Zusätzlich finden auch Sessions
zu nicht auf CISV beschränkten
Themenkreisen statt. „Cultural
awareness“ ist zwar im multinationalen CISV-Umfeld besonders
wichtig, hat aber vielen Teilnehmenden auch schon im schulischen oder beruflichen Umfeld
gute Dienste geleistet. Wir arbeiten an gruppendynamischen, pädagogischen oder didaktischen
Themen und transportieren
Inhalte zur verbesserten Kom-
Freiwillige aus der ganzen Welt
in CISV-Inhalten geschult. Ziel
ist, dass CISV Programme auf
der ganzen Welt nach gleichen
Grundsätzen ablaufen, dass alle
CISVer die gleichen Kenntnisse
aufweisen und die Reibungsverluste aufgrund von Missverständnissen und Unklarheiten möglichst geringgehalten werden.
Zusätzlich wird Trainerkompetenz vermittelt, damit die Trainer
auf unseren Vorbereitungsschulungen nicht nur profundes Wissen, sondern auch die nötige didaktische Kompetenz aufweisen.
Nach
diesem
Wochenende
sind alle gerüstet, um in den
CISV-Sommer zu starten, haben
viel neues Wissen und einige
wertvolle neue Kontakte mitgenommen und freuen sich darauf,
das Gelernte anwenden zu können.
Aber nicht nur die Begleitpersonen müssen lernen – ältere Jugendliche, die an Step Ups oder
Youth Meetings teilnehmen, werden ebenfalls auf ihr Programm
vorbereitet. Sie lernen am PreCamp, worauf es bei ihrem Programm ankommt, was von ihnen
erwartet wird, wie sie sich auf die
Erfahrung vorbereiten sollen; sie
trainieren, wie sie zum Gelingen
ihrer internationalen Erfahrung
bestmöglich beitragen können,
und planen gemeinsam mit ihrer
Delegation die ersten Schritte in
der Ferne.
Woher das ganze Wissen kommt?
In sogenannten RTFs, „Regional Training Forums“, werden
Ob das nicht ziemlich aufwändig
ist? Tatsächlich ist es das. Gleichzeitig ist das die Voraussetzung
dafür, dass CISV Programme
die Qualität aufweisen, die wir
uns wünschen. Die Feedbacks
im Herbst zeigen uns dann, wo
das gelungen ist, und ob und wo
zukünftig weitere Verbesserungen erforderlich sind. Uns ist es
wichtig, allen Teilnehmenden
möglichst gute und wertvolle Erfahrungen zu ermöglichen.
KATHARINA SCHWARZER
TRAININGSVERANTWORTLICHE
31
NAME SECTION
CISV OFFICE
CISV WIEN
CISV Office Wien
jeden Dienstag von 18:00 - 20:00
Barnabitengasse 9a/21
1060 Wien
Tel.: +43 660 6819343
CISV OFFICE
Die grundsätzliche Idee des
CISV Office ist, einmal in der
Woche für ein paar Stunden
einen Ort zu haben, an den man
kommen kann, um Verschiedenstes zu machen und zu erledigen.
Einerseits können Interessierte
hinkommen, um Auskunft über
CISV-Programme und Events
zu bekommen, und andererseits
haben JB’er und CISV’er einen
Ort, um zu planen oder ähnliche
Aufgaben zu erledigen.
Worauf wir dabei Wert legen, ist
der persönliche Kontakt, denn
so gibt es viel weniger Missverständnisse als durch E-Mails,
und es kann auch viel schneller auf Fragen geantwortet werden. Außerdem haben schon einige Staffmeetings während der Office-Zeiten stattgefunden. In dieser Zeit sind wir auch telefonisch
erreichbar und stehen für Fragen aller Art zur Verfügung.
Im Office befindet sich immer
mindestens eine Person, die sehr
viel Erfahrung besitzt und die
meisten Fragen von Neulingen
beantworten kann. Somit müssen
keine E-Mails mehr hin und her
geschrieben werden, sondern
ein direkter Austausch kann vor
Ort erfolgen. Zusätzlich helfen
wir gerne auch beim Planen verschiedenster Ideen. Sei es ein
Minicamp, eine Activity für ein
Camp oder einen Stammtisch –
wir bieten immer gerne unsere
Hilfe an.
32
Sollte man einfach in der Stimmung sein, aktiv zu CISV beizutragen, finden wir hier sicher
viele Ideen, bei denen noch Unterstützung notwendig ist. Auch
der Spaß darf natürlich nicht zu
kurz kommen,
und manchmal
hat man einfach nur einen
Abend mit netten
Gesprächen. Aber genau das kann
auch motivierend sein.
Seit Anfang Oktober findet das
CISV Office in
Wien wöchentlich statt. Jeden
Dienstag von 18 bis 20 Uhr ist
das Büro inzwischen gut besucht
und es werden auch immer mehr
CISV-Interessierte darauf aufmerksam.
