Dying, Surviving or Thriving 2 Kasse für Kranke? Oder Partner für Gesundheit? Strategische Analyse des Schweizer Krankenversicherungsmarktes Inhalt Seite 1 2 3 4 5 6 Seite 2 Executive Summary Unsere Kernbotschaften 3 Das Schweizer Gesundheitssystem und der Krankenversicherungsmarkt Der Kostenanstieg bringt das Gesundheitssystem an die Grenzen der Finanzierbarkeit 5 Ausgangspunkt: die Grundbedürfnisse der Versicherten Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle der Krankenversicherer bilden die grundlegenden Bedürfnisse der Versicherten. 12 Verändertes Kundenverhalten im Umgang mit Gesundheitsdaten Gesundheitsdaten ermöglichen neuartige Behandlungs- und Versicherungsansätze 15 Strategische Optionen: Evolution oder Revolution? Ob Krankenversicherer ihr Kerngeschäft optimieren oder in neue Geschäftsfelder vordringen, hängt von ihren heutigen Stärken und Ambitionen ab 18 Fazit Übernehmen die Krankenversicherer eine aktive Rolle, profitieren alle 20 Executive Summary 1 Unsere Kernbotschaften Seite 3 Dying, Surviving or Thriving 2 Executive Summary Gefahren I Zeit zu handeln ► Aktuelle Haltung der Krankenversicherer ist «Abwarten und Tee trinken». Eingeschränkte Wertschöpfungsmöglichkeiten In der Grundversicherung sind Gewinne per Gesetz verboten und im VVG-Geschäft nur in engen Bandbreiten möglich. II Ungebremster Kostenanstieg Technologischer Fortschritt, Überalterung der Gesellschaft und chronische Krankheiten führen bis 2030 zu einem Kostenanstieg von 60 %. III Reduktion der Kaufkraft 2030 wird die durchschnittliche KVG-Prämie circa 826 CHF pro Monat betragen. ► Der Zeitpunkt, das Geschäft neu auszurichten, ist günstig – noch kontrollieren die Krankenversicherer die Kundenschnittstelle. ► Partnerschaften mit Pharmaund Technologiekonzernen, Leistungserbringern, Start-ups oder anderen Unternehmen können die Neuausrichtung beschleunigen. Chancen I Ausrichtung auf Grundbedürfnisse Nicht die Behandlung von Krankheiten, sondern die Förderung der Gesundheit ist zentral – dies kann den Kostenanstieg dämpfen. II Erfolgsfaktor Gesundheitsdaten Dank Wearables, Apps und Sensoren wächst die Menge verfügbarer Gesundheitsdaten rasant. III Wachsende Bereitschaft, Daten zu teilen Bei klarem Nutzen ist ein grosser Teil der Versicherten bereit, ihre Gesundheitsdaten mit Krankenversicherern zu teilen. Revolutionär Evolutiv Strategische Optionen I Der hocheffiziente Krankenversicherer Erreichen von Skalenvorteilen durch standardisierte Produktpaletten, hohe Volumina und operative Effizienz I Effizienter Risikoträger Ausweitung der Versicherungspalette auf Sparten wie Schaden- oder Lebensversicherung II Der differenzierte Krankenversicherer Schaffen einer Nischen- oder Premiumposition innerhalb des Krankenversicherungsmarktes II Der Gesundheitsdatenmanager III Der integrierte Krankheitsspezialist IV Der Gesundheitspartner Aggregation, Analyse, Aufbereitung und Angebot von Gesundheitsdaten Ganzheitliche Abdeckung bestimmter Krankheiten mit entsprechenden Services und Versicherungsprodukten Ein lebenslanger, vertrauensvoller Gesundheitspartner, der seine Versicherten umfassend betreut Im Sinne des Ganzen: Digitalisierung und Gesundheitsdaten eröffnen den Krankenversicherern neue Wertschöpfungsmöglichkeiten, verbessern die Lebensqualität der Versicherten und dämpfen den Anstieg der Gesundheitskosten. Seite 4 