Die Publikation als PDF 4,2 MB - Bayerische Landesanstalt für

iMIS – Abfrageinstrument des
Marktinformationssystems
Nutzerleitfaden
LfL-Information
Impressum
Herausgeber:
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Vöttinger Straße 38, 85354 Freising-Weihenstephan
Internet: www.LfL.bayern.de
Redaktion:
Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte
Menzinger Straße 54, 80638 München
E-Mail:
[email protected]
Telefon: 089 17800-333
Titelbild:
LfL; RainerSturm_pixelio.de (Foto oben rechts)
1. Auflage:
Januar 2017
Druck:
Onlineprinters GmbH, 91413Neustadt a.d.Aisch
Schutzgebühr:
5,00 Euro
© LfL
iMIS - Abfrageinstrument des
Marktinformationssystems
Nutzerleitfaden
Dr. Magnus Kellermann
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung ..............................................................................................................6
2
Das Marktinformationssystem (MIS).................................................................7
2.1
Inhalt der MIS-Datenbank ......................................................................................8
2.2
Systematik der MIS-Datenbank .............................................................................9
3
iMIS – Funktionen und Anwendung ................................................................10
3.1
Suchfunktion ........................................................................................................10
3.1.1
Suche über Datenbank-Felder ..............................................................................11
3.1.2
Volltext-Suche und Direkteingabe MIS-ID .........................................................13
3.2
Suchergebnis ........................................................................................................13
3.2.1
Ausgabe einzelner Datenreihen ............................................................................14
3.2.2
Ausgabe und Verwalten mehrerer Datenreihen ...................................................15
3.2.3
Horizontale Ergebnisdarstellung ..........................................................................18
4
Zusammenfassung ..............................................................................................19
6
1
Einleitung
Einleitung
Der Europäische Agrarmarkt und die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union
waren in den letzten 20 Jahren von einem Prozess zunehmender Liberalisierung und Glo­
balisierung geprägt. Anstelle politisch festgesetzter Marktordnungsmaßnahmen, ergeben
sich Marktpreise nun in fast allen Bereichen des Agrarmarktes vornehmlich durch das Zu­
sammenspiel von Angebot und Nachfrage. Durch die weitgehende Vernetzung der globa­
len Agrarmärkte wird das regionale Marktgeschehen in hohem Ausmaß durch die Ent­
wicklung des Weltmarkts bestimmt.
Die besondere Herausforderung für Landwirte besteht darin, als Unternehmer in einem
Marktumfeld agieren zu müssen, das von hoher Preisvolatilität sowohl auf der Input- als
auch auf der Output-Seite geprägt ist. Um unternehmerische Entscheidungen fundiert,
zielgerichtet und zügig treffen zu können, ist es deshalb für Erzeuger und auch für die
vorgelagerte Beratung, unverzichtbar, über geeignete Werkzeuge zu verfügen, die einen
Zugang zu aktuellen Marktdaten und deren Entwicklung ermöglichen.
Die Datenbank Marktinformationssystem (MIS) der Landesanstalt für Landwirtschaft,
insbesondere in Kombination mit dem Abfragetool „iMIS“, ist ein solches Werkzeug. In
der Datenbank MIS sind aktuell mehr als 3000 Zeitreihen mit marktrelevanten Daten zu­
sammengefasst. Die dort gebündelten Daten beschreiben für nahezu alle wichtigen Markt­
segmente der Landwirtschaft spezifische Merkmale wie bspw. Mengen, Gewichte und
Preise. An dieser Stelle ist insbesondere dem MIS-Administrator Herrn Lutz Ralf Hamm
zu danken, der die Datenbank mit großem Einsatz verwaltet und pflegt.
