:bsz 2 DRECKIGER KRIEG? Aufräumen mit Vorurteilen über Bundeswehr: Ex-Marine-Soldat packt im Interview aus. 3 SAUBERE KLEIDUNG? Aufklärung über Arbeitsbedingungen: DGB-Veranstaltung über Textilindustrie. 4 GUTER KONSUM? Abkehr vom Wachstums-Dogma: Ökonom Niko Paech plädierte für Nachhaltigkeit. 5 ENTARTETE KUNST? Ausstellung mit Kontroversen: NS-Kunst Im Museum unter Tage. DEINE BOCHUMER STADT- & STUDIERENDENZEITUNG AUSGABE 1112 25. JANUAR 2017 Voller Körpereinsatz und eine Leidenschaft für den Sport: Max-Erik Schulze-Steinen am Ball kämpft für das Bochumer Quidditch-Team um die EM-Qualifikation. Foto: Jaqueline Hohlmann GLOSSE :bszank Dschungelcamp gucke ich garantiert nicht. Kakerlaken und seltsame D-Prominenz – wer zur Hölle ist Honey? – kann man sich zwar geben, ist dann Magische Matches für Muggel SPORT: Von der Fiktion aufs Feld: Quidditch ist der Volkssport der Harry-Potter-Fangemeinde. Bei den diesjährigen Winterspielen waren auch zwei RUB-Teams dabei. aber halt scheiße. Und trotzdem weiß ich – wie anscheinend alle Studis – bes- München steht im Zeichen des Besen- Ob die Teams unserer Alma Mater tens Bescheid. und Ballsports. Denn die bayrische es geschafft haben, in die Endrunde Landeshauptstadt ist Austragungsort einzuziehen, wie Muggel überhaupt Niemand guckt es und trotzdem jodeln alle die allabendlichen Ekelabenteu- der diesjährigen Quidditch-Qualifikati- die beliebte Zauber-Sportart spielen er in die Weltgeschichte. E-Mail-Anbieter onsrunde für die Europameisterschaft. können (fliegen geht ja schlecht) und versuchen, vor jedem Einloggen mit Bil- Mit dabei: Die zwei RUB-Teams Ruhr welche klassischen Sportarten beim dern der Dschungelprüfung zu schocken, Phoenix und Ruhr Phoenix Squad. Quidditch zusammenkommen – und ob illegalerweise doch gezaubert wurde – erfahrt ihr im Innenteil. :Die Redaktion MEHR AUF SEITE 2! während Studi zu Hause sitzt und sich mit Tiefkühlpizza die Insektenverschlingenden Möchtegern-Sternchen reinzieht. In der U35 hört man Gesprächsfetzen mit: „Sag mal, würdest du Madenbier trinken?“ – „Ne, bin doch Veganer!“ Na dann mal Prost. Oder eben nicht. Nach Partys: GEMA fordert Nachzahlung MUSIKRECHT: FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) rät Fachschaften, nicht an die GEMA für Partys im KulturCafé nachzuzahlen. Timing ist dabei alles: Zum Semesterendspurt – bei dem ganzen Binge-Le- In den letzten Tagen traf bei einigen ein Fehler seitens der GEMA vor. Der Vor- arning! – braucht es als Vollendung zum Fachschaftsräten eine Aufforderung der fall wird nun sicherheitshalber von der Bulimie-Pauken wohl auch das passen- GEMA (Gesellschaft für musikalische AStA-Vorsitzenden Nur Demir und dem de Brechmittel: „Ich bin ein Studi, holt Aufführungs- und mechanische Verviel- Finanzreferenten David Semenowicz be- mich hier raus!“ Ist schließlich alles bes- fältigungsrechte) ein, dass sie Gebühren gutachtet. ser als Klausurphase. Vor allem wenn für etwaige KulturCafé-Partys nachzu- Bis dahin kann sich der AStA noch jemand noch mehr leidet als man selbst. zahlen hätten. Die Zahlungsforderung nicht zu den Zahlungsaufforderungen Prokrastinieren? Kann ich! solle zunächst auf gar keinen Fall begli- der GEMA äußern: „Leider kann ich da chen werden, raten die SprecherInnen nichts Genaues dazu sagen, da es sich :lux BESUCHE UNS IM NETZ Alle Artikel und mehr im Internet unter: www.bszonline.de www.facebook.de/bszbochum der FachschaftsvertreterInnenkonferenz noch in der Prüfung befindet“, so der Fi- (FSVK). nanzreferent. Betroffene FSRs, meldet Euch! Die FSVK bittet alle Fachschaftsräte, die eine Zahlungsaufforderung erhal- Fest steht: Der AStA bezahlt für die Par- ten haben, sich bei den FSVK-Spreche- tys im KulturCafé bereits eine Pauschale rInnen entweder persönlich zu melden an die GEMA. Daher liegt wahrscheinlich oder ihnen eine E-Mail zu schicken an: Macht die GEMA den KuCaf-Partys einen Strich durch die Rechnung? Der AStA prüft‘s für Euch. Bearbeitung: sat [email protected] Die :bsz hält Euch auf dem Laufenden. :Sarah Tsah 2 UNI:VERSUM 25. JANUAR 2017 :bsz 1112 Keine Lust mehr auf Vorurteile BUNDESWEHR: Der ehemalige Marine-Soldat Sven berichtet von seinen Erfahrungen bei der Bundeswehr und der anschließenden Unterstützung für sein Studium. Seinen Bachelor konnte er dank dieser gut in Regelstudienzeit absolvieren. wird, die keine Ahnung von der Bundes- dann halt die letzten fünf Jahre, in denen wehr haben. Dabei wird Interessierten eine ich in Plön war, als Personalunteroffizier. gewisse Was hältst du von Bundeswehrwerbung an Schulen? zugesprochen. Die ersten drei Jahre bis dahin war ich Un- Ich bin der Überzeugung, dass man ab Und Mündigkeit sollte jeder haben, sobald teroffizier der elektronischen Kampffüh- der zweiten Hälfte des neunten Schuljah- Interesse für einen Beruf besteht. rung auf einer Fregatte. res die Schüler bewerben kann. Sie wür- Unmündigkeit Wieso und wann hast du dich dazu entschieden, zum Bund zu gehen? Wie hat dich die Bundeswehr bei dei- Mit 19. In erster Linie habe ich mir ge- den sich zu diesem Punkt ohnehin bereits orientieren. Dementsprechend kann man nem Studium unterstützt? Zunächst wurde mir eine Ausbildung ihnen auch Mündigkeit zusprechen. Sie dacht, dass es ein Beruf wie jeder andere zum er- sollten also wissen, was sich hinter den ist. Hinzu kommt, dass ich keine Lust mehr möglicht. Mir stand ein Zeitraum von 36 Begriffen Bundeswehr, Einsatz, Soldat aufs Lernen hatte und dass ich, gerade bei Monaten zu, in dem ich mich aus- und wei- oder Waffe verbirgt. Als Soldat besteht der Marine, was von der Welt sehen wollte. terbilden konnte. Außerdem gab es eine gewissermaßen das Berufsrisiko, dass Hätte ich mich direkt für ein Studium inte- Art Bildungsfond, von welchem nur die man entweder getötet werden oder in eine ressiert, so hätten meine Eltern mich nur Weiterbildung bezahlt wurde. Von den 36 Situation gelangen kann, in der man ge- schwerlich finanziell unterstützen können. Monaten wurden mir, obwohl die Ausbil- zwungen wird, sich zu verteidigen. Es gibt Und jetzt studierst du. Was genau? dung sechs Monate dauerte, drei Monate weitere Berufe, die mit einem hohen Risiko Sven hat sowohl Artikel als auch Kommen- Wieso bist du aus dem aktiven Dienst