Europäische Kommission - Pressemitteilung Erasmus+ verzeichnet Teilnehmerrekord Brüssel, 26. Januar 2017 Die Europäische Kommission hat heute Zahlen vorgestellt, die zeigen, dass Erasmus+, das Programm der EU für allgemeine und berufliche Bildung, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, erfolgreicher und offener ist denn je. Erasmus to Erasmus+, 30th anniversary: La Manche 678 000 Europäerinnen und Europäer konnten 2015 dank Erasmus+ im Ausland studieren, sich fortbilden, arbeiten oder Freiwilligendienst leisten. Damit verzeichnete das Programm einen neuen Teilnehmerrekord. Im selben Jahr hat die EU im Rahmen des Programms 2,1 Mrd. EUR in über 19 600 Projekte investiert, an denen 69 000 Organisationen beteiligt waren. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des Jahresberichts 2015 über Erasmus+, den die Europäische Kommission heute vorgelegt hat. Die Zahlen zeigen auch, dass das Programm auf einem guten Weg ist, um die Zielvorgabe von 4 Millionen unterstützten Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Zeitraum 2014 bis 2020 zu erfüllen. Jyrki Katainen, für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit zuständiger Vizepräsident der Kommission und ehemaliger Erasmus-Studierender an der Universität Leicester (Vereinigtes Königreich), erklärte: „ Durch Bildung erwerben wir die Kenntnisse, Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es uns ermöglichen, unser Potenzial voll auszuschöpfen und unsere Chancen zu nutzen. Mobilität erweitert unseren Horizont und stärkt unser Selbstbewusstsein. Erasmus kann beides bieten. Als ehemaliger Erasmus-Studierender kann ich dies aus meiner persönlichen Erfahrung heraus bestätigen. Ich rufe alle Studierenden und insbesondere auch Lehrkräfte, Ausbilder, Jugendbetreuer und Auszubildende dazu auf, die Möglichkeiten, die Erasmus+ ihnen bietet, zu nutzen.“ Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, ergänzte: „Seit mittlerweile drei Jahrzehnten eröffnet Erasmus jungen Menschen große Chancen, hilft ihnen dabei, wichtige Fähigkeiten wie soziale und interkulturelle Kompetenz zu entwickeln, und fördert bürgerschaftliches Engagement. Das Programm verbindet Menschen miteinander, unterstützt ihre Zusammenarbeit und versetzt so unsere Jugend in die Lage, eine bessere Gesellschaft aufzubauen. Genau diese Solidarität braucht Europa – heute mehr denn je. Ich möchte dafür sorgen, dass mit Erasmus+ künftig noch mehr Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund gefördert werden.“ Im Jahr 2015 wurde das Spektrum von Erasmus+ noch ausgeweitet: Erstmals konnten Hochschuleinrichtungen mehr als 28 000 Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Länder außerhalb Europas entsenden oder aus diesen Ländern aufnehmen. Frankreich, Deutschland und Spanien entsenden weiterhin die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer; bei den Empfängerländern stehen Spanien, Deutschland und das Vereinigte Königreich an der Spitze. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden belegen, dass sich ein Auslandsaufenthalt mit Erasmus+ lohnt: 94 % geben an, dass sie ihre Kompetenzen steigern konnten, und 80 % sind der Auffassung, dass sich ihre beruflichen Perspektiven verbessert haben. Ein Drittel der Erasmus-Studierenden, die Praktika im Ausland absolvierten, erhielt vom aufnehmenden Unternehmen anschließend ein Stellenangebot. Der heute veröffentlichte Bericht enthält auch einen Überblick über die Anpassungen, die die Kommission bei Erasmus+ vorgenommen hat, damit es die EU und die Mitgliedstaaten bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie der Integration von Flüchtlingen und Migranten unterstützen kann. So wurde die Zielgruppe der Online-Sprachhilfe ausgeweitet, sodass dieses System in