MIGROS-WELT | MM4, 23.1.2017 | 67 Wissen aus der Region 1000 Auf 1000 Meter über Meer im Puschlav, in einer südlichen Ecke Graubündens, liegt der Hof Al Canton. Dort wachsen auf sonnigen Terrassen und in der fruchtbaren Ebene des Tals ver schiedene Kräuter. Eines davon ist die Pfeffer minze, aus der der AdRPfefferminztee entsteht. Ihre Region Neues aus der Genossenschaft Migros Ostschweiz Klubschule Portugiesisch kochen lernen «Eine Teilnehmerin kam für den Kochkurs ‹Portugiesische Küche› extra aus Falera zu uns nach Frauenfeld. Es hat Das Provisorium besteht aus mehreren Modulen und ist deshalb vielseitig einsetzbar. Nachhaltigkeit Provisorium mit Zukunft Am 24. Januar nehmen in Amriswil ein Migros-Supermarkt, ein Migros-Take-away und ein Kiosk ihren Betrieb auf – im bislang nachhaltigsten Provisorium der Migros Ostschweiz. Text: Silke Seichter D ie Migros im Zentrum von Amriswil wird umgebaut und ist deshalb seit dem 21. Januar geschlossen. Während der rund zweijährigen Bauzeit können die Kunden in einem Provisorium gleich nebenan einkaufen. Das Provisorium wurde von der Blumer-Lehmann AG aus Gossau im MinergieStandard als Holzbau vorfabriziert. Es ist über 20 Jahre hinweg bis zu zehn Mal verwendbar. Der modulartig aufgebaute Holzbau ist in der Länge variabel und auch die Unterteilung im Inneren kann auf einen nächsten Einsatzort individuell angepasst werden. Zudem sorgen die gute Wärmedämmung und die Nutzung der Abwärme der Kühlgeräte zum Heizen und Kühlen der Läden für einen nachhaltigen Betrieb. Der Supermarkt im Provisorium Amriswil bietet ein frisches Angebot für den täglichen Bedarf. Im Takeaway findet die Kundschaft Verpflegung für unterwegs. Als Parkplatz dient der Viehmarktplatz. Die Öffnungszeiten bleiben unverändert: Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr, am Samstag von 8 bis 18 Uhr. MM mich zutiefst berührt, dass sie für den Kurs zwei Stunden Reise auf sich genommen hat. Sie sagte an schliessend, die weite Reise habe sich gelohnt», erinnert sich Celia de Oliveira Rizzo, Kursleiterin an der Klubschule Migros Frauenfeld, an einen besonders eindrück lichen Moment. In diesem Kurs steht das portugiesische Nationalgericht Stockfisch im Zen trum. Die Teilnehmen den erhalten wichtige Informationen über Einkauf, Lagerung und Zubereitung der Gerichte. Der Kurs wird in Frauenfeld und St. Gallen angeboten. Mehr Infos: www.klubschule.ch 68 | MM4, 23.1.2017 | MIGROS-WELT 1 Von uns. Von hier. Die Sonne geht in der Pfanne auf Die Bischofszell Nahrungsmittel AG verwandelt Kartoffeln im Nu in Schweizer Traditionsgerichte. Die Appenzeller Rösti «Aus der Region. Für die Region.» ist eine besonders herzhafte Variante des Klassikers, um den sich viele Mythen ranken. G elingt die Rösti dank der auf gehenden Sonne, oder geht die Sonne nur auf, wenn die Rösti gelingt? Um das traditionelle Kartoffelgericht ranken sich zahlreiche Mythen. Ein älterer Mythos aus dem Emmental besagt, dass nur jemand das Gelb und die Rundheit für sich bean spruchen kann – die Rösti oder die Sonne. So erhalte eine Rösti nur dann eine ein wandfreie knusprige Bräune, wenn sie wäh rend des Sonnenaufgangs gebraten werde. Daraus entwickelte sich später der Glaube, dass es nur schönes Wetter geben könne, wenn der Sonne eine goldgelbe Rösti zum Zmorge voranging. Welche Auslegung stimmt, spielte für die Mägde keine Rolle, sie mussten so oder so früh aufstehen, um das traditionelle Bauernfrühstück kurz vor oder