DIE ZEHN GEBOTE DER GUTEN KORREKTUR

KLAUSURENKURS
DIE ZEHN GEBOTE DER GUTEN KORREKTUR
Korrektur verfolgt zwei Ziele: Bewertung und Anleitung. Die Korrektur muss nicht
nur die Leistung angemessen würdigen, sondern auch Perspektiven aufzeigen und
dem Bearbeiter die Möglichkeit geben, aus Fehlern zu lernen.
Korrektur ist Teil der universitären Ausbildung. Sie hat ebenso wie die Lehre im
Hörsaal bestimmten didaktischen Anforderungen zu genügen.
Wir bitten Sie, folgende zehn Regeln zu beachten.
INHALT
 Seien Sie wohlwollend, ohne den Anspruch in der Sache aufzugeben.
 Würdigen Sie jeden erkennbar guten Ansatz.
 Weisen Sie auf Fehler hin und erklären Sie, was falsch lief und warum es
falsch lief.
 Vollziehen Sie auch Gedankengänge nach, die nicht in der Lösungsskizze
stehen.
 Erkennen Sie bitte auch falsche, aber folgerichtige Überlegungen an.
 Lesen Sie alles, was zu Papier gebracht wurde.
 Lassen Sie sich nicht von Stich- und Schlagworten blenden, wenn es an einer
Argumentation fehlt. Lassen Sie eine Argumentation gelten, auch wenn das
Schlagwort fehlt!
 Sofern Sie Schwächen erkennen, geben Sie Hinweise zur Verbesserung:
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„Vertiefen Sie bitte die Systematik des EBV.“
„Versuchen Sie klarer zu schreiben und Redundantes wegzulassen“
„Machen Sie sich bitte immer wieder klar, wo Schwerpunkte liegen und
wo nicht.“
„Bitte erzählen Sie nicht den Sachverhalt nach.“
„Zu breit – die Zeit ist knapp!“
„Im Ansatz wurde das Problem erkannt, leider fehlt es am ….“
 Zeigen Sie in der Schlussbemerkung auf, was gut, was weniger gut und was
schlecht lief.
 Verwenden Sie nur Abkürzungen und Korrekturzeichen, die selbsterklärend
sind.
TONFALL UND STIL
Seien Sie höflich. Für Spott und Hohn ist die Korrektur der falsche Platz.
Bemühen Sie sich um Klarheit der Gedanken, des Stils und der Schrift.
Formulieren Sie eine Kritik an der Ausarbeitung. Eine Kritik der Person des
Bearbeiters verbietet sich.
Zeigen Sie Empathie! Eine schlechte Bewertung ist leichter erträglich, wenn Wörter
wie „leider“, „schade“ und ähnliche auftauchen.
DIE GOLDENE REGEL
Korrigieren Sie so wie Sie selbst gerne korrigiert worden wären.