aus- abgezogen. Im achten Dienstjahr konnte verbunden sind, zum Beispiel Bergmann tare in :bsz 1109 zum Anlass genommen, geschieden? ich vorzeitig freigestellt werden, war also oder Polizist. Erst Bundewehr, dann Uni: Sven studiert an der RUB Geographie. Foto: tom Verwaltungsfachangestellten seine Sicht der Dinge in Bezug auf die Bun- Geographie 1-Fach. Damals konnte als Soldat hier eingeschrieben und habe Danke für das Gespräch. deswehr darzulegen. Er spricht dabei aus mir keiner garantieren, dass ich mit 32, studiert, und dies bei vollem Gehalt. Von Danke, dass ihr mich angehört habt. acht Jahren Erfahrung bei der Marine. meinem jetzigen Alter, Berufssoldat wer- dem Fond sind also für die ersten beiden bsz: Hallo Sven. Ich würde zunächst den könnte. Und ein ganz simpler priva- Semester schon 12 Monate abgegangen. gern wissen, worin deine Motivation be- ter Grund: Ich wollte wieder zurück nach Nachdem ich dann offiziell aus der Bun- Das Interview in ganzer Länge findet Ihr stand, uns zu kontaktieren. Hause. deswehr verabschiedet worden bin, hab auf unserer Homepage. Sven: Ich kann nur sagen, dass mich der Slogan „Kein Werben für’s Sterben“ stört, der meistens von Leuten verbreitet Deine Tätigkeit bei der Marine hat sich auf einen Bürojob beschränkt? Ab einem gewissen Punkt. Das waren Das Interview führte :Tobias Möller ich die letzten 21 Monate auch noch wahrgenommen, welche fast für den gesamten restlichen Bachelor gereicht haben. Die Füße bleiben auf dem Boden MEHR AUF BSZONLINE.DE News:Ticker SPORT: Quidditch-Teams der RUB qualifizieren sich nicht für Europameisterschaften. Beide Teams sind aber in den Top 10 gelandet. • 16. Januar: Beginn der Rückmelde- JägerInnen, TreiberInnen und SucherInnen gegründet belegen die BochumerInnen teren häufig auch zu Verletzungen führten: 28. Februar, für ZweithörerInnen am wuseln über ein Spielfeld, SportlerInnen mittlerweile Treppchenplätze bei offiziellen „Eine Krankenstation könnten wir tatsäch- 31. März. Alle Fristen findet Ihr auf: mit Stangen zwischen den Beinen, die das Wettkämpfen. Wer keine Lust auf Fußball lich manchmal gebrauchen“, lacht er. ursprünglich fiktive Spiel Quidditch betrei- oder Zumba hat, geht also zum Quidditch ben. Dass es sich dabei schon lägst um und muss dafür nicht einmal FreundIn eine Sportart handelt, die in Europa zuneh- der Fantasygeschichte sein, der das Spiel mend Begeisterung auslöst, zeigten jüngst entstammt? Da kann Treiber Philip Raillon So auch am vorletzten Wochenende. Bei die zweiten Quidditch-Winterspiele. Für zustimmen. Mit der sagenumwobenen eisigen Temperaturen und Dauerschneefall fsvkbo.de. Bochum traten mit den Ruhr Phoenix und Geschichte des Zauberschülers habe der traten die BochumerInnen gegen 16 Teams • 17. Januar: Forschungsgruppe der dem Ruhr Phoenix Squad Team gleich zwei Sport nichts zu tun, erklärt der Pressespre- aus ganz Deutschland an und zogen sich Biochemie an der RUB werden für wei- Mannschaften in München an. Und brach- cher der Ruhr Phoenix Bochum. „Es ist eine die ein oder andere Blessur zu. Zwei Tage tere drei Jahre mit 3,3 Mio. Euro geför- ten Hoffnungen für kommende Turniere mit. Mischung aus Völkerball, Handball und kämpften sie auch um die Qualifikation für dert. Weitere Infos auf: rub.de. Im Rahmen des Hochschulsports Rugby“, wobei gerade die Elemente des letz- die Europameisterschaften, die sie mit den • 18. Januar: Ausschüsse wurden kon- Endplatzierungen vier und sieben knapp stituiert. Die Besetzung ist zu finden frist fürs SoSe 2017, reguläres Ende Wettkampf unter widrigen Wetterbedingungen tinyurl.com/rub-fristen • 16. Januar: Bewerbungsfrist für die SprecherInnen der FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) beginnt. Ende am 6. Februar. Weitere Infos auf verpassten, und machten aus ihrer Enttäu- auf: stupa-bochum.de schung kein Geheimnis. Mit den deutschen • 19. Januar: Physiker Yifang Wang Meisterschaften steht jedoch schon im von der Rub bekommt die Ehrendok- Sommer eine Revanche bevor: „Wir greifen torwürde verliehen. Weitere Infos un- weiter an!“ ter ruhr-uni-bochum.de. Trainiert wird dafür zwei mal in der Wo- • 23. Januar: Exzellenzcluster resolv che, belächelt wird die Disziplin mittlerweile der Rub plant, alle PartnerInnen der nicht mehr. Interessierte seien immer will- Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) zu kommen, sollten sich vor einem Probetrai- involvieren. Mehr infos unter rub.de ning jedoch kurz anmelden. Informationen geben die Ruhr-Phoenixe auf ihrer Facebook-Seite. Enttäuscht, aber dennoch stolz : Die beiden Teams der Bochumer Quidditchmannschaft Ruhr Phoenix. Foto: Johannes Göbel Gastautorin :Katrin Skaznik :Die Redaktion UNI:VERSUM 25. JANUAR 2017 :bsz 1112 Bangladesch – Deutschland für 1,99 Euro GESELLSCHAFT: Mit der Veranstaltung „Made under pain – Arbeitsbedingungen in der Kleidungsproduktion“ wollte die DGB-Hochschulgruppe (DGB-HSG) am 17. Januar für das Thema sensibilisieren. 3 Fakultätspreis klinische Forschung Stipendium: Dr. Stoyan Popkirov erhält für seine Arbeit zur Entstehung und op- Zum Jahresbeginn wurde in Ashulia Dachverband in der Bundesrepublik und Referentin Christiane Schnura, Koordina- timalen Diagnostik von Dissoziativen (Bangladesch) der Protest demonstrie- macht auf solche Zustände aufmerksam. torin der Kampagne für saubere Kleidung. Anfällen den „Fakultätspreis klinische render TextilarbeiterInnen „niedergeknüp- Die DGB-HSG gründete sich im Septem- Die Initiative ist Teil der internationalen Forschung“ der medizinischen Fakul- pelt“. 3.500 Menschen wurden entlassen, ber 2016 neu, nachdem die Aktivitäten Clean Clothes Campaign (CCC), einem tät der Ruhr-Uni. viele GewerkschafterInnen sind auf der seit der offiziellen Gründung im April Netzwerk Or- Dissoziative Anfälle sind epilep- Flucht, um der Verhaftung zu entgehen. 