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HISTORIE
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DONNERSTAG, 26. JANUAR 2017 | SEITE 16
Der einzige Lkw transportierte alles und
musste manchmal auch als „Bus“ herhalten
Ein Stück spannende Dorfgeschichte: Von der Landwirtschaftlichen Dorfgemeinschaft bis zur BHG-Verkaufsstelle in Falkenberg
FALKENBERG/TROSSIN. Aus der Not heraus gründete Otto Lehmann mit einigen
Bauern 1946 die Landwirtschaftliche
Dorfgemeinschaft Falkenberg. Sein erstes Büro richtete er sich in seinem Wohnhaus in der Kossaer Straße ein. Ein Telefon, fast das einzige im Ort, diente der
Koordinierung der Aufträge.
Ein alter, defekter Lkw mit Holzvergaser
wurde aus dem Wald in der Nähe der
Pechhütte Korgau geholt und mit viel
Aufwand wieder zum Fahren gebracht.
Da Ende des 2. Weltkrieges Benzin Mangelware war, baute Ford bereits in den
Kriegsjahren einen Lkw, den V8, der
auch für Flüssiggas ausgelegt war. Die
Umstellung auf Holzgas bedeutete einen
erheblichen Leistungsverlust. 1 Liter Benzin konnte durch 3 kg aus Holz gewonnener Gasmenge ersetzt werden. Das sogenannte Tankholz, klein gehackte Holzscheide, bekam man beim Sägewerk
Kossa. Lange Zeit war der Lkw der einzige in Falkenberg. Er musste fast jeden
Tag fahren und wurde für alles eingesetzt, ob es beim Umzug war oder zum
Transport von Vieh. Es wurden mit ihm
Langholz, lose Düngemittel oder Braunkohle transportiert. Selbst für einen Betriebsausflug musste er herhalten. Hierfür wurden einfach Bänke auf die Ladefläche gestellt.
Eine der schwersten Arbeiten des kleinen Familienunternehmens waren das
Verladen von losen Düngemitteln und
Braunkohle am Bahnhof Söllichau. Alles
musste per Hand auf und abgeladen werden, oft unter Zeitdruck, da die Gütewag-
gons gleich wieder gebraucht wurden. So
kam es auch schon mal vor, dass die Angestellten und Helfer an Feiertagen und
am Heiligen Abend bis spät in die Nacht
arbeiten mussten. Hinzu kam die große
Staubelastung. Nach einem Beschluss der
Regierung der sowjetischen Besatzungszone von 1950 sollte die Bildung von Vereinigungen der gegenseitigen Bauernhilfe VdGB – mit Bäuerlichen Handelsgenossenschaften - BHG angeregt werden. So wurde die Landwirtschaftliche
Dorfgemeinschaft Falkenberg 1952 in
eine Bäuerliche Handelsgenossenschaft
(BHG) umgewandelt. Ein Platz zwischen
der Feuerwehr und Bäckerei, mitten im
Ort, schien geeignet, um eine BHG einzurichten. Hier stand auch schon eine alte
Scheune. Damit Herr Lehmann sein Büro
hierher verlegen konnte, baute man ein
kleines Häuschen mit zwei Räumen, die
mit einem Holzofen beheizt werden
konnten. 1965 zählte die VdGB 32 Mitglieder aus dem Ort Falkenberg unter
Einbeziehung der Molkerei Dommitzsch.
Die Aufgabe einer BHG bestand in der
vorrangigen Versorgung der Landbevölkerung und der landwirtschaftlichen Betriebe wie Einzelbauern und Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften mit Produktionsmitteln und Waren
des ländlichen und gärtnerischen Bedarfs. 1965 gab es in Falkenberg 151 Genossenschaftsmitglieder (LPG), 80 Arbeiter, 26 Angestellte, 1 Intelligenzler, 13
Handwerker und 10 nichtberufstätige
Hausfrauen. Lange wurden mit einer einfachen Dezimalwaage lose Futter- und
Umzug an der Pechhütte Falkenberg um 1950.
Abwiegen von losen Düngemitteln oder Brandkalk auf dem Gelände der ehemaligen
BHG um 1950.
