Online-Handel: In der virtuellen Umkleidekabine Keyfacts über Online-Handel - AR und VR werden wichtiger - In Deutschland dominieren reine Onlinehändler - Deutschen Konsumenten reichen weniger Informationen 30. Januar 2017 Wenn Menschen in Deutschland im Internet einkaufen, dann beschränken sie sich im Voraus auf wesentlich weniger Informationsquellen als Menschen aus anderen Ländern – das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie, die KPMG in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Intuit Research durchgeführt hat. Dabei wurden weltweit mehr als 18.000 Konsumenten aus 51 Ländern nach ihrem Kaufverhalten im Internet befragt, knapp 750 von ihnen stammen aus Deutschland. Anders als in anderen Ländern spielt die Informationsbeschaffung über stationäre Läden weiterhin eine gewichtige Rolle. Außerdem wird auch die Entscheidung für den Kauf eines Produktes hierzulande stärker anhand der Produkteigenschaften und weniger anhand des Preises getroffen. Dies alles gelte jedoch – so ein weiteres Ergebnis der Studie – insbesondere im Vorfeld eines Kaufes. Ist die Entscheidung für den Kauf im Internet einmal gefallen, dann wird der Preis zum wichtigsten Faktor, gefolgt vom Vertrauen in den Online-Händler. Ausweg aus dem Preiswettkampf? Innovation! 1/4 „Für den Handel bedeutet das zunächst einmal, dass der Wettbewerb sich künftig noch weiter verschärfen wird“, sagt Mark Sievers, Head of Consumer Markets bei KPMG Deutschland. „Ein reiner Preiswettkampf würde auf lange Sicht dazu führen, dass am Ende des Kampfes nur Verlierer übrig bleiben.“ Da – neben dem Preisbewusstsein der Kunden – gleichzeitig auch der Anspruch an neuartige und innovative Kauferlebnisse steige, sollten Händler ihre OnlineStrategie überdenken, sagt Sievers: „Individuelle und bequeme Bestell- und Liefermöglichkeiten werden in nächster Zukunft Standard sein.“ Um dann noch neuartige Kauferlebnisse bieten zu können, sieht Sievers Augmented und Virtual Reality auf dem Vormarsch. „Ein Kunde, der beim Einkauf im Internet mit Virtual-Reality-Anwendungen einen exakten Einblick gewinnen könnte, wie das neue Sofa in seinem Wohnzimmer aussehen würde, kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder, wenn er ein neues Schlafzimmer kaufen möchte.“ 18.000 Menschen weltweit wurden in der aktuellen KPMG-Studie zu ihrem Online-Kaufverhalten befragt Derzeit wird der deutsche Onlinehandel stark von reinen Onlinehändlern wie beispielsweise Amazon dominiert. So gaben 56 Prozent der Befragten an, dass sie ihren letzten Einkauf bei einem ausschließlich im Internet aktiven Händler tätigten. Multi-Channel-Händler rangieren mit 22 Prozent an zweiter Stelle – eine Platzierung, die weltweit einheitlich ist. Auf Kundenseite dominieren beim Kauf in Deutschland immer noch eher traditionelle Desktop-PCs oder Laptops – trotz des weltweiten Siegeszuges von Smartphone und Tablet. 62 Prozent der Deutschen bevorzugen „alte“ Technologien. Der Kauf über Smartphones ist nur für fünf Prozent der deutschen Konsumenten die beliebteste Option. Damit liegt Deutschland deutlich hinter dem globalen Durchschnitt von acht Prozent und wesentlich deutlicher hinter beispielsweise asiatischen Konsumenten, von denen 19 Prozent am liebsten über das Smartphone einkaufen. Deutschland in der Übergangsphase „In Deutschland befinden wir uns beim Online-Einkauf in einer Übergangsphase“, sagt Mark Sievers. „Das gilt insbesondere für die Datenschutzbedenken, die hierzulande viele ältere Konsumenten in einem stärkeren Umfang bewegen als die jüngeren Einkäufer.“ Im globalen Maßstab legen deutsche Konsumenten mit 72,3 Prozent der Befragten mehr Wert auf das Vertrauen gegenüber dem Online-Händler als Menschen anderer Länder, in denen nur 63 Prozent der Befragten ähnlich viel Wert auf die Sicherheit ihrer Daten legen. Für OnlineHändler hierzulande bedeute das, sagt Sievers, dass sie größere Bemühungen aufwenden müssten als in anderen Ländern, um sich das Vertrauen ihrer Kunden zu erarbeiten – und zu behalten. „Datenlecks sind Gift für den hiesigen Markt. Und das nicht nur, weil Unternehmen daraus unmittelbar finanzielle Schäden erleiden, sondern insbesondere, weil sich 2/4 Reputationsschäden in einem so stark umkämpften Markt wie dem Online-Handel langfristig wesentlich stärker auswirken als in anderen Branchen.“ Gleichzeitig seien Datenanalysen und Auswertungen heutzutage unerlässlich für individuelle Kundenerlebnisse. Dazu gehöre allerdings auch die Bereitschaft der Kunden, ihre Daten in einem stärkeren Umfang als in der Vergangenheit zur Verfügung zu stellen, sagt Sievers. „Das ist das Dilemma der Online-Händler: Neues Kundenerlebnis ohne Datentransfer geht nicht, Datentransfer mit absoluter Datensicherheit geht aber auch nicht.“ Zwei Wege aus diesem Dilemma seien denkbar, sagt Sievers. Zum einen erfahren die Unternehmen besonders viel Kundenvertrauen, wenn sie ihren Kunden jederzeit die Kontrolle über die eigenen Daten geben. Zum anderen sei insbesondere die jüngere Zielgruppe weniger zurückhaltend bei der Weitergabe der eigenen Daten, wenn sie daraus konkrete Vorteile ziehen kann. Zur kompletten Studie (englischsprachig) gelangen Sie hier. Zusammengefasst »Ein Kunde, der beim Einkauf im Internet mit Virtual-Reality-Anwendungen einen exakten Einblick gewinnen könnte, wie das neue Sofa in seinem Wohnzimmer aussehen würde, kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder, wenn er ein neues Schlafzimmer kaufen möchte.« Der Wettbewerb im Online-Handel wird sich künftig weiter verschärfen, belegt eine aktuelle KPMG-Studie zum Online-Handel. Für Händler bedeutet das, dass sie verstärkt neuartige Kauferlebnisse anbieten werden müssen, um sich von Mitbewerbern abzugrenzen. Mark Sievers Partner, Head of Consumer Markets 3/4 ÄHNLICHER ARTIKEL BLOG 6 Schritte, wie Sie Ihre Kunden wirklich verstehen Der neue Point of Sale ist der Kunde. Trotz neuer High-Tech Analyse-Tools und aller technischen Details gilt es, die konkreten Kundenbedürfnisse nicht aus den Augen... › MEHR © KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten. 4/4
© Copyright 2024 ExpyDoc