Announcement Deutschland mix in german 100 articles, created at 2017-02-01 12:02 1 Trump nominiert konservativen Richter Gorsuch für Supreme Court (5.45/6) Mit Spannung war erwartet worden, wen Donald Trump als Verfassungsrichter vorschlägt - eine wichtige Entscheidung, haben die Richter doch bei vielen Themen das letzte Wort. Er nominierte nun den Konservativen Neil Gorsuch. Bei den Demokraten herrscht Skepsis. Von S. Fritz. 2017-02-01 06:35 4KB www.tagesschau.de 2 Drei Terrorverdächtige in Berlin verhaftet (2.06/6) In Berlin sind drei Männer verhaftet worden. Es bestehe Verdacht auf Terror und Islamismus, teilte die Polizei mit. Laut "Bild"-Zeitung hatten sie Verbindungen zum "Islamischen Staat". Hinweise auf konkrete Anschlagspläne gebe es nicht. 2017-02-01 06:25 2KB www.tagesschau.de 3 Quartalszahlen: Apple übertrifft mit iPhone 7 die Erwartungen (2.04/6) Der Technologiekonzern konnte im letzten Quartal den Umsatzrückgang stoppen. Überraschend gut läuft auch das Service-Geschäft. 2017-02-01 00:29 2KB www.zeit.de 4 1. Februar 2017: Das bringt der Tag (1.02/6) Wien gleicht in der Früh einer kitschigen Winterlandschaft, in Deutschland kommt es zu einer Großrazzia und US-Präsident Trump sorgt erneut für Schlagzeilen. 2017-02-01 06:30 4KB diepresse.com 5 Vermisste deutsche Urlauberin in Neuseeland wohlauf (1.02/6) Wellington (dpa) - Nach zwei Tagen und Nächten in der neuseeländischen Wildnis ist eine vermisste deutsche Urlauberin unversehrt wieder aufgefunden worden. Die 2017-02-01 06:30 1KB www.t-online.de 6 Donald Trump: Amerika wendet sich gegen eigenen Präsidenten (1.02/6) Donald Trumps Sympathiewerte sind für einen Amtsstart im Weißen Haus historisch. Historisch schlecht. Gegen seine Person, seine Amtsführung und seine Entourage 2017-02-01 06:29 6KB www.t-online.de 7 Türkei: Islamisierung des Unterrichts? (1.02/6) Die Türkei entstaubt die Lehrpläne. Was zunächst gut klingt, halten Kritiker für eine weitere Islamisierung der Schulen. So findet Darwins Evolutionstheorie im neuen Lehrplan nicht mehr statt - und der Säkularismus wird offenbar als "Krankheit" bezeichnet. Von C. Buttkereit. 2017-02-01 01:17 4KB www.tagesschau.de 8 Berliner Polizei nimmt drei mutmaßliche IS-Terroristen fest (1.02/6) In der Fussilet-Moschee in Berlin-Moabit hat es am Dienstagabend eine Razzia gegeben. Die Polizei verhaftete drei Männer aus dem Umfeld der Einrichtung. Sie wollten wohl nach Syrien oder in den Irak. 2017-01-31 22:52 2KB www.tagesspiegel.de 9 Containerbrand an einem Einkaufsmarkt Bedburg-Hau (ots) - Zu einem Containerbrand hinter einem Einkaufsmarkt an der Norbertstraße in Schneppenbaum musste die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau am (1.00/6) 2017-02-01 06:15 1KB www.t-online.de 10 Doppelte Staatsbürgerschaft: Trumps Einreiseverbot soll gelockert werden (1.00/6) Von Donald Trumps neuem Einreiseverbot in die USA waren insbesondere auch Doppelstaatler betroffen. Laut US-Behörden sollen die nun doch einreisen dürfen. 2017-01-31 20:41 3KB www.zeit.de 11 Auch leicht Verletzte sollten nach Verkehrsunfall zum Anwalt Goslar (dpa/tmn) - Nach einer Verletzung im Straßenverkehr sollten Betroffene nach Ansicht des ADAC in jeden Fall einen Fachanwalt einschalt 2017-02-01 12:02 2KB www.sueddeutsche.de 12 Holzscheite sollten maximal zwölf Zentimeter dick sein Berlin (dpa/tmn) - Holz verbrennt im Ofen am besten, wenn die Scheite rund sechs bis zwölf Zentimeter dick sind. Außerdem sollten die Scheit 2017-02-01 12:02 1KB www.sueddeutsche.de 13 Moritz Leitner beim FC Augsburg: Neustart mit neuer Demut? Moritz Leitner unternimmt einen neuen Anlauf, um sich in der Bundesliga durch... 2017-02-01 07:12 6KB www.t-online.de 14 CDU-Generalsekretär fordert: Dialog mit Türkei nicht kappen Hessens CDU-Generalsekretär Manfred Pentz macht sich für einen anhaltend partnerschaftlichen Dialog mit der Türkei stark. 'Die Gespräche dürfen nicht gekappt 2017-02-01 06:29 2KB www.t-online.de 15 Unterrichtsversorgung weiter verschlechtert Die Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt hat sich einem Bericht des Bildungsministeriums zufolge zuletzt verschlechtert. Zum Stichtag 21. September 2016 2017-02-01 06:29 1KB www.t-online.de 16 Frankreich vor der Wahl - Neue Vorwürfe gegen Fillon Der französische Präsidentschaftskandidat Fillon ist bereits angeschlagen, erst am Montag wurden der Konservative und seine Frau von Ermittlern befragt. Nun gibt es neue Vorwürfe. Seine Frau soll für ihren Parlamentsjob mehr Geld erhalten haben als bislang bekannt. 2017-02-01 06:27 4KB www.tagesschau.de 17 US-Dekret: Doppelstaatler nicht "zwangsläufig" betroffen Das von der US-Regierung eingeführte Einreiseverbot für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern gilt wohl nicht für sogenannte Doppelstaatler. Reisende würden auf Grundlage des Passes bewertet, den sie vorzeigten, hieß es nun aus dem US-Heimatschutzministerium. 2017-02-01 06:27 4KB www.tagesschau.de 18 Erste Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder Bereits einen Tag nach der zweiten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder soll es erste Warnstreiks geben - zunächst an Schulen in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen. Betroffen könnten aber auch Polizei, Justiz und Unikliniken sein. 2017-02-01 06:22 3KB www.tagesschau.de 19 Polizei setzt auf mehr Fahndung mit Video-Bildern Die Berliner Polizei hat ihre Fahndungen nach Verdächtigen mit Hilfe von Bildern aus Überwachungskameras in den vergangen Jahren ausgeweitet. Genaue Zahlen 2017-02-01 06:18 1KB www.t-online.de 20 Drogen an Schulen: Brandenburg verzeichnet Anstieg Ob Cannabis oder Crystal Meth: Auf Brandenburger Schulhöfen hat die Rauschgiftkriminalität in den vergangenen Jahren zugenommen. Das geht aus Zahlen des 2017-02-01 06:18 1KB www.t-online.de 21 Hessens Finanzminister will an Abgeltungsteuer festhalten Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer hat sich dagegen ausgesprochen, die Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge abzuschaffen. 'Es kann nicht zwangsläufig 2017-02-01 06:18 1KB www.t-online.de 22 Google spendiert seiner G Suite weitere Profifunktionen Laut Google zahlen bereits mehr als drei Millionen Unternehmen für Dienste der G Suite. Nutzer sollen nun mit neuen Funktionen in den Bereichen DLP und Verschlüsselung mehr Sicherheit für ihre Daten erhalten. 2017-02-01 06:09 2KB www.heise.de 23 Agrana-Aktien für 250 Millionen Euro zu haben Der Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern Agrana gibt bis zu 1,42 Millionen junge Aktien aus. Der deutsche Kernaktionär Südzucker nutzt die Gelegenheit, um einen Teil seiner Anteile zu versilbern. 2017-02-01 06:07 4KB diepresse.com 24 "Ändere-dein-Passwort-Tag": Pro und Contra Passwortwechsel Ist es sinnvoll, sein Passwort regelmäßig und vorsichtshalber zu ändern? Was in einigen Firmen verpflichtent ist, ist in Security-Kreisen umstritten. Unter Umständen kann das sogar kontraproduktiv sein. 2017-02-01 06:00 3KB www.heise.de 25 Finanzmarktaufsicht knöpft sich die Voestalpine vor Die bisher größte Auslandsinvestition der Voestsalpine in Corpus Christi, Texas, kam viel teurer als angekündigt. Das hat die Finanzmarktaufsicht auf den Plan gerufen. 2017-02-01 05:57 2KB diepresse.com 26 Israel plant Bau weiterer 3000 Wohnungen im Westjordanland Erneut hat Israel den Bau Tausender Wohnungen im Westjordanland angekündigt. Das berichtet die "Haaretz" unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump hat Israel den Siedlungsbau ausgeweitet. 2017-02-01 05:56 2KB www.tagesschau.de 27 Apple glänzt mit iPhone-Rekord und 17,9 Milliarden Dollar Gewinn Apple hat im Weihnachtsquartal mehr iPhones verkauft als jemals zuvor. Der Umsatz erreichte Rekord, der Gewinn nicht ganz. Die Aktie zieht weiter an. 2017-02-01 05:42 2KB diepresse.com 28 VW: Warum Manager hohe Abfindungen bekommen Zwölf Millionen Euro für Ethikchefin Hohmann-Dennhardt, 17,5 Millionen für Ex-Chef Winterkorn. Warum bekommen ehemalige VW-Vorstände so viel Geld? 2017-02-01 07:31 4KB www.sueddeutsche.de 29 Haus der Kunst: Kunst ist stärker als NS-Geschichte Mit dem Haus der Kunst soll nicht zum ersten Mal ein Nazi-Ort mit den Mitteln der Architektur quasi neutralisiert werden. Aber der Bau in München steht vor einer ganz besonderen Aufgabe. 2017-02-01 07:31 5KB www.sueddeutsche.de 30 Deutsche Doppelstaatler dürfen wohl doch in USA reisen Das teilen das Auswärtige Amt und der US-Heimatschutzminister mit. Demnach können Deutsche, die auch einen Pass der von Trumps Einreiseverbot betroffenen Länder haben, wieder ein Visum beantragen. 2017-02-01 07:31 3KB www.sueddeutsche.de 31 Ein Nachbar leistete erste Hilfe | Mann flüchtet brennend aus seinem Haus Bei einem Brand in Dortmunder sind drei Menschen verletzt worden, einer davon schwebt in Lebensgefahr. 2017-02-01 07:31 1KB www.bild.de 32 Fed entscheidet erstmals in der Ära Trump über Leitzins Washington (dpa) - Erstmals in der Präsidentschaft von Donald Trump gibt an diesem Mittwoch der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Federal Reserve (Fed)... 2017-02-01 12:02 1KB www.augsburger-allgemeine.de 33 Gutachter: Kastanien in Göggingen schwer geschädigt Was wird aus den Kastanien vor dem ehemaligen Restaurant Rossini in Göggingen? Ein Gutachten kommt zum Schluss, dass sie nicht mehr lange erhalten werden können. 2017-02-01 12:02 1KB www.augsburger-allgemeine.de 34 Burnout: Und wer sorgt sich um die Seelsorger? Der evangelische Pfarrer Dietrich Tiggemann ist vor drei Jahren zusammengebrochen. Sein katholischer Kollege Gerhard Groll kann das gut nachfühlen. 2017-02-01 12:02 6KB www.augsburger-allgemeine.de 35 Internationale Spielwarenmesse beginnt in Nürnberg Nürnberg (dpa) - Die globale Spielzeugbranche stellt sich von heute an auf der Spielwarenmesse in Nürnberg dem Fachpublikum vor. Mehr als 70 000 Besuchern aus... 2017-02-01 12:02 1KB www.augsburger-allgemeine.de 36 Terrorgefahr bereitet Polizisten viel Arbeit Die Zahl der Überstunden bei der Augsburger Polizei stieg auf über 100000. Stark betroffen ist die Dienststelle zur Bekämpfung von Extremismus und Mafia. 2017-02-01 12:02 4KB www.augsburger-allgemeine.de 37 Dutzende Tote und Verletzte | Putins Schergen starten neue Ukraine-Offensive Im Osten der Ukraine finden seit Wochenanfang die schwersten Kämpfe seit fast zwei Jahre statt. Russen-Rebellen nutzten dabei schwere Waffen. 2017-02-01 07:31 8KB www.bild.de 38 Duzdar: „Integrationsjahr ist ein großer Wurf“ SPÖ-Staatssekretärin Duzdar sieht guten Kompromiss: „ÖVP waren Symbole wichtig, mir die konkreten Integrationsmaßnahmen.“ 2017-02-01 07:32 5KB www.tt.com 39 Die Üstra feiert Jubiläum mit Oldtimer-Parade Am 22. Juni 1892 wurde die Aktien-Gesellschaft Hannover Straßenbahn, heute besser bekannt als Üstra, gegründet. Hannovers Nahverkehrsunternehmen kann also in... 2017-02-01 07:31 1KB www.haz.de 40 „Eine Preiserhöhung ist nötig“ Üstra-Chef André Neiß spricht im HAZ-Interview über hohe Fahrgastzahlen, neue Bahnen, die Herausforderungen der Zukunft – und über die Notwendigkeit der... 2017-02-01 07:31 898Bytes www.haz.de 41 Team des US-Präsidenten: Trumps innerster Machtzirkel Chefstrategen, Einflüsterer und Verteidiger: Hinter US-Präsident Trump und seinen politischen Entscheidungen stecken mächtige Köpfe. Ein Überblick. 2017-02-01 05:22 5KB www.tagesschau.de 42 Die Tui-Arena wird zur Recken-Festung Benjamin Chatton, der Geschäftsführer bei der TSV Hannover-Burgdorf, übernimmt nun auch die Leitung der Tui Arena auf dem früheren Expo-Gelände - als Wunschk... 2017-02-01 07:31 932Bytes www.haz.de 43 Schwere Gefechte bei Donezk dauern den dritten Tag an Seit drei Tagen liefern sich die ukrainische Armee und von Russland unterstützte Kämpfer Gefechte in der Ostukraine. Mindestens 13 Menschen wurden getötet. Die Einwohner der Industriestadt Awdiiwka sind bei eisigen Temperaturen ohne Strom und Gas. 2017-02-01 03:43 4KB www.tagesschau.de 44 #kurzerklärt: Wofür gibt der Staat wie viel Geld aus? Ist der deutsche Staat einer vom Typ "kann nicht mit Geld umgehen? Vor Kurzem wollten wir wissen , was Sie gerne mal #kurzerklärt hätten. Gleich mehrere von Ihnen haben geantwortet, dass sie interessieren würde, wofür der deutsche Staat wie viel Geld ausgibt. Charlotte Gnändiger erklärt. 2017-02-01 01:43 3KB www.tagesschau.de 45 Migranten im Parlament 37 Abgeordnete im Bundestag haben Grenzen überschritten, oder doch zumindest ihre Eltern. 20 von ihnen erzählen ihre Geschichte. 2017-02-01 00:51 3KB www.tagesspiegel.de 46 BKA-Gesetz: Abhören in engen Grenzen 2016 wurde das BKA-Gesetz vom Verfassungsgericht gekippt. Der Grund: Die Ermittler hätten zu weit in die Privatsphäre von Verdächtigen eindringen können. Nun legt die Koalition ein überarbeitetes Gesetz vor und zieht die Grenzen - etwa beim Abhören - enger. Von M. Stempfle. 2017-02-01 00:40 4KB www.tagesschau.de 47 Acht Milliarden für den Diesel Regierung will den Steuersatz nicht erhöhen. Dafür hat die grüne Bundestagsabgeordnete Lisa Paus kein Verständnis. 2017-02-01 00:28 3KB www.tagesspiegel.de 48 «Fossile »Moleküle: 195 Millionen Jahre altes DinoEiweiss Es geht immer noch älter: Forscher wollen in einer Rippe eines Sauropoden Proteine nachgewiesen haben, die über 100 Millionen Jahre 2017-02-01 00:00 1KB www.nzz.ch 49 Revision des Datenschutzgesetzes: Privatsphäre wird zum Luxusgut Wer einen Blick in die gegenwärtige Entwicklung der künstlichen Intelligenz, das Zusammengehen von Robotics, Biochemie und 2017-02-01 00:00 4KB www.nzz.ch 50 Preisauftrieb: Spekulative Nachfrage nach Erdöl und Kupfer Die ausgeprägte Hoffnung auf eine robuste wirtschaftliche Entwicklung treibt an vielen Rohstoffmärkten die Preise. 2017-02-01 00:00 2KB www.nzz.ch 51 Massnahme gegen Arbeitslosigkeit: Schuhputzer für Palermo gesucht In Palermo soll ein so gut wie ausgestorbenes Gewerbe wiederauferstehen: Schuhputzer auf der Strasse. 2017-02-01 00:00 3KB www.nzz.ch 52 Verschärfte Visavergabe: Indische OutsourcingIndustrie fürchtet geplanten Inländervorrang in den USA Keine Branche profitiert so stark von zeitlich befristeten US-Arbeitsvisa wie die indischen IT-Dienstleister. 2017-02-01 00:00 4KB www.nzz.ch 53 Rodlerin Martina Kocher: «Ich schaue mal» Nach WM-Silber lässt die Rodlerin Martina Kocher ihre sportliche Zukunft offen. 2017-02-01 00:00 3KB www.nzz.ch 54 Alex Capus: Kindheitslektüre: Asterix und Obelix Was er als Kind gelesen habe, wollten wir vom Schriftsteller Alex Capus wissen. Seine Antwort ist so überraschend wie vergnüglich. 2017-02-01 00:00 2KB www.nzz.ch 55 Bilderbücher erkunden die Sprache: Im Wörtersturm und Buchstabengewitter In neuen Bilderbüchern erschliessen Wortkünstler das Buchstabenuniversum. 2017-02-01 00:00 4KB www.nzz.ch 56 Geistesgeschichte: Herrschaftsfreie Diskussion, aber keine kritische Theorie Die Arbeitsgruppe «Poetik und Hermeneutik» war ein Zentrum der intellektuellen deutschen Nachkriegsgeschichte. 2017-02-01 00:00 7KB www.nzz.ch 57 Obligationen unter Druck: Erinnerungen an die Schuldenkrise Griechische Staatsanleihen geraten weiter unter Verkaufsdruck. 2017-02-01 00:00 2KB www.nzz.ch 58 Digitalisierung der Bildung: Digitale Drogen Viel ist von der Digitalisierung der Bildung die Rede. 2017-02-01 00:00 3KB www.nzz.ch 59 Schauspielhaus Zürich: Vor Rehen wird gewarnt Sunnyi Melles ist zurück – und spielt am Schauspielhaus Zürich die Schwiegermutter von Marquis de Sade 2017-02-01 00:00 7KB www.nzz.ch 60 Nürnberger Staatsschauspiel: Unbeugsam im Kampf gegen die Nazis Hitler schäumte vor Wut, wenn er seinen Namen hörte: Das Schicksal von Hans Litten kommt nun auch in Deutschland auf die Bühne 2017-02-01 00:00 6KB www.nzz.ch 61 Interview mit Christoph Blocher: «Der Bundesrat hat noch neun Tage» Wie weiter mit der Volksinitiative zur Kündigung der Personenfreizügigkeit? 2017-02-01 00:00 15KB www.nzz.ch 62 Eilverordnung: Rumänien lockert Verfolgung des Amtsmissbrauchs Trotz landesweiter Proteste hat Rumäniens sozialliberale Regierung per Eilverordnung die Strafen für Amtsmissbrauch abgemildert. 2017-02-01 00:00 1KB www.nzz.ch 63 US-Steuerstreit-Saga: Der nächste Winkelried betritt die Bühne Der frühere Chef des Private Banking der mittlerweile aufgelösten Bank Frey macht Ernst. 2017-02-01 00:00 3KB www.nzz.ch 64 Der Mensch als Zweck und nicht als Mittel: Der Mensch als Zweck und nicht als Mittel Die illiberalen Tendenzen, welche die westliche Welt heimsuchen, sind durch einen Liberalismus mitverschuldet, der sich den Systemen 2017-02-01 00:00 5KB www.nzz.ch 65 Was heute wichtig ist Trump nominiert konservativen Juristen für Oberstes Gericht / Apple wieder auf Wachstumskurs / Doppelbürger dürfen weiterhin in die USA 2017-02-01 00:00 1KB www.nzz.ch 66 Kultur nach dem Brexit: Schluss mit dem Lamento! Grossbritanniens Kulturschaffende haben den Brexit-Schock überwunden. Nun ist Pragmatismus angesagt. 2017-02-01 00:00 9KB www.nzz.ch 67 Gounods Oper «Faust» in Bern: Für dich leben, für dich sterben! Jugendliche Vitalität erlangt Faust im Pakt mit dem Teufel nicht in Nigel Lowerys Inszenierung am Konzert Theater Bern. 2017-02-01 00:00 4KB www.nzz.ch 68 Auch Europa baut Mauern: Auch Europa baut Mauern Doch Druck, Signale der Abschreckung zu setzen, hat zu einer Verschärfung der EUFlüchtlingspolitik geführt. 2017-02-01 00:00 3KB www.nzz.ch 69 Grossumbau bei Richemont: Drei Uhrenmarken bekommen neue Chefs Die schwache Uhrenkonjunktur hat auch dem Richemont-Konzern zugesetzt. 2017-02-01 00:00 2KB www.nzz.ch 70 Vermietungsstrategien unter der Lupe: Dank Airbnb rascher die Wohnung abbezahlt? Wer eine Wohnung kaufe und sie über Airbnb vermiete, könne sie deutlich rascher abbezahlen, als wenn er sie normal vermiete, sagt eine 2017-02-01 00:00 2KB www.nzz.ch 71 Kantonales Sparpaket: Feilschen um die Spitalsteuer Die GLP lehnt die Abgabe für Spitäler auf zusatzversicherte Patienten ab und vergleicht Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger mit Hugo 2017-02-01 00:00 3KB www.nzz.ch 72 «Hirslandensteuer»: Eine Steuer, die tief blicken lässt Bei der «Hirslandensteuer» geht es nicht in erster Linie um eine neue Quelle für Steuereinnahmen, sondern um die Schwächung der 2017-02-01 00:00 4KB www.nzz.ch 73 Aktionärsrechte: Wer die Manager das Fürchten lehrte Ethos, die Schweizer Pionierin der Aktionärsdemokratie, blickt auf zwanzig turbulente Jahre zurück. 2017-02-01 00:00 4KB www.nzz.ch 74 Marokkos Kampf gegen Radikalisierung: Der König betritt ein Minenfeld Marokko will den religiösen Extremismus im Keim ersticken – und legt dafür eine Parforceleistung hin. 2017-02-01 00:00 9KB www.nzz.ch 75 Medtech-Firma Hamilton gibt Vollgas: Der Antipode der Ems Dem Bündner Konzernchef der amerikanischen Hamilton-Gruppe passen die Rahmenbedingungen. 2017-02-01 00:00 10KB www.nzz.ch 76 Palästinensische Autonomiegebiete: Siedler blockieren vor Räumung Amonas Zufahrtsstrasse Vor einer erwarteten Räumung des israelischen Aussenpostens Amona haben Siedler am Mittwochmorgen die Zufahrtsstrasse zu dem Ort 2017-02-01 00:00 1KB www.nzz.ch 77 Erste Bilder - BMW 5er Touring: Klappe - die fünfte Mit der Kombivariante Touring ergänzt BMw die neue 5er-Baureihe. 2017-02-01 00:00 1KB www.nzz.ch 78 San Francisco klagt gegen Trumps Dekret Deutsche Doppelstaatler sollen ab sofort wieder US-Visa bekommen. Trumps Wirtschaftsberater wirft der Bundesregierung die Erschleichung unfairer Handelsvorteile vor. Die Ereignisse des Dienstags zum Nachlesen. 2017-01-31 23:40 1KB www.tagesspiegel.de 79 Das Weiße Haus ist auch nur eine Immobilie Das Ihr und das Wir: Was die Sprache über Donald Trump und seine Anhänger verrät. Von Andeutungen und pochenden Wiederholungen, Einschüchterungen und Auslassungen. 2017-01-31 23:31 6KB www.tagesspiegel.de 80 SPD-Kunstpreis geht an Vollrad Kutscher Starker Künstler, kunstvoller Rahmen: Bereits zum zweiten Mal ist der Kunstpreis der SPD-Landtagsfraktion im spektakulären Calder-Saal des Sprengel-Museums v... 2017-02-01 07:32 899Bytes www.haz.de 81 Chelsea festigt Tabellenführung mit 1:1 in Liverpool Die „Blues“ bauten ihren Vorsprung durch Patzer von Arsenal und Tottenham aus. Liverpools Sieglosigkeit hielt indes an. 2017-01-31 23:03 2KB www.tt.com 82 Locked-in-Patienten: "Ich bin entsetzt über die Situation dieser Leute" Bei Bewusstsein, komplett gelähmt: Niels Birbaumer hat eine Haube entwickelt, womit diese Menschen "Ja" und "Nein" sagen können. Auf Kollegen ist der Hirnforscher sauer. 2017-01-31 23:00 4KB www.zeit.de 83 Sobotka verteidigt Fußfessel für „Gefährder“ Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) verteidigt den Regierungsplan, „Gefährder“ zur Terrorprävention mit Fußfesseln auszustatten. Den Gefährderbegriff werde Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP... 2017-01-31 22:30 1KB www.tt.com 84 Lenker verlor Kontrolle: Familie bei Unfall in Ried verletzt Der 54-jährige Lenker musste mittels Bergeschere aus dem völlig zerstörten Fahrzeug befreit werden. 2017-01-31 21:45 1KB www.tt.com 85 Rodler prallte in Hainzenberg gegen Baum Ein 31-jähriger Rodler ist am Dienstag in einer Rechtskurve auf der HainzenbergRodelbahn aus noch unbekannter Ursache gegen einen Baum geprallt. Der Deutsche... 2017-01-31 21:32 1KB www.tt.com 86 Kaiserkostüm und Kunstnebel Houston feiert mit dem Super Bowl ein Comeback. Schon 2004 wurde das Finale der American-Football-Profiliga NFL dort ausgetragen. Unser Reporter Daniel Killy... 2017-02-01 07:31 5KB www.haz.de 87 Glockengießer: Geboren aus Lehm und Feuer Glockengießer gießen Glocken noch so wie vor 3.000 Jahren. Damals wie heute erfordert der Job viel handwerkliches Geschick und ein gutes Gefühl für den richtigen Ton. 2017-01-31 21:10 4KB www.zeit.de 88 Erdrutsch in Hollywood-Hügeln: Mehrere Häuser geräumt Mehrere Anrainer waren in ihren Häusern eingeschlossen. Verletzt wurde niemand. 2017-01-31 21:01 1KB www.tt.com 89 Anschlag auf Istanbuler Club: Neun weitere Verhaftungen Einen Monat nach dem Terroranschlag auf einen Istanbuler Nachtclub ist gegen neun weitere Verdächtige Haftbefehl erlassen worden. Dies berichtete die türkische Nachrichtenagentur DHA am Dienstag... 2017-01-31 20:53 1KB www.tt.com 90 Deutsche Bahn: Kein Plan für die Bahn Marodes Netz, hohe Schulden: Das ist nicht allein dem jetzt abgetretenen Bahnchef Rüdiger Grube anzulasten. Der Bund ignoriert den Schienenverkehr schon viel zu lang. 2017-01-31 20:02 4KB www.zeit.de 91 Hanya Yanagihara: Es gibt kein Zuviel des Guten Hanya Yanagiharas Roman "Ein wenig Leben" stellt die ganz großen Fragen. Nach Freundschaft, Liebe, Tod und danach, wie man einen Menschen rettet, der verloren scheint. 2017-01-31 19:34 5KB www.zeit.de 92 Tiroler Heidegger holt Eisschnelllauf-Bronze Der Tiroler Linus Heidegger hat am Dienstag bei der Universiade der Studentensportler in Almaty (Kasachstan) Bronze im Eisschnelllauf geholt. Der 21-Jährige... 2017-01-31 19:30 1KB www.tt.com 93 US-Demokraten : Blockade gegen Trumps Wunschkandidaten Eigentlich galten Trumps Nominierungen als gesetzt: Tom Price wird Gesundheitsminister und Steven Mnuchin Finanzminister. Doch die Demokraten verzögern die Prozedur. 2017-01-31 19:20 4KB www.zeit.de 94 Thomas Dillmanns Italien-Visionen in der Galerie Drees Pompeji! Dieser Name hat Generationen von Italienreisenden Entzückensrufe entlockt, hat altphilologische Antikenschwärmerei und neue Sehnsüchte nach dem Süde... 2017-02-01 07:32 3KB www.haz.de 95 17-Jähriger Terrorverdächtiger von Bekanntem angezeigt Der „Falter“ zitiert aus den Einvernahmeprotokollen des in Wien festgenommenen Terrorverdächtigen. Die Al-Nusra-Front sollte den 17-Jährigen ins Paradies bringen. 2017-01-31 19:19 3KB www.tt.com 96 Datenprojekt zeigt Trumps riesiges Firmennetzwerk Eine interaktive Infografik zeigt, wie umfangreich die wirtschaftlichen Verflechtungen des US-Präsidenten wirklich sind. 2017-01-31 19:16 3KB blog.zeit.de 97 Bautzen: Neue Ermittlungen wegen Brand in Flüchtlingsunterkunft Während des Brandes einer Flüchtlingsunterkunft sollen mehrere Männer "brennt die Hütte nieder" gerufen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. 2017-01-31 18:49 2KB www.zeit.de 98 Trump will auch Pharmafirmen an die Kandare nehmen Bei einem Treffen mit Chefs der großen Pharmakonzerne mahnt der US-Präsident zu mehr US-Produktion und niedrigeren Arzneipreisen. 2017-01-31 18:22 3KB www.tt.com 99 Hannover 96 verleiht Marius Wolf nach Frankfurt Der Angreifer, den Daniel Stendel im September aus dem Profikader gestrichen hatte, bekommt bei Eintracht Frankfurt einen Vertrag bis Saisonende. 2017-01-31 16:44 1KB www.haz.de 100 Billy, Leksvik, Fixa: So kommt Ikea auf seine skurrilen Möbelnamen Zu einem echten Besuch bei Ikea gehören drei Dinge: Parkplatzsuche, Fleischbällchen und seltsame Produktnamen. Dabei sind sie gar nicht so seltsam, wenn man weiß, was sie bedeuten. 2017-01-31 16:15 3KB ze.tt Articles Deutschland mix in german 100 articles, created at 2017-02-01 12:02 1 /100 Trump nominiert konservativen Richter Gorsuch für (5.45/6) Supreme Court Mit Spannung war erwartet worden, wen US-Präsident Donald Trump als Verfassungsrichter vorschlägt - eine wichtige Entscheidung, haben die Richter doch bei vielen Themen das letzte Wort. Trump nominierte nun den konservativen Juristen Neil Gorsuch. Bei den Demokraten stieß das auf Skepsis. US-Präsident Donald Trump hat es spannend gemacht. Bis zur letzten Sekunde war nicht durchgesickert, wen Donald Trump zum neuen Verfassungsrichter ernennt. 21 Kandidaten standen auf seiner Liste, die beiden letzten Favoriten waren ins Weiße Haus berufen worden. Dort gab Trump dann seine Entscheidung bekannt. Neil Gorsuch ist erst 49 Jahre alt. Er ist damit der jüngste Verfassungsrichter in den USA. Da dies eine lebenslange Berufung ist, wird er mit seiner Stimme Urteile treffen, die das Leben von Millionen Menschen heute und in Zukunft beeinflussen wird. Die Nominierung eines Verfassungsrichters sei eine der wichtigsten Aufgaben eines Präsidenten, so Trump: "Seine Amtszeit kann 50 Jahre dauern und seine Entscheidungen können ein Jahrhundert oder länger anhalten. " Gesucht wurde ein Nachfolger für Richter Scalia, der vor fast einem Jahr gestorben war. Scalia war ultrakonservativ. Die Homo-Ehe nannte er eine Gefahr für die Demokratie. Der Mann, der nun seinen Platz einnehmen wird, hat einen tadellosen juristischen Ruf. Studium in Oxford und Harvard. Er versprach, alles in seiner Macht zu tun, "um ein treuer Diener der Verfassung und der Gesetze, dieses großes Landes zu sein". Gorsuch gilt als jemand, der sich streng an das Wort der Verfassung hält und sie nicht zeitgemäß interpretiert. Er verteidigt religiöse Werte. Als Richter in Colorado hat er geurteilt, dass Firmen nicht für eine Krankenversicherung zahlen müssen, die Verhütung enthält. "Ein Richter muss unparteiisch, unabhängig, kollegial und mutig sein", sagte Gorsuch im Weißen Haus. Bei seiner Ernennung stand er eng umschlungen mit seiner Frau, die er in Oxford kennengelernt hat. Das Paar hat zwei Kinder. Damit ist nach einem Jahr nun der freie Platz auf der höchsten Richterbank wieder besetzt. Der amerikanische Supreme Court sieht nun wie folgt aus: Vier Richter sind von den Demokraten ernannt worden, darunter alle drei Frauen und fünf von den Republikanern. Die Verfassungsrichter müssen in diesem Jahr noch über die Rechte von Transgender, Zuwendungen für religiöse Schulen und die Eingliederung von behinderten Kindern beraten: Und auch das jüngste Einreiseverbot für Menschen aus bestimmten Ländern könnte auf dem Tisch des neuen Richters landen. Neil Gorsuch, der Neuling, muss noch vom US-Senat bestätigt werden. Die Demokarten haben schon angekündigt, er müsse mit einer harte Anhörung rechnen. Die Republikaner hatten sich im vergangenen Jahr geweigert, den Kandidaten von Präsident Obama überhaupt anzuhören. Jetzt könnten die Demokraten Rache nehmen und den Wunschkandidaten von Präsident Trump durch Dauerreden blockieren. Um das zu verhindern, brauchen die Republikaner 60 Stimmen im Senat, sie haben aber nur 52. Dass heißt, sie brauchen auch die Stimmen der Demokraten. "Jeder von Präsident Obamas Nominierte brauchte 60 Stimmen, das soll jetzt auch für den Kandidaten von Präsident Trump gelten", so der demokratische Senator Richard Blumentahl. Es wird also wohl für Trump nicht ganz einfach werden, seinen neuen Richter durchzubringen. Trump nominiert 49-jährigen USA - Trump nominiert Neil Konservativen Gorsuch zum Gorsuch für den Supreme Höchstrichter Court diepresse.com sueddeutsche.de Trumps Richter: Gute Manieren, konservativ im Denken sueddeutsche.de Supreme Court: Trump Trump nominiert nominiert Konservativen Neil konservativen Juristen Neil Gorsuch für Oberstes Gorsuch als Gericht Verfassungsrichter zeit.de tagesschau.de Supreme Court der USA: Trump nominiert konservativen Gorsuch für Oberstes Gericht nzz.ch Trump nominiert Konservativen Gorsuch für Oberstes Gericht tagesspiegel.de 2017-02-01 06:35 tagesschau.de www.tagesschau.de 2 /100 Drei Terrorverdächtige in Berlin verhaftet (2.06/6) In Berlin sind drei Männer verhaftet worden. Es bestehe Verdacht auf Terror und Islamismus, teilte die Polizei mit. Laut "Bild"-Zeitung hatten sie Verbindungen zum "Islamischen Staat". Hinweise auf konkrete Anschlagspläne gebe es nicht. In Berlin sind drei Männer verhaftet worden. Es habe Durchsuchungen und Festnahmen mit Haftbefehlen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Es gehe um den Verdacht auf Terror und Islamismus. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung über die Festnahmen berichtet. Nach Informationen des Blattes ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Die Männer sollen demnach enge Verbindungen zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und Irak gehabt haben. Hinweise auf konkrete Anschlagspläne in Deutschland lägen nicht vor. Die Polizei bestätigte einen Zusammenhang mit dem IS zunächst nicht. Hinweise auf konkrete Anschlagspläne in Deutschland sollen dem Zeitungsbericht zufolge nicht vorliegen. Nach Informationen des Blattes wurde auch die "Fussilet"-Moschee in Berlin-Moabit durchsucht, wo die Männer verkehrt haben sollen. Der Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri war in diesem Moschee-Verein ein- und ausgegangen. Auch unmittelbar vor dem Terroranschlag am 19. Dezember war er dort von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Berlin - Drei TerrorVerdächtige verhaftet sueddeutsche.de Berlin: Drei Terrorverdächtige festgenommen zeit.de 2017-02-01 06:25 tagesschau.de www.tagesschau.de 3 /100 Quartalszahlen: Erwartungen Apple übertrifft mit iPhone 7 die (2.04/6) Apple hat mit dem iPhone 7 nach monatelangen Rückgängen einen neuen Verkaufsrekord erzielt. Im Weihnachtsquartal verkaufte der Konzern 78,3 Millionen iPhones. Das waren 3,5 Millionen mehr Geräte als im Quartal zuvor, dadurch stieg den Umsatz um mehr als drei Prozent auf 78,4 Milliarden Dollar. Der Rekordgewinn von über 18 Milliarden Dollar vom Vorjahr wurde nur knapp verfehlt, wie Apple nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Aktie stieg in einer ersten Reaktion nachbörslich um knapp drei Prozent, weil Apple die Erwartungen der Analysten übertraf. Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt, es machte im vergangenen Quartal über zwei Drittel des Geschäfts aus. In den ersten drei Quartalen waren die Verkaufszahlen zunächst gesunken, der gesamte Smartphone-Markt hatte sich eher beruhigt. Vor allem im wichtigen Markt China gingen die Absatzzahlen um zwölf Prozent auf knapp 16 Milliarden Dollar zurück. Das weltweite Service-Geschäft wuchs um 18 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar. Dazu gehören der Streaming-Dienst Apple Music sowie Einnahmen aus dem Verkauf von Apps und Speicherplatz sowie Filmen, Büchern und Musik zum Herunterladen. Die Verkäufe der Mac-Computer legten in dem Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um ein Prozent auf über fünf Millionen Geräte zu. Das iPad verkauft sich weiterhin nicht gut, im Jahresvergleich wurden fast ein Viertel weniger Geräte verkauft. Viele Marktexperten zweifelten an, ob das im September gestartete iPhone 7 die Rückgänge stoppen kann. Nach ihrer Meinung orientierte es sich zu deutlich am Aussehen der 2014 eingeführten 6er-Serie. Der Rivale Samsung hingegen sorgte mit Batteriebränden bei dem Galaxy Note 7 selber für ein schlechtes Weihnachtsgeschäft. Das mit dem iPhone konkurrierende Gerät musste nach einer weltweiten Austauschaktion schließlich ganz aus dem Verkehr gezogen werden. Quartalszahlen von Apple: Rekorde und andere Überraschungen nzz.ch Apple kehrt mit iPhone 7 zu Wachstum zurück tt.com 2017-02-01 00:29 Politik Gesellschaft www.zeit.de 4 /100 1. Februar 2017: Das bringt der Tag (1.02/6) Wien findet sich nach der Nacht eingeschneit wieder vor. Das ist wunderschön anzusehen, ein Verkehrschaos scheint allerdings vorprogrammiert. Aber was ist außerhalb der Hauptstadt sonst noch los auf der Welt? In Deutschland kommt es offenbar in diesen Minuten zu einer Großrazzia, wie "Focus" meldet. In Hessen werden mehr als 45 Objekte durchsucht, darunter Moscheen, Wohnungen und Firmengebäude. Im Zentrum des Einsatzes soll eine Terror-Zelle stehen. US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag (Ortszeit) den 49-jährigen Neil Gorsuch für die vakante Stelle am US-Höchstgericht nominiert. Würde der bisherige Bundesrichter vom Senat auf diesem Posten bestätigt, würde die konservative Mehrheit des politisch sehr mächtigen Supreme Court wiederhergestellt. Im Senat haben die Republikaner Trumps eine Mehrheit von 52 zu 48 Stimmen. Ein Höchstrichter muss aber mit mindestens 60 Stimmen bestätigt werden. Zuvor hatten die Republikaner die Einsetzung des Kandidaten von Trumps Vorgänger Barack Obama verhindert. Indes haben rund 900 Mitarbeiter des US-Außenministeriums ein internes Memorandum unterschrieben, das Einreiseverbot von US-Präsident Donald Trump gegenüber Flüchtlingen und Einwanderern aus sieben muslimisch geprägten Ländern kritisiert. Ein leitender Außenamtsbeamter bestätigte am Dienstag, dass einige Mitarbeiter ein entsprechendes Schreiben vorgelegt hätten. Trumps Sprecher Sean Spicer hatte zuvor allerdings dazu gemeint, dass die Diplomaten des Ministeriums entweder "mit dem Programm fortfahren oder aber gehen sollen". Auch mit dem Iran gibt es neue Spannungen. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, sagte am Dienstag nach einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats, am Sonntag sei vom Iran eine Mittelstreckenrakete getestet worden, dies sei "absolut inakzeptabel". Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif antwortete, sein Land warte nicht auf die Erlaubnis "anderer Parteien, um sich zu verteidigen". Der Iran bestreitet, mit Raketentests atomare Ziele zu verfolgen Sieben Jahre und sieben Monate nach einem Zugsunglück mit 32 Todesopfern in der toskanischen Küstenstadt Viareggio sind am Dienstag zwei österreichische Manager zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Beide erhielten neun Jahre Haft. Der ehemalige Chef der italienischen Bahn bekam sieben Jahre Gefängnis. Einer der verurteilten Österreicher war der Chef der in Wien ansässigen Firma GATX Rail Austria GmbH - die Eigentümerin des entgleisten und explodierten Kesselwaggons. Das Unternehmen plant, gegen das Urteil zu berufen. Der exzentrische US-Schauspieler Johnny Depp steht einer Klageschrift zufolge kurz vor dem finanziellen Ruin. Der 53-jährige Hollywoodstar habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund zwei Millionen Dollar (1,9 Millionen Euro) monatlich ausgegeben, heißt es in einer am Dienstag bei Gericht in Los Angeles eingereichten Klage. Depp, dessen Name unter anderem mit der mehrteiligen Piratensaga "Fluch der Karibik" verbunden ist, machte demnach allein für seine 14 Häuser rund 75 Millionen Dollar locker. Unter anderem besitzt der Mime ein Schloss in Frankreich auf 18 Hektar Grund sowie Immobilien auf den Bahamas, in Los Angeles, einen Reiterhof im US-Bundesstaat Kentucky und mehrere Domizile in Hollywood. Das Eisbärenjunge im Berliner Tierpark heißt Fritz. Auf diesen Namen hat sich eine siebenköpfige Jury um Direktor Andreas Knieriem am Dienstagabend geeinigt, wie der Tierpark in der Nacht auf Mittwoch auf Twitter mitteilte. Es sei ein typisch deutscher Name, der zu Berlin passe und Assoziationen zum Standort Friedrichsfelde wecke, hieß es zur Begründung. (phu/APA) Syrien-Friedensgespräche auf 20. Februar verschoben tt.com 2017-02-01 06:30 diepresse.com 5 /100 Vermisste deutsche Urlauberin in Neuseeland wohlauf (1.02/6) Wellington (dpa) - Nach zwei Tagen und Nächten in der neuseeländischen Wildnis ist eine vermisste deutsche Urlauberin unversehrt wieder aufgefunden worden. Die 19-Jährige wurde nach Polizeiangaben zufällig von einem Wildhüter entdeckt, der in der Nähe des Mount Taranaki Enten zählen wollte. Zuvor hatte eine groß angelegte Suche keinen Erfolg gebracht. Die 19-Jährige hatte sich am Montag bei einer Wanderung verlaufen. Obwohl sie eigentlich mit einer Freundin Urlaub macht, war sie allein unterwegs. Die Touristin war in Neuseeland als vermisst gemeldet worden | Deutsche Urlauberin wieder aufgetaucht bild.de 2017-02-01 06:30 www.t-online.de 6 /100 Donald Trump: Amerika wendet sich gegen eigenen (1.02/6) Präsidenten Donald Trumps Sympathiewerte sind für einen Amtsstart im Weißen Haus historisch. Historisch schlecht. Gegen seine Person, seine Amtsführung und seine Entourage regt sich enormer Widerstand. Mehr zum Thema Eine seltsame Allianz scheint sich in den USA zu bilden. Parlamentarier der konservativen Republikaner wie oppositionelle Demokraten , erzkonservative Parteispender, schwerreiche Unternehmer und linke Demonstranten alle wollen etwas gegen Donald Trump tun. Nach einer guten Woche im Amt haben der neue US-Präsident und die, die ihn lenken, gezeigt, dass sie es ernst meinen. Trump löst zumindest vordergründig ein Wahlkampfversprechen nach dem anderen ein, völlig egal, wie sinnvoll das ist, und bewegt sich dabei dicht am rechten Rand. Auf der anderen Seite formiert sich auf allen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Ecken massiver Widerstand gegen den Präsidenten. Die Demokraten versuchen den parlamentarischen Ungehorsam. Trumps designierte Minister müssen auf ihre Bestätigung im Senat warten. Bis dahin sind noch Obamas Leute im Amt und können zumindest Nadelstiche setzen. So wollte etwa das Justizministerium keinen Staatsanwalt schicken, wenn die Prozesse um Trumps Flüchtlingsund Einreisestopp verhandelt werden. Sally Yates, amtierende Justizministerin, nahm dafür ihre Entlassung in Kauf. Der Bundesstaat Washington klagt gegen Trumps Einreisepolitik. Vor dem Supreme Court demonstrierten Hunderte Demokraten am Montag mit Kerzen in der Hand. Chuck Schumer, der Oppositionsführer im Senat, weinte, als er zuvor über das Flüchtlingsthema sprach. Trump reagierte wenig mitleidig und wollte wissen, welchen Schauspiellehrer er hat. Trumps Politik wird derzeit nur von 43 Prozent der US-Amerikaner unterstützt - das sind historisch schlechte Werte für einen neuen Mann im Weißen Haus. Sein Vorgänger Barack Obama war mit 68 Prozent Zustimmung gestartet und lag zum Schluss bei 57 Prozent. Der Nervenarzt John Gartner aus Maryland hat schon über 6000 Unterschriften von Leuten zusammen, die Trump für psychisch krank halten und ihn deshalb nach Artikel 3 des 25. Verfassungszusatzes aus dem Amt entfernen lassen wollen. Trump wird das nicht allzu ernst nehmen. Doch spätestens wenn die Unternehmerbrüder Koch öffentlich zur Kritik ansetzen, sollte auch ein US-Präsident wahrnehmen, dass um ihn herum möglicherweise etwas im Gange sein könnte. "Das ist der falsche Ansatz", hieß es am Wochenende trocken aus Palm Springs in Kalifornien zu Trumps hoch umstrittenem Einreisebann. Die politisch einflussreichen Geschäftsleute Charles und David Koch scharen alle zwei Jahre einen Kreis von schwerreichen Wirtschaftsführern um sich, die einen Teil ihres Geldes für politische Einflussnahme zur Verfügung stellen. "Wir haben eine große Gefahr, weil wir entweder den autoritären Weg gehen können - oder wir können uns auf eine freie und offene Gesellschaft zubewegen", sagt Charles Koch. Das ist für seine Verhältnisse eine sehr klare Aussage. Der Autobauer Ford , noch vor Kurzem auf der Suche nach neuen Erlösquellen an Trumps Rockzipfel hängend, blies ins gleiche Horn. Ebenso das Management des Investmenthauses Goldman Sachs , ebenfalls bisher nicht als großer Trump-Kritiker aufgefallen. Von konservativ bis links-liberal: Trumps Politik geht Amerika gegen den Strich. Es ist, als ginge manchem gerade ein Licht auf. Trumps Basis versucht dagegen zu schießen. Obama habe die gleiche Flüchtlingspolitik wie Trump verfolgt und Jimmy Carter auch, wird in rechtsgerichteten Netzwerken gepostet. Trumps mediale Allzweckwaffe Kellyanne Conway und Strippenzieher Steve Bannon sind vor und hinter den Kulissen omnipräsent. Trump hat den klassischen Medien den Krieg erklärt. Derzeit scheint es eher ein Gefecht mit mehreren Beteiligten um die Meinungsführerschaft im Land zu sein. Kaum zu glauben, dass dieses Amerika jemals wieder Einigkeit demonstrieren können wird. Im Internet bekennen sich Millionen Menschen zu Bewegungen gegen Trump. In sozialen Netzwerken formieren sich Tausende hinter Hashtags wie #ImpeachTrump (enthebt Trump des Amtes). In den USA gehen Hunderttausende auf die Straße. "Nicht mein Präsident", steht auf Bannern. In der Hauptstadt marschierten am Wochenende mehr als tausend Menschen spontan und weitgehend ungeplant zum Weißen Haus, am Montag demonstrierten wieder über tausend Leute vor dem Supreme Court, dem höchsten Gericht der USA. Botschaft: Was Trump macht, greift das Allerheiligste an, dass die Vereinigten Staaten zu verteidigen haben - ihre Verfassung und ihre demokratischen Werte. Am Montag meldete sich einer zu Wort, der noch vor ein paar Tagen erklärt hatte, er wolle künftig weitgehend den Mund halten: Barack Obama. Er werde sich nur einmischen, wenn er eherne demokratische Grundwerte verletzt sehe, hatte der Präsident an seinem vorletzten Tag im Amt verkündet. Dass er sich keine zwei Wochen später öffentlich äußert, spricht Bände. "Dass Bürger ihr verfassungsgemäßes Versammlungsrecht wahrnehmen, sich organisieren und ihre Stimmen den Gewählten zu Gehör bringen ist genau das, was wir erwarten, wenn amerikanische Werte auf dem Spiel stehen", sagte der abgetretene Präsident. Auf fachlicher Ebene regt sich ebenso Widerstand. Diplomaten des US-Außenministeriums aus aller Welt richteten einen Brief an ihre Behörde und erklärten sich nicht einverstanden mit dem von Trump verhängten Einreisestopp. "Dieser Bann wird seine Ziele nicht erreichen und wahrscheinlich kontraproduktiv sein", heißt es in dem Schreiben. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, konterte mit der typischen Rhetorik, die derzeit in der US-Regierung vorherrscht: "Sie sollten sich an das Programm halten, oder sie können gehen. " Der Präsident und die Republikaner - zwei Haudegen gegen Trump tagesschau.de 2017-02-01 06:29 www.t-online.de 7 /100 Türkei: Islamisierung des Unterrichts? (1.02/6) Die Türkei entstaubt die Lehrpläne. Was zunächst gut klingt, halten Kritiker für eine weitere Islamisierung der Schulen. So findet Darwins Evolutionstheorie im neuen Lehrplan nicht mehr statt - und der Säkularismus wird offenbar als "Krankheit" bezeichnet. Die türkischen Schüler jucken die neuen Lehrpläne bisher nicht - denn sie haben Ferien. Was sie ab dem nächsten Schuljahr erwartet, sorgt bei Lehrern und Eltern aber bereits für Diskussionen. Kritiker fassen das, was gerade im türkischen Bildungswesen passiert, unter dem Begriff "Islamisierung des Schulunterrichts" zusammen. Bildungsminister Ismet Yilmaz begründete die Reform unter anderem mit dem schlechten Abschneiden türkischer Schüler in der Pisa-Studie. "Bis zum 10. Februar haben alle, aber auch wirklich alle - Lehrer, Eltern, Experten - die Gelegenheit, ihre Vorschläge und Einwände einzureichen", sagte Yilmaz. "Dann werden ab dem kommenden Schuljahr zunächst die Schüler der ersten, fünften und neunten Klassen nach dem neuen Bildungsprogramm unterrichtet. " Viele Schüler dürften sich über die Ankündigungen von Yilmaz freuen. Es solle in Zukunft weniger ums Auswendiglernen gehen als vielmehr um das Begreifen des Lehrstoffs. Bildungsstaatssekretär Yusuf Tekin betont, alle Änderungen seien intensiv beraten worden. "Es wurden sämtliche Themen diskutiert, über die sich Eltern, Lehrer und Experten schon seit langem beschweren. Es hat Versammlungen und Workshops gegeben. Hunderte Bildungsexperten, Lehrer und Eltern wurden angehört. " Das Ergebnis der Beratungen: Der Unterrichtsstoff wird kräftig entschlackt. Selbst bisher unantastbare Kapitel über den Staatsgründer Atatürk und dessen Weggefährten sollen kräftig zusammengestrichen werden. Ebenfalls aus dem Lehrplan gestrichen wurde Charles Darwin. Seine Evolutionstheorie wird durch das Kapitel "Lebewesen und Umwelt" ersetzt. Trotzdem warnt die Vizerektorin der Istanbuler Maltepe-Universität, Betül Cotuksöken, davor, die Reform pauschal zu verurteilen. "Bevor man Einwände äußert, muss man sich die geplanten Änderungen natürlich sorgfältig anschauen", sagte Cotuksöken. "Pauschal betrachtet finde ich die Revision positiv, denn sie erfüllt die Erfordernisse der Erziehungswissenschaft. Kompentz und Qualifikation werden b erücksichtigt. Auch inhaltlich gibt es eine Vereinfachung. " Dennoch stoßen vor allem die religiösen und islamischen Inhalte auf Kritik. So soll mehr Platz für Wissenschaftler aus der islamischen Welt eingeräumt werden. Medienberichten zufolge arbeitet das Bildungsministerium auch daran, den Dschihad - den heiligen Krieg - in den Lehrplan für die siebte Klasse aufzunehmen. Zudem würden Säkularismus, Wiedergeburt und Atheismus in den neuen Religionsbüchern als "problematische Überzeugungen" und "Krankheiten" bezeichnet. Neu im Lehrplan ist auch der 15. Juli - also der Tag, an dem sich die türkische Bevölkerung erfolgreich Putschisten in den Weg stellte. Vorgesehen sind aber auch moderne Inhalte. So sollen sich bereits Erstklässler mit Klimaschutz, Energiesparen und Recycling auseinandersetzen. Der damalige Ministerpräsident und heutige Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte bei einer Rede 2012 angekündigt, seine Regierung wolle eine "fromme Generation" heranziehen. Seitdem wurden überall im Land religiöse Imam-Hatip-Schulen eröffnet. Als die AKP im Jahr 2002 an die Macht kam, waren an den Imam-Hatip-Schulen 65.000 Schüler eingeschrieben. 2016 waren es über 1,5 Millionen - und damit etwa jeder zehnte Schüler. Tendenz steigend. Wie Reiseveranstalter die Türkei bewerben sueddeutsche.de 2017-02-01 01:17 tagesschau.de www.tagesschau.de 8 /100 Berliner Polizei nimmt drei mutmaßliche IS-Terroristen (1.02/6) fest In Berlin hat die Polizei am Abend drei Männer unter Terrorverdacht festgenommen. Ein Polizeisprecher sagte am Abend, bei den drei Männern im Alter von 21, 31 und 45 Jahren bestehe der Verdacht, dass sie in die Kampfgebiete in Syrien und im Irak ausreisen wollten. Die Ermittler haben den Verdacht, dass sie Verbindungen zum Islamischen Staat haben. Hinweise auf konkrete Anschlagspläne in Deutschland gebe es aber nicht. Den Männern wird dem Polizeisprecher zufolge aber vorgeworfen, sich in Ausbildungslagern im Ausland zur möglichen Vorbereitung von Terroranschlägen ausbilden lassen zu wollen. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft über die Festnahmen berichtet. Die Behörde ermittelt demnach wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Wie der Polizeisprecher bestätigte, wurden im Rahmen der Anti-Terror-Razzia nicht nur Wohnungen durchsucht, sondern auch die Moabiter Fussilet-Moschee, in der sich der Attentäter vom Breitscheidplatz, Anis Amri, wiederholt aufgehalten hat. Wie "Bild" berichtet, sollen die Männer regelmäßig in der Moschee gewesen sein. Die Männer seien aber auf der Straße verhaftet worden, hieß es weiter. Zwei von ihnen seien in Berlin gemeldet. Die Fussilet-Moschee in der Perleberger Straße gilt als Salafisten-Hochburg. Der tunesische Weihnachtsmarkt-Attentäter Amri wurde noch kurz vor dem Terroranschlag im Dezember, bei dem zwölf Menschen starben, dort gesehen. Der Senat will den Verein "Fussilet 33" verbieten. Ein entsprechender Antrag stehe kurz vor der Fertigstellung, sagte Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) vor einer Woche im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Polizei geht derzeit von mehr als 70 islamistischen Gefährdern in Berlin aus. Gut 20 von ihnen sitzen in Haft. ( Tsp, dpa, Reuters, AFP ) Polizei in Berlin erschoss „verwirrten“ jungen Mann tt.com 2017-01-31 22:52 www.tagesspiegel.de 9 /100 Containerbrand an einem Einkaufsmarkt (1.00/6) Bedburg-Hau (ots) - Zu einem Containerbrand hinter einem Einkaufsmarkt an der Norbertstraße in Schneppenbaum musste die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau am späten Dienstagabend um 23:23 Uhr ausrücken. Ein Anwohner aus der Norbertstraße hatte den Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannte der Großraumcontainer bereits vollständig. Unter schwerem Atemschutz und zwei Schnellangriffeinrichtungen konnte das Feuer schnell gelöscht werden. Im Einsatz waren etwa 20 Einsatzkräfte unter der Leitung der Gemeindebrandinspektoren Stefan Veldmeijer und Klaus Elsmann. Bereits um 21:59 Uhr musste die Freiwillige Mülltonnenbrand in direkter Umgebung ausrücken. Feuerwehr Bedburg-Hau zu einem Feuer an einem Baucontainer t-online.de 2017-02-01 06:15 www.t-online.de 10 /100 Doppelte Staatsbürgerschaft: Trumps Einreiseverbot soll (1.00/6) gelockert werden Das von US-Präsident Donald Trump erlassene Einreiseverbot für Bürger aus sieben muslimischen Staaten gilt nach offiziellen Angaben doch nicht für Doppelstaatler. Diese könnten mit ihrem anderen Pass in die USA einreisen, teilte Heimatschutzminister John Kelly mit. Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Jürgen Hardt, bestätigte dies für deutsche Besitzer von zwei Pässen. "Reisende werden auf der Grundlage des Passes bewertet, den sie vorzeigen", sagte Kevin McAleenan vom Heimatschutzministerium ergänzend. Menschen, die etwa einen Pass aus dem Vereinigten Königreich hätten, könnten diesen vorzeigen und damit einreisen. Präsident Donald Trump hatte am Freitag einen Einreisestopp für Menschen aus dem Irak, Iran, Libyen, Somalia, dem Sudan, Syrien oder Jemen verhängt. Unter den sogenannten Doppelstaatlern, die auch einen Pass von einem der betroffenen Staaten besitzen, löste das große Verwirrung aus. Deutsche Staatsbürger erhalten etwa derzeit kein US-Visum von den Konsulaten in Deutschland. Auf der Website der US-Botschaft in Berlin heißt es bislang noch immer: "Wenn Sie ein Staatsbürger oder ein doppelter Staatsbürger eines dieser Länder sind, vereinbaren sie bitte keinen Termin für ein Visainterview und zahlen sie zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Visagebühr. Wenn Sie bereits einen Termin vereinbart haben, nehmen sie diesen bitte nicht wahr, da wir kein Interview vornehmen können. " Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Hardt, bestätigte die Aussagen der USBehörden hingegen die Regelung für deutsche Besitzer von zwei Pässen. "Deutsche, die auch einen Pass der sieben vom Einreisebann betroffenen muslimischen Länder haben, können ab sofort wieder ein Einreisevisum zu den bisherigen Bedingungen beantragen", sagte Hardt. Auch das Schweizer Außenministerium bestätigte die Regelung. Heimatschutzminister Kelly kündigte zudem an, bei der Entscheidung über ein Visum werde auch das Auftreten des Bewerbers im Internet einfließen, zum Beispiel in sozialen Medien. Die weltweit massive Kritik an dem Erlass von US-Präsident Trump wies Kelly zurück: Die große Mehrheit der Muslime auf der Welt habe Zugang zu den USA. Einige Fluggesellschaften hätten die neuen Vorschriften allerdings überinterpretiert. Zugleich kündigte Kelly an, dass die Einreiseverbote für manche der sieben betroffenen Staaten wohl nicht so schnell aufgehoben würden. Einreiseverbot: Das Schweigen der arabischen Herrscher zeit.de 2017-01-31 20:41 Politik Gesellschaft www.zeit.de 11 /100 Auch leicht Verletzte sollten nach Verkehrsunfall zum Anwalt Goslar (dpa/tmn) - Nach einer Verletzung im Straßenverkehr sollten Betroffene nach Ansicht des ADAC in jeden Fall einen Fachanwalt einschalten. "Das ist auch bei leichten Verletzungen sinnvoll", sagte der ADAC-Jurist Martin Wehrl. Auch bei leichten Verletzungen könne unter Umständen Schadenersatz und Schmerzensgeld von der gegnerischen Versicherung gefordert werden. Zudem könnte sich auch eine vermeintlich leichte Verletzung später als schwere, dauerhafte Verletzung herausstellen. Gerade bei Auffahrunfällen oder nach einem seitlichen Aufprall gebe es Verletzungen wie Sehstörungen, Prellungen oder Schwindel, "die man dringend beachten und untersuchen lassen muss", sagte Wehrl. Auch wenn es Fälle gibt, in denen die Versicherungen problemlos zahlten, komme es vor, dass berechtigte Ansprüche mit dem Hinweis auf eine "BagatellVerletzung" abgelehnt werden. "Dabei und auch bei der Höhe von Schadenersatz und Schmerzensgeld kann ein Anwalt den Geschädigten kompetent unterstützen. " Falls sich eine leichtere Verletzung als Dauerschaden herausstellt, so dass es um höhere Beträge geht, fordere der Anwalt von der gegnerischen Versicherung eine Erklärung, dass auch in Zukunft weiter Entschädigungszahlungen erfolgen, erläuterte Wehrl. "Wird von der gegnerischen Versicherung eine Begutachtung gefordert, wird der Anwalt den Geschädigten darüber aufklären, welche Untersuchungen er mitmachen muss und welche Erklärung zur Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht er unterschreiben sollte. " 2017-02-01 12:02 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 12 /100 Holzscheite sollten maximal zwölf Zentimeter dick sein Berlin (dpa/tmn) - Holz verbrennt im Ofen am besten, wenn die Scheite rund sechs bis zwölf Zentimeter dick sind. Außerdem sollten die Scheite nur so lang sein, dass sie sich mit ein paar Zentimetern Abstand zur Wand des Ofenraums in diesem stapeln lassen, rät die Deutsche Umwelthilfe in Berlin. Das Brennholz wird am besten mit Papier oder einem Anzünder entfacht, die oben auf dem Stapel aufliegen sollten. Denn auf diese Weise wird der obere Teil des Feuerraums schneller heiß, was weniger Schadstoffe zur Folge hat. Es sollte außerdem nicht zu viel Nachschub auf einmal in den Ofen kommen: Die Experten raten zu einem Richtwert von 0,15 Kilogramm Holz je Kilowatt Nennwärmeleistung des Ofens. Dieser Wert findet sich in der Bedienungsanleitung oder auf dem Typenschild. 2017-02-01 12:02 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 13 /100 Moritz Leitner beim FC Augsburg: Neustart mit neuer Demut? Von Marc L. Merten Nun also Augsburg: Moritz Leitner unternimmt einen neuen Anlauf, um sich in der Bundesliga durchzusetzen. Der noch immer junge Mittelfeldspieler verlässt Lazio Rom und Italien nach nur einem halben Jahr. Beim FCA will er wieder Boden unter seine ProfiFüße bekommen, damit er nicht endet wie andere einstige Supertalente. Es gibt Namen, die, wenn man sie hört, Erinnerungen auslösen an einst getätigte Versprechen. Marko Marin war so eines, ein Versprechen an den deutschen Fußball und die Fußball-Welt. In den letzten viereinhalb Jahren wechselte der inzwischen 27-Jährige sechs Mal den Klub und spielt mittlerweile in Griechenland. Oder besser gesagt: Er steht dort im Kader. Alexander Merkel spielt dagegen wenigstens. Zumindest hat er sich beim VfL Bochum inzwischen einen Stammplatz erkämpft. Der Blondschopf, der vor sechs Jahren beim AC Mailand zum Shooting-Star aufstieg und seitdem ebenfalls bei sechs anderen Vereinen kickte, wechselte im Sommer in die deutsche Zweite Liga, um der Abwärtsspirale der Karriere zu entkommen. Und dann wäre da noch Moritz Leitner. Auch so ein Name, der vor sechs Jahren in der Bundesliga für Entzückung sorgte. Ein Teenager aus der hochdekorierten Kaderschmiede des ansonsten weniger hochdekorierten TSV 1860 München. Mit 17 Jahren ging Leitner dort seine ersten Schritte im Profi-Fußball. Mit außergewöhnlichen Anlagen ausgestattet, ab der U19 in den Junioren-Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes auf eine größere Karriere vorbereitet, unterschrieb er im Januar 2011 bei Borussia Dortmund. Eine erste eigene Wohnung bezog er allerdings nicht in seiner neuen Heimat im Ruhrpott, sondern fuhr von München aus lediglich die knapp 80 Kilometer westlich nach Augsburg. Der FCA hatte ihn direkt vom BVB für ein halbes Jahr ausgeliehen. Es war ein cleverer Schachzug von Leitner und seinen Beratern. Weg vom taumelnden Löwen-Klub, mit einem Vertrag beim aufstrebenden BVB in der Tasche, sollte er beim ambitionierten Zweitligisten den nächsten Schritt machen. Und der führte in die Bundesliga. Aufstieg mit dem FCA, der endgültige Wechsel nach Dortmund. Ziel erreicht. Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger in der folgenden Saison – die Nationalmannschaft schien nur noch einen Anruf entfernt. Doch der kam nie. Weil die Karriere ins Stocken geriet. Weil Leitner sich für so gut hielt wie sein Altersgenosse und Teamkollege Mario Götze. Weil Leitner sich im Rampenlicht als Mädchenschwarm gefiel. Weil Leitner keinen Hehl daraus machte, dass er für sich nur die ganz große Karriere sah. Und weil er, wie später aus Stuttgart zu hören war, die Ausleihe aus Dortmund zum VfB eher als Chance für den aufnehmenden Verein ansah als für sich selbst. Die Landung war hart. Nach seiner Rückkehr in den Pott beförderte Neu-Coach Thomas Tuchel den inzwischen 22-Jährigen in die Amateurmannschaft. In der Rückrunde 2015/16 bekam er zwar noch mal ein paar Einsätze in Schwarz-Gelb, dann aber auch ebenso klar die Ansage, in Dortmund gebe es für ihn keine Zukunft. Es folgte Rom. Ein Abenteuer auf den Spuren von Thomas Doll, Karlheinz Riedle, Thomas Hitzlsperger und Miroslav Klose. Doch weiter als von Klose, der dort einen Heldenstatus erreichte, hätte Leitner nach einem halben Jahr nicht entfernt sein können. Zwei Kurzeinsätze in einem halben Jahr – der Transfer-Coup vom Sommer stellte sich nur Monate später als Karriere-schädigender Flop heraus. Bis der Anruf aus Augsburg kam. "Wie Weihnachten" hätte es sich angefühlt, verriet Leitner bei seiner Vorstellung in der Fuggerstadt. Der "Traum Bundesliga" lebt wieder in dem Mittelfeldspieler, der technisch auf dem Fußballplatz doch eigentlich so viel zu bieten hat, dazu über ein gutes Spielverständnis verfügt und das moderne Gegenpressing von Meister Jürgen Klopp persönlich eingetrichtert bekommen hat. Alleine, der FC Augsburg klingt schon fast wie die letzte Chance für Leitner, sich in der Bundesliga durchzusetzen. Und das gerade einmal mit 24 Jahren, die er erst im Dezember geworden ist. Warum aber hat es Leitner bislang nicht geschafft? In Dortmund konnte er sich gegen die hochkarätige Konkurrenz nicht durchsetzen. Keine Schande. Beim VfB Stuttgart warf man ihm vor, dass ihm mitunter die Demut fehlte. Dennoch kam er bei den Schwaben zu deutlich mehr Startelf-Einsätzen als beim BVB. Zurück in Dortmund, offenbarte Tuchel eines von Leitners großen Problemen: Ihm fehlt eine klare Stammposition. "Auf der Acht, der Zehn, der Elf, der Sieben – mal schauen", sagte Tuchel auf die Frage, wo er Leitner sehe. Leitners Problem: Für die Offensivreihe war er zu torungefährlich, für eine Rolle auf der Doppel-Sechs zu defensivschwach. Nun also Augsburg, das Team, mit dem er einst in die Bundesliga aufstieg, das ihm eine Chance gab, das ihn zum Erstliga-Spieler wachsen ließ. "Wir haben öfter über ihn nachgedacht in den vergangenen Jahren", sagte Manager Stefan Reuter am Dienstag. "Aber bei der Konkurrenz Lazio Rom oder Borussia Dortmund war es schwer für uns, ihn für den FC Augsburg zu gewinnen. " Ein Anzeichen dafür, dass Leitner sich vor nicht allzu langer Zeit auf einem anderen Level wähnte als die bodenständigen Augsburger. Doch nun bekannte sich der 24-Jährige zu seinem neuen Klub, wie Reuter verriet. "Ich freue mich sehr, dass er so ein klares Bekenntnis zu uns abgegeben hat. " Es wäre ein wichtiger Anfang, um der Karriere neuen Schwung zu verleihen und nicht irgendwann in Griechenland auf der Ersatzbank zu versauern wie andere Spieler, die einst als große Versprechen für die Zukunft galten. 2017-02-01 07:12 www.t-online.de 14 /100 CDU-Generalsekretär fordert: Dialog mit Türkei nicht kappen Hessens CDUGeneralsekretär Manfred Pentz macht sich für einen anhaltend partnerschaftlichen Dialog mit der Türkei stark. "Die Gespräche dürfen nicht gekappt werden", sagte Pentz nach einem zweitägigen Besuch in der Türkei der Deutschen Presse-Agentur. Dieser Wunsch sei ihm auch bei Gesprächen mit hessischen Unternehmen in der Türkei mitgegeben worden. Das Land steht wegen der Menschenrechtssituation in der Kritik. Nach dem gescheiterten Putsch im Juli vergangenen Jahres sind in der Türkei Zehntausende von Menschen - darunter viele Oppositionelle und Journalisten - inhaftiert worden. "Ich hoffe, dass vom Besuch der Kanzlerin dieses Zeichen ausgesendet wird", erklärte der CDUPolitiker. Gegenüber Deutschland sei die Stimmung gerade wegen der Kurdenfrage zurückhaltend bis negativ. Dieses Gefühl des Misstrauens müsse aufgebrochen werden. Insgesamt sei die Stimmungslage in der Türkei spürbar gedrückt, berichtete Pentz von seinen Eindrücken vor Ort. Auch wenn keine fragile Sicherheitslage bestehe, gingen die Leute abends weniger auf die Straßen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Donnerstag in die Türkei reisen und will sich in Ankara mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zu Gesprächen treffen. Im Streit um die Visafreiheit hat Erdogan wiederholt mit der Aufkündigung des Flüchtlingspaktes mit der EU gedroht, zu dessen Architekten Merkel zählt. Er wirft der Bundesregierung zudem vor, nicht gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorzugehen. Zudem äußerte er sich verärgert über deutsche Kritik zur Lage der Demokratie in der Türkei und über angeblich mangelnde Solidarität nach dem Putschversuch. 2017-02-01 06:29 www.t-online.de 15 /100 Unterrichtsversorgung weiter verschlechtert Die Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt hat sich einem Bericht des Bildungsministeriums zufolge zuletzt verschlechtert. Zum Stichtag 21. September 2016 habe sie für die allgemeinbildenden Schulen nur noch bei 99,5 Prozent gelegen. Allein die Gymnasien mit 101,3 Prozent und die Schulen des zweiten Bildungswegs (104,7 Prozent) hätten mehr als 100 Prozent Unterrichtsversorgung erreicht, heißt es in dem Bericht des Ministeriums an den Landtag. Im Jahr 2015 hatten beispielsweise die Grund- und Sekundarschulen noch bei mehr als 101 Prozent gelegen. Nun sind die Grundschulen zum Stichtag bei 99,7 Prozent gelandet, die Sekundarschulen bei 99,2 Prozent, die Gemeinschaftsschulen bei 97,2 Prozent, die Gesamtschulen bei 97 Prozent und die Förderschulen bei 97,6 Prozent. Das bedeutet, dass es keine Personal-Reserven gibt, falls Lehrer krank werden oder anderweitig ausfallen - Unterrichtsausfall ist vorprogrammiert. Im Koalitionsvertrag haben CDU, SPD und Grüne das Ziel von 103 Prozent Unterrichtsversorgung verankert. 2017-02-01 06:29 www.t-online.de 16 /100 Frankreich vor der Wahl - Neue Vorwürfe gegen Fillon Der französische Präsidentschaftskandidat Fillon ist bereits angeschlagen, erst am Montag wurden der Konservative und seine Frau von Ermittlern befragt. Nun gibt es neue Vorwürfe. Seine Frau soll für ihren Parlamentsjob mehr Geld erhalten haben als bislang bekannt. Im Wahlkampf um die französische Präsidentschaft gerät der republikanische Kandidat François Fillon stärker in Bedrängnis. Wie die linke Wochenzeitung "Le Canard Enchaîné" berichtet, soll seine Frau Pénélope deutlich mehr Geld aus der Parlamentskasse erhalten haben als bislang bekannt. Pénélope Fillon war Parlamentsmitarbeiterin ihres Mannes und bei dessen Nachfolger in Nationalversammlung, Marc Joulaud. Dies ist gesetzlich erlaubt. Doch prüft Finanzstaatsanwaltschaft seit vergangener Woche, ob sie nur zum Schein beschäftigt war. Montag hatten die Ermittler François und Pénélope Fillon befragt. Am Mittwoch wollen Ermittler laut Nachrichtenagentur AFP Joulaud befragen. der die Am die Dem "Canard Enchaîné" zufolge erhielt sie gut 831.000 Euro brutto - bisher war von 500.000 Euro die Rede. Sie habe auch von 1988 bis 1990 für ihren Mann gearbeitet. Bisher war nur bekannt, dass sie von 1998 bis 2002 für ihren Mann und dann bis 2007 für seinen Nachfolger Marc Joulaud gearbeitet haben soll. Nach dem Abschied Fillons aus dem Amt des Premierministers im Mai 2012 und seiner Rückkehr ins Parlament war seine Frau laut Bericht erneut bis November 2013 für ihn beschäftigt. Das Blatt berichtet zudem, dass Fillon in seiner Zeit als Senator von 2005 bis 2007 zwei seiner fünf Kinder als parlamentarische Assistenten mit 84.000 Euro bezahlte. Die Beschäftigung der beiden Kinder hatte Fillon zwar in einem TV-Interview bestätigt. Er habe die Tochter und den Sohn für "präzise Missionen" bezahlt. Bislang waren aber keine Beträge bekannt. Den Vorwurf der Scheinbeschäftigung seiner Frau hatte Fillon hingegen mehrfach zurückgewiesen. Er sprach von einer Verleumdungskampagne, die darauf abziele, ihn aus dem Rennen zu werfen. Dem "Canard Enchaîné" warf er Frauenfeindlichkeit vor. Das Blatt hatte unter anderem geschrieben: "In den Gängen des Palais Bourbon (der Nationalversammlung) wie auch im Wahlkreis ihres Mannes ist niemand jemals einer parlamentarischen Assistentin namens Pénélope Fillon begegnet. " Sie selbst hatte immer wieder betont, sie halte sich vollständig aus der Politik heraus. Fillons Wahlkampfleiter Bruno Retailleau wies zudem Spekulationen zurück, der konservative Politiker habe seit 2012 mit seiner Beratungsfirma für russische Kunden gearbeitet. Fillon wirbt für ein Ende der Sanktionen gegen Russland und eine Annäherung an Moskau. Er hatte seine Beratungsfirma 2F Conseil im Jahr 2012 gegründet, nach dem Ende seiner Amtszeit als Premierminister. Fillon galt bislang als aussichtsreicher Kandidat gegen die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen. Laut einer Umfrage glauben jedoch 69 Prozent der Franzosen, dass der frühere Premierminister "nicht die Wahrheit sagt". Le Pen wiederum sollte bis heute gut 298 000 Euro an das Europaparlament zurückzahlen. Parlamentskreise bestätigten am Montag entsprechende Informationen französischer Medien. Eine weitere Rückzahlung von knapp 42.000 Euro ist demnach bis zum 28. Februar fällig. Sollte sie nicht zahlen, könnten ihr die Bezüge gekürzt werden. Das Parlament moniert, dass Mitarbeiter von Le Pens Front National regelwidrig aus Mitteln des Europaparlaments bezahlt worden seien. Die rechtsextreme Partei wird schon länger verdächtigt, EU-Geld für Assistenten von Europaabgeordneten bezogen zu haben, obwohl diese offenbar für die Partei in Frankreich arbeiteten. Die französische Justiz hatte Anfang Januar Ermittlungen in der Sache bestätigt. 2017-02-01 06:27 tagesschau.de www.tagesschau.de 17 /100 US-Dekret: Doppelstaatler nicht "zwangsläufig" betroffen Das von der US-Regierung eingeführte Einreiseverbot für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern gilt wohl nicht für sogenannte Doppelstaatler. Reisende würden auf Grundlage des Passes bewertet, den sie vorzeigten, hieß es nun aus dem USHeimatschutzministerium. Nach Darstellung des Heimatschutzministeriums in Washington gilt das USEinreiseverbot nicht zwangsläufig für Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. "Reisende werden auf der Grundlage des Passes bewertet, den sie vorzeigen", teilte der Grenzschutzbeauftragte Kevin McAleenan mit. Menschen, die etwa einen Pass aus dem Vereinigten Königreich hätten, könnten diesen vorzeigen und einreisen. Heimatschutzminister John Kelly kündigte zudem an, bei der Entscheidung über ein Visum werde auch das Auftreten des Bewerbers im Internet - etwa in sozialen Medien - einfließen. Kritik an dem Erlass Trumps wies er zurück: Die große Mehrheit der Muslime auf der Welt habe Zugang zu den USA. Einige Fluggesellschaften hätten die neuen Vorschriften lediglich überinterpretiert. Zugleich kündigte Kelly an, dass die Einreiseverbote für manche der sieben betroffenen Staaten wohl nicht so schnell aufgehoben würden. Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Jürgen Hardt, bestätigte Kellys Aussagen. "Deutsche, die auch einen Pass der sieben vom Einreisebann betroffenen muslimischen Länder haben, können ab sofort wieder ein Einreisevisum zu den bisherigen Bedingungen beantragen", sagte Hardt dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Das Dekret sei in der Praxis deutlich entschärft worden. "Dennoch bleibt das Einreiseverbot für Menschen aus den mehrheitlich muslimischen Ländern Syrien, Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und Jemen eine politisch falsche Maßnahme", sagte Hardt. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Omnid Nouripour hat ähnliche Informationen. Er habe von amerikanischen Behörden persönlich bestätigt bekommen, dass nun alle Deutschen wieder Visa für die Einreise in die USA beantragen können, sagte er dem hr. Dies gelte auch für diejenigen, die zugleich einen Pass der sieben von Trumps Erlass betroffenen Staaten besitzen. "So wie es aussieht, gibt es jetzt immerhin eine gangbare Lösung für deutsche Doppelstaater", war aus dem Auswärtigen Amt zu hören. Auf der Website der US-Botschaft in Deutschland hieß es am Abend aber unverändert: "Wenn Sie ein Staatsbürger eines dieser Länder sind oder die doppelte Staatsbürgerschaft in einem dieser Länder haben, vereinbaren Sie bitte keinen Termin für ein Visainterview und zahlen Sie zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Visagebühr. " US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag einen Einreisestopp für Menschen aus sieben Ländern verhängt. Unter den sogenannten Doppelstaatlern, die auch einen Pass von einem der betroffenen Staaten besitzen, löste das Dekret große Verwirrung aus. Der Erlass war im In- und Ausland kritisiert worden. Das Auswärtige Amt protestierte offiziell bei der US-Regierung. Inzwischen reagierte die Trump-Regierung mit weiteren Ausnahmeregelungen auf die heftige Kritik am Einreiseverbot. Noch diese Woche sollen 872 Flüchtlinge ins Land gelassen werden. Das Heimatschutzministerium arbeitet zudem an Härtefallregelungen für Menschen ohne Flüchtlingsstatus, die aus den sieben als problematisch eingestuften Ländern kommen. 2017-02-01 06:27 tagesschau.de www.tagesschau.de 18 /100 Erste Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder Bereits einen Tag nach der zweiten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder soll es erste Warnstreiks geben zunächst an Schulen in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen. Betroffen könnten aber auch Polizei, Justiz und Unikliniken sein. Die Bürger müssen sich für die kommenden Tage auf bundesweite Warnstreiks und Protestaktionen der Beschäftigten der Länder einstellen. Heute soll die Arbeit zunächst an Schulen in Niedersachsen, MecklenburgVorpommern und Nordrhein-Westfalen niedergelegt werden. Später könnten dann auch Unikliniken, Polizei, Justizverwaltung oder Straßenmeistereien betroffen sein, teilte die Gewerkschaft ver.di am Dienstag nach der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder mit. Der Warnstreikankündigung schloss sich auch der Deutsche Beamtenbund an. Kleinere Aktionen hatte es bereits in den vergangenen Tagen gegeben. Bei den zweitägigen Gesprächen gab es am Dienstag keine konkreten Ergebnisse oder Angebote der Arbeitgeberseite, wie ver.di-Chef Frank Bsirske erklärte. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder hatte wiederholt deutlich gemacht, dass sie die Gewerkschaftsforderung mit einem Gesamtvolumen von sechs Prozent Plus für viel zu hoch hält. Ein Durchbruch könnte es nun in der dritten Verhandlungsrunde geben, die am 16. Februar beginnt. Es geht um die Bezahlung von rund einer Million Angestellten der Länder und um das Geld für 2,2 Millionen Beamte von Ländern und Kommunen sowie Pensionäre, auf die das Ergebnis übertragen werden soll. In der Gesamtforderung stecken zahlreiche Einzelforderungen wie Verbesserungen für Beschäftigte mit langjähriger Berufserfahrung, für Lehrer, für Auszubildende oder für Sozial- und Erziehungsdienste und die Justizverwaltung. Nach den Worten des TdL-Verhandlungsführers, Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD), mussten in der zweiten Runde zunächst die einzelnen Forderungen definiert und berechnet werden, die unter dem Dach der sechs Prozent zusammengefasst seien. Er halte es im übrigen für problematisch, wenn der öffentliche Dienst höhere Forderungen stelle als Industriegewerkschaften. 2017-02-01 06:22 tagesschau.de www.tagesschau.de 19 /100 Polizei setzt auf mehr Fahndung mit Video-Bildern Die Berliner Polizei hat ihre Fahndungen nach Verdächtigen mit Hilfe von Bildern aus Überwachungskameras in den vergangen Jahren ausgeweitet. Genaue Zahlen liegen dazu laut Polizei nicht vor, weil es keine statistische Auswertung gibt. Aus dem Archiv der Pressemitteilungen ergibt sich aber, dass die Polizei allein im Januar des laufenden Jahres bereits in acht Fällen Fotos mutmaßlicher Täter aus Überwachungskameras veröffentlichte. Im ganzen Jahr 2016 gab es in mehr als 20 Fällen diese sogenannte Öffentlichkeitsfahndung. 2015 waren es nur etwa 10 Fälle. Etwa die Hälfte der Fahndungen führt zu schnellen Erfolgen. Als Gründe dafür nannte die Polizei die zunehmende Zahl der Überwachungskameras in Bahnhöfen, U-Bahnen, Bussen und Geschäften. Die Kameras lieferten zudem immer bessere Bilder. Zudem bieten soziale Medien wie Twitter und Facebook der Polizei Verbreitungsmöglichkeiten für ihre Fahndungen, die viel besser und schneller sind als die frühere Veröffentlichung auf Plakaten oder im Fernsehen. 2017-02-01 06:18 www.t-online.de 20 /100 Drogen an Schulen: Brandenburg verzeichnet Anstieg Ob Cannabis oder Crystal Meth: Auf Brandenburger Schulhöfen hat die Rauschgiftkriminalität in den vergangenen Jahren zugenommen. Das geht aus Zahlen des Landeskriminalamts (LKA) hervor. 2015 registrierte die Polizei insgesamt 210 Fälle, 2011 waren es noch 119. Das ist ein Plus von rund 76,5 Prozent. Trotz dieser Entwicklung konnte die Aufklärungsquote Schritt halten. Sie liege seit 2011 bei knapp 90 Prozent, so eine Sprecherin. So konnten 2015 insgesamt 193 Tatverdächtige gefasst werden. Die Zahlen könnten durchaus höher liegen, da in diese Aufstellung nur der Polizei bekannt gewordene Fälle eingeflossen sind und die Ermittler keine Dunkelfeldanalyse anstellten, hieß es. Ähnliche Beobachtungen werden auch in anderen Bundesländern gemacht. So hat sich in Sachsen-Anhalt die Zahl der Delikte - wenn auch auf niedrigerem Niveau - fast verdreifacht und ist von 42 im Jahr 2011 auf 109 im Jahr 2015 gestiegen. Die Landeskriminalämter NordrheinWestfalen und Sachsen melden jeweils eine Verdoppelung der Fälle (in NRW von 443 auf 897 Delikte, in Sachsen von 69 auf 128), ähnlich stark sind auch die Zuwächse in Thüringen. In den meisten Fällen geht es um den Besitz oder Erwerb von Drogen, im Fokus steht Cannabis. 2017-02-01 06:18 www.t-online.de 21 /100 Hessens Finanzminister festhalten will an Abgeltungsteuer Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer hat sich dagegen ausgesprochen, die Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge abzuschaffen. "Es kann nicht zwangsläufig mit Mehreinnahmen aus der Abschaffung der Abgeltungsteuer gerechnet werden", sagte der CDUPolitiker der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch). Er reagierte damit auf die Ankündigung des SPDKanzlerkandidaten Martin Schulz, die ungleiche Besteuerung von Kapitalerträgen und Arbeitseinkommen zu beenden. Schäfer begründete seinen Ablehnung damit, dass die Einführung der Pauschalbesteuerung im Jahr 2009 mit einer Streichung von Ausnahmeregelungen verbunden war. Bei einem Wegfall der Abgeltungsteuer müsse es zumindest bei Dividenden eine Sonderregelung geben. Ansonsten drohe eine zu hohe Gesamtbelastung. Nach Informationen der Zeitungen geht aus aktuellen Zahlen des Bundesfinanzministeriums hervor, dass die Einnahmen aus der Abgeltungsteuer im vergangenen Jahr auf 25,4 (Vorjahr: 26,2) Milliarden Euro gesunken sind. Davon entfielen 19,5 Milliarden Euro auf die Besteuerung von Dividenden. Die Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge machte knapp sechs Milliarden Euro aus. Wegen der Niedrigzinsphase gingen die Steuereinnahmen aus Zinsen und Veräußerungsgewinnen um 28 Prozent zurück. 2017-02-01 06:18 www.t-online.de 22 /100 Google spendiert seiner G Suite weitere Profifunktionen Laut Google zahlen bereits mehr als drei Millionen Unternehmen für Dienste der G Suite. Nutzer sollen nun mit neuen Funktionen in den Bereichen DLP und Verschlüsselung mehr Sicherheit für ihre Daten erhalten. Mit einigen neuen Funktionen will Google seine Cloud-Plattform G Suite Unternehmen weiter schmackhaft machen. Dabei haben die Entwickler vor allem Features im Bereich Sicherheit hinzugefügt. So können Administratoren künftig festlegen, dass Nutzer einen externen Schlüssel wie ihr Smartphone neben ihrem regulären Passwort zum Anmelden benötigen. Außerdem hat der Konzern Funktionen zur Data Loss Prevention (DLP) in Drive hinzugefügt. Mit ihnen sollen Verantwortliche schnell und einfach erkennen können, ob in Dokumenten wichtige Informationen versteckt sind und ein Abfließen dieser verhindern. Zum Auffinden von Daten in Bildern haben die Entwickler dem Werkzeug eine Texterkennung (Optical Character Recognition – OCR) spendiert, die entsprechende Dateien nach den zuvor festgelegten Regeln durchsucht. Laut dem zugehörigen Blogeintrag hat Google Gmail die Unterstützung eigener Zertifikate für die S/MIME-Verschlüsselung von E-Mails hinzugefügt. Administratoren können Nutzern auch die Verwendung des Standards vorschreiben und DLP-Scans durchführen. Neu ist ebenfalls, dass sich die angehäuften Nachrichten in Gmail erstmals mit Diensten von Drittanbietern archivieren lassen. Zudem bietet Gmail Verantwortlichen nun eine Analyse der Log-Dateien mit BigQuery. Hierbei handelt es sich um ein Werkzeug zum Durchsuchen von großen Datenmengen. So sollen Firmen den Gebrauch des Dienstes durch ihre Mitarbeiter besser im Blick behalten können. ( fo ) 2017-02-01 06:09 Moritz Förster www.heise.de 23 /100 Agrana-Aktien für 250 Millionen Euro zu haben Der börsennotierte Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern Agrana hat am Dienstag eine Barkapitalerhöhung im Volumen von bis zu 1,42 Millionen neuer Aktien begonnen. Davon werden knapp mehr als 1,3 Millionen Aktien vorab institutionellen Anlegern angeboten. Zusätzlich bietet Hauptaktionär Südzucker interessierten Aktionären noch bis zu 700.000 alte Agrana-Aktien an. Dies teilte die Agrana am Dienstag nach Börsenschluss mit. Auf Basis des Börsenschlusskurses von Dienstag in Höhe von 119,3 Euro je Aktie ergibt sich aus der geplanten Barkapitalerhöhung ein rechnerischer Bruttoerlös von knapp 170 Millionen Euro. Südzücker könnte beim Verkauf von Agrana-Aktien bis zu 83 Millionen Euro einnehmen. Der Ausgabepreis der Papiere wird einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren ermittelt und voraussichtlich heute Mittwoch bekannt gegeben. Bei vollständiger Durchführung der Kapitalerhöhung erhöht sich das Agrana-Grundkapital auf nominal 113.531.274,75 Euro und die Anzahl der Aktien auf 15.622.244. Die Hauptaktionäre Z&S Zucker und Stärke Holding und Südzucker, die vor dem Angebot gemeinsam 92,7 Prozent halten, verzichten auf ihre Bezugsrechte, um den Streubesitz zu erhöhen. Somit wird erwartet, dass deren Beteiligung bei Platzierung sämtlicher neuer Aktien und sämtlicher Umplatzierungsaktien (exklusive der möglichen Aufstockung) auf rund 81,1 Prozent bzw. inklusive der möglichen Aufstockung auf rund 79,8 Prozent sinken wird. Den Nettoerlös aus den neuen Aktien wolle Agrana, wie schon zuletzt bekanntgegeben, zur Finanzierung weiteren profitablen Wachstums, inklusive Akquisitionen verwenden. Derzeit hat Agrana eine Eigenkapitalquote von 52,5 Prozent und eine Verschuldungsquote von 30,8 Prozent, steht also auf soliden Beinen. Im Rahmen der ersten Tranche werden bis zu rund 1,3 Millionen neue Aktien ausgegeben. Die beiden Hauptaktionäre verzichten dabei auf die Bezugsrechte. Im Rahmen einer institutionellen Vorplatzierung werden aus dem Direktbestand der Südzucker zusätzlich bis zu 500.000 Aktien also insgesamt bis zu über 1,8 Millionen Aktien - "ausgewählten qualifizierten Anlegern" angeboten. Bei entsprechender Nachfrage würde Südzucker auf bis zu 700.000 Stück "Umplatzierungsaktien" aufstocken. Im Rahmen einer zweiten Tranche werden dann Agrana-Streubesitzaktionäre ihre Bezugsrechte ausüben können. Ihnen werden voraussichtlich am oder um den 16. Februar die nicht schon vorabplatzierten Aktien angeboten. Der Angebotspreis für die neuen und alten Umplatzierungsaktien wird voraussichtlich am 1. Februar veröffentlicht. Dieser Preis gilt für das gesamte Angebot. Die Bezugsfrist für Streubesitz-Aktionäre zum Bezug von insgesamt bis zu 103.484 neuen Aktien wird voraussichtlich am 2. Februar beginnen und am 16. Februar enden. Das Bezugsverhältnis beträgt 10 zu 1, für 10 bestehende Aktien bzw. Bezugsrechte kann eine neue Aktie bezogen werden. Die beiden Hauptaktionäre haben sich zu einer sechsmonatigen Lock-up-Periode verpflichtet. Die Emissionsbanken Berenberg, BNP Paribas, Erste Group und Raiffeisen Bank International betreuen das Angebot als Joint Global Coordinators and Bookrunners. Agrana ist das führende Zuckerunternehmen in Zentral- und Osteuropa, im Segment Stärke ein bedeutender Produzent von Spezialprodukten in Europa sowie größter Hersteller von Bioethanol in Österreich. Der Konzern ist außerdem Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen und der größte europäische Produzent von Fruchtsaftkonzentraten. An der Börse ist Agrana 1,7 Milliarden Euro wert. Die Aktie im Prime Market der Wiener Börse gelistet. >>> Zuckerkonzern Agrana auf Rekordhoch und vor Kapitalerhöhung (APA) 2017-02-01 06:07 diepresse.com 24 /100 "Ändere-dein-Passwort-Tag": Passwortwechsel Pro und Contra Ist es sinnvoll, sein Passwort regelmäßig und vorsichtshalber zu ändern? Was in einigen Firmen verpflichtent ist, ist in Security-Kreisen umstritten. Unter Umständen kann das sogar kontraproduktiv sein. In einer aktuellen Pressemeldung zum "Ändere-dein-PasswortTag" des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist hauptsächlich von individuellen und komplexen Passwörtern die Rede. Die Änderung eines Kennwortes empfiehlt das BSI nur für den Ernstfall; also wenn klar ist, dass ein Online-Dienst Opfer einer Hacker-Attacke geworden ist. Lesen Sie dazu auch: Passwort-Schutz für jeden Kommentar: Warum 123456 als Passwort okay ist In einigen Firmen gibt es die Vorschrift, dass Mitarbeiter regelmäßig ihr Passwort ändern müssen. Das kann unter Umständen hilfreich sein, wenn zum Beispiel ein Netzwerk bereits kompromittiert ist: Durch den regelmäßigen Passwortwechsel sperrt man Angreifer immer wieder aus. Doch der britischen Communications Electronics Security Group (CESG), eine Abteilung des Nachrichtendiensts GCHQ, zufolge , führe das in der Praxis nicht zu höherer Sicherheit. Mitunter könnte eine derartige Anordnung sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen: Damit man sich Passwörter einfacher merken kann, neigt man dazu, das gleiche Passwort für mehrere Dienste zu verwenden oder Passwörter nur minimal zu ändern. Ein zwangsweise neu gewähltes Passwort ähnelt also oft dem vorherigen. Passwörter können an vielen Stellen ein Sicherheitsproblem sein – doch nicht immer ist der Nutzer mit seinem schwachen Kennwort Schuld. Vielmehr sollte man die Anbieter von OnlineDiensten in die Pflicht nehmen, Passwörter auf ihren Servern sicher abzulegen. Schließlich vertraut man den Diensten seine persönlichen Daten an. Oft liegen Passwörter dort im schlimmsten Fall im Klartext oder nur unzureichend geschützt, etwa mit den schon lange als unsicher geltenden Hash-Verfahren MD5/SHA1. Für einen effektiven Kennwort-Schutz sollte bcrypt oder PBKDF2 zum Einsatz kommen. Zudem sollten Anbieter von Online-Diensten ihre Passwortfelder effektiver vor Brute-ForceAngriffen schützen. Etwa das Verzögern vor einer erneuten Passwort-Eingabe nach einer Fehleingabe bewährt sich an dieser Stelle. Zudem gibt es schwache Passwort-ResetMechanismen, über die man Passwörter abfangen könnte. ( des ) 2017-02-01 06:00 Dennis Schirrmacher www.heise.de 25 /100 Finanzmarktaufsicht knöpft sich die Voestalpine vor Die Finanzmarktaufsicht (FMA) prüft die Informationspolitik der voestalpine rund um deutlich gestiegene Investitionskosten für ein Werk in Corups Christi, Texas, hieß es Dienstagabend in der "ZiB2". Die Investition war 2012 mit 550 Millionen Euro (742 Millionen USDollar) veranschlagt. Diese Woche hat die Voest bekanntgegeben, dass die Kosten nach aktuellem Kurs wohl bei 930 Millionen Euro (990 Millionen Dollar) liegen dürften. Eine offizielle Mitteilung nach Börsenregeln (adhoc) hat es zu dieser Kostensteigerung nicht gegeben, moniere nun die FMA. Voestalpine-Chef Wolfgang Eder sagte am Dienstagabend vor Journalisten ohne über eine FMA-Prüfung zu sprechen, dass die Voest seit 2015 "immer wieder auf Kostensteigerungen hingewiesen" habe. Auch die Hauptversammlung sei informiert worden. Ursache für die massive Kostensteigerung - in Dollar ein Drittel, in Euro 70 Prozent gebe es mehrere kleinere. Darunter schlechtes Wetter in der Bauphase, steigende Kosten, weil in der Gegend massiv investiert werde, aber auch Änderungen bei der Regulierung, die zu Adaptierungen des Projekts führten. Investoren hätten immer in Dollar kalkuliert und die Kostensteigerungen seien bereits eingepreist, so Eder. Auch hätten weder Analysten noch Investoren reagiert, nachdem die Voest Zahlen für die Kostensteigerung veröffentlicht hatte. Weder im Jahresergebnis noch im Ergebnis für das dritte Quartal, das in einer Woche ansteht, erwartet Eder wegen der nun höheren Kosten für das Werk in Corpus Christi Veränderungen gegenüber den Ankündigungen. (APA) 2017-02-01 05:57 diepresse.com 26 /100 Israel plant Bau Westjordanland weiterer 3000 Wohnungen im Erneut hat Israel den Bau Tausender Wohnungen im Westjordanland angekündigt. Das berichtet die "Haaretz" unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump hat Israel den Siedlungsbau ausgeweitet. Die israelische Regierung hat den Bau Tausender neuer Wohnungen in Siedlungen im besetzten Westjordanland genehmigt. Dies berichtete die Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf eine Mitteilung des Verteidigungsministers Avigdor Lieberman. Insgesamt gehe es um 3000 neue Wohnungen, von denen 2000 sofort errichtet werden dürften. Es war die dritte Ankündigung für mehr Wohnungsbau seit der Amtsübernahme von USPräsident Donald Trump vor knapp zwei Wochen. Trump hatte schon im Wahlkampf deutlich gemacht, dass er anders als Vorgänger Barack Obama den israelischen Siedlungsbau in den Palästinensergebieten weniger kritisch sieht. Schon jetzt leben mehr als 300.000 Israelis in mehr als 200 Siedlungen im Westjordanland, hinzu kommen mehr als 200.000 in Ost-Jerusalem. Die Besiedlung gilt als eines der großen Hindernisse für einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. 