eben zum Sonnenaufgang auf den Tisch zu bringen. Maschinen ersetzen Hände Die Mägde könnten sich heute einen Teil ihrer aufwendigen Arbeit von der Bischofs zell Nahrungsmittel AG (Bina) abnehmen lassen. Der MigrosIndustriebetrieb stellt verschiedene Röstivarianten her und macht die Zubereitung zu Hause damit simpel: Beutel auf, Rösti in die heisse Pfanne, beidseitig anbraten, und schon nach wenigen Minuten kann das goldgelbe Rund verzehrt werden. Den Grossteil der Arbeit der Mägde übernehmen bei der Bina Maschinen. Von der Anlieferung übers Waschen, Schälen, Raffeln, Würzen und Portionieren bis zum Abfüllen in den Beutel wandern die Härdöp fel heute kaum noch durch Menschenhände. «Lediglich für Sortieraufgaben und beim Mischen der Zutaten greifen Mitarbeiter noch aktiv in den Produktionsprozess ein», erklärt Norman Seiler, Fachgebietsleiter Fertiggerichte bei der Bina. Gemeinsam mit seinem Team stellt er sicher, dass die hohe Qualität der Rohprodukte bis im Beutel erhalten bleibt. Das Produktionstempo ist beachtlich: Bis zu 70 000 Packungen Rösti stellt die Bina pro Tag her. «Dabei behalten wir neben der Hygiene immer auch die Nach haltigkeit im Blick», führt Seiler aus. Kürz lich wurde ein Projekt umgesetzt, dank dem der Wasserverbrauch bei der Rösti Bilder: Nico Canori, Bischofszell Nahrungsmittel AG Text: Nico Canori MIGROS-WELT | MM4, 23.1.2017 | 69 2 1 Technologie machts möglich: Bis zu 70 000 Beutel Rösti stellt die Bina pro Tag her. 2 Vor 50 Jahren war bei der Rösti-Produktion noch mehr Handarbeit gefragt als heute. 3 Norman Seiler und Pascal Campanella (von links) sind bei der Bina für die Röstiproduktion zuständig. 3 Porträt Die Rösti mit Appenzeller Käse und Mostbröckli ist exklusiv in Ostschweizer Migros-Supermärkten erhältlich. produktion erheblich verringert werden konnte. Die letzten Produktionsschritte sorgen dafür, dass der Beutelinhalt seine Qualität lange behält. «Das schaffen wir einerseits mit dem Vakuumieren und der Hitzebehandlung der fertigen Rösti im Beutel», beschreibt Pascal Campanella, Junior Produktmanager. Andererseits sorge die Verpackung dafür, dass weder Sauerstoff noch Licht an die Rösti gelange. Eine Rösti für die Ostschweizer Jede Region der Schweiz hat ihre eigene Rösti. Das spiegelt sich auch im Sortiment der Bina wider. Dabei ist eine von neun Röstikreationen der Bina exklusiv für die Ostschweizer Kundschaft verfügbar. Die Appenzeller Rösti «Aus der Region. Für die Region.» ist eine herzhafte Variante des Traditionsgerichts. Für ihren kräftigen Geschmack sorgen neben Ostschweizer Kartoffeln Appenzeller Käse und Most bröckli. «Je nach Ernte stellt die Beschaf fung von ausreichend Ostschweizer Härd öpfeln eine Herausforderung dar. Wir planen immer so weit wie möglich voraus. So können wir Schwankungen ausgleichen», erklärt Pascal Campanella. Dank dieser Weitsicht mangelte es in den Ostschweizer MigrosSupermärkten auch in den vergangenen zwei Jahren trotz schlechterer Kartoffelernten nicht an regionaler Rösti. Das hätte früher auch die Mägde beruhigt, schliesslich schmecken die Kartoffeln aus heimischen Böden immer noch am besten. MM Bischofszell Nahrungsmittel AG (Bina) Die Kampagne «Von uns. Von hier.» rückt die Eigenindustrie der Migros ins Scheinwerferlicht: 23 Unternehmen im Inland und 7 im Ausland, die zusammen mehr als 20000 Produkte herstellen und über 13000 Personen einen Arbeitsplatz bieten – auch in der Ostschweiz. Die Bischofszell Nahrungsmittel AG (Bina) ist ein wichtiges Mitglied dieser Migros-Industrie. Sie beschäftigt rund 1000 Mitarbeitende und stellt täglich über 1000 Produkte her – Getränke, Fertiggerichte, Kartoffelund Früchteprodukte. Die Bina wurde 1909 gegründet und gehört seit 1945 zur Migros. 