Zug, Mitglied GGR und GPK Stadt Zug, FDP

30 Forum
Sorgen um die
Identität
Zur eidgenössischen Abstimmung vom 12. Februar über die
erleichterte Einbürgerung von
Personen der dritten Ausländergeneration
Die Überfremdung und die
massive Zunahme insbesondere
der muslimischen Bevölkerung
verändern das Wesen der
Schweiz und haben Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und
unsere Werte.
Bei der anhaltenden, masslosen Einwanderung von netto
75 000 Personen und 40 000
Einbürgerungen pro Jahr ist die
Integrationsfähigkeit vielerorts
nicht mehr gegeben. Im Jahr
2014 zählte das Bundesamt für
Statistik 338000 Muslime in der
Schweiz, die älter als 15 Jahre alt
sind. Zählt man die unter 15-Jährigen noch dazu, dann kann man
von 450 000 bis 500 000
Muslimen in der Schweiz ausgehen. Bereits 35 Prozent von
ihnen sind im Besitz eines
Schweizer Passes – einfach so:
durch Heirat, Einbürgerungen.
Diese Entwicklung ist eine
Belastung für die Identität
unseres Landes und stellt auch
den Rechtsstaat vor grosse
Herausforderungen. Teilweise
ist auch bei muslimischen
Jugendlichen, die hier geboren
sind, eine Radikalisierung
festzustellen, welche unser
Land vor bisher unbekannte
und gefährliche Probleme stellt.
Gerade deshalb gilt es, mehr zu
kontrollieren, genauer hinzuschauen und keine Erleichterung der Einbürgerungen zu
gewähren.
Wer sich Sorgen um Identität und Werte der Schweiz
macht, sagt Nein zur erleichterten Einbürgerung. Gerade wenn
es sich um Personen von uns
derart fremden Kulturen handelt, gilt es genau und vor Ort,
also auf Gemeindeebene,
hinzuschauen und zu kontrollieren, bevor die Schweizer Staatsbürgerschaft erteilt wird.
Schweizer haben grosse Privilegien wie: Visabestimmungen
beim Reisen, Ausweisung aus
unserm Land ist nicht mehr
möglich, aktives und passives
Stimm- und Wahlrecht usw.
Aus all diesen Gründen lege
ich am 12. Februar zur erleichterten Einbürgerung ein Nein in
die Urne!
Ralph Ryser, SVP-Kantonsrat Unterägeri
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unter www.zugerzeitung.ch/leserbriefe.
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Samstag, 28. Januar 2017
Zuger Ansichten
Ich zuerst!
Bei der Vereidigung des
neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump vor einer
Woche rief dieser in die Welt
hinaus «America first – Amerika
zuerst!». Hinter dieser Aussage
des mächtigsten Mannes der
Welt steckt mehr als nur ein
gesundes Selbstbewusstsein.
Dies hat er nur wenige Tage
später in die Tat umgesetzt, als
er entschied, neue Mauern an
der Landesgrenze hochzuziehen und geplante Handelsbeziehungen abzubrechen. Ähnliche
Tendenzen lassen sich auch in
Europa feststellen, wenn bei
einer Zusammenkunft rechtsradikaler Parteien nationalistische
Töne angeschlagen werden.
Besteht die Gefahr, dass im
neuen Jahr auf unserem Kontinent solche Ideologien mehrheitsfähig werden? Dahinter
verstecken sich Menschenbilder, die von der Kraft der eige-
nen Stärke ausgehen und dem
Anderen eine geringere Stellung
zuteilen. Auch in unserem Land
ist der Ruf «wir zuerst» unüberhörbar. Betrachtet man diese
Tendenzen aus einer gewissen
Distanz und lässt den Blick
zurück in die Geschichte
schweifen, so lässt dieses
Gesellschaftsbild ein unbehagliches Gefühl aufkommen.
Wenn wir uns im Abendland
wähnen, das christliche Weltbild zu verwalten und unseren
Nachkommen weiterzugeben,
so sei daran erinnert, dass
Eigenliebe und Nächstenliebe
einander gleichgestellt sind.
Immanuel Kant hat in seinem
kategorischen Imperativ sinngemäss festgestellt, dass jeder
Mensch nach den Grundsätzen
handeln sollte, die er auch für
die Allgemeinheit als gut
betrachte. Aus diesen funda-
mentalen Überlegungen heraus
hat sich der politische Grundsatz eines aufgeklärten Staates
entwickelt, wonach sich Eigenverantwortung, Subsidiarität
und Solidarität ergänzen. Der
Begriff Eigenverantwortung
deckt sich in keiner Weise mit
dem Begriff Egoismus. Letzterer steht auch im Widerspruch
zur Solidarität, welche unsere
Gesellschaft letztlich zusammenhält. Die Subsidiarität
ermahnt uns, dass wir die
anstehenden Fragen wenn
immer möglich auf der kleinstmöglichen gesellschaftlichen
Stufe angehen und lösen. Als
Amtsträgerin will ich mich an
diesen drei Elementen orientieren.
