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27.01.2017
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Tillich bei Gedenkstunde im Landtag: „Wir brauchen die
Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte – nach wie vor“
Dresden (27. Januar 2017) – Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat dazu
aufgerufen, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten.
„Das Sprechen über Auschwitz ist schwer und notwendig zugleich“, sagte
Tillich am Freitag bei einer Gedenkstunde im Sächsischen Landtag in
Dresden am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
„Gedenken und Erinnerung sind wichtig und dürfen nicht aufhören. Das
ist unser Auftrag, das ist unsere Verantwortung, die wir als Deutsche in
besonderer Weise aus unserer Geschichte auferlegt bekommen. Daran darf
es keine Abstriche geben.“
Tillich äußerte sich zugleich besorgt über verblassendes historisches
Wissen. „Das Erinnern bekommt Lücken. Diese Lücken schleichen sich
auch in Sachsen in unseren Alltag. Am Anfang sind es oft Wissenslücken.
Achten wir darauf, dass aus ihnen keine Lücken der Menschlichkeit
werden“, forderte er. „Das ist gefährlich. Dem müssen wir entschieden
entgegentreten. Wir brauchen die Auseinandersetzung mit der eigenen
Geschichte – nach wie vor. Wir brauchen in jeder Generation das Wissen um
die eigene Geschichte.“
Der Ministerpräsident mahnte einen verantwortlichen Umgang mit
Geschichte an und betonte, ein sensibles Messinstrument hierfür sei unsere
Sprache. „Wer Begriffe aus der NS-Zeit benutzt, überschreitet eine rote Linie.
Jeder einzelne Vergleich ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer. Wer so spricht,
postet oder kommentiert, der bedient sich einer Sprache, die spaltet und
verunglimpft, die ausgrenzt und diffamiert, die abwertet und demütigt, die
polarisiert und ausschließt, die abspricht und entrechtet.“
Tillich fügte hinzu: „All das ist mehr als eine Entgleisung, ist mehr als
eine gezielte Provokation. Es ist mehr als nur Populismus. Es ist eine
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neue Sprache des Hasses. Widersprechen wir, indem wir eine andere
Sprache sprechen: Die Sprache des Grundgesetzes, der Freiheit und der
Menschenrechte, der Demokratie und des Rechtsstaats – oder schlicht der
Mitmenschlichkeit.“ Der 27. Januar könne dabei helfen.
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