Lausanne, den 23. Januar 2017 MITTEILUNG Hochmoderne DNA-Sequenziertechnologien zur Bestimmung der Ursachen von akuten fiebrigen Erkrankungen in Afrika und zur besseren Bewältigung von Epidemien Die Bill & Melinda Gates Foundation gewährt Schweizer Forschern Finanzmittel in Höhe von 2,5 Millionen Dollar, um die Überwachung von akuten fiebrigen Erkrankungen in Afrika (SAfia) durch den Einsatz von Hochdurchsatz-Sequenziertechnologien zu stärken, die die genaue Identifizierung der verantwortlichen Krankheitserreger ermöglichen. Dieses Forschungsprojekt, das gemeinsam von der Policlinique médicale universitaire de Lausanne (PMU), dem Zentrum für neuauftretende Virusinfektionen der medizinischen Fakultät der Universität Genf (UNIGE) und des Universitätsspitals Genf (HUG), dem Waadtländischen Universitätsspital (CHUV) und dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) durchgeführt wird, ermöglicht den Gesundheitsakteuren eine schnellere und effizientere Reaktion auf Krankheitsausbrüche. Auf Suaheli bedeutet das Wort «Afia» «Gesundheit», die Abkürzung SAfia für «Acute Febrile Illness in Africa» ist somit also besonders treffend. Fieber zählt zu den typischen Symptomen der Patienten, die die Kliniken in Afrika aufsuchen. Es ist eine diagnostische Herausforderung und ein wesentlicher Grund zur Sorge für die Gesundheitsbehörden, im Besonderen vor dem Hintergrund neuauftretender Infektionskrankheiten. Ziel des Projekts SAfia ist es, durch den Einsatz der neuesten, weltweit entwickelten Hochdurchsatz-DNASequenziertechnologien die Infektionsursachen – im Besonderen jene von Virusinfektionen – für fiebrige Erkrankungen bei den in den primären Gesundheitsversorgungszentren Tansanias behandelten Erwachsenen und Kindern zu untersuchen. Diese Patienten sind eine Schlüsselgruppe bei der Überwachung von Infektionskrankheiten, da sie die Erkennung von häufigen oder ignorierten Infektionen ermöglichen, nicht nur die der schlimmsten Krankheiten, welche in der Regel in den Referenzspitälern behandelt werden. Das Forschungsprojekt trägt somit zur Identifizierung von Viren, Bakterien und Parasiten bei, die in diesen Gemeinschaften verbreitet sind, es liefert entscheidende epidemiologische Informationen zur Verbesserung der Behandlung, der Gesundheitsplanung und der Vorbereitung auf Epidemien. Die jüngsten verheerenden Ebola-, Chikungunya- und Zika-Epidemien haben gezeigt, dass die Überwachung von Infektionskrankheiten hochempfindliche Instrumente für die Früherkennung umfassen muss, die in der Lage sind, unbekannte Virenarten, unerwartete genetische Varianten oder neuauftretende Erreger mit epidemischem Potenzial zu identifizieren. Das Projekt SAfia wird die Stichhaltigkeit dieser neuen genetischen Technologien im Kontext der primären Gesundheitsversorgung untersuchen und ihren potenziellen zukünftigen Platz bestimmen. Des Weiteren unterscheidet sich das Projekt durch seine medizinische Verankerung von zahlreichen anderen Technologieprojekten. Für einen grossen Teil der in Afrika auftretenden Fiebererkrankungen ist die Ursache unbekannt. Indem die dank dieser tiefgreifenden Analysen identifizierten Erreger mit den für jeden Patienten verfügbaren klinischen Informationen in Beziehung gesetzt werden, können die Ärzte des Projekts SAfia die Chancen für die Klärung der Erscheinungsbilder und die Folgen der Krankheiten, die das Fieber verursachen, erhöhen. Dieses von der Bill & Melinda Gates Foundation mit 2,5 Millionen Dollar über zweieinhalb Jahre finanzierte Projekt unterstützt die ergänzenden klinischen und genetischen Forschungsaktivitäten in der PMU, im CHUV und im Genfer Zentrum für neuauftretende Virusinfektionen. Die Leitung übernimmt Dr. Valérie D'Acremont, die an der PMU Lausanne und im Swiss TPH in Basel tätig ist, in Zusammenarbeit mit Prof. Laurent Kaiser von der medizinischen Fakultät der UNIGE und den HUG Genf. Kontaktpersonen: Prof. Valérie D’Acremont, leitende Ärztin der Policlinique médicale universitaire Tel. 079 556 25 51. Mail: [email protected] Prof. Laurent Kaiser, Koordinator des Zentrums für neuauftretende Virusinfektionen, medizinische Fakultät UNIGE und HUG, Tel. 079 553 34 20. Mail: [email protected]
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