2017-02-01 05:56 tagesschau.de www.tagesschau.de 27 /100 Apple glänzt mit iPhone-Rekord und 17,9 Milliarden Dollar Gewinn Apple hat mit seinem neuen iPhone gepunktet und damit den jüngsten Negativtrend gebrochen. Im wichtigen Weihnachtsquartal verkaufte der Konzern mit 78,3 Millionen Smartphones 3,5 Millionen mehr als ein Jahr zuvor und auch mehr als von Experten erwartet. Der Umsatz legte im ersten Geschäftsquartal um 3,3 Prozent zu auf 78,4 Milliarden Dollar. Damit übertraf der US- Technologiekonzern nicht nur die Prognosen von Analysten, sondern auch die eigenen. "Wir haben mehr iPhones verkauft als jemals zuvor", sagte Apple-Chef Tim Cook am Dienstag. Auch die Quartalserlöse erreichten einen Rekord. Am Markt kamen die Zahlen gut an, die Aktie des wertvollsten börsennotierten Unternehmens kletterten im nachbörslichen Handel um über drei Prozent. Apple ist stark abhängig vom iPhone. Es steht für etwa zwei Drittel der gesamten Erlöse. Zuletzt hatten sich die Geschäfte durchwachsen entwickelt. In den ersten drei Quartalen war der Umsatz jeweils rückläufig gewesen. Zum Jahresschluss wollte das Management dieser Entwicklung ein Ende setzen. Dazu setzte es auf das neue iPhone und insbesondere auf das größere iPhone 7 Plus. Größere Geräte bringen in der Regel auch mehr Gewinn. Der Überschuss fiel nur noch um 2,7 Prozent auf 17,9 Milliarden Dollar. Im Vierteljahr zuvor war er noch um fast ein Fünftel eingebrochen. Das Weihnachtsquartal war das erste volle Quartal in dessen Bilanz das neue Gerät einfließt. Es kam erst zwei Wochen vor Ende des dritten Quartals auf den Markt. In China konnte Apple den Trend allerdings noch nicht umkehren. Dort brachen die Umsätze um zwölf Prozent ein. Dennoch zeigte sich Finanzchef Luca Maestri zufrieden. Im Allgemeinen werden weniger Smartphone nachgefragt. Zudem gibt es billigere Konkurrenzprodukte. Möglicherweise hat Apple auch von den Problemen des SmartphoneMarktführers Samsung profitiert. Die Südkoreaner hatten nach Bränden beim neuen Galaxy Note 7 das Gerät aus dem Verkehr gezogen und den Verkauf dauerhaft gestoppt. Es sollte eigentlich Apples neuem iPhone Kunden abjagen. Für das zweite Geschäftsquartal erwartet Apple Auswirkungen des starken Dollar, der die Produkte im Ausland teurer macht. Die Erlöse sollen zwischen 51,5 und 53,5 Milliarden Dollar liegen. Analysten und Investoren warten nun bereits auf das iPhone zum 10-jährigen Jubiläum. Sie gehen davon aus, dass die neuen Geräte fortschrittliche OLED-Displays erhalten, ohne Kabel aufzuladen und mit weiter entwickelter Touchscreen-Technologie ausgestattet sind. (Reuters) 2017-02-01 05:42 diepresse.com 28 /100 VW: Warum Manager hohe Abfindungen bekommen Zwölf Millionen Euro für Ethikchefin HohmannDennhardt, 17,5 Millionen für Ex-Chef Winterkorn. Warum bekommen ehemalige VW-Vorstände so viel Geld? Wieder einmal also eine bemerkenswerte Summe bei Volkswagen. Mit seinen 17,5 Millionen Euro pro Jahr hatte VW-Chef Martin Winterkorn vor sechs Jahren eine große gesellschaftliche Debatte ausgelöst über die Angemessenheit bei Gehältern. Nun lässt sich die Managerin Christine Hohmann-Dennhardt , die angetreten war, den in der Ära Winterkorn entstandenen Dieselskandal aufzuräumen, zwölf Millionen Euro auszahlen. Ein Jahr Arbeit, dann die angeblich einvernehmliche Trennung - und dafür zwölf Millionen Euro? Einen "ganz normalen Vorgang" nennt die Managerin es. Verträge müssten eben erfüllt werden, sagt die frühere Verfassungsrichterin. Sie kennt sich aus mit Paragrafen und Recht. Für fast alle der etwa 600 000 Beschäftigten bei Volkswagen und für die allermeisten Beschäftigten in der Privatwirtschaft ebenso wie beim Staat sind zwölf Millionen Euro eine astronomische Zahl. VW schreibt zu den Gehältern seiner Manager: "Die Höhe der Vorstandsvergütung soll im nationalen und internationalen Vergleich angemessen und attraktiv sein. " Und damit auch die Abfindung im Falle eines vorzeitigen Ausscheidens. Die meisten deutschen Firmen dieser Größenordnung bezahlen ihre Manager weiter, auch wenn man sich früher trennt als geplant und man den Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen auflöst. Hohmann-Dennhardt hatte VW als Vorstand für Recht und Integrität bei der Bewältigung der Abgasaffäre helfen sollen. Sie war aber auch eine, die vielleicht zu sehr aufräumen wollte. Jetzt also die Trennung wegen "unterschiedlicher Auffassungen über Verantwortlichkeiten". Vorstandsjobs in der Industrie sind wie Trainerposten im Profisport befristet und oftmals Schleudersitze. Daher beharrt jeder Manager wie auch Trainer darauf, bei einer vorzeitigen Ablösung ausbezahlt zu werden. Der Vertrag von Hohmann-Dennhardt bei VW läuft noch bis Ende des Jahres 2018. Der Autokonzern muss bis dahin alles zahlen, was festgeschrieben ist. Das gilt nicht nur für das Grundgehalt, sondern offenbar auch für die voraussichtlichen Boni, die sich am Erfolg des Unternehmens bemessen und bei VW-Spitzenmanagern bis zu 75 Prozent des gesamten Jahresgehalts ausmachen. Diese Boni werden bei solchen Trennungen normalerweise für die Zukunft hochgerechnet, anhand früherer Zahlen. Für das Jahr 2015 haben die VW-Vorstandsmitglieder im Schnitt etwa drei Millionen Euro kassiert - trotz Abgasaffäre. VW-Chef Matthias Müller zum Beispiel erhält 1,1 Millionen Euro Fixgehalt, plus 3,6 Millionen Euro Bonus - zuzüglich Rentenanspruch. Nach lautstarker öffentlicher Diskussion hatte sich der Vorstand mit dem Aufsichtsrat im vergangenen Jahr darüber verständigt, dass das Unternehmen 30 Prozent der Boni einbehält. Als Zeichen der Solidarität in Zeiten der Dieselkrise, gewissermaßen. Allerdings werden diese einbehaltenen Millionen bei einer guten Entwicklung des Aktienkurses doch noch ausgezahlt. Das lässt sich dem Geschäftsbericht für das Jahr 2015 entnehmen. Der für 2016 liegt noch nicht vor und damit keine Details zu Hohmann-Dennhardt, die ihren Job bei VW ja erst am 1. Januar 2016 angefangen hatte. Ihr stehen laut VW noch knapp zwei Jahresbezüge zu, inklusive Boni, das dürfte dem Vernehmen nach etwa sechs Millionen Euro ergeben. Hinzu kommen Ansprüche der Juristin, die sie zuvor als DaimlerVorstand erworben hatte. Dort hatte Hohmann-Dennhardt bei den Aufräumarbeiten einer Schmiergeldaffäre geholfen und war dann vorzeitig ausgeschieden, um auf Wunsch von VW nach Wolfsburg zu wechseln. Bei Daimler gingen der ehemaligen SPDPolitikerin durch den Ausstieg Ansprüche auf Aktien verloren, die sie später bekommen hätte. Das musste VW ausgleichen, um Hohmann-Dennhardt zu bekommen. Macht noch einmal viel Geld - und ergibt insgesamt gut zwölf Millionen Euro. Die Übernahme von vorhergehenden Ansprüchen ist in Manager-Kreisen in der Tat normal. Ansonsten bleiben die Manager, die ein Konzern holen möchte, eben beim alten Arbeitgeber. Ein Vergleich mit der Fußballbranche und deren Transfergelder liegt auch hier nahe, trifft aber nicht zu: In der Industrie erhalten die vorherigen Arbeitgeber bei vorzeitigen Wechseln keine Ablösesummen. 2017-02-01 07:31 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 29 /100 Haus der Kunst: Kunst ist stärker als NS-Geschichte Mit dem Haus der Kunst soll nicht zum ersten Mal ein Nazi-Ort mit den Mitteln der Architektur quasi neutralisiert werden. Aber der Bau in München steht vor einer ganz besonderen Aufgabe. Man muss ihnen dankbar sein, schon jetzt: dem Architekten David Chipperfield, der das Münchner Haus der Kunst renovieren und umbauen soll, und dem Hausherrn Okwui Enwezor, der in dem einstigen NaziBau als Direktor amtiert. Ersterer hat jüngst im Landtag seinen Entwurf erläutert, der Letztere hat am Samstag in der SZ dargelegt, was er sich von einem umgebauten Haus erhofft. Chipperfield will einen Parkplatz verlegen, das Innere sanieren, hinter dem Bau und womöglich auch davor Bäume fällen, kurz: die Architektur sichtbarer machen. Dieser Plan wirft Fragen auf, die nur scheinbar auf München beschränkt sind. In Wahrheit betreffen sie mindestens Deutschland, wenn nicht alle Länder, in denen noch Unrechtsarchitektur steht, und das sind eine ganze Menge. Wer wäre da nicht dankbar? Es wird nicht mehr lange dauern, dann dürften die steinernen Zeugnisse der Nazi-Zeit in ihrer dahinbröselnden Monumentalität eine neue, weit größere Bedeutung bekommen. Die letzten Zeitzeugen sterben. Sie allein konnten mit ihren Erzählungen die Verbindung zwischen der moralisch neutralen Dingwelt der Diktatur und der menschlichen Qual, die sich darin abspielte, herstellen. Die nächste Generation Jugendlicher wird sie nicht mehr erleben. Sie wird angewiesen sein auf Dokumente, Objekte, Orte, sie wird die emotionale Dimension mithilfe von Tagebüchern oder Filmaufnahmen rekonstruieren müssen. Sie hat es schwerer. Wie kann es ihnen das Haus der Kunst leichter machen? Ein Bau, der Hitler ganz besonders am Herzen lag, der nicht als Ort des Opfergedenkens Empathie auslösen kann - wie Dachau oder andere KZ-Gedenkstätten- , sondern der, wie so viele Gebäude in diesem Bezirk Münchens, ein Täter-Ort ist, zumal einer, der ausgerechnet die Kunst in den Dienst eines Menschheitsverbrechens stellte? Das Umbau-Projekt nun betrachtet das Haus der Kunst - die Linden, die Treppen, die "Ehrenhalle" - als eine Art Hülle, während die Kunst ihren Missbrauch durch die Nazis umkehrt und nun emanzipatorisch wirkt: Kunst ist stärker als NSGeschichte. Es ist, das muss man einräumen, nicht das erste Mal, dass ein belasteter Ort durch ideologische Umwidmung neutralisiert werden soll. In Nürnberg erfüllen die Autorennen und Konzerte auf dem Reichsparteitagsgelände eine ähnliche Funktion. Es sei ihm ein Bedürfnis gewesen, das Gelände zu "entweihen", sagte Bob Dylan 1978 dort. Nur: Wer beurteilt, ob die Entweihung gelungen ist? Experten? Anwohner? Touristen? Solche Fragen haben sich nie eindeutig beantworten lassen, und ihre Komplexität, das zeigt das Haus der Kunst, steigt mit jedem Jahr. Chipperfield und Enwezor - Brite der eine, gebürtiger Nigerianer der andere - werfen in gewisser Hinsicht einen Blick von außen auf das Haus und seine Geschichte, und das ist sehr aufschlussreich. Ohnehin empfinden Außenstehende oft deutlicher, dass manche Gedenkrituale nicht mehr die nötige historische Vermittlung leisten. In einer Zeit, in der die hechelnde Rechte die Kultur der Erinnerung gern ganz entsorgen will, sollte man solche Hinweise ernst nehmen. Denn nicht nur nachfolgende Generationen leben mit der wachsenden Distanz zur NS-Zeit. Viele Migranten und Flüchtlinge haben bestenfalls lückenhafte, schlimmstenfalls bizarr verzerrte Vorstellungen von jenen Jahren. Zugleich bringen Syrer, Iraker, Afghanen eigene Erinnerungen mit, Erfahrungen von kollektivem Leid oder gemeinsamer Schuld, Erzählungen von Massakern und Verrat. Auch sie sind Außenstehende, auch sie müssen sich mit einer Geschichte auseinandersetzen, die nicht die ihre ist, deren emotionale Dimension sie bestenfalls rekonstruieren können. So rührt die Abwehr von Chipperfields Entwurf auch daher, dass sich Erinnerung eben doch nur historisch faktisch vermitteln lässt - aber nicht mit ihren Widersprüchen aus Schuld und Scham, zeigen und verbergen. Eine Ausnahme ist Deutschland dabei im Ausmaß des Verbrechens, doch nicht nur hier werden unterschiedliche Menschen der Untaten unterschiedlich gedenken. Ein weißer Europäer wird den Besuch von Nelson Mandelas Zelle auf Robben Island immer anders empfinden als ein schwarzer Afrikaner. Jeder Plan für das Haus der Kunst, der auch nur im mindesten nahelegt, dass es Hitlers Absichten mit dem Bau vollendet, ist für ein Land, eine Stadt mit dieser Geschichte unannehmbar. Das gilt auch für Chipperfield. Geschichte formt die Menschen, sie formt Gesellschaften, sie lässt sich erzählen und begreifen, aber nicht übertragen. Sie ist, und an dieser Stelle dürfen die Rechten ruhig aufheulen, der Kern der Identität. 2017-02-01 07:31 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 30 /100 Deutsche Doppelstaatler dürfen wohl doch in USA reisen Beim umstrittenen, von USPräsident Donald Trump per Dekret verfügten Einreiseverbot ist für deutsche Doppelstaatler eine "Lösung" gefunden. "So wie es aussieht, immerhin eine gangbare Lösung für Doppelstaatler", teilte das Auswärtige Amt auf Twitter ohne Angaben von Einzelheiten mit. US-Heimatschutzminister John Kelly äußerte sich ähnlich. Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft dürften einreisen, wenn sie einen Pass aus einem als nicht problematisch eingestuften Land besäßen. Dies gelte für alle EU-Länder, teilte EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos mit. "Ich hatte ein konstruktives und nützliches Telefonat mit Heimatschutzminister John Kelly", schrieb der Grieche. "Ich bin froh, dass diese Frage der doppelten Staatsbürgerschaften von EU-Bürgern gelöst ist. " Zuvor hatte der Regierungs-Koordinator Jürgen Hardt (CDU) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) gesagt, dass das Einreiseverbot für deutsche Doppelstaatler nicht mehr bestehe. "Die Einreisevoraussetzungen für Doppelstaatler wurden in den ursprünglichen Modus zurückgeführt", sagte Hardt dem RND nach Gesprächen mit Vertretern des USAußenministeriums. Hardt ist Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. "Deutsche, die auch einen Pass der sieben vom Einreisebann betroffenen muslimischen Länder haben, können ab sofort wieder ein Einreisevisum zu den bisherigen Bedingungen beantragen", sagte Hardt weiter. Es gelte die Rechtslage vor dem Erlass des Einreise-Dekrets durch US-Präsident Donald Trump. "Die betroffenen 130 000 Deutschen können ihr Visum zu den bisherigen Bedingungen beantragen. " Nach Angaben von Hardt wurde das Dekret in der Praxis deutlich entschärft. Dennoch bleibe es "eine politisch falsche Maßnahme". Betroffen von Trumps Anordnung sind Staatsbürger der Länder Irak, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Syrien und Jemen. Der US-Präsident hatte angeordnet, dass Bürger dieser mehrheitlich muslimischen Länder für 90 Tage keine Visa erhalten. Diese Regelung galt nach Angaben des Auswärtigen Amts grundsätzlich auch für deutsche Staatsbürger, die zusätzlich eine dieser Staatsangehörigkeiten besitzen. Auf der Website der US-Botschaft in Deutschland hieß es aber auch am Dienstagabend weiterhin: "Wenn Sie ein Staatsbürger eines dieser Länder sind oder die doppelte Staatsbürgerschaft in einem dieser Länder haben", könnten derzeit keine Visa beantragt oder erteilt werden. 2017-02-01 07:31 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 31 /100 Ein Nachbar leistete erste Hilfe | Mann flüchtet brennend aus seinem Haus Dortmund – Bei einem Brand in einem Wohnhaus der Tannenstraße im Stadtteil Hombruch sind in der Nacht zu Mittwoch drei Menschen verletzt worden, einer davon schwebt in Lebensgefahr. Den Rettungskräften vor Ort bot sich ein schockierendes Bild. Aus dem Erdgeschoss der Haushälfte schlugen Flammen. Ein Mann hatte sich brennend aus dem Haus auf die Straße gerettet. Ein Nachbar und ein eintreffender Polizist löschten ihn, leisteten erste Hilfe bis der Notarzt vor dem Haus eintraf. Der Mann kam mit schweren Verbrennungen in eine Bochumer Klinik, die auf Brandverletzungen spezialisiert ist. Er schwebt in Lebensgefahr. Das Feuer war laut Feuerwehr gegen 1 Uhr morgens in einer Wohnung in dem zweigeschossigen Gebäude im Stadtteil Hombruch ausgebrochen. Zwei weitere Bewohner wurden leicht verletzt. Die Flammen konnten erst gegen 3.30 Uhr gelöscht werden. 40 Einsatzkräfte waren vor Ort. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei die Brandursache. Folgen Sie BILD_LA auf Twitter PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-News! Ihr persönliches BILD.de: Folgen Sie diesem Thema und verpassen Sie keinen neuen Artikel. So funktioniert's! 2017-02-01 07:31 www.bild.de 32 /100 Fed entscheidet erstmals in der Ära Trump über Leitzins Washington (dpa) Erstmals in der Präsidentschaft von Donald Trump gibt an diesem Mittwoch der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) seine Zinsentscheidung bekannt. Eine erneute Anhebung des Leitzinses nach der jüngsten Erhöhung im Dezember wird nicht erwartet. Allerdings steht die Fed mit ihrer den oppositionellen Demokraten nahestehenden Chefin Janet Yellen unter Druck. Trump hatte im Wahlkampf bemängelt, die Fed sei vom Weißen Haus gelenkt und erhöhe die Leitzinsen aus politischen Überlegungen heraus nicht schnell genug. Nach seiner Wahl schwenkte er allerdings um und erklärte, der Dollar sei zu stark und belaste somit US-Exporte. Die Notenbank erklärte mehrfach, sie sei eine unabhängig agierende Institution und sei bei ihren Entscheidungen lediglich an die definierten Ziele der US-Geldpolitik gebunden. Diese sind ein Höchstmaß an Beschäftigung und eine moderate Preissteigerung von rund zwei Prozent. (dpa) 2017-02-01 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 33 /100 Gutachter: Kastanien in Göggingen schwer geschädigt Drei große Kastanien an der früheren Pizzeria Rossini in Göggingen gelten als prägend fürs Stadtbild. Ein Sachverständiger kam jedoch zu dem Ergebnis, dass die Bäume in der Butzstraße durch falsche Rückschnitte stark geschädigt sind. Auch mit einer guten Pflege seien sie nur noch kurz- bis mittelfristig zu erhalten. Wie geht es weiter? Das Gutachten wurde in Zusammenhang mit einem neuen Bauvorhaben erstellt. Ein privater Investor plant dort eine Wohnanlage. Laut Umweltreferent Reiner Erben sind die genauen Pläne noch nicht bekannt. Er rechnet aber damit, dass die Bäume gefällt werden müssen. (eva) 2017-02-01 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 34 /100 Burnout: Und wer sorgt sich um die Seelsorger? Dietrich Tiggemann war dann mal weg. Von heute auf morgen. Seine neunmonatige Auszeit nutzte der evangelische Pfarrer aber nicht zum Pilgern à la Hape Kerkeling. Ein psychischkörperlicher Erschöpfungszustand – auf Neudeutsch Burnout – zog ihn vor drei Jahren völlig aus dem Verkehr. „Obwohl nichts weh getan hat, war das eine ganz schlimme Zeit“, sagt der knapp 60-Jährige rückblickend. Und dann beginnt der gebürtige Gelsenkirchener eine Geschichte zu erzählen, die erst mal gar nicht mit dem kräftigen Mann mit dem Rauschebart und dem Ring im linken Ohrläppchen in Einklang zu bringen ist: „Ich habe gearbeitet und gearbeitet und irgendwann bin ich zuhause gesessen und habe nur noch geheult.“ Was dann kommt, geschieht alles ohne sein Zutun. Familie und Freunde übernehmen die Regie. „Sie haben mich zum Arzt getragen, die Vertrauenspfarrerin und den Dekan eingeschaltet, der mich dann aus dem Dienst genommen hat.“ Dagegen habe er sich erst mal gewehrt: „Der Beruf ist doch ein Lebensfaktor für mich.“ Nach Aufenthalten in einer therapeutischen Rückzugsstätte der evangelischen Kirche – dem Haus „Respiratio“ im Fränkischen –, in einer Reha-Einrichtung sowie zuhause im Augsburger Stadtteil Kriegshaber beginnt Tiggemann nach neun Monaten über eine Wiedereingliederung stundenweise zu arbeiten, um dann einige Zeit später auf eigene Verantwortung wieder voll seine Arbeit in der Gemeinde St. Thomas aufzunehmen. Er sagt: „Ich weiß, dass ich schon wieder weit über das hinaus arbeite, was richtig ist. Und ich muss gewaltig aufpassen, weil ich schon wieder am selben Punkt angelangt bin wie vor drei Jahren. Mit dem Unterschied, dass ich mir dessen bewusst bin.“ Und dass er weiterhin ärztlich und therapeutisch betreut werde. Kein Einzelfall Dietrich Tiggemann ist kein Einzelfall. Wer in die Internet-Suchmaschine die Wörter „Pfarrer“ und „Burnout“ zusammen eingibt, erhält ungezählte Treffer und Überschriften wie „Die Hirten sind müde“. Das Portal Evangelisch.de meldet, dass jeder fünfte Pfarrer betroffen sei und 60 Wochenstunden gang und gäbe seien. Tiggemann korrigiert diese Zahl noch nach oben. In seiner Ordinationsurkunde stehe, dass ein Pfarrer an sieben Tagen pro Woche 24 Stunden im Dienst zu sein habe. Seit einem halben Jahr gibt es in der evangelischen Kirche allerdings ein Gesetz, das eine Wochenarbeitszeit von maximal 48 Stunden festsetzt. Der Pfarrer lächelt und sagt: „Die Kollegen gehen damit höchst unterschiedlich um.“ Es ist nicht nur die Arbeitszeit, die an die Substanz geht. Als Hauptproblem sieht Tiggemann die fehlende Vorbereitung auf die Vielfalt der Aufgaben. „Das Praktische kommt in unserer Ausbildung zu kurz“, sagt er. „Wir müssen Dinge wuppen, die nicht unser Ding sind, zum Beispiel Haushaltspläne aufstellen.“ Dass der 59-Jährige trotz allem vom Pfarrerdasein als „einem der schönsten Berufe“ spricht, verdankt er dem Rückhalt seiner Frau und seiner beiden Töchter („Ohne sie wäre ich weg vom Fenster“) und seiner Gemeinde: „Die hat meinen Ausfall ganz bravourös aufgefangen.“ Durch seinen offenen Umgang mit dem Ausgebranntsein habe er zudem von vielen Menschen erfahren, dass sie in einer ähnlichen Situation stecken wie er. „Burnout ist kein Phänomen der Kirche, sondern unserer Zeit.“ Hörsturz vor 15 Jahren Und dennoch: Auch Gerhard Groll, Tiggemanns katholischer Amtsbruder in Kriegshaber, hat am eigenen Leib erfahren, dass starke berufliche Belastung den Körper streiken lässt. Vor mehr als 15 Jahren erlitt er einen Hörsturz. „Auf einem Ohr war ich damals taub, dann kam der Tinnitus“, sagt der Leiter der Pfarreiengemeinschaft St. Thaddäus/Heiligste Dreifaltigkeit. Er habe ein „saumäßiges Glück“ gehabt, dass die Beschwerden wieder völlig abgeklungen seien – auch dank des Verständnisses seines Vorgesetzten und einer mehrwöchigen Auszeit auf Madeira. Im Nachhinein ist der Pfarrer froh über diesen „Schuss vor den Bug. lch habe gelernt, dass ich nicht unverletztlich bin.“ Groll traf der Warnschuss zu einer Zeit, als das Wort Burnout noch nicht in aller Munde war. Auch heute würde er nicht sagen, dass er damals an diesem Erschöpfungszustand gelitten habe. Zugleich betont er: „Latent gefährdet ist man immer.“ Groll muss nicht nur drei Kirchen, zwei Kindertagesstätten, eine Sozialstation, einen Friedhof mit insgesamt rund 80 Mitarbeitern und zahlreichen Ehrenamtlichen managen. Er musste auch Zeiten durchstehen, in denen ihm der Wind gewaltig ins Gesicht blies. Etwa, als die Gemeinde Heiligste Dreifaltigkeit wegen der Abrisspläne für das Pfarrzentrum auf die Barrikaden ging. Diese Monate sind an dem auf den ersten Blick robusten und sasloppen Geistlichen nicht spurlos vorübergegangen. Doch auch hier habe der Rückhalt der Diözese und seiner Freunde geholfen, diese Zeit durchzustehen. Freunde (auch solche, die mit Kirche nichts am Hut haben) sind für Groll als Ausgleich zum Berufsalltag ganz wichtig. Dass er sich als junger Mann fürs Priestertum und gegen eine Familie entschieden hat. beschäftigt ihn heute nicht mehr. Das Alleinsein habe manchmal auch Vorteile, sagt er und schmunzelt. Gleichwohl ist er der Ansicht, dass die Abschaffung des Zölibats ein wesentlicher Punkt wäre, um dem Priestermangel in der katholischen Kirche – und der damit einhergehenden Arbeitsbelastung – entgegenzuwirken. Sieben tage im Dienst Gerhard Groll ist wie Dietrich Tiggemann meist sieben Tage die Woche im Dienst. Um durchzuhalten, schwört er auf seinen Mittagsschlaf. Und im Sommer setzt er alles daran, Termine auf den Vormittag und den Abend zu legen, um an seinem geliebten Eiskanal zum Schwimmen zu gehen. Darüber hinaus hat er die für ihn früher eher lästigen Werktagsgottesdienste als „kleine Auszeit im Alltag“ schätzen gelernt und achtet darauf, dass auf eine Woche mit vielen Abendterminen eine ruhigere Phase folgt. „Es kostet Energie, nein sagen zu können“, betont der 53-Jährige. Auch Tiggemann muss lernen, nein zu sagen. Lernen, sich Pausen zu nehmen, etwa zum Atemholen mit dem neuen Salutogenese-Programm der evangelischen Kirche. Und da wäre noch der Traum von einem dreimonatigen Sabbatical, einer bewussten, längeren Auszeit. Die Aussicht darauf hält ihn aufrecht. „Doch vor 2018 schaffe ich das sowieso nicht.“ Denn auch bei den Protestanten macht sich immer stärker ein Phänomen bemerkbar, das man bislang vor allem den Katholiken zuschrieb: Priestermangel. 2017-02-01 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 35 /100 Internationale Spielwarenmesse beginnt in Nürnberg Nürnberg (dpa) - Die globale Spielzeugbranche stellt sich von heute an auf der Spielwarenmesse in Nürnberg dem Fachpublikum vor. Mehr als 70 000 Besuchern aus rund 120 Ländern wollen die Unternehmen ihre Neuheiten und Produkte zeigen. Die Schau ist nach eigenen Angaben das weltweit größte Treffen der Branche. In diesem Jahr haben die Veranstalter für die 68. Auflage drei Haupttrends ausgerufen: Girl Power - für das Selbstbewusstsein von Mädchen, Bewegung und Entspannung sowie Sammeln und Tauschen. Fast ein Drittel (74 Prozent) der Aussteller kommt in diesem Jahr aus dem Ausland, insgesamt werden 2871 Unternehmen da sein - der Spielwarenmesse zufolge ein Höchststand (2016: 2851). Am kommenden Montag geht die Schau mit rund 75 000 Neuheiten zu Ende. Die Spielwarenmesse ist eine reine Veranstaltung für Fachbesucher. (dpa) Mitteilung Spielwarenmesse mit Zahlen 2017-02-01 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 36 /100 Terrorgefahr bereitet Polizisten viel Arbeit Die Arbeit geht so schnell nicht aus. Im Gegenteil: Auch in Augsburg ist die Polizei zuletzt immer stärker gefordert worden. Die Terrorgefahr sorgt dafür, dass bei Veranstaltungen und Großereignissen wie zuletzt dem Christkindlesmarkt mehr Beamte benötigt werden. Gleichzeitig stellen umher reisende Einbrecherbanden die Polizei vor eine Herausforderung. Ermittlungen der Kriminal werden schwieriger und zeitaufwendiger, weil die Täter moderne Technik nutzen – zum Beispiel eine Vielzahl von Handys und verschlüsselte Kommunikation. Bundesweit klagen die Gewerkschaften über einen Berg von Überstunden bei den Polizeibehörden – auch die Polizei in Augsburg ist davon betroffen. Eine Statistik, die unserer Zeitung vorliegt, zeigt, dass die Beamten im Bereich des Augsburger Polizeipräsidiums bis Ende des Jahres 2016 insgesamt 102289 Überstunden angesammelt haben. Damit hatte jeder Beamte in Nordschwaben am 31. Dezember 2016 im Schnitt 60 Überstunden hatte. Damit ist der Berg der Mehrarbeit im Vergleich zu Ende 2015 noch einmal leicht angestiegen. Damals waren es pro Beamter 59 Stunden. Mehr Neueinstellungen Zwar hat die Politik inzwischen reagiert. Die Zahl der Neueinstellung bei der bayerischen Polizei ist deutlich angestiegen. Doch es dauert, bis die jungen Beamten ausgebildet sind und eingesetzt werden können. Noch ist es so, dass nahezu alle Dienststellen unterbesetzt sind. Eine Statistik aus dem Jahr 2015 zeigt auch, dass das Augsburger Präsidium zu den Regionen gehört, in denen besonders viele Überstunden angesammelt worden sind. Nur in Oberbayern und in der Stadt München war die Zahl der Überstunden pro Kopf noch höhrer. München führt die Statistik mit im Schnitt um die 80 Stunden Mehrarbeit an. In München sind es vor allem die Kriminalbeamten, die besonders viel zusätzliche Dienststunden zu stemmen hatten. Das ist auch in Augsburg der Fall. Hier führt in Sachen Überstunden eine Dienststelle mit einem sperrigen Namen, die aber eine wichtige Arbeit erledigt: die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben, kurz KPI-Z. Die um die 70 Ermittler sind in erster Linie zuständig für die Überwachung von Extremisten und für die Bekämpfung von Organisierte Kriminalität. Sie hatten zuletzt einiges an Arbeit, unter anderem durch die gestiegene Terrorgefahr, sagt der Augsburger Polizeisprecher Thomas Rieger. Die Zahl der Überstunden pro Kopf bei der KPI-Z lag Ende vorigen Jahres bei 161 Stunden, 2015 waren es noch 148 Stunden. Zwar gab es in Augsburg im vorigen Jahr keinen islamistischen Anschlag. Doch auch hier leben sogenannte Gefährder, die sich im Fokus der Ermittler befinden. Zuletzt wurde die Zahl der islamistischen Gefährder als „einstellig im unteren Bereich“ angegeben. Der Aufwand bei Ermittlungen ist allerdings hoch. So müssen mitunter eine Vielzahl von Fremdsprachen übersetzt werden. Außerdem ist es wichtig, dass sich die Ermittler ständig Kontakt zu anderen Behörden halten und ihre Erkenntnisse austauschen. 86 Überstunden pro Kopf Ebenfalls stark mit Überstunden belastet ist die normale Kriminalpolizei in Augsburg. Hier waren es am 31. Dezember 2016 pro Kopf 86 Überstunden. Bei den Kripobeamten sammeln sich mitunter schnell Überstunden an, wenn sich ein Fall als schwierig oder komplex herausstellt. Ein Beispiel dafür ist der Fall der beiden ermordeten Frauen im Gersthofer Stadtteil Hirblingen. Die Kripo bildete im Dezember eine 35-köpfige Sonderkommission, die einen direkten Nachbarn als Tatverdächtigen überführte. Beamte der Soko arbeiteten teilweise auch über die Weihnachtsfeiertage. In den Polizeiinspektionen, in denen die Beamten viel auf Streife unterwegs sind, sind die Überstunden zwar nicht ganz so hoch. Das heißt aber nicht, dass der Dienst die Beamten dort nicht ebenfalls stark fordert. Es ist ein anderer Druck. „Die Beamten müssen sich immer wieder gegen Angriffe wehren und sind oft Beleidigungen ausgesetzt“, sagt Polizeisprecher Thomas Rieger. Ein Beispiel für solche fordernden Einsätze ist das Nachtleben in der Innenstadt. Das ist auch ein Grund dafür, weshalb vor allem jüngere Beamte zur Inspektion Mitte gehen, die sich für solche Situationen auch körperlich besser gewappnet sehen. 2017-02-01 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 37 /100 Dutzende Tote und Verletzte | Putins Schergen starten neue Ukraine-Offensive Tote, Verletzte, heftige Gefechte! Es sind die schwersten Kämpfe seit fast zwei Jahren, die Putins pro-russische Kämpfer rund um die ostukrainische Großstadt Donezk vom Zaun gebrochen haben. In der Ostukraine sind bei schweren Gefechten zwischen pro-russischen Verbänden und Einheiten der ukrainischen Armee nach unterschiedlichen Angaben seit Sonntag zwischen 70 und 200 Menschen getötet und verletzt worden. Laut ukrainischer Armee kamen in nur zwei Tagen 45 ukrainische Soldaten ums Leben oder wurden verletzt, auf der Gegenseite habe es mindestens 30 Todesopfer gegeben. Die in Donezk herrschenden Prorussen sprechen sogar von mehr als 150 Opfern auf ukrainischer Seite sowie geringen eigenen Verlusten. Diese Angaben werden allerdings weithin als Propaganda bezeichnet. Auch unter der Zivilbevölkerung gab es nach gegensätzlichen Behauptungen zwischen zehn und 20 Opfer (Tote und Verletzte). Laut ukrainischem Außenministerium stellte sich die Lage am Dienstagmittag so dar: „In den letzten Tagen stand die gesamte Kontaktlinie durch die russischen Besatzungstruppen unter Beschuss. Dabei kamen das Raketensystem BM-21 GRAD, Artillerie mit einem Kaliber von 152 und 122 Millimetern, Granatwerfern mit einem Kaliber von 120 und 82 Millimetern, Panzern und Schützenwaffen zum Einsatz, die laut Minsker Vereinbarungen verboten sind.“ Die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Ivanna Klympush, sagte BILD: Russland wolle „demonstrieren, dass sie einen schwelenden Konflikt kurzerhand zu einer voll ausgewachsene Militäroperation ausweiten können“. Zahlreiche Videos untermauerten die Aussagen. Sie zeigen pro-russische Truppen, die am Dienstag nahe Wohngebieten in der Millionenstadt Donezk Mehrfachraketenwerfersysteme vom Typ BM-21 auf die Nachbarstädte unter ukrainischer Kontrolle abfeuerten. Из жилых районов Донецка из ГРАДов - добавили новое видео https://t.co/MoQVeGKASS pic.twitter.com/UVyIpQRPRb Ein Ziel der Angriffe: die Stadt Awdijiwka, nördlich von Donezk. Hier schlugen bis zu 100 Raketen und unzählige Artilleriegeschosse sein. Als Antwort darauf verhängte der Gouverneur der Region, Pavlo Zhebrivskyi, den Notstand über die Stadt. Man bereite die Evakuierung der 9000 Einwohner vor, sagte Zhebrivskyi in einer Erklärung. Man habe damit begonnen unter schwerem „russischen Beschuss“ körperlich Behinderte und Schwerkranke aus den jeweiligen Einrichtungen der Stadt zu evakuieren. Zehntausende Menschen in der Region seien durch die andauernden Angriffe ohne Strom, Wasser und Heizung – bei -10 bis -18 Grad Celsius. Die Armee bewege derzeit weitere Feldküchen in die Stadt, um die Bevölkerung zumindest notdürftig mit warmer Nahrung zu versorgen. Auch pro-russisches Artilleriefeuer inmitten von Hochhaussiedlungen in Donezk wurde am Montag von Bewohnern gefilmt. #Donetsk city this morning. Several heavy artillery pieces working inside residential area (outgoing!). via Типичный Донецк(VK) #PutinAtWar pic.twitter.com/zR1xZW5bKg Ziel dieser Strategie sei es, ukrainische Gegenschläge auf die Wohngebiete zu lenken, sagte ein polnischer Militärexperte, der anonym bleiben wollte, zu BILD. Diese Strategie gehe teilweise auf. Fakt ist, dass es auch in den von Prorussen gehaltenen Städten Mörser- und Granateinschläge gab. Laut „staatlicher“ Nachrichtenagentur der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ seien am Montag bei diesem Beschuss „ukrainischer Bestrafer“ ein Zivilist getötet und drei verletzt worden. Bilder zeigten Einschlagkrater in denen von der russisch-unterstützten „Volksrepublik“ gehaltenen Stadtteilen. #Pictures Mortar or artillery impact craters in #Donetsk city, kilometers from the front. #Ukraine pic.twitter.com/qzFd0l1ucr Laut Vize-Ministerpräsidentin Ivanna Klympush achte die ukrainische Armee darauf, „jenen Zivilisten zu helfen, die sich selbst in einer ernsten Situation und nahe an einer humanitären Katastrophe befinden“. Zu BILD sagte sie: Die „wichtigste Aufgabe unserer Streitkräfte ist, dem Aggressor entgegenzutreten und ukrainischen Boden vor dessen Angriffen zu schützen, und das werden sie auch weiterhin tun.“ Aufgrund der heftigen Kämpfe musste auch ein geplanter Besuch des dänischen und ukrainischen Außenministers an der Kontaktlinie in der Ostukraine abgebrochen werden: „Wegen des Beschusses kamen wir nicht nach Schyrokyne. Wir haben Einschläge von 152Millimeter-Artillerie gehört, als wir am östlichen Stadtrand Mariupols waren. Weiter ging es dann nicht“, sagte Oleksii Makeiev, politischer Direktor im ukrainischen Außenministerium, der die beiden Minister begleitete, zu BILD. Der dänische Außenminister Anders Samuelsen veröffentlichte ein Video von dem Ort, an dem der geplante Frontbesuch zum Stillstand kam. Darin sind schweren Artillerieeinschläge im Hintergrund klar zu hören. Very concerned about worsening security sit in #Ukraine. All must respect the cease fire & implement #Minsk ! #eupol pic.twitter.com/ggRcjtpo1E Brisant ist der Zeitpunkt, den Putins Schergen für ihre Angriffe im Osten der Ukraine wählten. Die Offensive auf die Stadt Awdijiwka und der schwere Beschuss entlang der Front begann am Sonntagmorgen Ortszeit. Nur Stunden nach dem ersten Telefongespräch von Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Allein in der ersten Angriffswelle der „russischen Terrorverbände“, sagte ein Armeesprecher, seien am Sonntagmorgen fünf ukrainische Soldaten getötet und 13 verwundet worden. Ein ukrainischer Offizieller, der offiziell nicht über das Thema sprechen darf, sagte zu BILD: „Putin testet Trumps Reaktion. Außerdem sendet er eine Nachricht an Angela Merkel, um sie zu erinnern, wer im Donbas das Sagen hat, während unser Präsident Berlin besucht.“ Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach sich am Montag gemeinsam mit Kanzlerin Merkel für eine Umsetzung des Minsker Abkommens in Berlin aus. Beide betonten, dass dies bislang nicht ansatzweise geschehen sei. Poroschenko reiste aufgrund der Kämpfe im Osten seines Landes vorzeitig nach Kiew zurück. Zwar konnte er alle offiziellen Termine wahrnehmen, „der Präsident konnte aber einige Termine außerhalb des offiziellen Aufenthaltsprogramms gestern nicht wahrnehmen“, sagte eine Botschaftssprecherin zu BILD. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, machte gegenüber BILD seiner Empörung über die Angriffe russisch-unterstützter Truppen Luft. Bei den Bombardierungen des Stadt Awdijiwka handele es sich um „Kriegsverbrechen Putins im Donbas“, sagte Melnyk. Melnyk weiter: „Die gezielten Bombardierungen der Zivilisten in diesem verheerenden Ausmaß sind ein weiterer Schlag ins Gesicht unserer deutschen Partner und all jener, die sich um den Frieden in der Ostukraine tatkräftig bemühen.“ Kiew erwarte von der deutschen Bundesregierung, „diesen erneuten Akt der russischen Barbarei auf das Schärfste zu verurteilen und die Ausweitung der Sanktionen gegen das KremlRegime“ zu fordern. Trump telefonierte am Wochenende mit Präsident Putin und Kanzlerin Merkel. Was verraten die Bilder über die Gespräche? Mit dreisten Lügen und Beleidigungen hat das russische Staatsfernsehen zur Hauptsendezeit gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel gehetzt. Auch die stellvertretende Ministerpräsidentin Klympush sagte BILD: „Wir hoffen, dass diese Taten der Russischen Föderation eine klare Reaktion unserer Partner bekommen, die sich sowohl in politischen Erklärungen als auch einem anhaltenden Zusammenhalt vor dem inakzeptablen Verhalten zeigen.“ Russland verletze in der Ukraine „internationale Normen, Werte und Prinzipien“, auf die europäische Nachkriegsordnung gebaut sei. PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-Politik ! 2017-02-01 07:31 www.bild.de 38 /100 Duzdar: „Integrationsjahr ist ein großer Wurf“ Das City-Event in Stockholm war das letzte Rennen vor der alpinen Ski-WM in St. Moritz. Die Siege... Zu dem Unfall kam es beim Tausch eines Fensterrahmens in einem Wohnkomplex im Mariahilfpark. Der Ostdeutsche erlag in der Klinik seinen schweren Verletzungen. Für 490 Euro können künftig alle öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol genutzt werden. Für 100 Euro weniger kann eine Region gebucht werden. Der republikanische Quereinsteiger und Immobilien-Mogul Donald Trump wird der 45. Präsident der USA. Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Nach der enttäuschenden EURO will das ÖFB-Team in der WM-Quali sein wahres Gesicht zeigen. Die Gegner auf dem Weg nach Russland: Wales, Serbien, Irland, Geor... Alle Infos rund um den alpinen Ski-Weltcup. Mit TT.com sind Sie vom Auftakt in Sölden bis zum Weltcup-Finale in Aspen mit dabei. Zahlen, Daten, Fakten inklus... Zu dem Unfall kam es beim Tausch eines Fensterrahmens in einem Wohnkomplex im Mariahilfpark. Der... Für 490 Euro können künftig alle öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol genutzt werden. Für 100 Euro weniger kann eine Region gebucht werden. Ein Defekt beim Umspannwerk Wilten sorgte für einen rund 40-minütigen Stromausfall im Großraum Innsbruck. Für 490 Euro können künftig alle öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol genutzt werden. Für 100 Eur... Die Fronten verhärten sich im Streit um die Einreiseverbote in den USA: Die Demokraten laufen Sturm, der Staat Washington kündigt eine Klage an. Präsident Tr... Ist Trumps Schonfrist abgelaufen? Erstmals gibt es richtig Gegenwind von „Corporate America“ für den neuen Präsidenten der USA. Der republikanische Quereinsteiger und Immobilien-Mogul Donald Trump wird der 45. Präsident der USA. Alexander Van der Bellen hat sich auch in der Stichwahl-Wiederholung gegen Norbert Hofer (FPÖ) durchgesetzt. Die Imster Holzindustrie-Gruppe Pfeifer Holding baut ihre Aktivitäten in Europa aus und peilt heu... RBI-Chef Karl Sevelda spricht sich für Fusionen der Raiffeisen-Landesbanken aus. Widerstand aus den Ländern wird erwartet. Kundl Der Kundler Traktorenhersteller Lindner startet im Februar den Bau der neuen Frankreich-Zentrale in Blotzheim. Mit dem strategisch gut gelegenen Sta... Ein Defekt beim Umspannwerk Wilten sorgte für einen rund 40-minütigen Stromausfall im Großraum In... Zu dem Unfall kam es beim Tausch eines Fensterrahmens in einem Wohnkomplex im Mariahilfpark. Der Ostdeutsche erlag in der Klinik seinen schweren Verletzungen. Ein Foto sorgt auf der Internet-Plattform Reddit derzeit für Furore: Hunderttausende haben sich das Bild von Dutzenden Falken in einem Passagierflieger berei... Das City-Event in Stockholm war das letzte Rennen vor der alpinen Ski-WM in St. Moritz. Die Siege... Der FC Wacker Innsbruck nutzte den letzten Tag der Winter-Transferzeit und verpflichtete Felipe Dorta. Auch international tut sich noch einiges. Am Zeigefinger der rechten Hand entwickelte sich eine Entzündung, die operativ behandelt werden musste. Damit ist die Saison für den Tiroler Biathleten gela... Alle Zahlen, Daten und Fakten rund um die Königsklasse des Motorsports finden Sie in unserem Formel-1-Dossier. 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Das Gewinnspiel ist bereits beendet. 2017-02-01 07:32 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 39 /100 Die Üstra feiert Jubiläum mit Oldtimer-Parade 24 Stunden lang Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte von HAZ.de für 24 Std. 30 Tage lang Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte von HAZ.de monatlich 12 Monate lang Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte von HAZ.de monatlich 24 Monate lang Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte von HAZ.de monatlich Unsere mobilen Produkte Paketpreis, jetzt bestellen. zum Üstra-Chef André Neiß spricht im HAZ-Interview über hohe Fahrgastzahlen, neue Bahnen, die Herausforderungen der Zukunft – und über die Notwendigkeit der Erhöhung der Fahrpreise. 2017-02-01 07:31 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 40 /100 „Eine Preiserhöhung ist nötig“ Stöcken Zwei Männer sterben bei Unfall auf der B6 Fabienne aus Langenhagen Das ist Hannovers BachelorKandidatin Beitrag bei Radio Flora Radiomoderator sympathisiert mit RAF-Trio „Da hab ich ihm eine gelangt“ Mutter schlägt bockiges Kind – und wird bestraft 2017-02-01 07:31 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 41 /100 Team des US-Präsidenten: Trumps innerster Machtzirkel Chefstrategen, Einflüsterer und Verteidiger: Hinter US-Präsident Trump und seinen politischen Entscheidungen stecken mächtige Köpfe. Ein Überblick. US-Präsident Donald Trump ist erst seit knapp zwei Wochen im Amt , doch mit einer Reihe von Exekutiverlassen hat er unter anderem bereits für Chaos bei der Einreise in die USA und für einen diplomatischen Eklat mit Mexiko gesorgt. Hinter seinen Dekreten steht Trumps innerster Kreis an Beratern, die in der Entscheidungsfindung des Präsidenten - so scheint es - auch Minister in die zweite Reihe drängen. Bannon gilt als einer der einflussreichsten Berater Trumps. Der ehemalige Chef des ultrakonservativen Medienkonzerns Breitbart war an jeder wichtigen Entscheidung der vergangenen Tage federführend beteiligt. Der Chefstratege im Weißen Haus steht auf einer Stufe mit dem Stabschef des Präsidenten, Reince Priebus, und hält sich ständig an der Seite Trumps im Oval Office auf. Zusätzlich erhielt Bannon durch ein Memorandum auch noch einen ständigen Sitz im Nationalen Sicherheitsrat des Präsidenten. Politische Beobachter sehen ihn dadurch mit einer ungeheuren Machtfülle ausgestattet, weil er zusätzlich zu allen politischen Entscheidungen auch über alle Fragen der nationalen Sicherheit informiert wird. Ein Privileg, das nicht einmal der designierte Geheimdienstdirektor und der Generalstabschef genießen. Stephen Miller war schon während des Wahlkampfs beratend für das Trump-Lager tätig. Für sein Engagement wurde er von Trump mit dem Posten eines politischen Beraters im Weißen Haus belohnt. Alle bisherigen Reden und politischen Entscheidungen Trumps tragen auch Millers Handschrift. Sein Hauptaugenmerk lag in den ersten Tagen auf dem Thema Einwanderung. Miller und Bannon gelten als Architekten jenes Dekrets, mit dem Trump ein Einreiseverbot für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Staaten verhängte. Als in den Stunden nach der Verfügung Chaos an den Flughäfen ausbrach, weil Reisende aus den betroffenen Staaten festgenommen wurden, war es Miller, der den nächtlichen Krisenstab leitete. Journalist Joe Scarborough vom US-Sender MSNBC sagte, Miller sei auf einem "Machttrip". Jared Kushner hat oft das letzte Wort, wenn Trumps Berater von unterschiedlichen Seiten auf ihn einsprechen, heißt es aus dem Weißen Haus. Und als Familienmitglied - Kushner ist mit Trumps Tochter Ivanka verheiratet - hat er zudem solch ungehinderten Zugang zum Präsidenten in dessen Privaträumen wie wohl noch nie ein politischer Berater zuvor. Im innersten Machtzirkel Trumps gilt er als "Erster unter Gleichen". Er unterstütze Trump bereits, als dessen Kandidatur noch belächelt wurde und sicherte sich so die Gunst des Präsidenten. Kushner kümmert sich im Weißen Haus vorrangig um außenpolitische Themen. Trump deutete bereits an, dass Kushner in den Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern eine Führungsrolle einnehmen könnte. Traditionell ist es die Aufgabe des Stabschefs, die Termine des Präsidenten zu verwalten. Außerdem entscheidet er, wer ins Oval Office vorgelassen wird und wer nicht. Reince Priebus bekleidet damit eines der einflussreichsten Ämter im Weißen Haus. Allerdings beschnitt Trump den Einfluss von Priebus, indem er Bannon auf eine ähnliche Stufe stellte. Während Bannon mit Trump die politischen Entscheidungen wälzt, konzentriert sich Priebus auf die organisatorische Umsetzung. Priebus ist es auch, der dem Präsidenten die Dekrete zur Unterschrift reicht. Für Trump ist er vor allem wegen seiner Verbindungen zum Establishment der Republikanischen Partei wichtig. Priebus war lange Vorsitzender des Republikanischen Nationalkomitees und hat in dieser Zeit enge Verbindungen zu Abgeordneten, Senatoren, Geldgebern und Aktivisten im ganzen Land aufgebaut. Besonders eng ist sein Kontakt zum Vorsitzenden Abgeordnetenhauses und damit mächtigsten Republikaner im Kongress, Paul Ryan. des Zweifelhafte Berühmtheit erlangte Kellyane Conway, als sie in einem Fernsehinterview versuchte, offensichtlich falsche Aussagen des Trump-Lagers in Bezug auf die Amtseinführung als "alternative Fakten" bezeichnete. Die republikanische Strategin schloss sich der TrumpKampagne im vergangenen Sommer als Wahlkampfmanagerin an. Nach dem Wahlsieg ernannte Trump Conway zur Präsidentenberaterin. In den ersten Tagen der Regierung Trump agierte sie oft als das Gesicht der neuen Regierung, trat in Talkshows auf und verteidigte die Entscheidungen des Präsidenten. Conway, die auch Vizepräsident Mike Pence beriet, als der noch Gouverneur von Indiana war, hat sich ein Büro im Westflügel des Weißen Hauses eingerichtet, von wo sie vermutlich auch die Frauenpolitik der neuen US-Regierung mitverantworten wird. 2017-02-01 05:22 tagesschau.de www.tagesschau.de 42 /100 Die Tui-Arena wird zur Recken-Festung Super-Bowl 2017 fröhliches „Heidi“ Houston Ein aus NFL Super Bowl Kaiserkostüm Kunstnebel 2017 und Hallenfußball Spieler und Fans feiern beim Sportbuzzer Masters Drei Gesellschafter steigen aus Allianz von Kind und Roßmann bei Hannover 96? 2017-02-01 07:31 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 43 /100 Schwere Gefechte bei Donezk dauern den dritten Tag an Seit drei Tagen liefern sich die ukrainische Armee und von Russland unterstützte Kämpfer Gefechte in der Ostukraine. Mindestens 13 Menschen wurden getötet. Die Einwohner der Industriestadt Awdiiwka sind bei eisigen Temperaturen ohne Strom und Gas. Unter dem Einsatz von Raketenwerfern und Artillerie liefern sich die ukrainische Armee und von Russland unterstütze Kämpfer heftige Gefechte um die Industriestadt Awdiiwka sechs Kilometer nördlich von Donezk, die von prorussischen Separatisten gehalten wird. Die schweren Kämpfe dauern bereits seit Sonntag an. Mindestens 13 Menschen wurden seitdem getötet und zahlreiche verletzt. Bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad brach die Strom- und Gasversorgung für die bis zu 20.000 Einwohner Awdiiwkas zusammen. "Derzeit gibt es keinen Strom mehr, wir haben keine Lösung für das Heizen gefunden, die Gasleitungen sind zerstört", sagte die ukrainische Armeesprecherin Olena Mokrintschuk. Auch gibt es kein fließendes Wasser. Die Regierung teilte mit, man arbeite an einem Evakuierungsplan für die Einwohner Awdiiwka. Durch Schäden an einer Elektroleitung wurden auch mehr als 200 Kumpel kurzzeitig in einer Kohlemine eingeschlossen. Erst nach mehreren Stunden konnten die Fahrstühle mit Notstromgeneratoren wieder in Gang gebracht und die Arbeiter nach oben geholt werden. Es sind die heftigsten Kämpfe seit Wochen. Vor Weihnachten hatten die Konfliktparteien den Waffenstillstand nochmals bekräftigt. Seitdem war aber die Zahl der Waffenstillstandsbrüche an mehreren Orten wieder gestiegen, so bei der Hafenstadt Mariupol, im Westen von Luhansk und Horliwka. Die schweren Gefechte um Awdiiwka brachen am Sonntag aus, kurz nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie sprachen auch über die Ukraine. Details dazu wurden nicht bekannt. Das US-Außenministerium zeigte sich "tief besorgt" über die Lage und forderte einen sofortigen Waffenstillstand, um eine größere humanitäre Krise zu verhindern. Die EU nannte die Kämpfe einen "eklatanten Verstoß" gegen die am 23. Dezember vereinbarte Waffenruhe. Sie forderte ebenfalls, die Gefechte sofort einzustellen und die Infrastruktur zu reparieren. Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte, es gebe verlässliche Informationen, wonach ukrainische Freiwilligenbataillone im Dienste der Zentralregierung Montagnacht die Frontlinie überquert hätten, um Territorium zu erobern. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko warf den prorussischen Einheiten am Montag bei einem Besuch in Berlin "barbarische Kriegsführungsmethoden" vor. In den Gebieten der Aufständischen würden Waffen in Wohngebieten installiert, damit die ukrainischen Truppen "keine Möglichkeit haben zurückzuschießen", sagte Poroschenko bei einem Treffen mit Bundeskanzerlin Angela Merkel im Kanzleramt. Die Eskalation zeige, dass die Sanktionen gegen Russland in Kraft bleiben müssten. Auf diese Weise könne der "Aggressor" zur Rechenschaft gezogen werden, sagte Poroschenko weiter. Die Ukraine ist besorgt, dass die neue US-Regierung unter Donald Trump einige der Sanktionen lockern könnte, die gegen Russland wegen Moskaus Rolle in der Ostukraine verhängt worden waren. Auch die EU zeigte sich alarmiert über die jüngsten Kämpfe. Von einer Eskalation könnten beide Seiten profitieren, meinte Analyst Wadim Karasjow. "Kiew will die Unterstützung der Trump-Regierung" und müsse deshalb zeigen, dass die Separatisten und der Kreml die Vereinbarungen des Friedensabkommens von Minsk kippten. Der Kreml indes wolle demonstrieren, dass er die Fäden für Frieden oder Krieg in seiner Hand halte. Nach dem Motto: "Wenn die neue US-Regierung Frieden in der Ukraine will, muss sie dafür etwas als Gegenleistung anbieten". 2017-02-01 03:43 tagesschau.de www.tagesschau.de 44 /100 #kurzerklärt: Wofür gibt der Staat wie viel Geld aus? Nutzungsbedingungen Embedding Tagesschau: Durch Anklicken des Punktes „Einverstanden“ erkennt der Nutzer die vorliegenden AGB an. 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Sie werden Bestandteil der Nutzungsbefugnis, wenn der Nutzer den geänderten AGB zustimmt. 2017-02-01 01:43 tagesschau.de www.tagesschau.de 45 /100 Migranten im Parlament Immerhin 20 von 37 Bundestagsabgeordneten mit Migrationshintergrund hat Özcan Mutlu dazu bewegen können, ihre Geschichte zu erzählen. Der grüne Bundestagsabgeordnete aus Berlin berichtet selbst, wie er sich in den ersten Schuljahren in einer „Ausländerregelklasse“ wiederfand, mit so vielen türkischen Kindern, wie er sie „seit unserem Dorf“ in Anatolien nicht mehr „auf einem Haufen“ gesehen hatte. Dass er es dennoch zum Ingenieur brachte, verdankte er „einer engagierten Lehrerin“. Glück gehabt – Cem Özdemir , der die Grünen in den nächsten Bundestagswahlkampf führen wird, hatte es nicht. Ihm trauten die Lehrer in der Grundschule wenig zu, und sein Schulweg führte ihn zu seiner großen Enttäuschung in die Hauptschule. Dass Mutlus Eltern auf der Ehrentribüne des Bundestags ihren Sohn 2013 gerührt dabei beobachten konnten, wie er sein Amt antrat, war für Mutlu ein besonderer Moment. Er mag ihm dabei geholfen haben, mit den Hassbotschaften und Todesdrohungen fertig zu werden, die ihn und andere türkischstämmige Abgeordnete sowohl von rechtsradikalen Deutschen als auch von Türken erreichen. Letztere, als der Bundestag in seiner Armenien-Resolution die Vertreibung und Ermordung von Armeniern durch die Türken am Anfang des 20. Jahrhunderts als „Völkermord“ bezeichnet hatte. Die türkischstämmigen Abgeordneten, ob nun bei den Grünen, der SPD, der CDU oder der Linken, berichten alle von Diskriminierungserfahrungen, die sie geprägt haben. Mutlu schreibt: „Wenn es hart auf hart kommt, bin ich immer noch ,der Türke‘.“ Seine Kollegin Ekin Deligöz, die trotz Abitur und Verwaltungsstudium bei ihrer Einbürgerung gefragt wurde, ob sie überhaupt Deutsch könne, stellt fest, „dass ich mich immer beweisen muss“. Cansel Kiziltepe aus Kreuzberg, die für die SPD in den Bundestag eingezogen ist, bedauert, dass „nichts Selbstverständliches“ darin liege, wenn jemand mit einem türkischen Namen ein öffentliches Amt übernehme, „sondern etwas Exotisches schwingt mit“. Alexander Radwan , der die CSU in Berlin vertritt, sagt, er selbst habe nie Diskriminierung erfahren, aber er habe das „bedauerlicherweise mehrfach beobachten müssen“, wenn der Migrationshintergrund offensichtlicher war. Radwans Vater stammt aus Ägypten. Es gibt aber auch Abgeordnete, bei denen nicht sofort offensichtlich ist, dass sich auch hinter ihrem Namen „die Geschichte einer Grenzüberschreitung verbirgt“, wie das Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) ausdrückt. Swen Schulz zum Beispiel: Der SPD-Politiker aus Hamburg hat eine spanische Mutter – und sieht sich ebenso wenig als Politiker mit Migrationshintergrund wie Kai Whittaker (CDU), dessen Vater Brite ist. Das hat er übrigens mit der SPD-Generalsekretärin Katarina Barley gemeinsam. Gitta Connemann (CDU) hat niederländische Wurzeln, Niels Annen und Daniela DeRidder (beide SPD) haben Familie in Belgien. Ihre Geschichten fügen sich zu einem Mosaik der deutschen Einwanderungsgeschichte. Özcan Mutlu (Hrsg.): Politik ohne Grenzen. Migrationsgeschichten aus dem Deutschen Bundestag. BS Siebenhaar Verlag und Medien, Berlin/Kassel 2016. 224 S., 19,80 €. 2017-02-01 00:51 Dagmar Dehmer www.tagesspiegel.de 46 /100 BKA-Gesetz: Abhören in engen Grenzen 2016 wurde das BKAGesetz vom Verfassungsgericht gekippt. Der Grund: Die Ermittler hätten zu weit in die Privatsphäre von Verdächtigen eindringen können. Nun legt die Koalition ein überarbeitetes Gesetz vor und zieht die Grenzen - etwa beim Abhören - enger. Die Bundesregierung hat geliefert. Bis Mitte 2018 sollte sie das sogenannte BKA-Gesetz überarbeiten. So hatte es das Bundesverfassungsgericht im April vergangenen Jahres gefordert. Schon heute ist die neue Fassung im Kabinett. Das BKA-Gesetz stammt ursprünglich aus dem Jahr 2009. Es geht es darum, dass das Bundeskriminalamt zur Abwehr von Gefahr durch den internationalen Terrorismus vorbeugend aktiv werden kann. Zu den Maßnahmen zählen das Abhören oder gar Filmen in Wohnungen von Verdächtigen, die Durchsuchung von Computern mit Trojanern oder das Abhören von Telefonaten. Das Bundesverfassungsgericht hielt das bisherige BKA-Gesetz in Teilen für verfassungswidrig. Die Botschaft der Juristen: Heimliche Überwachungen von Wohnungen, Computern und Telefongesprächen seien zwar mit dem Grundgesetz vereinbar. Die Eingriffe seien in vielen Bereichen aber unverhältnismäßig und müssten begrenzt werden. Wie sehen die Änderungen der Bundesregierung nun aus? Drei Beispiele: Ein Knackpunkt das Abhören und Filmen in Privatwohnungen von Verdächtigen. "Die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts werden dadurch umgesetzt, dass gerade bei heimlichen Maßnahmen der betroffene Personenkreis enger gefasst wird", sagt CDU-Innenexperte Clemens Binninger. "An den Tatverdacht werden höhere Anforderungen gestellt. " Ganz konkret: Das BKA muss beweisen können, dass die Person, in deren Wohnung abgehört oder gar gefilmt werden soll, auch wirklich verdächtig ist. Der Gesetzestext wird zu diesem Zweck verändert: So soll es künftig keine Wohnraumüberwachung mehr für sogenannte Kontakt- und Begleitpersonen von Verdächtigen geben. Auch der Einsatz von "besonderen Mitteln der Datenerhebung" wird im Gesetz neu gefasst. Gemeint sind zum Beispiel GPS-Sender oder Richtmikrofone, die BKA-Beamten beim Abhören von Verdächtigen einsetzen können - etwa bei der Überwachung von Verdächtigen im Freien. Voraussetzung muss künftig sein, dass es sich bei dem Verdächtigen um eine Person handelt, "bei der bestimmte Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie innerhalb eines übersehbaren Zeitraums auf eine zumindest ihrer Art nach konkretisierte Weise eine Straftat (...) begehen wird". So heißt es im neuen Gesetzentwurf. Die Ermittler werden also erst einmal nachweisen müssen, dass der Verdächtige auch wirklich eine Straftat begehen will. Im Praxistest dürfte das für die Ermittler keine leichte Aufgabe werden. Was, wenn es sich bei dem Verdächtigen um einen "einsamen Wolf" handelt - ein Terrorist, der zwar Anschläge plant, aber mit kaum jemanden darüber spricht? Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte sich nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im April vor allem über einen Punkt geärgert - wohlgemerkt vor laufenden Kameras: schärfere Vorgaben für den Datenaustausch mit Partnerländern wie den USA. Es müsse dafür gesorgt werden, dass sich die ausländische Stelle an die Zweckbindung der Daten halte, sie nicht zu menschenrechtswidrigen Zielen missbrauche und ein gewisses Datenschutzniveau einhalte, hieß es von den Karlsruher Richtern. Dazu sagte der CDU-Politiker im April: "Insbesondere der Informationsaustausch zwischen den Behörden in Deutschland und mit unseren internationalen Partnern muss erhalten, ja ausgebaut werden. " Der Gedanke: Der internationale Terrorismus macht an Ländergrenzen nicht Halt. Daher müssten auch die Regierungen eng zusammenarbeiten und Daten austauschen können. Inzwischen hat die Bundesregierung auch an dieser Stelle nachgearbeitet. Deutschland will künftig unter anderem verstärkt darauf hinweisen, dass die Daten, die etwa an die USA übermittelt werden, nur zu bestimmten Zwecken genutzt werden dürfen. Was die USA am Ende mit den Daten aus Deutschland machen werden, dürfte allerdings nur schwer zu überprüfen sein. 2017-02-01 00:40 tagesschau.de www.tagesschau.de 47 /100 Acht Milliarden für den Diesel Dem Bundesfinanzministerium sind 2015 rund acht Milliarden Euro Steuereinnahmen entgangen, weil Dieselkraftstoff mit einer niedrigeren Steuer belegt wird als Benzin. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Berliner Bundestagsabgeordneten Lisa Paus (Grüne) hervor, die dem Tagesspiegel vorliegt. Dass die Bundesregierung die niedrigere Dieselsteuer nicht für eine Subvention hält , ist ihrem jährlichen Subventionsbericht zu entnehmen. Da steht sie nämlich nicht drin. Das Finanzministerium begründet die Besserstellung des Dieselkraftstoffs mit Vorgaben der Europäischen Union aus dem Jahr 2011. Das Umweltbundesamt (UBA) hatte vor kurzem in seinem Bericht über umweltschädliche Subventionen für das Jahr 2014 einen Steuerausfall in Höhe von 7,3 Milliarden Euro errechnet, 2006 hatte er noch bei 6,15 Milliarden Euro gelegen. Lisa Paus sagt: „Angesichts der Tatsache, dass Diesel den größten Teil der alarmierend hohen Schadstoffemissionen in den deutschen Städten verursacht, ist das nicht zu rechtfertigen.“ Am Dienstag hat das UBA die Luftschadstoffwerte für 2016 veröffentlicht und festgestellt, dass an mehr als der Hälfte der verkehrsnahen Messstellen die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) überschritten worden sind. Die niedrige Dieselsteuer sei mit dem Solidaritätszuschlag eingeführt worden, schreibt Finanzstaatssekretär Michael Meister in seiner Antwort. Das Ministerium argumentiert mit der höheren KfZ-Steuer für Dieselfahrzeuge. Die niedrigere Energiebesteuerung sei als „pauschaler Belastungsausgleich“ zu verstehen. Lisa Paus ärgert sich besonders darüber, dass das Finanzministerium die Verantwortung für den niedrigeren Steuersatz nach Brüssel verschiebt. 2011 habe die EU-Kommission vorgeschlagen, die Mineralölbesteuerung am Kohlendioxid- Ausstoß und dem Energiegehalt zu bemessen. Das habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Brüssel aber verhindert. Das UBA hat errechnet, dass Diesel dann mit 73,20 Cent pro Liter besteuert werden müsste anstatt mit aktuell 47,04 Cent. Die Regierung hat nach eigenen Angaben keine Ahnung, wie viele Dieselfahrzeuge als Dienstwagen zugelassen sind. Aber Oberklasse-Wagen und in hohem Maße eben auch Dienstwagen sind oft Diesel-Fahrzeuge. In der Antwort an Paus heißt es: „Die Nutzung von Dienstwagen unterliegt einer sachgerechten Besteuerung.“ Deshalb „entstehen auch keine Steuermindereinnahmen durch Gewährung von Steuervorteilen“. Damit hat das Finanzministerium den Befund des UBA in Subventionsbericht, der die Verkehrssubventionen als den größten Posten ausweist, einfach wegdefiniert. Das Ministerium behauptet übrigens auch, dass es keine Hinweise auf Verhaltensänderungen erkennen könne. Die Zulassungszahlen für Dieselfahrzeuge des Kraftfahrbundesamtes lassen allerdings einen anderen Schluss zu: Die Zahl der Dieselfahrzeuge ist nach 1990 noch schneller gewachsen als zuvor. Und noch etwas: Auf die Frage, ob angesichts der offenkundigen Widersprüche zwischen den Anbieterangaben zum Kohlendioxid-Ausstoß und den realen CO2- Emissionen auf der Straße nicht womöglich der Tatbestand der Steuerhinterziehung vorliegen könnte, antwortet das Ministerium: „Tatsächlich auf der Straße gemessene CO2-Emissionen sind keine Bemessungsgrundlage für die Kraftfahrzeugsteuer.“ 2017-02-01 00:28 Dagmar Dehmer www.tagesspiegel.de 48 /100 «Fossile »Moleküle: 195 Millionen Jahre altes DinoEiweiss Es ist erst etwa Dutzend Jahre her, dass Mary Schweitzer, damals an der North Carolina State University, hitzige Debatten auslöste: Sie hatte Weichteile und Original-Eiweissmoleküle eines Tyrannosaurus identifiziert, die in den fast 70 Millionen Jahren alten Knochen des Tieres erhalten geblieben waren. Mittlerweile deuten auch andere Untersuchungen darauf hin, dass Proteine tatsächlich lange Zeiträume überdauern können. Und nun definiert eine neue Studie «lang» noch einmal neu: 195 Millionen Jahre alt ist die Rippe eines Lufengosaurus , in der ein internationales Forscherteam Reste des Strukturproteins Kollagen und weiterer Eiweisse nachgewiesen haben will. Damit verlängert der Fund den Zeitraum, den Originalproteine (wenn auch in degenerierter Form) überstehen können, um über Hundert Millionen Jahre. Die Wissenschafter benutzten für ihren Nachweis Schnitte des Knochens und verschiedene Spektroskopiemethoden, bei denen die Proben nicht zerstört werden, wie sie in ihrem Fachartikel beschreiben. Sie vermuten, dass an dem Erhaltungsprozess der Proteine Eisenionen beteiligt sein könnten, die ursprünglich aus dem Blut des Sauriers stammen. Nature Communications , Online-Publikation vom 31. Januar 2017. 2017-02-01 00:00 Stephanie Kusma www.nzz.ch 49 /100 Revision des Datenschutzgesetzes: Privatsphäre wird zum Luxusgut Die Revision des Datenschutzgesetzes wird gross diskutiert. In der EU wird auf 2018 ein detailliertes Gesetz in Kraft treten, in der Schweiz sind die geplanten Anpassungen eher homöopathisch. Die Grundsätze wie informationelle Selbstbestimmung, Transparenz, Verhältnismässigkeit und Richtigkeit werden als unabdingbar dargestellt. Doch wer einen Blick in die gegenwärtige Entwicklung der künstlichen Intelligenz, das Zusammengehen von Robotics, Biochemie und Digitalisierung wirft, der muss erkennen, dass wir keine absolute Kontrolle mehr über unsere Daten haben. Nicht jede Entwicklung ist schlecht. Warum soll ein drohender Herzinfarkt nicht frühzeitig erkannt werden, indem meine Daten verglichen werden mit einer Vielzahl von Gesundheitsdaten weltweit? Gerade im Gesundheitswesen ist die Forschung auf eine möglichst grosse Anzahl von Daten angewiesen, v. a. bei seltenen Krankheiten. Meine Daten können mithelfen bei der Weiterentwicklung von Medikamenten. Ebenfalls kann mein Schlafverhalten, können meine Essgewohnheiten Aufschluss geben über mein psychisches Wohlbefinden, und mit gezielten Interventionen kann ein Ausbruch einer Erkrankung verhindert werden. Auch eine virtuelle Apotheke, die aufgrund von Big Data und einer weltweiten Vernetzung sofort Erkenntnisse über sinnvolle oder riskante Medikamentencocktails gewinnt, kann nutzbringend sein. Individuelles Lernen? Warum soll eine Ausbildung nicht auf die einzelnen Bedürfnisse eingehen und diese gezielt unterstützen? Selbstfahrende Fahrzeuge werden wohl noch nicht morgen die Mehrheit der Fahrzeuge auf unseren Strassen sein – aber sie sind wohl schneller Realität, als wir glauben. Damit diese Fahrzeuge sicher fahren, müssen grosse Mengen von Daten verarbeitet werden. Auch Roboter als Dienstleister, sei es in einem Hotel oder einem Spital, werden bald Teil unserer Realität sein. Und auch diese werden unsere Daten nutzen. Wer hat die Macht über unsere Daten und damit über uns? Es ist eher unwahrscheinlich, dass es ein Individuum ist. Viel eher dürften dies Grossunternehmen, Konzerne und Staaten sind. Jetzt können wir den Kopf in den Sand stecken und sagen, das will ich nicht, das darf nicht sein, oder das kommt noch lange nicht. Doch darum kümmern sich die Daten nicht. Wenn ich heute ohne Spuren in der Welt leben will, lebe ich alleine, habe bestenfalls eine Tätigkeit in einem abgelegenen Ort und bringe die selbst hergestellten Produkte persönlich auf einen Markt. Bereits eine Internetbestellung geht nicht – und weder Telefon noch Mail erreichen das Individuum, ohne eine Datenspur zu hinterlassen. Die grosse Frage heute dürfte sein: Wer hat die Macht über unsere Daten und damit über uns? Es ist eher unwahrscheinlich, dass es ein Individuum ist, das tatsächlich über die Daten bestimmt. Viel eher dürften dies Grossunternehmen, Konzerne und Staaten sind. Da kein einzelnes Individuum dahintersteht, ist dies mit einem Unbehagen verbunden. Umso mehr gilt es, sich mit den heutigen Realitäten auseinanderzusetzen und Strategien zu entwickeln. Die wohl sinnvollste Strategie dürfte sein, die bestehenden Daten und Informationen zum eigenen Vorteil zu nutzen. Der Umgang mit den Daten sollte möglichst spielerisch erlernt werden. Da sind die Eltern und die Schule gefordert. Je grösser das Wissen darüber ist, was mit Daten gemacht werden kann, umso sensibler dürfte der Umgang mit ihnen sein. Ob es genügt, wenn man sich jederzeit bewusst ist, dass man manipuliert werden kann bzw. wird, ist fraglich. Es ist anstrengend, sich permanent zu hinterfragen: Ist dies mein freier Wille, oder wer hat mich beeinflusst? Der grenzenlosen Datennutzung kann jedes Individuum selber – bedingt – Grenzen setzen und auf die eine oder andere Annehmlichkeit verzichten: Statt jederzeit von überall her gratis Zugang zu seinen Daten zu haben, kann man für diese Dienstleistung bezahlen oder Daten nur lokal speichern. Dazu gehört ein bewusster Umgang mit den neuen Techniken – und auch, nicht alles miteinander zu vernetzen. Wir als Gesellschaft haben es in der Hand, ob Privatsphäre eines Tages ein Luxusgut sein soll, das sich nur noch wenige leisten können. 2017-02-01 00:00 Thomas Geiser www.nzz.ch 50 /100 Preisauftrieb: Spekulative Nachfrage nach Erdöl und Kupfer An den internationalen Rohwarenmärkten hat die Zuversicht seit Anfang des vergangenen Jahres deutlich zugenommen – auch aufgrund zum Teil deutlich steigender Preise. Erdöl ist in knapp einem Jahr doppelt so teuer geworden wie zuvor, der Preis von Zink ist um etwas mehr als 60% gestiegen, und die Terminmarkt-Notierungen von Zucker , Palladium sowie Kupfer haben um 35% bis 56% zugelegt. In den vergangenen Wochen haben sowohl die Wahl Donald Trumps zum 45. amerikanischen Präsidenten als auch die Opec den bestehenden Optimismus noch gestärkt und in Teilen zu neuer Dynamik geführt. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat es geschafft, nach anfänglichen verbalen Interventionen und mit angekündigten Produktionskürzungen den Preiszerfall zu stoppen und einen Trend nach oben herbeizuzaubern. Das mag so aussehen, als ob sich der Markt stabilisiert habe. Allerdings geht die Erholung zu einem grossen Teil auf spekulative Käufe an den Terminmärkten zurück. Angesichts berechtigter Zweifel an der Disziplin der OpecKartellmitglieder, hoher Lagerbestände und wieder deutlich zunehmender Förderung in den amerikanischen Schelf-Ölfeldern halten viele Fachleute das Risiko für einen Rückschlag für hoch. Auf der anderen Seite hat Trump mit seinen Plänen für Furore gesorgt, das Wirtschaftswachstum mit Deregulierung, Steuersenkungen und fiskalpolitischen Ausgabenprogrammen zu stimulieren – was indirekt die Nachfrage nach Energie und Rohstoffen beflügeln müsste, so die Logik. In diesem Rahmen hat die Aussicht auf gesteigerte Investitionen in die öffentliche Infrastruktur den Preis von Kupfer deutlich beflügelt. Man geht davon aus, dass die Nachfrage nach dem Industriemetall zunehmen wird. Dabei gilt auch hier, dass der Preis stark spekulativ getrieben ist. Tatsächlich zeigt die Erfahrung aus dem Jahr 2009, dass nur ein geringer Teil der damaligen Ausgaben auf Bereiche fiel, die Kupfer benötigten. 2017-02-01 00:00 Christof Leisinger www.nzz.ch 51 /100 Massnahme gegen Arbeitslosigkeit: Schuhputzer für Palermo gesucht «Schuhputzer gesucht»: In Palermo will die Handwerkskammer das traditionelle Gewerbe wiederaufleben lassen. Sie will 15 Jobs für Schuhputzer vor Bahnhöfen und Gerichtsgebäuden, am Flughafen und auf anderen belebten Plätzen der Stadt einrichten. Den «sciuscià» – so heissen Schuhputzer auf Sizilien – verspricht Kammerpräsident Nunzio Reina ein festes Einkommen von monatlich etwa 1200 Euro. Ein Traum für viele Sizilianer, denn die Arbeitslosigkeit beträgt im Süden bei der jungen Generation fast 50 Prozent. Reina flatterten bis anhin etwa 120 Bewerbungen auf den Tisch. Unter den Kandidaten befinden sich, so erzählt er, Männer und Frauen mit zum Teil hervorragender Ausbildung. Zum Beispiel machten sie die Matura mit Latein und Griechisch, studierten an einer Universität oder verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Eine 26-jährige Bewerberin aus Messina arbeitete gemäss italienischen Medienberichten nach dem Abschluss des Kunststudiums als Zeichnerin für eine grosse Schuhfirma. 500 Euro habe sie im Monat verdient. Dieses bescheidene Gehalt empfand die Süditalienerin als erniedrigend. Sie sieht es aber keineswegs als einen sozialen Abstieg an, Passanten auf der Strasse das Schuhwerk zu putzen. In ihren Augen ist es schliesslich eine alte Kunst, Schuhe richtig gut zu pflegen. Auch ein junger Zahntechniker, der nie eine Anstellung in seinem gelernten Beruf fand, sieht Zukunftschancen als «sciuscià»: Vielleicht werde es ja wieder Mode, auf Glanz polierte Schuhe zu tragen, so wie sich Männer wieder mit Aufmerksamkeit ihren Bärten widmeten. Ein ehemaliger Verkäufer in einem Teppichgeschäft, das pleiteging, erzählte während des Vorstellungsgesprächs in der Handwerkskammer, er habe alles versucht, um Arbeit zu finden – als Totenwäscher in einem Beerdigungsinstitut, als Tankwart oder Putzhilfe. Mit fast fünfzig Jahren habe er jedoch nirgendwo eine Chance gehabt. Beeindruckt zeigte sich Kammerpräsident Nunzio Reina auch von den Aussagen eines Mannes, dessen Vater früher als Schuhputzer seine Familie in Palermo ernährt hatte. «Uns hat es an nichts gefehlt», habe der Bewerber berichtet. Während eines Aufenthalts in New York ist Reina überhaupt auf die Idee gekommen, in Palermo eine Kooperative für Schuhputzer zu gründen. In der Fifth Avenue würden dort eine ganze Reihe dieser Dienstleister stehen. Warum also sollte dieses Handwerk nicht auch in Palermo Erfolg haben? Die Schuhputzer in der sizilianischen Metropole sollen zudem auch einen technologischen Service anbieten: Stromanschlüsse für Mobiltelefone und WLAN fürs Internet. Wer aber wird eine solche Dienstleistung in Anspruch nehmen? Schliesslich sind ungeputzte Turnschuhe sogar zu Anzug oder Kleid längst kein Tabu mehr, gelten sogar als richtig modisch. Und was ist im Sommer, wenn Männer und Frauen Sandalen tragen, die in der Regel keiner grossen Pflege bedürfen? Man werde sehen, antwortet Kammerpräsident Reina. Er und die Schar der Bewerber wollen sich jedenfalls nicht entmutigen lassen. Schliesslich könne man neue Trends schaffen, meinte einer der Bewerber. Noch diese Woche sollen 15 von ihnen eine Zusage erhalten und für das Schuheputzen ausgebildet werden. Offen bleibt, was der neue Service in der sizilianischen Metropole künftig kosten soll. 2017-02-01 00:00 Patricia Arnold www.nzz.ch 52 /100 Verschärfte Visavergabe: Indische Outsourcing-Industrie fürchtet geplanten Inländervorrang in den USA Mit der drittgrössten islamischen Bevölkerung weltweit kann Indien antimuslimischen Tendenzen in der amerikanischen Immigrationspolitik grundsätzlich nicht gleichgültig gegenüberstehen. Grössere Sorge als das Einreiseverbot für die Bürger von sieben vornehmlich muslimischen Staaten , von denen keiner in Südasien liegt, rufen aber andere migrationspolitische Reformpläne der neuen Regierung in Washington hervor. Hierbei handelt es sich um die Verschärfung der Vergabekriterien für Arbeitsvisa, insbesondere jene der Kategorie H1-B, die ausländischen Fachkräften eine zeitlich begrenzte Anstellung in den USA ermöglichen und die in der Vergangenheit vor allem an Inder vergeben wurden. Die Veröffentlichung eines Entwurfs für ein entsprechendes Präsidialdekret vergangene Woche durch die «New York Times» und die Äusserung des amerikanischen Regierungssprechers Sean Spicer vom Montag, wonach im Zuge einer geplanten umfassenden Reform der Migrationspolitik auch die Bestimmungen für H1-B-Visa angepasst würden, haben die in Indien seit Monaten laufende Debatte nun aufs Neue belebt. Auch wenn die Details noch nicht feststehen, zeichnet sich ab, dass Präsident Trump, in Schweizer Terminologie ausgedrückt, die Einführung eines Inländervorrangs anstrebt, der die Visavergabe an den Nachweis knüpft, dass in den USA selber kein geeigneter Stellenbewerber zu finden ist. Bis anhin werden, ohne dass ein solcher Nachweis notwendig wäre, in einem Losverfahren jährlich 65 000 H1-B-Visa an Fachkräfte vergeben und 20 000 weitere an ausländische Absolventen amerikanischer Masterstudiengänge. 2014 gingen 86% aller an IT-Firmen vergebenen Visa dieser Kategorie an indische Staatsbürger. Auch bei den Ingenieuren und Studenten stellten Inder die Mehrheit. Besonders profitiert hat davon in der Vergangenheit die indische Outsourcing-Industrie. Anders als die gängige Vorstellung, diese böten den internationalen Kunden ihre Dienstleistungen vornehmlich aus Indien heraus an, beschäftigen Firmen wie Tata Consulting Services (TCS) , Wipro oder Infosys auch in den USA Hunderttausende von Angestellten, unter ihnen sehr viele indische Fachkräfte, die mit H1-B-Visa für einige Jahre in die USA entsandt werden. Die indische Outsourcing-Industrie erwirtschaftet 60% ihres Umsatzes von 108 Mrd. $ im Geschäft mit amerikanischen Kunden wie Microsoft, Facebook, Amazon oder Apple. Für die indischen Unternehmen stellt das Visa-Programm eine wichtige Geschäftsgrundlage dar. In den USA wird darüber aber kontrovers diskutiert: Arbeitnehmervertreter und protektionistische Kreise argumentieren, dass Kostengründe überwögen und die H1-B-Visa missbraucht würden, um amerikanische Angestellte durch billigere ausländische Fachkräfte zu ersetzen. Deren in den USA erworbene Expertise würde bei der Rückkehr nach Indien zudem eingesetzt, um in direkte Konkurrenz zu den amerikanischen Firmen zu treten. Der Effekt für die amerikanische Beschäftigung sei demnach doppelt negativ. Unabhängig davon, ob genügend einheimische Fachkräfte zur Verfügung stehen, wird das Outsourcing von den amerikanischen Firmen aber genutzt, weil es diese effizienter und somit wettbewerbsfähiger macht, eine Grundvoraussetzung für die Fähigkeit einer Firma, Angestellte zu beschäftigen. Auch wenn die Priorisierung heimischer Arbeitnehmer gut in Trumps «America First»-Rhetorik passt, gibt es auch aufseiten der Demokraten viele Kritiker der geltenden Bestimmungen. Die demokratische Abgeordnete Zoe Lofgren, die zudem aus dem Silicon-Valley-Staat Kalifornien stammt, hat bereits letzte Woche eine Gesetzesvorlage eingebracht, die eine Erhöhung des Mindestgehalts für Empfänger von H1-B-Visa auf 130 000 $ fordert. Angesichts des zu erwartenden Drucks auf das Geschäftsmodell senkte der Verband der indischen IT-Dienstleistungsunternehmen die Wachstumserwartungen bereits unmittelbar nach der Wahl Trumps von 10 bis 12% auf 8 bis 10%. Die sich nun konkretisierenden Reformpläne sorgten am Dienstag vorübergehend für schwere Kurseinbrüche. Im Verlaufe des Tages erholten sich die Titel wieder etwas. Dennoch schloss der indische Branchenindex BSE IT um knapp 3% tiefer. Wipro-Aktien hatten bei Börsenschluss in Mumbai 1,6% an Wert verloren, Infosys-Titel 2% und TCS-Papiere sogar 4,6%. 2017-02-01 00:00 Volker Pabst www.nzz.ch 53 /100 Rodlerin Martina Kocher: «Ich schaue mal» Natürlich brennt Martina Kocher nach wie vor Ehrgeiz. Die Rodlerin aus Bern möchte im Weltcup so gut wie möglich abschneiden. Die nächste Gelegenheit dazu hat sie am Wochenende in Oberhof. Doch die 31Jährige hat die Verbissenheit gegen eine gewisse Lockerheit eingetauscht. «Ich will Spass haben», sagt sie über ihre neue Verteilung der Prioritäten. Ausschlaggebend für diesen Wandel waren die Weltmeisterschaften vor einem Jahr am Königssee, als Martina Kocher überraschend Weltmeisterin im Sprint wurde. An den Titelkämpfen am vergangenen Wochenende in Igls ob Innsbruck gelang ihr die Bestätigung dieser Leistung. Mit neun Tausendstelsekunden Rückstand auf die Amerikanerin Erin Hamlin wurde sie Zweite. Gold verloren oder Silber gewonnen? «Ich denke, beides ist zutreffend», antwortete sie – und fügte doch an: «Ich bin überglücklich.» Diese Medaille war eine willkommene Dreingabe. Mit dem Titel hatte sie sich einen Traum erfüllt, unter Druck setzen lässt sie sich nicht mehr. Dies betrifft auch ihre sportliche Zukunft. Eigentlich wäre es nur logisch, würde sie noch eine Saison anhängen und an den Olympischen Spielen in Südkorea teilnehmen. «Ich schaue mal», wehrte sie in Igls entsprechende Fragen ab. Sie gehe Schritt für Schritt. An internationalen Meisterschaften wird sie aber als Konkurrentin wahrgenommen und nicht mehr entsprechend unterstützt. Aus diesen Worten spricht eine gewisse Müdigkeit. Seit bald zwei Jahrzehnten ist Martina Kocher als Einzelkämpferin in den Eisrinnen unterwegs. Zwar wird sie von ihrem Vater Heinz unterstützt, der sie an alle Rennen begleitet, mit Stefan Höhener steht ihr ausserdem ein Trainer zur Seite. Trotzdem ist die Situation in der kleinen Schweizer Mannschaft nicht vergleichbar mit derjenigen im dominanten deutschen Team, in dem sie seit Jahren mittrainieren kann. An internationalen Meisterschaften wird sie aber als Konkurrentin wahrgenommen und nicht mehr entsprechend unterstützt. Im vergangenen Sommer hatte Martina Kocher schon einmal an den Rücktritt gedacht. Und ihn noch einmal beiseitegeschoben. Sie wollte das Gefühl auskosten, als Weltmeisterin in eine Saison zu starten. Das Fahren im Sprint mit dem World-Champion-Trikot, «das war richtig cool». Martina Kochers sportliche Zukunft hängt auch davon ab, wie ihr der olympische Eiskanal in Pyeongchang liegen wird. An der Weltcup-Premiere am 18./19. Februar wird sie das herausfinden, ehe am letzten Februar-Wochenende die Saison in Altenberg endet. Dass sich die Rodlerin – auch von aussen – nicht mehr so stark unter Druck setzen lässt, hat noch andere Gründe. Jeden Montag unterrichtet sie an der Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule Bern Sport für verhaltensauffällige, schwer erziehbare Jugendliche. Die Aufgabe bereitet ihr viel Spass. Sie muss sich gegen die Heranwachsenden durchsetzen, aber es hilft ihr auch, «wieder zurück auf den Boden zu kommen. Das erdet einen.» Wegen dieses Engagements hatte Martina Kocher auf die Starts an der dreiwöchigen Nordamerika-Tour verzichtet. Sonst wäre alles ein bisschen kompliziert geworden. Hinzu kam, dass sie im Spätsommer am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war und zuerst wieder Energie tanken, die Freude und den Elan wiederfinden musste. Dass ihr dies gelungen ist, hat Martina Kocher mit konstanten Top-10-Resultaten im Weltcup bewiesen. «Ich freue mich auf jeden Lauf», sagt die Bernerin. Dabei geholfen hat ihr auch ihre neu entdeckte Gelassenheit gegenüber ihrem Hobby Rodeln. 