den kommenden drei Jahren auch von 100 000 Flüchtlingen genutzt werden kann. Hierfür wurden 4 Mio. EUR bereitgestellt. Es sollen insbesondere junge Menschen in die Lage versetzt werden, sich in die Bildungssysteme der Aufnahmeländer zu integrieren und neue Kompetenzen zu erwerben. Die Veröffentlichung des Berichts fällt mit dem Start der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Programms Erasmus zusammen (das seit 2014 „Erasmus+“ heißt, da es mittlerweile mehr Menschen eine breitere Palette an Möglichkeiten bietet). Während des gesamten Jahres 2017 finden auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene Veranstaltungen statt, die die positive Wirkung von Erasmus sowohl für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst als auch für die Gesellschaft insgesamt veranschaulichen sollen und allen Beteiligten Gelegenheit geben werden, die künftige Entwicklung des Programms zu erörtern. In den vergangenen 30 Jahren wurden mit Erasmus+ und seinen Vorgängerprogrammen nicht nur 5 Millionen Studierende, Auszubildende und Freiwillige gefördert, sondern auch der Austausch der Mitarbeiter von Bildungseinrichtungen sowie Jugendaustauschprojekte, sodass das Programm insgesamt 9 Millionen Menschen zugutegekommen ist. Hintergrund Erasmus ist eines der erfolgreichsten Programme der Europäischen Union. Seit drei Jahrzehnten gibt es insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit, im Ausland neue Erfahrungen zu sammeln und ihren Horizont zu erweitern. Was im Jahr 1987 als bescheidenes Austauschprogramm begann, an dem sich im ersten Jahr nur 3200 Studierende beteiligten, entwickelte sich über 30 Jahre hinweg zu einem richtungsweisenden Programm mit mittlerweile fast 300 000 teilnehmenden Hochschulstudierenden pro Jahr. Zugleich wurde das Förderspektrum des Programms erheblich ausgeweitet: Mittlerweile umfasst es Studien- und Bildungsaufenthalte sowie Praktika von Hochschulstudierenden und Auszubildenden, Jugendaustausch, Freiwilligentätigkeiten sowie Austauschmaßnahmen für das Personal aller Ebenen der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie aus dem Jugend- und Sportbereich. Zudem ist Erasmus+ sehr viel offener für benachteiligte Bevölkerungsgruppen als alle seine Vorgängerprogramme. Auch das geografische Zielgebiet des Programms ist erheblich gewachsen: von 11 Ländern im Jahr 1987 auf mittlerweile 33 (alle 28 EU-Mitgliedstaaten sowie die Türkei, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Norwegen, Island und Liechtenstein). Das derzeitige Programm Erasmus+ läuft von 2014 bis 2020 und ist mit einem Budget von 14,7 Mrd. EUR ausgestattet. Es soll mehr als 4 Millionen Menschen ermöglichen, ein Studium, eine Ausbildung, ein Praktikum oder eine Freiwilligentätigkeit im Ausland zu absolvieren. Zugleich unterstützt das Programm auch länderübergreifende Partnerschaften zwischen Bildungs-, Berufsbildungs- und Jugendeinrichtungen sowie Maßnahmen im Sportbereich, um dessen europäische Dimension zu stärken und zur Bewältigung schwerwiegender grenzüberschreitender Probleme beizutragen. Im Rahmen der Jean-Monnet-Aktionen des Programms werden außerdem Lehre und Forschung zum Thema europäische Integration gefördert. Im Laufe des Jahres 2017 sind zahlreiche Veranstaltungen in ganz Europa geplant, um das 30-jährige Bestehen des Programms zu feiern, einschließlich eines zentralen Festakts im Europäischen Parlament im Juni. Weitere Informationen: MEMO/17/83 Erasmus+ (Jahresbericht 2015 über Erasmus+, Factsheets, Videos, Erfahrungsberichte, Infografiken) IP/17/82 Kontakt für die Medien: Nathalie VANDYSTADT (+32 2 296 70 83) Joseph WALDSTEIN (+ 32 2 29 56184) Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail
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