2014 zurückgingen. „Wenn Beschäftigte ganisationen. In der Diskussion drehen tischen Anfällen zum Verwechseln Gewerkschaften sind die Stimme der Ar- 15 Stunden pro Tag und sechs Tage in der sich die Fragen um die Möglichkeiten der ähnlich und werden oft als solche beitnehmerInnen gegenüber politischen Woche arbeiten, davon nicht leben kön- Eigeninitiative. Schnura appelliert an re- fehldiagnostiziert, sind allerdings psy- EntscheidungsträgerInnen. Der entwicklungspolitischer DGB nen und dann auch noch verhaftet oder duzierten und reflektierten Konsum und chologischen Ursprungs. Die genauen (Deutscher Gewerkschaftsbund) ist mit gekündigt werden, wenn sie sich gewerk- macht deutlich, wie man durch humani- Entstehungsmechanismen sind bisher acht Mitgliedsgewerkschaften der größte schaftlich organisieren, können wir nicht täre Organisationen selbst aktiv werden unbekannt. Diese sowie die optimale untätig bleiben“, kann. Die hier initiierte Vernetzung soll Diagnostik werden vom RUB-Absol- betont venten im Rahmen des Stipendiums, Gewerk- nicht verebben. Veranstalterin Saida Res- schafterin Char- sel, Jugendbildungsreferentin des DGB, das eine einjährige klinische Rotations- lotte Reineke, die lädt zu folgenden Veranstaltungen: „Es stelle beinhaltet, erforscht. durch den Abend gab viele Nachfragen, das Interesse ist moderierte. groß.“ Für die Zukunft sei eine Koopera- Was kann ich tun? „Durch ren schäftigtenrecht) geplant, um das Thema der Textilbranche weiterzuführen. „Außer- DSW verurteilt Studiengebühren unse- dem planen wir eine Filmvorführung in Studienfinanzierung: Das Deutsche Konsum Zusammenarbeit mit dem Studienkreis Studentenwerk (DSW) und die Ar- sich Film (SKF) an der RUB, die bundesweite beitsgemeinschaft der Studierenden- Kleidung von Ge- DGB-Demo am 1. Mai und ein Gewerk- werke kritisieren Studiengebühren für brauchsartikeln schaftsgrillen auf dem Campus.“ Nicht-EU-AusländerInnen und Zweit- entwickelt Kampagne für saubere Kleidung: Referentin Christiane Schnura informiert, wie man aktiv werden kann. Foto: box tion mit exCHAINS (Kampagne für Be- :lux zu Verbrauchsartikeln“, studierende in Baden-Württemberg. kritisiert Diese :Marcus Boxler beliefen sich bei Nicht-EU-AusländerInnen auf 1.500 und Nebenwirkungen bei MS-Medikament bei Zweitstudierenden auf 650 Euro. In der gemeinsamen Stellungnahme heißt es, eine Einführung dieser Gebühren wirke der Internati- MEDIZIN: Bei dem Multiple‑Sklerose‑Medikament Alemtuzumab hat eine Bochumer Forschungsgruppe neue Erkenntnisse gewonnen. Ländern entgegen, die Studienfinanzie- Eine Arbeitsgruppe um Prof. Ralf Gold Leukozyten (wei- Rückgang ausländischer Studierender und Prof. Aiden Haghikia an der Klinik ße zu rechnen und Studienbedingungen für Neurologie der RUB am Katholi- chen) schen Klinikum Bochum entdeckte in und die Leukozy- ihren Studien eine neue Nebenwirkung ten so zerstört. des Medikaments, die zu einer eventu- Wenn dies ge- ellen Verschlimmerung des Zustandes schieht, wird das führen kann. Durch Magnetresonanzto- Immunsystem mographie onalisierungsstrategie von Bund und rung würde erschwert, es sei mit einem Blutkörper- würden dadurch nicht verbessert. angreift, :tom Hohe Studi-Druckkosten geschwächt und Umfrage: Laut dem Berliner Start-Up Alemtuzumab-PatientInnen zeigten Ein- greift „printpeter“ geben Studis weit mehr lagerungen des Kontrastmittels in der weise die Myelin- weißen Substanz, was auf Läsionen im beschichtungen Dies ergab eine Umfrage unter Gehirn hinweist. Besagte Gruppe konnte der Nervenzellen 2.545 Studierenden im November 2016. aber auch ein Verfahren entdecken, wel- nicht so stark an, Danach gibt rund ein Drittel bis zu ches die Gefahr für die betroffenen Pati- kann sich aber 30 Euro pro Semester fürs Drucken aus. entInnen eindämmte. gegen Weitere 31,1 Prozent kommen in die- erfasste Aufnahmen der Alemtuzumab war schon einmal auf dem Markt und wurde 2012 mit einem neuen Label versehen. Nachdem es anfänglich gegen eine bestimmte Form der nen beispiels- Geld fürs Drucken aus als erwartet. Infektioschlechter wehren. Die Krankheit sem Zeitraum bereits auf bis zu 50 Euro. Mal mehr, mal weniger schlimm: Nebenwirkungen hat jedes Medikament. „Bei fast jedem Siebten (14,5 Prozent) wandern sogar 50 bis 75 Euro jedes Semester in Richtung Drucker“, heißt es Leukämie benutzt wurde, hat man es vom Multiple Sklerose (MS) ist eine bislang vorstellen. PatientInnen leiden oft über in der Pressemitteilung von „printpeter“. Markt genommen und nach einigen klini- nicht heilbare neurodegenerative Erkran- Jahre an nachlassenden nervlichen Fähig- Über den Bachelor kommen so gerne sche Studien unter anderem als MS‑Me- kung – man kann sich diese Krankheit keiten, zumeist verbunden mit einem sehr mal 300 bis 450 Euro zusammen. Bei dikament wieder auf den Markt gebracht. in etwa wie die langsame Entfernung der langen Leidensweg, der oft einhergeht mit printpeter.de können Studis ihre Unter- einer verminderten Lebenserwartung. lagen übrigens gratis drucken. Das Medikament ist ein Immunglobu- „Isolierschicht“ der Nerven (das so ge- lin G-Antikörper, welcher ein spezifisches nannte Myelin) durch das körpereigene Glykoprotein (zuckermodifiziertes Pro- Immunsystem, was anschließend zu Ent- tein) auf der Oberfläche von bestimmten zündungen der Nervenzellen führen kann, :tom :Dennis Rosinski 4 WELT:STADT 25. JANUAR 2017 :bsz 1112 Therapie gegen „Konsumverstopfung“ VORTRAG: Der umstrittene Ökonom Niko Paech erzählte an der RUB von den Grenzen und Problemen des ewigen Wirtschaftswachstums und stellt seine alternative Theorie vor. „Wenn wir versuchen, die begrenzte „Wir saldieren die Moral: Ich lebe in ei- Wer jetzt ein sparsames, modernes nem Passiv-Haus, da kann ich auch SUV Auto hätte, dem würde man nachsagen, er Doch das ganze System des Wachs- Zeit auf alle vorhandenen Konsumgüter zu fahren.“ Widersprüchlich, nicht wahr? sei umweltbewusst und nachhaltig. Dass tums sei zweischneidig: Mit zunehmender übertragen, führt das zwangsläufig dazu, Das findet auch Niko Paech, Ökonom mit derselbe Mensch womöglich zweimal im Anzahl an Maschinen, die menschliche dass wir alles nur kurz antriggern. Das einer sehr umstrittenen Meinung zum Jahr in den Urlaub fliegt und damit deut- Arbeitskraft ersetzen, steigt auch die Zahl nennt man Konsumverstopfung“ erklärt Wirtschaftswachstum. Dieser vertritt die lich mehr CO2-Emission verursacht (und der Arbeitslosen. „Um diesen Spagat zu er. Der Schlüssel sei die Konzentration meistern, einerseits mehr Reichtum aber auf weniger Konsumgüter, die wir dann und Nachhaltigkeit sich gegenseitig aus- häufig schon über seinem „CO2-Konto“ liegt und auf Kosten anderer ausstoße), nicht aber genießen. Postwachstumsökonomie schließen. Dies liege auch am CO2-Konto als ein anderer, der einen alten (umwelt- zu erzeugen, war es notwendig, die Wirt- sei am Ende nichts anderes, als die „Opti- eines/eionem jeden. „Jedem Menschen schädigenden, nicht nachhaltigen) Wa- schaft kräftig wachsen zu lassen,“ so mierung einer Ressource, die uns auszu- stehen bei einer Lebenserwartung von 89 gen nutzt, würde kaum beachtet wer- Paech. „Genau dasselbe was uns so reich gehen droht.