Makro Research Volkswirtschaft Aktuell

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Volkswirtschaft Aktuell
Donnerstag, 2. Februar 2017
USA:
FOMC-Mitglieder nehmen sich Zeit und beobachten die (politischen) Entwicklungen
‡ Die Fed hat beim gestrigen Zinsentscheid ein im Prinzip zur Dezember-Version unverändertes Statement abgegeben. Erwartungsgemäß blieb das Leitzinsintervall von 0,50 % bis 0,75 % unverändert. Gestrichen wurden im Statement die Hinweise darauf, dass die Inflationsrate aufgrund der früheren Energiepreisentwicklung niedrig wäre. Hinsichtlich der Konjunktur wird auf
fortgesetzt mäßige Entwicklungen hingewiesen. Neu ist der Hinweis auf gestiegene Stimmungsindikatoren. Auf etwaige politische Risiken wird erwartungsgemäß nicht verwiesen.
‡ Die Datenlage dürfte darüber entscheiden, ob im März der dritte Leitzinsschritt in diesem Zinszyklus erfolgt. Zuvor darf Janet
Yellen vor Kongressabgeordneten Rede und Antwort stehen (15. Februar) und auch die Bekanntgabe des Sitzungsprotokolls zu
diesem Zinsentscheid (22. Februar) könnte interessante Informationen liefern. Wir gehen weiterhin davon aus, dass die nächste
Zinserhöhung beim Zinsentscheid im Juni erfolgen wird.
1.
Die FOMC-Mitglieder haben bei ihrem gestrigen Zinsentscheid erwartungsgemäß die Leitzinsen nicht angeho-
ben. Somit hat das Leitzinsintervall von 0,50 % bis 0,75 % weiterhin Bestand. Bei diesem „kleinen“ Treffen wurde ausschließlich ein Statement von der Fed veröffentlicht. Eine Aktualisierung der Projektionen sowie eine Pressekonferenz sind erst wieder
beim nächsten Treffen im März geplant. Die Änderungen im Statement zum gestrigen Zinsentscheid sind im Prinzip
von geringer Bedeutung (siehe Anhang). Gestrichen wurden im Statement die Hinweise darauf, dass die Inflationsrate aufgrund der früheren Energiepreisentwicklung niedrig wäre. Diese Änderungen betrafen sowohl den ersten als auch den zweiten
Abschnitt. Darüber hinaus wird auf unveränderte konjunkturelle Entwicklungen verwiesen. Dies betrifft die Bereiche: Gesamtwirtschaft, Beschäftigung, Arbeitslosenquote, privater Konsum und Unternehmensinvestitionen. Neu ist der Hinweis auf die
Verbesserung der Stimmung sowohl bei den privaten Haushalten als auch bei den Unternehmen. Dies könnte man
möglicherweise als Hintertürchen für eine Leitzinserhöhung im März interpretieren. Allerdings haben die FOMC-Mitglieder in
der Vergangenheit mehrfach deutlich gemacht, dass sie einen datenabhängigen Ansatz verfolgen. Insoweit wäre solch ein Hintertürchen auch gar nicht notwendig. Aus unserer Sicht erwartungsgemäß fehlen im Statement Hinweise auf politische Risiken in jeglicher Form. Dies wäre ein höchst ungewöhnlicher Schritt gewesen. Zum Jahresbeginn erfolgte wie üblich
die Rotation bei den stimmberichtigten Gouverneuren. Gegenstimmen zu diesem Zinsentscheid gab es keine.
Leitzinspfad (DekaBank Prognose)
Quelle: Federal Reserve Board; Prognose: DekaBank
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Donnerstag, 2. Februar 2017
2.
Dieser Zinsentscheid hat erwartungsgemäß keine Klarheit darüber schaffen können, ob beim nächsten Zins-
entscheid im März, bei dem eine Aktualisierung der Projektionen sowie eine Pressekonferenz anstehen, eine Leitzinserhöhung erfolgt. Wir schließen solch einen Schritt nicht aus, erwarten die dritte Leitzinserhöhung in diesem Zinszyklus aber erst
beim Zinsentscheid im Juni. Für eine Leitzinserhöhung im März spräche, wenn die Lohndynamik weiter anziehen sollte und sich die Inflationsrate des Deflators der privaten Konsumausgaben (ohne Lebensmittel und Energie) deutlicher der 2 %-Marke annähern würde. Diese wurde für Dezember zu Beginn der Woche mit 1,7 % gemeldet und bis zum
Zinsentscheid im März wird nur noch der Januarwert bekanntgegeben. Aufgrund eines relativ kräftigen monatlichen Preisanstiegs im Januar vorherigen Jahres ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Inflationsrate in einem Bereich von 1,8 % oder
sogar 1,9 % vorstoßen kann.
3.
