Internationale Nachrichten

Dezember 2016 & Januar 2017 | Nachrichten aus dem internationalen Verband
Herausgeber: Kolpingwerk e.V. | Verantwortlich: Dr. Markus Demele, Generalsekretär
Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln/Germany | Tel. +49-221-77 88 0-13
[email protected] | www.kolping.net
Internationale Nachrichten
Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder,
liebe Freunde von KOLPING INTERNATIONAL,
der Jahreswechsel ist traditionell eine Zeit, zurück- aber auch nach vorne zu schauen. Für vieles im alten Jahr sind wir dankbar. Manches nehmen wir uns für das neue Jahr vor.
Bei Kolping ist das ganz ähnlich. Tausende von Treffen in Kolpingsfamilien und abermals tausende guter Projekte für Menschen in Not oder Einsamkeit wurden im Jahr 2016 von Ehren- und Hauptamtlichen in unserem Verband durchgeführt. Darauf
dürfen wir stolz und dafür dürfen wir dankbar sein.
Und wenn wir 2017 in den Blick nehmen, merken wir schnell: Es hat schon wieder gut angefangen. Mit ungebremster Energie
wird in den Kolpingverbänden in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa gearbeitet. Natürlich auch im Generalsekretariat.
Neben der Begleitung der internationalen Solidaritätsarbeit wird vor allem die Generalversammlung 2017 in Lima vorbereitet.
Viel Freude beim Lesen dieses kleinen Einblicks in das internationale Kolping-Wirken wünscht Euch und Ihnen Euer
Dr. Markus Demele
Generalsekretär
Dez. 2016 - Jan. 2017 | Seite 2 von 4
International
Kolping International zum Partner gewählt
Die International Partnership on Religion and Sustainable Development (PaRD) wurde zu Beginn des Jahres 2016 von der
Internationalen Entwicklungsgemeinschaft ins Leben gerufen und wird federführend vom deutschen Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung getragen. PaRD ist dem internationalen Engagement der Vereinigten Staaten, Großbritannien, Schweden, der Vereinten Nationen sowie der Weltbank und vieler weiterer Akteure zu verdanken. Die
Einrichtung dieser Initiative folgt der Erkenntnis, dass nachhaltige Entwicklung ohne die Berücksichtigung der religiösen Überzeugung der Menschen in der Einen Welt nicht möglich ist. Bundesminister Dr. Gerd Müller sagt: „Ohne den Beitrag der Religion werden wir die globalen Herausforderungen nicht bewältigen können. Gerade heute, wo Religion als Rechtfertigung für
Terror und Gewalt missbraucht wird, müssen wir die Zusammenarbeit mit allen Religionsgemeinschaften verbessern. Wir
dürfen das Feld nicht den Extremisten überlassen, sondern müssen die stark machen, die sich für Frieden und Entwicklung
einsetzen.“
Kolping International wurde als eine der ersten deutschen Organisationen offiziell als Partner aufgenommen. „Traditionell
nimmt das Kolpingwerk eine Brückenfunktion zwischen Kirche und Gesellschaft wahr“, so Dr. Markus Demele, Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerks. „Diese Funktion will Kolping auch in diesen internationalen Dialog einbringen. Nachhaltige Entwicklung darf nicht nur rein technisch als materieller Fortschritt verstanden werden. Vielmehr muss immer eine Entwicklung an Leib und Seele in den Blick genommen werden.“ Die Prinzipien der Katholischen Soziallehre sowie die über 170jährige Erfahrung in der Organisation und Beteiligung von Menschen wird das Internationale Kolpingwerk in diese internationale Partnerschaft einbringen.
International
Wenn schon online einkaufen – dann Gutes tun
Immer mehr Menschen in aller Welt kaufen online ein. Sehr einfach kann man aus diesen Einkäufen noch eine gute Tat machen und völlig kostenfrei bei jeder Bestellung die weltweiten Kolping-Projekte unterstützen.
Wie das geht? „Ganz einfach“, erklärt Barbara Demmer von der Onlineredaktion von Kolping International: „Gehe auf das
Charity-Shoppingportal www.gooding.de und starte von dort aus Deine Online-Käufe in einem angeschlossenen Online-Shop.
Wähle dann Kolping International als Organisation, die Du unterstützen möchtest – und wir erhalten für jede Bestellung eine
kleine Prämie.“ Im Schnitt sind das 5% vom Einkaufswert, gezahlt von dem Unternehmen, bei dem man eingekauft hat. Es
lohnt sich also, vor dem nächsten Einkauf den kleinen Umweg über Gooding zu nehmen. So kann jeder Kolping-Projekte ganz
nebenbei und ohne Mehrkosten unterstützen!
International
Generalversammlung 2017 in Lima im Blick
Die Vorbereitungen für die Generalversammlung Ende September in Lima laufen bereits auf Hochtouren. Mehr als 200 Delegierte aus über 60 Ländern werden im Jahr 2017 das höchste beschlussfassende Gremium des Kolpingwerkes bilden. Im
Zentrum steht der Reformprozess KOLPING 2017. In zwei Leitanträgen werden sowohl ein neues Selbstverständnis-Dokument
als auch eine Überarbeitung des Generalstatuts diskutiert und ggf. beschlossen werden.