2017-02-01 00:00 Klaus-Eckhard www.nzz.ch 54 /100 Alex Capus: Kindheitslektüre: Asterix und Obelix Was ich als Kind gelesen habe? Ach, ich hab's vergessen. Die Zeit ist eine Mörderin, sie trägt alle Kinderträume fort. Dabei war ich ein unersättlicher Leser. Die gesamte Kinderbibliothek der Pfarrei St. Marien habe ich durchgelesen, ebenso die Bestände in allen Klassenzimmern des Sälischulhauses. Geblieben ist mir davon nicht viel mehr als ein paar schemenhafte Erinnerungen. Da gab's diesen Waisenjungen, der in einem italienischen Kloster aufwächst und zu dem ein hölzerner Jesus auf dem Dachboden plötzlich spricht. Und die Tessiner Buben, die als Schornsteinfeger durch Mailänder Kamine klettern. Und der Berner Bub, dessen Name Eugen ist. Und oh, die rote Zora. Aber nichts davon hat sich mir so tief in die Seele eingebrannt wie Asterix und Obelix. Wieso, weiss ich nicht. Ich besass sämtliche Bände, die bis Mitte der siebziger Jahre erschienen waren, und zwar gebunden, und ich schaute sie mir unermüdlich wieder und wieder an regnerischen, nebligen Wintersonntagen auf dem Spannteppich im achten Stock des Hochhauses am Mühletalweg 5 in Olten an. Am liebsten mochte ich «Asterix und die Normannen», dann «Asterix bei den Briten» und «Asterix bei den Schweizern». Ich kann sie immer noch auswendig, obwohl ich seit mindestens dreissig Jahren keinen mehr zur Hand genommen habe. Ich brauche keine gedruckte Ausgabe, um mir Asterix vor Augen zu führen, da bin ich wie ein Schachspieler, der eine Partie ohne Brett spielt. Und am schönsten ist es, wenn ich einem Seelenverwandten begegne, der weiss, wie sich ein Spannteppich in einem Hochhaus in den frühen siebziger Jahren anfühlte. Dem sage ich zum Beispiel: «Mein Garten ist kleiner als Rom, aber mein pilum ist solider als euer sternum.» Darauf antwortet er vielleicht: «Das soll das lachende Wildschwein sein? Das finde ich aber gar nicht zum Lachen.» Und ich wiederum: «Ich hab einen Kü'bis an die 'übe gek'iegt!» Und dann lachen wir und sind glücklich, weil wir einander verstehen. 2017-02-01 00:00 Alex Capus www.nzz.ch 55 /100 Bilderbücher erkunden die Sprache: Im Wörtersturm und Buchstabengewitter «Ich bin ein Kind der Bücher», stellt sich das zarte kleine Mädchen auf der ersten Doppelseite vor. «Ich komme aus einer Welt voller Geschichten und treibe auf meiner Phantasie.» Was geflügelt klingt, ist wörtlich gemeint und im Bild verankert: Die namenlose Heldin im ersten gemeinsamen Werk der Künstler Oliver Jeffers und Sam Winston sticht mit ihrem Boot, das Segel eine leere Seite, in eine See, die aus den grossen Meergeschichten der Weltliteratur geformt ist. Auf ihrer Reise durch filigrane typografische Landschaften findet sie einen Gefährten, dessen Imaginationskraft erst freigesetzt werden muss; alsbald aber schlüpfen die zwei Kinder ins Kaninchenloch, durchstreifen lichte Märchenwälder und schreien endlich ihre eigenen Geschichten ins buchstabenfunkelnde All hinaus. «Das ist unsere Welt», verkünden sie, «wir haben sie aus Geschichten gebaut.» Vom Eigenleben der Worte Die Idee, dass Welt und Mensch aus Geschichten geformt sind, ist nicht neu, auch nicht im Bilderbuch. Längst führt dieses oft unterschätzte Medium seinem (jungen) Publikum auf spielerische Weise die Textualität aller Erfahrung und die Bedeutung des Erzählens vor Augen. «Wo die Geschichten wohnen» ist aber mehr als ein philosophisches Gedankenexperiment und eine Hommage an die Literatur: Es ist auch eine Geschichte, die der Materialität des Erzählens sinnlichen Ausdruck verleiht, die Wort und Bild in vielschichtigen Collagen organisch auseinander hinaus- und ineinander hineinwachsen lässt, weil beide ja ohnehin eins sind, wenn wir der Welt Sinn geben. Schliesslich ist es eine zärtliche Ermächtigungsgeschichte. Wie so oft stehen Jeffers zerbrechliche Figuren zu Beginn etwas verloren im Weissraum. Allmählich aber reichert er sich an zum bunten Erzählraum. Darin tanzt die Stimme der Kinder als Handschrift und leichten Fusses über die grossen Erzählgebilde, um zuletzt selber Teil dieses vielstimmigen Raunens zu werden, das wir Welt nennen. Auch der Comic- und Bilderbuchkünstler Patrick McDonnell treibt ein hintersinniges, aber weit respektloseres Spiel mit dem Buch-im-Buch-Motiv. In einfachem Comicstil erzählt er vom kleinen Luis, der mit einem auch typografisch pompös placierten «Es war einmal vor langer Zeit» eingeführt wird und selbstbewusst durch «seine» Geschichte hüpft – nur, um abrupt von den mitten auf den Seiten hinterlassenen Spuren eines unordentlichen Lesers gestört zu werden. Mit Marmelade und Erdnussbutter hat dieser Leser die Seiten und selbst Luis bekleckert und wird nun von diesem zur Rede gestellt: «Ein Buch ist doch kein Mülleimer. Man soll was draus lernen und nichts reinschmieren!» Dann resigniert er: «Ich sitz in einem blöden, total verhunzten Buch (. . .), das keiner jemals lesen wird oder . lieben.» Aber genau da liegt Luis falsch. Bücher sind eben keine Zusammenballung zeitloser Ideen, sondern konkrete, handfest Artefakte, bedeutend nur im individuellen Ereignis der Lektüre. Dass dieser unberechenbare Vorgang Spuren hinterlässt, ist Bedingung jeder lebendigen Erzählkultur. Entsprechend macht auch der Eigentumsvermerk in krakeligem Neocolor deutlich, wem das Buch gehört: «Mir.» Der sowohl ideellen wie persönlich konkreten Symbiose von Wort und Welt schliesslich gibt das Künstlerinnenduo Nikola Huppertz und Elsa Klever in «Meine Omi, die Wörter und ich» Gestalt. Erzählt wird die Geschichte vom kleinen Mio, dessen Grossmutter ihm die Worte schenkt, die ihm die Welt erschliessen. Diese Worte, geboren im Seelenraum des grossmütterlichen Zimmers, materialisieren sich in Klevers Bildgeschöpfen und besitzen ein so phantastisches wie handfestes Eigenleben. Manche sind «laut und wild», andere «leise und schüchtern», und der «Augenstern» hat sich gar unter dem Bett versteckt: «er knisterte leise vor sich hin, funkelte verschämt, und als ich ihn schliesslich entdeckte, war er mein Schönstes». All diese Wörter schaffen die Grundlage für die Beziehung zwischen Grossmutter und Enkel. Unmittelbarer und farbenfroher lassen sich das Gewicht und die verbindende Kraft der Sprache nicht ins Bild setzen. 2017-02-01 00:00 Manuela Kalbermatten www.nzz.ch 56 /100 Geistesgeschichte: Herrschaftsfreie Diskussion, keine kritische Theorie aber «Poetik und Hermeneutik» – unter diesem schillernden Titel fanden zwischen 1963 und 1994 regelmässig Kolloquien einer von Hans Robert Jauss, Hans Blumenberg, Wolfgang Iser und Clemens Heselhaus begründeten Forschungsgruppe statt; die Arbeitsergebnisse wurden in insgesamt siebzehn Tagungsbänden mit Textvorlagen, Diskussionsbeiträgen und Statements veröffentlicht. Die Thematik der Kolloquien lag im Schnittpunkt von Literaturwissenschaft und Philosophie, der Bezug auf die ästhetische Moderne war Programm, und durch Hinzuziehung anderer Fachrichtungen – zuvörderst der Geschichte, Kunstgeschichte und Linguistik – gewann die Gruppe ein Profil, das man heute «interdisziplinär» nennen würde. Die Abgrenzung von der «kritischen Theorie» der Frankfurter Schule gehörte zum Gründungskonsens. Für die Gründerväter (Frauen wurden erst später zugelassen) bildete «Poetik und Hermeneutik» ein Medium der Selbstverständigung, für viele jüngere Wissenschafter mag die Teilnahme an den Kolloquien intellektuell prägend gewesen sein, zumindest erwies sich die Gruppe als Sprungbrett für akademische Karrieren. Als nach dreissig Jahren das Ende gekommen war, setzte der Nachruhm ein, der bis heute anhält. Die Stichworte dafür lieferte der Organisator des Ganzen, der Konstanzer Romanist Jauss, noch selbst in einem «Epilog auf die Forschungsgruppe ‹Poetik und Hermeneutik›», in dem er von einer Glücksgeschichte sprach und das Format der Tagungen – keine Vorträge, sondern Diskussionen – zum «herrschaftsfreien Gespräch» erhob. Jürgen Kaube hat das dann 2003 im Feuilleton der «Frankfurter Allgemeinen» aufgegriffen und die Gruppe als «Zentrum der intellektuellen Nachkriegsgeschichte» bezeichnet. Sie habe richtig gemacht, was heute alle falsch machten. Einig ist man sich, was das hohe theoretische Niveau der damals geführten Debatten betrifft, die von fast allen als anregend und bereichernd beschrieben werden. Jetzt legt der Hausverlag von «Poetik und Hermeneutik» einen sechshundert Seiten starken Band mit Erinnerungen ehemaliger Teilnehmer vor, die von Petra Boden und Rüdiger Zill sachkundig und gestützt auf Archivalien befragt wurden. Die unterschiedliche Qualität der manchmal gelehrten, öfter anekdotischen Ausführungen, mehr noch die beträchtlichen Abweichungen in der Sache machen eine Würdigung dieses Rückblickbandes schwierig. Einig ist man sich, was das hohe theoretische Niveau der damals geführten Debatten betrifft, die von fast allen als anregend und bereichernd beschrieben werden. Aber während die einen die Gesprächskultur als freundschaftlich-offen in Erinnerung haben, störten sich andere am formalisierten Charakter der Diskussionen. Nicht zufällig stammen die eher kritischen Urteile von den wenigen weiblichen Beteiligten. Die Slawistin Renate Lachmann hatte das beklemmende Gefühl, sie werde bei ihrem ersten Auftritt «getestet», es ging steif und zeremoniell zu, der innere Kreis, «Archonten» genannt, nahm sich wichtig, empfand sich als Elite, auch Konkurrenz lag in der Luft. Bei Wortmeldungen galt es, «den Fuss in die Tür» zu bekommen (so Jürgen Schlaeger). Die neu hinzukommenden, jüngeren Teilnehmer mussten von den Älteren «nominiert» werden. Gabriele Schwab, Komparatistin und Psychoanalytikerin, die aus der Gruppe wieder «ausgeschlossen» wurde, berichtet von anhaltenden Spannungen, beklagt die Männerdominanz, die intellektuelle Enge und die Abschottung gegenüber internationalen Tendenzen. Hier zeigen sich zudem Generationenunterschiede und -konflikte, die letztlich die Auflösung von «Poetik und Hermeneutik» beschleunigten. Widersprüchlich beantwortet werden auch die Fragen nach dem Einfluss Hans-Georg Gadamers und nach dem interdisziplinären Charakter der Gruppe. War der Autor von «Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik» (1960), der niemals eingeladen wurde, «die graue Eminenz, deren Geist über dem ganzen Kreis und schon seiner Benennung schwebte» (Manfred Frank)? Oder wurde «Poetik und Hermeneutik» gegründet, um Gadamer auszuschliessen, wie Jacob Taubes behauptet haben soll? Arbeitete die Gruppe interdisziplinär, oder war sie durch einen Bildungskanon verbunden? Die meisten älteren Befragten stimmen Dieter Henrich zu, der darauf hinweist, dass «Interdisziplinarität» in der Gründungsphase unter dem Verdacht gestanden habe, unseriös zu sein. Das deckt sich mit der Skepsis gegenüber der Forderung, Forschung interdisziplinär zu betreiben, die Hans Blumenberg schon früh geäussert hatte. Im Übrigen schwankt das Bild, das die Gruppenmitglieder von Blumenberg zeichnen. Hier eine kleine Auswahl von Urteilen über den Philosophen, der sich bereits 1976 aus dem Unternehmen zurückgezogen hatte und der seither bei den Tagungen abwesend anwesend war: Blumenberg war ein «schwieriger Charakter», er war Solitär, Guru und Mimose, er war Inspiration und Trauma, ein Meister des grand récit und der Philosoph der Retraite, er war «trivialitätsscheu», faszinierend, in seinen besten Momenten atemberaubend – oder gab es vielleicht eine «masslose Überschätzung Blumenbergs»? Blumenberg war «ein Engel», und er war, befremdlicher kann man es wohl nicht ausdrücken, «Jude under cover». Bei den zwischen 2013 und 2016 geführten Interviews war es unvermeidlich, dass auch über den wieder aktuell gewordenen «Fall Jauss» und die SS-Vergangenheit des Begründers der Konstanzer Schule der Literaturwissenschaft gesprochen wurde, wenngleich Boden und Zill nicht ausdrücklich danach gefragt haben. Vielleicht ist es weniger interessant zu erfahren, wer unter den Beteiligten etwas von Jauss' Vergangenheit wusste und wer nicht, als an die geistige Situation nach 1945 zu erinnern, die zur Gründung von «Poetik und Hermeneutik» geführt hat. Die Gruppe bildete sich aus akademischen Freundeskreisen in Heidelberg und Münster. Alle waren im «Dritten Reich» aufgewachsen, viele waren Kriegsteilnehmer gewesen, ihr Lebensgefühl bestand offenbar darin, Zeit verloren zu haben. Man wollte den Anschluss an die verfemte Moderne gewinnen; restaurative Tendenzen sollten abgewehrt werden. Dies «Modernisierungsparadigma», in dem sich die Thematik der Forschungsgruppe mit den hochschulpolitischen Initiativen ihrer Gründer verband, schloss das Schweigen über die nationalsozialistische Vergangenheit geradezu ein. Das gilt, meint Aleida Assmann, für den ehemaligen SS-Hauptsturmführer Jauss wie für den von den Nazis als «Halbjude» verfolgten Blumenberg: «Bei Poetik und Hermeneutik hatten ja alle ihre NS-Vergangenheit. Sie wussten alle gemeinsam, wovon die Rede war, und hatten deshalb ein elementares Interesse, auch gemeinsam darüber zu schweigen.» Anselm Haverkamp formuliert ähnlich, wenn auch vorsichtiger: «Die Ökonomie der Gruppe im gemeinsamen Schweigen ist mir bis heute unklar.» Der Einzige, der offen über seine Kriegserlebnisse sprach, war der Historiker Reinhart Koselleck . 2017-02-01 00:00 Ahlrich Meyer www.nzz.ch 57 /100 Obligationen unter Schuldenkrise Druck: Erinnerungen an die Die jüngsten Bewegungen am griechischen Kapitalmarkt wecken böse Erinnerungen. In den vergangenen fünf Handelstagen ist die Rendite 10jähriger Titel um fast 90 Basispunkte auf 7,7% gestiegen. Viele Investoren dürften sich bei diesen Ausschlägen an die Euro-Schuldenkrise erinnert fühlen. Wie damals steht Griechenland im Fokus der Anleger. Am Montag hatte ein Sprecher des ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) erklärt, dass weitere Auszahlungen an Griechenland erst dann getätigt würden, wenn der Internationale Währungsfonds (IMF) über seine Teilnahme an dem Programm entschieden habe. Die Tragfähigkeit der griechischen Staatsschulden wird von der Euro-Gruppe und dem IMF derzeit unterschiedlich eingeschätzt. Der Fortgang des Hilfsprogramms ist damit sehr unsicher geworden. Das weckt Spekulationen über einen Austritt Griechenlands aus dem EuroWährungsraum. Trotz dem jüngsten Anstieg der Renditen sind griechische Anleihen vom Niveau während der Schuldenkrise aber weit entfernt. Seit 2010 benötigte Griechenland drei Schuldenschnitte, um einer Staatspleite zu entgehen, und die Hilfe der EZB, um einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern. Die Obligationenmärkte wurden zudem von einer anziehenden Teuerung belastet. Höher als erwartet ausgefallene Inflationszahlen für Deutschland, Frankreich, Spanien und die Euro-Zone verheissen aus Sicht von Obligationären nichts Gutes für die nächsten Schritte der Europäischen Zentralbank (EZB). Ökonomen rechnen nicht damit, dass die EZB in diesem Jahr Änderungen an ihrer Geldpolitik vornehmen wird. Doch man kann davon ausgehen, dass angesichts der Inflationsdaten und der verbesserten konjunkturellen Bedingungen die Kritik an der nach wie vor sehr expansiven Politik zunehmen wird. Darüber hinaus haben Anleger in den vergangenen Handelstagen die wachsende Unsicherheit aufgrund politischer Ereignisse auf die Bondmärkte übertragen. Diese spiegelt sich nun in höheren Risikoprämien. Die Renditeaufschläge für Peripherie-Bonds gegenüber den als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen sind gestiegen. Anleger an Europas Anleihemärkten fürchten stärker werdende antieuropäische Bewegungen. In diesem Umfeld ist der Franken wieder als sicherer Hafen gefragt. Zum Euro erreichte er den höchsten Wert seit fast 18 Monaten. Schweizer Staatsanleihen präsentierten sich in der Berichtswoche kaum verändert. 2017-02-01 00:00 Anne-Barbara www.nzz.ch 58 /100 Digitalisierung der Bildung: Digitale Drogen Viel ist in letzter Zeit von der Digitalisierung der Bildung die Rede, ein österreichisches Bundesland hat gleich ein «Jahr der digitalen Bildung» ausgerufen, und ganz Zeitgeistige wie die renommierte Fraunhofer Academy sprechen gleich von Bildung 4.0 und dokumentieren damit, dass es keinen Unsinn gibt, der sich nicht sagen lässt. Überall werden Offensiven gestartet, um Schulen mit digitalen Endgeräten zu versorgen, den Unterricht auf digitale Lehrmittel und Methoden umzustellen und so die angeblich notwendige «digitale Kompetenz» zu vermitteln, ohne die ja die Zukunft nicht bewältigt werden kann. Das Geld, das in manchen Ländern im Bildungsbereich an allen Ecken und Enden fehlt, ist plötzlich da, wenn es darum geht, Grossaufträge an die entsprechenden Industrien und Konzerne zu vergeben, die ja nicht nur die Geräte, sondern gleich auch die Programme dazu liefern – auch eine Form der Privatisierung des Wissens. Es gibt allerdings keine empirische Untersuchung, die zeigen könnte, dass der frühzeitige Einsatz digitaler Medien irgendwelche positiven Effekte hätte. Weder wird mehr noch besser, noch nachhaltiger, noch umfassender gelernt, und auch die vielbeschworene Medienkompetenz, die man sich davon gerne erhofft, will sich nicht einstellen. Und besser vorbereitet auf eine Zukunft, die niemand kennt, ist dadurch auch niemand. Denn wenn es stimmt, dass die technisierte Arbeitswelt bald keine Menschen mehr benötigt, hat derjenige die besten Aussichten, der etwas zu bieten hat, was weder digitalisiert noch automatisiert werden kann. Wie oft sind im Bereich der Bildung schon alle Hoffnungen in technische Innovationen gesetzt worden: in den Videorecorder und Whiteboards und nun in die umfassende Digitalisierung. Wie immer werden nach kurzer Zeit die Geräte veraltet sein, die Ergebnisse bescheiden bis alarmierend. Im Grunde wiederholt sich hier ein grundlegendes Missverständnis, das schon seit Jahrzehnten sein Unwesen treibt. Wie oft sind im Bereich der Bildung schon alle Hoffnungen in technische Innovationen gesetzt worden: in den Videorecorder, in den programmierten Unterricht, in Sprachlabors, in den Overhead-Projektor, in Power-Point und Whiteboards und nun in die umfassende Digitalisierung. Wie immer werden nach kurzer Zeit die Geräte veraltet und nicht gewartet sein, die Ergebnisse bescheiden bis alarmierend, aber die sozial und kulturell Benachteiligten und Zurückgebliebenen werden sich mit ihren gesponserten Tablets wenigstens spielerisch trösten und dies als Bildungserfolg verbuchen können. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es manchen nicht schnell genug gehen kann, bis die jungen Menschen jede Form des Denkens, Fühlens und Handelns, die nicht von den Algorithmen der Internetkonzerne bestimmt ist, nicht nur verlernt, sondern erst gar nicht gelernt haben und dadurch in jeder Hinsicht von ihren Geräten abhängig werden: digitale Drogen, nun auch staatlich verordnet. Von der Seite der Pädagogen ist kaum Protest zu erwarten, wer möchte schon als technik- oder fortschrittsfeindlich gelten. Dass der vielbeschworene kritische Umgang mit den digitalen Medien eine Distanz zu diesen zur Voraussetzung hat, die sich aus Kenntnissen und Fähigkeiten speisen muss, die sich nicht der digitalisierten Welt verdanken, ist eine Einsicht, die ausgeblendet wird, obwohl gerade darin eine der zentralen Aufgaben von Schulen läge. Immerhin: Für das unmündige Leben in einer postdemokratischen Gesellschaft, deren digitalisierte Kommunikation zunehmend totalitäre Züge annimmt, werden diese jungen Menschen bestens vorbereitet sein. Und nach der Katastrophe wird es wieder einmal niemand gewesen sein. 2017-02-01 00:00 Konrad Paul www.nzz.ch 59 /100 Schauspielhaus Zürich: Vor Rehen wird gewarnt Zuerst ist da die Stimme. Samten wie ein Kissen, in dem Nadeln stecken. Erst betritt Sunnyi Melles stimmlich den Raum. Dem Melles-Klang hinterher füsselt ein Reh, setzt sich auf eine Bank der SchauspielhausKantine und wispert mit dem Ausdruck einer frei improvisierenden Tragödin: «Wahnsinn!» Der Wahnsinn spricht Baseldeutsch. Doch Sunnyi Melles spricht nicht nur. Sie sei ein «Naturereignis» als Phädra, schreibt die Presse und lobt ihre «unterdrückten Schreie, ihr exaltiertes Wimmern». Die Melles, aufgewachsen in Basel, ist Europas exzentrischste Schauspiel-Prinzessin – sie ist Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. In Zürich hat sie einen bürgerlichen Kaffee mit viel Milch geordert, und schon fragt der Mann hinter dem Tresen: «Kennst du mich nicht mehr? Mein Vater hat dich als Baby oft in seinen Armen gehalten.» Ist das die Art der Eingeborenen, eine Adelige anzusprechen? Eine zumal, die mit Alain Delon vor der Kamera stand? Eine Adelige mit Oscar-Nomination. Nur Grace Kelly hat blaueres Blut nach Hollywood gebracht. Die Melles stutzt. Es ist an diesem Nachmittag ihr erster und letzter Moment von Sprachlosigkeit. Jetzt muss der sonst Wortreichen ein Wort reichen: «Wahnsinn!» Vor ihr steht der Sohn von Helmut Lohner und Karin Baal. «Ich bin eine Lachwurzel!» «Theaterkantinen», lacht die Melles später so laut, dass man sich fragt, wo in der schmalen Person ein so breitbeiniges Lachen Platz findet, «Theaterkantinen und der Geruch einer Bühne, Garderoben, Lautsprecher, Schminkutensilien sind für mich Erinnerungen, die alle mit meiner Mutter zu tun haben.» Die Prinzessin lacht wieder, trinkt eine Cola und bekennt: «Ich bin eine Lachwurzel!» Sunnyi Melles ist die Tochter des bedeutenden jüdischen Dirigenten Carl Melles und der katholischen Schauspielerin Judith Melles-Rohonczy. Die Eltern sind Ungarn-Flüchtlinge, das Kind bleibt 16 Jahre lang staatenlos. Sie wächst bei der Mutter im Theater Basel auf, unter den Fittichen von Hans Hollmann. In München wird Dieter Dorn ihr anderer künstlerischer Vater. «Ich bin Schauspielerin geworden, bevor ich auf die Idee kam.» Im Lauf ihrer Karriere hat Melles mit allen grossen Regisseuren gearbeitet, auch mit Barbara Frey. Sie drehte mit Detlev Bucks und Helmut Dietl. In den neunziger Jahren war sie eine ungebührliche Buhlschaft im Salzburger «Jedermann» – und bei der Arbeit lernte sie da ihren späteren Mann kennen, Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Ihren letzten grossen TV-Aufreger bescherte ihr der ORF-Mehrteiler «Altes Geld» – an der Seite von Udo Kier – nach einer Idee des in Österreich weltberühmten David Schalko. «Man braucht zu seinem Talent auch Glück» Seit der Intendanz von Matthias Hartmann ist Sunnyi Melles Mitglied des BurgtheaterEnsembles: «Man braucht zu seinem Talent auch Glück», sagt sie kühl, wie ihr Teint ist. Porzellan aus edler Manufaktur. Fast sieben Jahre nach ihrer letzten Rolle ist sie wieder in Zürich, und jeder wird bestätigen: Die Anwesenheit von Melles ist so, als ob im Haus rosa Wolken hängen. Die Prinzessin trägt nur Rosa und Schwarz, das erzeugt mit ihrem wasserstoffblonden Haar ein effektvolles Reizklima. Wolkig ist es um sie, denn ihr eilt der Ruf einer Diva voraus. Bei genauem Besehen ist Melles jedoch auf eine skandalöse Weise geheimnislos. Sie äussert sich so unbefangen, dass man dafür nur zwei Erklärungen findet. Sie ist entweder professionell authentisch oder authentisch professionell. Alles soll man sie fragen, willigt sie ein. Alles. Doch schon nach der ersten Frage hebt sie zur grossen Ausschweifung an, über die Theatergeschichte, Familiengeschichte, Philosophiegeschichte – und wieder zurück ins Heute. Sunnyi Melles will nicht gefragt werden, sie fragt und befragt sich selber, und das bis in jedes Detail. «Wenn der Text das Herz passiert, verstehe ich ihn.» Sie spricht von ihrer Arbeit als Kraftakt, wenn die Figur gefunden werden soll, eine Geburt. Sie hält Theaterarbeit für einen zutiefst schöpferischen Beruf: «Ich will bewirken und keine Ausführende sein!» Sie spricht vom Eros der Arbeit, über learning by heart statt auswendig lernen. «Wenn der Text das Herz passiert, verstehe ich ihn.» Sie denkt über Einstein nach und die Relativitätstheorie. «Einstein sagte, dass die Liebe die grösste Kraft des Universums sei und er hätte eine ‹Bombe der Liebe› bauen sollen, um all den Hass auf unserem Planeten zu zerstören. Das wünsche ich mir auch, denn die Quintessenz ist für mich die Liebe!» Trotzdem wünscht sie sich, dass die Zuschauer im Theater denken, nicht nur fühlen, denn zuerst komme der Gedanke und erst dann das Gefühl. Gewiss trifft das bei ihr selber zu: «Ich stelle fest, dass mir der Gedanke immer einen Schritt voraus ist.» Eben erst tanzte sie am Ball der Wiener Philharmoniker, er ist in der Gesellschaftsagenda der Wahlmünchnerin ein Jour fixe. An Bällen wie diesem mischen sich die Generationen: «Ich war beseelt!» In Wien habe sie auch festgestellt, wie sehr sie von den Grossen beneidet wird, von Placido Domingo, von Anna Netrebko, weil sie mit Alvis Hermanis arbeiten kann. Wie die Zusammenarbeit mit dem Letten begann? Alles soll man sie fragen, natürlich. Doch darüber reden, das kann sie nicht. Nicht im Detail zumal. «Alvis Hermanis hat mir in einer wunderbaren Mail geschrieben, dass er mich gerne hätte. Da war ein so schöner Satz. .. Ich will ihn jetzt nicht sagen. Aber es war wirklich ein sehr, sehr schöner Satz.» Hermanis hatte sich die Melles für die Rolle der Madame de Monteuil gewünscht, die Mutter der Titelfigur in «Madame de Sade». Zunächst, natürlich, hat man als 1958 Geborene Besorgnis, wie eine 85-Jährige zu spielen sei. Und de Monteuil ist eine historische Figur. Dann begann sie, an ihre Mutter und an ihre Schwiegermutter zu denken, an die «Mamarazza» – die Ururururenkelin der Kaiserin Maria Theresia, Manni Sayn-Wittgenstein, ist 97 Jahre alt –, so fand sich ein Weg zur Rolle. Sunnyi Melles' Hang zu Superlativen passt zu ihr wie die Farbe Rosa. Doch wenn sie von den Proben mit Hermanis erzählt, wird ihre rosige Empfindung nachgerade spirituell: «Ich habe mit Alvis eine neue Bewusstseinsebene erreicht, durch ihn und unsere Arbeit mit Kabuki, Butho und dem hohen Stil des klassischen französischen Theaters.» Hermanis inszeniert Yukio Mishimas Skandalroman «Madame de Sade». Er erzählt die Geschichte des Marquis aus Sicht der Marquise. Die Handlung oder besser Konversation über den Abwesenden findet im Salon der Melles statt – pardon, der de Monteuil. Melles will die Figur in ihren Widersprüchen zeigen. In moralischen Kategorien messen wird sie nicht. Mishimas Roman sei ja, und hier will sie den «wunderbaren Dramaturgen Geoffrey Layton» zitiert haben, «nicht ein Stück über das Leiden, sondern über die Lust am Leiden». «Ich trinke keinen Alkohol, wenn, dann höre ich Musik.» Der Regisseur und die Interpretin können miteinander. Sie teilen sich Entscheidendes: die Überzeugung, dass sich Kunst und Diplomatie nicht vertragen. Und dass Aufrichtigkeit in der Arbeit – und Arbeit in diesem Fall ist eine Beziehung – am wichtigsten sei. Auch die Liebe zur Musik verbindet: «Ich trinke keinen Alkohol, wenn, dann höre ich Musik.» Wie weit will man in einem Stück über de Sade gehen? Beim Gespräch ist das noch offen. Doch das Vertrauen in Hermanis ist gross. «Man ist deswegen vielleicht nicht besser, aber mutiger.» Es wird der Mut sein, sich zu entblössen und sich dabei keine Blösse zu geben. Sunnyi Melles kennt nur eine Werktreue – die zu sich selbst. 2017-02-01 00:00 Daniele Muscionico www.nzz.ch 60 /100 Nürnberger Staatsschauspiel: Unbeugsam im Kampf gegen die Nazis Es ist für Patricia Litten mehr als ein Spiel – es ist ihr ein Auftrag. Auf der Bühne des Nürnberger Theaters verkörpert sie ihre Grossmutter Irmgard, eine Frau, die um das Leben ihres Sohnes bangt und die doch auch weiss, dass er verloren ist: Hans Litten, ein angesehener deutscher Anwalt, der Naziopfer und Kommunisten verteidigte und es 1931 wagte, im «Edenpalast-Prozess» in Berlin Adolf Hitler vor Gericht zu zitieren, damit dieser sich wegen gewaltverherrlichender Schriften verantworte. Der Anwalt treibt Hitler in die Enge – und solch eine öffentliche Schmach vergass der spätere «Führer» nicht. Litten wurde «im dämmernden Morgen nach dem Reichstagsbrand verhaftet», erinnerte sich der Anwalt und Journalist Rudolf Olden. Litten kam ins Gefängnis und später in Konzentrationslager. Körperlich misshandelt und in der Seele gebrochen, nahm er sich 1938 in Dachau das Leben. Es ist schon ein seltsames Zusammenspiel von Wirklichkeit und Theater, von dem hier zu berichten ist. In der Schweiz ist der Name Litten kaum mehr bekannt: Rainer, der Bruder, hatte ab 1934 keine Möglichkeiten mehr, in Deutschland als Schauspieler aufzutreten, und floh daher vor Kriegsausbruch zunächst nach Luzern. Patricia Litten wurde hier geboren, später zog die Familie nach Zürich. Das Theater Am Central wurde hier seine neue künstlerische Heimat, als Regisseur und dann als Leiter des Hauses. Besonders am Herzen lag ihm die französische (Dramen-)Literatur; als Kritiker und Moderator führte er, unter anderem in der Radiosendung «Theater heute», Gespräche mit Fernando Arrabal, Eugène Ionesco, André Malraux, Jean Vilar oder Marguerite Duras. Rainer Litten starb 1972 in Zürich. Da stand seine Tochter Patricia, die in der Schweiz und in München Schauspiel studiert hatte, längst selber auf der Bühne, zuerst in Berlin, dann jahrelang in Nürnberg, wo sie heute noch lebt und frei arbeitet. Wer sie kennt, der erinnert sich, dass sie schon immer in Gesprächen berührt und stolz auf das Schicksal ihres Onkels Hans zu sprechen kam und auf die Courage ihrer Grossmutter Irmgard, die sie persönlich nicht kennenlernen konnte; sie starb 1953 im Londoner Exil. Ihre Grossmutter hatte die Geschichte ihres Sohnes aufgeschrieben, hatte in Grossbritannien Vorträge gehalten, in denen es um die Greueltaten der Deutschen und ihre Verantwortung und Schuld ging. Da sitzt ihre Enkelin und gibt ihr Gestalt: gezeichnet von den Sorgen, doch stark und unbeirrt in ihrem Hass auf das Regime, das ihre Familie und die ganze Welt zerstören will. Was für eine mutige Person sie war, zeigt ihre Reaktion auf die Nachricht vom Selbstmord ihres Sohnes: Sie rief bei der Gestapo an, meldete sich zur Verblüffung des Nazis am anderen Ende der Leitung mit «Heil Hitler» und verlangte, dass man ihr in Dachau die Leiche von Hans zeige. Welchen anderen Titel als «Trotz der Tränen» hätte da ihr Buch tragen können? Diese Frau wird nun noch einmal lebendig auf der kahlen Bühne des Nürnberger Staatsschauspiels. Da sitzt ihre Enkelin und gibt ihr Gestalt: in einem langen dunklen Mantel mit Pelzkragen, gezeichnet von den Sorgen, doch stark und unbeirrt in ihrem Hass auf das Regime, das ihre Familie und die ganze Welt zerstören will. Für Patricia Litten ist das sicherlich die ganz besondere, schwierige Rolle ihres Lebens, weil sie eins werden kann und muss mit ihrer Vergangenheit. Über die Jahrzehnte der Auslöschung, der Flucht und der vielen unterschiedlichen Neuanfänge ihrer Familie in der Fremde hinweg nimmt sie Kontakt auf mit den Figuren, die sie nur aus Erzählungen kennt und die doch noch so viel mit ihr selber und ihrer Sicht auf die Wirklichkeit zu tun haben. Denn wie sie wurde, was sie ist – eine streitbare Künstlerin, die dem Theater nach wie vor die Kraft zur Veränderung zutraut –, das hat für Patricia Litten sehr viel mit den Lebenswegen ihrer engagierten, moralisch integren, kämpferischen und auch scheiternden Vorfahren zu tun. Dabei kam die theatertaugliche Geschichte über den «Prozess des Hans Litten» tatsächlich über Umwege zu ihr. Das Drama («Taken at Midnight» im Original) stammt von dem englischen Autor Mark Hayhurst, der bereits einen Dokumentar- und einen Fernsehfilm über diesen historischen Stoff gedreht hat. Die Aufführungen im Royal Haymarket Theatre in London erregten Aufsehen, und im deutschen Fernsehen wurde gefragt, warum dieses Stück deutscher Historie ausgerechnet auf einer deutschen Bühne noch nicht zu sehen war. Patricia Litten nutzte ihre Kontakte zum Nürnberger Theater, wo sie lange Zeit fest engagiert war, und das sicherte sich nun endlich die Erstaufführung in dem Land, um das es eigentlich geht. Regisseur Jean-Claude Berutti inszenierte ein düsteres Kammerspiel, eine Art Stationendrama, ausgehend von der Berliner Wohnung der Familie über NS-Büros, Gerichtssäle, Gefängniszellen bis hin zum letzten Ort Hans Littens in Dachau. Um den Anwalt tauchen Erich Mühsam und Carl von Ossietzky auf – Mithäftlinge, Weggefährten, Mandanten seinerzeit –, Nazischergen und immer wieder die Mutter mit ihrer Hoffnung, ihrer Verzweiflung, ihrem Zerbrechen an einer Welt, in der die Vernunft aussetzt und die Gewalt regiert. Dennoch sehen wir eine starke Frau, eine Mutter, die ihre Stimme erhebt im Namen all der anderen, die von dem Regime verfolgt, misshandelt, ausgelöscht wurden. Die Mutter eines Mannes, über den Rudolf Olden einmal schrieb: «Hans Litten war ein franziskanischer Mensch, und da er einmal in die Juristerei verschlagen war, so stand er fürs Recht, unnachsichtlich, nicht für billigen Vergleich, nicht für Kompromisse. Das Recht ist immer die Sache der Schwachen; die Starken brauchen kein Recht, und nur zu sehr sind sie geneigt, da sie ja die Macht haben, ohne Recht auszukommen.» 2017-02-01 00:00 Bernd Noack www.nzz.ch 61 /100 Interview mit Christoph Blocher: «Der Bundesrat hat noch neun Tage» Herr Blocher, sollte das Referendum gegen die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative zustande kommen, würde die SVP dann an der Seite der Referendumsführer kämpfen? Diese Umsetzung ist eine Nichtumsetzung des Zuwanderungsartikels der Bundesverfassung. Warum stellen Sie diese Frage? Weil das Referendum gegen jenen Gesetzestext ergriffen worden ist, den Sie ablehnen. Die SVP will, dass die Verfassung durchgesetzt wird. Weder ein Ja noch ein Nein zu diesem «Nichtdurchsetzungsgesetz» gewährleistet dies. Mit einem Referendum wird das Volk erneut in die Irre geführt. Sollte das Referendum abgelehnt werden, wäre ja jene Umsetzung, die Sie nicht wollen, vom Volk sanktioniert. Bei einer Ablehnung würde der heutige Zustand gelten, den der Bundesrat und das Parlament gemäss Verfassung ändern müssen! Ob mit oder ohne dieses Gesetz, die masslose Zuwanderung bleibt. Die SVP will die Personenfreizügigkeit beerdigen. Wie wird die SVP bezüglich einer Volksinitiative zur Kündigung der Personenfreizügigkeit konkret vorgehen? Volk und Stände haben die Personenfreizügigkeit verfassungsmässig am 9. Februar 2014 abgelehnt, denn der beschlossene Artikel 121a ist das Gegenteil der Personenfreizügigkeit. Dies hat auch der Bundesrat vor der Abstimmung stets betont. Das Volk wollte dies so. Einspruch: Die Kündigung der Personenfreizügigkeit steht nicht im Verfassungstext. Das ist auch nicht nötig. Der Verfassungstext verlangt die Kontrolle der Einwanderung und sagt detailliert, wie dies geschehen soll. Er gibt Bundesrat und Parlament bis zum 9. Februar 2017 Zeit, um dies durch Verhandlungen mit der EU zu bewerkstelligen. Die Verfassung sagt, wenn das nicht gelingt, hat der Bundesrat die Verfassung durch Verordnung zu erfüllen. Der Bundesrat hat also jetzt noch neun Tage, um dies zu tun. Ob er dies mit oder ohne Kündigung tut, ist ihm überlassen. Eines lässt die Verfassung ganz sicher nicht zu: die Personenfreizügigkeit weiterzuführen. Genau dies aber hat die Parlamentsmehrheit getan. Tatsache ist, dass die Kündigung der Personenfreizügigkeit kein Verfassungsauftrag ist. Wann und wie werden Sie also die Volksinitiative lancieren? Die Kündigung internationaler Verträge ist Sache des Bundesrates. Die SVP muss eine Lösung finden, die auch bösartige Volksverächter nicht so leicht umgehen können. Darum: Eine Kündigung des Personenfreizügigkeitsabkommens, des FZA, alleine genügt nicht. Sonst kommen die Schlaumeier wieder und sagen, dass nur die Kündigung vorgesehen sei. Aber nicht, dass keine anderen Verträge mit gleicher Stossrichtung abgeschlossen werden können. Und was heisst das nun? Auch für die glühendsten Vertreter des Freihandels kann die Personenfreizügigkeit nie funktionieren. Das hält der massgebende Ökonom Milton Friedman, Nobelpreisträger und ausgesprochener Befürworter des Freihandels, allgemeingültig fest. Vielleicht ginge es, wenn man den Sozialstaat ganz abschaffen würde. Darum: In allen westlichen Staaten, sei es in den USA, England oder Frankreich, ist die Personenfreizügigkeit das Problem schlechthin. Trump, Brexit, Le Pen, Wilders, AfD oder Beppe Grillo wären ohne Personenfreizügigkeit nie möglich geworden. Eine Variante ist, dass die Bundesverfassung ein FZA oder die Personenfreizügigkeit generell untersagt. Dann müssten Sie die Personenfreizügigkeit genau definieren. Genau. Machen wir es! Die Personenfreizügigkeit gibt einem Ausländer den Rechtsanspruch, in unserem Staat Arbeit zu suchen, ohne Bewilligung zu arbeiten, zu diesem Zweck hier zu wohnen, die Familie nachzuziehen und auch nach der Beschäftigung hier zu bleiben und in Hinsicht auf Arbeitsbedingungen, Sozialleistungen und anderes mehr gleich behandelt zu werden wie die schweizerischen Staatsangehörigen. Bei totaler Personenfreizügigkeit gilt dies auch für die Niederlassungsfreiheit für andere Personengruppen und Firmen. Wie lautete denn ein Verfassungstext konkret? Das werden Sie dann sehen, wenn er vorliegt. Im Text ist sicher ein generelles Verbot, solche FZA abzuschliessen. Gäbe es andere Wege als diesen? Möglich wäre eine Vorschrift, dass Ausländer, die keine Bewilligung haben, sich nur für drei Monate in der Schweiz aufhalten dürfen. Das ermöglicht dann wieder eine eigenständige Kontrolle. Und weitere Varianten? Denkbar wäre ein generelles verfassungsmässiges Verbot für Verträge, die Unabhängigkeit und die Handlungsfreiheit der Schweiz in der Zukunft beeinträchtigen unter Einschluss von FZA. Das verhinderte dann auch das geplante Rahmenabkommen mit institutioneller Bindung. Früher war dies selbstverständlich. Die dritte Variante ist kaum praktikabel. Was passiert dann mit den bestehenden Bilateralen I und II? Welche müsste man kündigen, welche nicht? Ausser dem FZA sehe ich im Moment keinen zu kündigenden Vertrag. Auch die Auns hat eine Initiative zur Kündigung der Personenfreizügigkeit angesagt. Sie sagten schon, dass es keinen Sinn habe, zwei Initiativen parallel zu lancieren. Wer wird den Lead übernehmen, Auns oder SVP? Wer am Ende die Volksinitiative lanciert und wer unterstützt, ist mir einerlei. Wann wird die Volksinitiative lanciert? Wir rechnen im Sommer oder Herbst dieses Jahres. Die Vorarbeiten macht eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der SVP und der Auns. Die SVP-Delegiertenversammlung wird voraussichtlich im Juni dieses Jahres entscheiden. Herr Blocher, Sie werden von Bloomberg und anderen Medien mit Donald Trump verglichen. Der neue amerikanische Präsident will Mauern gegen die Zuwanderung bauen, den Freihandel stoppen, Infrastrukturprogramme lostreten und bezeichnet die Nato als obsolet. Wie sympathisch ist Ihnen diese Politik? Bloomberg hat mich nicht wegen dieses Programms mit Trump verglichen. Sie sehen Parallelen, weil Trump und ich beide Unternehmer sind und beide sehr vermögend seien. Bei tüchtigen Unternehmern muss dies ja so sein. Ich glaube, dass seine Industriepolitik nicht erfolgreich sein wird. Allerdings: Wie Trump wirklich denkt, was er wirklich will und was er tut, bleibt weitgehend noch verborgen. Immerhin hat er in seinen ersten Amtstagen schon ziemlich viele konkrete Dekrete unterzeichnet. Nehmen wir nur die Mauer zu Mexiko, die er bauen will. Die Mauer ist ein Schutz gegen illegale Einwanderung. Ob es mit der Mauer funktioniert, steht auf einem anderen Blatt. Immerhin scheint hier ein Politiker gewählt worden zu sein, der sich auch nach den Wahlen noch an seine Wahlversprechen erinnert! Amerika garantierte während siebzig Jahren die Sicherheit Europas. Nun droht die schützende Hand wegzufallen. Gezwungenermassen wird die Kooperation in Europa nun wichtiger. Einverstanden? Ein massives, bis heute vernachlässigtes Engagement der europäischen Staaten für die Verteidigung ist dringend nötig. Die Europäer haben die Verteidigung in den letzten Jahren weitgehend den USA überlassen und ihre eigenen Armeen verludern lassen. Allerdings ist Trump entgegenzuhalten: Die USA wollten dies auch so. Das gab den USA die Vor- oder gar Alleinherrschaft in der Nato, denn wer zahlt, befiehlt! Die europäischen Partner liessen sich das gefallen und investierten zu wenig in ihre Armeen. Übrigens: auch die Schweiz. Noch einmal: Dann müsste Europa heute stärker zusammenstehen, nicht? Darum gibt es ja die Nato. Aber ohne Armeen nützt sie nichts. Die europäischen Staaten müssen endlich ihre eigenen Armeen in Ordnung bringen. Doch wie weit Amerika geht, ist offen: Trumps Taktik ist es, den Knebel verdammt weit zu werfen, damit er dann stückweise nachgeben kann. . . . was ja auch immer Ihre Taktik war. Sicherlich, ja. Wer sehr hohe Verhandlungsziele setzt, kann zurückweichen, und der Gegner hat erst noch Freude. Ich kann aber gut verstehen, dass Trump hier Druck auf die Nato-Partner macht. Die Schweiz profitierte natürlich auch von der «Pax Americana». Inwiefern ist unser Land als sicherheitspolitischer Trittbrettfahrer jetzt gefordert? Die Schweiz ist nicht Trittbrettfahrerin. Ihr Beitrag ist ihre dauernd bewaffnete Neutralität. Sie muss sich selbst verteidigen können. Das hat auch sie vernachlässigt. Seit langer Zeit liegen die Geschicke der Schweizer Armee in SVP-Händen. Es ist Ihre Partei, welche das Verteidigungsdepartement innehat. Was macht die SVP falsch? Dass die SVP-Bundesräte dem Abbau der Landesverteidigung nicht genug Widerstand entgegensetzen! Auch das über Jahre hinweg kleingläubige, geradezu pubertäre internationale Denken führte zum Abbau der Schweizer Armee. Ueli Maurer hat diesen Trend etwas gestoppt und versuchte Gegensteuer zu geben. Aber nur weil die SVP gedroht hatte, gegen die Weiterentwicklung der Armee das Referendum zu ergreifen, stehen endlich wieder fünf Milliarden Franken pro Jahr für die Armee zur Verfügung. Und der Truppenbestand wurde nicht auf 80 000 Mann gesenkt. Ein Anfang! SVP-Verteidigungsminister Guy Parmelin scheint seiner Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Er richtet ein Durcheinander an, etwa bei Bodluv. Ich weiss es nicht. Ich habe die Grundlagen nicht, um diesen Entscheid zu beurteilen. Guy Parmelin ist auf jeden Fall entscheidungsfreudig, was durchaus auch positiv ist. Und in die GPK des Parlamentes habe ich – gemäss meiner Erfahrung als Bundesrat – kein grosses Vertrauen. Reichen die Bemühungen der Schweiz in Sachen Sicherheit angesichts eines möglichen Rückzugs der USA aus dem europäischen Sicherheitsdispositiv denn aus? Nein. Ob mit oder ohne Rückzug der USA: Es reicht nicht. Die SVP-Verantwortung im Dossier Armee hat beispielsweise dazu geführt, dass die Schweizer Luftwaffe technologisch abgehängt wird. Sie können die Ablehnung des Gripen-Fliegers nicht der SVP anlasten. Die SVP stand stets zu diesem Projekt! Die Neubeschaffung wird aber durch Bundesrat Guy Parmelin weitergetrieben. Zurück zu Trump: Die Schweiz profitiert stark von offenen Märkten, weltweit. Eine neue Ära des Protektionismus würde unsere Exportwirtschaft nachhaltig schwächen. Solches können Sie sich nicht herbeiwünschen. Ich bin ein grundsätzlicher Befürworter des Freihandels, die Gefahren müssen indessen auch bedacht werden. Jedes Land hat für sich zu analysieren, ob und wo ihm der freie Handel nützt. Beispielsweise hätten wir ein Freihandelsabkommen mit den USA abschliessen können. Aber als die Amerikaner meinten, wir müssten unser Urheberrecht aufgeben, war für uns die Sache nicht mehr möglich. Das wäre das Ende innovativer Industrie, zum Beispiel der Pharmaindustrie, in der Schweiz gewesen. Zurück zur Frage: Was heisst es für die Schweiz, wenn die Welt protektionistisch wird? Trump übertreibt masslos, wenn er sagt, Amerika habe in den letzten siebzig Jahren uneigennützig alle anderen Länder reich gemacht und sich selber arm. Ich habe es stets anders erlebt. US-Interessen standen für sie im Vordergrund. Wenn Trump glaubt, er könne die an China verlorenen Massenprodukte wieder in die USA zurückholen, so denkt er als Immobilienmann und nicht als Industrieller. Abgesehen davon, dass er die Zölle gemäss WTORegeln gar nicht derart erhöhen darf, wie er ankündigt, müssten die USA diese Güter viel zu teuer produzieren, oder die Löhne in den USA müssten drastisch sinken. Eine solche Wirtschaftspolitik führt Amerika in den Ruin. Was wäre die Alternative? In aller Bescheidenheit: Hier könnten die mächtigen USA von der kleinen Schweiz etwas lernen: Auch aus unserem Land sind, schmerzhaft genug, billige Massenprodukte in Billiglohnländer, vor allem Asien, abgewandert. Ich habe dies im eigenen Unternehmen zur Genüge erfahren. Die Lösung ist einfach, aber herausfordernd: nicht nachweinen, sondern bessere und innovative Produkte herstellen, die Billiglohnländer nicht produzieren können. Aber dazu müsste Trump vielleicht das amerikanische Bildungswesen unter die Lupe nehmen. Seine Steuersenkungspolitik wird die Wirtschaft stärken, aber sie genügt nicht. Zur Abschottung hinzu kommt Trumps Plan, in sozialistischer Manier ein staatliches Infrastrukturprojekt ans nächste zu reihen. Solche Politik erinnert an andere Zeiten. Da bin ich anderer Meinung. Die Bereitstellung von Infrastrukturen gehört zum staatlichen Auftrag. In den USA gibt es offenbar einen grossen Nachholbedarf, denken Sie nur an die Eisenbahnen. Die EU ist in der Krise. Sie finden Gefallen am Brexit, an Politikern wie Le Pen, Wilders, Orban und allgemein an jenen Tendenzen, die sich ein schwächeres Europa wünschen. Was unterscheidet die SVP von diesen Strömungen? Nicht ich habe an ihnen Gefallen, sondern Sie unterschieben mir dies. Die SVP ist eine schweizerische Partei. Ausländische Parteien haben andere Aufträge und Interessen. Für Ausländer ist der Sonderfall Schweiz auch kaum verständlich. Das ist aber auch nicht nötig. «Eine Kündigung des Personenfreizügigkeitsabkommens genügt nicht. Es braucht ein generelles Verbot.» Und was ist nun der Unterschied zwischen der SVP und den populistischen Parteien in Europa? Die SVP ist für die Wahrung der schweizerischen Werte: Unabhängigkeit, direkte Demokratie, Föderalismus, dauernde Neutralität, liberale Marktwirtschaft. Dafür setzt sich keine ausländische Partei – ob Populisten oder nicht – ein. Den neuen euroskeptischen Parteien gefällt, dass die SVP als Schweizer Partei auch unser Land von Brüssel fernhalten will, und auch sie wollen die Personenfreizügigkeit nicht. Gibt es in Europa oder in Grossbritannien denn keine Partei, die Ihnen nahesteht? Natürlich stehen uns bürgerliche Parteien näher als linke. Aber wir liieren uns nicht. Die SVP macht Politik für die Schweiz, da hilft uns niemand. Welche Parallelen sehen Sie zwischen Grossbritannien und der Schweiz? Grossbritannien ist Mitglied der EU und des Binnenmarktes. Die Schweiz ist dank dem Volksentscheid von 1992 nirgends drin. Die SVP kämpft seit dreissig Jahren, dass die Schweiz nicht beitritt. Die Schweiz geht ihren eigenen Weg. Wenn der Brexit zustande kommt, ist England wie die Schweiz unabhängig von der EU. Ich meine daher, der Bundesrat müsste jetzt mit Premierministerin May das Terrain für die Zukunft ebnen, dass der freie Handel zwischen beiden Ländern wie zur EU möglich wird. Tatsache ist, dass die euroskeptischen Parteien stärker werden. Was gewinnt die Schweiz, wenn Europa zerbricht? Hoffentlich gibt es nicht einen Eklat. Die beste und zurzeit die wahrscheinlichste Variante ist, dass die EU langsam wieder aufbricht und die Nationalstaaten mehr Bewegungsraum erhalten. Die zentrale Frage ist, wie weit dieses Aufbrechen gehen soll. Ein zerbröseltes Europa ist nicht gut für die Schweiz. Das kommt darauf an, wie gross die «Brösmeli» sind. Meines Erachtens wäre ein Europa richtig, wie es de Gaulle propagiert hatte: ein Europa der Vaterländer. In einem solchen wäre die Schweiz ja schon dabei. In einem Europa-Verbund, wo Selbstbestimmung, Handlungsfreiheit und die Souveränität der Staaten nicht tangiert werden. 