“ Jahren 26 Tonnen CO2 zu.“ den. Paechs Schlussfolgerung: „Grünes werden ließ, hat uns in eine Wachstums- Ansicht, dass wirtschaftliches Wachstum Wachstum funktio- plötzlich Massenarbeitslosigkeit Verfrühte Kritik abhängigkeit befördert.“ Paechs Frage: „Wie sähe ein moder- Bereits Stunden vor Beginn der AStA-Ver- nes Versorgungssystem jenseits wirt- anstaltung kam Kritik an ebendieser. Die schaftlichen Wachstums aus?“ Sein Lö- „ruhrbarone“ sprechen von Paech als sungsansatz ist die Suffizienz. „Das heißt, „Wanderprediger mit Thesen aus dem Für die klassische Öko- nicht anders zu konsumieren, sondern we- grün-braunen Sumpf“. Sven Heintze, AS- nomie gilt: Wachstum niger oder gar nicht.“ Das bedeutet nicht tA-Referent für Politische Bildung und ist die Grundlage der zu verzichten, sondern einE Lebenskünst- Organisator des Vortrags, hätte sich ge- Wirtschaft. Alles steht lerIn zu werden. wünscht, dass KritikerInnen seine Veran- niert nicht“. Was war und sein kann Niko Paech polarisiert: Auch ein Grund für die gut besuchte Veranstaltung. Foto: ken viel hat, ist viel glücklich. und fällt mit steigen- Konsum heißt, einem Objekt oder Gut staltung besucht und Paech direkt mit ih- dem Bruttoinlandspro- Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken – ren Fragen konfrontiert hätten, statt schon dukt und der Globali- und genau dadurch sei dieser begrenzt. vorab einen Verriss zu veröffentlichen. sierung. Glücklichsein Paech stellt dieses Problem sehr anschau- hängt mit dem Wohl- lich dar: mit einem Glas Wasser. „Ich kann stand zusammen. Wer nicht gleichzeitig trinken und sprechen.“ Die gesamte Veranstaltung ist als Video auf asta-bochum.de zu sehen. :Kendra Smielowski Grenzräume überqueren REPORTAGE: Geschichtsstudierende der RUB präsentieren ein Projekt über Erinnerungskulturen in der Ukraine. Am 18. Januar fand in der RUB-Bibliothek die Projektpräsentation statt: „ZeitzeugInnenberichte über das Jahrzehnt der Extreme. Die westliche Ukraine 1939-1949“. Dr. Olena Petrenko (RUB), Dr. Andrzej der Website grenzraum.martin-opitz-bi- Titel Michalczyk (RUB), Dr. Volodymyr Sklokin bliothek.de als Videoaufnahmen der In- diesem Abend vorgestellt: Kurzvorträge „Meet-Up-Projekt Ukraine 2016“ hat Stu- (UCU) und Dr. Sergij Lukanyuk (UCz). Fi- terviews mit der Übersetzung zu finden. und Videos der durchgeführten Inter- dentInnen WissentschaftlerInnen nanziell wurde das Projekt von der Stif- Bald wird auch die ukrainische Version views mit den ZeitzeugInnen präsentier- aus drei Universitäten zusammenge- tung „Erinnerung, Verantwortung und der Seite online sein. ten das Fazit der achttägigen Reise und bracht. Zwölf Bochumer Studis der RUB Zukunft“ gefördert. regten zu weiterer Zusammenarbeit mit arbeiteten in Kooperation mit Studen- ukrainischen StudentInnen an. Während tInnen der Ukrainisch-Katholischen-Uni- der Studienfahrt wurden ZeitzeugInnen versität Lwiw (UCU) und der Nationalen Das Hauptziel des Projektes bestand haben die RUB-Studierenden unvergess- von angehenden HistorikerInnen zu ih- Jurij-Fedkowytsch-Universität Czerno- darin, aufzuzeigen, wie sich die Ereignis- liche Eindrücke gesammelt, die sie auch ren Erfahrungen mit Krieg und Zwangs- witz (UCz). Andere Teilnehmende waren se des Jahrzehnts zwischen 1939 und teilweise als ambivalent bezeichnen. Ei- 1949 in einigen Grenzräumen Ostmittel- nerseits erlebten sie einen Kulturschock europas in verschiedenen Erinnerungs- durch den Zustand der Straßen und Sa- formen widerspiegeln. Dafür besuchten nitäranlagen in den westukrainischen die TeilnehmerInnen der Studienfahrt Dörfern. Andererseits waren sie positiv Ende September 2016 die Dörfer Mu- überrascht davon, wie leicht sie in Cafés schylowytschi (Münchenthal) und Ha- und Kneipen in größeren Städten Zugang lytschany (Burgthal) in der ukrainischen zu WLAN erhielten. Die Ergebnisse der Exkursion in die Westukraine haben die Studierenden an migration befragt. Das Projekt und unter dem Erinnerungen und Kriegserfahrungen Während der Reise in die Westukraine Region Galizien und die Orte Kysylyn und Dr. Andrzej Michalczyk (RUB), einer Misotsch in Wolynien. Anfang Oktober der Projektleiter, betonte die Wichtigkeit 2016 forschten Studierende und Do- des Projektes anhand von drei Punkten. zentInnen in den bukowinischen Orten Es ermöglichte den StudentInnen, für die Czernowitz, Mahala und Radautz. Über- kurze Zeit raus aus dem akademischen all wurden Interviews mit ZeitzeugInnen Gedankenfeld zu gehen, selbstständig durchgeführt. tätig zu werden und letztendlich einen Anfang November folgte die weitere Zusammen Grenzen überqueren: Gruppe ukrainischer und deutscher Studierender in Ternopil. Foto: grenzraum.martin-opitz-bibliothek.de Straßen und WLAN Phase des Projekts an der Ruhr-Universität Bochum. Die Ergebnisse sind auf Beitrag zur Internationalisierung der RUB zu leisten. Gastautorin :Hanna Vlasiuk KULTUR:SCHOCK 25. JANUAR 2017 :bsz 1112 5 Von „Artiger Kunst“ und „Hitlers Traumfabrik“ KUNST: Im Rahmen der Ausstellung „Artige Kunst. Kunst und Politik im Nationalsozialismus“ begegneten sich am Abend des 19. Januar Film, Malerei und Bildhauerei im Museum unter Tage in Situation Kunst. „Nazi-Kunst ins Museum?