Dieter M. Gräf Die große Chance Dieter M. Gräf / Nina Zlonicky Maudach-in-Peking Ausflug, 2013 15 Mückenschrank, 2012 Schraubstock, 2012 38 39 Bastard, daheim. Feld bei Maudach fliegt ein Fasan auf, gleitet schwer durch die Luft, die sehr heiß ist; ich, ein Bastard mit den Lungen voll Raps, fang an, die Heimat zu lieben: wahllos. Andächtig gehe ich an den Spuren der Traktoren vorbei — — (ein Wolkenflocken, der sich langsam in die Himmelslichtung löst; lautloser Vogelschwarm, blättert hin unter aufs brachliegende Feld — —) --- da ist kein Meter, der sich auch hier — ehemals ödester Ort (der im Kopf ist) — ist’s überblicken ließe: unendlich; die los gelassenen Farben der Vorgärten, nun — T r a n c e g ä n g e — flirren sie, ordnen sich neu — — wie auch der Sommerwind, der — es ist ganz still! — in den Getreidefeldern liegt: Mulden 53 spuren, eine Staunschule, sie heißt Zubringer | Bruch Es-kam-einfach-so. --- Karges, wie’s warm wird, gefüttert, mit einer Tonspur der Krähen, nur scheinbar gelöscht. Sich immer weiter dehnen der Alltag, der schlapp macht: im das Sibirische der Heimat, wie sie lastet, februarschwer; die nun ausgemergelte Beerenpracht der Zubringer, Böschungen. Tankstellenglanz. Sich ausbreitende Straßen, von Mechanikern gesäumt: gesäumt: steigt ein einzelnes Kind in den Bus (nun richtungslos, der Bus der Liebe) & sein Vater von hier, sie sind sich (noch) fremd. Fremd; dieses innere Krabbeln, zu den Pappelruten, den Betonpfeilern hin; Sommer schon fielen von überall her die Libellen aus ihm — — die Felder, ihr Schorn stein horizont — — --- Heimat, ihr Winterliches; ihre bräunliche Strahlung vom Boden her kann ich nun, 54 55 78 79
© Copyright 2024 ExpyDoc