Die in diesem Beitrag vorgestellte Anwendung iMIS ist ein internetbasiertes Abfragetool,
das es allen im landwirtschaftlichen Behördennetz registrierten Nutzern ermöglicht, auf
die Datenbank MIS zuzugreifen, einzelne oder mehrere Datenreihen einzusehen und für
weitere Analysen herunterzuladen. iMIS ist seit Februar 2016 über das Mitarbeiterportal
(MAP) verfügbar und kann über den Link https://misjava.stmelf.bybn.de/misjava erreicht
werden. Im Dezember 2016 wurde iMIS zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit über­
arbeitet und in seiner Funktionalität erweitert. Im Rahmen dieser Überarbeitung wurde die
vorliegende LfL-Information erstellt. Sie bietet einen kurzen Überblick über den Inhalt der
MIS-Datenbank und dient als Leitfaden für die Nutzer des Abfragetools iMIS.
7
Das Marktinformationssystem (MIS)
2
Das Marktinformationssystem (MIS)
Die Datenbank MIS wurde im Jahr 2006 als Projekt begonnen und ist bis heute als Dauer­
aufgabe angelegt. Die Aufgabe von MIS ist es, bestehende Datensammlungen der Institute
IBA und IEM in einer einheitlichen Systematik zusammenzufassen, eine reibungslose
Pflege der Zeitreihen zu ermöglichen (inkl. Schnittstellen für den automatisierten Daten­
import) und die Daten für eine umfassende Nutzung bereitzustellen.
Zum jetzigen Zeitpunkt wird MIS durch die folgenden Fachanwendungen der LfL genutzt:



LfL Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten: Die Module der Anwendung
„Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten“ des Instituts für Betriebswirtschaft und
Agrarstruktur (IBA) greifen auf die MIS-Datenbank zu. Auf diese Weise können
laufend aktualisierte Markdaten zu Produkt- und Produktionsmittelpreisen in die
Berechnungen einfließen. Damit liefert das MIS die Basis für eines der zentralen
Planungsinstrumente im Bereich der Agrarökonomik an Landwirtschaftsschulen,
höheren Landbauschulen, Fachhochschulen und Universitäten in Bayern und dar­
über hinaus.
LfL Chart-Vergleich: Die Anwendung „Chart-Vergleich“ des Instituts für Ernäh­
rungswirtschaft und Märkte (IEM) ermöglicht die grafische Darstellung verschie­
dener in der MIS-Datenbank geführter Börsennotierungen, Erzeuger- und Be­
triebsmittelpreise sowie Indizes. Der Chart-Vergleich macht damit eine Auswahl
besonders marktrelevanter Zeitreihen des MIS über die Website des IEM
(http://www.lfl-design3.bayern.de/iem/marktinfo/chart/) frei und nutzerfreundlich
im Internet verfügbar.
LfL iMIS: Um einen Zugriff auf die gesamte MIS-Datenbank zu ermöglichen, ha­
ben die Institute IEM und IBA die Anwendung „iMIS“ entwickelt. Über iMIS ste­
hen sämtliche freigegebenen Datenreihen des MIS für alle im landwirtschaftlichen
Behördennetz registrierten Nutzer zur Verfügung.
Die in MIS geführten Datenreihen fließen auch in die LfL Programme „ÖKONOM“ und
„INZEPT“ sowie die LfL Betriebszweigabrechnung ein. Daneben werden die im Mitarbei­
terportal veröffentlichten IBA-Preisdateien und die IBA-Datensammlung „Landwirt­
schaftliche Erzeugerpreise in Bayern“ aus der MIS-Datenbank gespeist.
8
Das Marktinformationssystem (MIS)
2.1
Inhalt der MIS-Datenbank
Die Datenbank MIS fasst Daten aus den Instituten IBA und IEM zusammen und dient zur
zentralen Speicherung der Datenlieferung verschiedener Preismeldestellen (z.B. Marktbe­
richtsstelle des Bayerischen Bauernverbandes). Die Datenbank enthält derzeit knapp 3000
Datenreihen, von denen 2017 Datenreihen über iMIS zum Abruf verfügbar sind. Die ver­
bleibenden Datenreihen werden entweder nur noch als historische Datenreihen und zu
Forschungszwecken im Hintergrund gespeichert oder sind aus datenschutzrechtlichen
Gründen nicht für den Abruf freigegeben.