Dying, Surviving or Thriving 2 1 Executive Summary Das Schweizer Gesundheitssystem und der Krankenversicherungsmarkt 2 Der Kostenanstieg bringt das Gesundheitssystem an die Grenzen der Finanzierbarkeit. Seite 5 Dying, Surviving or Thriving 2 Bei unveränderten Marktbedingungen kollabiert der Schweizer Krankenversicherungsmarkt mittelfristig. Herausforderung Finanzierung Prämien- und Lohnentwicklung bis 2030 (in %, indexiert 1996, projiziert mit CAGR 1996–2014) Lohnanstieg Prämienanstieg Kommentare ► Der enorme Anstieg der Gesundheitskosten wird von einem noch stärkeren Prämienwachstum reflektiert. ► Während 2014 im Durchschnitt 6 % des Einkommens für Prämien ausgegeben wurden, würden die Prämien 2030 über 11 % des Einkommens ausmachen. ► Diese Entwicklung wird zu einer erheblichen Reduktion der individuellen Kaufkraft führen. ► Sollte sich das Prämienwachstum weiterhin fortsetzen, wird es grossen Teilen der Schweizer Bevölkerung in Zukunft nicht möglich sein, die Versicherungsprämien für die obligatorische Krankenversicherung zu tragen – ganz zu schweigen von Zusatzversicherungen. ► Schätzungen von EY gehen davon aus, dass die Gesundheitskosten bis 2030 auf 116 Mrd. CHF ansteigen könnten, was einem Anstieg von 63 % (ausgehend von den 2014er Werten) entspräche. Quelle: BFS, EY Seite 6 Dying, Surviving or Thriving 2 2 Das Schweizer Gesundheitssystem und der Krankenversicherungsmarkt Die Gesundheitskosten in der Schweiz steigen unaufhaltsam. Entwicklung der Gesundheitskosten 1990 – 2015 Überdurchschnittliche Zunahme der Gesundheitskosten Kommentare (in %, indexiert 1990) +165 % 170 160 ► Zwischen 1990 und 2014 sind die jährlichen Gesundheitskosten von CHF 26.9 auf 71.3 Mrd. gestiegen. ► Während das BIP seit 1990 um ca. 90 % gestiegen ist, sind die Gesundheitskosten um 165 % gestiegen. ► Dieser starke Anstieg kann nicht durch das Bevölkerungswachstum erklärt werden; im gleichen Zeitraum nahm die Schweizer Bevölkerung lediglich um 23 % zu. ► Im schweizerischen Gesundheitswesen bestehen erhebliche Ineffizienzen. Der Bundesrat geht in seinem Bericht «Gesundheit2020» davon aus, dass 20 Prozent durch ein effizienteres Gesundheitssystem eingespart werden könnten. Zunahme seit 1990 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1990 1995 Gesundheitskosten 2000 Bevölkerung 2005 BIP 2010 2015 Quelle: BFS Seite 7 Dying, Surviving or Thriving 2 2 Das Schweizer Gesundheitssystem und der Krankenversicherungsmarkt Das Effizienzpotenzial im Schweizer Gesundheitswesen ist beträchtlich. Aufschlüsselung der Gesundheitskosten Anstieg der Gesundheitskosten nach Verwendung Stationäre Behandlung Verkauf Gesundheitsgüter Prävention Ambulante Behandlung Andere Leistungen Verwaltung Kommentare ► Das Effizienzpotenzial im Schweizer Gesundheitswesen ist beträchtlich. Es braucht Anreize, damit die Leistungserbringer keine unnötigen oder unwirksamen Behandlungen durchführen. ► Von 2010 bis 2014 haben insbesondere die Kosten für die ambulante Behandlung stark zugenommen. ► Die Finanzierung der stationären Behandlung wird auf Kantone, Gemeinden und Krankenversicherer aufgeteilt. Die ambulante Behandlung hingegen wird zu 100 % durch Krankenversicherer finanziert. ► Das Schweizer Spitalwesen wird durch Kantone und Gemeinden kontrolliert. Die Spitäler haben daher aus finanzieller Sicht einen Anreiz für ambulante Behandlungen. Quelle: