Aktuelle Ausgabe - Norderneyer Morgen Online

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DONNERSTAG 26.1.2017
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Jugendarbeit im Umbruch
Das grau in grau macht mich
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null Grad sind Jacke, Mütze
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26. Januar
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kommen die tollsten Sachen. Um deren Bedeutung zu unterstreichen,
werden oft Umfragen herangezogen. So erfuhren
wir, dass laut Umfrage des
niedersächsischen Finanzministeriums 89 Prozent
der Mitarbeiter gerne zur
Arbeit gehen. Da möchte
man doch drüber reden.
Dass hingegen nur 50 Prozent in einer Umfrage der
Erotikmesse „Venus“ angaben, ihre Sexfantasien auch
umsetzen zu wollen ist eher
kein Gesprächsthema...
Zum Arbeitsauftakt traf sich der Ausschuss für Schulen, Jugend, Sport,
Kultur und Soziales am Dienstag zunächst im neuen Jugendcafé der Stadt
Norderney zum zwanglosen Austausch. Hier im Gespräch, Silvia Selinger-Hugen (li.) mit Jens Podein (Mitte) und Bürgermeister Frank Ulrichs.
(der) – Auf der Tagesordnung
des städtischen Ausschusses
für Schulen, Jugend, Sport,
Kultur und Soziales fand
sich am Dienstag der Punkt
„Vorstellung Konzeption Jugendarbeit“. Die städtische Jugendpflegerin Katrin Sander
hatte in der gut dreistündigen
Sitzung zwischen Berichten
der Schulen und dem Thema
Altenheim nur eingeschränkte Zeit.
Das Thema hätte einen eigenen Abend verdient gehabt.
Aber auch so waren die Mitglieder des Ausschusses am
Ende beeindruckt. Es ist keine Übertreibung, von einem
Umbruch in der Jugendarbeit
zu sprechen.
Der Vortrag der Jugendpflegerin teilte sich in zwei BeAnzeigen
reiche. Die Beschreibung der
Arbeitsfelder wurde durch
die Ergebnisse umfangreicher
Befragungen und Untersuchungen ergänzt, die den
Schlüssel für die Neuaufstellung der Jugendarbeit bilden.
Ironischerweise gaben die Ergebnisse teilweise das wieder,
was Sanders Vorgänger Edgar
Jarkusch in der Vergangenheit
vorgetragen hatte.
Anders als ihrem Vorgänger
gelang es Katrin Sander aber,
die Situation plausibel zu machen und vor allem neue Strategien aus der vorgefundenen
Situation abzuleiten. Die Zukunft liege in der Kinder- und
Jugendarbeit und nicht in der
Jugendbetreuung, so Sander.
>> Mehr dazu auf Seite 3
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(der) – Bürgermeister Frank
Ulrichs gab am Dienstagabend in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Jugend,
Schulen, Sport und Soziales
einen Überblick zum Thema
Altenheim-Neuplanung und
dem aktuellen Sachstand.
Mittlerweile hätten ganz neue
Standards und Vorgaben im
Haus Einzug gehalten.
Die Mängel im Bereich des
Gebäudes seien mittlerweile
behoben worden, allerdings
nur im Rahmen des Machbaren, wie Ulrichs betonte.
Das heutige Gebäude habe
keine Zukunft mehr. Darum
sei es wenig sinnvoll, noch
größere Summen in Umbauten zu stecken. Es funktioniere aber alles wieder.
Ulrichs hob hervor, dass sich
mit dem neuen Betreiber die
Kommunikation komplett
verändert habe. Einen so intensiven Austausch mit der
Stadt habe es „über Jahre“
nicht gegeben. Derzeit würden 41 Bewohner im Haus
leben. Eine Vollbelegung sei
unter den gegebenen Umständen nicht zu erreichen.
Es sei angestrebt, im Herbst
mit dem Neubau zu beginnen.
Dies stelle die Stadt jedoch vor
zahlreiche Probleme. Manche
seien unerwartet. So sei am
Montag bekannt geworden,
dass der Fahrstuhl im Haus
Inselfrieden „nicht mehr alt“
werde. Es gebe kaum noch
Ersatzteile. Die Frage sei, wie
lange er noch durchhalte.
Beim Neubau gehe es auch
um die Frage, was die Stadt
könne und dürfe. Es sei die
richtige Entscheidung gewesen, das Haus zurück unter
das Dach der Stadt zu holen.
Ein Neubau werde die Stadt
aber nach groben Schätzungen zwischen 6 und 12
Millionen Euro kosten. Das
sei für die Stadt „eine Menge
Holz“ und ein großes Risiko.