Trotz der Tatsache, dass es sich bei einem Großteil der Zeitreihen um Preisdaten handelt,
ist MIS nicht als reine Preisdatenbank zu verstehen. Darüber hinausgehend werden weite­
re Daten erfasst, die für die Analyse und Beurteilung der Agrarmärkte relevant sind; kon­
krete Beispiele sind Erntemengen und Schlachtzahlen, aber auch Qualitätsmerkmale, wie
die Entwicklung von Milchinhaltsstoffen (Tabelle 1).
Tabelle 1: Datenreihen des Marktinformationssystems
Gesamtaufstellung Datenreihen
Marktinformationssystem
Datenreihen MIS gesamt
2973
Archiv (Historie, Forschung)
581
Datenrechtlich gesperrt
375
Datenreihen über iMIS abrufbar
Preise
2017
1533
davon:
Erzeugerpreise
1123
Verbraucherpreise
119
Großhandelspreise
97
Auktionspreise
83
Börsennotierungen
68
Großmarktpreise
43
Stückzahlen
234
Mengen
118
Gewichte
103
Andere (Qualitäten, Erträge, Wechselkurse …)
29
9
Das Marktinformationssystem (MIS)
2.2
Systematik der MIS-Datenbank
Die in MIS geführten Datenreihen besitzen drei eindeutig definierte Elemente. Ein Daten­
punkt besitzt einen Zahlenwert, eine dazugehörige Zeitangabe sowie eine eindeutige Iden­
tifikationsnummer (MIS-ID), die Werte und Zeiträume einer bestimmten Datenreihe zu­
weisen. Um die Datenreihen sinnvoll interpretieren zu können, wird jeder MIS-ID eine
Tabelle hinterlegt, die alle Informationen und Definitionen enthält, die eine Datenreihe
charakterisieren. Abbildung 1 zeigt diese Tabelle exemplarisch für die MIS-ID 212 (Er­
zeugerpreis, Weizen).
Abbildung 1: Tabelle Datenbeschreibung (Beispiel MIS-ID 212)
Um die Vielzahl von unterschiedlichen Datenreihen strukturiert im MIS zu erfassen und
für verschiedene Anwendungen zu nutzbar machen, wurden alle Datenreihen einer ein­
heitlichen Systematik unterworfen. Die oberste Hierarchiestufe dieser Systematik ist das
„Marktsegment“. Im MIS wurden folgende Marktsegmente definiert:





Energie
Kapital
Produkte, pflanzlich
Produkte, tierisch
Produktionsmittel
Darauf folgen für jedes Segment die Hierarchiestufen „Produktbereich“ und „Erzeugnis“.
In unserem Beispiel fällt die Datenreihe mit der MIS-ID 212 in das Marktsegment „Pro­
dukte, pflanzlich“, den Produktbereich „Getreide, Getreideprodukte“ und wird als Erzeug­
10
iMIS – Funktionen und Anwendung
nis „Weizen“ definiert. Weitere Abstufungen erlauben eine möglichst eindeutige Definiti­
on der Datenreihe (Handelstyp, Güteeigenschaften, Region, Zustand, …).
In der Hierarchieebene „Erzeugnisse“ werden den Produktbereichen, wie z.B. Milch, Rind
oder Schwein auch Datenreihen der entsprechenden weiteren Verarbeitungsstufen zuge­
ordnet. So sind unter dem Produktbereich „Rind, Rindererzeugnisse“ nicht nur Preise der
Lebendvermarktung oder die Anzahl der gehaltenen Rinder zusammengefasst, sondern
auch Datenreihen zu Schlachtviehpreisen und zu weiterverarbeiteten Fleisch- und Wurst­
waren.
Neben dieser möglichst exakten Beschreibung des Produkts wird in der MIS-ID Tabelle
eindeutig festgelegt, welche Eigenschaft des Produkts durch den zugewiesenen Zahlen­
wert beschrieben wird. Dies geschieht über die Felder „Datenreihentyp“ und „Einheit“.
