Neue Gemeindeordnung Ja, die Gemeindeordnung muss revidiert werden, aber bitte nicht so! Die Kompetenzen für den Gemeinderat werden mit dieser Vorlage stark erhöht. Damit der Einwohnerrat dieser zustimmt, werden die beschlussfähigen Summen des Einwohnerrates auf CHF 5 Mio. erhöht. Die Ersparnis, die durch den Wegfall zweier Gemeinderatslöhne (CHF 70‘000) entsteht, wird durch die Schaffung von mindestens vier, später zu beschliessende, neue Stellen (ca. CHF 516‘000 pro Jahr), mehr als eliminiert. Es kam in den letzten Jahren mehr als einmal vor, dass Vorlagen solange zurechtgestutzt wurden, bis sie einzig vom Einwohnerrat bewilligt werden konnten und so das Volk nicht befragt werden musste. Mit CHF 5 Mio Kompetenz wird es für den Einwohnerrat noch einfacher das Volk zu umgehen. Meist werden bekanntlich zusätzlich auch die Folgekosten ausgeblendet. Der neue Gemeindeammann kann sein Pensum selber zwischen 60 bis 80% festlegen. Was wird er wohl wählen? Die Arbeitszeit eines Gemeindeammanns ist kaum überprüfbar. Die wirklichen Kosten, die durch den neu einzusetzenden Geschäftsführer entstehen, sind ebenfalls nicht bekannt, da sie nie kommuniziert wurden. Was am meisten stört: Die Finanzkommission soll mit der Geschäftsprüfungskommission zusammengelegt werden. Damit ist die Finanzkommission praktisch nicht mehr existent und der Gemeinderat hat damit seine unliebsten Kontrolleure elegant ausgeschaltet. Die Fiko ist wohl die wichtigste Kommission innerhalb der Gemeinde und hat in den letzten 10 Jahren zwei Mal das Budget zurückgewiesen, beide Male mit dem Erfolg jeweils rund eine Million Franken einzusparen. Und dies ohne Leistungseinbussen für den Bürger. Amtliche Publikationen werden nicht mehr automatisch in der Presse veröffentlicht. Der Bürger muss dann selber via Internet überprüfen, ob es für ihn relevante Neuigkeiten gibt. Wird die neue Gemeindeordnung angenommen, so steigen die Ausgaben um mindestens eine Million, dies jährlich. Neben den anstehenden, sehr grossen Investitionen, wird der Steuersatz innert 10 Jahren auf über 130% ansteigen. Und dies trotz Finanzausgleich! Ich bitte daher um ein Nein für die vorliegende Revision der Gemeindeordnung. U. Stäger
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