Fall 2 Teil I à Strafbarkeit des B(alduin) TK 1: Das Vergiften des Kaffees A. §§ 212 I, 211, 22, 23 I I. Nichtvollendung, Versuchsstrafbarkeit (+) II. Tatentschluss 1) bzgl. 212: Vorsatz bzgl. Tötung des A laut SV (+) 2) bzgl. 211 a) Vorsatz bzgl. obj. Mordmerkmale? àgrausam (-) àHeimtücke? auch nach hL(+),da bes.verwerfl.Vertr.bruch b) subj. MM: sonst aus niedrigen Beweggründen? Hier krankhafte Eingensucht nach S. à (+) III. Unmittelbares Ansetzen (P): Erforderliche Mitwirkung des Opfers A e.A.: Mitwirkungshdlg. immer wesentl.Zw.schritt àun.Ans.(-) hM: einzelfallanhängig à hier hat B den Geschehensablauf aus der Hand gegeben und nahezu zwingenden Geschehensablauf in den Gang gesetzt à Streitentscheid à hM überzeugend IV. RW, Schuld (+) V. Rücktritt, § 24 I 1. Durch (versuchtes) Herbeirufen des Arztes? a) Versuch fehlgeschlagen? Zu diesem Zeitpunkt Erfolgseintritt subj. noch möglich à (-) b) Rücktritt nur nach § 24 I 2: Versuch obj. untauglich (1) ernsthaftes Bemühen: Telefonieren (+) (2) (P): freiwillig = aus autonomen Motiven? Handeln aus Sorge um Wohl der S als innerer Zwang à bzgl. Tötung des A fremdbestimmte Motive (-) b) Durch Vernichten des Kaffeepulvers? (-), fgV VI. Erg.: §§ 212,211, 22, 23 I (+) 1 B. §§ 223 I, 224 I Nr.1 und 5, II, 22, 23 I (ggf. kann an diese Stelle auch nur festegestellt werden, dass der vers.Mord.die vers.gef.KV jedenfalls verdrängt) I. Nichtvollendung (+); Versuchsstrafbark.: § 224 II II. Tatentschluss 1) bzgl.KV (+),da im Tötungsvors. enthalten (Einheitstheorie) 2) bzgl. § 224 I Nr. 1,5 (+), III. Unmittelbares Ansetzen (+), wie oben IV. RW, Schuld (+) V. Rücktritt, § 24 I 1) Telefonieren: (-),B glaubte, dass KV zu diesem ZP bereits vollendet war; im übrigen Freiwilligkeit (-) 2) Wegschütten (-), Versuch fehlgeschlagen, s. o. à §§ 224 I Nr. 1, Nr. 5, II, 22, 23 I (+) C. Konkurrenzen: Vers. Mord verdrängt vers. gef.KV TK 2: Der "Denkzettel" A. §§ 212 I, 211, 22, 23 I (Vorüberlegung 1x oder 3 x vers.Mordàwieviel Hdl iSd §52? Hier 1 Hdl, da Gesamtvorsatz und keine wesentl. Zäsur) I. Nichtvollendung + Versuchsstrafbarkeit (+) II. Tatentschluss 1) bzgl. Tötung (+), dolus eventualis 2) bzgl. Heimtücke (-) 3) niedrige Beweggründe (+): Neid/Rache à hier (+) III. unmittelbares Ansetzen (+), Einstechen auf A IV. RW, Schuld (+) V. Rücktritt, § 24 I 1) (P): fehlgeschlagener Versuch? Bei Mehraktigkeit Betrachtungsweise umstritten a) Einzelaktstheorie: jeder einzelne Akt à fgV (+) 2 b) hM Gesamtbetr.-L.: einheitl.Geschehen iSd § 52 StGB u. im ZP des letzten Teilakts Vollendung subj. noch mögl. à (-) c) Streitentscheid zG hM: Einzelakts-T. reisst natürl. Lebens-SV auseinander und beeinträchtigt den Opferschutz 2) (P): beendeter oder unbeendeter Versuch? Bei Mehraktigkeit Perspektive umstritten BGH/hM: (korrigierter) Rücktrittshorizont, dh ZP der letzten Ausführungshdlg.unter Berücksichtung des unmittelb. zeitl/räuml Zus.hangs maßgebl.; B erkannte, dass noch nicht alles Erforderliche getan à Versuch unbeendet à § 24 I 1 aA: Tatplan-T. à Versuch beendet à Rücktritt (-) à Streitentscheid zG hM: Tatplan-T. privilegiert kalt-blütig planenden Täter und beeinträchtigt Opferschutz 3) (P)außer-tb Ziel= Denkzettel erreicht à Rücktr. mögl.? e.A. (-), keine honorierbare