BFS Seite 8 Dying, Surviving or Thriving 2 2 Das Schweizer Gesundheitssystem und der Krankenversicherungsmarkt Medizinisch-technologischer Fortschritt und neue Behandlungsmöglichkeiten sind Treiber des Kostenanstiegs. Wichtige Treiber des Kostenanstiegs Angebot Nachfrage Technologischer Fortschritt in der Medizin Bessere Diagnose von Krankheiten ► Zunahme von altersbedingten chronischen Krankheiten wie Krebs und Demenz Leistungsfähigere, aber auch oft teurere Behandlungsmöglichkeiten Mengen- und Kostenausweitung der Behandlungen Anwendungserweiterung von bestehenden Medikamenten und Therapieformen werden häufiger Haupttreiber der Schweizer Gesundheitskosten Höhere Anspruchshaltung aufgrund besserer Informationen Zunahme von chronischen Zivilisationskrankheiten wie Herz-KreislaufStörungen, Diabetes Typ 2 und psychische Leiden Demografischer Wandel durch steigende Lebenserwartung Polarisierung in Gesundheitsfragen: wenig Bewegung, unausgewogene Essgewohnheiten und auf Leistung getrimmte Lebensweisen vs. Gesundheit als Lebensstil Sowohl auf Nachfrage- als auch auf Angebotsseite kann eine Kosten- und Mengenausweitung von Diagnosen und Behandlungen beobachtet werden, welche die Gesundheitskosten steigert. Seite 9 Dying, Surviving or Thriving 2 2 Das Schweizer Gesundheitssystem und der Krankenversicherungsmarkt Risikoausgleich ist ein Nullsummenspiel – zeitgleich wird das Wachstum im VVGGeschäft durch die umfangreichen Leistungen im KVG-Geschäft beschränkt. Grundversicherung nach KVG: Wachstum versus Risikoausgleich Kommentare CAGR Anzahl Versicherte 2010-15 (in %) Schweizer Krankenversicherungsmarkt – die Top 10 Player ► Der Risikoausgleich ist ein Nullsummenspiel: Die «Jagd auf gute Risiken» lohnt sich nicht mehr. 20 Groupe Mutuel 15 10 KPT 5 Concordia Helsana Sanitas CSS -250 der Risikoausgleichszahlung und dem Wachstum bei den Versicherten kann kein klarer Zusammenhang festgestellt werden. SWICA Sympany Visana 0 -5 -500 ► Zwischen Assura 0 250 500 750 Ø jährliche Risikoausgleichszahlung pro versicherte Person (Ø 2010-15) (in CHF) Kreisgrösse entspricht Anzahl Versicherter 2015 Nettoempfänger Nettozahler Prämieneinnahmen der 10 grössten Krankenversicherer (Grund- und Zusatzversicherung) 6'000 27% 73% 2'000 20% 80% VVG 15% 85% Helsana CSS Groupe Mutuel 36% 63% 64% 90% SWICA Visana Assura Quelle: BAG, Geschäftsberichte, FINMA, EY (Gruppen-Betrachtung) Dying, Surviving or Thriving 2 KVG 10% 37% 0 Seite 10 Betrachtung der Prämieneinnahmen der Top-10-Krankenversicherer wird deutlich, dass im Durchschnitt mit dem VVGGeschäft nur 24 % der Einnahmen erwirtschaftet werden. ► Dies (in Mio. CHF) 4'000 ► Bei 28% 72% Sanitas 24% 76% Concordia 16% 84% KPT 30% 70% Sympany liegt am umfangreichen Leistungskatalog im KVG, der die wichtigsten Grundbedürfnisse der Versicherten bereits abdeckt. ► Immer schärfere aufsichtsrechtliche Anforderungen verteuern das Gesundheitswesen ebenfalls (z. B. Eigenmittelanforderungen). 