Information zum Anlass
Samstag, 28. Januar 2017
Sternwarte ACADEMIA, 7503 Samedan
Chesa Cotschna, 5. Stock
Referat um 20.30 Uhr: Gravitationswellen – ein neues Fenster zum Kosmos
Referent: Dr. Ueli Goetz, EAF, Riehen/BS
Gravitationswellen sind „Kräuselungen der Raum-Zeit“, am ehesten vergleichbar mit Wasserwellen. Sie verkürzen
und verlängern periodisch Abstände zwischen Punkten im Raum. Messbare Gravitationswellen kommen durch Kollisionen von grossen kosmischen Massen wie Schwarzen Löchern zustande. Einstein hielt Gravitationswellen und
Schwarze Löcher für rein mathematische Konstrukte seiner Relativitätstheorie. Die Suche nach realen Gravitationswellen hat Jahrzehnte gedauert. Erst 2016 wurden sie - nach früheren voreiligen Meldungen - endgültig bestätigt.
Die Abstandsänderungen, die kleiner als ein Atom sind, werden im LIGO-Experiment durch die Überlagerung von
Laserlicht gemessen, welches durch kilometerlange, luftleere Röhren läuft. Im Vortrag werden Ursprung und Eigenschaften von Gravitationswellen beschrieben und die Experimente zum Nachweis erklärt. Zudem wird ein Ausblick
auf die Möglichkeiten des neuen Fensters zum Kosmos, auf künftige Experimente, Anwendungen und Erwartungen
gegeben. Bild: Kollidierende Schwarze Löcher in einer fernen Galaxie (Simulation) erzeugen Gravitationswellen, wie
sie bei uns entdeckt wurden. Quelle: SXS Lensing
Prof. Dr. Ulrich Götz Altsprachliches Gymnasium, Studium der theoretischen Physik und Philosophie in Basel, Doktorat 1969, Habilitation 1975. Forschungen in Theorie der Kernstruktur und
der Kernreaktionen, Forschungsaufenthalte am Niels-Bohr-Institut in Kopenhagen und andern
Instituten. Seit 1976 bei Sandoz, Präklinische Forschung, Arbeiten in Pharmakologie, Laborautomation und Statistik. Seit 1988 bei Roche Aufbau und Leitung der klinischen Informatik, verschiedene Managementfunktionen. Daneben als Privatdozent Vorlesungen an der Universität
Basel über Kernstruktur, Quantenfeldtheorie, Relativitätstheorie u.a.
Astronomische Führung ab ca. 22 Uhr: Wintersternbild Orion mit seinen hellen Nebeln
Demonstratoren: Kuno Wettstein, EAF, Berneck und Walter Krein, EAF, Winterthur & Zuoz
Das Wintersternbild Orion hat bereits den Meridian überschritten, wenn wir
unsere Himmelsbeobachtung beginnen. Hoch im Westen kann das Sternbild
Andromeda, das mit dem Pegasus den Stern Alpheratz teilt, mit der grossen
und hellen Andromeda-Galaxie noch sehr gut betrachtet werden. Planeten
sind heute Abend keine sichtbar. Der Himmel hat aber noch viele weitere
Schätze zu bieten: Diverse weitere Galaxien und Sternhaufen werden wir
aufsuchen. Im Südwesten werden wir den offenen Sternhaufen der Plejaden
besuchen; ein weiteres Beobachtungsjuwel mit seinen hellen Gasen und den
im Entstehen begriffenen Sternen. Im weiteren Verlauf der Beobachtung
wenden wir uns immer mehr gegen Osten und werden unter anderem im
Sternbild Krebs den offenen Sternhaufen Praesepe aufsuchen. Für die Führung ist gutes Wetter vorausgesetzt, warme Kleidung und gute Schuhe sind
empfohlen.
Bild: Der prächtige Orionnebel (M42) im Sternbild Orion. Diese Farbenpracht kann nur in Langzeitbelichtungen sichtbar gemacht werden. In unseren Teleskopen sind jedoch auch bei visueller Beobachtung gewisse gelbe und violette
Farbtöne sichtbar. NASA, ESA, M. Robberto (STScI/ESA) et al.
Herzlichen Dank für Ihre wohlwollende Spende in unsere Kollekte!
Engadiner Astronomiefreunde EAF, www.engadiner-astrofreunde.ch