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ITMAGAZINE
Google muss internationale Gmail-Daten an FBI liefern
von Andrea Luca Späth
9. Februar 2017 - Ein Gericht in Philadelphia hat entschieden, dass Google Mail-Daten, die auf internationalen Servern
gespeichert sind, dem FBI zur Verfügung stellen muss. Kurz zuvor hatte ein New Yorker Gericht in einem ähnlichen Fall anders
entschieden. Ein Amtsgericht in Philadelphia hat entschieden, dass Google dem FBI zu Ermittlungszwecken E-Mails zur Verfügung stellen
muss, die auf Servern im Ausland gespeichert sind. In erster Linie soll es sich um Konversationen auf der Google-Mailplattform
Gmail handeln. Der zuständige Richter in Philadelphia hielt fest, dass nichts gegen eine Übermittlung der in ausländischen
Servercentern gespeicherten Konversationen in die USA sprechen würde. Zwar geschehe mit dem Öffnen der Mails eine
Privatsphärenverletzung, jedoch würden die Mails erst auf US-amerikanischem Boden geöffnet und die
Privatsphärenverletzung würde durch die amerikanische Rechtsprechung abgedeckt. Google argumentierte, dass aus
Kapazitätsgründen die Mails auf verschiedenen internationalen Servern gespeichert werden und es nicht in jedem Falle klar ist,
welche Konversation wo gespeichert wurden. Gemäss den Gerichtsakten würde der Suchmaschinenriese jährlich 25'000
Aufforderungen von US-Behörden bekommen, die verlangen, dass Google Nutzerdaten für strafrechtliche Ermittlungen zur
Verfügung stellt. Google hat verlauten lassen, dass man gegen die jüngste Gerichtsentscheidung in Berufung zu gehen. Scheinbar rechnet man
sich bei Google gute Chancen aus, da in einem Präzedenzfall an einem New Yorker Berufungsgericht in einem ähnlichen Fall,
bei dem Microsoft involviert war, man zugunsten der Redmonder entschieden hatte. Copyright by Swiss IT Media 2017