Verzichtsleistung a.A. (+), Täter muss nur "Tat" aufgeben, dh TB = Tötung, 4) Freiwilligkeit (+),keine ethisch hochstehenden Motive erf. VI. Erg.: § 24 I (+)à Strafbarkeit (-) B. §§ 223 I,224 I Nr.2,5 (+), kein Rücktritt, da vollendet C. § 221 I (-) hilflose Lage fragl., jedenfalls konkr. Gefahr (-) D. §§ 211, 13, 22, 23 (-), wegen geringer Verl. kein Vors. E. § 323c (-), wegen geringer Verl. schon Erforderlichkeit (-) F. Beleidigung, § 185 (+); beachte § 194 I. 3 Teil II à Strafbarkeit von X, Y und Z (Vorüberlegung: Zusammen prüfen, da die Beteiligten wie eine Person handeln) A. §§ 223, 224 I Nr. 4, 25 II I. Tatbestand (1.)Stich- u. Schnittverl. des F stellen zwar obj.KV dar, jedenfalls aber diesbzgl. sicher kein Vorsatz (2.) Angst- und Panikgefühle bei L, C und F? àpathologischer Zustand erf. à ergibt sich nicht aus SV II. Erg.: Vollendete gefährliche Körperverletzung (-) B. §§ 223, 224 I Nr. 4, II, 22, 23 I, 25 II I. Tatentschluss à Tatentschluss hinsichtl. körperl. Misshandlung und Gesundheitsschädigung (+) à (P) Mittäterschaftliche Zurechnung à (+), X, Y und Z hatten jeweils Tatherrschaft und Täterwille auf obj. Grd.lage à auch bzgl. § 224 I Nr. 4 Tatentschluss (+) II. Unmittelbares Ansetzen jedenfalls beim 2.Abbremsen mit den Pkws und der anschließenden Verfolgung (+) III. Rechtswidrigkeit und Schuld (+) IV. Kein Rücktritt, § 24 II aus Sicht von X, Y, Z fgV V. Ergebnis: §§ 223, 224 I Nr. 4, 22, 23 I, 25 II (+) C. §§ 227, 22, 23 I, 25 II (erfolgsqualifizierter Versuch) I. Vorprüfung 1. keine Vollendung des Grunddelikts 2. Vers.Strafb.? grds. (+), da § 227 Verbrechen aber (P) Vors.-Fahrl.-Delikt à aber wg.§ 11 II Vers. mögl. II. Tatentschluss bzgl. des Grunddelikts (+) s.o. III. Unmittelbares Ansetzen zum Grunddelikt (+) s.o. 4 IV. Erfolgsqualifikation 1. Eintritt des Todeserfolges: Tod des F (+) 2. (P) Kausalität und Unmittelbarkeitszusammenhang? Spez. Gefahr der KV muss sich gerade verwirklicht haben; sonst ist die hohe Strafandrohung nicht schuldangemessen. (1. P) Anknüpfungspunkt: Handlung oder Erfolg? àBei jedem erfolgsqualifizierten Delikt ist selbst. zu ermitteln, worin spezifische Gefahr liegt àbei § 227? e.A.: Spez. Gefahr bei §§ 223 ff. liegt gerade im KV-Erfolg (Letalitätstheorie)àhiernach erfolgsqual. Vers. nicht strafbar h.M.: Spez. Gefahrenzusammenhand kann auch schon an die KV-Hdlg.anknüpfenàhiernach erfolgsqual. Vers. mögl. à Streitentscheid! Für Letailitäts-T: Wortlaut „Tod der verletzten Person“; für hM Klammerzusatz „§§ 223 bis §§ 226“ erfasst heute auch Versuch (§§ 223 II, 224 II, 225 II) und beim Versuch muss an die Hdl.angeknüpft werden; nach Letailitäts-T teilw.auch zufällige Ergebnisse à hM überzeugt! (a.A. vertretbar) (2. P) Unmittelbarkeit im konkreten Fall zu bejahen? (P) (-), wegen eigenverantwortl. Oferverhalten des F? à Unmittelbarkeit (+), da Todesangst und Panik von X, Y und Z zurechenbar verursacht wurde und sich gerade diese nachvollziehbare Todesangst typ.weise verwirklichte 3. Mittäterschaftliche Zurechnung (+) 4. obj.Fahrl.: X, Y und Z handelten jeweils obj. fahrlässig V. RW VI. Schuld: X, Y und Z handelten jeweils subj. fahrlässig VII. Ergebnis: §§ 227, 22, 23 I, 25 II (+) 5
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