Inhaltlich wird sich die Versammlung auch mit der ökologischen und sozialen Verantwortung des Verbandes für die kommenden Jahre befassen. Inspiration und Anstoß sollen dabei die Enzyklika Laudato Si sowie die Lage der Menschen im Amazonasgebiet Lateinamerikas sein. Unter www.kolping2017.net finden sich alle Hinweise zum Ablauf der Generalversammlung 2017.
Österreich
Neue Briefmarke mit Kolping-K
Bereits Ende November wurden durch einen Anbau im Kolpinghaus Vöcklabruck knapp 90 neue Internatsplätze geschaffen.
Zu diesem Anlass gibt es eine personalisierte Briefmarke.
Dez. 2016 - Jan. 2017 | Seite 3 von 4
Wie schon die alten Gesellenhäuser sind auch die Kolpinghäuser für junge Menschen heute weit mehr als nur ein Dach über
dem Kopf. Wohnen und ein Zuhause sind für die Jugendlichen sehr wichtig. Sie haben das Bedürfnis nach Heimat und Verwurzelung. Diese Wurzeln können im Kolpinghaus in Vöcklabruck wachsen. Dort wohnen sie, besuchen die Schule, absolvieren ihre Lehre. Sie treffen auf andere, die für sie zu Freunden werden. Zudem treffen sie auf pädagogische Betreuer/-innen,
die sie unterstützen, wenn Fragen oder Probleme auftauchen. An diesen Auftrag erinnert auch die neue Briefmarke.
Markenbestellungen bitte bei Mag. Manfred Mitterhumer, Am Sonnenhang 15, 4860 Lenzing, oder per Mail unter [email protected] (Preis € 3,- pro Stück + Porto)
Deutschland
Kolpingjugend begrüßt Papst-Brief
Die Bundesleitung der Kolpingjugend begrüßt den Brief des Papstes an die Jugendlichen anlässlich der Bischofssynode im
Oktober 2018 zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung“.
Papst Franziskus hat Jugendliche in einem persönlichen Brief zu mehr Mitsprache aufgerufen. Die Kirche wolle auf ihre Sensibilität und ihren Glauben hören, aber auch auf Zweifel und Kritik. Der Ruf der jungen Generation müsse «bis zu den Hirten
gelangen», appellierte er in dem am vergangenen Freitag veröffentlichten Schreiben. Anlass des Papstbriefs ist die Weltbischofssynode 2018, deren Vorbereitungsdokument am Freitag in Rom vorgestellt wurde.
Deutschland
Kolping und Gewerkschaften
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Kolpingwerk Deutschland wollen auch künftig im Bereich der handwerklichen Selbstverwaltung kooperieren. Bereits im Jahr 2014 wurde eine gemeinsame Erklärung für die Zusammenarbeit formuliert – nun soll sie erneuert werden.
In Deutschland gibt es 53 regionale Handwerkskammern, die über 4,8 Millionen Beschäftigte in 967.000 Betrieben vertreten.
Sie sind die Selbstverwaltungsreinrichtungen aller Handwerksbetriebe und werden bei Wahlen zu zwei Dritteln durch die Arbeitgeber und zu einem Drittel durch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besetzt. Auf Arbeitnehmerseite sind es zwei große
Organisationen, die sich intensiv um die Benennung von Vertreterinnen und Vertretern kümmern: DGB und Kolping.
Diese gemeinsamen Bemühungen um die handwerkliche Selbstverwaltung wollen beide Organisationen auch künftig auf
Augenhöhe fortführen. Somit bleibt Kolping Anwalt für die Rechte arbeitender Menschen – in Deutschland und weltweit.
Deutschland - International
Begegnung junger Menschen über Grenzen hinweg
Für Jugendgruppen, die an einer internationalen Begegnung oder an einem Workcamp teilnehmen möchten, gibt es jetzt ein
neues Angebot: weltwärts-Begegnung. Nach dem Auslandsaufenthalt der Jugendlichen gibt es im Gegenzug die Einladung
einer Partnergruppe zu uns nach Deutschland.
Durch die Arbeit an einem gemeinsamen Projekt wird ein aktiver Dialog sowie bewusster Perspektivwechsel angestoßen, um
so das Verständnis für globale Zusammenhänge und gleichberechtigte internationale Partnerschaften zu stärken. Das Programm besteht jeweils aus einer Hin- und Rückbegegnung sowie einem kontinuierlichen Austausch mithilfe verschiedener
Kommunikationskanäle. Die Gestaltung und Umsetzung der jeweiligen Projekte können die Teilnehmenden kreativ mitgestalten. Die Kolping-Jugendgemeinschaftsdienste unterstützen sie bei der Partnersuche, Organisation, Vorbereitung sowie Finanzierung.