“ Mit dieser Frage – ausgerichtet an den propagandistischen eingeladen. Der Filmjournalist und -kritiker moralischen Betrachtung“ der NS-Zeit eine entfesselte der Künstler Klaus Staeck im Intentionen NationalsozialistInnen. stellt vor dem Hintergrund seinen im Febru- „ästhetische Herangehensweise“ und wider- September 1986 eine umfangreiche De- Religiös, familiär, ländlich, hart arbeitend, ar erscheinenden Film „Hitlers Hollywood. spricht dem Vorwurf, alles sei reine Propag- batte. Ausgangspunkt dieser Diskussion stählerne Körper: Die Motive sollen deut- Das Deutsche Kino im Zeitalter der Propa- anda und künstlerisch wertlos. Ebensolche war das Kunstsammlerpaar Irene und Pe- sche Traditionen und Tugenden inszenie- ganda 1933-1945“ vor. Eine der zentralen Vorbehalte erschweren die Auseinander- ter Ludwig. Sie wollten von ihnen gefertigte ren. Dem gegenübergestellt erinnern von Thesen: Unter der strengen Aufsicht des setzung und schrecken Fördernde und Ko- Marmorbüsten des Bildhauers Arno Breker den Nazis verbotene Werke wie Max Beck- Reichsministers für Volksaufklärung und operationspartnerInnen ab. Auch Katharina im Kölner Ludwig-Museum ausstellen. manns „Ochsenstall“ (Vieh im Pferch) oder Propaganda, Joseph Goebbels, folgte das Zimmermann betont „die Angst davor, dass Ungefähr 30 Jahre später kommen Franz Radziwills „Flugzeuge/Immer schnel- deutsche Kino einer „maskiert-entlarven- man diese Kunst aufwerten könnte“. Die Kunstwerke aus der Zeit des Nationalso- ler fliegen“ an die düstere Realität. Die soge- den“ Sichtweise. In den Filmen werden die scheiternde Vergangenheitsbewältigung re- zialismus dennoch ins Museum: unter nannte „Entartete Kunst“ kontrastiert eine Ziele der NationalsozialistInnen subtil for- sultierte darin, dass die artige Kunst „nicht kritisch-analytischem Blick. „Des Volkes Lebenswirklichkeit zu der heilen Welt, die muliert, Waffen und Gewalt verherrlicht und mehr relevant war für die Kunstgeschichte“. Lebensquell“ (R. Heymann) oder „Pflügen“ in der „artigen Kunst“ abgebildet wurde: Ein KämpferInnen heroisiert. „Wir Zuschauer Doch eben jene Sichtweise gilt es zu bewah- (P. Junghanns) sind exemplarische Werke absurdes Nebeneinander historischer Pers- sehen die Wahrheit hinter der Illusion“, resü- ren und zu reflektieren, um einen umfassen- miert der Filmemacher. den historischen Diskurs gewährleisten zu der pektiven. Parallele Welten: „Artige“ und „Geartete Kunst“ stehen nebeneinander und sich gegenüber. Foto: box Hitlers Hollywood Neue Perspektiven Das Begleitprogramm der Damit verfährt das Kino merklich anders Ausstellung :Marcus Boxler umfang- als die bildende Kunst: „Die Propaganda ist reich. Für die Veranstaltung stärker in Richtung Vertuschung der Reali- „Hitlers Traumfabrik – Das tät“, verdeutlicht Katharina Zimmermann, deutsche Kino im National- Leiterin der Situation Kunst. Die Gegenüber- und Politik im Nationalsozialismus sozialismus“ wurden Prof. stellung dieser gegensätzlich operierenden Noch bis 9. April Oliver Fahle vom Institut für Medien macht klar, dass die Funktionsweise • Film: „Hitlers Hollywood. Das Deutsche Medienwissenschaft an der von Kunst und Propaganda unter den Nazis Kino im Zeitalter der Propaganda 1933 – Ruhr-Universität Bochum nicht eindimensional ist. Rüdiger Suchs- 1945“ (Regie: Rüdiger Suchsland) Suchsland land fordert neben der „politischen und Filmstart: 23. Februar und ist können. Rüdiger ZEIT:PUNKT • Ausstellung: „Artige Kunst“ – Kunst Bis die Gitarristenfinger bluten MUSIK: Mit „Rock Uni Bochum“ wenden sich AStA und Boskop am 26. Januar den härteren musikalischen Gangarten zu. Vier verschiedene Bands zeigen unterschiedliche Facetten des Rocks und Metals. Auf die RifffetischistInnen warten vier in die glorreichen Tage des Psychede- ten unterschiedliche Bands, die im Rahmen lic und Progressive Rock der Sechziger angekommen. der „Rock Uni Bochum“ abfeiern werden. und Siebziger – aber experimentell ge- Sie beschreiben Nach Folk, Singer-Songwriting und Jazz mischt mit Blues und unter dem Slogan es so: „Das, was nun also Rock und Metal. Die Bands ha- „Progressive Blues Rock“ auf die Bühne uns an der Rock- ben sich bei den entsprechenden Stel- gebracht. Auf eben jene müssen sie musik der letzten len beworben, so Andreas von Canstein, zum Glück nicht zu schnell. Grund: Es 40 Jahre gefällt, Zuständiger bei Boskop: „Seitdem die ist ja Studipublikum im Haus. Gegrün- versuchen Werbung angelaufen ist, kommen mehr det haben sich die Hattinger bei einem auf einen Nen- und mehr Anfragen von Bands aus den Jam mit dem bezeichnenden Titel: „Nie ner zu bringen.“ verschiedensten Stilrichtungen bei uns wieder nüchtern“. Die Staubrock wir Jungs aus an. Das freut uns sehr und bestätigt uns Die Verbindung „Alkohol und Rock“ in unserem Vorgehen.“ Es sei schwer hat auch zur Gründung der Band The sich schon auf einzuschätzen, wie viele Musikbegeis- Duke’s Pleasure geführt: Sowohl Arne das terte am Ende dort sein werden. Sollte als auch Nico sind im Metalgeschäft kum, das garan- es jedoch gut laufen, werde es wohl eine unterwegs gewesen, bevor „sich aus der tiert auch unter der Woche „die Hütte Wiederholung geben. Bierlaune heraus eine Band entwickelt vollmacht“. Bei der Frage, ob die Band einige Einflüsse wie Metallica, In Flames Die musikalische Palette der ersten hat.“ Zusammen mit Herzog, dem Drit- Die Ärzte oder Die Toten Hosen präfe- oder auch Blind Guardian. Doch schon Ausgabe ist breit gefächert: Metal Core ten im Bunde, spielen sie klassischen rieren würde, kam es zu einem kurzen von vornerein wurde Eigenes kompo- ist genauso vertreten wie Psychedelic Hardrock, garniert mit anderen Einflüs- Schlagabtausch vor der Bandprobentür. niert und nicht gecovert. Progressive und Staubrock. Jede Band sen wie Post Modern. Sie wollen sich Keiner obsiegte, man einigte sich auf ein wird 45 Minuten Stagetime haben. Und aber nicht auf ein Schlagwort festlegen Unentschieden. alle vier Kapellen sind sehr gespannt auf und klassifizieren lassen. das Studierendenpublikum. Von Wemb bis Hattingen Wemb freuen Studipubli- Zeitreise in die alten Zeiten des Rock: Levee Break. Foto: Levee Break Mit einem Mix aus Metal und Hard Staub und Melodiemetal Rock bringen Part Of The Chain schließ- diemetal. Die fünfköpfige Gruppe nennt :Andrea Lorenz ZEIT:PUNKT lich das Publikum seit 2014 zum Ab- Silence Goodbye haben dagegen als gehen. Dabei verzichtet man auf einen • Donnerstag, 26. Januar, 20 Uhr. Kultur- Die Jungs von Levee Break ermöglichen AC/DC-Coverjugendband angefangen Shouter; nur cleaner Gesang ist zu hö- Café, RUB. Eintritt frei. zumindest musikalisch eine Zeitreise und sind mittlerweile beim sogenann- ren. Und natürlich viele Soli à la Melo- 6 B L I C K:WINKEL 25. JANUAR 2017 :bsz 1112 Verweichlicht, anfällig und