2017-02-01 00:00 Michael Schoenenberger www.nzz.ch 62 /100 Eilverordnung: Rumänien Amtsmissbrauchs lockert Verfolgung des (dpa) Der Schritt kam überraschend, denn das Thema stand nicht auf der Tagesordnung der Kabinettssitzung, die vorab bekanntgegeben wurde: Laut einer Eilverordnung soll der Amtsmissbrauch in Rumänien nur dann mit Gefängnis bestraft werden können, wenn der dadurch entstandene Schaden mindestens 200 000 Lei (rund 50 000 Euro) beträgt, sagte Justizminister Florin Iordache. Den ursprünglichen Plan, die Strafverfolgung davon abhängig zu machen, dass der Geschädigte klagt, habe man fallengelassen. Eilverordnungen treten sofort in Kraft und haben unumkehrbare Folgen, selbst wenn das Parlament sie später ausser Kraft setzt. Damit soll nach Meinung von Kritikern der Vorsitzende der mitregierenden Sozialisten (PSD), Liviu Dragnea, geschützt werden, der wegen mutmasslichen Amtsmissbrauchs mit einem Schaden von 100 000 Lei vor Gericht steht. Die erste Verhandlung in diesem Prozess fand am Montag in Bukarest statt. 2017-02-01 00:00 Inna Hartwich www.nzz.ch 63 /100 US-Steuerstreit-Saga: Der nächste Winkelried betritt die Bühne Der frühere Chef des Private Banking der mittlerweile aufgelösten Bank Frey macht Ernst. Er will, dass sein Fall vor einem amerikanischen Gericht verhandelt wird, und der zuständige Richter hat den Prozessbeginn nun auf den 18. September festgesetzt. S. B. wird von den US-Behörden beschuldigt, amerikanischen Kunden bei der Steuerumgehung geholfen zu haben. Er plädiert auf «nicht schuldig» und will beweisen, stets getreu den Schweizer Gesetzen gehandelt und nie US-Bürgern absichtlich dabei geholfen zu haben, amerikanische Steuerpflichten zu umgehen. Kommt es vor Prozessbeginn zu keiner Einigung mit der US-Justizbehörde (DoJ) oder erklärt sich S. B. nicht doch noch für «schuldig», wäre es nach Raoul Weil erst das zweite Mal, dass sich ein Schweizer Banker im US-Steuerstreit für den Weg vor einen amerikanischen Richter entscheidet. In den letzten Jahren sah eine ganze Reihe beschuldigter Schweizer Banker und Berater keinen anderen Ausweg mehr, als sich mit dem DoJ zu vergleichen und sich als «schuldig» zu bekennen. Was würde es heissen, wenn ein weiterer Banker seinen Fall vor einem US-Gericht austragen würde? Ein amerikanischer Experte urteilt, dass bereits der verloren gegangene Prozess gegen Weil eine schmerzhafte Niederlage für das DoJ war. Aber einen Prozess gegen einen Banker zu verlieren, der im Gegensatz zu Weil direkten Kontakt mit amerikanischen Kunden hatte, könnte weitreichendere Konsequenzen haben; er könnte letztlich den Vorwürfen gegen viele Schweizer Banken die Grundlage entziehen, so der Experte. Beim früheren Arbeitgeber von S. B., der untergegangenen Bank Frey, handelt es sich um einen speziellen Spieler im US-Steuerstreit. So hiess die Bank in der heissen Phase des USSteuerstreits explizit US-Kunden willkommen, die bei anderen Schweizer Häusern nicht mehr erwünscht waren. Diese Strategie wurde in der Branche auch als «selbstmörderisch» bezeichnet, obwohl es durchaus Sicherheitsnetze gab. So operierte die Bank einzig aus der Schweiz heraus, Kundenbesuche in den USA gab es keine. Ebenfalls wurden für die USKunden weder Strukturen erstellt, noch durften sie US-Wertschriften halten. Dennoch sähe sich das DoJ ganz allgemein im Falle eines Gerichtsprozesses mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Der US-Anwalt betont, dass die Staatsanwaltschaft dem Gericht «ohne begründete Zweifel» beweisen müsste, dass sich ein Schweizer Banker der Verschwörung gegen die USA schuldig gemacht hat. Experten verweisen auf das Fehlen einer klaren Rechtsgrundlage und auf Beweisprobleme, mit denen die Staatsanwälte bei Klagen wegen Verschwörung gegen einzelne Banker konfrontiert sind. Das gilt besonders, wenn die Klagen ausschliesslich auf den Behauptungen amerikanischer Steuersünder beruhen, deren Glaubwürdigkeit angezweifelt werden kann. Auch zwei Banker der Zürcher Kantonalbank haben auf «nicht schuldig» plädiert. Bleiben sie bei dieser Aussage, wenn sie am 23. Februar zum nächsten Mal vor dem Richter erscheinen, könnte auch hier ein Prozesstermin angesetzt werden. Würde das DoJ einen weiteren Fall vor Gericht verlieren oder müsste es sich mangels Erfolgschancen mit einem Beschuldigten einigen, hätte das positive Auswirkungen für die noch gut zwanzig anderen beschuldigten Schweizer und wohl auch für die Schweizer, deren Namen wegen des US-Programms in die USA geliefert wurden. 2017-02-01 00:00 Zoé Baches www.nzz.ch 64 /100 Der Mensch als Zweck und nicht als Mittel: Der Mensch als Zweck und nicht als Mittel Im Schoss der freiheitlich-offenen Gesellschaften braut sich Unheil zusammen: Zunehmend aggressive und autoritäre Kräfte polemisieren gegen die etablierten Strukturen von Politik und Gesellschaft. Einfache Erklärungsmuster, binäre Freund-Feind-Schemata und polarisierende Standpunkte werden gegen die mühevollen Prozesse pluralistischen Austarierens und politischen Ausgleichens in Stellung gebracht. Der demokratisch eingehegte Streit um Meinungen und Macht wird umgedeutet zum Kampf um Wahrheit und Herrschaft. Die westliche Welt scheint kopfzustehen: Greift eine neue, gegen die liberale Ordnung gerichtete Form eines autoritären Irrationalismus um sich? Der Grund der gegenwärtigen, freiheitsbedrohlichen Entwicklungen könnte in einer kaum reflektierten, aber umso tiefer empfundenen Enttäuschung liegen – einer Enttäuschung über das nicht eingehaltene liberale Versprechen der westlichen Moderne selbst. Verständlich wird dies, wenn man einen Blick zurückwirft auf die Kernidee der abendländischfreiheitlichen Werteordnung. Diese beruht auf einer grossartigen Überzeugung, die zugleich ein nie zuvor gehörtes Versprechen umfasst : dass der Mensch selbst – und zwar bedingungslos in jeder einzelnen Person – der erste und letzte Zweck sei und er daher niemals zu einem blossen Mittel herabgewürdigt werden dürfe. Der Wert des Menschen ist demnach Zentrum und Ziel, auf die sich alle gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Verhältnisse zweckdienlich auszurichten haben. Dieser in der Aufklärung geborene Ansatz eines Liberalismus als Humanismus ist die Idee, die in alle Systeme des freiheitlichen Modells eingelassen wurde: prinzipienethisch und verfassungsrechtlich im Grundsatz der Menschenwürde; wirtschaftlich im System der Marktwirtschaft, die dem Einzelnen ohne Ansehen von Stand und Person freien Zugang zum Wirtschaftsleben ermöglichen soll; politisch im Beteiligungssystem der Demokratie, welche die freie Willensbekundung jedes einzelnen Bürgers zu einem politischen Gesamtwillen verdichtet. Doch ist dieses wirkmächtige liberale Gründungsversprechen heute wirklich noch in Kraft? Zweifel sind angebracht. Denn es scheint, als habe der Liberalismus sowohl in seinem Selbstverständnis als auch in seinen zentralen Systemen eine Kehrtwende vollzogen – von einem humanistischen zu einem funktionalistischen Liberalismus, der die Idee der Freiheit, der Autonomie im Wortsinne der «Selbstgesetzlichkeit», von den Menschen auf die Systeme übertragen hat. Damit ist aber eine zutiefst illiberale Umkehrung von Zwecken und Mitteln verbunden: Der Mensch selbst wird zu einer Funktion, indem er sich zunehmend den selbststeuernden und selbstzweckhaften Systemen ein- und anzupassen hat. Mit Utilitaristen allein aber lässt sich kein Staat machen , jedenfalls keiner, der auf Dauer den Massstäben einer freiheitlichen Gesellschaft gerecht wird. Das gilt auch für die globalisierte Marktwirtschaft: Freiheit ist auch hier das Mass : Der Markt muss für die Menschen da sein und nicht umgekehrt der Mensch für den Markt. Dabei unterliegt schon der Begriff Wirtschaftsliberalismus einer Selbstverkehrung: Denn Freiheit ist ein Attribut, das sich sinnvoll nur auf Menschen, nicht auf Systeme beziehen lässt. Ein Markt ist niemals «frei»: Eine freiheitliche Dimension erhält er erst, wenn er die Grundlagen für die freie Entfaltung von Menschen bereitstellt. Wird aber Marktlogik selbst als Norm gesetzt und die Globalisierung als Schicksal behandelt, werden beide als fremdbestimmende, also selbst illiberale Strukturen wahrgenommen und abgelehnt – was am Ende die freiheitsförderlichen Potenziale von Globalisierung und Marktwirtschaft mit in den Abgrund zu reissen vermag. Der Erfolg rechtsnationalistischer Populisten beruht nicht darauf, dass deren Ideologie mehrheitlich geteilt würde, sondern darauf, dass sie ein Vakuum erkannt und auszufüllen begonnen haben. Verallgemeinert man diese Befunde, scheint sich das liberale Modell teilweise tatsächlich in sein Gegenteil verkehrt zu haben – mit der paradoxen Konsequenz, dadurch selbst zwanghafte Züge anzunehmen. Das Aufkeimen autoritärer politischer Bewegungen ist zumindest in Teilen hausgemacht: Denn der auf den Kopf gestellte Liberalismus schafft selber die Angriffsfläche, als autoritär denunziert zu werden, während sich umgekehrt das Autoritäre als Mittel vermeintlich wahrer Liberalität inszenieren kann – eine wahrlich haarsträubende Verkehrung. Die Verwerfungen innerhalb der freiheitlichen westlichen Welt haben also nicht einfach nur mit einem politischen Rechtsruck zu tun, sondern gründen auch in einer Krise des Liberalismus selbst. Der Erfolg rechtsnationalistischer Populisten beruht nicht darauf, dass deren Ideologie mehrheitlich geteilt würde, sondern darauf, dass sie ein Vakuum erkannt und auszufüllen begonnen haben. Die freiheitliche Idee selbst hat also noch lange nicht abgedankt – im Gegenteil. Sie muss nur wieder zurückgeführt werden zu dem, was sie im Ursprung war: zu einem Liberalismus als Humanismus. 2017-02-01 00:00 Martin Booms www.nzz.ch 65 /100 Was heute wichtig ist Donald Trump nominiert den konservativen Juristen Neil Gorsuch als neuen Richter am Obersten Gericht der USA. Der 49-Jährige soll den Posten in dem neunköpfigen Gremium besetzen, der nach dem Tod des konservativen Verfassungsrichters Antonin Scalia vor einem Jahr gestorben war. Donald Trump nutzt sein Vorschlagsrecht, um den gegenwärtigen Patt von vier von demokratischen Präsidenten und vier von republikanischen Präsidenten ernannten Richtern mit der Wahl von Gorsuch zu seinen Gunsten zu beenden. Der Senat muss die Wahl bestätigen. Apple findet mit dem iPhone 7 zum Wachstum zurück. Im Weihnachtsquartal hat der kalifornische Technologiekonzern 78,3 Millionen Smartphones abgesetzt – 3,5 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum. Jüngst waren Zweifel aufgekommen, ob Apple die zehnjährige Erfolgsgeschichte mit dem iPhone wird fortsetzen können. Nach einem durchzogenen vergangenen Geschäftsjahr ist nun das Weihnachtsgeschäft gut gelaufen. 2017-02-01 00:00 Helene Laube www.nzz.ch 66 /100 Kultur nach dem Brexit: Schluss mit dem Lamento! Nach dem Brexit-Entscheid hält die britische Kunstwelt inne und sortiert sich neu. Sie befragt sich selbst und die Teile des Publikums, die sich bisher von der Kulturszene vernachlässigt fühlten. Dennoch verschärfen sich gegenseitige Vorwürfe von Populismus und Elitedenken. Schluss ist jedoch mit dem Wehklagen, mit dem Lamento. Kurz nach dem Brexit-Votum war die britische Kunstwelt, die sich fast einhellig für einen Verbleib in der EU eingesetzt hatte, ausser sich gewesen. Doch wenige Monate später zeigen sich auch die von der Entscheidung enttäuschten Briten pragmatisch wie immer, klopfen sich den Staub aus den Kleidern und versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Jeder im Land fragt sich jetzt, wie es weitergehen wird und was die seismische Verschiebung in persönlicher, politischer, gesamtgesellschaftlicher, ökonomischer und kultureller Hinsicht bewirken wird. Auf den Schock folgen Akzeptanz und Neuorientierung. Die Künstler und Kunstmanager beschlossen, sich die Brexit-Befürworter endlich einmal genauer anzusehen. Denn immerhin geht es darum, die 52 Prozent der Wähler, die anders gestimmt haben als man selbst, zu verstehen und zu erreichen. Die bildenden und darstellenden Künste wollen nicht, wie Rufus Norris, der Direktor des National Theatre, sagt, zu einem Ort für Unterhaltung und (Realitäts-)Flucht werden. Zugleich werfen die Kreativen einen selbstkritischen Blick in den Spiegel. Jedenfalls einige von ihnen. So etwa der Töpfer Grayson Perry, der 2003 den Turner Prize gewann; er hatte sich im Land umgesehen, um vorurteilslos und neugierig Fragen über Identität und Gesellschaft zu stellen. «Die Leute sind es satt, von uns mit unseren schicken Häusern in Islington gesagt zu bekommen, wie sie fühlen und was sie denken sollen», sagte Perry nach dem Brexit-Votum. Er hatte für den Verbleib in der EU gestimmt, sieht das Resultat aber jetzt als Chance, ein neues Publikum zu erreichen – und als Auftrag für Künstler, mit denen ins Gespräch zu kommen, die sich vernachlässigt und ungehört fühlten. Im Juni wird Perry in einer Ausstellung in der Serpentine Gallery den Brexit zum Thema machen. Da braute sich eine Revolution zusammen, und wir haben es nicht mitbekommen, weil wir sie nicht begonnen haben. Auch Pop-Musiker und Produzent Brian Eno überdachte seine Perspektive. Im Interview mit der linksliberalen Tageszeitung «The Guardian» sprach er von seiner Wut nach dem Volksentscheid. Doch galt sein Zorn nicht anderen, sondern der eigenen Person. Denn ihm sei nicht klar gewesen, was da eigentlich passierte: «Ich dachte, dass all diese Ukip- und Frontnational-Leute in einer kleinen Blase lebten.» Aber dann ging ihm auf: «Wir waren es, die in einer Blase lebten (. . .). Da braute sich eine Revolution zusammen, und wir haben es nicht mitbekommen, weil wir sie nicht begonnen haben. Wir gingen davon aus, dass wir die Revolution sein würden.» Eno ging sogar noch einen Schritt weiter. Zum Entsetzen vieler «Guardian»-Leser sagte er: «Rückblickend bin ich sogar froh über Trump und über den Brexit, weil uns das einen Tritt in den Hintern gibt, und den haben wir gebraucht, weil wir sonst nichts ändern würden.» Ein Wahlsieg Hillary Clintons in den USA, meint der Musiker, hätte lediglich die seit langem spürbare Stagnation der Linken perpetuiert: «Es scheint, als wäre das langsam zum Stillstand gekommen, während wir jetzt mit Trump die Möglichkeit haben, dass alles komplett zusammenbricht und wir alles ganz neu überdenken müssen.» Die Leser der Zeitung schrieben zu Hunderten (829 Zuschriften zur Entstehungszeit des Artikels); die meisten wendeten sich jedoch gegen Enos Optimismus des Schreckens, denn sie sehen sich als potenzielle Opfer dieser möglichen politischen Entwicklung. Während Eno als Deuter und Provokateur in Erscheinung tritt, schlagen die Kulturinstitutionen versöhnlichere Töne an. Sie machen Dialogangebote. Schon vor der Entscheidung für oder gegen den Brexit hatte das Goethe-Institut zusammen mit dem nahe gelegenen Victoria & Albert Museum und dem British Council ein Festival zum Thema Europa geplant: «Collecting Europe» (vom 1. bis 7. Februar) wurde als gemeinsamer Beitrag zur derzeitigen Situation entwickelt. Zwölf Künstler und Künstlerinnen sollen dabei ihren Blick weit in die Zukunft des Kontinents werfen. In Führungen, Workshops oder Performances werden sie mit den Besuchern ins Gespräch über das Europa von heute und morgen treten. «Jenseits von Fakten und Daten ist dies ein Ansatz, der Lust auf Austausch und Dialog machen soll», sagt Angela Kaya, Direktorin des Londoner Goethe-Instituts. Sie ist auch nach dem Brexit optimistisch: «Die momentane Situation in Europa macht deutlich, dass Kunst und Kultur gefordert und gleichermassen gefragt sind, die richtigen Fragen zu stellen und erste Antworten zu formulieren.» Die eigenen politischen Ansichten dürfen dem Versuch zur Verständigung nicht im Weg stehen. Auch das Kreativ-Team des National Theatre stellt sich der veränderten Wirklichkeit. Doch wollte man nicht, wie bisher, einen prominenten Autor mit der Aufgabe betrauen. Vielmehr liess Direktor Rufus Norris Aussagen von Bürgern zur Lage der Nation von «Sammlern» im ganzen Land zusammentragen. Die Hofdichterin Carol Ann Duffy übernahm dann nur noch die Feinabstimmung und formte ein Stück daraus. Es wird unter dem Titel «My Country. A Work in Progress» ab Ende Februar zu sehen sein. Damit ging auch Rufus Norris auf die Suche nach den vergessenen Stimmen aus der Provinz: «Man braucht nicht sehr an der Oberfläche zu kratzen, um festzustellen, dass ausserhalb der Metropolen ein gemeinsamer Nenner im Sinne einer gegen das Establishment und gegen die Metropole gerichteten Stimmung existiert. Eine Mehrheit hatte das Gefühl, dass man ihr nicht zuhörte.» Die Theaterleute, die sich mit aller Macht gegen den Brexit gestemmt haben, wollen heute die Gegenseite verstehen und zeigen sich offen – auch wenn die Ansichten, die sie im Land hören, ihren Vorstellungen von Inklusion und Zusammenarbeit zuwiderlaufen. Die eigenen politischen Ansichten dürften dem Versuch zur Verständigung nicht im Weg stehen, so Norris. Die Hitzigkeit und Dynamik künftiger Debatten wird zunehmen, ebenso die Diversität der Meinungen. Doch ein Grundproblem des britischen Kulturlebens wird sich trotz allen Einzelbemühungen auch in der neuen Welt nach dem Bruch mit der EU wohl weiter zuspitzen: Vor allem die Hauptstadt wird profitieren, und erneut wird die Provinz zurückbleiben. Die Kreativ- und Unterhaltungsindustrie – obwohl von der Regierung vernachlässigt – wird weiterhin ihre Zugkraft beweisen. Der Zulauf der London-Touristen aus dem Ausland ist nach dem BrexitEntscheid um zehn Prozent gestiegen – unter anderem wegen des günstigen Pfund-Kurses. Auch die Briten verbringen immer häufiger ihren Ferien im eigenen Land und machen Abstecher in die Hauptstadt, deren Restaurant- und Theaterbesuche seit dem vergangenen Sommer aufsteigende Trends verzeichnen. Die Hitzigkeit und Dynamik künftiger Debatten wird zunehmen, ebenso die Diversität der Meinungen. Das kann und wird auch gelegentlich ins Bösartige oder Lächerliche kippen, wie die Reaktion des TV-Moderators und Trump-Freundes Piers Morgan zeigte, nachdem Trumpund Brexit-Gegner Ewan McGregor sich im letzten Moment aus einem Fernsehinterview mit ihm ausgeklinkt hatte. Der Schauspieler begründete seine Absage per Twitter: Er habe Morgans Kritik an den Frauenprotesten gegen Trump unerträglich gefunden. Morgan bezeichnete ihn darauf in der Tageszeitung «Daily Mail» als «engstirnigen, wahnsinnig aufgeblasenen, antidemokratischen kleinen Blödmann» und warf ihm obendrein Heuchelei vor, da McGregor Bewunderung für den «Kinderschänder» Roman Polanski geäussert habe. Neben der Öffnung der Debatte werden auch solche Töne in Zukunft häufiger zu hören sein. Jede grosse politische Verschiebung bedeutet Verunsicherung, Fragen und eine NeuVerortung in einer sich verändernden Wirklichkeit. Das kann eine Chance für die Kunstwelt sein, die sie neue Themen finden lässt, und für das Publikum, das sich in Krisenzeiten gern an sie wendet, weil sie Orientierung verheisst. Jetzt schon zeichnet sich ab, dass sich in der Diskussion und in der kreativen Praxis zwei Fronten auftun. Es geht um im weiteren Sinne populistisches contra abgehobenes Denken und Schaffen: Zugänglichkeit, Volkstümlichkeit – und Volkstümelei – und anstrengenderes, sperrigeres Kunstwollen stehen zur Debatte. Allerdings ist die britische Kulturszene per se publikumsnäher als mancherorts auf dem Kontinent. Die Türen, die immer schon halb geöffnet waren, stehen nun noch weiter offen – darauf deuten Aussagen wie die von Brian Eno, Rufus Norris, Grayson Perry und anderen Künstlern und Kulturmanagern hin. Doch trotz den vom – angeblichen – Kulturestablishment ausgestreckten Händen bedarf es auch der Gegenseite, diese zu ergreifen. Und ob da Lust und Bedarf bestehen, bleibt abzuwarten. 2017-02-01 00:00 Marion Löhndorf www.nzz.ch 67 /100 Gounods Oper «Faust» in Bern: Für dich leben, für dich sterben! Am Ende des dritten Aktes, so könnte man denken, ist die Welt noch in Ordnung. Zwar beschliesst teuflisches Gelächter hier das Geschehen, aber im Liebesduett von Faust und Margarethe scheint doch eine Ahnung auf von ungetrübtem Glück. Ein Glück, das die Wolken hell überstrahlt, die längst über dem Schicksal der irdischen Protagonisten aufgezogen sind. Dass die neu gewonnenen Lebens- und Liebestriebe des Titelhelden ausreichen, um das Glück jugendlicher Vitalität wiederzuerlangen, daran lässt Nigel Lowerys Berner Inszenierung von Gounods Oper aber von Anfang an zweifeln. Im schlichten, entfernt an Bilderbuch-Illustrationen erinnernden Bühnenbild (entworfen von Lowery selbst) zeigt der Regisseur einen Faust, der sich schon im Griff nach dem Giftbecher als Zauderer erweist. Sterben will er nicht so recht, wenn aber seine Angebetete neben ihm niedersinkt, ihre Liebe zu ihm schon im Lichte letzter Hin- und Selbstaufgabe formuliert, so legt er sich auf seine Margarethe hin, und es scheint, als wäre es ihm gar nicht unrecht, wenn hier schon Schluss wäre. Was als Charakterzeichnung sehr wohl reizvoll sein könnte, führt bei Lowery aber wiederholt zu szenischem Stillstand. Da mangelt es nicht nur Faust an Willenskraft; vielmehr fehlt es generell an körperlicher Spannung und Interaktion zwischen den Figuren auf der Bühne. Tapsig steht Faust wie in einer Kuppelshow im Vorabendfernsehen neben seiner Margarethe, und der Höllenfürst Mephisto streicht um seinen unglücklichen Kompagnon herum, als ginge es nicht um einen teuflischen Handel, sondern vor allem darum, sich als Sänger ans Publikum zu wenden. Dabei treten Uwe Stickert als Faust und Kai Wegner als Mephistopheles sanglich durchaus solide auf. Zwar würde sich eine szenische Schärfung ihrer Figuren und von deren Beziehungen untereinander wohl auch in der musikalischen Charakterzeichnung zusätzlich differenzierend auswirken; mit seinem hellen, kräftigen Tenor verleiht Stickert seiner Rolle aber doch plastische Gestalt, und Wegners dunkler, abgerundeter Bass macht die Figur des Teufels zwischen ungehaltener Bösartigkeit, Schalk und verführerischem Charme zumindest greifbar. Regisseur Lowery meinte, dass Gounods Oper, die im deutschsprachigen Raum unter dem Titel «Margarethe» bekannt ist, eigentlich «Valentin» heissen sollte – benannt nach dem Oberhaupt jener «unbarmherzigen Gesellschaft» namens Familie, die das Urteil über Margarethe vollstrecken wird. So kommt dieser Figur eine markante Rolle zu, nicht zuletzt dank der schauspielerisch und sängerisch beeindruckenden Leistung von Todd Boyce. Ein gefühlskalter und charismatischer Anführer ist sein Valentin, unter der Hülle von Frömmigkeit und Konvention brodelt es bedrohlich. Um aber tatsächlich als dramaturgischer Fluchtpunkt zu dienen, sind die Auftritte der Figur zu knapp bemessen in dem Stück. In bester Form spielt bei der Premiere das Berner Symphonieorchester unter der Leitung von Jochem Hochstenbach auf. Die Musiker liefern aus dem Orchestergraben, was auf der Bühne oft fehlt: ein vitales Spiel mit differenzierten Tönungen und Stimmungen. Dabei treten insbesondere Holz und Blech immer wieder markant und klangvoll hervor. Gounods Musik lädt in ihrer stilistischen Breite zwischen schwungvoller Tanzmusik, Innigkeit und bitter-süsslicher Romanze geradezu ein zu einer temperamentvollen Interpretation. Hier wird viel gewagt und viel gewonnen. Ebenso machen Margarethe und ihr glaubhaft dargestellter Leidensweg andere Trübsal vergessen: Als fromme Sünderin entfaltet Evgenia Grekova mit einer hellen, zart timbrierten Sopranstimme eine von Emotion und Ratio, Glauben und Begehren gezeichnete Seelenlandschaft. Nur ihren Faust hat diese Margarethe noch nicht gefunden. 2017-02-01 00:00 Tobias Gerber www.nzz.ch 68 /100 Auch Europa baut Mauern: Auch Europa baut Mauern Donald Trumps Geringschätzung für die Grundwerte des westlichen Liberalismus hat in Europa eine Welle der Verunsicherung, aber auch der Empörung ausgelöst. In der EU werde nicht auf Basis von Nationalität, Rasse oder Religion diskriminiert, sagte der Chef-Sprecher der EUKommission zu den US-Einreisesperren. Und zur Mauer an der mexikanischen Grenze meinte die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini, in Europa gebe es Anlass zum Feiern, wenn Mauern eingerissen und Brücken gebaut würden. Gerade in der Flüchtlings- und Grenzschutzpolitik sitzen die Europäer aber auch selber im Glashaus. In den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla, aber auch an den Grenzen zur Türkei oder beim Eingang zum Eurotunnel in Calais stehen längst Zäune und Befestigungen gegen Migranten. Und das EU-Abkommen mit der Türkei markierte 2016 den Beginn einer Politik der Abriegelung des Mittelmeers und der Externalisierung der Flüchtlingsaufnahme an Drittstaaten. Die EU geht weniger rabiat vor als Trump und hat sich bisher darum bemüht, das Völkerrecht nicht gleich über Bord zu werfen. Gerade in Griechenland aber sind die humanitären Kosten dieser Politik nicht zu übersehen. Auf Lesbos sind jüngst in einem überfüllten Lager drei Menschen umgekommen, die im Rahmen des Türkei-Abkommens festgehalten wurden. Auch auf dem Festland sitzen Flüchtlinge frierend in der Kälte fest. Brüssel spricht zwar Geld, doch logistisch überlassen die EU-Partner die überforderten Griechen sich selber und siedeln entgegen ihren Zusagen kaum Flüchtlinge um. Umso problematischer ist, dass die EUKommission den Mitgliedstaaten empfiehlt , ab März wieder Dublin-Rückführungen von Asylsuchenden nach Griechenland anzuordnen, da sich die Versorgungslage verbessert habe. Der Druck, Signale der Abschreckung zu setzen, hat zu einer schleichenden Verschärfung der Flüchtlingspolitik geführt. An ihrem Gipfel vom Freitag in Malta wollen die EU-Regierungschefs die fragile libysche Einheitsregierung dazu bewegen , vernünftige Flüchtlingsunterkünfte zu bauen und Schlepperboote (mit mehr oder weniger direkter Unterstützung der Europäer) an der Abfahrt zu hindern. Dass die EU die libyschen Küstenwächter nun auch in Menschenrechten und «Gender-Awareness» schult, mutet angesichts der Sicherheitslage in Libyen fast zynisch an. Die Kritik an der Willkommenskultur ist längst von der Realität überholt worden. In einem internen Papier stellt die maltesische EU-Rats-Präsidentschaft gar Überlegungen über eine Aufweichung des Non-Refoulement-Prinzips in «Krisensituationen» an, was Rückführungen in gefährliche Länder ermöglichen könnte. Und trotz grossen rechtlichen und praktischen Unwägbarkeiten dringt nicht nur Budapest, sondern auch Berlin auf die Errichtung von EUHotspots in Nordafrika. Bei den Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland rechnen sich rechtspopulistische EU-Gegner dank der Flüchtlingskrise substanzielle Gewinne aus. In einem geopolitisch höchst unsicheren Umfeld führt die EU über die Verschärfung ihrer Grenzschutzpolitik darum auch einen Kampf um die eigene Existenz. Dieser hat nicht nur humanitäre Kosten. Schaden nehmen auch jene Werte, die der EU zugrunde liegen und die sie eigentlich verteidigen will. 2017-02-01 00:00 Niklaus Nuspliger www.nzz.ch 69 /100 Grossumbau bei Richemont: bekommen neue Chefs Drei Uhrenmarken «I want to see less grey men, less grey Frenchmen, as a subcategory, on the board», soll Johann Rupert, VR-Präsident und Grossaktionär von Richemont, laut der Agentur Bloomberg vor einigen Monaten zu Investoren gesagt haben. Diesen Worten folgten sogleich Taten: So wurde im November kommuniziert , dass Konzernchef Richard Lepeu nach dem Erreichen des Pensionsalters im März 2017 zurücktritt und dafür die Chefs der Uhrenmarken IWC und Montblanc, der 52-jährige Georges Kern und der 47jährige Jérôme Lambert, in die Konzernleitung berufen werden. Das Sesselrücken hält allerdings an. Wie am Montagabend über Bloomberg durchsickerte und Richemont am Dienstag gegenüber der NZZ bestätigte, müssen in den kommenden Wochen auch die Chefs der Uhrenmarken Jaeger-LeCoultre (Daniel Riedo), Piaget (Philippe LeopoldMetzger) und Vacheron Constantin (Juan-Carlos Torres) sowie der CEO des Lederwaren- und Männermode-Labels Alfred Dunhill (Fabrizio Cardinali) ihre Plätze räumen. Leopold-Metzger und Torres werden frühpensioniert und behalten eine nichtoperative Funktion, die anderen beiden – vom Alter her noch keine «grey men» – verlassen den Konzern. Der Grund für die Rochade ist offensichtlich: Rupert ist von der Leistung dieser Manager nicht mehr überzeugt. Alfred Dunhill ist seit längerem defizitär, während Piaget und Vacheron Constantin die jüngste Flaute am Uhrenmarkt schlechter gemeistert haben als andere Marken – auch solche innerhalb des Konzerns. Wenn die angekündigten Wechsel vollzogen sind, wird Rupert innert kürzester Zeit praktisch das gesamte Top-Management erneuert haben. Denn neben den genannten Marken erhält auch IWC mit Christoph Grainger-Herr demnächst einen neuen CEO, weil Kern als Uhrenchef in die Konzernzentrale aufsteigt. Und bei Cartier hat vor gut einem Jahr Cyrille Vigneron (55) das Zepter übernommen – und gleich hart durchgegriffen , um das Uhrengeschäft der Luxusmarke wieder auf Kurs zu bringen. Sowohl bei Piaget als auch bei Vacheron Constantin wird per 1. April der derzeitige Director Marketing & Sales der Marke nachrücken. Jaeger-LeCoultre ab Ende Februar interimistisch von Georges Kern gleitet, während bei Dunhill ein Manager von Burberry, Andrew Maag, CEO wird. 2017-02-01 00:00 Andrea Martel www.nzz.ch 70 /100 Vermietungsstrategien unter der Lupe: Dank Airbnb rascher die Wohnung abbezahlt? Nicht nur als Eigenheim, auch als Anlageobjekte haben Wohnungen an Beliebtheit gewonnen. Viele sehen darin eine der letzten Möglichkeiten, um überhaupt noch eine Rendite zu bekommen. Aber wie am besten sicherstellen, dass die Rechnung aufgeht? Auf die klassische Art vermieten – oder vielleicht besser die Wohnung möblieren und dann auf Airbnb Touristen anbieten? Traut man dem Londoner Online-Immobilienvermittler Nested, ist der Fall klar: Vermietungen über Airbnb bringen ein Mehrfaches der Einnahmen aus klassischer Vermietung. Nested hat in 75 Städten weltweit errechnet , wie lange man braucht, um bei «normaler» Vermietung den Kaufpreis einer Wohnung wieder einzuspielen, und wie lange dies bei einer Vermietung über Airbnb dauert. In Frankfurt etwa sind es im ersten Fall 403 Monate, bei einer Vermietung über Airbnb hingegen nur 71 Monate. In Paris liegt das Verhältnis bei 506 zu 216 Monaten, in London bei 401 zu 192 Monaten. Auch in der Schweiz ist die Lage laut dem Makler eindeutig: So dauere es in Zürich 422 Monate, bis der Preis einer 4,5-Zimmer-Wohnung von 1,26 Mio. € über die normale Miete (knapp 3000 € im Monat) wieder eingespielt sei. Über Airbnb würden hingegen bei monatlichen Einnahmen von 10 400 € nur 121 Monate benötigt. Diese Diskrepanz dürfte Wasser auf die Mühlen jener sein, die sagen, Airbnb zerstöre in Städten den Mietwohnungsmarkt, weil die klassische Vermietung im Vergleich zu dieser Alternative nicht mehr attraktiv sei. Ohne diese Problematik verharmlosen zu wollen: Ganz so extrem dürften die Unterschiede nicht sein. So sind die Annahmen über die Einkünfte aus Airbnb-Vermietungen äusserst optimistisch. Eine Vermietungsquote von 80%, wie von Nested zugrunde gelegt, ist nicht realistisch. In Zürich schaffen es selbst die Top-Performer auf Airbnb kaum über 6000 Fr. pro Monat, wie Studien zeigen. Umgekehrt werden die Kosten, die bei möblierten Appartements anfallen, zu wenig berücksichtigt. Die Einrichtung ist das eine. Aber alle paar Tage die Betten frisch beziehen und alles reinigen: Das verursacht neben Kosten auch viel Aufwand, vor allem wenn man in diesem Geschäft kein Profi ist, sondern sich nur mal eben eine Wohnung als Anlage geleistet hat. 2017-02-01 00:00 Andrea Martel www.nzz.ch 71 /100 Kantonales Sparpaket: Feilschen um die Spitalsteuer Hinter den Kulissen geht es hoch her: Die bürgerlichen Parteien im Kantonsrat streiten um die grossen Sparbeiträge der Leistungsüberprüfung 2016 (Lü 16). Umstritten sind die Begrenzung des Pendlerabzugs und die geplante Abgabe für Spitäler auf zusatzversicherte Patienten. Letztere ist auch als Lex Hirslanden bekannt, da sie die Privatklinik wegen ihres hohen Anteils an Privatpatienten besonders treffen würde. SVP, FDP und CVP einigten sich noch nicht. Derweil wagen sich nun die Grünliberalen aus der Deckung: Kantonsrat Daniel Häuptli sagt, dass die GLP die Spitalsteuer ablehnen werde. «Sie ist willkürlich und zielt nur auf einzelne Spitäler ab.» 90 Prozent der geplanten 45 Millionen Franken, die pro Jahr abgeschöpft werden sollen, kämen von zwei Spitälern. Neben Hirslanden wäre das noch die Schulthess-Klinik. «Ein solches Vorgehen kennt man sonst nur aus Staaten wie Venezuela oder Russland», sagt Häuptli und vergleicht FDP-Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger kurzerhand mit Hugo Chávez. Laut Häuptli wurde unter den bürgerlichen Parteien intensiv gefeilscht und werden der GLP im Zusammenhang mit der Spitalsteuer Angebote gemacht, damit sie bei der Prämienverbilligung einschwenkt. Bei der Verbilligung für die Krankenkassenprämien sollen 40 Millionen gespart werden. Die GLP ist für eine Reform bei der Prämienverbilligung und für das Sparvorhaben, aber nicht in der Form. Sparen will sie im Rahmen einer grösseren Gesetzesrevision. Auf den Kuhhandel sei man deshalb nicht eingegangen. SVP-Fraktionspräsident Jürg Trachsel sagt, er wisse nichts von einem Deal mit der GLP. Richtig sei, dass man derzeit einen Kompromiss unter den bürgerlichen Parteien suche für die Massnahmen des Sparpakets. Es ist ein offenes Geheimnis, dass zumindest Teile der SVP Sympathien für die Lex Hirslanden hegen. Pikant an der ganzen Sache ist, dass der «Bund der Steuerzahler», der von SVP-Nationalrat Alfred Heer präsidiert wird, am Montag ein Zeitungsinserat schaltete, in dem er Regierungsrat und Parlament explizit auch für die Spitalsteuer kritisierte. Trachsel nimmt das gelassen: Der «Bund der Steuerzahler» habe bei solchen Vorlagen manchmal einen Tunnelblick. Auf die Beschlussfassung in der SVP-Fraktion habe dieses Inserat jedenfalls keinen Einfluss. Tatsache ist: Unterstützt die SVP die Lex Hirslanden zusammen mit der Ratslinken, käme die Vorlage wohl durch. Die SVP braucht dies denn auch als Faustpfand, um der FDP Zugeständnisse beim steuerlichen Abzug für Pendler abzuringen. Dieser soll auf 3000 Franken begrenzt werden. Die FDP wäre allenfalls bereit, die Grenze etwas höher anzusetzen. Die Spitalsteuer lehnt sie jedoch geschlossen ab, wie Fraktionspräsident Thomas Vogel auf Anfrage sagt. Auch die FDP hält die Steuer für willkürlich. Wenn man Hirslanden schon dazu bringen wolle, mehr allgemeinversicherte Patienten zu versorgen, müsse der Kanton dies über die Leistungsaufträge tun, nicht über eine neue Steuer. Aus Vogels Sicht ist es nun aber wichtig, dass sich die bürgerlichen Parteien auf ein stimmiges Gesamtpaket einigten. Bei der CVP ist der Entscheid noch nicht gefallen, die Spitalsteuer sei aber nicht beliebt, sagt Fraktionschef Philipp Kutter. Entweder werde die CVP die Vorlage ablehnen oder die Steuer auf drei Jahre begrenzen. Nächste Woche wird die vorberatende Kommission über die Lex Hirslanden entscheiden. 2017-02-01 00:00 Jan Hudec www.nzz.ch 72 /100 «Hirslandensteuer»: Eine Steuer, die tief blicken lässt Der Zürcher Regierungsrat legt im Rahmen seiner Sparanstrengungen dem Kantonsrat eine Spitalsteuer vor, die es in sich hat. Sie betrifft die über die Grundleistungen der Krankenversicherung hinausgehenden Zusatzleistungen für Patienten der Zürcher Listenspitäler und soll dem Kanton 43,4 Millionen Franken zusätzliche Steuereinnahmen bringen. 