Besonders für Kolpingjugendgruppen und deren Partner-Nationalverbände, die bestehende Partnerschaften aktiv und lebendig
halten wollen, ist das Programm interessant. Aber auch andere Gruppen und Verbände sind willkommen. Aktuell haben die
Kolping-Jugendgemeinschaftsdienste zwei Projekte in Tansania geplant, für die sie für 2017 noch Jugendgruppen für einen
Austausch und anschließende Rückbegegnung in Deutschland suchen. Mehr Information rund um das neue „weltwärtsBegegnung“-Programm gibt es unter [email protected].
Dez. 2016 - Jan. 2017 | Seite 4 von 4
Ruanda
Wachstum in Quantität und Qualität
Die Geschichte von Kolping Ruanda ist eine des Erfolgs und der Dankbarkeit. Dancille Mujawamariya, Geschäftsführerin des
Verbandes, kann in ihrem Jahresbericht für das abgelaufene Jahr 2016 berichten, dass fünf neue Kolpingsfamilien mit insgesamt 180 Mitgliedern ins Leben gerufen werden konnten. Die neuen Mitglieder erhielten alle eine lange und gründliche Ausbildung darüber, was es heißt, sich bei Kolping zu engagieren und wie der Selbsthilfeansatz funktioniert. Aber auch in den
bereits bestehenden Kolpingsfamilien wurden 30 neue Mitglieder aufgenommen. Damit hat der Verband über 2.000 Mitglieder. In den vergangenen Jahren wurde auch die Projektarbeit so professionalisiert, dass neben den spirituellen Aktivitäten
auch mit öffentlichen Mitteln der deutschen Bundesregierung gearbeitet wird. Kolping International unterstützt und begleitet
den vorbildlichen Einsatz des Teams von Kolping Ruanda.
Costa Rica
Kolpingmitglieder helfen ihren Landsleuten
Im Norden Costa Ricas wütete Ende des Jahres der Tropensturm Otto. Die Region Costa Ricas, in der Kolping vertreten ist,
wurde von dem Hurrikan glücklicherweise kaum getroffen. Die nördlichen und südlichen Regionen erfuhren jedoch Zerstörung
und viele Menschen mussten große Verluste an Hab und Gut, Tieren und Landwirtschaft hinnehmen. Noch viel schlimmer ist,
dass manche Familien Tote zu beklagen haben.
Viele Kolpingmitglieder brachten sich aktiv ein, um den Geschädigten rasch zu helfen. So waren sie z.B. zur Stelle, um als
Ehrenamtliche u.a. in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz in einer UNESCO-Schule Lebensmittelpakete zu packen, damit
diese in die betroffenen Gebiete verschickt werden konnten.
Honduras
Fairer Kaffee: von der Plantage in die Tasse
Fortbildungen von Kaffeebauern gehören zum Kerngeschäft der Projektarbeit von Kolping in Honduras. Die Kolpingsfamilie La
Lodosa ist eine der ersten, deren neuer Kaffee „Tatico Nuevo“ auch nach Deutschland exportiert wird. Die Bauern brauchen
jedoch Schulungen und Unterstützung, um beste Qualität zu liefern. Auch im November unternahm daher der Ingenieur Wilmer Núñez eine Besuchs- und Beratungsreise zur Kolpinggruppe Nuevo Amanecer der Gemeinde La Lodosa, El Paraíso. Auf
der Fahrt konnte er den aktuellen Stand der landwirtschaftlichen Projekte in Augenschein nehmen und miterleben, wie sich
die Bauern für die Ernte vorbereiten. Besonders wichtig ist die neue solarbetriebene Trockenanlage, in der die Erntefrüchte für
den Verkauf aufbereitet werden. Kaffeedurst bekommen? Der Kaffee der Kolpingmitglieder Lateinamerikas kann bestellt werden unter www.tatico.de
Mexiko
Anfänge dualer Ausbildung
Das duale Ausbildungssystem ist ein deutscher Exportschlager und wird von Kolpingverbänden in vielen Ländern eingesetzt,
um jungen Menschen eine solide Ausbildung zu verschaffen. Dass dies aber nicht nur in großen Berufsbildungswerken, sondern auch im Kleinen funktionieren kann, zeigt die die Kolpingsfamilie „Señor de la Piedad" in Querétaro. Sie hat mit dem
Projekt „Maquinados Alvarez" (Maschinelle Fertigung Alvarez) mit der Ausbildung von Jugendlichen begonnen. Der Kurs
„Einführung in Drehmaschinen" vermittelt den Schülern Grundkenntnisse von konventionellen, manuell zu bedienenden
Drehmaschinen. Dies umfasst die Herstellung nach Entwurf von zylindrischen Stahlstücken für die Industrie. Dank dieses Kurses werden die Teilnehmer neue Arbeitsmöglichkeiten haben – so trägt das Projekt zur Entwicklung der Fähigkeiten der Jugendlichen in der Gemeinde bei. Und das Ganze in bester Kolpingtradition.