Mittelpunkt der Welt KOMMENTAR: Warnung! Dieser Kommentar über „Generation Snowflake“ ist nichts für schwache Nerven. Zu Risiken und Nebenwirkungen wenden Sie sich an einen Arzt, eine Ärztin oder einen Safe Space Ihrer Wahl. Wir schreiben das Jahr Sogenannte Trigger Warnings und Safe einer Universität, dem Ort für kritisches und zum Schweigen gebracht. Zusätzlich 2017. In Syrien herrscht Spaces, die zum Schutze der Studieren- Denken, Hinterfragung, für Forschung, lungern viele dieser überaus verletztlichen gnadenlos Krieg, in Af- denschaft eingeführt wurden. Schließlich für hitzige Debatten, wird ein System Seelen in „pseudowissenschaftlichen“ Stu- rika verhungern Tausen- ist die „Generation Snowflake“ immensen eingeführt, das genau diese identitäts- diengängen rum. de, in China werden Um- seelischen Gefahren und Belastungen stiftenden Eigenschaften umkehren soll. Mittlerweile ist es schon an vielen ausgesetzt. Snowflakes, die sich als Mittelpunkt der Universitäten der USA soweit, dass die welt und Menschen mit Füßen getreten und in den USA wurde auf einem Campus Der Begriff kommt aus den USA und Welt sehen, können sich leicht psychi- DekanInnen und ProfessorInnen den eine politisch nicht korrekte Aussage ge- bezeichnet laut Macmillan Dictionary jun- schen Belastungen an so einem ihnen Snowflakes und ihren Forderungen ent- tätigt ... ge Erwachsene, die wenig belastbar und feindlichen Ort ausgesetzt sehen: Wer- gegenkommen und eine möchtegern-pro- Die Entrüstung und die Schäden wa- emotional sehr verletztlich sind, Kritik den sie mangels Wissen in einer Argu- gressive Richtung einschlagen, wobei es ren selbstverständlich groß. Einige der nicht vertragen können und abweichende mentation in die Ecke gedrängt oder offensichtlich eher ein Rückschritt ist. Lösungsansätze für letzteres Problem: Meinungen als persönlichen Angriff se- lesen sie Dinge, die ihrem Weltbild über- hen. Das Collins haupt nicht entsprechen, dann reicht ein Dictionary bei- einfaches „You hurt my feelings“ oder „I Menschen, die so eine Einstellung ha- spielsweise am offended“ und die ganze Sache ist ben, haben an einer Universität nichts wählte den Be- gegessen. Ergebnis? Snowflakes akzep- verloren. Sollten Vorkehrungen dieser griff sogar zum tieren nicht, dass eine konträre Meinung Art doch jemals in Zukunft an der RUB Wort des Jahres existiert und bekämpfen diese mit allen eingeführt werden, so würden sich Pro- 2016. Mitteln – nur nicht mit Sachlichkeit oder metheus und Epimetheus bestimmt im Wissenschaftlichkeit, sondern vom Elfen- Grab umdrehen. Und wie schon der gro- beinturm der Ignoranz aus mit einer mo- ße Philosoph Tyler Durden einst weise ralischen Überheblichkeit, die scheinbar sagte: „You are not special. You are not rechtmäßig nur ihnen zusteht. beautiful or a unique snowflake. You are Madness? This is U, S, A! Man muss sich die Tragweite „Meinungsfreiheit“ gibt es nur für sie Neue- und alle, die anderer Meinung sind, werden rungen vor Au- schön mit Etiketten wie RassistIn, Faschis- gen halten. An tIn, HomophobistIn et cetera plakatiert dieser Lehre oder Leere? Universitäten müssen ihre kritische Identität bewahren. Karikatur: kac RUB, kehr dich nicht ab! the same decaying organic matter as everything else.“ :Eugen Libkin Free your inner child! :BSZ INTERNATIONAL: Cambridge University is researching the importance of play and playful learning for children. But do we ever outgrow the need for fun-filled activities? have to speak to play and neit- been a kind of Play-Renaissance: There are her do animals. Play is older more colouring books for adults or game than culture, as the cultural nights than ever, more and more toys are pelling. So let’s theorist Johan Huizinga targeted towards adults (and not only the keep that “child- described in his work naughty ones!), there’s murder mystery ga- playing is vital and healthy for kids. There’s like mindset”! The “Homo Ludens” (Playing mes, escape rooms or interactive Improv. just not a lot of scientific evidence – yet. head of research for Man) from 1938: Play Not to mention video games, Life Action Cambridge’s Centre for Research on Play the Lego Founda- is free, separate from Role Playing (LARP) or mobile games … in Education, Development and Learning tion did say that ordinary life and Granted, most of those have rules and/or a (Pedal)– partially funded by the Lego Foun- they hoped for clear objective. Free playing and being play- dation – seeks to rectify that: “The aim of “an academic ful for its own sake is mostly what children the Pedal centre is to conduct rigorous re- who is playful, do. Adults seem to need structure – can we search into the importance of play and how extremely curious, only let ourselves go within the confines of playful learning can be used to improve open-minded, the rules? students’ outcomes”, says Professor Vign- imaginative oles, a member of Cambridge University’s and faculty of education. Although the chair – heading Pedal – the professor for play, development and learning – will probably of new ways of time – sound familiar? Maybe “drunk you” focus their research on minors, there’s a lot doing research and work to be said for everyone making play an inte- across different discip- gral part of their life. lines” to score the coveted job Have fun while learning, After all, the arguments children need to be able in favour of life-long to goof around, don’t be learning are com- so serious – there are lots of arguments claiming that Kids supposedly learn valuable li- to just horse around and do something someone just because they want to experience it. who can think Because it seemed like a good idea at the another way to success other than being as vity, forward thinking, teamwork, focus – in mature, logical, and analytical as possible. world. So why not keep learning and improving on all of that even as a grown-up? knows something that “sober you” is way h a s of Professor Play. Seems like there’s now fe-skills via playing: Problem solving, creatishort: know-how that’s coveted in the adult I vote that everyone should be free creative Homo Ludens Play is a universal constant – children don’t of the player is too mature for … its own The urge to play is something