34,1 Millionen oder rund 80 Prozent davon soll die Hirslanden AG leisten, weshalb die Steuer im Volksmund bereits «Hirslandensteuer» genannt wird. Die Hirslanden AG ist mit rund 19 000 Patienten das viertgrösste Spital im Kanton, ungefähr halb so gross wie das grösste, das Universitätsspital Zürich mit knapp 40 000 Patienten pro Jahr. Mit dem progressiven Verlauf der vorgeschlagenen Steuer auf Patienten mit Zusatzleistungen beträgt der ökonomisch relevante Steuersatz bei Hirslanden 30 Prozent, gegenüber 5 Prozent beim Universitätsspital. Die beiden Spitäler lösen gegenwärtig pro Patient 12 820 Franken bzw. 11 400 Franken für Zusatzleistungen. Somit müsste Hirslanden für zusätzliche Patienten je 3846 Franken, das Universitätsspital lediglich je 570 Franken an den Kanton abführen. Die Mehrheit der Listenspitäler würde von der Steuer nicht betroffen sein. Sieben mehrheitlich öffentlichrechtliche Einrichtungen würden mit einem Steuersatz von 5 Prozent und vier ausschliesslich private Kliniken mit dem Spitzensteuersatz von 30 Prozent belegt sein. Mit der neuen Steuer würde die private Konkurrenz gezwungen, ihre Preise anzuheben. Privat und halbprivat Versicherte würden sich in der Folge vermehrt in öffentlichen Spitälern behandeln lassen. Die geplante Mengensteuer mit progressivem Verlauf ist ein Novum in der Steuerlehre. Der Staat kann zwar Einkommen oder Gewinne progressiv besteuern, nicht aber Güter und Dienstleistungen, ohne die Preise zu verzerren und damit diskriminierend in die Märkte einzugreifen. Zudem verzerrt die Steuer die Preise aufgrund ihrer Bemessung zum Nachteil der kleineren Einrichtungen. Der Basissteuersatz von 5 Prozent setzt ein, wenn ein Spital einen Anteil von 20 bis 25 Prozent an Patienten mit Zusatzleistungen aufweist. Er verdoppelt sich jeweils bei den Anteilsbereichen 25 bis 30 Prozent und 30 bis 35 Prozent und erreicht den Höchstsatz von 30 Prozent ab einem Anteil von Patienten mit Zusatzleistungen von 35 Prozent. Konkret bedeutet dies, dass das Universitätsspital Zürich mit einem Anteil von 21,2 Prozent für 7919 Patienten mit Zusatzleistungen keine Steuern zu zahlen hätte, sondern nur für 1,2 Prozent oder 475 Patienten. Bei der halb so grossen Hirslanden mit einem Anteil von 75,7 Prozent wären 3814 Patienten steuerbefreit, während für 7767 der Höchststeuersatz gälte. Wenn überhaupt, sollten sich die Schwellenwerte der Progression für alle Spitäler gleich nach der absoluten und nicht nach der relativen Zahl der behandelten Patienten mit Zusatzleistungen richten. In ihrer Ausgestaltung offenbart die «Hirslandensteuer» ihren wahren Charakter. Es geht dabei nicht in erster Linie um eine neue Quelle für Steuereinnahmen, sondern um die Schwächung der privaten Wettbewerber zugunsten der öffentlichen Spitäler. Die öffentlichrechtlichen Spitäler und Kliniken, die zwar privatrechtlich organisiert, aber über die Aktienmehrheit öffentlich kontrolliert sind, weisen zusammen, gemessen an Pflegetagen, einen Marktanteil von 82 Prozent in der akut-stationären Versorgung auf. Im Teilbereich der halbprivaten und privaten Versicherten ist die Marktstellung der öffentlichen Spitäler weniger stark ausgeprägt. Dennoch profitieren sie von den hohen Preisen bei den Zusatzleistungen. Mit der neuen Steuer würde die private Konkurrenz gezwungen, ihre Preise anzuheben. Privat und halbprivat Versicherte würden sich in der Folge vermehrt in öffentlichen Spitälern behandeln lassen. Die öffentlichen Spitäler könnten ihre Erträge steigern und die privaten Kliniken in der Grundversicherung angreifen. Dies gleicht der Strategie eines Monopolisten, keinesfalls aber dem Verhalten eines Kantons, der sich in wettbewerbsneutraler Zurückhaltung übt. 2017-02-01 00:00 Stefan Felder www.nzz.ch 73 /100 Aktionärsrechte: Wer die Manager das Fürchten lehrte Selbst Spitzenmanager haben noch Chefs. In Aktiengesellschaften sind es die Verwaltungsräte. Diese haben ihrerseits noch Vorgesetzte: die Eigentümer. Was in familiendominierten Betrieben klare Machtverhältnisse sein mögen, ist in den Unternehmen im Streubesitz diffuser. Kleinaktionäre, aber auch Pensionskassen oder Anlagefonds mit vielen Firmenbeteiligungen haben oft weder Zeit noch Lust, sich in die Details von Generalversammlungs-Traktanden zu vertiefen und allenfalls die Firmenspitze mit fundierten Gegenanträgen herauszufordern. Eine Antwort auf dieses Problem sind die Aktionärsberater. Als Schweizer Pionierin darf sich die Genfer Anlagestiftung Ethos betrachten, die diesen Donnerstag in Bern unter den Augen von Justizministerin Simonetta Sommaruga ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Viel hat sich geändert, seit zwei Genfer Pensionskassen im Februar 1997 Ethos gegründet hatten. Dies sagt Stiftungspräsident Dominique Biedermann, die treibende Kraft hinter der Gründung. Zunächst ging es laut Biedermann vor allem um soziale und ethische Kriterien in der Vermögensverwaltung, doch bald seien auch die internen Kontrollmechanismen börsenkotierter Firmen in den Fokus gerückt – mit Themen wie Aufgabentrennung zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung, Aktionärsrechte, Transparenz und dem hartnäckigen Ärgernis der Cheflöhne. Ethos hatte zunächst Mühe, ernst genommen zu werden. «Heute ist das anders», sagt Biedermann. Mit der grossen Mehrheit der Unternehmen pflege man einen guten Kontakt. Ethos zählt laut eigenen Angaben über 200 Pensionskassen als Mitglieder und beeinflusst mit der Stimmrechtsberatung ein Vermögen von etwa 40 Mrd. Fr. Die Stiftung hatte sich rasch mit den Spitzen grosser Konzerne angelegt. 1998 kritisierte sie die Fusion von Bankverein und Bankgesellschaft, später lancierte sie Anträge gegen Doppelmandate Verwaltungsratspräsident/Konzernchef etwa bei Credit Suisse, Zurich und Nestlé. Mit diesen und manch anderen Anträgen scheiterte Ethos zwar, doch die Stiftung landete Achtungserfolge. Vor allem der publikumswirksame Streit um Nestlé 2005 brachte Ethos einen «Durchbruch», wie Biedermann sagt. Kritiker werteten den damaligen Ethos-Antrag zum Verbot des Doppelmandats als «PR-Aktion». Ein generelles Verbot von Doppelmandaten erscheint zu strikt, doch auch Nestlé hatte sich damals mit der Androhung von Rücktritten für den Fall eines Erfolgs des Ethos-Antrags nicht mit Ruhm bekleckert. Am Ende unterstützten 36% der Stimmenden den Antrag, weitere 13,5% enthielten sich. In der Folge, so deutet Biedermann an, stiess Ethos bei den Unternehmen wie bei den Pensionskassen verstärkt auf Gehör. Der Einfluss von Ethos bleibt aber beschränkt. An Generalversammlungen (GV) börsenkotierter Schweizer Firmen mag Ethos via Empfehlungen etwa 5% der Stimmen bewegen. Gewichtiger ist der US-Stimmrechtsberater ISS, der bei gewissen grossen Schweizer Firmen 15% bis 20% der Stimmen beeinflussen kann. Auch der zweite grosse US-Berater (Glass Lewis) dürfte ein grösseres Gewicht haben als Ethos. In der GV-Saison 2016 hatte Ethos laut eigenen Angaben rund 15% aller Verwaltungsratsanträge zur Ablehnung empfohlen. Häufige Kritikpunkte betrafen Vergütungen, Statutenänderungen in Sachen Minder-Initiative und Kapitalerhöhungen. Doch in fast allen Fällen kamen die Verwaltungsrats-Anträge durch (durchschnittlich 90% Zustimmung). Laut einer Analyse der Zürcher Stimmrechtsberaterin Swipra erhielten Verwaltungsrats-Anträge, die Ethos als Einziger von vier betrachteten Stimmrechtsberatern zur Ablehnung empfohlen hatte, im Mittel knapp 7% Nein-Stimmen. In jenen (wenigen) Fällen, in denen ISS als einziger Berater ein Nein empfohlen hatte, gab es durchschnittlich 21% Nein-Stimmen. Unternehmensvertreter und externe Beobachter zeichnen ein etwas durchzogenes Bild zu Ethos. Die Anlagestiftung erhält breites Lob für ihre Pionierrolle in Sachen Aktionärsvertretung. Begrüsst wird auch die Tatsache, dass nebst den grossen US-Exponenten mindestens ein Schweizer Stimmrechtsberater eine wesentliche Rolle spielt. Kritische Stimmen orten zum Teil aber auch «dogmatische» Züge. Für Kontroversen sorgen etwa die Ethos-Ausschlusskriterien für Verwaltungsräte und die Kriterien zu den Vergütungen. Klar ist: Wie in der politischen Demokratie werden auch in der Aktionärsdemokratie die Streitpunkte nicht ausgehen. 2017-02-01 00:00 Hansueli Schöchli www.nzz.ch 74 /100 Marokkos Kampf gegen Radikalisierung: Der König betritt ein Minenfeld Die Attentate von Paris im Herbst 2015 waren nicht nur in Europa ein Fanal. Auch in Marokko erkannten die Behörden dringenden Handlungsbedarf; dies umso mehr, als manche der jihadistischen Attentäter marokkanische Wurzeln aufwiesen. Zwar hatten schon die Anschläge im Mai 2003 in Casablanca das Land aufgerüttelt. Mit gnadenloser Härte waren die Behörden damals gegen radikale Prediger und ihr Umfeld vorgegangen. Doch seither hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Repression allein nicht genügt, um der jihadistischen Radikalisierung Herr zu werden. Nun hat unlängst König Mohammed VI. selbst die Initiative ergriffen, um in der Präventionsarbeit aktiver zu werden. Bereits im Januar 2016 liess er in Marrakesch einen Kongress zum Thema «religiöse Minderheiten im Islam» durchführen, zu dem rund 360 religiöse Würdenträger aus der gesamten islamischen Welt eingeladen waren. Die Teilnehmer des Kongresses verabschiedeten wenige Tage später eine Erklärung, in der sie dazu aufriefen, «Lehrmittel und Unterrichtsprogramme mutig auf Inhalte zu überprüfen, welche zu Extremismus anstacheln könnten». Religionsgelehrte erhielten den Auftrag, den radikalislamistischen Diskurs zu «dekonstruieren». Wenige Tage später hielt der König eine Rede, in der er diese Forderung aufnahm und mit seiner ganzen Autorität unterstützte. Er setzte eine Kommission ein, die sich unverzüglich an die Arbeit machte. Das ehrgeizige Ziel war, bereits auf den Beginn des neuen Schuljahrs Resultate vorweisen zu können. Und tatsächlich wurden Ende September die überarbeiteten Lehrmittel für den Islamunterricht druckfrisch den weit über zehntausend öffentlichen Schulen im Land ausgeliefert. Angesichts der als träge und schwerfällig bekannten marokkanischen Verwaltung muss diese Umsetzung als fast unglaubliche Parforceleistung gewürdigt werden. Auch in anderen Bereichen wurden Massnahmen zur Vorbeugung gegen jihadistische Radikalisierung ergriffen. So erhielten die Religionsgelehrten der «Ligue Mohammedia des Oulémas» den Auftrag, den radikalislamistischen Diskurs zu «dekonstruieren». Zu diesem Zweck nahm sich das Institut sieben relevante Begriffe und Themenkreise vor und legte in ausführlichen Studien dar, wie diese auf eine mit der marokkanischen Tradition kompatible Weise ausgelegt werden können. Bei der zentralen Frage, wer den «Jihad» ausrufen dürfe, hielten die Gelehrten etwa fest, dass dazu nur der «grosse Imam», der oberste religiöse Gelehrte, befugt sei und keinesfalls ein Imam einer Hinterhofmoschee oder gar ein selbsternannter Kalif. Diese unlängst der Öffentlichkeit vorgestellten Studien dürften wertvoll sein für alle Versuche, den jihadistischen Propagandisten auf der Ebene des intellektuellen Diskurses zu begegnen. Eine wichtige Rolle werden sie auch bei der Ausbildung von Imamen spielen. Doch die Verbreitung der lediglich auf der Website der Liga publizierten Studien ist sehr limitiert. Vor allem aber ist nicht davon auszugehen, dass sich junge Menschen, die sich von der jihadistischen Ideologie angezogen fühlen, durch solche Schriften erreichen lassen. Eine weitaus grössere praktische Bedeutung und Breitenwirkung hat hingegen die Reform des Islamunterrichts. Sie ist zudem auch politisch sehr viel heikler; Mohammed VI. hat sich damit auf ein Minenfeld begeben. Allein sein Status als «Anführer der Gläubigen» und seine nach wie vor beachtliche Popularität schützen ihn vor Angriffen konservativer Kreise. Diese Reform, so zaghaft sie noch sein mag, berührt das Herzstück einer konservativen oder islamistischen Auffassung des Islams. Denn sie impliziert letztlich, dass der Koran heute zeitgemäss gelesen und interpretiert werden muss. Einer der Vordenker dieser Reform ist der Schriftsteller, Berber-Forscher und zivilgesellschaftliche Aktivist Ahmed Assid. Seit mehr als zwanzig Jahren fordert der 55-jährige säkularistische Intellektuelle, die marokkanischen Lehrpläne und Schulbücher auf Inhalte zu überprüfen, die nicht mit demokratischen Prinzipien vereinbar sind. Wir treffen Assid an seinem Arbeitsplatz im königlichen Zentrum für Berberkultur (IRCAM) ausserhalb von Rabat. Für ihn steht ausser Frage, dass im Islamunterricht bis anhin Texte und Koranstellen verwendet wurden, die zu Hass und zur Ausgrenzung des Andersgläubigen aufrufen. Die bisherigen Lehrmittel enthielten zudem Aussagen, wonach der Islam die einzige authentische Religion sei. «Es ist pädagogisch nicht angemessen, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren mit diesen Textstellen zu konfrontieren.» Die Kommission unter Leitung von Ahmed Abbadi, einem weltoffenen, aufgeklärten Theologen, durchforstete im Frühjahr 2016 systematisch die Lehrmittel für den Islamunterricht auf solche Textstellen – und wurde fündig. «Die Kommission hat zum Beispiel die Sure al-Fath, zu Deutsch ‹Der Sieg›, die zum sogenannt heiligen Krieg gegen die Ungläubigen aufruft, aus dem Lehrmittel entfernt», erläutert Assid. Weiter wurde auch eine Interpretation der ersten Sure (alFatiha) weggelassen. In dieser Sure ist von den Leuten die Rede, die Gottes Zorn auf sich gezogen haben, und von denen, die sich auf dem falschen Weg befinden. Bisher habe man die Sure meist so interpretiert, dass mit diesen beiden Zuschreibungen die Juden und die Christen gemeint gewesen seien, erläutert Assid. «Die Kommission ist zum Schluss gekommen, dass es pädagogisch nicht angemessen ist, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren mit diesen Textstellen zu konfrontieren», sagt Assid. Denn die Kinder könnten diese Texte nicht in ihren historischen Kontext stellen. Um zu verstehen, weshalb Schullehrpläne und Lehrmittel so stark von einem islamischen Konservativismus geprägt sind, muss man fast vierzig Jahre zurückblicken. Ende der 1970er Jahre habe der damalige König Hassan II. «eine starke Dosis extremistischer Religiosität» in Lehrpläne und Schulbücher einbauen lassen, erläutert Ahmed Assid. Auf solche Weise sollte der radikallinken Ideologie, die damals unter Studenten sehr populär war, der Wind aus den Segeln genommen werden. Ideologisch den Muslimbrüdern nahestehende Lehrkräfte, aber auch finanziell gut dotierte wahhabitische Prediger und Institute haben laut Assid eine ganze Generation junger Menschen geprägt. Diese seien heute in einem gewissen Sinn gegen demokratische Werte und Menschenrechte «immunisiert». Aus der Sicht von Assid geht es nun darum, diese verhängnisvolle Entwicklung wieder rückgängig zu machen und bereits in den Primarschulen zu verhindern, dass sich Keime extremistischen Denkens in den Köpfen der Kinder festsetzen können. Eine überwältigende Mehrheit der marokkanischen Zivilgesellschaft begrüsst diese Reform der islamischen Erziehung. Sie erblickt darin aber bloss einen ersten Schritt, dem weitere folgen müssten. So wird auch in den revidierten Lehrmitteln weiterhin die Idee vermittelt, der Islam sei letztlich die beste aller Religionen. Und noch immer, so Assid, orientierten sich die meisten Islamlehrer an einer «schwarzen» Pädagogik, welche Jugendlichen bei Verstoss gegen islamische Regeln mit Höllenqualen im Jenseits drohe. Konservative Kreise in Marokko lehnen die Reform mehrheitlich ab, können sich aber kaum gut dagegen aussprechen, weil es sich um einen königlichen Entscheid handelt. Kritik ist denn auch nur vereinzelt zu vernehmen. Ein Magazin namens «Femmes Maghrébines» schreibt etwa, diese Reform sei ein «gefährlicher Präzedenzfall» und letztlich eine Art «Krieg gegen den Islam». Triumphgefühle sind auch bei den Anhängern der Reform nicht angesagt. Ein grosses Problem sieht zumindest Ahmed Assid in der Mentalität der Lehrkräfte, welche Religionsunterricht erteilen. Die meisten Religionslehrer gehörten einer Organisation an, welche der islamistischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung nahestehe. Sie seien gegen diese Reform, weil diese ihren Interessen zuwiderlaufe. Die Zivilgesellschaft müsse deshalb wachsam bleiben, meint Assid. Die neuen Lehrmittel im Fach Religionsunterricht sind nun bereits im Einsatz. In einem Land, in dem laut einer neuen Uno-Studie der Islam für 93 Prozent der jungen Menschen eine «grosse oder sehr grosse Bedeutung» in ihrem Alltag hat und in dem der Koran für viele Jugendliche das einzige Buch ist, das sie – abgesehen von Schulbüchern – kennen, könnte dies für die Zukunft nicht unerheblich sein. Doch Triumphgefühle sind auch bei den Anhängern der erwähnten Reform nicht angesagt. Nur schon deshalb nicht, weil in den neuen Lehrmitteln klammheimlich ein Zitat eines Theologen aus dem achten Jahrhundert eingefügt wurde, in dem die Philosophie als «degeneriert» («essence de la dégénérescence») bezeichnet wird. Eine heftige Reaktion des Verbands der Philosophielehrer liess nicht lange auf sich warten; man könne nicht gleichzeitig «Hass predigen und vorgeben, die Toleranz zu fördern». Ahmed Assid sieht darin eine kleinliche Rache der Konservativen an den Unterstützern der Reform. Kein Zweifel: Der Kulturkampf im Maghreb geht auch in diesem Bereich weiter. 2017-02-01 00:00 Beat Stauffer www.nzz.ch 75 /100 Medtech-Firma Hamilton gibt Vollgas: Der Antipode der Ems Im Churer Rheintal gibt es zwei grosse industrielle Privatkonzerne, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ems und Hamilton. Dennoch haben sie Gemeinsamkeiten. Sowohl die von der SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher geführte Ems-Gruppe als auch die amerikanische Medtech-Firma Hamilton, die Andreas Wieland leitet, sind hochrentabel. Zudem werden schon bald auch Hamilton-Mitarbeiter an der Station Ems Werk in Domat/Ems aus der Rhätischen Bahn steigen. Dort errichtet Hamilton für 35 Mio. Fr. ein Werk, welches das zweite Standbein in der Schweiz sein wird. Auf der Industriebrache, wo einst eine Sägerei stand, entsteht bis im Herbst ein vierstöckiger Neubau. Damit erschöpfen sich aber auch schon die Berührungspunkte der beiden Südostschweizer Unternehmen. Der 62-jährige Konzernchef von Hamilton bringt die Diskrepanz auf den Punkt: Seine Leute könnten nie bei Ems arbeiten, während sich ehemalige Ems-Angestellte bei ihnen zu Beginn verloren vorkämen, zu unterschiedlich seien eben die beiden Firmenkulturen. Selbst Besucher spüren das gute Betriebsklima bei der Besichtigung des Bonaduzer Werks, das erst vor fünf Jahren gebaut wurde, nun aber an seine Kapazitätsgrenzen stösst. Seine fast 900 Mitarbeiter kennt Wieland mit Vornamen, sie geniessen es sichtlich, wenn «där Andi» regelmässig vorbeischaut und sich über ihr Befinden erkundigt. Das Arbeitsklima ist von Empathie und gegenseitigem Vertrauen geprägt. So stört es den Chef auch nicht, wenn sich seine Leute in den blauen Kistchen bedienen, wenn sie zu Hause eine Schraube brauchen. Die digital vernetzten SmartBins von Bossard liefern automatisiert Nachschub, damit die hoch automatisierte Produktion unterbruchsfrei laufen kann. Deshalb nimmt man dem Hamilton-Chef auch diese Anekdote ab: Beim gemeinsamen Mittagessen in der Kantine habe er sich von einer Idee eines Mitarbeiters für ein Softwareprojekt begeistern lassen und ihn mit einer von ihm visierten Papierserviette in die Buchhaltung geschickt, um den 500 000-Fr.-Kredit genehmigen zu lassen. Der Eigenverantwortung wird bei Hamilton viel Bedeutung eingeräumt, «bei uns gibt es wenige Vorgaben», sagt Wieland. Für ihn gelte: «Von der Wertschätzung zur Wertschöpfung.» Die Mitarbeiter belohnen das mit sehr wenig Absenzen und dem Willen, wenn erforderlich, flexibel zu arbeiten. Wie sich die einzelnen Projekte entwickeln, verfolgt Wieland aber sehr genau, sonst wäre das amerikanische Familienunternehmen nicht so rasch gewachsen und ertragskräftig geworden. Die gut 2000 Mitarbeiter beschäftigende Gruppe erwirtschaftet rund 800 Mio. Fr. Umsatz und sei «sehr profitabel». Die knapp 900 Mitarbeiter in Bonaduz – davon ein Drittel mit Hochschulabschluss –, wo sich auch der internationale Sitz der Gruppe befindet, tragen fast 500 Mio. Fr. dazu bei. Am neuen Standort in Domat/Ems kommen bald weitere 100 Arbeitsplätze hinzu. Und für das spätere Wachstum hat das Unternehmen auch schon gesorgt und sich auf dem Industrieareal Vial weitere 8000 m 2 Bauland gesichert. Als Profiteur der Unternehmenssteuerreform III verspricht er, Hamiltons Steuereinsparungen in der Region zu reinvestieren. Dass sich die Erfolgsgeschichte von Hamilton in der Schweiz abspielt, ist keine Selbstverständlichkeit. Als der kalifornische Chemieingenieur Clark Hamilton, der Entdecker der Mikroliterspritze, 1955 einen Produktionsstandort ausserhalb der USA gesucht habe, habe der verstorbene Altbundesrat Leon Schlumpf, der damals noch Wirtschaftsminister des Kantons war, die Gemeinden angefragt, ob sie eine kleine amerikanische Firma beherbergen möchten. Der raschen und unkomplizierten Zusage des Gemeindepräsidenten von Bonaduz, der dem Jungunternehmer eine ehemalige Truppenunterkunft mit Strom und fliessend Wasser anbot, ist es zu verdanken, dass Hamilton diese kleine Bündner Gemeinde als Standort wählte. Heute gibt es hier halb so viele Arbeitsplätze wie Einwohner. Seit der Gründung 1947 befindet sich Hamilton in Familienbesitz. Ein Enkel des Firmengründers leitet einen Standort an der amerikanischen Ostküste in der Nähe von Boston, ein weiterer einen in Reno (Gliedstaat Nevada), und ein dritter arbeitet in Bonaduz, aber alle sind Wieland unterstellt, der nach einem mehrjährigen Unterbruch seit insgesamt 28 Jahren für das Unternehmen arbeitet. Er könne sich keine besseren Aktionäre vorstellen, sagt er. Verwaltungsratssitzungen gebe es keine. Am Anfang fertigte das Unternehmen vor allem die klassischen Mikroliterspritzen im Churer Rheintal. 2014 wurde die Herstellung der Spritzen jedoch nach Rumänien verlagert, was rund 100 Arbeitsplätze kostete. Forschung und Entwicklung sowie das Marketing blieben indes in der Schweiz. 1983 wurde die Einheit Hamilton Medical gegründet, die Beatmungsgeräte für den Einsatz in Intensivstationen herstellt. Zu Beginn sei es schwierig gewesen, mit den Geräten in die Spitäler zu kommen, hatten diese doch ihre bevorzugten Lieferanten. Weil aber das Hamilton-Gerät als einziges auch in der Magnetresonanztomografie (MRI) funktioniert, gelang der Durchbruch, und man hatte einen Fuss in der Tür. Mittlerweile ist die installierte Basis auf 50 000 Stück gestiegen. Mit der Zeit wurde das Sortiment in Richtung Sensorik und roboterisierte Kühlschränke verbreitert, die in der Pharma- und Biotech-Forschung nicht mehr wegzudenken sind. Innovation ist bei Hamilton mehr als ein Lippenbekenntnis, es ist das Fundament, auf dem der Erfolg aufbaut. Allein im vergangenen Jahr wurden 30 Erfindungen gemacht, aus denen rund 150 Patente hervorgehen dürften. Das seien mehr als das, was die beiden führenden Hochschulen der Schweiz, die ETH Zürich und die EPFL in Lausanne, geschafft hätten, sagt Wieland stolz. Auch im Vergleich mit den Konkurrenten (Dräger, Medtronic, Macquet) ist die Kadenz, in der neue Produkte lanciert werden, hoch. «Wir haben eben keine Angst vor einer Kannibalisierung.» Jährlich wende das Unternehmen 16 bis 17% des Umsatzes für Forschung und Entwicklung auf. Zwingend müsse jedes neue Produkt durch mindestens zwei Patente geschützt sein, lautet die Vorgabe. Und es müsse eine grosse Menge Verbrauchsmaterialien nach sich ziehen. Grosse Mengen sind für eine automatisierte Produktion ideal. Als konkretes Beispiel erwähnt er die mit Sensoren bestückten Plasticschläuche der Beatmungsgeräte, für die der Kunde rund 16 Fr. bezahlt. Mit herkömmlichen Methoden hätte allein die Herstellung in Bonaduz so viel gekostet, mit einer Verlagerung nach Rumänien habe man die Herstellungskosten auf 9 Fr. drücken können. Nun werden sie jedoch vollautomatisiert in Bonaduz zum Stückpreis von Fr. 1.50 hergestellt, und «wir kommen nicht nach mit Liefern». Im neuen Werk in Ems wird die Automatisierung und Digitalisierung noch weiter getrieben. Seit einem Jahr sei bei jedem Entwicklungsprojekt ein Automatisierungsspezialist beteiligt. Und nun komme auch noch jemand hinzu, der etwas von Digitalisierung verstehe, «nicht um die Welt zu verbessern, sondern um Geschäfte zu machen», sagt Wieland. Habe die Konkurrenz hingegen schon ein gleichwertiges Produkt, müsse das von Hamilton um mindestens 40% günstiger sein. Dieses Kunststück sei dem Unternehmen vor einigen Jahren sogar bei bestehenden Produkten gelungen, erzählt der Bündner. Er habe damit gerechnet, dass die Anbindung des Frankens nicht ewig halte. Deshalb habe er im Voraus reagiert; 95% des Umsatzes macht Hamilton Bonaduz im Ausland. Das Resultat war, dass Hamilton nicht wie andere Schweizer Industriefirmen Lohnkürzungen, Entlassungen oder längere Arbeitszeiten anordnen musste, als die Schweizerische Nationalbank vor zwei Jahren den Euro-Mindestkurs aufhob. Während sich bei anderen Firmen die Krisensitzungen regelmässig ablösten, sei er nur einmal vor die Belegschaft getreten und habe als Reaktion auf den Franken-Schock die Einstellung weiterer 50 Mitarbeiter angekündigt. Prozessoptimierung mit Lean-Management-Methoden wendet Hamilton seit Jahren an. Kennengelernt hat sie Wieland während seiner Zeit in Japan, als er für Schweiz Tourismus in Asien weilte. Ein grosser Teil des künftigen Wachstums von Hamilton werde sich zwar im Ausland abspielen, trotzdem attestiert Wieland auch dem Standort Schweiz gute Wachstumschancen. Mit den Rahmenbedingungen zeigt er sich sehr zufrieden. Hier gebe es gute Leute – in der Disziplin CNC-Fräsen (Computerized Numerical Control) sind die HamiltonLehrlinge seit Jahren Weltklasse, wie die vielen Bilder von der Berufsolympiade beweisen, die mit der Goldmedaille Prämierte zeigen –, und das Fachwissen in der Automation und der Digitalisierung ist hoch. Für das Lamentieren gewisser Geschäftsleute über die vielen Probleme hat er wenig Verständnis: «Ein Unternehmer unternimmt was dagegen.» Mit der Politik habe er wenig am Hut, behauptet Wieland, obwohl er einst sogar Wahlkampfleiter für Eveline Widmer-Schlumpf gewesen sei, als diese fürs kantonale Parlament kandidiert habe. Selber ein politisches Amt zu bekleiden, kann er sich nicht vorstellen. Dabei wäre er als ehemaliger Vizedirektor der Rhätischen Bahn, Ex-Präsident von Graubünden Ferien und Verfasser des Konzepts für «Olympia 2026» , über das die Bündner am 12. Februar abstimmen, bestens vernetzt im Kanton. Bei Hamilton will er bis zur Pensionierung bleiben, auch wenn sein Arbeitgeber es gerne gesehen hätte, wenn er bis 80 bliebe. Ihm liege der erfolgreiche Weiterbestand von Hamilton («mein Baby») am Herzen. So wie früher Leon Schlumpf ab und zu in Bonaduz vorbeischaute, so will sich auch Wieland als Pensionär noch dort zeigen können. Sogar mit der Ems-Chefin hat er es gut: Anlässlich des digitalen Spatenstichs von Hamilton Ems im vergangenen Herbst schenkte sie ihm eine grosse Fasnachtstrommel samt Widmung («Auf eine gute Nachbarschaft»). Er solle sie brauchen, wenn es Probleme gebe, so könne man ihn in Bern dann hören, lautete ihr Rat. – Die jungfräulichen Schlegel dürften in seinem Büro wohl noch länger ungenutzt bleiben. 2017-02-01 00:00 Giorgio V www.nzz.ch 76 /100 Palästinensische Autonomiegebiete: Siedler blockieren vor Räumung Amonas Zufahrtsstrasse (dpa) Vor einer erwarteten Räumung des israelischen Aussenpostens Amona haben Siedler am Mittwochmorgen die Zufahrtsstrasse zu dem Ort blockiert. Sie hätten Reifen in Brand gesetzt, Öl auf die Strasse gegossen und Krähenfüsse verstreut, berichteten israelische Medien. Sicherheitskräfte seien rund um Amona in Position gegangen. Die israelische Armee hatte die Siedler in Amona aufgefordert, innert 48 Stunden ihre Häuser zu verlassen. Die Armee bereite sich auf eine Räumung vor, sagte ein Sprecher am Dienstag. Die Verfügung sei bereits am Montag bei Amona ausgehängt worden, berichteten verschiedene Medien. Danach müssten die Anwohner schon am Mittwoch ausziehen. Das Höchste Gericht in Jerusalem hatte angeordnet, den Ort mit seinen rund 280 Einwohnern bis zum 8. Februar zu räumen. Die nicht genehmigte Siedlung Amona liegt auf palästinensischem Privatland. Die Regierung versucht, alternative Standorte zu finden. Derzeit berät das Parlament auch über ein umstrittenes Gesetz, wonach in ähnlichen Fällen Israel die palästinensischen Landbesitzer finanziell entschädigen oder, wenn möglich, andere Grundstücke anbieten will. Die Regierung befürchtet bei einer Räumung gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und ihren Unterstützern sowie Sicherheitskräften. Bei einer ähnlichen Aktion im Jahr 2006 waren mehr als 200 Demonstranten und 50 Polizisten verletzt worden. 2017-02-01 00:00 Inna Hartwich www.nzz.ch 77 /100 Erste Bilder - BMW 5er Touring: Klappe - die fünfte Laut Ian Robertson, Marketing- und Vertriebsvorstand bei BMW, wurde der BMW 5er Touring gezielt für den europäischen Markt entwickelt. Auf dem Schweizer Markt ist die Kombiversion des neuen 5er ein Schlüsselprodukt für die bayrische Marke, das zum Marktstart in zwei Motorisierungen auch mit Allradantrieb verfügbar sein wird. Weltpremiere feiert der neue BMW 5er Touring im März 2017 am Automobilsalon Genf. Zum Verkaufsstart im Juni 2017 stehen vier Motoren aus der aktuellen Antriebsgeneration zur Auswahl, die bis zu elf Prozent sparsamer arbeiten als bisher. Weitere Varianten, sowohl mit Hinterrad- als auch mit Allradantrieb, folgen im Laufe des Jahres. Dank Gewichtsreduktion und neuem Fahrwerk ist der Touring laut Hersteller genauso sportlich zu fahren wie die Limousine. Serienmässig kommt der Kombi mit Hinterachs-Luftfederung und automatischer Niveauregulierung. Zu den Optionen gehören adaptive Fahrwerksabstimmung mit Wankstabilisierung sowie ein M-Sportfahrwerk. Innen ist der Touring wie die Limousine gestaltet und bietet mehr Kopf- und Fussraum als der Vorgänger. Die Schalldämmung wurde auch im Bereich des Gepäckraums verbessert, der über ein Volumen von 570 bis zu 1700 Liter verfügt. Die Heckklappe lässt sich konventionell öffnen, die Heckscheibe ist jedoch auch separat aufklappbar. 2017-02-01 00:00 Herbie Schmidt www.nzz.ch 78 /100 San Francisco klagt gegen Trumps Dekret - Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Einreiseverbote sorgen weiter für Protest . - Trump selbst ist unbeeindruckt und zeigt Härte. - Neuer US-Präsident feuert kommissarische Justizministerin Yates. - In britischen Städten protestieren Zehntausende gegen Trump. - Petition zwingt Parlament in London zu Beratungen über Treffen mit der Queen. - Die Ereignisse vom Montag können Sie hier nachlesen . 2017-01-31 23:40 Portmann www.tagesspiegel.de 79 /100 Kai Das Weiße Haus ist auch nur eine Immobilie Als Junge ging der kleine Donald Trump bei seinem Vater und Vorbild, dem großen Fred C. Trump, gewissermaßen in die Lehre. Bisweilen durfte der Sohn zum Beispiel dabei sein, wenn der Alte, ein Immobilientycoon, bei säumigen Mietern höchstpersönlich an die Wohnungstür wummerte, um ausstehende Summen in bar einzutreiben. Wer nicht zahlen konnte, fand kein Erbarmen. Sieben Wohntürme, je 23 Stockwerke hoch, besaß der Vater allein auf Coney Island. Der Hausverwaltung war beschieden worden, nicht an Schwarze zu vermieten. So berichtete es der einstige Verwalter Stanley Leibowitz als 88-Jähriger der „New York Times“ im August 2016. „Pack diese Mieterbewerbung in eine Schublade und lass sie da“, habe Trump Senior befohlen. An dieser Praxis konnten selbst verlorene Gerichtsverfahren wegen Diskriminierung wenig ändern. Laut „New York Times“ bezichtigten die Trumps die Behörden „Gestapo-ähnlicher Verhöre“ und umgingen, wo sie konnten, erfolgreich die gesetzlichen wie gesellschaftlichen Regeln. War ein Anliegen rechtlich durchsetzbar – der Mieter stand in der Schuld – ging es direkt zu. Kein Mittel wurde gescheut, nicht das Hämmern auf Haustüren, das Anschreien, Drohen, Abkassieren. War ein Anliegen rechtlich suspekt oder illegal – Schwarze sollen nicht zu Mietern werden – griff man zu Andeutungen, Auslassungen, Anweisungen hinter den Kulissen. Brutal direkt oder infam indirekt: Allein an den Immobilien-Vignetten lässt sich einiges zur Genese der Sprechweise und Wortwahl des US-Präsidenten Trump ablesen. Wie Blueprints unterrichten sie über die Trump-Sprache, zu der bei Auftritten die begleitenden Trump-Gesten gehören. Und zu entdecken ist dabei nicht allein die Sprache des Geldeintreibers und Erpressers, sondern auch die klassische Sprache des semiseriösen Verkäufers, der über ein paar Dutzend Schlüsselvokabeln verfügt, der das eigene Produkt als großartig preist, das der Konkurrenz als minderwertig verwirft. „Wollen Sie wirklich weiter diese Karre fahren? Wirklich? Hier, mein tiefergelegter, sagenhafter Chevy, achten Sie nicht auf das Baujahr, der Wagen ist eine Wucht! Ich fahre selber genau so einen, hab heute schon zwölf davon verkauft!“ Als Basiselemente im Baukasten der Trump-Sprache finden sich Andeutungen, Versprechungen, Drohungen, Einschüchterungen, Übertreibungen, Wiederholungen, kontrafaktische Behauptungen, Ellipsen, also Auslassungen, sowie starke Prisen genereller Alarmismen und Euphemismen. Mit Andeutungen war der Wahlkämpfer bei der haltsuchenden Klientel besonders erfolgreich. „There’s something going on!” („Da geht irgendetwas vor sich!“), diesen kleinsten gemeinsamen Nenner jeder Verschwörungstheorie raunte Trump wieder und wieder. Was denn da nun konkret vor sich ging, das überließ er einstweilen der Fantasie der verstörten Zuhörer, und versprach ihnen zugleich, er werde dafür sorgen, dass „das“ herausgefunden wird. Ähnlich operiert der Quacksalber, der ein drohendes Leiden erfindet um eine präventive oder kurierende Tinktur zu verkaufen. Wer Donald Trump nicht glaubt, wer nicht mitspielt, der ist vor der ärgsten Denunziation nicht sicher, wie jener, die unlängst an die Adresse der USNachrichtendienste ging: „Sind wir in Nazi-Germany?“ So haben sich die Trumps damals gegen „Gestapo-Verhöre“ verwahrt. Charakteristisch für Trumps Sprechakte ist der Cocktail aus verbalen wie nicht verbalen Elementen, und ebenso extrem polar arrangierte Äußerungen. Schilderte er den Zustand Amerikas, wie in seiner Ansprache zur Inauguration, als eine Art ökonomische und moralische Schrotthalde, Armenhaus der Betrogenen, Irrenhaus der Ungebildeten und Räuberhöhle der Eliten, so schloss er an diese waghalsige Übertreibung das Versprechen an, mit ihm werde sich, quasi als Heilmittel für alle Übel, glorios „America first“ durchsetzen. Mit der ostinaten Wiederholung solcher Behauptungen hämmert der Redner an die Türen der säumigen Zahler, die endlich Zölle, Gebühren und Abgaben zu leisten hätten, und er hämmert dem Publikum ein, dass er einen Pakt mit ihm schließt: Ich für euch, als der König der Geldeintreiber. Ich, als derjenige, der euch das Pack vom Leib hält. Trumps Rede zu seiner Nominierung als Präsidentschaftskandidat am 16. Juni 2016 im Atrium des Trump-Towers in Manhattan, war ein schlagendes Beispiel für seine Akkumulation verbaler Strategien: „Wenn Mexiko seine Leute schickt, dann schicken sie nicht die Besten, sie schicken nicht ihre Besten her. Sie schicken nicht euch. Sie schicken nicht euch. Sie schicken Leute mit haufenweise Problemen, diese Probleme bringen die mit. Die bringen Drogen. Die bringen Kriminalität. Es sind Vergewaltiger.” Als hätte er die vage Befürchtung, zu weit gegangen zu sein, wie zur Besänftigung derer, die das ahnen könnten, fügte er an: „Und einige, nehme ich an, sind gute Leute.“ Kurze Aussagesätze, düstere Drohungen, pochende Wiederholungen erreichen das Ohr des „Ihr“. Identifiziert mit dem „Ihr“, dessen Anwalt und Fürsprecher ist das „Ich“ des Redners. So summieren sich Ich und Ihr von ganz allein zum Wir, entstanden ist die Juxtaposition „Wir gegen die Anderen“. Je teuflischer das „Ihr“ portraitiert wird, desto mehr Grandiosität erlangt, allein durch die Gegenüberstellung, das „Wir“. Noch der bitterarme Traktorist oder die triste Büroangestellte können sich dem grandiosen „Wir“ zugesellen. Auch wenn dialogische, reflexive Elemente durchgängig fehlen, wäre es verfehlt, dem Sprachduktus dessen, der das Weiße Haus wie ein Hijacker erobert hat und „America great again“ machen will, die Fähigkeit zur Kommunikation abzusprechen. Denn er kommuniziert hervorragend. Er ist der Mann von Welt, den Jimmy oder Joey zufällig nachts an der Bar treffen. Sie lauschen seinem teils gemurmelten, irgendwie dahingesagten Monolog-Galopp, der sie an ihren eigenen, einsamen Argwohn erinnert, an ihre beunruhigten Selbstgespräche, die so oft ratlos enden mit: „There’s something going on...“ Dann lauschen sie seinen tosenden Prophezeiungen, den Aussichten, die er für sie an den Horizont malt. Dieser Typ, anders als sie selber, weiß, wo es langgeht. Er holt sie aus der Einsamkeit, ganz ohne Dialog. Er ist der, der ihnen ihr Wir gibt. So geht da etwas vor sich. 2017-01-31 23:31 Caroline Fetscher www.tagesspiegel.de 80 /100 SPD-Kunstpreis geht an Vollrad Kutscher Hollywood protestiert gegen Trump SAG-Awards oder die Anti-TrumpShow Leuchtendes Vorbild SPDKunstpreis geht an Vollrad Kutscher Sprach-Jury „Fake News“ Anglizismus des Jahres ist 67. Berlinale 18 Filme konkurrieren um den Goldenen Bären 2017-02-01 07:32 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 81 /100 Chelsea festigt Tabellenführung mit 1:1 in Liverpool Liverpool – Chelsea hat seine Tabellenführung in der englischen Fußball-PremierLeague am Dienstagabend gefestigt. Die Londoner erreichten im Schlager der 23. Runde ein 1:1 (1:0) bei Liverpool. Weil auch die ersten Verfolger Tottenham und Arsenal Federn ließen, bauten die „Blues“ ihren Vorsprung auf das Duo auf neun Punkte aus. Liverpool liegt einen weiteren Zähler zurück auf Rang vier. David Luiz brachte Chelsea mit einem schnell ausgeführten Freistoß, der Liverpool-Torhüter Simon Mignolet überraschte, in Führung (25.). Georginio Wijnaldum gelang nach der Pause per Kopf der Ausgleich (58.). Im Finish einer mitreißenden Partie bei strömendem Regen hatte Chelseas Diego Costa die Entscheidung auf dem Fuß. Der Stürmer scheiterte aber mit einem Elfmeter an Mignolet (76.). Liverpool hält damit bei vier Ligaspielen in Serie ohne Sieg. Von neun Pflichtspielen in diesem Kalenderjahr haben die „Reds“ nur eines gewonnen. Chelsea konnte mit dem Remis gut leben, weil auch die Stadtrivalen patzten. Arsenal kassierte zu Hause gegen Watford mit Sebastian Prödl eine blamable 1:2-Niederlage. Prödl spielte bei den siegreichen Gästen, die sich auf Tabellenplatz 13 verbesserten, in der Innenverteidigung durch. ÖFB-Teamkollege Kevin Wimmer saß beim 0:0 von Tottenham in Sunderland auf der Bank. Seine Spurs überholten zwar Arsenal, mussten sich aber zum dritten Mal in Serie in der Liga mit einem Remis begnügen. Einen weiteren Rückschlag setzte es für Titelverteidiger Leicester City mit dem früheren ÖFB-Kapitän Christian Fuchs. Der Meister kassierte mit einem 0:1 in Burnley die vierte Liganiederlage in Serie und rutschte auf Rang 16 ab. (APA) 2017-01-31 23:03 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 82 /100 Locked-in-Patienten: "Ich bin entsetzt über die Situation dieser Leute" Sie sind gelähmt, können nicht sprechen, nicht einmal mit den Augen zwinkern. Familie und Freunde dringen nicht mehr zu ihnen durch. Es gibt Menschen in diesem Zustand, deren Geist ist völlig wach. Sie können denken, wie jeder andere – und sie wollen auch etwas sagen: Nur reagiert kein Muskel in ihrem Körper mehr auf Signale vom Gehirn. Menschen mit diesem Leiden nennen Mediziner "Completely Locked-in" – komplett eingeschlossen. Erstmals in der Geschichte hat ein Team des Schweizer Wyss-Instituts um die Neurobiologen Niels Birbaumer und Ujwal Chaudhary diese Wand des Schweigens durchbrochen. In ihrer neuen Veröffentlichung ( PLOS : Chaudhary et al., 2017 ) beschreiben sie eine Kopfhaube, die über Elektroden die Gedanken der Patienten lesen kann: Einfache Ja-Nein-Antworten machte die Schnittstelle aus Computer und Gehirn für vier Versuchspersonen so wieder möglich. Schon 1999 war den Forschern ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin gelungen. Ein Patient konnte damals mit Hilfe einer Haube, die ein Elektroenzephalogramm aufzeichnete – also die elektrische Aktivität des Hirns – Buchstaben denken und so mit den Wissenschaftlern reden. Der Mann hatte aber auch ohne das Gerät noch über die Bewegung seiner Augen kommunizieren können und galt damit als nicht Completely Locked-in. Erst jetzt, fast 20 Jahre später und nach vielen Rückschlägen in ähnlichen Experimenten, gelang die Kommunikation mit Menschen, die sich zuvor überhaupt nicht mehr hatten mitteilen können. Auf Fragen mit "Ja" oder "Nein" antworten zu können – für die Patienten und deren Angehörige ist das eine kleine Revolution. ZEIT ONLINE: Wie geraten Menschen in die Lage, die Sie Locked-in-Syndrom nennen? Niels Birbaumer: Es gibt dutzende Gründe, keiner davon ist hinreichend erforscht. Am bekanntesten ist wohl das Endstadium der Amyotrophen Lateralsklerose, bekannt als ALS. ZEIT ONLINE: Die Krankheit, zu der es auch die "Ice-Bucket-Challenge" gab? Birbaumer: Genau die. Auch wenn die Charity-Aktion das öffentliche Bewusstsein dafür nicht wirklich erweitert hat. Am Ende der Erkrankung kann das Gehirn keinen Muskel im Körper mehr ansteuern. Auch solche, an die Sie zunächst gar nicht denken: Atmung und Verdauung. Die Patienten müssen künstlich versorgt werden. Die Augen bleiben oft als längstes und als einziges beweglich. Dann sprechen wir von Locked-in-Patienten. Stehen auch die Augen starr, heißt das Completely Locked-in. ZEIT ONLINE: Ist der Unterschied gravierend? Birbaumer: Auf jeden Fall. Denn mit den Augen kann man kommunizieren. Etwa, indem man mit der Blickrichtung "Ja" oder "Nein" anzeigt. Mit einem heute handelsüblichen Eyetracking-System lassen sich Buchstaben und Worte auswählen. Mit zwei solcher Patienten haben wir Mitte der 1990er Jahre erste Versuche gemacht. Per Elektroenzephalografie, kurz EEG. Denn Gedanken werden mittels elektrischer Signale übertragen und sind messbar: Denkt ein Patient konzentriert "Ja" oder "Nein", lässt sich das unterscheiden. Bei komplexeren Gedanken – schon Buchstaben oder ganze Wörter – wird es schwieriger. ZEIT ONLINE: Einer der beiden Patienten hatte 1999 mit dieser Methode doch schon einen Brief geschrieben? Birbaumer: Ja, er hat uns zu einer Party eingeladen, aus Freude darüber, dass er sich wieder mitteilen konnte. Ein netter, ganz normaler und sehr wichtiger Brief. Das war der erste, aber bislang auch einzige Text, den ein Locked-in-Patient je so verfasst hat. Diesen Schritt würde ich gerne wiederholen, aber mit einer komplett eingeschlossenen Person. ZEIT ONLINE: Nun, fast 20 Jahre später, haben Sie es immerhin geschafft, dass CompletelyLocked-in-Patienten Ja- und Nein-Botschaften geben konnten. Mehr aber auch nicht. Birbaumer: An den Publikationen, die seither erschienen sind, können Sie sehen, über wie viele Enttäuschungen hinweg sich das entwickelt hatte. Ohne ein paar positive Ergebnisse zwischendurch, hätte ich längst aufgegeben. Trotz jahrzehntelanger Arbeit sind wir erst hier. Aber ich hoffe, dass wir bald so weit sind. Vor allem in technischer Hinsicht. Das wäre für die Betroffenen fantastisch. 