Der Chef tat, was er sonst sehr
selten tat: Er lachte...
Als Gebrauchswerber bei der Handelsorganisation
TORGAU. Von 1954 bis 57 lernte ich in der
VE Handelsorganisation (HO) Torgau
den Beruf des Gebrauchswerbers. Er war
eine Mischung aus dem Dekorateur und
dem Plakatmaler.
Wir waren zwei Lehrlinge im gleichen
Lehrjahr. Der eine hieß Lange, war aber
der Kleinere. Der stellvertretende Werbeleiter und Plakatmaler Kurt Stamm
zeigtn uns, wie man Striche, Buchstaben
und Zahlen mit Plakatfarbe und Flachpinsel ordentlich auf Papier und Kartons
bringen konnte.
Die ersten Striche waren krumm und
schief. Nach längerem Üben konnten wir
bald ein Werbeschild selbst fabrizieren.
Zu der Zeit wurde jedes Plakat und jedes Preisschild noch mit Pinsel geschrieben. Später gab es dann den Siebdruck,
den Stempelkasten und die Filzstifte. Das
war vorher eine mühselige aber auch
schöne Handarbeit. Es gab Gebrauchswerber, die vorwiegend Lebensmittel
und andere Industriewaren dekorierten.
Als Lehrling musste ich mein erstes
Schaufenster in der Eisenwarenverkaufsstelle, Breite Straße, bei Verkaufsstellenleiter Horst Litka gestalten. Das war für
mich eine schwere Aufgabe. Ich war
dann froh, als ich das Schaufenster fertig dekotiert hatte. Kollege Litka schaute sich mein „Werk“ von der Straße aus
an und fing gleich an zu lachen, was er
sonst kaum tat. Im Mittelpunkt der Dekoration hatte ich Aschekästen übereinandergestellt. Aschekästen wären doch
nur ein Nebenprodukt, meinte Horst Litka. Als Dekorateure mussten wir auch in
Gaststätten Gardinen aufhängen, Modeschauen und Märkte gestalten, halfen
mit bei der Kreismesse der Meister von
Morgen und waren in Leipzig zur Mustermesse (MM) delegiert.
Und nicht zu vergessen das Herstellen
von Losungen, wie zum Beispiel zum 1.
oder 8. Mai, für Konferenzen und Tagungen der Parteien und Massenorganisationen.
Beim Anfertigen von Losungen für die
Kreisleitung der SED war immer ein Genosse der Kreisleitung mit anwesend und
kontrollierte, ob wir auch alles richtig gemacht haben. Aber eines wissen wir heute: Losungen in der DDR waren keine
Anleitungen für Lösungen.
Eine Kollegin von uns hatte auch mal zur
Messe in Leipzig ausgeholfen und musste zusätzlich für eine Firma, die Fahrstühle produzierten, Werbeplakate herstellen. Das Schild „Außer Betrieb!“ hatte sie wohl am meisten geschrieben. Warum war Leipzig die frömmste Stadt?
Zweimal im Jahr war Messe, ansonsten
war Fasten angesagt, erzählt man als
Witz. Oder den: Warum hing zu DDRZeiten im Fleischerladen wenigstens
eine Wurst am Haken? Damit niemand
nach Fliesen fragte.
Als Händler und Kunde wollte man auch
wissen, welche Waren in anderen sozialistischen Ländern angeboten wurden.
Von einer Freundschaftsreise nach Moskau erzählte ein Kollege. Er war mit seiner Frau im großen Kaufhaus GUM shoppen.
Eine nette Verkäuferin fragte: „Sind Sie
aus Deitschland?“ „Ja!“ „Aus welchem
Deitschland? Aus Deitschland über alles
oder Deitschland ohne alles?“
Günther Fiege
Düngemittel in der BHG abgewogen und
dann an die Kunden verkauft. Später
baute man zur Erleichterung vor dem Gebäude eine große Waage. Außerdem
wurde ein Speicher für die Lagerung der
Verkaufsgüter eingerichtet. In der Verkaufsstelle Falkenberg gab es alle benötigten landwirtschaftlichen Produktionsmittel, Werkzeuge, Baumaterial, Agrochemikalien sowie-Arbeitsschutz- und
Hygienebekleidungen. Die Bauern konnten hier ihr Saatgut reinigen lassen. Die
größeren Bauernwirtschaften mussten
auf einen Teil ihrer Flächen Zuckerrüben anbauen. Diese wurden nach der
Ernte von den Bauern zum Dommitzscher
Bahnhof oder zum Fährhaus Dommitzsch
gebracht und auf Güterwaggons oder auf
einen Kahn an der Elbe verladen. Im
Die Originalfotos stammen von einer Einwohnerin aus Falkenberg
Der Lkw wurde für alle Transporte eingesetzt.