that is reality and inherent to all creatures. It’s something na- meaning. tural and while it is important to research it The experience and find out as much about it as we can, we what’s essential. Playing is a liberating force and it’s no wonder that in the recent past there’s shouldn’t forget to just do it: Be playful, let loose and free your inner child! :Stefanie Lux 25. JANUAR 2017 :bsz 1112 ZEIT:PUNKT U N D:SONST SO Nein heißt Nein – oder? So ganz sicher sind sich die wenigsten Nicht-JuristInnen, wenn es darum geht, ob die unerwünschten Annäherungsversuche des Gegenübers jetzt schon als (strafbare) sexuelle Belästi- 7 NACH:GELESEN Einfache Schönheit Unter dem Sternenhimmel des Zeiss Planetariums führen die Studierenden der Klavierklasse von Prof. Till Engel und Kai Schumacher von der Folkwang Universi- zu dem Thema. Beim offenen Plenum des Frauen*Lesbenreferates heißt es dies- absurderen Aufträge und verrückten tät in die Anfänge der Neuen Musik der mal all genders welcome – jedeR ist herzlich willkommen und darf mitdiskutieren. KundInnen sowie die verblüffende Exper- Fünfziger ein. Die StudentInnen spielen • Mittwoch, 1. Februar, 16:30 Uhr. Studentische Frauenbibliothek Liselle. GA 02/60, tise der SpezialistInnen. Neben den hu- Werke von unter anderem Johann Sebastian Bach, Franz Liszt, Erik Satie, Terry Riley, „Ich habe das Internet gelöscht!“ Das Buch erzählt vom Alltag des gung gelten oder nicht. Stefanie erhofft sich vom Vortrag Einfüh- IT-Dienstleisters Philipp Spielbusch und rung in das Sexualstrafrecht von Neele Lautner etwas mehr Klarheit seines Kollegen Wulf. Es geht um die RUB. Eintritt frei. morvollen Anekdoten gibt es Info-Kästen, welche den LeserInnen Informationen im Philip Glass und Henryk Gorecki. Von repe- sequenzen und kommentierende Filmab- RednerInnen werden jeweils in Zehn-Mi- Umgang mit PC und Internet und „Golde- titiven Strukturen à la Bach bis hin zu den schnitte mit einer Prise Sarkasmus und nuten-Vorträgen verschiedene Aspekte ne Regeln“ für den Umgang mit KundIn- Loops der frühen Clubsounds wird sich der voila, entstanden ist ein Film über die ansprechen, beispielsweise hält Simone nen im Dienstleistungsbereich vermitteln. Geschichte der Neuen Musik gewidmet. „wahren Typen in der Popmusik“: Iggy Pop Rafael von „Netz gegen Nazis“ einen Vor- Im Hintergrund der einzelnen Anekdoten • Donnerstag, 26. Januar, 20 Uhr. Planetari- und The Stooges sind Schwerpunkt dieser trag über „Rassistische Instrumentalisie- müllt die Firma zu, die Teeküche kann um, Bochum. Eintritt 10 Euro, erm. 8 Euro. Dokumentation unter dem Titel „Gimme rung von LSBTIQ* durch die AfD“. nicht mehr betreten werden und das Danger“ Jim Jarmusch. Der Film wird im Rahmen • Samstag, 28. Januar, 12 Uhr. Bahnhof Finanzamt sitzt im Rücken. Außerdem Einhorn, Glitzer, yeah yeah! Regenbogencocktail für zwei Euro und die ersten 100 GästInnen erhalten Freigetränke? Gemeinsam laden die Fachschaftsräte der Kölner Kinogesellschaft gezeigt. der PhilosophInnen und der ErziehungswissenschaftlerInnen zu einer Einhornparty mit Süßkram, Gimmicks und Musik aus der Matrix … alles in allem Gründe, die für des von neunten Independentfilmregisseur Dokumentarfilmfestivals „Stranger Than Things“ in Kooperation mit • Freitag, 27. Januar, 21:30 Uhr. endstation. kino, Bochum. Eintritt 8,50 Euro, erm. 7,50 Euro. Langendreer, Bochum. Eintritt frei. Immer dieser Rundfunkbeitrag Kaum Zuhause ausgezogen, flattern schon die ersten Zahlungsanfragen vom allseits beliebten Rundfunkbeitrag in das neue Heim. Doch was nun? Wer zahlt in einer WG? Einer? Alle? Und was ist mit den Men- ist da noch Verschwörungstheoretiker Jonas, der den ganzen Tag in der Firma abhängt und den Bundestrojaner sucht. Das am 20. Januar im Rowohlt-Verlag erschienene Buch von Philipp Spielbusch ist in Kooperation mit dem AutorInnen-Duo Oliver Uschmann und Sylvia Witt entstanden. Das Buch ist im Stil der eine bunte Party an einem Freitagabend Gegen strukturelle Diskriminierung schen, die Bafög beziehen? Und die Leute bekannten sprechen. Nicht erst seit 2015 ist Deutschland ein im Studiwohnheim? Fragen über Fragen, geschrieben, weshalb es besonders für • Freitag, 27. Januar, 21 Uhr. KulturCafé, Einwanderungsland, dennoch ist struktu- die Ursula Bömelburg von der Verbraucher- Fans dieser Reihe zu empfehlen ist. Al- RUB. Eintritt frei. relle Diskriminierung salonfähig gewor- zentrale Bochum beantworten wird. lerdings lohnt es sich wohl auch für Leu- Iggy und der Garagenrock Man nehme Archivaufnahmen, Interview- für alle?!“ thematisiert vor allem die Seite • Dienstag, 31. Januar, 12:30 Uhr. Tagungs- te, für die das Internet noch immer „das den. Die Fachtagung „Eine Community derer, die diskriminiert werden. Mehrere raum 2, Mensa, RUB. Eintritt frei. „Hartmut-und-Ich“-Romane große Neuland“ ist. :fah IMPRESSUM :bsz – Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung Herausgeber: AStA der Ruhr-Universität Bochum – der Vorstand: Nur Demir, David Semenowicz u. a. Redaktion dieser Ausgabe: Benjamin Trilling (bent), Marcus Boxler (box), Dennis Rosinski (dero), Frederik Herdering (fah), Katharina Cygan (kac), Kendra Smielowski (ken), Andrea Lorenz (lor), Stefanie Lux (lux), Tobias Möller (tom), Sarah Tsah (sat) V. i. S. d. P.: Benjamin Trilling (Anschrift s. u.) Anschrift: :bsz c/o AStA der Ruhr-Universität Bochum SH Raum 081 Universitätsstr. 150 44780 Bochum Fon: 0234 32-26900 E-Mail: [email protected] Im Netz: www.bszonline.de, facebook.com/bszbochum Auflage: 3.000 Druck: Druckwerk, Dortmund Bildnachweise: S.6: malender Hund: lux, S.7: Buchicon: flaticon, S.8: Protestfaust: Nathan Keime/CC BY-SA 2.0, Karte: kac Die Artikel spiegeln nicht unbedingt die Meinung der gesamten Redaktion wider, sondern sind in erster Linie Werke ihrer VerfasserInnen. 