Erst durch diese kritische Information werden die Zahlenwerte der Datenreihe MIS-ID
212 eindeutig als „Erzeugerpreis“ in „€/dt“ für Qualitätsweizen in der Region Oberbay­
ern/Schwaben identifiziert.
3
iMIS – Funktionen und Anwendung
iMIS ist eine internetbasierte Anwendung, auf die alle im landwirtschaftlichen Behörden­
netz registrierten Nutzer über das Mitarbeiterportal (MAP) zugreifen können. iMIS findet
sich im MAP Themenkatalog unter Markt  Agrarmärkte  Marktinformationssystem.
Der entsprechende direkte Link ist: https://misjava.stmelf.bybn.de/misjava. Die Kernfunk­
tion von iMIS ist es, Nutzern ohne spezifische Kenntnisse über den Umgang mit Daten­
banken und ohne programmiertechnische Kenntnisse den Abruf von Datenreihen aus der
MIS-Datenbank zu ermöglichen, diese Daten einzusehen und für weiterführende Analysen
auf den eigenen Rechner herunter zu laden. Die Möglichkeit, Datenreihen auf eine einheit­
liche Zeitdimension zu konvertieren, erweitert den Anwendungsbereich von iMIS noch­
mals erheblich. So können zum Beispiel monatlich erfasste Datenreihen mit wöchentlich
vorliegenden Daten schnell und unkompliziert in einer Abfrage behandelt werden.
Teile der Anwendung iMIS waren ursprünglich im Rahmen eines Projekts für das Institut
IBA als reines Entwicklungswerkzeug erstellt worden. Im Dezember 2016 wurde iMIS
zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit überarbeitet und in seiner Funktionalität erwei­
tert. Dennoch ist auch mit der vorliegenden Überarbeitung der ursprüngliche Charakter
der Anwendung erhalten geblieben; iMIS ist ein schlankes Abfragetool, das für seine Nut­
zung ein gewisses Maß an Fachwissen über die behandelten Märkte voraussetzt.
Suche und Auswahl von Datenreihen basieren direkt auf der in der Datenbank verwende­
ten Systematik, ohne dass eine für den Endnutzer optimierte Zwischenschicht eingefügt
wurde. iMIS ist auch kein Marktportal, sondern gibt die Daten generell unkommentiert
aus, so dass weiterführende Analysen und deren Interpretation jedem Nutzer selbst oblie­
gen.
3.1
Suchfunktion
Die zentrale Funktionsoberfläche von iMIS ist die Suchmaske, die verschieden Optionen
zur Suche von einzelnen oder mehreren Datenreihen bietet. Jede Suche beginnt mit dem in
Abbildung 2 dargestellten Fenster.
11
iMIS – Funktionen und Anwendung
Abbildung 2: iMIS Suchmaske - Startfenster
Die Suchmaske bietet vier Optionen zur gezielten Abfrage von Datenreihen. Als Standard
ist die Option „Suche über Datenbank-Felder“ ausgewählt. Zusätzlich besteht die Mög­
lichkeit zur „Volltext-Suche“ sowie der Eingabe der eindeutigen Identifikationsnummer
einer Datenreihe unter „Direkt-Eingabe MIS-ID“. Die Option „Gemerkte Zeitreihen“
kommt zum Einsatz um eine zuvor abgespeicherte Liste von Zeitreihen aufzurufen1. Die
Auswahl der verschiedenen Suchoptionen erfolgt über das entsprechende Optionsfeld.
Hilfefelder
stellen zusätzliche Informationen zu den einzelnen Suchoptionen zur Ver­
fügung und unterstützen dadurch die Nutzerführung.
3.1.1
Suche über Datenbank-Felder
Die Suche über Datenbank-Felder nutzt die Systematik der MIS-Datenbank, um eine ge­
zielte Eingrenzung der gesuchten Datenreihen vornehmen zu können. Dropdown-Listen
zeigen für jedes Datenbank-Feld die verfügbaren Auswahlbegriffe an. Die Felder sind hie­
rarchisch von links-oben nach rechts-unten organisiert und verfügen über eine dynamische
Stufenauswahl. Das bedeutet, dass nachdem auf einer Ebene eine Auswahl getroffen wur­
de, in den folgenden, untergeordneten Feldern nur noch die Begriffe erscheinen, die ent­
sprechend gültig sind. Für eine möglichst reibungslose Eingrenzung der gesuchten Daten­
reihen empfiehlt es sich daher mit der Auswahl auf der höchsten Hierarchieebene zu be­
ginnen.
