Was den Patienten gut tut Jutta Hübner ist neue Professorin

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM170123_Huebner.pdf
Was den Patienten gut tut
Jutta Hübner ist neue Professorin für Integrative Onkologie am
Universitätsklinikum
Über die Hälfte der Krebspatienten versucht neben der vom Arzt verordneten Strahlen- oder
Chemotherapie auch pflanzliche Stoffe, Nahrungsergänzung oder Naturheilmittel, die in bunten
Zeitschriften angepriesen oder in Online-Erfahrungsberichten positiv bewertet werden. Bei den
Brustkrebspatientinnen liegt dieser Anteil noch weit höher. "Für die Wirksamkeit der ergänzenden
Mittel oder Methoden gibt es nur minimale Nachweise, und oft erfährt der behandelnde Arzt nichts
von dieser Selbstbehandlung", nennt Prof. Dr. Jutta Hübner gleich zwei zentrale Probleme dabei.
Die Internistin hat seit diesem Jahr die Professur für Integrative Onkologie am Universitätsklinikum
Jena inne, die die Deutsche Krebshilfe als Stiftungsprofessur an der Klinik für Innere Medizin II
eingerichtet hat und für fünf Jahre fördert und die direkt an das Universitätstumorzentrum
angebunden ist.
Vor allem in der Onkologie, aber auch bei anderen chronischen vielschichtigen Krankheitsbildern
ist der Bedarf an ergänzenden oder alternativen Behandlungsmöglichkeiten sehr groß - vor allem,
wenn man körperliche Aktivität, Psychoonkologie oder Selbsthilfegruppenarbeit mit dazu zählt.
"Und die komplementäre Medizin hat durchaus das Potenzial, den Patienten zu helfen", so Hübner.
Als Beispiele zählt sie Ingwer gegen die Übelkeit bei Chemotherapie auf oder Yoga und leichten
Sport zur Abmilderung des Erschöpfungszustandes Fatigue. Neben qualitativ hochwertigen
Studien fehlt es vor allem an fundierten Informationen über komplementäre
Behandlungsmöglichkeiten, sowohl bei den Patienten, als auch bei den Ärzten.
Möglichkeiten und Risiken komplementärer Medizin
Hier will Prof. Hübner, die zuvor eine Informationsdatenbank der Deutschen Krebsgesellschaft und
der Deutschen Krebshilfe aufgebaut hat, mit einem niederschwelligen Angebot ansetzen. In
regelmäßigen Vorträgen für Krebspatienten, Angehörige und Interessenten wird sie am Uniklinikum
Jena über die Möglichkeiten und Risiken komplementärer Medizin informieren. In der
Patientenversorgung führt sie die Arbeit der Ambulanz für Naturheilkunde und Integrative
Onkologie an der Klinik für Innere Medizin II fort und plant, einen Konsildienst für stationäre
Patienten des Klinikums zu etablieren.
Neben der Versorgungsforschung zum Informationsbedarf von Patienten zur komplementären und
alternativen Medizin und zur Arzt-Patienten-Kommunikation, die gerade in der Onkologie auch
zentrale medizinethische und -ökomische Aspekte berührt, liegt der wissenschaftliche Schwerpunkt
von Jutta Hübner in der evidenzbasierten Untersuchung komplementärer Medizin. "Gute
Studienkonzepte in der Komplementärmedizin sind sehr aufwendig, dazu sind Netzwerke
notwendig und eine Forschungskultur, zu deren Etablierung ich beitragen möchte", so Jutta
Hübner.
Was den Patienten gut tut
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Zukunftsperspektive der integrativen Onkologie
Nach dem Medizinstudium in Düsseldorf absolvierte Jutta Hübner die Facharztausbildung in
Innerer Medizin in Remscheid. Sie spezialisierte sich für die Hämatologie und internistische
Onkologie und erwarb Zusatzqualifikationen in der Chirotherapie, Palliativmedizin, Naturheilkunde
und Psychoonkologie. Nach klinischen Leitungspositionen in Bad Soden-Salmünster, Kassel und
am Universitätsklinikum Frankfurt/Main arbeitete sie bei der Deutschen Krebsgesellschaft und
habilitierte sich an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Stand und der Zukunftsperspektive
der integrativen Onkologie.
"Die integrative Onkologie steht auf dem Boden der wissenschaftlichen, evidenzbasierten Medizin
und stellt den Patienten mit seiner Perspektive und seinen Lebenszielen in den Vordergrund",
betont Hübner. Mit diesem Fokus vermittelt die Professorin ihr Fach auch den Medizinstudierenden
und jungen Assistenzärzten in ihrer Ambulanz.
Terminhinweis:
Auftakt der Patientenvortragsreihe
25. Januar, 15.00 Uhr: "Komplementäre Medizin und Naturheilkunde"
Seminarraum 9, Haus E, Universitätsklinikum Jena, Am Klinikum 1
Kontakt:
Prof. Dr. Jutta Hübner
Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
07740 Jena
Tel.: 03641 / 93242556
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 23.01.2017 12:20 Uhr
Jutta Hübner ist neue Professorin für Integrative Onkologie amUniversitätsklinikum
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