2 Das Schweizer Gesundheitssystem und der Krankenversicherungsmarkt Das Schweizer Gesundheitssystem wird aus sechs Quellen finanziert. Finanzierung des Schweizer Gesundheitssystems Finanzierung der Gesundheitskosten nach Quellen (2008–2014) Kommentare (in Mio. CHF) ► Privatpersonen tragen einen enormen Teil zur Finanzierung des Schweizer Gesundheitssystems bei. Zwei Drittel der Gesundheitsausgaben werden derzeit durch private Haushalte finanziert. ► Die steigenden Gesundheitskosten verlangen noch höhere Selbstbeteiligungen der Privaten in Form von: 80'000 70'000 60'000 63 % durch private Haushalte 50'000 40'000 30'000 20'000 37 % durch Staat und Unternehmen 10'000 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Private Haushalte: sonstige Finanzierung Private Haushalte: Kostenbeteiligung KVG, VVG und «out of pocket» Private Haushalte: Aufwand VVG-Versicherungsprämien Private Haushalte: Aufwand KVG-Versicherungsprämien Unternehmen: Beiträge soziale Sicherheit Staat: Zahlungen für soziale Sicherheit (inklusive Prämienverbilligung, bedarfsabhängige Sozialleistungen ab 2008) ► ► Weiter steigenden KVG-Prämien und ► Vermehrt privat finanzierten Behandlungen. Vermutlich werden Behandlungen vermehrt im Ausland vorgenommen (wie z. B. heute schon bei Zahnbehandlungen). Staat: Zahlungen und Leistungen Quelle: BFS Seite 11 Dying, Surviving or Thriving 2 2 Das Schweizer Gesundheitssystem und der Krankenversicherungsmarkt Ausgangspunkt: die Grundbedürfnisse der Versicherten 3 Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle der Krankenversicherer bilden die grundlegenden Bedürfnisse der Versicherten. Seite 12 Dying, Surviving or Thriving 2 Die Grundbedürfnisse der Versicherten bieten neue Chancen, um den Anstieg der Gesundheitskosten wenigstens zu dämpfen. Übersicht Kosten vermeiden Intelligente Prävention: Eine auf Daten und prädiktiven Analysemodellen sowie auf Erkenntnissen aus «Gamification» und «Behavioral Science» basierende Gesundheitsprävention kann die Wahrscheinlichkeit, an lebensstilabhängigen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Störungen oder Diabetes Typ 2 zu erkranken, senken und dadurch Kosten für langwierige Behandlungen reduzieren. Kosten optimieren Kostenreduktion durch ergebnisorientierte Vergütung der Leistungserbringer: Das Einführen datenbasierter Behandlungspfade und innovativer Technologien kann zu einer Steigerung der Erfolgsquote der Behandlungsergebnisse führen und die Kosten senken. Kosten reduzieren Smartes Monitoring: Moderne Behandlungsmethoden für chronische Krankheiten, unterstützt durch digitale Therapien, ermöglichen eine Reduktion von LangzeitBehandlungskosten und eine Vermeidung von Notfallkosten. Krankenversicherer können nicht nur die Kunden besser bedienen, sondern gleichzeitig den Anstieg der Gesundheitskosten dämpfen. Seite 13 Dying, Surviving or Thriving 2 3 Marktentwicklungen, ausgerichtet auf Grundbedürfnisse im Gesundheitswesen Erste Innovationsschritte im Schweizer Krankenversicherungswesen werden getan – wenn auch eher zaghaft Sanagate & Dacadoo ► ► I Der Online-Versicherer Sanagate (CSS) ist im Februar 2016 eine Partnerschaft mit Dacadoo eingegangen um bei Versicherten spielerisch ihren Gesundheitszustand messen können. Ziel ist es, Menschen mit zu wenig Bewegung «spielerisch Beine zu machen» und dadurch Gesundheitsrisiken vorzubeugen. CSS MyStep ► ► ► ► Die Gesundheitsplattform Benevita der Swica (in Kooperation mit Swisscom Health) bietet den Nutzern personalisierte und sich am Lebenszyklusmodell orientierende Inhalte zum Thema Gesundheit. Zudem können Nutzer von Prämienrabatten profitieren, vorausgesetzt sie pflegen einen «aktiven Lebensstil». Seite 14 Dying, Surviving or Thriving 2 Swica Medpharm ► Mit seinen