1
Die Option „Gemerkte Zeitreihen“ wird im Detail in Kapitel 3.2.2 erklärt.
12
iMIS – Funktionen und Anwendung
Abbildung 3: iMIS Suchmaske - Auswahl Datenbank Felder am Beispiel "Erzeugerpreis
Qualitätsweizen"
In Abbildung 3 ist die stufenweise Eingrenzung mit Hilfe der Datenbank-Felder am Bei­
spiel "Erzeugerpreis Qualitätsweizen" dargestellt. Unterhalb der Suchfelder zeigt eine dy­
namische Anzeige in grün die Zahl der Datenreihen an, auf die die jeweilige Auswahl in
den Datenbank-Feldern zutrifft. In diesem Beispiel wird die Auswahl auf 25 Datenreihen
eingegrenzt2. Über das -Zeichen „Expertensuche“ können weitere Suchfelder einge­
blendet werden, um eine noch genauere Eingrenzung vorzunehmen (Abbildung 4).
Abbildung 4: Zusätzliche Filtermöglichkeiten im Bereich "Expertensuche"
Hierbei ist zu beachten, dass nicht für jede Datenreihe sämtliche Auswahlfelder belegt
sind. Zusätzlich bietet der Bereich „Expertensuche“ die Möglichkeit, Datenreihen danach
zu filtern, in welchem Zeitraum Daten vorliegen. Diese Funktion ist insbesondere dann
sinnvoll, wenn die Suche auf aktuell gehaltene Zeitreihen beschränkt werden soll.
2
Wurde in keinem der Datenbank-Felder eine Auswahl getroffen, zeigt die dynamische Anzeige die Ge­
samtzahl (2017) der zum Abruf bereitstehenden Datenreihen an (Abbildung 2).
13
3.1.2
iMIS – Funktionen und Anwendung
Volltext-Suche und Direkteingabe MIS-ID
Die Volltext-Suche und die Direkteingabe der MIS-ID komplettieren das Abfrageinstru­
ment von iMIS. Die Volltext-Suche gleicht den eingegebenen Suchbegriff mit dem Inhalt
der MIS-ID Tabelle ab und gibt alle Datenreihen aus, bei denen eine Übereinstimmung
festgestellt wird. Groß- und Kleinschreibung wird hierbei nicht unterschieden. Komplexe
Suchanfragen über UND-Verknüpfungen von mehreren Suchbegriffen sind nicht möglich.
Bei Eingabe mehrerer Suchbegriffe werden Treffer gefunden, die mindestens einen der
Begriffe beinhalten.
Die Option „Direkt-Eingabe MIS-ID“ ermöglicht die gezielte Abfrage einzelner oder meh­
rerer Datenreihen. Hierbei werden mehrere MIS-IDs durch Kommata getrennt in das
Suchfeld eingegeben.
3.2
Suchergebnis
Die Anzeige der gefundenen Datenreihen erfolgt unabhängig von der gewählten Such­
funktion auf die gleiche Weise. Nach der Betätigung der Funktionstaste „Zeitreihen su­
chen“ öffnet sich unterhalb der Suchmaske das Fenster mit den Suchergebnissen
(Abbildung 5). Es wird zunächst die als Standard vorgegebene vertikale Ergebnisdarstel­
lung vorgestellt. Die Möglichkeit zu Umstellung auf horizontale Ergebnisdarstellung wird
schließlich im Unterkapitel 3.2.3 erklärt.
