Aperitif für den Sonntag Jeden Sonntag hören wir drei Lesungen in der Messe. Dabei wird uns aber nicht einfach etwas vorgelesen. Wir bezeichnen das Gehörte als „Wort Gottes“, wir glauben, dass es uns im hier und jetzt erreichen will, auch wenn die Texte uralt sind. Diese Rubrik will eine kleine Hilfe sein, die erste Lesung als dem Alten Testament und das Evangelium des kommenden Sonntags, die in der Regel thematisch zusammenhängen, schon einmal vorab zu lesen. Anbei versuchen wir immer, eine Verständnishilfe zu bieten, die aber keine Deutung oder gar Predigt sein will. Gesegneten Sonntag wünscht Ihnen Kaplan Matthäus Hilus 4. SONNTAG IM JAHRESKREIS A ERSTE LESUNG Zef 2, 3; 3, 12-13 3Sucht den Herrn, ihr Gedemütigten im Land, die ihr nach dem Recht des Herrn lebt. Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut! Vielleicht bleibt ihr geborgen am Tag des Zornes des Herrn. 12Ich lasse in deiner Mitte übrig ein demütiges und armes Volk, das seine Zuflucht such beim Namen des Herrn. 13Der Rest von Israel wird kein Unrecht mehr tun und wird nicht mehr lügen, in ihrem Mund findet man kein unwahres Wort mehr. Ja, sie gehen friedlich auf die Weide, und niemand schreckt sie auf, wenn sie ruhen. _______________ Der Prophet Zefanja ("JHWH hat geborgen") ist in der Zeit um 630 in Juda/Jerusalem aufgetreten. Seine Verkündigung richtet sich gegen die religiöse Gleichgültigkeit seiner Zeit. Das Ende des Buches öffnet die Perspektive, wie das auserwählte Volk Gottes wieder urück zur Liebesbeziehung zur Jahwe finden kann. Nicht Größe und Pracht wird das neue Volk Gottes kennzeichnen, sondern der Weg der Demut, der Armut und vor allem der Wahrheit. EVANGELIUM Mt 5, 1-12a In jener Zeit 1als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. 2Dann begann er zu reden und lehrte sie. 3Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. 4Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. 5Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. 6Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. 7Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. 8Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. 9Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. 10Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. 11Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. 12Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. ________________ Die Seligpreisungen sind „das Programm, der Personalausweis“ des Christen – so Papst Franziskus bei einer seiner Auslegungen zum Tagesevangelium (http://www.kath.net/news/46315). Mit den Seligpreisungen beginnt die Bergpredigt, die zentrale Lehre Jesu, in der er die zehn Gebote auslegt. Der Schlüssel für seine Interpretation des Bundes Gottes mit dem Menschen auf dem Berg Sinai ist er selber: Christus ist es, der die 10 Gebote und die Seligpreisungen erfüllt. Er ist das Bild des neuen Menschen, der das Wesentliche nicht mehr von sich und den Umständen erwartet, sondern vom Reich Gottes.
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