Partnerapotheken TopPharm lanciert Swica ein Versicherungsmodell, bei dem die Versicherten sich für die Erstkonsultation zunächst an eine der 118 TopPharm-Apotheken wenden oder alternativ eine telefonische Gesundheitsberatung durch sante24 beanspruchen. II V Sanitas Medikamentencheck III VI CSS Medgate-App Im Juli 2016 lancierte CSS MyStep, ein Angebot im VVG-Bereich, bei dem die Versicherten ihre täglichen Schritte zählen können. Erreichen sie dabei einen Wert von 10’000 Schritten, erhalten sie eine Gutschrift auf ihr digitales MyStep-Konto, das am Ende einer Abrechnungsperiode ausbezahlt werden kann. Swica Benevita IV ► ► ► Personen, die gleichzeitig fünf oder mehr Medikamente einnehmen, können ihren Medikamentenmix auf unerwünschte Wechselwirkungen prüfen lassen. Dadurch soll verhindert werden, dass Symptome ausgelöst werden, die als neue Erkrankungen fehlinterpretiert und behandelt werden könnten. Mit der Medgate-App wird die telemedizinische Beratung verbessert. Sie erleichtert nicht nur die Kontaktaufnahme, sondern bietet zusätzliche Möglichkeiten, während einer Konsultation Medikamente zu bestellen oder Fotos von Haut- und Augenveränderungen sicher an Medgate zu übermitteln. 3 Marktentwicklungen, ausgerichtet auf Grundbedürfnisse im Gesundheitswesen Verändertes Kundenverhalten im Umgang mit Gesundheitsdaten 4 Gesundheitsdaten ermöglichen neuartige Behandlungs- und Versicherungsansätze. Seite 15 Dying, Surviving or Thriving 2 Bereits heute zeichnet jede/r Zweite Gesundheitsdaten auf. Diese Bereitschaft steigt mit Anreizen in Form von Gegenleistungen nochmals signifikant. Übersicht Datenaufzeichnung Anteil Personen, die bereits Gesundheitsdaten aufzeichnen Wer plant, in Zukunft Gesundheitsdaten aufzuzeichnen (ohne Gegenleistung) (Anteil der Befragten) (Anteil der Befragten) Kommentare ► Schritt- und Fitnessdaten werden am häufigsten aufgezeichnet. ► Nur ein kleiner Teil (ca. 12.8 %) der Befragten, die heute keine Gesundheitsdaten aufzeichnen, planen, dies künftig ohne Anreize zu tun. ► Setzt man die Gesundheitsdaten aber in Relation zu einer angemessenen Entschädigung, so sind fast 43 % der Befragten bereit, Gesundheitsdaten aufzuzeichnen. 12.8% Keine Datenaufzeichnung Ja 49% 51% Datenaufzeichnung Nein 87.20% Quelle: EY (n = 418) Quelle: EY (n = 211) Wer plant, in Zukunft Gesundheitsdaten aufzuzeichnen (mit Gegenleistung) Derzeit persönlich aufgezeichnete Gesundheitsdaten (Anteil der Befragten) (Mehrfachnennung möglich) Schrittdaten Fitnessdaten Pulsdaten Schlafrhythmus Blutdruck Blutzucker Cholesterinspiegel Andere Daten 32% 26% 12% 8% 4% 1% 1% 6% Quelle: EY (n = 418) Seite 16 Dying, Surviving or Thriving 2 Nein 57% 43% Ja Quelle: EY (n = 208) 4 Verändertes Kundenverhalten im Umgang mit Gesundheitsdaten Sowohl entgeltliche als auch serviceorientierte Vorteile erhöhen die Bereitschaft, Daten zu teilen. Gewährung von Vorteilen Datenkategorien, die mit dem Krankenversicherer geteilt würden (Mehrfachnennungen möglich) Schrittdaten Rauchgewohnheiten Fitnessdaten Body-Mass-Index Gewicht Health Score Pulsdaten Körperfettanteil Blutdruck Cholesterinspiegel Persönliches Wohlbefinden Blutzucker Persönliche Krankheitsgeschichte Alkoholkonsum Essgewohnheiten Schlafgewohnheiten Stresslevel Krankengeschichte von Verwandten Quelle: EY (n = 409) 43% 16% 32% 13% 29% 11% 24% 9% 23% 7% 22% Individuelle