Abbildung 5: iMIS Ergebnisfenster
14
iMIS – Funktionen und Anwendung
Das Ergebnisfenster ist in zwei Teile gegliedert. Im oberen Bereich können verschiedene
Optionen gewählt werden, um die Datenreihen vor der endgültigen Abfrage auf eine ge­
wünschte zeitliche Dimension zu konvertierten. Als Standard ist die Ausgabe der Rohda­
ten „wie in der Datenbank gespeichert“ als oberste Option ausgewählt. Die zweite Option
zeigt ebenfalls die Rohdaten an, allerdings wird der vollständige Zeitstrahl der Datenreihe
angezeigt. Das bedeutet, dass Zeitpunkte mit fehlenden Angaben als Lücken in der Daten­
reihe sichtbar werden. Darauf folgt die Möglichkeit zur Konvertierung der Daten auf Ka­
lendermonate, Kalender- oder Wirtschaftsjahre (Juli/Juni) sowie auf Basis von Wochen.
Hierbei müssen jeweils der Beginn und das Ende des gewünschten Ausgabezeitraums an­
gegeben werden. Zur leichteren Handhabung der Konvertierung auf Wochen besteht hier
die Möglichkeit die Check-Box „Bis heute“ anzuklicken. Alternativ kann auch eine ge­
wünschte Anzahl von Wochen vorgegeben werden. Die hier gewählte Einstellung wird für
alle weiterführenden Ausgabekanäle übernommen, das heißt, sowohl die Ausgabe von
Grafiken als auch die als CSV-Datei ausgegebenen Daten liegen in der gewählten zeitli­
chen Form vor.
3.2.1
Ausgabe einzelner Datenreihen
Im unteren Bereich des Ergebnisfensters finden sich die einzelnen Datenreihen in einer
Ergebnistabelle. Darin finden sich die MIS-ID, die Art des Erzeugnisses bzw. der Daten­
reihe, der Handelstyp, der Datenreihentyp und das Intervall, in dem die Datenreihen vor­
liegen. Wie in unserem Beispiel (Abbildung 5) reichen diese Informationen nicht immer
zur eindeutigen Beschreibung der Daten aus, da die angegebenen Informationen identisch
sind. Um die vollständige MIS-ID Tabelle mit allen beschreibenden Informationen ange­
zeigt zu bekommen, reicht es aus den Mauszeiger in den Bereich ganz rechts an der Tabel­
le „Mehr “ zu bewegen. Hier erfahren wir z.B., dass die Zeitreihe mit der MIS-ID 212
den Erzeugerpreis für Weizen in Oberbayern enthält, während MIS-ID 231 den entspre­
chenden Preis für Niederbayern enthält.
Die Ausgabe einzelner Datenreihen erfolgt über die Funktionstaste „Anzeige“ in der Spal­
te „HTML“. Nach der Auswahl wird ein neuer Reiter im Browser geöffnet (Abbildung 6).
Hier finden sich dann auf der linken Seite die einzelnen Werte der Datenreihe mit dazuge­
hörigem Zeitraum (entsprechend der zuvor ausgewählten Konvertierung, bzw. die Rohda­
ten). Im Bereich rechts befindet sich die MIS-ID Tabelle, darunter eine grafische Darstel­
lung der Daten.
Über die Funktionstaste „Download“ in der Spalte „CSV“ kann das Herunterladen der Da­
tenreihe initiiert werden. Die erstellte CSV-Datei kann entweder direkt in Excel geöffnet
oder auf dem Computer gespeichert werden.
15
iMIS – Funktionen und Anwendung
Abbildung 6: Ausgabefenster "Anzeige - HTML"
3.2.2
Ausgabe und Verwalten mehrerer Datenreihen
Die Handhabung mehrerer Datenreihen erfolgt durch die Funktionalität in der zweiten
Spalte der Ergebnistabelle (siehe Abbildung 5). In dieser Spalte können einzelne Daten­
reihen über Check-Boxen angewählt werden. Als Standard sind zunächst alle gefundenen
Datenreihen angewählt. In der Kopfzeile der zweiten Spalte können mit einem Klick auf
die Check-Box alle Datenreihen an- bzw. abgewählt werden.