Ggenzug für die gelieferten Zuckerrüben
erhielten die Bauern Zuckerrübenschnitzel als Futtermittel zurück. Diese wurden
auch auf der BHG verteilt.
Außerdem hatte die BHG eine Finanzabteilung, die ähnlich der Sparkasse Konten für den Spar-, Zahlungs- und Verrechnungsverkehr führte. Viele Bauern
hatten hier ihr Konto, denn für sie war der
Vorortservice sehr praktisch. Nach 1990
wurde die Finanzabteilung von der Raiffeisenbank übernommen und noch bis
2006 eine Außenstelle in Falkenberg betrieben. Die Gebäude der BHG wurden
nach der Wende abrissen und auf der Fläche ein Spielplatz gebaut.
Quellen: Auskunft von Einwohnern aus
Falkenberg und Chronik von Falkenberg
Renate Klausnitzer
Quarkkuchen flog in
den Straßendreck
AUDENHAIN. Im Unterdorf gab es eine Bäckerei mit Kolonialwarenhandel. Nach
den Recherchen soll diese um 1870/80
Albin und Alwine Weinhold gehört haben.
Ab dem Jahre 1919 übernahm die Tochter Alma zusammen mit ihrem 1912 angetrauten Ehemann Alfred Mitdank das Geschäft. Obwohl der Alfred das Bäckerhandwerk nicht erlernte hatte, konnte er
gut Brot und Kuchen backen. Da er aus einer Bauernwirtschaft stammte, hatte er sicher die nötigen Kenntnisse mitbekommen, da zur damaligen Zeit das Brotbacken auf den größeren Bauernhöfen zum
Alltag gehörte.
Meine Eltern hatten auch einen Backofen.
In der Küche war die große Ofenklappe
und da wurden die Brote zum Backen
reingeschoben. Es wurde so viel gebacken, dass es für eine Woche und noch
länger reichte. In der Speisekammer hatten wir ein großes Kuchenregal stehen.
Hier wurden die fertiggebackenen Blechkuchen gelagert. Aber wie das vonstatten
ging, möchte ich doch noch erzählen.
Wenn ein Fest angesagt war, dann wurde
schon Wochen vorher die Planung gemacht. Alle Großmutter-Rezepte wurden
rausgekramt, der Hefeteig wurde angesetzt bis er überquoll und dann ging es los
mit der Verarbeitung. Meist waren es Hefekuchen mit Streuseln, Mohn, Äpfel,
Quark, Pflaumen oder gedeckter Kuchen
mit Apfelmus. Wir stiegen aufs Fahrrad
und dann hat die Mutter uns das Kuchenblech unter den Arm geschoben. Im Zickzack fuhren wir zum Bäcker, der Arm wurde immer länger. Nach der Backzeit mussten wir die ganze Palette wieder holen.
Als ich einmal den schönsten Quarkkuchen nicht nach Hause brachte und er im
Straßendreck lag, wurde ich vom Kurierdienst befreit und als untauglich eingestuft. Wenn bei uns das selbstgebackene
Brot ausging und so schnell nicht Nachschub kam, wurden wir Kinder zum Bäcker mit dem Sprossenhandwagen geschickt, um 4 bis 5 runde, große Brote zu
kaufen. Damit es uns unterwegs nicht so
langweilig wurde, klatschten wir in die
Hände und fassten rückwärts ohne Hinzugucken wieder die Deichsel des Handwagens an. Ja, aber der hatte sich inzwischen eigenständig davongemacht und ist
in den Bach gerollert mit den frisch duftenden Broten. Diese schwammen mittlerweile zum Bäcker zurück.