70 | MM4, 23.1.2017 | MIGROS-WELT Marco Fritsche moderiert die «Frischlingsparade». Die Nervosität als Newcomer kennt er aus eigener Erfahrung. Frischlingsparade «Da bleibt kein Auge trocken» Die «Frischlingsparade» im Casinotheater Winterthur ist ein Sprungbrett für Comedy-Talente. Moderator Marco Fritsche über Improvisation, Lacher und Beinahe-Kollapse. Text: Christian Possa Marco Fritsche, die «Frischlingsparade» ist für viele Newcomer ein Sprung ins kalte Wasser. Was war ihre erste grosse Bewährungsprobe und wie ist die gelaufen? Ich hatte schon einige Bewährungsproben zu bestehen. Aber auf meinen Beruf bezogen war es sicher das Vorsprechen für meinen ersten TV-Job bei swizz Music Television – vor bald 20 Jahren. Da wäre ich trotz jugendlichen Übermuts vor Aufregung fast einem Herzkasper erlegen. Was macht für Sie den Charme der Frischlingsparade aus? Das Geheimnis hat für einmal nichts mit den Kräutern, dafür aber mit der Mischung zu tun: vier unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler, die ihre besten Bühnenmomente präsentieren. Da bleibt kein Auge trocken. Komik kommt beim Publikum sehr unterschiedlich an. Welches war Ihre lustigste Begegnung bei der bisherigen Frischlingsparade? Ohne zu heimatlich klingen zu wollen: Die Auftritte von Michael Elsener, Fabian Unteregger, Renato Kaiser, Lara Stoll, Bild: Casinotheater Simon Libsig und wie unsere Schweizer Gäste alle hiessen, sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Ich freue mich halt schon immer sehr, wenn «swiss made» auf dem Programm steht. Angenommen einem Nachwuchstalent läuft es nicht wie geplant: Ist dies in Ihren Augen Teil des Spiels, oder versuchen Sie ihm/ihr zu helfen? Eingreifen kann und will ich während des Auftritts nicht. Aber beim anschliessenden Interview kann man vieles geradebiegen oder in Sachen Publikumsgunst die Kohlen noch aus dem Feuer holen. Gerade wenn zum Beispiel ein Künstler aus Berlin oder Köln zu starker Tobak war fürs Publikum – was aber erst drei-, viermal der Fall war in all den Jahren. Comedy und Improvisation gehen oft Hand in Hand. Wie wirkt sich das auf Ihre Rolle als Moderator aus? Für das kurze Interview im Anschluss an den Auftritt habe ich meist drei Fragen vorbereitet, die ich aber oft zugunsten des gerade Gesehenen kippen kann. Ich improvisiere also beim Gespräch mit den Künstlern, oder wenn ich mal wieder meine toll vorbereitete Anmoderation vergessen habe und nicht aufs Kärtchen blinzeln will. Wie bereiten Sie sich auf den kurzen Austausch mit den einzelnen Künstlerinnen und Künstlern vor? Ich schaue mir alles an, was im Netz zu kriegen ist. Von der Homepage über Facebook und Youtube bis zu Instagram. Auf Snapchat sind unsere Künstlerinnen und Künstler zum Glück nicht. Sonst müsste ich mich darin auch noch unterweisen lassen. Worauf darf sich das Publikum bei der Ausgabe am 6. Februar freuen? Neben der reizend-frechen Lise-Lotte Lübke, die mit Klavierkabarett und Pianopoesie für Lacher sorgen wird, ist auch der Stand-up-Comedian Özgür Cebe das erste Mal auf einer Schweizer Bühne zu sehen. MM Infos und Tickets: www.casinotheater.ch
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