Die Funktion „Merken“ ist das zentrale Werkzeug zur Verwaltung von Suchergebnissen
und zum Erstellen personalisierter, reproduzierbarer Datenabfragen. Sie wird genutzt, um
Datenreihen aus verschiedenen Suchergebnissen kombinieren und speichern zu können.
Dies soll anhand eines Beispiels erläutert werden. Nehmen wir an, ein Nutzer möchte die
Entwicklung des Erzeugerpreises für Weizen mit der Entwicklung des Rohölpreises ver­
gleichen. Er wählt über die Check-Box die Datenreihe 212 aus und fügt diese über die
Funktion „Merken“ in eine Merkliste ein. Diese findet sich am oberen Ende der iMIS
Suchmaske. Wird der Mauszeiger in den Bereich „Gemerkte Zeitreihen“ bewegt, werden
die dort hinterlegten Datenreihen angezeigt (Abbildung 7).
16
iMIS – Funktionen und Anwendung
Abbildung 7: Anzeige "Gemerkte Zeitreihen"
Um eine weitere Datenreihe hinzuzufügen, kann nun eine neue Suche durchgeführt wer­
den. Eine Suche im Marktsegment „Energie“ gibt die Erzeugnisse „Erdöl“ und „Erdgas“
aus. Über den Button „Merken“ wird die Preiszeitreihe „Erdöl“ mit der MIS-ID 2635 zur
Merkliste hinzugefügt (Abbildung 8). Es kann eine unbegrenzte Anzahl an Datenreihen in
der Merkliste erfasst werden. Mit dem Button „Entfernen“ lassen sich unerwünschte Zeit­
reihen sehr schnell und einfach wieder herausnehmen.
Abbildung 8: Anzeige "Gemerkte Zeitreihen" mit Weizen und Erdölpreisen
Für Nutzer, die regelmäßig wiederkehrende Abfragen aus der MIS-Datenbank durchfüh­
ren, bietet es sich an, einmal zusammengestellte Suchabfragen abzuspeichern. Dies ge­
schieht über die Funktion „In lokale Datei speichern“. Es besteht die Möglichkeit, einen
eigenen, möglichst aussagekräftigen Dateinamen zu wählen; als Standard gibt iMIS den
allgemeinen Namen „MisZeitreihenListe + aktuelles Datum“ vor. Für regelmäßige Nutzer
von iMIS empfiehlt es sich, für die Ablage der Suchabfragen einen speziellen Ordner auf
dem Computer anzulegen – ähnlich der Anlage einer Favoritenliste. Durch die Auswahl
der Suchoption „Gemerkte Zeitreihen“ gibt die Suche im Ergebnisfenster eben diese bei­
den Zeitreihen aus (Abbildung 9).
17
iMIS – Funktionen und Anwendung
Abbildung 9: Ergebnistabelle - Gemerkte Zeitreihen
Mit einem Klick auf den Button „CSV-Download“ in der zweiten Spalte der Ergebnistab­
elle wird eine CSV-Datei mit allen per Check-Box ausgewählten Daten erstellt, welche
wieder direkt in Excel geöffnet bzw. auf den Computer heruntergeladen werden kann.
Über die Funktion „Grafik“ können die ausgewählten Datenreihen einer ersten visuellen
Analyse unterzogen werden. Der Klick auf den Button „Grafik“ öffnet einen neuen Reiter
im bestehenden Browserfenster. Die Grafiken sind in drei Bereiche strukturiert. Die erste
Grafik (Abbildung 10) enthält alle ausgewählten Datenreihen, wobei auf der x-Achse die
Zeit, auf der y-Achse die absoluten Werte der Datenreihen in der jeweilig vorliegenden
Einheit abgetragen sind.