Ich sauste nach Hause und schrie von weitem der Mutter zu, was passiert ist. Geistesgegenwärtig schnappte sie sich einen
Harken und rannte von Brücke zu Brücke,
wo die Brote durchschwammen, bis sie die
vollgesaugten Wasserbrote rausgefischt
hatte. Sie dachte ökonomisch und verfütterte sie an die Schweine. Unser Vater
wurde darüber nicht informiert, das Seelenheil war wichtiger. Wenn der Tag zu
Ende ging, die Feldarbeit ruhte, die Tiere
gefüttert waren und die Kühe ihre Milch
losgeworden sind, dann erinnere ich mich
an die Abende, wo meine Eltern sich entspannten und ihren Kopf gesenkt hielten
über ein Buch oder eine Flickarbeit. Seltende und kostbare Momente.
Jugert/Liebmann
16 Kesselwagen und ein Meer aus Flammen
Katastrophe drohte im Juni 1962 auf dem Geländer der Glashütte – Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Torgau
TORGAU. Wir schrieben Montag, den 4.
Juni 1962, es war 16.49 Uhr. Der Oberbrandmeister der Feuerwehr leitete die
Löscharbeiten am riesigen Kistenlagerplatz im Fabrikgelände der Torgauer Glashütte. Er war der ruhende Pol, von dem unsichtbare Fäden zu allen Löschtrupps liefen. Das Sprechfunkgerät in der Hand, saß
er auf dem Dach des Tanklöschfahrzeugs.
Sein Gesicht war hochrot, triefte vor
Schweiß. Rings um ihn wütete mit irrsinnigem Geprassel auf einer Fläche weit größer als einem Fußballfeld ein Feuersturm,
verursacht von Tausenden aufgestapelten
großen Glastransportkisten. Die ausgetrockneten hölzernen Kisten waren zum
Großteil noch mit Holzwolle gefüllt. Der
Sog war so stark, dass sein Taschentuch,
mit dem er sein Gesicht abwischen wollte,
wie von Geisterhand in die Flammen gerissen wurde. Bei seinem Eintreffen hatte
er mit einem Blick erkannt, dass vom Kistenlager nichts zu retten war.
Zum Löschen hätte ein ganzer See in das
Flammenmeer geschüttet werden müssen.
Er hatte die eintreffenden Löschzüge angewiesen, die angrenzenden Fabrikanlagen und das Großtanklager nebenan zu
schützen, schon das war schwer, musste
aber geschafft werden, sonst drohte eine
Katastrophe. Wie ein Luchs spähte er über
die Fabrikanlagen, hob immer wieder die
Sprechmuschel und dirigierte die Löschtrupps zu den gefährlichsten Punkten.
Kaum war der Entstehungsbrand auf dem
Dach vom Hauptgebäude gelöscht, zeigten sich am Schuppen am Holzlager Flammen. Und der Schuppen durfte keinesfalls
abbrennen. In ihm lagen, sorgfältig verpackt, Maschinen für das neu entstehende Flachglaskombinat, kostbare Maschinen, Millionenwerte.
Der Kistenplatz brennt. Foto: Archiv FFW
Er saß wie auf Kohlen. Dicht an ihm vorbei flog ein Funkenmeer mit brennenden
Holzstücken, genau auf das angrenzende
Großtanklager zu. Der Öl getränkte Boden
und ausgelaugte Rasen an den Abfüllstellen und zwischen den Gleisen, auf dem ein
ganzer Zug gefüllter Tankwagen auf seine Entladung wartete, brannte bereits an
mehreren Stellen. Die danebenstehenden
Hochtanks, über die bereits unaufhörlich
Wasser rieselte, würden nicht so leicht explodieren – nur wenn sie von einer heftigen Druckwelle erschüttert würden – und
das würde bald geschehen, wenn die Kesselwagen, diese verfluchten Kesselwagen,
nicht bald verschwinden. Wo bleibt nur die
Lok?
Argwöhnisch schaut der Einsatzleiter zum
fünfstöckigen Hauptgebäude, wo die
Flammen wieder bis aufs Dach schlagen.
