Pressetext Sonja Kuprat

KUNSTHALLE
SCHAFFHAUSEN
Ausstellung vom 18. Februar – 2. April 2017
Sonja Kuprat: Wolken und Firmament
Parallelausstellung: Michael Stoll
Vernissage: Freitag, 17. Februar, 19.00 Uhr
Die Malerin Sonja Kuprat beschäftigt sich in ihrem Werk mit der traditionellen Gattung der
Landschaftsmalerei. Als Künstlerin der Gegenwart gilt ihr Interesse dabei weniger dem Außenraum der
realen Natur, als vielmehr der Idee von Landschaft und deren Inszenierung als Malerei.
Das Sujet ihrer im Grunde abstrakten Bilder eröffnete sich dem Betrachter bislang, wenn er beispielsweise
ein grünes Farbfeld oder eine horizontale Pinselspur in der Bildmitte als vermeintlich vertraute Elemente
aus der Natur erkannte. Bei den aktuellen Arbeiten dieser Ausstellung ist es Sonja Kuprat gelungen, sie der
einfachen Deutung als Landschaftsbild noch weiter zu entziehen. Man kann den Bildern sogar auf Abwege
folgen und sich zunächst an fotografische Aufnahmen aus den Medien erinnert fühlen, die ungewöhnliche
Wetterphänomene oder die Entdeckung eines unbekannten Sterns dokumentieren.
Sonja Kuprat malt jedoch weder nach Abbildungen noch in bzw. nach der Natur. Die Motive, nach denen
sie ihre Gemälde entwickelt, entstammen einem Materialrepertoire, das sie sozusagen in sich trägt.
„Seherlebnisse“, wie die Künstlerin sich ausdrückt, initiieren den Arbeitsprozess. Indem sie ihr die
Vorstellung von einem Motiv vermitteln, mit dem sie arbeiten und dessen Potential sie erforschen möchte.
Die Wolken, die der Betrachter in den Bildern der Künstlerin entdeckt, und die der Ausstellungstitel
gemeinsam mit dem Firmament benennt, stellen einen interessanten Zusammenhang her. Wolken fanden
erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nach der Veröffentlichung der wissenschaftlichen Studie eines
Meteorologen, vor allem bei den Malern der Romantik ein eigenständiges Bildinteresse. Und sowohl diese
Begrenzung auf ein einzelnes Bildthema, als auch die offene Malweise, die sie in ihren Wolkenstudien
entwickelten, waren später Anregungen für die Moderne.
Sonja Kuprat spielt, wenn man so sagen will, mit dem Betrachter ihrer Landschaften, wenn sie aus dem
eigenen „Seherlebnis“ heraus, den Fundus an Erinnerungen und Bildern initiiert, den jeder in sich trägt. Es
ist jedoch ein freundliches Spiel, und ihre Bilder sind wahrlich ernstzunehmende Angebote.
Auszug Text zur Ausstellung von Dagmar Behr, 2017
Den ganzen Text finden Sie auf unserer Webseite www.vebikus-kunsthalle-schaffhausen.ch
Sonja Kuprat, geboren 1958 in Essen, Atelier im KunstWerk Köln, lebt in Köln und Dortmund
1982 – 1986 Studium Malerei an der FH Köln, Grafik-Design an der FH Düsseldorf/Dortmund
www.sonjakuprat.de
Donnerstagsführung: 9. März 2017, 18.30 Uhr
Künstlergespräch: Sonntag, 2. April 2017, 14 Uhr
Am Sonntag, 2. April 2017, 11.30 Uhr, findet in der Vebikus Kunsthalle Schaffhausen
im Rahmen von Erzählzeit ohne Grenzen eine Lesung mit der Autorin Kathy Zarnegin
statt. Danach gibt es einen Apéro und um 14 Uhr folgt das Künstlergespräch. Die
Kammgarn Beiz ist geöffnet für einen Imbiss zwischendurch.