Wer in der Politik und im
öffentlichen Leben eine besondere Verantwortung trägt und
sich obige Erkenntnis verinner-
licht, ist aufgerufen, den aufkeimenden egoistischen Parolen
auf nationaler und internationaler Ebene mit klaren Worten
Einhalt zu gebieten. Dies setzt
von den Regierenden persönliche Integrität voraus, aber auch
Offenheit und die Bereitschaft,
den Erkenntnissen konkrete
Taten folgen zu lassen.
Im Gegensatz zum neuen
US-Präsidenten hat sein Vorgänger Barack Obama zum gemeinsamen Handeln und nicht zu
Abgrenzungen aufgerufen.
Vielmehr hat er das gemeinschaftliche Miteinander betont.
Wir erinnern uns an seinen
Slogan «Yes, we can – Ja, wir
können!». Dabei meint er das
WIR und die Fähigkeit, dass wir
etwas TUN können. Gleiches
wünsche ich mir für mein Land,
wenn es gilt, zwischen der
älteren und jüngeren Generation
Lesermeinungen zum Bebauungsplan Unterfeld
Zur Abstimmung
vom 12. Februar
Preisgünstiger Wohnraum nicht
um jeden Preis! Bei der Abstimmung zum Unterfeld werfen
die Befürworter den Gegnern
immer wieder vor, dass sie
preisgünstigen Wohnraum
verhindern. Das stimmt so nicht,
da die Bauzone Unterfeld auf
dem Gebiet der Stadt Zug mit
einer Zone preisgünstigen
Wohnraums überlagert ist.
Somit müssten bei einem anderen Projekt ebenfalls preisgünstige Wohnungen geschaffen
werden. Auch bei einem preisgünstigen Wohnraum muss das
Projekt eine gute Qualität
aufweisen und überzeugen. Das
tut es in meinen Augen nicht. Es
hat keinen Bezug zu den angrenzenden Quartieren, generiert
viel Mehrverkehr und weist zu
massige Dimensionen in Höhe
und Breite auf. Deshalb stimme
ich Nein zum Unterfeld.
Astrid Estermann, Gemeinderätin
Alternative-CSP, Zug
Allenthalben werden sie gefordert: preiswerte und bezahlbare
Wohnungen in der Stadt Zug.
Auch unsere Kinder und unsere
Kindeskinder wollen in der Stadt
Zug wohnen und leben. Die
erfolgte Abwanderung von
jungen Familien aus dem Mittelstand in andere Gemeinden und
Kantone soll nachhaltig gestoppt
werden. Jetzt stimmen wir über
eine zukunftsgerichtete Arealüberbauung ab, die genau diese
Ziele verfolgt und umsetzen
lässt. Insgesamt sind auf Zuger
Boden durch die Korporation
Zug 400 günstige Mietwohnungen vorgesehen. Diese richtungsweisende Zonenplanänderung verdient die Unterstützung
der Zuger Bevölkerung. Der
Wohnraum wird auch für künftige Generationen bezahlbar sein.
Für die Zuger Wohnbaugenossenschaften ist es schwierig oder
gar unmöglich, in der Stadt zu
neuem Bauland zu kommen.
Umso mehr unterstützen wir die
Vorlage zur Gebietsplanung
Unterfeld-Schleife, weil damit
ein wirksamer Beitrag zu einer
lebenswerten Stadt Zug für alle
geleistet wird. 72 Prozent der
gesamten anrechenbaren Wohnfläche entsprechen der Verordnung für preisgünstigen Wohnungsbau. Die Stadt Zug wird so
oder so weiterwachsen und sich
weiterentwickeln. Mit einem Ja
zur Vorlage Unterfeld-Schleife
sagen wir vor allem auch Ja zu
400 preisgünstigen Wohnungen
für unsere nachkommenden
Generationen. Nützen wir diese
einmalige Chance.
Urs Niederberger, Interessengemeinschaft Wohnbaugenossenschaften der Stadt Zug, Zug
In Zug fehlen Wohnungen für
den Mittelstand. Das wird kaum
jemand bestreiten. Und dennoch wehrt sich die politische
Linke mit Vehemenz gegen den
Bau von 470 bezahlbaren
Wohnungen, die im Unterfeld
zwischen Zug und Baar entstehen sollen. Scheinargumente
werden herangezogen, die nicht
zu überzeugen vermögen. Die
Bebauung sei überdimensioniert. Dabei bleibt der vorliegende Bebauungsplan deutlich
unter der zulässigen Ausnützungsziffer, und das mögliche
Volumen wurde zu Gunsten der
Quartierverträglichkeit nicht
ausgeschöpft. Das Verkehrskonzept funktioniere nicht. Dabei
könnten die Voraussetzungen
mit dem bereits bestehenden
ÖV-Anschluss im Lindenpark,
der geplanten Busverbindung
auf der Nordstrasse, den bestehenden Velo- und Fusswegen
und der kurzen Distanz zum
Autobahnanschluss nicht
idealer sein.
Das Wohnkonzept sei nicht
familienfreundlich. Wie bitte?