Abbildung 10: Grafische Darstellung; Teil 1- Absolute Werte
Abbildung 10 zeigt, dass die unterschiedlichen Einheiten – €/dt für Weizen und €/bbl für
Rohöl der Sorte Brent – die Darstellung erschweren. Um die zeitliche Entwicklung und
mögliche Zusammenhänge auch bei Datenreihen sichtbar machen zu können, die in sehr
unterschiedlichen Dimensionen vorliegen, stellt die zweite Grafik die Datenreihen in in­
dexierter Form dar (Abbildung 11). Hierbei wird der erste Zeitpunkt, bei dem für alle ge­
meinsam ausgewählten Datenreihen ein Wert vorliegt, als Referenzzeitpunkt auf den ge­
meinsamen Basiswert = 100 festgelegt. In dieser Darstellung können die Werte der Daten­
reihen näherungsweise als prozentuale Abweichung vom Basiswert interpretiert werden.
18
iMIS – Funktionen und Anwendung
Abbildung 11: Grafische Darstellung; Teil 2 - Indexierte Werte
Wie in Abbildung 11 zu sehen, können so auch Datenreihen, die in unterschiedlichen
Größendimensionen vorliegen, gut verglichen werden. Der jeweils gewählte Referenzzeit­
punkt ist unterhalb der Datumsachse angegeben. Ein wichtiger Hinweis hierzu: Die Aus­
gabe der zweiten Grafik mit indexierten Werten erfolgt nur, wenn zuvor im Bereich ober­
halb der Ergebnistabelle eine Konvertierung der Daten auf eine gemeinsame zeitliche Di­
mension festgelegt wurde (siehe Abbildung 5). Dies ist notwendig, um die Festlegung ei­
nes gemeinsamen Referenzzeitpunktes sicherzustellen. Im dritten Teil folgen Grafiken mit
jeweils einzelnen Datenreihen (ohne Abbildung).
3.2.3
Horizontale Ergebnisdarstellung
Das Ergebnisfenster von iMIS gibt den Nutzern die Möglichkeit, die vorgestellt Darstel­
lung der Ergebnisse aus der vertikalen Ansicht in eine horizontale Ansicht umzustellen.
Die Umstellung erfolgt über die Auswahl des entsprechenden Optionsbuttons in der ersten
Zeile des Ergebnisfensters. Wie in Abbildung 12 zu sehen, bietet die horizontale Darstel­
lung den Vorteil, dass sämtliche Inhalte der MIS-ID Tabelle direkt im Ergebnisfenster an­
gezeigt werden. Dies ist besonders nützlich, wenn aus sehr ähnlichen Zeitreihen eine
Auswahl aufgrund von Unterscheidungsmerkmalen getroffen werden muss, die sonst nicht
direkt sichtbar wäre. Der Nachteil der horizontalen Darstellung ist der hohe Platzbedarf
und die geringere Übersichtlichkeit.
19
Zusammenfassung
Abbildung 12: Ergebnisfenster - horizontale Darstellung
Bei einer größeren Anzahl von Suchergebnissen muss der Nutzer den horizontalen ScrollBalken bedienen, um alle gefundenen Datenreihen anzeigen zu können. In ihrer Funktio­
nalität unterscheiden sich die horizontale Darstellung und vertikale Darstellung nicht, die
entsprechenden Buttons sind lediglich anders angeordnet.
4
Zusammenfassung
Das Abfragetool iMIS bietet einen einfach zu bedienenden Zugriff auf die Datenbank
„Marktinformationssystem“ der Institute IBA und IEM, in der für den Agrarmarkt rele­
vante Zeitreihen wie Preise, Erntemengen oder die Entwicklung von Qualitätsmerkmalen,
geführt werden. Die Datenreihen können über iMIS eingesehen und heruntergeladen, so­
wie einer ersten visuellen Inspektion unterzogen werden. Nutzer, die regelmäßig wieder­
kehrende Abfragen aus der MIS-Datenbank durchführen, haben die Möglichkeit diese Ab­
fragen abzuspeichern. iMIS ist jedoch kein vollwertiges Marktportal, sondern gibt die Da­
ten generell unkommentiert aus. Weiterführende Analysen und deren Interpretation oblie­
gen damit jedem Nutzer selbst. Für die entsprechende fachliche Unterstützung können
sich Nutzer an die jeweils zuständigen Mitarbeiter der Institute IBA und IEM wenden.