Allerdings gebe es durch den
Landkreis eine Co-Finanzierung, die aus Landesmitteln
bestritten werde. Diese Zuschüsse seien jedoch nach
Festlandsbaukosten berechnet. Hier sei man im Gespräch, was möglich sei.
Offen sei nach wie vor, wer
bauen werde. Ein Fachanwalt
für Wettbewerbs- und Vergaberecht sei eingeschaltet. Ob
der Neubau alleine, mit dem
Betreiber Sander Pflege oder
Dritten erfolge, müsse genau
überlegt sein. Für den Baubeginn im Herbst gebe es aber
kaum eine Alternative.
Das neue Altenheim werde
nicht an gleicher Stelle entstehen, sondern an die Mühlenstraße gerückt, erläuterte Ulrichs. Das Haus solle offener
gestaltet werden, möglicherweise durch ein öffentliches
Café zur Straße hin. Es wür-
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den 60 Betten benötigt, auch
die Themen Tages- und Kurzzeitpflege seien im Gespräch.
Vom heutigen Gebäude könne
der Südwestflügel am ehesten
weiter genutzt werden, und
zwar für Personalwohnungen.
Zurzeit gebe es drei Vorentwürfe, die „in sehr kleinem
Kreis“ von Fachleuten diskutiert würden. In Kürze solle
der Rat etwas vorgelegt bekommen. Er sei der Ansicht,
dass das Projekt machbar sei.
Es handele sich dabei um das
größte Vorhaben der Stadt
seit vielen Jahren, doch das
Geld sei günstig und der Bedarf sei da. Die Arbeit sei sehr
intensiv.
Auf Nachfrage der Grünen
Abgeordneten Anke Dröst
nach den künftigen Eigentumsverhältnissen betonte
Bürgermeister Frank Ulrichs,
dass die Stadt durch die Erfahrungen mit dem Erbbauvertrag geläutert sei. Ulrichs:
„Wir sind gehalten, unsere
Einflussmöglichkeiten abzusichern.“
Hintergrund bilden die
Schwierigkeiten, die nach
und während der Insolvenz
der vorherigen Betreibergesellschaft entstanden. Die
Stadt Norderney hatte das
Altenheim im Rahmen des
Erbbaurechtes verpachtet und
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Redaktion: Dirk Kähler (der),
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26.1.2017
NORDERNEYER MORGEN
Nr. 22
Ausschuss: Jugendarbeit im Umbruch
Fortsetzung von Seite 1
Diese bestehe aus der direkten Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen und der
Kooperation und Vernetzung
mit anderen Institutionen.
Dies ist eine sehr grundlegende Veränderung und genau dafür wurde die neue Sozialpädagogin der Stadt auch
angestellt, nachdem in den
Vorjahren in dem Bereich die
Situation festgefahren schien.
Nun geht die Arbeit also in
eine neue Richtung – oder
besser gesagt, in neue Richtungen.
Für den Bereich der offenen
Jugendarbeit ändert sich im
Prinzip nicht viel. Was auch
nicht ganz stimmt, denn
der neue Jugendbereich, das
Jugendcafé im Haus der Begegnung, hat rund 250.000
Euro gekostet. Dort gelten
die Regeln, die in der Begegnungsarbeit mit Jugendlichen
immer schon galten: Freiwilligkeit, Begegnung auf Augenhöhe und Offenheit.
Vernetzung mit anderen
Die zweite Arbeitsrichtung
der Kinder- und Jugendarbeit ist die Kooperation mit
anderen Institutionen. Katrin
Sander steht Vereinen und
Gruppen für Zusammenarbeit, aber auch für Beratung
zur Verfügung. Auch das Jugendcafé, das nicht an allen
Tagen geöffnet hat, kann von
anderen Gruppen nach Absprache genutzt werden.
Durch die Umstellung der
SEITE 3
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Betriebsferien
Kinder-Ferienbetreuung ergab sich ein weiteres Arbeitsfeld, das viele Chancen biete,
so Katrin Sander. So könne sie
sich dort einerseits mit den
Mitarbeitenden vernetzen,
was auch dringend notwendig
sei. Dort würden aber auch
viele Kontakte mit Kindern
und Eltern entstehen.
Beeindruckend war eine
Übersicht, welche Angebote
es überhaupt auf Norderney
im Bereich der Vereine und
Institutionen gibt. Für die
relativ kleine Zielgruppe von
rund 250 Jugendlichen auf der
Insel, gebe es „unglaubliche
Möglichkeiten“. Dies unterstreiche noch einmal die Notwendigkeit der Vernetzung
der städtischen Jugendarbeit
mit Vereinen und Gruppen.
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† 21.12.2016
Norderney, im Januar 2017
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