Arbeiter hatten die Fenster vom Packraum
mit schweren Eisentüren zugestellt. Hoffentlich genügt es, hoffentlich schafft es
die dort eingesetzte Löschgruppe, sonst?
Im vierten Stock stehen die Ziehmaschi-
nen, sie laufen noch. Sie für kurze Zeit abzustellen, wäre kein Problem, aber sie sind
nur ein Teil im Produktionsprozess. Da sind
die Wannen. Sie abzulassen dauert Stunden. Lorenz, der technische Leiter der
Glashütte, kam gerannt: „Wasser“ schrie
er. „Kruzitürken, ich brauche Wasser, sonst
laufen mir die Ziehmaschinen fest.“ Der
Oberbrandmeister massierte sich heftig
sein Kinn. „Kann ich vielleicht hexen?“
Der Schwarze Graben ist leer. Ich habe den
Stau am Großen Teich öffnen lassen. Bis
die Flutwelle hier ist, dauert es noch ein
Weilchen. Dann kann ich dir deine Hydranten überlassen, vorher nicht. Auch von
der Elbe kommt noch kein Wasser. Tut mir
leid. Emil, ich kann dir im Augenblick
nicht helfen, ich brauche jeden Tropfen für
die Brandbekämpfung. Stell die Maschinen ab!“ „Schon, schon“, erwiderte Lorenz, „nur muss ich dann auch das Feuer
in den Wannen dämpfen und die Gaszufuhr drosseln, und ...“, er zeigte auf die meterdicke Rohrleitung, die, auf Eisenstützen
ruhend, quer durch das Flammenmeer verläuft. „Solange die Gasleitung unter vollem Druck steht, kann nicht viel passieren.
Wenn aber –, ich fürchte, die Leitung fliegt
uns um die Ohren!“, warnte Lorenz und
kratzte sich sorgenvoll den Nacken. „Die
Gasleitung!“ Der Oberbrandmeister nickte: „Trotzdem Emil, die muss warten. Aber
wenn uns da drüben die sechszehn Kesselwagen im Tanklager explodieren, dann
prost Mahlzeit!“ Er deutete mit dem Daumen über die Schulter und drehte den
Kopf. Sie waren verschwunden. Verblüfft
schaute er über das Dach des Kindergartens. „Donnerwetter! Mit dieser Spielzeuglok bugsierten die Kerls die Waggons aus
dem Gefahrenbereich. Das hätte ich nicht
für möglich gehalten.“ Und zu Lorenz ge-
wandt sagte er: „Gut Emil, die größte Gefahr ist vorbei. Du bekommst dein Wasser“, und schon gab er über Funk die erforderlichen Befehle. Wenig später erreichte die Flutwelle im Schwarzen Graben die
Glashütte, auch aus der Elbe floss das Wasser. Der sich nun auf die Flammen ergießende Wasserstrom wurde stärker, die
Flammen kleiner, sie fanden keine Nahrung mehr, ihre Gier war erschöpft. Gefährlich blieben die Glut und der Wind.
Doch die Macht des Feuers war gebrochen. Glashütte und Großtanklager wurden gerettet. Trotzdem gab es großen
Schaden. Das Kistenlager wurde völlig zerstört. Elf Kameraden und drei Arbeiter erlitten Verbrennungen, zwei Rauchvergiftungen. Alles nur wegen einer auf dem
Kistenlagerplatz weggeworfenen Zigarettenkippe.
H.-J. Füssel (†)
2014 feierte die Freiwillige Feuerwehr Torgau ein großes Jubiläum. Nämlich das 150
jährige Bestehen. Aus diesem Anlass wurde eine Festschrift herausgebracht, die neben interessanten Fakten zur Entstehungsgeschichte und besonderen Ereignissen
auch ungewöhnliche Einsätze der letzten
Jahrzehnte beeinhaltet. Mit freundlicher
Genehmigung der Wehr druckt
TZ einige Episoden ab.
Es können auch noch
Exemplare dieser
Festschrift „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Torgau 2014“
käuflich erworben
werden. Kontakt:
FFW Torgau, Leipziger Wall 15, Telefon: 03421 72880