Vor dem Zinsentscheid im März gibt es noch zwei weitere interessante Termine: Am 15. Februar wird Janet Yel-
len vor Kongressabgeordneten Rede und Antwort stehen dürfen. Hier könnte sich weiter abzeichnen, ob Yellen auch über
Anfang Februar 2018 hinaus FOMC-Chefin bleibt. Betrachtet man die Auswahl der Kabinettsmitglieder und der engsten Berater Donald Trumps, dann passt Yellen mit ihrer Weltanschauung nicht zu dieser Personalauswahl, sodass wir davon ausgehen,
dass sich Trump vermutlich ab Mitte dieses Jahres verstärkt um eine Nachfolgeregelung kümmern wird. Der zweite
interessante Termin findet eine Woche später am 22. Februar statt. Dann nämlich wird das Sitzungsprotokoll zu diesem
Zinsentscheid veröffentlicht. Dieses könnte etwas mehr Licht zu den Themenschwerpunkte „Trumponomics“ und „FedBilanz“ bringen: Im Falle von Trumponomics dürfte die Unsicherheit weiterhin beherrschend sein. Aufgrund mehrerer Aussagen von FOMC-Mitgliedern in den vergangenen Wochen dürfte das (durchaus auch politische) Thema Fed-Bilanz bei diesem
Zinsentscheid diskutiert worden sein. Derzeit deutet sich an, dass sich einige FOMC-Mitglieder eine Reduzierung der
Fed-Bilanz für 2018 vorstellen können.
Autor:
Rudolf Besch
Tel.: 069/7147-5468, E-Mail: [email protected].
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Anhang
FOMC-Statement vom 1. Januar 2017 (Änderungen beziehen sich auf die vorherige Version)
Information received since the Federal Open Market Committee met in NovemberDecember indicates that
the labor market has continued to strengthen and that economic activity has been expandingcontinued to
expand at a moderate pace since mid-year. Job gains have beenremained solid in recent months and the
unemployment rate has declined.stayed near its recent low. Household spending has been risingcontinued
to rise moderately butwhile business fixed investment has remained soft. Measures of consumer and
business sentiment have improved of late. Inflation has increased since earlier this yearin recent quarters
but is still below the Committee's 2 percent longer-run objective, partly reflecting earlier declines in energy
prices and in prices of non-energy imports. Market-based measures of inflation compensation have moved
up considerably but still areremain low; most survey-based measures of longer-term inflation expectations
are little changed, on balance, in recent months.
Consistent with its statutory mandate, the Committee seeks to foster maximum employment and price
stability. The Committee expects that, with gradual adjustments in the stance of monetary policy, economic
activity will expand at a moderate pace and, labor market conditions will strengthen somewhat further.
Inflation is expected to, and inflation will rise to 2 percent over the medium term as the transitory effects of
past declines in energy and import prices dissipate and the labor market strengthens further. Near-term
risks to the economic outlook appear roughly balanced. The Committee continues to closely monitor
inflation indicators and global economic and financial developments.
In view of realized and expected labor market conditions and inflation, the Committee decided to
raisemaintain the target range for the federal funds rate toat 1/2 to 3/4 percent. The stance of monetary
policy remains accommodative, thereby supporting some further strengthening in labor market conditions
and a return to 2 percent inflation.
In determining the timing and size of future adjustments to the target range for the federal funds rate, the
Committee will assess realized and expected economic conditions relative to its objectives of maximum
employment and 2 percent inflation. This assessment will take into account a wide range of information,
including measures of labor market conditions, indicators of inflation pressures and inflation expectations,
and readings on financial and international developments. In light of the current shortfall of inflation from 2
percent, the Committee will carefully monitor actual and expected progress toward its inflation goal. The
Committee expects that economic conditions will evolve in a manner that will warrant only gradual increases
in the federal funds rate; the federal funds rate is likely to remain, for some time, below levels that are
expected to prevail in the longer run. However, the actual path of the federal funds rate will depend on the
economic outlook as informed by incoming data.
The Committee is maintaining its existing policy of reinvesting principal payments from its holdings of
agency debt and agency mortgage-backed securities in agency mortgage-backed securities and of rolling
over maturing Treasury securities at auction, and it anticipates doing so until normalization of the level of
the federal funds rate is well under way. This policy, by keeping the Committee's holdings of longer-term
securities at sizable levels, should help maintain accommodative financial conditions.
Voting for the FOMC monetary policy action were: Janet L. Yellen, Chair; William C. Dudley, Vice
Chairman; Lael Brainard; James BullardCharles L. Evans; Stanley Fischer; Esther L. George; Loretta J.
MesterPatrick Harker; Robert S. Kaplan; Neel Kashkari; Jerome H. Powell; Eric Rosengren; and Daniel K.
Tarullo.