8 SCHWER:PUNKT :bsz 1112 25. JANUAR 2017 AfD an Unis: Kulturkampf von rechts? Alternativlose Polarisierung RECHTSPOPULISMUS: An unzähligen Unis wurden AfD-nahe Campus-Ableger gegründet. In Magdeburg zog das zuletzt Tumulte nach sich. Doch wie sieht es an anderen Unis aus? Klugheit der Studis in der Politik Das sagen Politikwissenschaftler zur AfD an Unis. Lautstarker Protest, Beschimpfungen und München, Düsseldorf und Göttingen kennt. An den Ruhrgebiets-Unis konnten die tätliche Auseinandersetzungen – eine Dort gerieten die AfD-Ableger in Konflikt RechtspopulistInnen bisher nicht wirklich Veranstaltung der AfD-nahen „Campus- mit AntifaschistInnen. Auch an weiteren Fuß fassen. Allerdings ist seit März 2016 In Düsseldorf und in Münster lassen Alternative“ zum Thema „Geschlechterfor- deutschen Unis sind mittlerweile AfD-Grup- die AfD-Hochschulgruppe mit einem Sitz sich Hochschullisten finden, die sich schung“ zog an der Uni Magdeburg am 12. pen vertreten. Oft ist unklar, welche Verbin- im Studierendenparlament der Fernuni Ha- der AfD zuordnen. Von den Ruhrunis dungen zu rechtsextremen gen vertreten. Auch an der Uni Münster gibt weist nur die Fernuni Hagen eine solche sich. Ein Bild, das man Burschenschaften, Neona- es eine AfD-Gruppe. Am 10. Februar will Liste auf. Woran liegt das? auch an den zis oder der Identitären Be- AfD-Parteichefin Frauke Petry im Rathaus Die Zahl der Gründungen rechtspo- von Münster reden. Dagegen formieren pulistischer Gruppierungen hält sich zu- Januar zum Teil heftigen Pro- Unis test nach in wegung bestehen. rück. Politikwissenschaftler Dr. Werner Patzelt, der seit 1991 eine Professur für Vergleichende Politikwissenschaft an der TU Dresden innehat, hält vor allem den Umgang der Gesellschaft mit AfD-SympathisantInnen für eine Ursache: „Wer sich bei der AfD engagiert, wird gesellschaftlich ausgegrenzt. An Universitäten gilt das erst recht, weil deren studentische Gremien, teils auch die sonstigen Hochschulgremien, sehr stark von Grünen und Linken geprägt Bambule statt Toleranz: Protest gegen Politik von RechtspopulistInnen. Ist Protest gegen AfD legitim? PRO: Der Protest von Studierenden in Magdeburg wurde als undemokratisch bezeichnet. Aber gegen Trump, AfD und Co. helfen keine bloßen Bitten. werden.“ Dem von diesen ausgehenden Etikettierungs- und Verhinderungsdruck setze sich aber niemand gerne aus. „Also hält sich selbst der mit AfD-Nähe CONTRA: Die Rede von André Poggenburg wurde in Magdeburg mit Böllern beendet. Fazit: Kinder, bitte nicht nachmachen! sich schon jetzt breite Proteste – auch un- Alternative (JA) noch die Bestrebungen von Der Bochumer Dozent für politische Studis haben die Rede RUB-Studierenden, eine AfD-nahe Hoch- Systeme in Deutschland, Dr. Rainer Bo- während des AfD-Landeschefs schulgruppe aufzubauen. Das bestätigte vermann, sieht auch im Bildungsgrad der Amtseinführung des von Sachsen-Anhalt zumindest auf Anfrage der :bsz Sebastian der Studierenden einen Grund. Aufgrund US-Präsidenten mit lauten Protesten be- Marquardt. Der Geschäftsführer der AfD- dessen sei das Gründungs- und Engage- Donald Trump. Der hatte endet. Er sollte sich zum Fraktion Bochum war Gründungsmitglied mentpotential von AfD- Listen an Unis grundsätzlich nicht sehr hoch. Das Ruhr- Hunderttausende monstrierten neuen de- ter studentischen AktivistInnen. Bald auch AfD an RUB? nach außen zurück, der innerlich der AfD vielfach zustimmt.“ Wahlfolgen In Bochum gibt es zurzeit weder eine Junge tags zuvor seine Antrittsrede gehalten. Und Thema äußern. der Liste der Naturwissenschaftler und In- es bleibt nicht bei Worten: Demokratie-Ab- Hätte er vielleicht auch trotz des Pfeifkon- genieure (NAWI) und hat sich erst nach sei- gebiet „war – bislang – kein Nährboden bau, Abschiebungen, Verschärfung des Ab- zerts, wenn nicht Anwesende das Podium nem hochschulpolitischen Engagement lo- für rechtsextremistische bzw. rechtspo- treibungsrechts, Kampf gegen die Gewerk- gestürmt und Böller nicht ihren Weg zum kalpolitisch der AfD zugewandt. Die NAWI pulistische schaften und weiterer rechtspopulistischer AfD-Mann gefunden hätten. distanziert sich ausdrücklich von „auslän- sieht er für die kommenden Wahlen (14. Geschlechterforschung Wir leben in einem Land der Meinungs- Kram sind zu befürchten. Strömungen“. Allerdings derfeindlichen Bewegungen wie NPD, AfD Mai: Landtagswahl NRW, vorläufig 24. und PEGIDA“. September: Bundestagswahl) ein „grö- Die gleiche Rotze, für die auch die AfD in freiheit, in dem Protest nicht heißt, mit Deutschland steht: Massive neoliberale wie Böllern gewaltsam die Meinung anderer Marquardt selbst würde sich von einer ßeres Potential“, da Wahlanalysen zei- autoritäre Angriffe auf MigrantInnen, Frauen, zu unterbinden. Gerade Unis sind Stätten AfD an der RUB eine pragmatische Politik gen, dass Nicht- bzw. Protestwählende lohnabhängige und prekarisierte Jugendli- der aktiven verbalen Diskussion. Diesen wünschen: „Eine Gruppe in Bochum hätte zur AfD abwandern würden. Aufgrund che, Menschen mit dunkler Hautfarbe oder Austausch zu unterbinden unterminiert nicht eine solche Ausrichtung wie in Düs- Letzterer ist sich auch Patzelt nicht si- Angehörige der LGBTQI-Gemeinde. Kurz: Es diese Rolle. Schlimmer noch: Poggenburg seldorf“, so der AfD-Politiker über die Aktio- cher, ob entsprechende Wahlerfolge der geht nicht um Meinungsaustausch, sondern kann sich als Opfer inszenieren, das von nen der sogenannten „Campus Alternative“, RechtspopulistInnen Auswirkungen auf um politische Interessen- und Machtver- den Linken angegriffen wurde. Dies können die seit November 2016 im StuPa der Uni die Hochschulpolitik hätten. Beruhten schiebungen, die konkrete, gesellschaftliche wir nicht zulassen. Darum: Erhebt die Stim- Düsseldorf vertreten ist. „Wir sind hier in sie jedoch auf „Umschichtung kulturel- Folgen nach sich ziehen. Und diese werden men, wie Billy Talent in „Viking Death March“ Bochum keine Höcke-Fans.“ In Düsseldorf ler Hegemonialverhältnisse“, werde sich wir im Alltag zu spüren bekommen! Protest fordern. Sie sind unsere Waffen gegen wurde etwa die Heinrich-Heine-Statue auf der politische Trend auch an Hochschu- erschien selten legitimer! Wer dagegen mit RechtspopulistInnen. Nicht Knallkörper, die dem Campus mit einer Burka verhüllt und len verändern. „Allerdings mit einiger bloßen Bitten und Worten angehen will, die/ schnell verpuffen. auf Facebook regelmäßig gegen Antirassis- Zeitverzögerung zur gesellschaftlichen mus oder Gender Studies gehetzt. Dynamik.“ der soll das gerne tun – aber sich hinterher bitte nicht beschweren. :Benjamin Trilling :Andrea Lorenz :Benjamin Trilling :Andrea Lorenz
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