Auf der CISV Wien Website http://
wien.cisv.at sind alle Informationen rund ums Office zu finden,
und auch neue Familien haben
bereits den Weg dorthin gefunden. Es ist gut, dass es einmal
wöchentlich die Gelegenheit gibt,
ganz unverbindlich vorbeizuschauen. Auch Sachspenden für
das Chapter wurden schon persönlich vorbeigebracht. Für einige ist es auch schon zur Gewohnheit geworden, zumindest mal
kurz vorbei zu schauen.
Sollte einmal niemand vorbeikommen, beantworten wir unsere CISV E-Mails. Somit ist dies
für uns auch eine Art Arbeitszeit,
in der wir uns so gut wie möglich
mit CISV beschäftigen.
Langweilig wird uns auf jeden
Fall nie, denn es gibt immer
genug zu erledigen!
Liebe Grüße,
Lexi und Luki
(Die double L’s)
P.S.: Kommt uns doch einfach
mal besuchen und überzeugt
euch selbst!
LUKAS HEIZINGER
CHAPTER WIEN
Ist es gut, in die Vergangenheit zu schauen, wenn man
die Zukunft verändern möchte? Manchmal braucht es das
Verständnis darüber, wie die Dinge waren, um Ideen zu
entwickeln, was anders sein soll oder muss ...
WAS WAR UND IST
O
b es das Chapter Wien
schon zur Zeit der
Gründung von CISV
Österreich gab, entzieht
sich meiner Kenntnis. Jedenfalls
war es bereits in den 00er-Jahren
mehr als aktiv. Damals war CISV
Wien mehr oder weniger der
Austrian Airlines vorbehalten.
Nicht, dass das „Gesetz” gewesen
wäre: Wien bekam einfach traditionell Destinationen in weiterer
Ferne, weil hier Menschen in der
Mitgliederkartei waren, die sich
das auf Grund der besonderen
Mitarbeiterkonditionen der AUA
auch leisten konnten.
Solche Konditionen hatten gerade in jener Zeit ein schleichendes
Ablaufdatum. Weniger Vergünstigung bedeutete weniger Leistbarkeit, und so ist es heute kaum verwunderlich, dass das Wiener
Chapter 2006 so gut wie „ausgehungert” war.
2007 dann: Eine VillageDelegation. Ein Neustart.
Über die Jahre ist das Wiener Chapter stetig gewachsen
(nicht zuletzt dank der Bemühungen des Neo-Präsidenten Walter
Ring). Dem Autor dieser Zeilen
ist ein Ereignis aus den Wachs-
tumsjahren in besonderer Erinnerung: Als ein guter Freund
durch Zufall erfährt, dass es
CISV in seiner Nähe gibt,
bricht’s aus ihm heraus: „Aber
das ist ja nur für die Austrian Airlines; da kann mein Kind ja nicht
mitmachen.” – Ein recht deutliches Symptom für das Bild von
CISV Wien in der Öffentlichkeit,
sofern sie überhaupt Notiz von
uns nahm ...
Werbung, Öffentlichkeitsarbeit,
Marketing – das war über viele
Jahre unser Hauptfokus im Chapter; nach wie vor legen wir auf das
Durchführen öffentlichkeitswirksamer Aktivitäten besonderes
Augenmerk. Auch im abgelaufenen Jahr gab es wieder ein
solches Event: Die Vorführung
des vielumjubelten Independent
Films „I AM ELEVEN” im Wiener „English Cinema Haydn”.
Es gelang uns damit, so viel Aufmerksamkeit zu erregen, dass
das Ereignis dem Kurier sogar
einen ganzseitigen Artikel und die
Titelseite wert war. Gar nicht zu
sprechen vom Reinerlös der Veranstaltung für das Chapter.
Die übrige Zeit des vergangenen
Jahres war einer bereits wachsenden Routine gewidmet: Wir hos-
teten ein StepUp (siehe Artikel
in dieser Ausgabe); wir konnten
erstmals in der jüngeren Geschichte des Chapters 2 (!) Interchanges füllen, worauf wir besonders stolz sind. Auch alle anderen
CISV-Programme, konnten (fast)
problemlos mit interessierten
jungen Menschen besetzt werden, und im Herbst organisierten wir dazu noch das Chapter
Gathering Wochenende mit dem
Höhepunkt – der Robert-StolzCISV-Gala im Haus der Musik
(auch dazu mehr in einem eigenen Artikel).
Das Jahr 2017 markiert das
10jährige Jubiläum jener einzigen Village-Delegation nach
dem fast völligen Aus unseres
Chapters. Die kleinen Menschen von damals sind heute junge Erwachsene. Und sie haben
heuer erstmals die Möglichkeit,
ihre Erfahrungen von damals als
LeaderInnen ein paar weiteren
11-Jährigen weiterzugeben. Und
vielleicht sind es diesmal seit vielen Jahren wieder drei Delegationen und 12 junge neugierige
CISV-Neulinge ...
THOM KUNZ
CHAPTER WIEN
33
NAME SECTION
CISV LINZ
CISV GRAZ
D
as Jahr 2017 steht bei CISV
im Zeichen der Menschenrechte, die im Dezember 1948
von den Vereinten Nationen
beschlossen wurden. „Alle Menschen
sind frei und gleich an Würde und
Rechten geboren“, sagt der Artikel 1.