Krankheitsprävention 27% 21% 18% 17% 14% Mit Vorteil im Gegenzug Fernüberwachung des Gesundheitszustandes 19% Allgemein gesundheitsbezogene Ratschläge und Tipps 18% Ohne Vorteil im Gegenzug Gesundheits- und Sportveranstaltungen Seite 17 Dying, Surviving or Thriving 2 15% Quelle: EY (n = 401) Die Bereitschaft zur Datenteilung sinkt mit der Zunahme der persönlichen Datensensibilität. ► Über alle Datenkategorien steigt die Bereitschaft mit der Gewährung von Vorteilen als Gegenleistung signifikant. ► Rabatt auf Messgerät Individuelle Gesundheitsberatung 21% 10% 30% 22% 22% 11% Bonusprogramm 20% 33% 8% 9% 56% Rabatt auf Zusatzversicherung 28% 12% 62% Rabatt auf Grundversicherung 32% 11% 6% Servicevorteile 32% 12% 8% Entgeltliche Vorteile 33% 12% 5% (Mehrfachnennungen möglich) 34% 17% 8% Anreize für Versicherte, Gesundheitsdaten mit dem Krankenversicherer zu teilen Rabatte auf Versicherungsprämien sind die wesentlichen Motivatoren, um Daten zu teilen. ► Aber auch Angebote, welche der Verbesserung der Gesundheit dienen, gelten als attraktiv. ► 4 Verändertes Kundenverhalten im Umgang mit Gesundheitsdaten Strategische Optionen: Evolution oder Revolution? 5 Ob Krankenversicherer ihr Kerngeschäft optimieren oder in neue Geschäftsfelder vordringen, hängt von ihren heutigen Stärken und Ambitionen ab. Seite 18 Dying, Surviving or Thriving 2 Kundennähe, Gesundheitsleistungen und – als Kernkompetenz – die Übernahme von Versicherungsrisiken sind die Stellschrauben für die Strategieentwicklung der Krankenversicherer. Strategische Entwicklungsdimensionen für Krankenversicherer Integrierter Gesundheitspartner GesundheitsdatenManager • Lebenslange Beratung und Versicherung der Kunden in allen Gesundheitsaspekten • Abdeckung aller drei Grundbedürfnisse der Versicherten • Anspruchsvollste Strategievariante • Als Manager von Gesundheitsdaten veredeln Krankenversicherer ihre meist umfassenden Datenbestände ihrer Versicherten gegen Entgelt • Sie können die Daten entweder selber oder in Kooperation mit spezialisierten DatenanalyseUnternehmen aggregieren, analysieren und aufbereiten Spezialisierter Krankheitspartner Quelle: EY Ausgangslage • Die Krankenversicherer müssen sich entscheiden, ob sie weiterhin in ihrem angestammten Markt tätig sein oder ihr Geschäftsmodell fundamental überdenken wollen • Hierfür benötigen sie eine logische und konsistente Strategie und müssen diese konsequent umsetzen Seite 19 Dying, Surviving or Thriving 2 Allbranchen-Krankenversicherer • Spezialisierung auf die Versicherung von Krankheitsrisiken sowie deren operative Abwicklung • Erweiterung der Versicherungspalette um neue Risikoklassen wie Lebensoder Sachversicherungen • Variante: White-Label-Angebote für andere Versicherer oder branchenfremde Unternehmen • Ausrichtung auf bestimmte Krankheiten mit umfassender Betreuung der Versicherten • Beispiel: Entwicklung neuer Behandlungsformen (z.B. digitale Therapien) • Mögliche Vorstufe zu Option IV 5 Strategische Optionen: Evolution oder Revolution? Fazit 6 Übernehmen die Krankenversicherer eine aktive Rolle, profitieren alle. Seite 20 Dying, Surviving or Thriving 2 Wollen Schweizer Krankenversicherer ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln, müssen sie sich ihrer Ambitionen und ihrer Fähigkeiten bewusst werden Entscheidende Fragen, die sich die Krankenversicherer stellen müssen Wie schätze