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Ein Ort der Ambivalenz
Studierende der Hochschule Osnabrück planen
öffentlichen Garten für Erich Maria Remarque
25.01.2017 - 11:36 - Kategorie: Hochschulen und Forschung - (lifepr)
https://ptext.de/n/1176651
Seite 1
„Der bekannteste Osnabrücker verdient endlich eine Würdigung“,
sagt Prof. Dr. Jürgen Milchert von der Fakultät Agrarwissenschaften
und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück. Deshalb
gab er seinen Studierenden des dritten Semesters die Aufgabe,
einen Garten für den Schriftsteller Erich Maria Remarque zu
entwerfen. Herausgekommen sind acht unterschiedliche Modelle,
die die Studierenden nun in der Galeriescheune von VolkerJohannes Trieb der Öffentlichkeit präsentierten.
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Pressekontakt
Julia Gravenstein
Tel: +49 (541) 969-2065
Prof. Dr. Jürgen Milchert
Tel: +49 (541) 969-5154
Remarque ist vor allem durch seine Anti-Kriegsromane weltweit
berühmt geworden. Sein bekanntestes Werk „Im Westen nichts
Neues“ wurde 1930 in Hollywood verfilmt. In Deutschland wurde er
von den Nationalsozialisten verfolgt, konnte jedoch nicht gefunden
werden, da er sich in den USA und der Schweiz aufhielt. Am 25.
September 2020 jährt sich der Todestag des Autors zum 50. Mal.
Der ideale Zeitpunkt, um laut Milchert einen öffentlichen Garten für
den Autor zu gestalten. Denn Gärten gäbe es bisher in Osnabrück
noch viel zu wenige. Als Standort haben sie sich den Parkplatz an
der Dominikanerkirche neben der Kunsthalle ausgesucht, etwa 200
Meter entfernt vom Remarque-Zentrum.
Ein ganzes Semester lang haben die 21 Studierenden an den
Gartenentwürfen gearbeitet. Dafür haben sie sich zunächst intensiv
mit der Persönlichkeit und dem Leben von Remarque
auseinandergesetzt. „Er war ein relativ trauriger Mensch und litt an
Depressionen“, sagt Christoph Wischmeyer, Student der
Landschaftsarchitektur. Demgegenüber ist bekannt, dass Remarque
viele Bekanntschaften mit berühmten und begehrten Frauen pflegte.
Diese beiden Persönlichkeitsseiten spiegeln sich auch in den
Entwürfen der Studierenden wider. Die meisten Gärten sind sehr
schlicht gehalten, mit gerade Linien, wenig bis gar keinen blühenden
Pflanzen, dafür mit Rückzugsmöglichkeiten für die Besucher zum
Ruhe finden. „Der Garten soll ein Ort des Nachdenkens sein“,
erklärt Louisa Dieckmeyer.
Gleichzeitig sind spielerische Elemente, wie ein Labyrinth,
bemalbare Mauern oder Wasserbecken mit Trittsteinen eingebaut.
Auch ein Magnolienbaum, den Remarque so gerne mochte, findet
sich in einem der Entwürfe.
Eine Gruppe hat die Idee eines Spielgartens für große und kleine
Besucher aufgegriffen. Durch einen Irrgarten aus Bambus schlängelt
sich ein Maschendrahtzaun und begrenzt die Wege als Symbol für
Quelle: http://www.lifepr.de/pressemitteilung/hoch
schule-osnabrueck/Ein-Ort-derAmbivalenz/boxid/635362
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Remarques Gefangenschaft und schwere Zeit im Krieg. Am Ende
des Labyrinths wird er jedoch zum erfahrbaren Element, das den
Weg nach draußen weist und für die Hoffnung und die schönen
Momente in Remarques Leben stehen soll. „Die Hürde beginnt zu
kippen und der Besucher begreift, wie er mit den Spuren der
Gefangenschaft umgehen kann. Es ist ein Raum für Kreativität. Der
Zaun wird zum Spielobjekt, der plötzlich ganzheitlich begangen
werden kann“, erklärt Sina Zenke die Idee.
Bisher sind die Modelle nur fiktive Ideen. Prof. Milchert und Prof. Dr.
Tilman Westphalen von der Erich Maria Remarque-Gesellschaft
können sich jedoch gut vorstellen, die Entwürfe als Impulse an die
Stadt Osnabrück weiterzugeben. „Die Projektskizzen der
Studierenden sind auf einem sehr hohen Niveau, es wäre schade,
daraus nichts zu machen“, so Westphalen.
Noch bleiben knapp drei Jahre, um die Idee eines öffentlichen
Gartens für Remarque zu seinem 50. Todestag zu realisieren. Da es
bislang noch keinen öffentlichen Platz in Osnabrück zu Ehren des
Autors gibt, hofft Milchert auf offene Ohren und die Zusammenarbeit
mit der Stadt.
Quelle: http://www.lifepr.de/pressemitteilung/hoch
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