Dabei geht es natürlich um die Delegationen, die ins Ausland fahren. Wie
steht es eigentlich dort mit den Menschenrechten? Auch bei unserem
Step Up in Linz werden wir eine
NGO als Partner nehmen, die mit
Menschenrechten zu tun hat.
Und wir in unserem Kulturkreis
können dies auch leicht nachvollziehen, denn uns geht es gut, wir haben alles. Und doch hört man immer
wieder den Spruch: „Alle sind gleich
und manche sind gleicher“! Ganz
gleich ist scheinbar doch nicht alles auch bei uns.
Ich glaube, es ist wichtig, dass wir
Stellung beziehen. Gerade in unserer Zeit steht es mit dem Frieden ja
nicht allzu gut. Wir CISV’er sind
hier besonders gefordert, uns zu den
Menschenrechten zu deklarieren, Ja
zu sagen. Um nicht zu jenen acht Staaten zu gehören, die sich bereits 1948
bei der Erklärung der Stimme enthalten haben.
Da verdienen die Frauen weniger
als die Männer, ältere Men-schen
finden schwerer einen Job, genauso
wie Menschen mit Migrationshintergrund. Also ist bei uns doch nicht
alles perfekt.
CISV schafft mit diesem Thema auch
für mich die Chance, bei mir selbst zu
schauen, wie ich die Menschenrechte
im Alltag lebe. Natürlich werden wir
dieses Thema auch in unserem Chapter behandeln.
34
Wir haben eine Stimme, setzten wir
diese auch ein – für die gleichen Rechte aller Menschen!
PETER FLINK
CHAPTER LINZ
STYRIA
OPEN
FOTO: W4MEDIA/RAWPIXEL, FOTOLIA
FOTOS: W4MEDIA/FOTODO MARKUS MAINKA, FOTOLIA
CISV Office Graz
jeden Dienstag von 18:00 - 19:00 (bei Bedarf länger)
Uranschek GmbH
8045 Graz, Am Arlandgrund 2/1. Stock
D
as Chapter Graz hat sich für das Jahr
2017 vorgenommen, noch offener in verschiedene Richtungen zu werden. Daher
lautet das Motto 2017: STYRIA OPEN.
Einige dieser Richtungen sind:
GEOGRAFISCH:
Wir versuchen, auch außerhalb des Ballungsraums Graz Kinder, Jugendliche, Eltern und
Erwachsene zu erreichen. Dies kann z.B. über
entsprechende LEADER-Projekte in ländlichen
Regionen erfolgen.
ALTER:
Minicamp und Pastcamp sollen auch für Eltern
gestaltet werden (siehe auch Artikel von Ruth
Panholzer auf Seite 24). CISV-Programme für
Erwachsene, wie z.B. IPP, sollen bekannter gemacht werden (siehe auch Artikel Brigitte Reisner auf Seite 28 und online auf www.cisv.org/
cisv-programmes/international-peoples-project/
upcoming-ipps/).
JUNIOR BRANCH:
Auch die Zusammenarbeit des Boards mit unserem JB (Junior Branch) wollen wir verbessern,
um beispielsweise gemeinsam lokale Projekte zu
organisieren.
ZEIT: In Graz haben wir nun jeden Dienstag ein Office
(Büroöffnungszeit von 18 bis 19 Uhr, bei Bedarf
auch etwas länger) in der Büroschule Uranschek,
Arlandgründe. Jeder ist herzlich willkommen. Es
werden Fragen beantwortet, Projekte vorbereitet
oder einfach „socialising“ betrieben.
MEDIEN:
Eine eigene Webseite für unser Chapter unter
https://cisv-graz.org wurde bereits erstellt. Damit können wir lokale Themen und Informationen, in Ergänzung zur nationalen Webseite auf
www.cisv.at, bereitstellen.
REGIONAL TRAINING FORUM (RTF):
Wir sind glücklich und fühlen uns geehrt, dass
unser Chapter zu Ostern ein Regional Training
Forum (RTF) veranstalten darf. Es werden TeilnehmerInnen aus Europa, dem Nahen Osten
und Afrika erwartet. Wir hoffen auch auf eine
rege Teilnahme aus Österreich.
Im Lauf des Jahres gibt es weitere Informationen
auf https://cisv-graz.org/.
JOHANN REISNER
CHAPTER GRAZ
35
IMPRESSUM
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:
CISV Austria
ZVR 247767556
8142 Zwaring-Pöls, Dietersdorf 45
www.cisv.at | [email protected]
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Für den Inhalt verantwortlich: Stefan Schauer
Redaktion: Philipp Dimitriades, Tanja Elgendy, Peter Flink, Caroline Genser,
Martina Gusel, Livia Haiger, Thom Kunz, Alexandra Pachlinger, Kyan Paya,
Ruth Panholzer, Brigitte Reisner, Johann Reisner, Katharina Schwarzer
Grafische Gestaltung: Lilly Dippold, www.w4media.at