ich meine eigenen Stärken und Schwächen ein? Was sind meine Ambitionen? ► ► ► Habe ich den nötigen Mut, um innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln? Oder will ich das bestehende Geschäftsmodell optimieren? Habe ich den Ehrgeiz, eine aktive Rolle im Schweizer Gesundheitssystem zu spielen? Bin ich bereit, mich als intelligenter Partner innerhalb des Ökosystems Gesundheit zu etablieren? Seite 21 Dying, Surviving or Thriving 2 Welche strategischen Optionen stehen mir zur Verfügung? ► Wo liegen meine heutigen Stärken und Fähigkeiten? ► Welche strategischen Optionen sind für mich sinnvoll? ► Wie steht es namentlich um meine Fähigkeiten, digitale und datengestützte Versicherungsmodelle zu entwickeln? ► Welche Optionen möchte ich aufgrund vorhandener Kompetenzen selbst umsetzen? ► Wo bieten sich diesbezüglich Kooperationsmöglichkeiten? ► Welche Kooperationen konnte ich diesbezüglich bereits etablieren? ► Besitze ich eine Innovations- und Fehlerkultur? 6 Fazit Ansprechpartner Seite 22 Yamin Gröninger Dr. Alexander Lacher Leiterin Insurance Business Development Co-Leiter Krankenversicherungen EY Schweiz EY Schweiz Maagplatz 1 8005 Zurich Maagplatz 1 8005 Zurich Phone: +41 58 286 39 01 [email protected] Phone: +41 58 286 43 12 [email protected] EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory About the global EY organization The global EY organization is a leader in assurance, tax, transaction and advisory services. We leverage our experience, knowledge and services to help build trust and confidence in the capital markets and in economies all over the world. We are ideally equipped for this task – with well trained employees, strong teams, excellent services and outstanding client relations. Our global purpose is to drive progress and make a difference by building a better working world – for our people, for our clients and for our communities. The global EY organization refers to all member firms of Ernst & Young Global Limited (EYG). Each EYG member firm is a separate legal entity and has no liability for another such entity’s acts or omissions. Ernst & Young Global Limited, a UK company limited by guarantee, does not provide services to clients. For more information, please visit www.ey.com. EY’s organization is represented in Switzerland by Ernst & Young Ltd, Basel, with ten offices across Switzerland, and in Liechtenstein by Ernst & Young AG, Vaduz. In this publication, «EY» and «we» refer to Ernst & Young Ltd, Basel, a member firm of Ernst & Young Global Limited. © 2017 Ernst & Young Ltd All Rights Reserved. ED None This publication contains information in summary form and is therefore intended for general guidance only. Although prepared with utmost care this publication is not intended to be a substitute for detailed research or professional advice. Therefore, by reading this publication, you agree that no liability for correctness, completeness and/or currentness will be assumed. It is solely the responsibility of the readers to decide whether and in what form the information made available is relevant for their purposes. Neither Ernst & Young Ltd nor any other member of the global EY organization accepts any responsibility. On any specific matter, reference should be made to the appropriate advisor. www.ey.com/ch
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