GESUND 21. Jänner 2017 UNSERE GESUNDHEIT HAT VIELE FRAGEN IM BRENNPUNKT Dr. med. Wolfgang Exel Was tun, sprach Zeus, die Götter sind besoffen. In der griechischen Mythologie geben sich die Gottheiten ja recht menschlich. Basis dieser scherzhaften Umschreibung für Ratlosigkeit ist Schillers Gedicht „Die Teilung der Erde“. Menschlich, nach Antworten suchend, jedoch nüchtern ist unsere neue Kolumnistin „Gesundheit“. Die Göttin der Gesundheit heißt im Original Hygieia und wird künftig im Auftrag der „Krone“ (und damit der Patienten), aber auch von Institutionen wie Ärzte- und Apothekerkammer, Gesundheitsministerium, Krankenkassen usw. Fragen stellen. Kritische Fragen an jene, die in unserem Gesundheitssystem zwar das Sagen haben, aber ein bisschen nachlässig mit der Lösung von Problemen umgehen. Die „Gesundheit“ hofft natürlich auf brauchbare Antworten. Zum Beispiel eine Reform betreffend, die durchaus vernünftige Ansätze hat. Leider jedoch sitzen die Partner zwar symbolisch in ein und demselben Boot, rudern aber häufig in verschiedene Richtungen. Lesen Sie bitte nebenstehend Näheres. 2 Kronen Zeitung Von Karin Podolak Foto: donnerwetterblitz & MedMedia (1) KRONE GESUND gestalten Dr. med. Wolfgang Exel, Karin Podolak, Eva Rohrer, Karin Rohrer-Schausberger, Dr. Eva Greil-Schähs, Mag. Monika Kotasek-Rissel, Claudia Lang. E-Mail-Adresse: [email protected] Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Michael Kunze. Layout: Gisela Bilcsik, Jasmin Böhm. Anzeigen: Karin Ulrich, Sandra Robl, BA, Tel: 05 1727-23821. Diese sollen in den kommenden Wochen hinlänglich beantwortet werden – und zwar unter der Patronanz der Göttin der Gesundheit Wenn junge Mediziner den Eid des Hippokrates leisten, der das Grundprinzip der ärztlichen Ethik formuliert, werden auch die griechischen Göttinnen der Gesundheit angerufen. Sie vertreten die Heilkunde, die Pharmazie, die Genesung und – dem damaligen Weltbild entsprechend – auch die Zauberei. Kein willkürlicher Zusammenhang, auch in unserer aufgeklärten Zeit. So haftet dem Moment der Heilung durchaus ein gewisser Zauber an, wenn auch nur im übertragenen Sinn. Denken Sie nur an das befreiende Gefühl, wenn man nach einer überstandenen Operation endlich wieder nach Hause darf, nach einer Grippe wieder aus dem Haus kann oder eine Schmerztherapie Linderung ? Fotos: AP/Ronald Zak (1), Fotolia Wie schafft man es, endgültig mit dem Rauchen aufzuhören Neue Kolumnistin heißt „Gesundheit“ •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• GESUND ? Können wir uns das Gesundheitssystem noch leisten verschafft. Doch die Gesundheit ist ein komplexes Thema. Individuell und persönlich, dem jeweiligen Gesellschaftssystem unterworfen, abhängig vom Zugang zu Arzneimitteln, Therapien und allgemeinem Bewusstsein. Auch Forschung, Lehre und Patientenaufklärung spielen eine Rolle. In diesem Zusammenhang kommen viele Fragen auf. Selten gibt es darauf nur eine zutreffende Antwort. Daher bedarf es des Zusammenspiels vieler Akteure, um die Gesundheit ideal zu unterstützen. Für jeden einzelnen Patienten genauso wie für das gesamte Gesundheitssystem. Eine der brennendsten Fragen derzeit ist wohl, ob wir uns dieses Gesundheitssystem weiterhin leisten können. Welche Gefahren gehen vom Handy aus Stichwort Finanzausgleich. Dem zugrunde liegt eine Vereinbarung von Bund und Ländern, dass die Gesundheitsausgaben anstatt jährlich um 3,6 Prozent bis 2021 „nur“ mehr um 3,2 ? Prozent steigen dürfen. Die Wiener Ärztekammer bezeichnet dies als „unsoziales Kaputtsparen“, weil zu befürchten ist, dass Leistungen gekürzt werden. Der Rechnungshof listet einige Was kann man gegen die langen Wartezeiten auf wichtige Untersuchungen tun ? Einsparungsmaßnahmen auf, etwa Spitalszusammenlegungen, für deren Umsetzung aber noch die Entscheidungen fehlen. Seitens der Wiener Gebietskrankenkasse wird registriert, dass die Patienten zunehmend mit den langen Wartezeiten in Spitälern und auf Behandlungstermine unzufrieden sind. Dazu fordert die Obfrau der WGKK Ingrid Reischl eine bessere Zusammenarbeit unterschiedlicher Sektoren und mehr Vernetzung. Bundeskanzler Christian Kern schlug vor kurzem vor, die Rücklagen der Krankenkassen, etwa 3 Milliarden Euro, aufzulösen. Ein Ansatz, der von den Ärzten begrüßt wird. Rund 17 Milliarden Euro geben Österreichs Krankenkassen übrigens im Jahr für Leistungen aus. Die anderen an dieser Stelle aufgeworfenen Fragen und noch viele mehr, wird „unsere Gesundheit“ in den kommenden Monaten in Krone-GESUND stellen. Wir dürfen gespannt sein, was sie so alles herausfindet und berichten schon nächste Woche über folgendes Thema: Wie kann der drohende Ärztemangel aufgehalten werden? 3
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