Eine Familienwohnung für
1600 Franken mit Aussicht auf
einen grossflächigen Park,
Kindergarten und Schulen in
unmittelbarer Nähe, ein Café
mit Bäckerei und ein Quartierladen direkt vor der Haustüre,
eine zentrumsnahe und gut
erschlossene Lage? Was soll
daran nicht familienfreundlich
sein? Bei der Korporation Zug,
die 400 der 470 bezahlbaren
Wohnungen errichtet, sind
bereits heute Hunderte von
Anfragen für eine Wohnung im
Unterfeld eingegangen: von
Familien genauso wie von
jungen, alleinstehenden und
älteren Menschen, die in diesem neuen Stadtquartier wohnen und leben möchten. Wie sie
sage auch ich Ja zum Unterfeld.
Eliane Birchmeier, Co-Präsidium
Komitee «Ja zum Unterfeld», Zug,
Mitglied GGR und GPK Stadt Zug, FDP
Noch kann ich von meinem
Wohnsitz aus bequem in wenigen Minuten das Grüne erreichen. Ein Park ist zwar auch
grün, mit dem Unterschied,
dass er nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden kann.
Auch verstehe ich nicht so recht,
warum ebene freie Flächen auf
Teufel komm raus bebaut
werden sollen – schliesslich sind
eben solche auf einfachste
Weise landwirtschaftlich nutzbar. Natürlich brauchen die
Gemeinden Baar und Zug mehr
Wohnraum. Warum aber werden bestehende Bauzonen nicht
besser genutzt? Der viel gebrauchte Ausdruck «verdichtete
Bauweise» kommt mir da in den
Sinn. Ich denke, da ist ein
enormes Potenzial vorhanden.
Und der Heimatschutz ist in
diesem Zusammenhang eventuell zu revidieren. Ich denke
dabei spontan an die ehemalige
Hauptpost in Zug. Sie ist ein
Relikt, passt irgendwie nicht so
recht in die Gegend, und deren
Grund könnte effizienter genutzt werden.
Anton Saxer,
Zug
Geografiestunde
Leserbild Frühaufsteher wie unser Leser
konnten auf dem Wildspitz eine spezielle
Geografielektion erleben. Leserbild: Lorenz Strickler, Baar
den Ausgleich zu finden, einheimische und ausländische Menschen miteinander zu verbinden
und für die weltweiten Herausforderungen bereit zu sein.
Anna Bieri, Kantonsrätin CVP,
Hünenberg
Hinweis
In der Kolumne «Zuger Ansichten» äussern sich Zuger Kantonsrätinnen oder Kantonsräte
zu von ihnen frei gewählten
Themen. Ihre Meinung muss
nicht mit derjenigen der Redaktion übereinstimmen.
Dreimal Ja
Zu den eidgenössischen Abstimmungen vom 12. Februar
Internationale Holdinggesellschaften genossen bis anhin
steuerliche Privilegien, das hat
der Schweiz 5 Milliarden Franken eingebracht. Zugegeben
eine clevere Steuerstrategie der
Vergangenheit, die leider heute
international nicht mehr akzeptiert wird. Der Schweiz droht,
auf die schwarze Liste aufgenommen zu werden, dadurch
verlieren die betroffenen Unternehmen an Rechtssicherheit
und könnten abwandern. Darum empfiehlt es sich, die Steuersätze zu senken und kurzfristig
auf Steuereinnahmen zu verzichten. Nichtstun ist keine
Option, denn Rechtssicherheit,
Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit wirken sich
positiv auf Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Wohlstand aus.
Aus diesen Gründen sagen die
CVP-Frauen Kanton Zug Ja zum
Unternehmenssteuerreformgesetz III. Das Schweizer Strassennetz stösst immer mehr an
seine Grenzen, die aktuell rund
23 000 Staustunden pro Jahr
belasten unsere Wirtschaft
schwer. Wenn der Verkehr in
unserem Land besser fliesst,
profitieren alle. Mit dem Strassenfonds NAF wird die Grundlage geschaffen, dass wichtige
Engpässe beseitigt und Ballungszentren entlastet werden
und die nötigen Beiträge an die
Projekte des Agglomerationsverkehrs geleistet werden
können. Die CVP-Frauen stimmen dem NAF einstimmig zu.
Die dritte Generation sind
wertvolle Mitglieder unserer
Gesellschaft, sind aufgewachsen
in der Schweiz, vertraut mit
unserer Kultur und unserem
Bildungssystem und sprechen
unsere Sprache. Sie haben ihr
ganzes Leben in der Schweiz
verbracht, und nur wenige
haben einen Bezug zu ihrem
ursprünglichen Herkunftsland.
Die CVP-Frauen Zug befürworten die Änderung der Bundesverfassung über die erleichterte
Einbürgerung. Diesen jungen
Ausländerinnen und Ausländern
soll ein aufwendiges Einbürgerungsverfahren erspart bleiben.
Fabienne Roschi, Präsidentin
CVP-Frauen Kanton Zug