1999 war der erste entscheidende Schritt. Das hier ist jetzt der zweite. 2017-01-31 23:00 Interview: www.zeit.de 83 /100 Sobotka verteidigt Fußfessel für „Gefährder“ Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) verteidigt den Regierungsplan, „Gefährder“ zur Terrorprävention mit Fußfesseln auszustatten. Den Gefährderbegriff werde Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) festlegen, er denke dabei an JihadRückkehrer, sagte Sobotka am Dienstagabend im ORF-“Report“. Die Fußfessel alleine sei aber kein „Allheilmittel“, verwies Sobotka auf andere geplante Maßnahmen wie die Erfassung von Autokennzeichen oder die Registrierung von Handy-Wertkarten. Man wolle den Leuten klar machen, „wir schauen auf euch“, und gleichzeitig Kriminellen das Handwerk legen. Ändere Länder hätten hier mehr Möglichkeiten. (APA) 2017-01-31 22:30 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 84 /100 Lenker verlor Kontrolle: Familie bei Unfall in Ried verletzt Ried im Oberinntal – Bei einem Verkehrsunfall auf der Kaunertaler Gletscherstraße wurde am Dienstagnachmittag eine vierköpfige Familie aus Deutschland verletzt. Der 54-jährige Vater verlor gegen 16.40 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte gegen einen Hügel und einen größeren Stein, berichtet die Polizei. Der querschnittgelähmte Lenker musste mit der Bergeschere aus dem Fahrzeug befreit werden. Der 54-Jährige, seine Frau und die beiden Kinder erlitten Verletzungen unbestimmten Grades. Am Fahrzeug entstand Totalschaden. (TT.com) 2017-01-31 21:45 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 85 /100 Rodler prallte in Hainzenberg gegen Baum Ein 31-jähriger Rodler ist am Dienstag in einer Rechtskurve auf der Hainzenberg-Rodelbahn aus noch unbekannter Ursache gegen einen Baum geprallt. Der Deutsche verletzte sich dabei im Brustbereich. Er wurde nach der Erstversorgung durch die Pistenrettung ins Krankenhaus Schwaz geflogen. (TT.com) 2017-01-31 21:32 Tageszeitung www.tt.com 86 /100 Tiroler Kaiserkostüm und Kunstnebel Houston. Heidi aus Houston. Der Wahnsinn im Leben eines jeden Super-Bowl-Reporters hat einen Namen: Media Day. Besser, er hatte einen Namen. Das war zu der Zeit, als es noch ausreichte, rund 3000 Journalisten mit rund 100 Spitzensportlern aus zwei Teams pro Mannschaft jeweils eine Stunde lang gemeinsein in einem StadionInnenraum einzusperren und zu sehen, was bei dem gesellschaftlichen Experiment am Ende außer Phrasen und Fotos herauskommt. Was wirklich herauskam, das war eine zweistündige Schlacht um die besten Bilder und die besten Positionen rund um die Podien, auf denen Top-Spieler eines jeden Teams eine Stunde lang den Medien Rede und Antwort stehen. Zwischendurch wurde die Medienmeute kurz zur Speisung aus der Arena getrieben, um dann – frisch gestärkt, die Plattitüden bei der anderen Mannschaft einzusammeln. Das Ganze erfreute sich aus seiner erwiesenen Absurdität heraus größter Beliebtheit, außer bei der Presse, begann doch die erste Session schon um 8.30 Uhr. Keine ideale Zeit fürs Fernsehen – und so machte die ausrichtende National Football League (NFL) aus dem Media Day am Dienstagmorgen eine Opening Night am Montagabend. Mit zahlendem Publikum, TV- Liveübertragung und Show Act der lokalen Rock-Kapelle X Ambassadors zur Halbzeitpause für die zahlenden Zuschauer. Ergebnis: Es dauert jetzt noch länger. Und es ist bis heute noch nicht ganz ausgemacht, wer da eigentlich wen interviewt, wenn Kolosse von Special-Teams-Playern sich mit Handy vor dem Körper oder Videokamera vor den Augen durch die Menschenknäuel von Reportern schieben. Doch klar ist, die Kollegen brauchen immer mehr Einfallsreichtum, um die Aufmerksamkeit der Spieler und der anderen Kollegen auf sich zu ziehen. Zu ungekrönter Meisterschaft haben es dabei die österreichischen Fernsehmacher von Puls4 gebracht. Deren Frontmann Phillip Hajszan präsentiert sich jedes Jahr in einem anderen, aufsehenerregenden Outfit, bereits zum siebten Mal. Ob als Mozart, Alpenjodler oder „Herminator“ Hermann Meier, Hajszan macht immer bella figura – diesmal kam er gleich mit „Gattin“ als Franz und Sisi, wobei die Sisi ein armer Kollege mit Vollbart, also eher ein Siggi bzw. Julian Kurzwernhart war. Während oben auf den Podien die absoluten Weltstars ihres Genres (Matt Ryan, Tom Brady) geduldig auch die dämlichsten Fragen beantworten oder irgendwelche Charity-Gegenstände signieren, interviewen unten im Innenraum der Baseball-Arena in Houston Journalisten in normaler Kleidung Journalisten in ausgefallenem Auf- oder Anzug. Dennoch: Früher war deutlich mehr Lametta. Da gab es Kolleginnen etwa wie die Mexikanerin Inés Sainz Gallo de Pérez, die jeder nur unter ihrem Spitznamen Miss TV-Azteca kannte. Sie bestach jahrelang durch atemberaubende Kleider(Reste) hart an der amerikanischen Zensurgrenze entlang. Mittlerweile ist auch sie deutlich gesetzter – es musste also eine jüngere Dame mit größerem Brustumfang ran. Ob die nun zu würdigen wusste, dass erstmals vor dem Spiel am 5. Februar alle Stars der beiden Teams Atlanta Falcons und New England Patriots den Medien zur Verfügung standen und mancher wirklich gern wissen wollte, was denn etwa Quarterback Matt Ryan oder sein Gegenüber, Patriots-Superstar Tom Brady, Wide Receiver Julian Edelman usw. zu sagen hätten … das ist nicht überliefert. Auch nicht, warum NewEngland-Trainer Bill Belichik erstmals im Anzug erschien und nicht in seinen üblichen schlunzigen Collegeklamotten. Zuschauer Ben Destefan twitterte jedenfalls: „Der einzige Grund #SuperBowl Opening Night zu schauen: Bill Belichick trägt Anzug und Schlips.“ Die Spieler, beide Teams erschienen im Einheitsgrau ihrer einheitlichen Trainingsoutfits jedenfalls machten gute Miene zum Fragespiel. Das klingt dann so wie etwa bei Matt Ryan, der übrigens, wie viele der Atlanta-Spieler, einen Hauch entspannter wirkte als die Titelbürdengeplagten Patriots. „Wir haben hart gearbeitet, um es bis hierher zu schaffen, aber die wahre Herausforderung liegt noch vor uns. Was wir uns vorgenommen haben zu erreichen, das liegt noch vor uns. Es ist wirklich schwierig, es so weit zu schaffen und wir genießen auch den Weg dahin, aber unser ultimatives Ziel liegt noch vor uns.” Vielleicht waren die Patriots aber auch einfach etwas genervter von dem Theater. Und von dem Kunstnebel zur Präsentation der Mannschaften, der vielen Spielern die Tränen in die Augen trieb … Bis morgen, da wird sich der Nebel gelichtet haben und den Blick wieder langsam aufs Sportliche freigeben. Houston feiert mit dem Super-Bowl ein Comeback. Schon 2004 wurde das Finale der American- Football-Profiliga NFL dort ausgetragen. Unser Reporter Daniel Killy ist vor Ort und stimmt uns mit seiner täglichen Kolumne „Killys Kick-off“ auf das Sportereignis ein. Hier finden Sie alle bisherigen Folgen. Tag 1: Ein fröhliches „Heidi“ aus Houston – Die Stimmung in der Stadt nach Trumps ersten Dekreten. Von RND/Daniel Killy 2017-02-01 07:31 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 87 /100 Glockengießer: Geboren aus Lehm und Feuer Es sind besondere Anlässe, an denen die Lullusglocke in der Stiftsruine in Bad Hersfeld geläutet wird. Besondere Anlässe für eine besondere Glocke, denn die Lullusglocke ist die älteste, nachweisbar datierbare Gussglocke Deutschlands. Eine Inschrift nennt als Gussdatum das Jahr 1038. Damit die älteste Glocke Deutschlands weiterhin ihren Dienst tun kann, bedarf es regelmäßiger Wartung und Pflege. Dafür werden Metall- und Glockengießer gebraucht. Neben der Instandhaltung und Pflege von alten Glocken stellen sie auch neue Glocken her. Für die Produktion einer Glocke sind mehr als 400 Arbeitsschritte nötig. Das Verfahren des Glockengusses hat sich in den letzten dreitausend Jahren kaum geändert und funktioniert noch nach dem gleichen Prinzip. Der Anfang wird mit der Erstellung von Zeichnungen sowie Berechnungen gemacht. Wie groß und wie schwer soll die Glocke werden? Welche Form ist angedacht? Wie viel Metall zum Gießen wird benötigt? Glockengießer haben es aber nicht nur mit flüssigem Metall zu tun, sondern auch mit Lehm und Stein. Warum? Das hat mit der Gussform, die für die Herstellung der Glocke benötigt wird, zu tun. Für den Glockenguss bauen die Gießer zwei Formen aus Ziegelsteinen und Lehm. Auf die untere der beiden Formen wird eine weitere gestülpt. In den Hohlraum, der zwischen beiden Formen liegt, fließt später das flüssige Metall. Meistens wird als Glockenmaterial Bronze, eine Legierung aus Zinn und Kupfer, verwendet. Noch in den 1930er Jahren wurden Glocken auch aus Gussstahl gefertigt. Auch Zinn oder Aluminium wurden als Legierungen für Glocken verwendet. Heute jedoch nicht mehr, weil bei keinem Glockenmaterial der Klang so schön ist wie bei Bronze. Damit sich das abgekühlte Metall später aus der Form löst, werden die Innenseiten mit einer Grafitlösung bestrichen. Die Gießer heben die Glockenformen anschließend in die sogenannte Gussgrube, die anschließend mit Erde aufgefüllt wird, sodass die Formen komplett bedeckt sind. Damit das Metall, im Schmelzofen erhitzt und bei 1.200 Grad verflüssigt, seinen Weg ins Innere der Form finden kann, werden oberirdische Flusskanäle vom Ausfluss des Schmelzofens bis zu den Gussformen gemauert. Durch einen kleinen Einflusskanal gelangt die flüssige Bronze ins Innere der Glockenform. Bis das geschmolzene Metall vollständig abgekühlt ist, dauert es bis zu zwei Wochen. Der Glockenguss muss im ersten Anlauf sitzen, ist das Metall erst einmal in der Gussform, gibt es kein Zurück. Ein zweiter Versuch ist nicht möglich, denn die Form wird, wenn das Metall erkaltet ist, zerstört. Auch ist es wichtig, dass sich das Metall gleichmäßig in der Form verteilt. Ein Riss oder Hohlraum in der Glocke und die Glocke würde nicht klingen. Schon mal einen Kampfmittelräumer oder einen Bird Controller bei der Arbeit erlebt? Jede Woche stellen wir einen ungewöhnlichen Job in unserer Serie Beruf der Woche vor. Sie üben eine ungewöhnliche Tätigkeit aus oder kennen jemanden, der Letzte seines Standes ist, einen neuen Beruf erfunden hat oder einen unbekannten Job ausübt? Dann schreiben Sie uns und wir stellen Sie und Ihren Job bald in der Serie vor! Alle Folgen zum Nachlesen gibt es hier ! Die besten Folgen können Sie auch als E-Book kaufen: www.zeit.de/ebooks . Sorgfalt und Geduld sind daher für Metall- und Glockengießer wichtige Eigenschaften. Um zu erkennen, welche Qualität der Klang einer Glocke hat, ist auch ein gutes Gehör und ein wenig musikalisches Talent wichtig. Der Ton der Glocke wird bereits vor der Produktion durch die Bestimmung der Materialdicke sowie durch die Form der Glocke festgelegt. Später können durch den Schliff der Glocke kleinere Korrekturen im Klang vorgenommen werden. Abschließend müssen die Glocken schließlich noch geglättet und poliert werden. Für die dreijährige, staatlich anerkannte Ausbildung zum Metall- und Glockengießer genügt ein guter Hauptschulabschluss. Gute Noten in Physik und Mathematik sind jedoch wichtig. Schließlich muss unter anderem die benötigte Menge des Metalls vorab berechnet werden. Zudem ist eine gute körperliche Konstitution für die schweißtreibende und anstrengende Arbeit vonnöten. Immerhin kann eine Glocke schon einmal zwei Meter Durchmesser haben und ein Gewicht von bis zu zehn Tonnen auf die Waage bringen. Für die Gestaltung von Ornamenten, die Glocke verzieren, ist durchaus Kreativität gefragt. 2017-01-31 21:10 Von www.zeit.de 88 /100 Erdrutsch in Hollywood-Hügeln: Mehrere Häuser geräumt Los Angeles – Ein Erdrutsch in den Hügeln von Hollywood gefährdet mehrere Luxus-Villen am Rand von Los Angeles. Fünf Häuser wurden vorsichtshalber geräumt, nachdem ein „großes Stück Garten“ in dem Wohngebiet am Montag abgebrochen war, wie die Feuerwehr der Westküstenmetropole mitteilte. Die Schlammlawine sei in die Vorgärten von Häusern am Fuße des Hügels gerutscht. Dabei wurden nach Angaben der Behörde auch ein Fahrzeug begraben und Strommasten beschädigt. Mehrere Anrainer seien in ihren Häusern eingeschlossen gewesen, es sei aber niemand verletzt worden, hieß es. Nach einer mehrjährigen Dürre erlebt Kalifornien jetzt einen regenreichen Winter mit heftigen Stürmen. In vielen Teilen des Westküstenstaates kam es in den vergangenen Wochen zu Überschwemmungen und zu starken Schneefällen in den Bergregionen. (dpa) 2017-01-31 21:01 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 89 /100 Anschlag auf Istanbuler Club: Neun weitere Verhaftungen Einen Monat nach dem Terroranschlag auf einen Istanbuler Nachtclub ist gegen neun weitere Verdächtige Haftbefehl erlassen worden. Dies berichtete die türkische Nachrichtenagentur DHA am Dienstag. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu sprach von zehn Verhaftungen. Dabei handle es sich nicht um türkische Staatsbürger. Ihnen werde Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS (Daesh) vorgeworfen. Zuvor waren bereits drei Personen in Zusammenhang mit dem Angriff am Silvesterabend verhaftet worden. Der Hauptverdächtige befindet sich in Polizeigewahrsam und wird noch verhört. Der IS hatte den Angriff auf den Istanbuler Club Reina für sich reklamiert. Bei dem Anschlag in der Silvesternacht starben 39 Menschen, darunter mindestens 26 Ausländer. (dpa) 2017-01-31 20:53 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 90 /100 Deutsche Bahn: Kein Plan für die Bahn Es ist schon bemerkenswert, wie distanziert Alexander Dobrindt die jüngsten Vorgänge bei der Deutschen Bahn kommentiert. Am Schluss habe es offensichtlich "wenig Einigungsbereitschaft auf beiden Seiten gegeben", sagte der Verkehrsminister zu Rüdiger Grubes Entscheidung, als Bahnchef zurückzutreten. Aus der Äußerung ist eine merkwürdige Distanz zu seiner eigenen Funktion herauszulesen. Als zuständiger Minister ist der CSU-Politiker schließlich der oberste Vertreter einer der "beiden Seiten". Dem Bund gehört die Deutsche Bahn. Dass Dobrindt mit seinem Satz so wenig involviert wirkt, verwundert nicht. Und es wirft ein Schlaglicht auf seine Rolle in der ganzen Misere, vor der die Bahn jetzt kopflos steht. Über die gesamte Legislaturperiode hat sich der Bundesverkehrsminister um die Pkw-Maut gekümmert, um die Förderung von Elektroautos und um Teststrecken für automatisiertes Autofahren – die Bahn ist aber selten von einer Bundesregierung so vernachlässigt worden wie unter Alexander Dobrindt. Natürlich ist auch das Urteil, das der grüne Verkehrspolitiker Matthias Gastel am Montag gefällt hat, nicht falsch: "In der Tat ist Grube als Bahnchef gescheitert. " Der 65-Jährige hat grobe Managementfehler zu verantworten. Die Bahn hat zu lange die Konkurrenz durch die Fernbusse unterschätzt. Sie setzt viel zu zögerlich auf Innovationen – etwa die Einführung von kostenlosem WLAN in ihren Zügen. Sie hat auch nach Jahren kein wirksames Rezept für ihre darbende Güterverkehrssparte DB Cargo, die seit Langem unter sinkenden Umsätzen leidet und Verluste macht. Ohnehin lasten auf dem Konzern inzwischen gewaltige Schulden von fast 20 Milliarden Euro. Im Regionalverkehr verliert die Bahn zunehmend Ausschreibungen gegen private Betreiber wie Transdev, Abellio und Go-Ahead. Die Liste der Probleme ist lang – und über allem schwebt ein ganz großes: das vernachlässigte Schienennetz, das es der Bahn immer schwieriger macht, einen reibungslosen Zugbetrieb zu sichern. Immerhin einigten sich Bund und Bahnvorstand 2015 darauf, bis 2019 in die Infrastruktur 28 Milliarden Euro zu investieren. Kritiker halten aber die wirklich notwendige Summe für ein modernes Netz in der Fläche, inklusive stabiler Brücken, funktionierender Weichen und moderner Stellwerke, für erheblich höher. Es ist ein hausgemachter Fehler, dass der Deutschen Bahn Geld für die notwendige Instandhaltung fehlt. Hausgemacht nicht im Bahntower am Potsdamer Platz, sondern im Berliner Regierungsviertel. Die Sparte DB Netze wirft durchaus ordentlich Gewinn ab, doch faktisch ist die Bahn gezwungen, den Erlös als Dividende an den Bund abzuführen – eine völlige Fehlentscheidung angesichts des Gleiszustands. Wegen des akuten Finanzmangels trotzte Grube dem Bund im vergangenen Jahr zumindest eine Reduzierung der Dividende ab. Zugleich hat der Konzern aufgrund politischer Entscheidungen teure Prestigeprojekte umzusetzen, deren Investitionssummen man sinnvoller an anderer Stelle verwendet hätte. Exemplarisch dafür ist der Tiefbahnhof Stuttgart 21 , über den Grube selbst sich eher ablehnend geäußert haben soll. So erhält das deutsche Schienennetz einen schicken, aber Kritikern zufolge unzureichenden neuen Bahnhof in der Landeshauptstadt, während der Schienenverkehr am Oberrhein weiterhin vor Engpässen steht. An solchen Bauvorhaben zeigt sich, wie die Bahn zusammen mit der Politik seit Langem falsche Prioritäten setzt, die an notwendigen Maßnahmen in der Fläche vorbeigehen. Das größte Manko aber, das dem Bund anzulasten ist: Es existiert nach wie vor keine Strategie dazu, was die Deutsche Bahn eigentlich sein soll. Rüdiger Grube trat sein Amt als Konzernchef am 1. Mai 2009 an, zu einem Zeitpunkt, als der geplante Börsengang von bis zu 49,9 Prozent des Unternehmens abgeblasen war – ein hochumstrittenes Projekt, das untrennbar mit dem Namen seines Vorgängers Hartmut Mehdorn verbunden ist. Bis zur globalen Finanzkrise im Herbst 2008 bemühte sich Mehdorn vor allem darum, das Unternehmen schick für die Börse zu machen, etwa durch vielversprechende Zukäufe im Ausland. 2017-01-31 20:02 Ein Kommentar www.zeit.de 91 /100 Hanya Yanagihara: Es gibt kein Zuviel des Guten Zu zeigen, wie groß ein kleines Leben sein kann, das ist der Sinn des Erzählens. Die amerikanische Autorin Hanya Yanagihara hat diese Aufgabe in ihrem Roman Ein wenig Leben ernst genommen. Denn dieses Buch hat von allem zu viel: Zu viele Seiten, zu viele Figuren und gleichzeitig zu wenige, die man wirklich versteht, zu viele Tränen, zu viele Schicksale, zu viele Jahre und zu viele Tote. Trotzdem und auch gerade deshalb klebt man an den Seiten dieses Romans. Weil man sich in dieser fast obszönen Fülle von Gefühlen suhlen kann, wie sonst nur in seinem eigenen Selbstmitleid. Weil Yanagihara in Zeiten des realitätsverbürgten Ich-Romans die Grenzen der Fiktion schamlos weitet. Mit einer Hiobsfigur, die nach einem Heiligen benannt, aber selbst und aus gutem Grund ohne jegliches Gottvertrauen ist. Und weil Yanagihara sich traut, große Fragen zu stellen: Wann endet die Vergangenheit? Wer bemisst den Wert eines Menschen? Was ist Familie? Sind Freundschaft und Liebe zwei Worte für dieselbe Sache? Wo beginnt und wo endet das Erzählen? Zumindest der erste Teil der letzten Frage ist leicht zu beantworten: Weil Ein wenig Leben lange vor der Widmung und dem ersten Wort beginnt. Es beginnt mit dem Ruf, der dem Roman seit Erscheinen in den USA im Frühling 2016 vorauseilt. Also mit dem Erzählen über das Erzählte. Und es beginnt mit dem Cover, mit dem Bild eines Mannes von außergewöhnlicher Schönheit und einem schmerzerfüllten Gesicht. Beinahe 1.000 Seiten lang wird die Verzweiflung, von dem dieser Gesichtsausdruck erzählt, den Leser nun begleiten. Reicht die Fantasie nicht, kann man sich das Bild anschauen, wenn der Held Jude St. Francis das erste Mal zusammenbricht und sich vor Schmerzen auf dem Badezimmerboden krümmt, die Lippen fest aufeinandergepresst, damit niemand ihn hört; wenn er sich an Tagen, an denen er seine Beine kaum spürt und seinen Rollstuhl braucht, die Treppen seines Apartments in der Lispenard Street zwischen Lower Manhattan und Chinatown hochschleppt, weil der Aufzug kaputt ist; wenn er seine Wunden erst desinfiziert und dann verbindet, nachdem er sich mutwillig die Arme zerschnitten hat; wenn er an seine Kindheit als Waise im Kloster zurückdenkt; wenn er entscheidet, einen Mann in sein Leben zu lassen, für den Gewalt ein Ausdruck von Liebe ist. Sind Freundschaft und Liebe zwei Worte für dieselbe Sache? Auch auf diese Frage hat Yanagihara eine Antwort: Sie können es sein, wenn man mutig genug ist, es dazu kommen zu lassen. Mit all den Pflichten, die sich aus dem Lieben ergeben, der Verantwortung, der Enttäuschung. Denn bevor Ein wenig Leben ein Roman über Jude St. Francis wird, ist er eine Geschichte über vier Freunde und die Liebe, die man an Orten findet, an denen man sie am wenigsten erwartet. In einem keimigen Studentenwohnheim in Boston oder am klebrigen Tisch eines vietnamesischen Restaurants, in dem sich die vier nach ihrem Studium Woche für Woche in New York treffen. Jude St. Francis: Waisenkind aus South Dakota, gefunden "in einem Müllsack voll mit Eierschalen altem Salat, verdorbenen Spaghetti", verschwiegen, weder an Männern noch an Frauen interessiert, voller Narben und auf dem besten Weg, ein brillanter Jurist zu werden. Jean-Baptiste Marion, kurz JB: das Kind haitischer Einwanderer, Muttersöhnchen, Rezeptionist bei einer Kunstzeitschrift in Soho, macht aus dem krausen Haar anderer Skulpturen. Malcolm Irvine: Sohn eines erfolgreichen afroamerikanischen Anwalts und einer weißen Mutter, Kind der Upper East Side, hadert damit, "nicht richtig schwarz zu sein", Architekt. Willem Ragnarsson: Landkind aus Wyoming mit skandinavischen Eltern, Frauenschwarm, jobbt in einem Restaurant, wartet darauf, als Schauspieler entdeckt zu werden. Die vier Männer sind beste Freunde, verschiedenen Glaubens, verschiedener Hautfarbe und Herkunft, und doch sind sie gleich, weil sie Amerikaner sind und damit Hüter eines Traums, der trotz all seiner Irrationalität auch für sie Hoffnung verspricht. Das ist eigentlich nur ein Randaspekt der Geschichte, in der zweiten Amtswoche von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten aber erlangt es eine völlig neue Bedeutung. 2017-01-31 19:34 Von www.zeit.de 92 /100 Tiroler Heidegger holt Eisschnelllauf-Bronze Der Tiroler Linus Heidegger hat am Dienstag bei der Universiade der Studentensportler in Almaty (Kasachstan) Bronze im Eisschnelllauf geholt. Der 21-Jährige musste bei stürmischen Bedingungen über 5.000 Meter in 6:55,46 Minuten nur Davide Giotto (ITA/6:51,64) und Seitaro Ichinohe (JPN/6:52,94) den Vortritt lassen. (APA) 2017-01-31 19:30 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 93 /100 US-Demokraten : Wunschkandidaten Blockade gegen Trumps Die Demokraten in den USA versuchen zwei Ministernominierungen von US-Präsident Donald Trump zu behindern. Das berichten verschiedene US-Medien, darunter die Washington Post und die New York Times. Demnach verweigerten die Abgeordneten im Finanzausschuss des Senats ihre offizielle Bestätigung für den von US-Präsident Trump designierten Finanzminister Steven Mnuchin und den Gesundheitsminister Tom Price. Die Abstimmungen mussten am Dienstag auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Auch bei der Personalie der von Trump vorgesehenen Bildungsministerin Betsy DeVos gab es Ärger. Als Grund nannte der demokratische Senator Ron Wyden, der dem Finanzkomitee vorsitzt, dass sowohl Price als auch Mnuchin falsche Angaben während ihrer Anhörungen zur Nominierung gemacht hätten. "Wir haben deutlich gemacht, dass wir zusätzliche Informationen benötigen", sagte Wyden. The litany of ethics revelations regarding @RepTomPrice are strong evidence that he cannot be allowed to have control of #Medicare . Mr. Mnuchin continued to fail to come clean on shady foreclosure practices that hurt Americans. Diese Informationen seien noch immer nicht vorhanden und so könne man auch kein endgültiges Urteil fällen. Zeitungsberichte hatten zuvor über Prices Handel mit Aktien eines Gesundheitsunternehmens und Mnuchins Verhalten bei Zwangsvollstreckungen während seiner Zeit als Banker berichtet. Der republikanische Ausschussvorsitzende Orrin Hatch kritisierte das Vorgehen der Demokraten. Sie sollten damit aufhören, "wie Idioten zu handeln", sagte er. Er kündigte an, neue Termine für die Abstimmungen anzusetzen. Orrin Hatch is upset. "I think they ought to stop posturing, and acting like idiots," he says of the decision to skip today's markup. Nicht nur im Finanzausschuss gab es anlässlich von Trumps Nominierungen Probleme. Auch im Ausschuss für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Rente stritten Republikaner und Demokraten am Dienstag über die nominierte Kandidatin Betsy DeVos. Es sei klar, dass sie "die falsche Wahl" sei, sagte die Topdemokratin des Komitees, Patty Murray. Die designierte USBildungsministerin hatte bei einer Anhörung im Senat zuvor angedeutet, dass Waffen in Schulen erlaubt sein könnten, um sich vor Grizzlybären zu verteidigen. Auf die Frage, ob sie für ein Waffenverbot in Schulen sei, antwortete die konservative Milliardärin, dass das die Kommunen und Bundesstaaten selbst entscheiden müssten. Die Demokraten kritisieren DeVos außerdem dafür, dass sie Verbindungen zu rechtsextremistischen Organisationen haben soll. Mit zwölf zu elf Stimmen billigte das Komitee DeVos schließlich dennoch. Ihre Nominierung kommt nun zur Bestätigung in den gesamten Senat, wo die Republikaner die Mehrheit haben. Die Demokraten kündigten außerdem an, den von Trump vorgeschlagenen neuen Generalbundesanwalt Jeff Sessions (Republikaner) nicht zu unterstützen. Sie zweifeln an dessen Unabhängigkeit. Nur wenige Stunden zuvor hatte Trump die noch von Obama eingesetzte k ommissarische Generalbundesanwältin Sally Yates gefeuert. Die Gruselgeschichte Donald Trump könnte ein Happy End nehmen, schreibt Yascha Mounk. Trump verkörpert die Ideologie des fossilen Kapitalismus. Über deren Gefahr schreiben Daniel Pelletier und Maximilian Probst. Banker, Generäle und Klimaskeptiker: Das ist Team Trump . Alle weiteren Texte zu Donald Trump finden Sie auf unserer Themenseite . 2017-01-31 19:20 Politik Gesellschaft www.zeit.de 94 /100 Thomas Dillmanns Italien-Visionen in der Galerie Drees Hannover. „Italien“, gesteht der Künstler Thomas Dillmann lächelnd, „das war für mich schon als Kind das Land, wo die Zitronen blühen.“ Wie hütet man sich vor der bei solchem Italien-Kult drohenden Kitschgefahr? Nun, Dillmann ist Künstler, und damit stehen ihm zu diesem Schutz besondere Mittel zu Gebote: „Pompeji“ heißt auch eines seiner Werke. Doch das gibt weder den Blick auf römische Ruinen noch auf südliche Silhouetten frei. Stattdessen zeigt es die eingetrockneten Spuren schwerer Baumaschinen und deren Werk, einen Autobahnzubringer im Rohbau, gegen den manches Bollwerk des Brutalismus fast schon leichtfüßig wirkt. Das Bild ist jetzt neben anderthalb Dutzend weiteren Werken in der Galerie Robert Drees zu sehen. Und wer das Œuvre des hannoverschen Künstlers noch nicht kennt, wird dort mindestens zweimal hingucken, um sich davon zu überzeugen, dass es sich bei Dillmanns Arbeiten nicht um Fotografien handelt. Denn der 48-Jährige, der in Hannover Kunst studiert hat, setzt die Konturen der von ihm erlebten Kulturlandschaften mit feinem Pinsel aufs Nesselgewebe seiner Bilder, und zwar so fein, dass darauf mehr Details zu entdecken sind, als ein Kleinbildfoto preisgibt. In diesem Falle etwa die unregelmäßigen Beton-Verschalungen vor oder die von Strommasten und Vorstadtgebäuden zerstückelte Landschaft hinter dem Betonbauwerk. Mit seinen Bildtiteln beschwört Dillmann touristische Erwartungen herauf – und enttäuscht sie mit den Bildern. So zeigt „Amalfitana“ zwar einen Abschnitt der Amalfiküste, doch im sommerlichen Hitzedunst. „Roma“ dokumentiert zwar ein Stück der „Ewigen Stadt“ – doch nur zwei Verkehrsschilder vor einer ramponierten Autobahnbrücke. Und ein Bild der „Sacra di San Michele“ zeigt zwar wirklich das Kloster, in dem Umberto Eco seinen Roman „Im Namen der Rose“ spielen lässt, doch ist es bei Dillmann unnahbar und abweisend. Seine handwerkliche Finesse teilt der Künstler mit den Fotorealisten. Anders als diese aber setzt er nicht auf konventionelle Schönheit. Stattdessen lässt er, eher in der Tradition des Hyperrealismus, die Kluft zwischen den Italien-Klischees und der Wirklichkeit dieses Sehnsuchtslandes spüren. Eine spannende Konfrontation also. Und wer noch einen Kontrastpunkt zum Konkreten erleben will, findet im Outlook-Projektraum der Galerie die Bugholzskulpturen und die abstrakten Zeichnungen des Spaniers Jacinto Moros. 2017-02-01 07:32 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 95 /100 17-Jähriger Terrorverdächtiger von Bekanntem angezeigt Wien – Der am 20. Jänner in Wien verhaftete 17 Jahre alte Terrorverdächtige ist durch eine Anzeige aus seinem erweiterten Bekanntenkreis in Neuss ins Visier der Behörden geraten. Der gebürtige Niederösterreicher war dem Mann muslimischen Glaubens in Deutschland wegen seiner radikal-islamischen Ansichten aufgefallen. Das berichtet die Wochenzeitung Der Falter in ihrer am Mittwoch erscheinenden Ausgabe. Der 17-Jährige hatte in der deutschen Stadt Neuss einen später ebenfalls in Haft genommenen 21-Jährigen besucht und dort probeweise einen Sprengsatz gebaut. Binnen zwei Stunden und mit einer Anleitung aus dem Internet bastelte er im Dezember mit sieben Rauchbomben aus einem „Knallergeschäft“, einer Konservendose, einem Wecker, einer Batterie und Kabeln einen Sprengsatz, zitierte der „Falter“ aus den Protokollen der ersten Einvernahmen durch das Bundesamt für Verfassungsschutz in Wien. Den Sprengsatz habe er in einem Park explodieren lassen - ohne Nägel, denn dafür habe er nicht den Mut gehabt. Radikalisiert wurde der Bursch demnach in der Justizanstalt Wiener Neustadt, wo er 2015 wegen einer Reihe strafbarer Delikte mehrere Monate in U-Haft verbrachte. Ein „Ahmed“ habe ihm einen Koran gegeben, irgendwann habe er dem Burschen aus Dagestan gesagt, er wolle zum Islam konvertieren. Nach seiner Freilassung besuchte er Moscheen, heiratete eine muslimische Internet-Bekanntschaft und lernte über Facebook einen gewissen Abdul A. kennen, der sich mit einer IS-Flagge vorstellte. „Er hat mir erklärt, dass ich ins Paradies kommen würde, wenn ich auch zur Al Nusra kommen würde“, zitierte die Wochenzeitung aus dem Einvernahme-Protokoll. Er hörte sich Hetzreden des in Graz verurteilten radikalen Predigers Mirsad O. an und holte sich Informationen über die Folter der USA im Bagdader Gefängnis Abu Ghraib. „Ich habe gehört, dass der IS 5.000 Muslime aus diesem Gefängnis befreit hat. Seit diesem Zeitpunkt, das war so im April 2016, waren die Kämpfer des IS Helden für mich.“ Dass Menschen vom IS angezündet werden, sei natürlich grausam, aber das sei Rache für Kriegsverbrechen des Westens, meinte der 17-Jährige laut „Falter“. Kämpfer wie ihn brauchte der IS in Syrien nicht mehr. „Ich wollte in Europa etwas machen, in Deutschland. Ich hasse das deutsche Militär, weil sie an den Kämpfen gegen Muslime beteiligt sind.“ (APA) 2017-01-31 19:19 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 96 /100 Datenprojekt zeigt Trumps riesiges Firmennetzwerk Vor seinem Amtsantritt hat Donald Trump ein Wirtschaftsimperium erschaffen. Der Familienkonzern betreibt Firmen, Hotels und Kasinos, die von großzügigen Steuernachlässen und staatlichen Subventionen profitieren. Zwar hatte Trump angekündigt, sich aus den Geschäften zurückzuziehen , um sich ganz auf die Präsidentschaft zu konzentrieren. Dennoch dürfte es ihm in die Hände spielen, dass er als US-Präsident vollkommene unternehmerische Freiheit besitzt. Rechtlich ist er nicht dazu verpflichtet, etwaige Interessenkonflikte offenzulegen, die sich durch seine Wirtschaftsbeziehungen ergeben könnten. Die interaktive Grafik des Informationsdesigners Kim Albrecht zeigt nun, wie umfangreich Trumps Geschäftsverbindungen sind. "Die Größe von Donald Trumps Firmennetzwerk ist erschreckend", sagt Albrecht dem Onlinemagazin Wired. "Um zu verstehen, wie die nächsten vier Jahre in den USA verlaufen werden, müssen wir uns über die komplexen Verstrickungen der neuen Regierung klar werden. " In seiner Datenvisualisierung hat Albrecht die Verbindungen zu mehr als 1.500 Unternehmern, Organisationen und Institutionen abgebildet. Die Animation, die auf den Recherchen von BuzzFeed basiert, visualisiert, mit wem der Präsident, sein Firmenkonglomerat, aber auch sein Kabinett und seine Vertrauten Geschäfte machen. Und das sind viele. In der Datenbank kann der Nutzer daher mithilfe der aufgeführten Namen nachverfolgen, mit wem der mächtigste Mann der Welt direkt oder indirekt in Verbindung steht. Diese interaktive Infografik zeigt US-Präsident Trumps Geschäftsbeziehungen. © Kim Albrecht Der Datensammlung von Buzzfeed haben sich mittlerweile mehrere Journalisten und Designer gewidmet, so auch der Künstler Burak Arikan. Auf der Plattform Graph Commons hat er ein spinnwebenartiges Netz kreiert, dass Trumps wirtschaftliche Verflechtungen nicht nur aufzeigt, sondern auch Informationen über die jeweiligen Protagonisten zu liefern versucht - eine Herausforderung. Das Problem an den Daten sei ihre Komplexität, berichtet der Berliner Albrecht. "Als Tabelle sind sie nur schwer zu erschließen und als gesamtes Netzwerk zu unübersichtlich. " Normalerweise setzt sich der Informationsdesigner mehrere Jahre mit komplexen Netzwerken auseinander, für das Trump-Projekt habe er nur etwa drei Tage gebraucht. Beschäftigen wird es ihn allerdings weiterhin, wie Albrecht verrät: "Ich werde die Visualisierungen über die nächsten Jahre pflegen und erweitern. " Lust auf mehr Fundstücke aus dem Netz? Hier finden Sie weitere Teilchen. Hier erfahren Sie mehr über die wirtschaftlichen Verflechtungen von US-Präsident Donald Trump . Aktuelle Entwicklungen und alles Wissenswerte zum US-Präsidenten Donald Trump finden Sie hier . 2017-01-31 19:16 Politik Gesellschaft blog.zeit.de 97 /100 Nach Bautzen: Neue Ermittlungen Flüchtlingsunterkunft wegen Brand in dem Feuer vor einem Jahr in einer noch unbewohnten Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Bautzen hat die Staatsanwaltschaft neue Ermittlungen angekündigt. Sie sollen sich gegen sieben bis acht Unbekannte richten, die lautstark an der Brandstätte vorbeigezogen seien und sich "zustimmend geäußert" haben sollen. Wie die Sächsische Zeitung berichtete, hat ein Feuerwehrmann in der Tatnacht zwei Gruppen mit jeweils bis zu acht Leuten wahrgenommen. Diese Männer hätten unter anderem "brennt die Hütte nieder" gerufen. Sie sollen zudem freudig johlend durch die Straßen gezogen sein. Die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden gab nun an, von dieser Begebenheit erst Anfang Dezember erfahren zu haben. Auch fast ein Jahr nach dem Brand in Bautzen ist weiter unklar, wer hinter dem Anschlag auf die geplante Flüchtlingsunterkunft steckt. Zwei junge Männer mussten sich im vergangenen Jahr lediglich wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vor Gericht verantworten, weil sie die Feuerwehr massiv behindert hatten. Der Großbrand hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst, auch weil Schaulustige, die zum Teil alkoholisiert waren, nach Polizeiangaben teilweise "abfällige Bemerkungen" gemacht oder "unverhohlene Freude" gezeigt hatten. Zudem kam es in Bautzen mehrfach zu Schlägereien zwischen Flüchtlingen und Rechten. Rechte sollen Flüchtlinge durch die Stadt gehetzt haben. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes wurden im Jahr 2016 insgesamt 921 Angriffe auf Flüchtlingsheime verübt. Die Ermittler vermuten bei fast allen Taten einen rechtsextremen Hintergrund. 2017-01-31 18:49 Politik Gesellschaft www.zeit.de 98 /100 Trump will auch Pharmafirmen an die Kandare nehmen Washington – US-Präsident Donald Trump drängt nun auch die Pharmaindustrie zu einer verstärkten Produktion in den Vereinigten Staaten. Dadurch könnten viele Milliarden Dollar gespart werden - über niedrigere Preise und mehr Innovationen, sagte Trump am Dienstag nach einem Treffen mit den Chefs führender Firmen der Branche im Weißen Haus. Trump hat bereits die Autobauer unter Androhung von Strafzöllen aufgefordert, die Fertigung im Land zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen. Er bekräftigte, für niedrigere Arzneimittelpreise zu sorgen. Der Republikaner beklagte, dass viele Unternehmen ihre Fertigung in andere Länder ausgelagert hätten, weil dort die Währungen abgewertet worden seien. Er forderte, andere Staaten müssten einen fairen Anteil der Entwicklungskosten für neue Medikamente übernehmen. Der Präsident stellte der Branche zugleich in Aussicht, das Zulassungsverfahren für neue Arzneien zu straffen, und kündigte die baldige Ernennung eines neuen Chefs der Arzneimittelbehörde FDA an. An der Unterredung nahmen die Chefs des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis sowie der US-Pharmakonzerne Merck, Johnson & Johnson, Celgene, Eli Lilly, Amgen und der Leiter des Branchenverbands Pharmaceutical Research and Manufacturers of America (PhRMA) teil. Aktien zogen kräftig an Aktien aus der US-Gesundheitsindustrie zogen zum Teil kräftig an: An der Wall Street stieg der Branchenindex um ein halbes Prozent, der Biotech-Index der Nasdaq rückte mehr als ein Prozent vor. In Europa dagegen verbuchte der Sektor leichte Abschläge. Kurz vor seinem Amtsantritt hatte Trump mit harscher Kritik an der Pharmaindustrie die Investoren verunsichert und Pharma-Aktien auf Talfahrt geschickt. Später warf er der Branche vor, bei der Preisgestaltung „über Leichen“ zu gehen, und kündigte einen härteren Kurs bei Preisverhandlungen an. Die USA sind der mit Abstand wichtigste Markt für die eine Billion Dollar schwere Pharmaindustrie - sie erzielt dort 40 Prozent ihrer Umsätze. Zudem verdienen die Unternehmen dort überdurchschnittlich gut, weil ihnen bei der Preisgestaltung kaum Grenzen gesetzt sind. Trump will mit steuerlichen Anreizen und Deregulierung die Industrieproduktion in den USA ankurbeln. Wer dort fertigt, soll demnach Vorteile erhalten. Firmen, die Produktion ins Ausland verlagern, müssen hingegen mit hohen Einfuhrzöllen rechnen. (APA/Reuters) 2017-01-31 18:22 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 99 /100 Hannover 96 verleiht Marius Wolf nach Frankfurt Es hat (noch) nicht gepasst für Marius Hannover 96: Der Rechtsaußen wird Saisonende an Bundesligist Eintracht ausgeliehen. Das hat 96 am Dienstag gegeben. Wolf bei bis zum Frankfurt bekannt Wolf war im Januar 2016 für zwei Millionen Euro von 1860 München zu den Roten gewechselt, kam dort aber nur auf zwei Erstliga-Einsätze. In der laufenden Saison bestritt er überhaupt keine Pflichtspiele, wurde im September von Trainer Daniel Stendel aus dem Aufgebot gestrichen und lief daraufhin für die U21 in der Regionalliga auf. Im Sommer hatte Wolf den Berater gewechselt, ist jetzt bei Rogon, dem Berater-Imperium von Roger Wittmann, der unter anderem Julian Draxler betreut. "Aufgrund von Verletzungen und einer großen qualitativen Dichte in unserem Kader konnte er sein Potenzial leider nicht so intensiv einbringen, wie wir uns es alle erhofft hatten", wird 96Geschäftsführer Martin Bader in der Mitteilung des Vereins zitiert. "Ich habe viel in Hannover gelernt und werde die Zeit trotz der für mich nicht leichten Situation in guter Erinnerung behalten", sagt Wolf. 2017-01-31 16:44 Redaktion Sportbuzzer www.haz.de 100 /100 Billy, Leksvik, Fixa: So kommt Ikea auf seine skurrilen Möbelnamen Sucht man bei Google nach dem Wort „Billy“ führen die ersten drei Ergebnisse gleich zu Ikeas Website. Billy steht bei dem schwedischen Möbelriesen für das klassische Regalsystem aus Spanplatten und ist wohl Ikeas bekanntestes Produkt. Der Schrank hat eine eigene Wikipediaseite, möbelunabhängige Vornamen wie Billy Joel oder Billy Graham mussten zumindest auf Google Platz für das Regal machen. Billy wurde im Jahr 1979 entwickelt und viele Millionen Mal verkauft. Trotzdem wissen wohl nur wenige, dass es nach Ikeas ehemaligen PR-Manager Billy Likjedhal benannt ist, der sich ein „richtiges Bücherregal nur für Bücher“ wünschte. [Außerdem auf ze.tt: Mach dir seine Möbel lieber selbst als sie zu kaufen] Schon seit der Gründung gibt Ikea seinen Produkten Namen. Und zwar welche, die für NichtSchwed*innen teils recht lustig klingen. Der Firmengründer Ingvar Kamprad kam angeblich selbst auf diese Idee, da er Legastheniker war und nicht mit den Produktcodes zurechtkam. Seither stellen wir bei einem Besuch im schwedischen Möbelhaus Fragen wie „Entschuldigen Sie bitte, wo finde ich denn einen Jättebra?“ oder „Haben Sie das Åtråvärd auch in kleiner?“ Die Namen der rund 12.000 Artikel haben eine Bedeutung. So steht Åtråvärd für ein Bierglas und heißt „begehrenswert“. Jättebra ist ein Übertopf und heißt „sehr gut“. Diese Auswahl geschieht allerdings nicht willkürlich, sondern folgt einer strengen internen Logik. Vergangene Woche erklärte der Ikea Designer Jon Karlsson auf einem Produkt-Showcase in New York was hinter den Namen steckt: Ikea beschäftigt ein ganzes Team, das sich ausschließlich um die Namensgebung kümmert und dafür aus einer Datenbank aus schwedischen Wörtern auswählt. Bücherregale sind nach Berufen (Expedit heißt „Verkäufer“) oder Vornamen von Jungen benannt. Gartenmöbel heißen wie skandinavische Inseln (Äpplarö, Västerön), Teppiche kriegen die Namen von Städten in Dänemark und Schweden (Ådum, Silkeborg), und Laken, Decken und Kissenüberzüge werden nach Blumen oder Pflanzen benannt (Häxört heißt Hexenkraut). Die Datenbank wird regelmäßig auf Wörter kontrolliert, die in anderen Sprachen eine beleidigende Bedeutung haben könnten, nicht immer erfolgreich. In Ausnahmen dürfen die Designer ihren Kreationen auch eigene Namen geben, doch typischerweiser bleibt die Logik der Namensgebung erhalten. [Außerdem auf ze.tt: Wenn du diese Nummer anrufst, wirst du mit irgendeiner Person aus Schweden verbunden] Ikea selbst ist übrigens ein Akronym für den Namen seines Gründers ( I ngvar K amprad), seinen elterlichen Bauernhof ( E lmtaryd) und das Dorf, in dem der Hof lag ( A gunnaryd). Die Produktnamen sind in allen 389 Filialen weltweit gleich. Im Ikea-Wörterbuch findet man eine Sammlung aller Namen. 2017-01-31 16:15 Philipp Kienzl ze.tt Total 100 articles. 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